Hwisdez
Hwisdez (ukrainisch Гвіздець; russisch Гвоздец Gwosdez}, polnisch Gwoździec) ist eine Siedlung städtischen Typs der Oblast Iwano-Frankiwsk im Westen der Ukraine mit etwa 1900 Einwohnern.
Hwisdez | |||
Гвіздець | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Iwano-Frankiwsk | ||
Rajon: | Rajon Kolomyja | ||
Höhe: | 272 m | ||
Fläche: | 2,22 km² | ||
Einwohner: | 1.931 (1. Januar 2011) | ||
Bevölkerungsdichte: | 870 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 78260 | ||
Vorwahl: | +380 3433 | ||
Geographische Lage: | 48° 35′ N, 25° 17′ O | ||
KOATUU: | 2623255200 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Siedlung städtischen Typs, 1 Dorf | ||
Adresse: | 78260 смт. Гвіздець | ||
Website: | www.gvozdets.if.ua | ||
Statistische Informationen | |||
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Hwisdez liegt am Ufer der Tschornjawa im Rajon Kolomyja südöstlich der Oblasthauptstadt Iwano-Frankiwsk. Die Stadt Kolomyja liegt etwa 20 Kilometer südwestlich. Zur Siedlungsratsgemeinde Hwisdez zählt auch das Dorf Beremjany (Берем'яни).
Geschichte
Der Ort wurde 1373 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen (in der Woiwodschaft Ruthenien), von 1774 bis 1918 gehörte er unter seinem polnischen Namen Gwoździec zum österreichischen Kronland Galizien und war von 1854 bis 1867 Sitz einer Bezirkshauptmannschaft[1], danach wurde der Bezirk auf die Bezirke Horodenka, Sniatyn und Kolomea aufgeteilt[2], im gleichen Jahr wurde ein Bezirksgericht des Bezirks Kolomea errichtet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen (in die Woiwodschaft Stanislau, Powiat Kołomyja), wurde im Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1941 von der Sowjetunion und dann bis 1944 von Deutschland besetzt und hier in den Distrikt Galizien eingegliedert.
Nach dem Ende des Krieges wurde der Ort der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam das Dorf zur Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine. Bereits 1940 wurde Hwisdez der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen, von 1940 bis 1962 war der Ort das Rajonszentrum des gleichnamigen Rajons Hwisdez, dieser wurde schließlich auf die Rajone Horodenka, Snjatyn und Kolomyja aufgeteilt.
Nahe der Siedlung fand 1531 die Schlacht bei Gwoździec im Zuge des Polnisch-Moldauischen Krieges statt.
Synagoge
Im Städtchen befand sich eine um 1640 errichtete und nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1941 niedergebrannte Synagoge, deren hölzernes Gewölbe 2014 im Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau rekonstruiert wurde.
Persönlichkeiten
- Andrij Schewtschenko, ukrainischer Journalist, Politiker und Diplomat
- Jan Puzyna de Kosielsko, polnischer Bischof
- Jerzy Kawalerowicz, polnischer Regisseur
Weblinks
- Gwoździec. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 2: Derenek–Gżack. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1881, S. 924 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1854, XXXIX. Stück, Nr. 111: „Verordnung der Minister des Innern, der Justiz und der Finanzen vom 24. April 1854“
- Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, IX. Stück, Nr. 17: „Verordnung des Staatsministeriums vom 23. Jänner 1867“