Laichingen
Laichingen ist eine Kleinstadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Laichinger Alb | |
Höhe: | 755 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,83 km2 | |
Einwohner: | 11.951 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 171 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89150 | |
Vorwahl: | 07333 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 071 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 26 89150 Laichingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Klaus Kaufmann (parteilos) | |
Lage der Stadt Laichingen im Alb-Donau-Kreis | ||
Trotz ihrer geringen Größe ist Laichingen die größte Stadt in der Umgebung. Sie nimmt deshalb gemeinsam mit Blaubeuren die Funktion eines Mittelzentrums wahr. Sie gilt als die Leinenweberstadt auf der Schwäbischen Alb.
Geographie
Laichingen liegt auf der Laichinger Alb, einem Teilgebiet der Schwäbischen Alb. Sie liegt auf einem früheren Vulkanschlot auf der Albhochfläche, etwa 25 Kilometer westlich von Ulm.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Hohenstadt im Landkreis Göppingen, im Osten an Merklingen und Dornstadt, im Süden an Berghülen, die Stadt Blaubeuren und Heroldstatt sowie im Westen an den Gutsbezirk Münsingen und an Römerstein, beide im Landkreis Reutlingen und an Westerheim.
Schutzgebiete
In Laichingen liegen die vier Naturschutzgebiete Laichinger Eichberg, Galgenberg, Heiden im Langen Tal und Kuhberg. Einige Landschaftsteile auf dem Stadtgebiet wurden als Landschaftsschutzgebiet Laichingen ausgewiesen. Die Stadt hat überdies Anteile an den FFH-Gebieten Kuppenalb bei Laichingen und Lonetal und Münsinger Alb sowie am Vogelschutzgebiet Mittlere Schwäbische Alb.[2]
Geschichte
Mittelalter
Der Name Laichingen soll auf den Alemannenhäuptling Laicho zurückgehen, der hier im 5. Jahrhundert nach Christus eine Siedlung gründete. Im Hochmittelalter war Laichingen Bestandteil des Herzogtums Schwaben. 1364 bot Kaiser Karl IV. den Einwohnern das Stadtrecht an. Diese lehnten jedoch ab, da sie angeblich keine Stadtmauer bauen wollten.
Altwürttembergische Zeit
Laichingen gehörte schon im Spätmittelalter zum Kloster Blaubeuren und damit seit der Reformation 1534 zum Herzogtum Württemberg. Es war ein Unteramt im Amt Urach.
Eine Volksschule bestand mindestens seit 1557.
Bis ins Mittelalter reicht die Tradition der Laichinger Leinenweberei zurück. Die kargen Böden auf der Alb gaben nicht mehr her, und so verlegten sich die Bewohner auf den Flachsanbau und auf den Broterwerb durch Handel mit der etwa 25 Kilometer entfernten Reichsstadt Ulm.
Früher war im Stadtzentrum Laichingens eine so genannte Hüle. Hülen bestanden aus verwittertem Vulkantuff. In ihnen sammelte sich Wasser und sie bildeten die Grundlage für viele Siedlungen auf der Schwäbischen Alb. Die Hüle diente als Viehtränke und zu Feuerlöschzwecken. Das Trinkwasser wurde mühsam aus den Tälern herangeschafft.
Im Dreißigjährigen Krieg kam es nach der für Württemberg verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634 durch die in vielen Teilen des Landes marodierenden Truppen des siegreichen Kaisers zur weitgehenden Zerstörung Laichingens.
Bestandteil des Königreichs Württemberg
Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg kam Laichingen 1808 zum Oberamt Münsingen. Ein großer Brand führte 1852 erneut zu großen Schäden in der Bausubstanz des Ortes. Ab 1871 wurde die Albwasserversorgung geplant und gebaut, an die auch Laichingen angeschlossen wurde.
20. Jahrhundert
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Laichingen 1938 zum Landkreis Münsingen. 1945 wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Im Jahr 1950 erhielt Laichingen erneut das Stadtrecht und verzeichnete ein deutliches Wachstum. In den 1950er Jahren wurde die Hüle dann zugeschüttet und wich dem heutigen Marktplatz.
Durch die Kreisreform in Baden-Württemberg kam Laichingen 1973 zum Alb-Donau-Kreis.
In den 1970er Jahren wurden einige umliegende Orte eingemeindet. Sie bilden heute die Stadtteile Laichingens (siehe dazu auch: Gemeindegebietsreform in Laichingen).
