Alban von Mainz
Der heilige Alban von Mainz, lat. Albanus Mogontiacensis (* in Italien oder auf Naxos in Griechenland; † um das Jahr 406 in Mainz) war ein Priester, Missionar und Märtyrer. Seine Lebensdaten sind sehr unsicher, aber seine Existenz wird allgemein nicht bezweifelt.
Durch Rabanus Maurus ist in dessen Martyrologium überliefert, dass Alban zur Zeit des Kaisers Theodosius I. von Ambrosius zusammen mit seinen beiden Begleitern Theonest und Ursus zur Mission nach Gallien ausgesandt worden sei. In Mainz wäre durch sie der abgesetzte Bischof Aureus wieder eingesetzt worden, der jedoch wenig später bei einem Angriff der Vandalen auf die Stadt im Jahre 406 erschlagen worden sei (→ Rheinübergang von 406). Während des gleichen Angriffs sei Alban beim Gebet überrascht, ergriffen und enthauptet worden.
Bei Ausgrabungen im Süden der Stadt Mainz fand man auf einem Friedhof aus spätrömischer Zeit ein Grab, das man ihm zuordnet.[1]
Karl der Große erbaute ihm zu Ehren und seiner 794 verstorbenen dritten Gemahlin, Fastrada, das zur Ruhestätte bestimmte Albanskloster auf der Albanschanze bei Mainz, in der lange Zeit die Bischöfe der Stadt Mainz beigesetzt wurden.
Seit dem 11. Jahrhundert werden Reliquien des hl. Alban in Namur in der Stiftskirche Saint-Aubain verehrt.[2] 1083 wurde das Kloster St. Alban in Basel gegründet, welches 1529 in Folge der Reformation aufgehoben wurde. 1923 wurde im Dießener Ortsteil St. Alban das Kloster St. Alban gegründet. 2017 widmete die Erzdiözese Freiburg das vormals nach Alban Stolz benannte Freiburger Studentenwohnheim Alban von Mainz.[3]
Legende
Der Legende nach habe er seinen abgeschlagenen Kopf an die Stelle gebracht, an der er beigesetzt werden wollte. Dies führte ihn bis nach Sankt Alban im oberbayerischen Hörgertshausen wo ihm inmitten der Hallertau eine große Wallfahrtskirche errichtet wurde.
Er gehört somit zu den Cephalophoren (altgriechisch κέφαλοφόρος „Kopfträger“), die im Allgemeinen mit ihrem abgetrennten Kopf in den Händen als ikonografisches Heiligenattribut dargestellt werden.
Schutzpatron
Alban von Mainz ist der Schutzpatron[1]
- von Mainz
- der Bauern
- gegen Unwetter
- Hals- und Kopfschmerzen
- Pest
- Epilepsie
- Harnwegserkrankungen
Neben Mainz erfährt er auch in Ober- und Niederbayern größte Verehrung.
Ikonografie
In der Ikonografie wird der Heilige Alban von Mainz mit einem Schwert und dem Haupt in seinen Händen als Attribute dargestellt.[1]
Aufgrund der Ähnlichkeit seines Todes und der Namensgleichheit wird er häufig mit dem Heiligen Alban von England verwechselt. So ist z. B. auf dem Wappen von Matrei in Osttirol Alban von England abgebildet, obwohl eigentlich Alban von Mainz der Ortspatron ist.
Der Heilige Alban von Mainz ist im Wappen der Großen Kreisstadt Schkeuditz und das Schwert in der Gemeinde Hörgertshausen dargestellt.
Literatur
- Hans Werner Nopper: Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe. Mülheim 2001.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Alban von Mainz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 75.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ökumenisches Heiligenlexikon – Alban von Mainz, abgerufen am 14. Februar 2017
- Information des Bistums Namur (französisch)
- Erzdiözese gibt Alban-Stolz-Haus einen neuen Namen, Badische Zeitung (online) vom 22. Januar 2017.