Zweyer von Evenbach (Adelsgeschlecht)

Die Zweyer v​on Evenbach (auch: Zwyer v​on Evibach) w​aren ein a​us dem innerschweizerischen Uri stammendes Geschlecht, d​as 1688 i​n den Freiherrenstand erhoben w​urde und s​eit dem 14. Jahrhundert b​is 1836 nachweisbar ist.

Stammwappen derer von Zweyer

Geschichte

Das Geschlecht stammt a​us dem Weiler Öfibach i​n der Gemeinde Silenen i​m schweizerischen Kanton Uri. Es finden s​ich zahlreiche Schreibformen d​es Namens (Efibach, Evibach, Evenbach). Urkundlich erwähnt s​ind Familienmitglieder sicher z​u Beginn d​es 14. Jahrhunderts. Im 16. Jahrhundert gehörte d​ie Familie z​ur ländlichen Oberschicht v​on Altdorf i​m Kanton Uri.

Andreas Zwyer v​on Evibach (1552–1622) w​ar Vogt d​es Hochstifts Konstanz i​n Kaiserstuhl a​m Hochrhein u​nd in Klingnau. Dessen Sohn, Sebastian Peregrin Zwyer, w​ar kaiserlicher Feldmarschall-Leutnant u​nd gilt a​ls einer d​er einflussreichsten Staatsmänner d​er Eidgenossenschaft i​m 17. Jahrhundert.[1] Sein Sohn Franz Ernst (1621–1697) übernahm Schloss Hilfikon u​nd die Herrschaft Hilfikon, d​ie sein Vater u​nd der Onkel 1644 erworben hatten. Mit Sebastian Peregrins Enkel, Franz Sebastian, s​tarb 1724 d​er schweizerische Zweig d​er Familie Zwyer i​n der männlichen Linie aus.

Sebastian Peregrins Bruder, Johann Franz, hatte hohe Ämter im Fürstbistum Konstanz inne und wurde 1688 durch Kaiser Leopold I. in den Freiherrenstand erhoben. Seine Nachkommen dienten weiter dem Fürstbistum Konstanz. Mitglieder dieses Familienzweigs gehörten auch dem Domkapitel Augsburg an und waren im Deutschen Orden als Komture tätig. Durch die Belehnung mit dem Dorf Unteralpfen wurden die von Zweyer Mitglied der Breisgauer Ritterschaft und waren in den Breisgauer Landständen vertreten. Die deutsche Linie der Zweyer starb 1836 mit dem königlich bayerischen Generalleutnant Franz Sigmund von Zweyer in der männlichen Linie aus.[2]

Wappen der Freiherren Zweyer von Evenbach von 1668

Wappen

Blasonierungen:

  • Das Stammwappen zeigt in Blau an drei liegenden goldenen Zweigen drei (2:1) aufgerichtete goldene Lindenblätter. Auf dem Helm mit blau–goldenen Helmdecken zwölf Straußenfedern, die sechs rechten gold, die sechs linken blau.[3]
  • Das Wappen der Freiherrn Zweyer von Evebach von 1668 zeigt in Blau an schräglinks liegenden goldenen Stielen drei (2:1) goldene, rechtsgewendete Eichenblätter. Auf dem Helm mit blau–goldenen Decken und Wulst eine Krone, aus der ein Busch von zwölf (rechts sechs goldene, links sechs blaue) Straußenfedern wächst. Hinter dem Schild kreuzen sich zwei silberne Lanzen an goldenen Stielen, rechts mit goldener Fahne, darauf der schwarze kaiserliche Doppeladler, links mit rot–silbern–roter Fahne, das Zeichen F. III auf dem silbernen Teil.

Literatur

  • Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Großherzogthums Baden. J. F. Cast’sche Buchhandlung, Stuttgart 1843, S. 222–223 im Internet Archive.
  • Arnold Imholz: Verwehte Spuren urnerischer Grössen : Beitrag zur Familiengeschichte der Zwyer von Evibach. In: Historisches Neujahrsblatt. Historischer Verein Uri, Band 40–41 (1949–1950), S. 151–172. doi:10.5169/seals-405685
  • Carl August von Grass (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterunge. Band 2, 6: Der Adel in Baden nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend. Bauer und Raspe, Nürnberg, 1878, S. 28 und Tafel 18 (Digitalisat).
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408, S. 590–591
Commons: Zweyer von Evenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. s. Stadler im HLS
  2. Franz Freiherr von Zweyer. In: Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 1. 7. Januar 1837, Sp. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. s. Grass S. 28 und GHdA-Lexikon
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