1987 wurde die so genannte Laichinger Hungerchronik als antijüdische Fälschung entlarvt.
Noch heute sind viele Webereibetriebe in Laichingen ansässig, die aber inzwischen industriell fertigen. Eines der um 1677 errichtete Weberhäuser stand bis 2002 in Laichingen. Es wurde abgebaut und ist jetzt neu aufgebaut im Freilichtmuseum Beuren zu besichtigen.
Einwohnerentwicklung
Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[3] (nur Hauptwohnsitze).
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Konfessionen
Eine Kirche und Pfarrei St. Alban wurde bereits um 1100 erwähnt. Der Kirchensatz gelangte über die Pfalzgrafen von Tübingen an das Kloster Blaubeuren, dem sie mit dem gesamten Umland 1421 inkorporiert wurde. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Seither ist Laichingen überwiegend protestantisch. Die evangelische Kirchengemeinde Laichingen[4] umfasst die Kernstadt. Der Stadtteil Feldstetten bildet eine eigene Kirchengemeinde,[5] die im Rahmen von Pfarrstellen-Einsparungen ab Herbst 2020 von einem der beiden Laichinger Pfarrämtern betreut wird. Beide Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Stadtteile Machtolsheim und Suppingen bilden ebenfalls eigene Kirchengemeinden, jedoch innerhalb des Kirchenbezirks Blaubeuren. Seit 2009 ist aus Suppingen und Machtolsheim eine gemeinsame Kirchengemeinde geworden. Neben diesen evangelischen Kirchengemeinden gibt es in Laichingen eine katholische, evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Kirche und einen Königreichssaal der Zeugen Jehovas.
Gemeindegebietsreform
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1972 Suppingen und am 1. Januar 1975 Feldstetten und Machtolsheim zur Stadt Laichingen zugeordnet.[6]
Laichingen bildet den größten Teilort der Stadt.
Wappen der Gemeinden
Politik
Laichingen ist größte Gemeinde im Gemeindeverwaltungsverband Laichinger Alb mit Merklingen, Nellingen und Westerheim und Heroldstatt, wo auch dessen Sitz ist.
Bürgermeister
- 1980–1996: Andreas Raab, parteilos bis 1984, danach CDU,
- 1996–2012: Friedhelm Werner, FWV
- seit Dezember 2012: Klaus Kaufmann, parteilos[7]
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die erste Amtszeit von Friedhelm Werner endete am 18. Dezember 2004. Am 10. Oktober 2004 wurde er mit 68 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Gemeinderat
In Laichingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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BWV | Bürgerliche Wählervereinigung | 34,2 | 8 | 36,8 | 10 | |
LAB | Laichinger Allgemeine Bürgerliste | 27,2 | 7 | 25,0 | 7 | |
IGEL | Initiative Gemeinsam Engagiert für Laichingen | 24,3 | 6 | 18,5 | 5 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 12,9 | 3 | 19,8 | 5 | |
BbW | Bündnis für bezahlbaren Wohnraum | 1,3 | 0 | — | — | |
Gesamt | 100 | 24 | 100 | 27 | ||
Wahlbeteiligung | 56,1 % | 50,4 % |
Wappen
Das Laichinger Wappen reicht bis ins Jahr 1570 zurück und zeigt ein blaues Schild mit einer gelben Wiesen-Egge.
Städtepartnerschaften
- Seit 1986 besteht eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Canton de Ducey.
- Seit 1990 werden freundschaftliche Beziehungen zur „Töpferstadt“ Kohren-Sahlis in Sachsen gepflegt.
- Seit 1993 bestehen freundschaftliche Beziehungen mit und humanitäre Hilfe für Nesvish in Weißrussland.
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionell sind in Laichingen Weberbetriebe ansässig. Auch die Eisenverarbeitung, insbesondere der Werkzeugbau blühte im 20. Jahrhundert in Laichingen auf.
Die zum Stada-Konzern gehörende Aliud Pharma GmbH hat ihren Sitz in Laichingen.
Laichingen beheimatet das Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet Laichinger Alb (IIG) des Zweckverbandes mit Heroldstatt, Merklingen, Nellingen und Westerheim.
Laichinger Textilindustrie
Die Leinenweberei war ein bedeutender Wirtschaftszweig.[8] In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Folgen des Kriegs in der kleinen Stadt Laichingen, an der Grenze der amerikanischen Besatzungszone, noch sehr zu spüren. Viele der Laichinger Firmen wurden während des Krieges zur Herstellung von kriegsnotwendigen Materialien, wie Fallschirme benutzt oder sogar ganz ausgeräumt um für die Metallindustrie genutzt zu werden. Doch nach Kriegsende bekamen sechs Laichinger Firmen eine Genehmigung der amerikanischen Militärregierung ihre Produktion wieder aufnehmen zu dürfen.
