Glockenstapel
Glockenstapel sind Glockentürme, die sich besonders in schleswig-holsteinischen Marschgebieten, in der Landschaft Angeln und im angrenzenden Dänemark sowie in Teilen Skandinaviens (dänisch Klokkestabel, schwedisch Klockstapel) zahlreich finden. Die oft hölzernen Glockenstapel stehen meist frei neben den Kirchen und sind baulich nicht mit ihnen verbunden. Meist sind sie niedriger als normale Kirchtürme.
Viele der mittelalterlichen Kirchen in Norddeutschland und in den skandinavischen Ländern waren ursprünglich turmlos. Oft wurden sie nachträglich mit einem Glockenstapel oder einem Kirchturm ergänzt. Je nach Wirtschaftskraft der Gemeinde konnte auch ein bereits errichteter Glockenstapel durch einen steinernen Kirchturm ersetzt werden. Andere Gründe für die Errichtung von Glockenstapeln waren beispielsweise Mangel an passenden Steinen in moorigen Marschgebieten oder unsicherer Baugrund, der einen hohen und schweren Turm aus Stein nicht getragen hätte.
Der älteste Glockenstapel Schleswig-Holsteins befindet sich in Norderbrarup und wurde um 1441 errichtet. Der zweitälteste gehört zur Kirche in Koldenbüttel und wurde um 1461 erbaut.
Hölzerne Glockenstapel in Angeln
- Böklund hölzerner Glockenturm von 1595.
- Boren hölzerner Glockenturm von 1693.
- Brodersby hölzerner Glockenturm von 1842/43.
- Gelting hölzerner Glockenstapel von 1729[1]
- Havetoft hölzerner Glockenturm von 1763.
- Loit hölzerner Glockenturm von 1762.
- Moldenit hölzerner Glockenturm von 1767.
- Norderbrarup hölzerner Glockenturm von 1441.
- Nübel hölzerner Glockenturm von 1767.
- Struxdorf hölzerner Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert.
- Taarstedt hölzerner Glockenturm von 1754.
- Thumby hölzerner Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert.
- Toestrup hölzerner Glockenturm von 1491.
- Ulsnis hölzerner Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert.
Hölzerne Glockenstapel in den Elbmarschen (unvollständig)
- Hamburg-Neuengamme, Glockenturm von 1630
- Hamburg-Curslack, Glockenturm von 1591
- Hamburg-Allermöhe, Glockenturm aus dem 15. Jh.
- Hamburg-Kirchwerder, Glockenturm von vor 1604
- Hamburg-Sinstorf, Glockenturm aus dem 17. Jh.
- Beidenfleth, Glockenturm von 1589
Andere Glockenstapel in Deutschland
- Damp hölzerner reetgedeckter Glockenstapel auf der Halbinsel Schwansen, in dem zum Gut Damp gehörigen 1742 errichteten St. Johannis Armenstift.
Literatur
- Gerd Hoffmann, Konrad Lindemann: Kirchen in Stadt und Land. Hower, Hamburg 1990, ISBN 3-922995-90-X, S. 21 f., 25.
- Dirk Jonkanski, Lutz Wilde: Dorfkirchen in Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 2000, ISBN 3-529-02845-2, S. 13, 15.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Tag des offenen Denkmals (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.