Schiedam

Schiedam () ist eine Stadt und Gemeinde der niederländischen Provinz Südholland und zählte am 1. Januar 2021 laut Angabe des CBS 79.356 Einwohner. Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 19,86 km² und zu ihr gehören die Stadt Schiedam und das Dorf Kethel.

Gemeinde Schiedam

Flagge

Wappen
Provinz  Zuid-Holland
Bürgermeister Cor Lamers (CDA)
Sitz der Gemeinde Schiedam
Fläche
 – Land
 – Wasser
19,86 km2
18,01 km2
1,85 km2
CBS-Code 0606
Einwohner 79.356 (1. Jan. 2021[1])
Bevölkerungsdichte 3996 Einwohner/km2
Koordinaten 51° 55′ N,  24′ O
Bedeutender Verkehrsweg  
Vorwahl 010
Postleitzahlen 3101–3102, 3109, 3111–3119, 3121–3125
Website Homepage von Schiedam
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Altes Rathaus von Schiedam
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Lage und Wirtschaft

Schiedam liegt unmittelbar westlich von Rotterdam, ist aber nicht als dessen Vorort zu betrachten, und östlich der Gemeinde Vlaardingen. Durch die Stadt verlaufen der kleine Fluss Schie und die Nieuwe Maas.

Der Bahnhof Schiedam Centrum liegt an den Bahnstrecken Amsterdam–Rotterdam und Schiedam–Hoek van Holland. Seit 2002 gibt es eine U-Bahn-Verbindung nach Rotterdam. Die Linien 21 und 24 der Straßenbahn Rotterdam verkehren ins Zentrum der Stadt und zum Bahnhof Schiedam Centrum.

Ansonsten ist die Stadt über die Autobahnen A4 und A20 erreichbar.

Schiedam hat einige Schiffswerften und andere mit dem Rotterdamer Hafen verbundene Unternehmen. Weiter ist die Spirituosenherstellung (Jenever) von Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt.

Geschichte

Die Stadt entstand um 1250, als Dirk (Dietrich) Bokel, Besitzer der umliegenden Polder, das Schloss Mathenesse und einen Damm im Fluss Schie bauen ließ. Das Fischerdorf bekam 1262 eine Pfarrkirche. Der Graf von Holland, Floris V., verlieh dem Ort 1275 das Stadtrecht. Aber erst 75 Jahre später durfte Schiedam eine Stadtbefestigung bauen. Die Stadt kam nicht zu so großer Blüte wie die Nachbarin und Konkurrentin Rotterdam, da Schiedams Hafen immer wieder versandete.

Um 1590 entstanden die ersten Schnapsbrennereien in Schiedam. Dieses Gewerbe bestimmte Schiedams Wirtschaft bis etwa 1890, nachdem der Umsatz dieser Getränke, unter anderem durch bessere Aufklärung über die Gefahren zu hohen Alkoholkonsums, zurückging. Die Periode zwischen 1890 und 1950 war eine Zeit der bitteren Armut in Schiedam, es gab ab und zu sogar Hungersnot (ein literarisches Zeugnis gibt der Roman Geert Maks Das Jahrhundert meines Vaters). Nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte Schiedam aber von der Entwicklung des Rotterdamer Hafenbetriebs, und das soziale Elend verschwand.

Am 4. Mai 1976 ereignete sich der Eisenbahnunfall von Schiedam.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahlen 2018[2]
 %
20
10
0
15,6
11,7
11,1
10,1
8,8
7,3
7,1
5,7
5,4
17,2
AOV
PS
OPS
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-18
+5,7
+11,7
+1,6
−3,8
+3,6
−1,8
−6,3
+0,8
+5,4
−16,9
AOV
PS
OPS
Sonst.
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Die Kommunalwahlen vom 21. März 2018 ergaben folgende Sitzverteilung:

ParteiSitze[3]
2006201020142018
VVD4546
DENK4
Algemeen Ouderen Verbond1244
D661454
GroenLinks2223
CDA5432
PvdA13952
Progressief Schiedam122
Ouderen Partij Schiedam2
Lokaal Onafhankelijk Schiedam2
SP5242
Sociaal Liberaal Verbond1
ChristenUnie/SGP11
Leefbaar Schiedam33
Lijst-Malkoç1
Gemeentebelangen Schiedam111
Stadspartij Onafhankelijk Schiedam0
Trots op Nederland20
Leefbaar Schiedam/Schiedam Actief3
Schiedam Lokaal0
ChristenUnie0
Duurzaam Nederland0
Lijst Schoenmakers0
Brede Volkspartij Schiedam0
Gesamt35353535