So wurden viele Webstühle wieder aufgebaut und in Gang gesetzt. Als Laichingen in die Französische Besatzungszone überging, mussten die Textilbetriebe viele ihrer Waren als Reparationszahlungen an die französische Besatzungsregierung abgeben. Mit der Währungsreform füllten sich die Schaufenster und auch Laichinger Textilindustrie konnte davon profitieren. Die Nachfrage an Textilien stieg nach dem Krieg enorm an und vor allem Bettwäsche der Laichinger Leinenweber war nun gefragt. Dies führte zu einem regelrechten Aufschwung dieses Industriezweigs. Im Jahre 1948 waren alle Betriebe in Laichingen vollbeschäftigt und daraufhin folgte 1950 bis 1960 eine Welle von Unternehmensgründungen, da jeder an dem Aufschwung teilhaben wollte. In den nächsten 10 Jahren wurden viele Textilwaren in Laichingen hergestellt. Es entstanden große und namhafte Firmen wie etwa Pichler Textilien und Wäschekrone Laichingen.
Verkehr
Der ÖPNV wird durch den Donau-Iller-Nahverkehrsverbund gewährleistet. Von 1901 bis 1985 war Laichingen über die Bahnstrecke Amstetten–Laichingen der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG) an das Schienennetz angeschlossen. Im Rahmen der im Bau befindlichen Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird der Bahnhof Merklingen – Schwäbische Alb errichtet, an dessen Kosten sich Laichingen finanziell beteiligt.
Laichingen verfügt über einen eigenen Flugplatz, der seit 1964 durch den Flugsportverein Laichingen e. V. betrieben wird.
Der Alb-Neckar-Radweg erreicht Laichingen als Fernradweg. Er führt von Ulm nach Heilbronn.
Von Norden nach Süden durchläuft der Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg als Hauptwanderweg 7 die Ortsmitte von Laichingen. Dieser Fernwanderweg führt vom Remstal zum Bodensee und wird vom Schwäbischen Albverein betreut.
Tourismus
Auf der Gemarkung des Teilortes Machtolsheim befindet sich der Campingplatz Heidehof, der mit 1050 Stellplätzen auf einer Fläche von 25 ha zu den größten Deutschlands zählt.
Medien
In Laichingen befindet sich eine Lokalredaktion der Schwäbischen Zeitung.
Bildung
In Laichingen, Feldstetten und Machtolsheim gibt es Grundschulen. Der Hauptort Laichingen ist zudem Schulzentrum mit folgenden Schulen:
- Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule, Primarstufe und Sekundarstufe 1
- Anne-Frank-Realschule
- Albert-Schweitzer-Gymnasium
- Martinschule (Förderschule)
- Außenstelle der Kaufmännischen Schule Ehingen
- Außenstelle der Gewerblichen Schule Ehingen
Die Volkshochschule Laichingen-Blaubeuren-Schelklingen e. V. hat ihren Sitz in Laichingen.
Energie
Laichingen ist Standort eines 380-kV/110-kV-Umspannwerks, das in kompakter SF6-Technologie ausgeführt ist und von TransnetBW betrieben wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Feldstetten: Die evangelische St. Gallus-Kirche wurde 1737 erbaut, dabei wurde der gotische Chor des Vorgängerbaus mitverwendet. In ihm sind Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert zu sehen. Sie wurden erst 1895 entdeckt und 1898 restauriert. Der Künstler Walter Kohler entwarf 1936 ein Chorfenster mit biblischen Themen (Blindenheilung, reicher Jüngling, Auferweckung des Lazarus). 1999 folgte ein Farbfenster der Künstlerin Ursula Nollau aus (damals) Zwiefalten.[9]
- Laichingen: Die St.-Albans-Kirche wurde bereits um das Jahr 800 als Vorläuferbau und Eigenkirche des Laichinger Ortsadels erwähnt, im 14. Jahrhundert in der heutigen Größe gebaut und 1550 mit weiteren Bauteilen zu einer Kirchenburg ausgebaut. Sie erhielt 1632 einen Turmaufsatz[10] durch Baumeister Heinrich Schickhardt, der aber nicht erhalten ist.[11] Der heutige Turm wurde 1696 erbaut. Die Kirche verlor 2008 durch Beschluss des Kirchengemeinderats den überkommenen Namenszusatz Sankt.[12]
- Machtolsheim: Die evangelische Liebfrauenkirche wurde 1488 erbaut und im 18. Jahrhundert barockisiert: Der Degginger Stuckateur Johann Ulrich Schweizer schuf 1712 die Barock-Stuckdecke, die 1745 bemalt wurde. Eine umfassende Renovierung geschah um 1934 durch die Stuttgarter Architekten Klatte & Weigle.[13]
- Suppingen: Die evangelische Brigittenkirche wurde 1471 spätgotisch errichtet und 1569 das Schiff manieristisch gestaltet. 1862 erfolgte ein neugotischer Umbau.
