Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – 800 m (Männer)

Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 6. und 7. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. 43 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
Disziplin800-Meter-Lauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer43 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortStade de Colombes
Wettkampfphase6. Juli 1924 (Vorrunde)
11. Juli 1924 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Douglas Lowe (Vereinigtes Konigreich 1801 GBR)
Paul Martin (Schweiz SUI)
Schuyler Enck (Vereinigte Staaten 48 USA)
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Olympiasieger wurde der Brite Douglas Lowe vor dem Schweizer Paul Martin. Bronze ging an den US-Läufer Schuyler Enck.

Eine Besonderheit bei diesem Rennen bestand darin, dass die Stadionrunde in Colombes eine Länge von 500 Metern hatte.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 1:51,9 min Ted Meredith (Vereinigte Staaten 46 USA) OS Stockholm, Schweden 8. Juli 1912[1]
Olympischer Rekord

Der Olympia- und gleichzeitig Weltrekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Läufer traten am 6. Juli zu insgesamt acht Vorläufen an. Die jeweils drei besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale, das am nächsten Tag stattfand. Aus den drei Halbfinals kamen die jeweils ersten drei Platzierten – wiederum hellblau unterlegt – in den Endlauf, der am 8. Juli 1924 bestritten wurde.[2]

Vorläufe

Datum: 6. Juli 1924

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorlauf 1

Clifford Davis (rechts) – ausgeschieden als Vierter des ersten Vorlaufs
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1René WiriathDritte Französische Republik Frankreich1:59,0 min
2William RichardsonVereinigte Staaten 48 USA1:59,6 min
3Gösta JanssonFinnland Finnland1:59,9 min
4Clifford DavisSudafrika 1912 Südafrikanische Unionk. A.

Vorlauf 2

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Clarence OldfieldSudafrika 1912 Südafrikanische Union1:58,0 min
2Harry HoughtonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:58,4 min
3Schuyler EnckVereinigte Staaten 48 USA1:58,6 min
4Maurice GrosclaudeDritte Französische Republik Frankreichk. A.
5Giuseppe BoniniItalien 1861 Königreich Italien
5Eduard RiedlTschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei2:02,5 min

Vorlauf 3

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Paul MartinSchweiz Schweiz2:00,2 min
2Sven LundgrenSchweden Schweden2:01,4 min
3Jack HarrisKanada 1921 Kanada2:01,6 min
4Malcolm BoydAustralien Australienk. A.

Vorlauf 4

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Adriaan PaulenNiederlande Niederlande1:59,2 min
2John WattersVereinigte Staaten 48 USA1:59,8 min
3Tom McKayKanada 1921 Kanada2:00,1 min
4Puccio PucciItalien 1861 Königreich Italienk. A.
5Roy NormanAustralien Australien
6Narciso CostaBrasilien 1889 Brasilien

Vorlauf 5

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Rudolf JohanssonSchweden Schweden1:57,6 min
2François MorrenBelgien Belgienk. A.
3Edgar MountainVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
4Ferruccio BruniItalien 1861 Königreich Italienk. A.
5Hector PhillipsKanada 1921 Kanada
6Stefan OłdakPolen 1919 Polen2:09,0 min

Vorlauf 6

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Kai JensenDanemark Dänemark1:58,4 min
2Norman MacEachernIrland 1922 Irischer Freistaatk. A.
3Ray DodgeVereinigte Staaten 48 USA
4Stefan KostrzewskiPolen 1919 Polen2:01,6 min
5Menso MensoNiederlande Niederlandek. A.
6Jack NewmanAustralien Australien
7Christophe MirgainLuxemburg Luxemburg

Vorlauf 7

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Henry StallardVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:57,6 min
2Louis PhilippsDritte Französische Republik Frankreich1:58,6 min
3Albert LarsenDanemark Dänemark1:58,8 min
4Tokushige NotoJapan 1870 Japank. A.
5Erik ByléhnSchweden Schweden

Vorlauf 8

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Douglas LoweVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:58,0 min
2Georges BaratonDritte Französische Republik Frankreich1:59,2 min
3Charles HoffNorwegen Norwegen2:02,1 min
4Karel PřibylTschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei2:03,8 min
5Guillermo AmparanMexiko 1918 Mexikok. A.

