Georgsfeld (Aurich)
Georgsfeld ist ein Stadtteil der Stadt Aurich in Ostfriesland.
Georgsfeld Stadt Aurich | |
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Fläche: | 6,56 km² |
Einwohner: | 564 (30. Jun. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 26607 |
Vorwahl: | 04941 |
Lage von Georgsfeld im Auricher Stadtgebiet | |
Evangelisch-lutherische Markuskirche Tannenhausen-Georgsfeld |
Geografie
Der Ort liegt im Nordwesten der Kreisstadt und grenzt an die beiden Nachbarstadtteile Aurich und Tannenhausen. Darüber hinaus grenzt Georgsfeld an die Gemeinden Großheide und Südbrookmerland, darin an die Ortsteile Moordorf und Ost-Victorbur. Zum Ortsteil gehört auch der Nebenort Abelitzmoor.
Geschichte
Es handelt sich bei Georgsfeld um den jüngsten der 21 Auricher Stadtteile: Die Moorkolonie entstand zwischen 1846 und 1848 an einer Straße, die Moordorf mit Tannenhausen verbindet. Benannt wurde die Moorkolonie am 7. Februar 1852 zu Ehren des damaligen Herrschers über Ostfriesland, Georg V. von Hannover.[2] Dem Königreich Hannover gehörte Ostfriesland zwischen 1815 und 1866 an. Der Ort war zunächst ein reines Straßendorf, entwickelte sich aber später zu einer lockereren Streusiedlung, wenn auch mit Schwerpunkt entlang der heutigen Kreisstraße.
In den Zeiten der Weimarer Republik war Georgsfeld eine Hochburg der KPD innerhalb des heutigen Stadtgebiets. Ausgehend vom benachbarten Moordorf, entwickelte sich ein zusammenhängendes Gebiet von Georgsfeld und Walle über Moordorf nach Victorbur, in dem die KPD mehr als 500 Mitglieder aufwies. Sie sahen sich nach der Machtübernahme der NSDAP starker Verfolgung ausgesetzt. In Abelitzmoor richteten die Nationalsozialisten ein Strafgefangenenlager ein, deren Insassen zur Moorkolonisierung herangezogen wurden.[3] Seit dem 1. Juli 1972 ist Georgsfeld ein Stadtteil von Aurich.[4]
Politik
Georgsfeld hat gemeinsam mit dem Ortsteil Tannenhausen einen fünfköpfigen Ortsrat.
Ortsbürgermeisterin ist Gerda Küsel (SPD).[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Georgsfelder Gemarkung ist vom Tannenhausener Moor geprägt. Durch sie führt der in den 1880er-Jahren erbaute Abelitz-Moordorf-Kanal, der zur besseren Entwässerung der fiskalischen Moore vom preußischen Staat angelegt wurde. Der Kanal endet – entgegen ursprünglichen Planungen, ihn bis nach Esens fortzuführen – im Tannenhausener Moor im Grenzbereich zwischen Georgsfeld und Tannenhausen. Im Gegensatz zur Nachbargemeinde Südbrookmerland hat er im Georgsfelder Gebiet auch nie eine größere Bedeutung für den Binnenschiffsverkehr gespielt. Gleichwohl kommt ihm eine wichtige Funktion zur Entwässerung des Gebietes zu.
In Georgsfeld befindet sich einer der ersten Windparks, in denen die derzeit größten Windkraftanlagen des Auricher Herstellers Enercon stehen, der Windpark Georgsfeld. Der Ortsteil ist insgesamt landwirtschaftlich strukturiert.
Einzelnachweise
- Zahlen, Daten & Fakten – Stadt Aurich. In: Stadt Aurich. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
- Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 78.
- Manfred Staschen: Die Arbeits- und Gefangenenlager um Aurich und das KZ-Außenlager in Engerhafe, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4, S. 421.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 261.
- SessionNet – Ortsrat Georgsfeld/Tannenhausen. In: sessionnet.aurich.de. 26. Juli 1997, abgerufen am 9. März 2019.