Die Laichinger Tiefenhöhle
Bekannt ist Laichingen auch durch die Laichinger Tiefenhöhle, die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland, die eine begehbare Tiefe von 55 m aufweist. Die Höhle liegt etwa 1 km südlich von Laichingen. Sie wurde 1892 von dem Sandgräber Johann Georg Mack zufällig entdeckt.
Museen
- Heimat- und Webereimuseum Laichingen[14] (in einem Gebäude der Kirchenburg)
- Höhlenkundliches Museum (bei der Tiefenhöhle)
Weitere Bauwerke
- Wasserturm Machtolsheim
- Im historischen Alten Rathaus in der Stadtmitte finden Trauungen, kulturelle Veranstaltungen und Sitzungen des Gemeinderates statt.
- Das evangelische Pfarrhaus der Albanskirche ist noch aus vorreformatorischer Zeit und wird im Volksmund „Kapuzinerhaus“ genannt.[15]
- Die ehemalige Mühle auf dem Bleichberg war von 1902 bis 1972 in Betrieb. Ursprünglich sollte die auf der 774 Meter über dem Meeresspiegel an exponierter Stelle gebaute Anlage als Windmühle laufen und zusätzlich Strom erzeugen. Norddeutsche Ingenieure hatten ein Windrad mit 82 Schaufeln und 12 Meter Durchmesser konstruiert. Das Windrad wurde in Holstein gebaut und war einige Zeit in Laichingen hinter dem markanten Backsteingebäude in Betrieb. Allerdings brachte es nicht immer die geforderten 12 PS, daher wurde bald ein Gasmotor zur Unterstützung eingesetzt. Ein starker Sturm beschädigte das Windrad, es wurde abgebaut.
- St. Albans-Kirche (Kirchenburg) in Laichingen
- Machtolsheimer Wasserturm
- Das Alte Rathaus in Laichingen
- Laichingen, Blick auf das alte Postgebäude (Aufn. 1949)
- Ehemalige Windmühle auf dem Bleichberg
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Jean-Pierre Tizon (1920–2012), französischer Politiker
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Nüßle (1816–1892), geboren in Suppingen, württembergischer Landtagsabgeordneter
- Julius Ludwig August Koch (1841–1908), Psychiater
- Heinrich Lang (1858–1919), Hochschullehrer, deutscher Organist, Chorleiter und Komponist
- Eugen Eisele (1871–1940), Landtagsabgeordneter von 1906 bis 1918
- Christof Baumann (1874–1959), geboren in Feldstetten, württembergischer Oberamtmann
- August Enderle (1887–1959), Politiker, Gewerkschafter und Journalist
- Karl Baur (1911–1963), Pilot
- Helmut Kreuzer (1927–2004), Germanist und Medienwissenschaftler
- Peter Schwenkmezger (1946–2018), Psychologe, Präsident der Universität Trier
- Werner Strohm (1934–2001), Bauunternehmer, erstellte eine Vielzahl von Gebäuden und prägte das Stadtbild
- Gert Hinnerk Behlmer (* 1943), Jurist
- Jan Plamper (* 1970), deutscher Osteuropahistoriker an der Universität London
- Alina Reh (* 1997), Mittel- und Langstreckenläuferin, mehrfache Europameisterin im Nachwuchsbereich
- Matea Bošnjak (* 1997), kroatische Fußballnationalspielerin
Regelmäßige Veranstaltungen
Laichingen ist ein so genannter Marktflecken und hatte schon früh das Marktrecht. Die Gemeinde hatte durch ihre zentrale Lage und ihre Bedeutung auf der mittleren Alb das Stadtrecht verliehen bekommen, konnte dieses jedoch nicht annehmen. Das Stadtrecht wäre mit der Pflicht eine Stadtmauer zu bauen verbunden gewesen, und dies war für die arme Albgemeinde nicht machbar. Allerdings erhielten sie dennoch das Marktrecht. Der Pfingstmarkt ist z. B. seit 1788 verbürgt.