Bürgermeister

Seit dem 4. Dezember 2012 ist Cor Lamers (CDA) Bürgermeister.[4] Zu seinem Kollegium zählen die Beigeordneten Patricia van Aaken (CDA), Marcel Bregman (D66), Catelijne de Groot (Algemeen Ouderen Verbond), Fahid Minhas (VVD), Jeroen Ooijevaar (GroenLinks/Progressief Schiedam) sowie die Gemeindesekretärin Karin Handstede.[5]

Persönlichkeiten

Personen, die aus Schiedam stammen

Personen, die in Schiedam wirkten

Sehenswürdigkeiten

Die Elendsviertel der Schiedamer Innenstadt sind durch Neubauten der Nachkriegszeit ersetzt worden. Aber es sind auch noch viele Monumente (Rijksmonument) erhalten geblieben, unter anderem durch eine rechtzeitige und sachkundige Restaurierung.

Das Stadtbild wird von den sechs klassischen, sehr hohen (alle mehr als 30 m) steinernen Windmühlen – darunter die 2011 neu errichtete Windmühle De Kameel – und einem Mühlenneubau von 2006 geprägt, von denen einige – auch die neue – besichtigt werden können. Die völlig neue Mühle De Nolet, eine Windkraftanlage (für die gleichnamige Brennerei) in der Hülle einer klassischen, runden Backsteingaleriewindmühle mit um 360° drehbarer Kappe und Flügelnachführung mit Steert, ist seit dem 3. März 2006 mit 43 m die höchste Windmühle der Welt (55 Meter bei senkrechter Flügelstellung). Die Malzmühle mit Restaurant (in den unteren drei Stockwerken) De Noord von 1803 (der Vorgängerbau De Noort Moole von 1707 wurde abgerissen und danach als De Noord wegen besserer Windverhältnisse näher am Wasser wieder aufgebaut; die Gründungssteine beider Mühlen sind in die Außenwand eingelassen) hielt den Höhenrekord bis zur Fertigstellung von De Nolet mit 33,5 m. Im 19. Jahrhundert hatte Schiedam 20 dieser hohen Backsteinmühlen, die hauptsächlich Malz für die Brennereien und Bäckereiprodukte mahlten.

Die gotische St. Janskerk (Johanniskirche) ist eine dreischiffige Hallenkirche, die 1425 erbaut wurde. Die neugotische St.-Lidwina-Basilika wurde 1881 errichtet und enthält Reliquien der Hl. Lidwina. Die Ruine von Schloss Mathenesse und einige stattliche Häuser an den Grachten sind ebenfalls sehenswert.

Das Alte Rathaus von Schiedam am Grote Markt wurde 1538 errichtet, 1606 nach einem Brand (1604) wieder aufgebaut und 1637 mit den heutigen Giebeln versehen. Die Doppeltreppe stammt aus den Jahren 1717–1718. 1782 wurde es vom damaligen Stadtbaumeister Rutger van Bol'es modernisiert. Die letzte Sitzung des Stadtrates fand hier im Januar 1973 statt. Heute befindet sich in einem Teil des Rathauses ein Restaurant, der andere Teil wird für Hochzeiten, Tagungen und repräsentative Zwecke genutzt.

Das Nationaal Jenever Museum an einer Gracht in der Innenstadt beleuchtet die Geschichte und Hintergründe der Genever- und Gin-Destillation in den Niederlanden.

Das Städtische Museum (Stedelijk Museum Schiedam) zeigt die Lokalgeschichte und moderne Kunst, unter anderem Werke der CoBrA-Malergruppe. Es ist im ehemaligen Sint Jacobs Gasthuis untergebracht, das 1786 bis 1789 im klassizistischen Stil errichtet worden ist.

Galerie

Literatur

Commons: Schiedam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).
  2. Ergebnis der Kommunalwahlen: 2014 2018, abgerufen am 10. Juni 2018 (niederländisch)
  3. Sitzverteilung im Gemeinderat: 2006 2010 2014 2018, abgerufen am 10. Juni 2018 (niederländisch)
  4. Nieuwe burgemeester Schiedam 'gewone jongen'+VIDEO. In: RTV Rijnmond. 4. Dezember 2012, abgerufen am 10. Juni 2018 (niederländisch).
  5. College van burgemeester en wethouders (Memento des Originals vom 12. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schiedam.nl Gemeente Schiedam, abgerufen am 10. Juni 2018 (niederländisch).
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