Halbfinale

Datum: 7. Juli 1924

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Lauf 1

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Henry StallardVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:54,2 min
2William RichardsonVereinigte Staaten 48 USA1:55,0 min
3Paul MartinSchweiz Schweiz1:55,6 min
4Rudolf JohanssonSchweden Schweden1:55,7 min
5Kai JensenDanemark Dänemarkk. A.
6Clarence OldfieldSudafrika 1912 Südafrikanische Union
7Georges BaratonDritte Französische Republik Frankreich1:57,6 min
8Tom McKayKanada 1921 Kanada1:58,5 min

Lauf 2

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Douglas LoweVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:56,8 min
2Harry HoughtonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:57,3 min
3John WattersVereinigte Staaten 48 USA1:57,4 min
4Sven LundgrenSchweden Schweden1:57,6 min
5Norman MacEachernIrland 1922 Irischer Freistaat1:58,3 min
6François MorrenBelgien Belgien1:58,5 min
7René WiriathDritte Französische Republik Frankreich1:59,6 min
8Albert LarsenDanemark Dänemark2:00,2 min

Lauf 3

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Ray DodgeVereinigte Staaten 48 USA1:57,0 min
2Schuyler EnckVereinigte Staaten 48 USA1:57,6 min
3Charles HoffNorwegen Norwegen1:58,4 min
4Adriaan PaulenNiederlande Niederlande1:58,8 min
5Gösta JanssonFinnland Finnland1:59,4 min
6Jack HarrisKanada 1921 Kanadak. A.
7Edgar MountainVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
8Louis PhilippsDritte Französische Republik Frankreich

Finale

Zieleinlauf des 800-m-Finales

Datum: 8. Juli 1924

PlatzNameNationZeizAnmerkung
1Douglas LoweVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:52,4 min
2Paul MartinSchweiz Schweiz1:52,5 min
3Schuyler EnckVereinigte Staaten 48 USA1:52,9 min
4Henry StallardVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:53,0 min
5William RichardsonVereinigte Staaten 48 USA1:53,7 min
6Ray DodgeVereinigte Staaten 48 USA1:54,2 min
7John WattersVereinigte Staaten 48 USA1:54,8 min
8Charles HoffNorwegen Norwegen1:56,7 min
9Harry HoughtonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien1:58,0 min

Als Favorit war Henry Stallard angereist, der britischer Meister geworden war und dabei auch Douglas Lowe besiegt hatte. Doch in seinem Zwischenlauf verletzte sich Stallard und war dadurch gehandicapt. Er suchte sein Heil in der Flucht, führte nach einer 400-Meter-Durchgangszeit von 54,0 s bis zur 600-Meter-Marke. Dann erlahmten seine Kräfte. Douglas Lowe, Paul Martin und zuletzt auch Schuyler Enck zogen an ihm vorbei. Ganz vorne gab es einen harten Zweikampf um Gold, den Lowe gegen den Außenseiter Martin knapp für sich entscheiden konnte.

Die Zeiten waren hochklassig, Ted Merediths Weltrekord von 1912 wurde nur um eine halbe Sekunde verfehlt. Erstaunlich war hier der achte Platz, den Charles Hoff errang. Er war eigentlich ein Stabhochspringer der absoluten Weltklasse und wäre bei diesen Spielen als Mitfavorit gestartet. Doch er zog sich eine Verletzung zu, die es ihm unmöglich machte, diese Sportart weiter auszuüben. So sattelte er mit imposantem Erfolg ganz kurzfristig auf die Mittelstrecke um.[2]

Während Douglas Lowe für den zweiten britischen Sieg über 800 Meter in Folge sorgte, gewann Paul Martin die erste Medaille für die Schweiz in der Leichtathletik.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 159f

Einzelnachweise

  1. Weltrekorde. 800 m Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 1. Juni 2021
  2. 800 metres, S. 109f, web.archive.org, sports-reference.com (englisch), abgerufen am 3. September 2017
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