Noch heute finden jedes Jahr Märkte statt, die Tausende von Besuchern anlocken. An diesen Tagen ist die Innenstadt von Laichingen vollständig gesperrt und die Straßen mit Marktständen vollgestellt, die typische Marktprodukte verkaufen. Früher war dies eine Gelegenheit alle die Dinge zu kaufen, die nicht selbst produziert werden konnten, und so gibt es Kurzwaren und Messer, Töpfe, Keramik und Gläser, Arbeitskleidung, Unterwäsche, Hüte und Hemden zu kaufen. Für das leibliche Wohl gibt es Magenbrot und gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, türkischer Honig und natürlich gebratene Würste. Daneben gibt es Spielwarenstände, Blumenstände, Obst und Gemüse, seit einigen Jahren auch CDs, indische Tücher oder andere Modeartikel.
Eine traditionelle Marktspeise in Laichingen sind Kutteln. Es gibt sie vorwiegend an Ständen von lokalen Wirtschaften und Metzgereien zu kaufen.
Die Termine sind meist an kirchliche Feiertage gebunden, ändern sich also jährlich. Der Markt beginnt gegen 8 Uhr und endet meist um 17 Uhr. Früher begann der Markt bereits um 5 Uhr mit einem Viehmarkt, doch durch BSE, Schweinepest und andere Krankheiten wurden diese Viehmärkte wiederholt über Jahre ausgesetzt und sind deshalb inzwischen nur noch als Kleintiermärkte erhalten.
Jedes Jahr finden folgende Märkte statt:
- Ostermarkt, Ostermontag
- Pfingstmarkt, Pfingstmontag
- Kirchweihmarkt, Montag nach Kirchweih, dritter Sonntag im Oktober
- Andreasmarkt, am Andreastag, dem 30. November. Fällt dieser auf einen Sonntag, dann ist der Markt am Tag darauf, dem 1. Dezember.
- Weihnachtsmarkt, Mitte Dezember
Literatur
- Veit Bürkle: Mein Heimatort. Laichingen um 1942.
- Hans Medick: Weben und Überleben in Laichingen 1650–1900. Lokalgeschichte als allgemeine Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-35443-6.
- Gottlieb Oelhafen: Beiträge zur Geschichte von Laichingen. Laichingen 2003.
- Laichingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Münsingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 2). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1825, S. 187–192 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Daten- und Kartendienst der LUBW
- Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2012 (Memento des Originals vom 7. September 2014 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Website der Evangelischen Kirchengemeinde Laichingen
- Website der Evangelischen Kirchengemeinde Feldstetten
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 530 und 543.
- swp.de
- Hans Medick: Weben und Überleben in Laichingen 1650–1900: Lokalgeschichte als allgemeine Geschichte, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1996.
Geschichtsverein Laichinger Alb e. V.: Der Leineweber im Blauhemd – Das Laichinger Wirtschaftswunder. Werner Mangold, Geiger-Verlag, 2010. - Nollau-Werkverzeichnis. zuletzt abgerufen am 7. Juni 2020
- Pläne von Heinrich Schickhardt 1632 siehe deutschefotothek.de
- Sönke Lorenz, Wilfried Setzler (Hrsg.): Heinrich Schickhardt – Baumeister der Renaissance. Leben und Werk des Architekten, Ingenieurs und Städteplaners; Katalog zur Ausstellung „Ein schwäbischer Leonardo? Heinrich Schickhardt (1558–1635). Baumeister, Ingenieur, Kartograph“ des Stadtarchivs Herrenberg und des Stadtarchivs Stuttgart; Leinfelden-Echterdingen 1999
- Brigitte Scheiffele: Eine Wunde, die schwärt. In: Ev. Gemeindeblatt für Württemberg, Nr. 27/2017, S. 28 f.; evangelisches-gemeindeblatt.de (PDF; 7,7 MB)
- Hartmut Dehlinger: Die Liebfrauenkirche in Machtolsheim – Streiflichter zu Kirche und Gemeinde aus Geschichte und Gegenwart – 1488–1988. Hrsg. Ev. Kirchengemeinde Machtolsheim, Laichingen 1988
- Weberei- und Heimatmuseum Laichingen
- siehe Stadtrundgang buergerstiftung-laichinger-alb.de