Leidschendam-Voorburg

Leidschendam-Voorburg () ist eine Gemeinde der niederländischen Provinz Südholland. Sie entstand aus den zusammengewachsenen Orten Leidschendam und Voorburg, die am 1. Januar 2002 fusionierten, und dem kleinen Dorf Stompwijk. Die Gemeinde zählte am 1. Januar 2021 laut Angabe des CBS 76.417 Einwohner bei einer Gesamtfläche von 35,62 km². Die Stadt ist Sitz des Sondertribunals für den Libanon und des Sondergerichtshofs für Sierra Leone.[3]

Gemeinde Leidschendam-Voorburg

Flagge

Wappen
Provinz  Zuid-Holland
Bürgermeister Jules Bijl (D66; kommissarisch)[1]
Sitz der Gemeinde Leidschendam
Fläche
 – Land
 – Wasser
35,62 km2
32,63 km2
2,99 km2
CBS-Code 1916
Einwohner 76.417 (1. Jan. 2021[2])
Bevölkerungsdichte 2145 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 5′ N,  23′ O
Bedeutender Verkehrsweg  
Vorwahl 070
Postleitzahlen 2261–2267, 2271–2275
Website Homepage von Leidschendam-Voorburg
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Lage und Wirtschaft

Die Gemeinde liegt unmittelbar nordöstlich von Den Haag und kann als dessen Vorort betrachtet werden. Voorburg hat einen Bahnhof an der Linie Den Haag – Utrecht. Leidschendam hat einen Bahnhof an der Linie Den Haag – Leiden. Auch die Autobahnen zwischen diesen Städten, deren Benutzer oft durch Staus geplagt werden, durchqueren die Gemeinde.

Die meisten Einwohner von Leidschendam-Voorburg sind Pendler, die ihre Arbeit in Den Haag haben. Nach Südosten gibt es etwas Landwirtschaft und Gartenbau. In der Gemeinde sind eine Fabrik, die Aufzüge herstellt, und einige kleinere Handels- und Industriebetriebe ansässig.

Mehrere der alten Herrenhäuser sind als Einrichtung für Menschen mit Einschränkungen, unter anderem für Gehörlose, in Gebrauch.

Geschichte

Möglicherweise lebten auf dem Grundgebiet der Gemeinde um 2700 v. Chr. Menschen der Vlaardingen-Kultur.

Im Jahr 47 ließ der römische General Gnaeus Domitius Corbulo hier die Fossa Corbulonis graben. Dieser Corbulo-Graben besteht zum Teil heute noch als Rijn-Schie-Kanal. Auf dem Gebiet der Cananefaten entstand die Siedlung Forum Hadriani, im Jahr 121 nach Kaiser Hadrian benannt. Um 270 mussten die Römer jedoch diese Stadt räumen.

Um 900 gab es, auf einem Sandrücken, ein Dorf Foreburg, und beim heutigen Leidschendam, an einem „Vliet“ genannten Bach eine Siedlung „Veur“. Um 1200 entstand bei Veur ein zweites Dorf, Wilsveen, das jedoch nicht mehr besteht. In der Gegend, die nach Osten hin moorig und sumpfig ist, und dessen Polder nur durch sehr viele Windmühlen trocken gemahlen werden konnten, wurde zwischen etwa 1550 und 1800 viel Torf abgebaut. Dadurch entstanden östlich der Gemeinde einige Seen, die dann wieder eingedeicht werden mussten, und wo jetzt Zoetermeer liegt.

Der Haager Dichter Constantijn Huygens (1596–1687) ließ sich in Voorburg das Herrenhaus Hofwijck bauen. Auch andere reiche und einflussreiche Personen machten das. Dadurch verschwand der Wald und machte den Parks und Gärten der Landsitze Platz. Durch diese Nachfrage entstand auch Gartenbau und Handel mit Zierpflanzen. Ab etwa 1890 wurde der Ort als Vorstadt von Bedeutung, als auch einfachere Haager Beamten usw. sich hier Häuser bauen ließen.

Von Mai 1940 bis zum 9. Mai 1945 war Voorburg von Truppen der Wehrmacht besetzt.[4]

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten von Leidschendam und Voorburg zählt jeweils eine Kirche; jene in Voorburg ist spätgotisch aus dem 15. Jahrhundert.

Die Windmühle „De Vlieger“ ist als Museum eingerichtet.

Das Herrenhaus „Hofwijck“ und die ehemalige Herberge „Swaenstein“ beherbergen je ein kleines Museum (letzteres auch mit Funden aus der Römerzeit).

Bilder

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahlen 2018[5]
 %
30
20
10
0
25,8
23,7
15,5
11,9
10,7
9,3
3,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+2,9
+0,2
+1,9
−7,3
+2,6
−0,1
−0,1
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Die Kommunalwahlen vom 21. März 2018 ergaben folgende Sitzverteilung:

ParteiSitze[6]
2006201020142018
VVD101089
Gemeentebelangen Leidschendam-Voorburg3589
CDA7655
D662574
GroenLinks2334
PvdA7533
ChristenUnie/SGP11
TROTS1
Onafhankelijken Partij Leidschendam-Voorburg10
SP3
Gesamt35353535

Bürgermeister

Seit dem 1. September 2021 ist Jules Bijl (D66) kommissarischer Bürgermeister der Gemeinde.[1] Zu seinem Kollegium zählen die Beigeordneten Bianca Bremer (Gemeentebelangen Leidschendam-Voorburg), Lia de Ridder (D66), Nadine Stemerdink (PvdA), Floor Kist (GroenLinks) sowie der Gemeindesekretär André Huykman.[7]

Städtepartnerschaften

Leidschendam-Voorburg unterhält Städtepartnerschaften mit

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Commons: Leidschendam-Voorburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jules Bijl beëdigd als waarnemend burgemeester Leidschendam-Voorburg. In: zuid-holland.nl. Provincie Zuid-Holland, 31. August 2021, abgerufen am 21. November 2021 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).
  3. Taylor-Anwalt verweigert Schlussplädoyer. In: ORF. 9. Februar 2011, abgerufen am 9. Februar 2011.
  4. De Tweede Wereldoorlog 1943 - 1945
  5. Ergebnis der Kommunalwahlen: 2014 2018, abgerufen am 4. Juni 2018 (niederländisch)
  6. Sitzverteilung im Gemeinderat: 2006 2010 2014 2018, abgerufen am 4. Juni 2018 (niederländisch)
  7. College van burgemeester en wethouders Gemeente Leidschendam-Voorburg, abgerufen am 4. Juni 2018 (niederländisch).
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