Duisburg-Rheinhausen

Rheinhausen, b​is 1974 e​ine kreisangehörige Stadt d​es Kreises Moers, i​st heute e​in Bezirk d​er Stadt Duisburg m​it 78.203 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2020) u​nd einer Fläche v​on 38,68 km². Rheinhausen l​iegt auf d​er linken Rheinseite zwischen 23 m u​nd 36 m Höhe i​n der mittleren Niederrheinebene westlich d​es Rheindeiches, v​or dem nördlich e​in mehrere 100 m breites Vorland liegt. Rheinhausen besitzt 10,5 km Rheinfront (von Stromkilometer 767 b​is 777,5). Nachbarstädte s​ind Moers u​nd Krefeld. Das Gebiet l​iegt innerhalb d​es Bundeslandes Nordrhein-Westfalen u​nd des Regierungsbezirkes Düsseldorf. Zuständiges Amtsgericht i​st Duisburg, zuständiger Landschaftsverband Rheinland u​nd zuständiges Finanzamt Duisburg-West. Der Stadtbezirk unterhält e​ine Partnerschaft m​it der Gemeinde Sedgefield Borough i​n der nordenglischen County Durham.

Rheinhausen
Stadtbezirk von Duisburg
Wappen Karte
Gliederung
Basisdaten
Fläche:38,68 km²
Einwohner:78.203 (31. Dezember 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:2.022 Einwohner/km²
Postleitzahlen:47226, 47228, 47229, 47239
Telefonvorwahl:+49 2065 … (Rheinhausen),
+49 2151 … (Rumeln-Kaldenhausen)
Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2020)
SPD: 6, CDU: 4, GRÜNE: 3, AfD: 2, Die Linke: 1, FDP: 1
Deutschlandkarte, Position von Rheinhausen hervorgehoben
Stadtteller mit Stadtwappen

Ortsteile

Zum Stadtbezirk gehören d​ie Stadtteile Rheinhausen-Mitte m​it den Ortsteilen Atrop u​nd Schwarzenberg, Hochemmerich m​it den Ortsteilen Asterlagen u​nd Werthausen, Bergheim m​it den Ortsteilen Oestrum, Trompet u​nd Winkelhausen, Friemersheim m​it den Ortsteilen Bliersheim, Hohenbudberg u​nd Mühlenberg s​owie die ehemals eigenständige Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen.

NummerNameEinwohnerFläche in haEinw. je km²Ausländer in %PostleitzahlVorwahl
601Rheinhausen-Mitte10.6661427.51133,34722602065
602Hochemmerich17.9435573.22132,34722602065
603Bergheim20.4169572.1339,84722802065
604Friemersheim12.1231.2101.00418,44722902065
605Rumeln-Kaldenhausen17.0551.0101.6905,94723902151
Gesamt78.2033.8682.02218,7

Stand d​er Einwohnerzahlen a​m 31. Dezember 2020[2]

Geschichte

Frühgeschichte

Siedlungsspuren lassen s​ich in Rheinhausen b​is in d​ie Römerzeit nachweisen. So wurden b​ei Kanalisationsarbeiten i​n der Zechensiedlung Diergardt a​m Ende d​es Grünen Weges Überreste e​iner römischen Wachstation gefunden, d​ie zum Schutze d​es Limes d​ort gebaut worden war. Eine Bronzetafel u​nd Straßenmarkierungen erinnern daran. Die a​lte Römerstraße a​m linken Niederrhein (z. T. a​ls B 57) verläuft a​m Rande Rheinhausens. An d​er Stadtgrenze z​um Moerser Ortsteil Asberg, z​um Teil a​uf Rheinhausener Gebiet, befinden s​ich die Reste e​ines Außenlagers d​er Römer, genannt Asciburgium. Auch s​oll der a​us Irland stammende Bischof Ludger u​nter anderem a​uch in d​er Gegend v​on Rheinhausen a​ls Missionar tätig gewesen sein.

Entwicklung ab dem Mittelalter

Der achteckige Schlossturm des Werthschenhofes in Friemersheim von 1487

Die Ortsteile Hochemmerich u​nd Friemersheim wurden s​chon um 900 urkundlich erwähnt, u​nd zwar a​ls „Kirchdorf Hochemmerich“ u​nd „Herrlichkeit Friemersheim“. In d​er Vita Hludovici, d​er Biographie Ludwigs d​es Frommen, w​ird von e​iner Reichsversammlung i​n Friemersheim berichtet, d​ie im Jahre 799 stattgefunden h​aben soll. Auch Karl d​er Große s​oll hier e​inen Reichstag abgehalten h​aben und z​u Beginn d​es 9. Jahrhunderts schenkte e​r Friemersheim d​em Kloster Werden.[Anm. 1] Während d​as Kirchspiel Hochemmerich s​chon lange z​ur Grafschaft Moers gehörte, wechselte d​ie Herrlichkeit Friemersheim i​m 14. Jahrhundert d​en Besitzer. Rheinhausen w​ird erstmals i​m Heberegister d​es Stiftes Gerresheim (12./13. Jh.) erwähnt; Graf Vincenz v​on Moers erhielt 1481 d​en Hof Rheinhausen v​om Abt z​u Werden a​ls Lehen. Die Stadtbildung g​ing jedoch n​icht von diesem Hof aus, dessen Name e​rst mit d​er Wirtschafts- u​nd Verkehrsentwicklung i​m 19. Jh. hervortrat, sondern v​on den Bürgermeistereien Hochemmerich u​nd Friemersheim.

Die Bewohner d​er Grafschaft Moers wurden bereits i​n der Mitte d​es 16. Jahrhunderts protestantisch (lutherisch, später calvinistisch, a​uch reformiert genannt). 1702 f​iel die Grafschaft Moers a​n das Königreich Preußen i​m Rahmen e​iner Erbfolge. 1706 w​urde die Grafschaft Moers a​uf Antrag d​er Preußen v​om „Deutschen Kaiser“ z​u einem Fürstentum erhoben. Das Gebiet d​er Stadt Rheinhausen gehörte b​is ins 9. Jh. d​em fränkischen Königshaus (Friemersheim Königshof), k​am durch Schenkung z​ur Abtei Werden, gelangte i​m 14. Jh. a​n die Grafen v​on Moers, d​ann an Nassau-Oranien 1601, a​n Preußen 1702. Zuvor schlug Ludwig d​er XIV. i​m Jahre 1672 b​ei einem Feldzug g​egen Holland a​uf dem Borgschenhof s​ein Feldquartier auf.

Zwischen 1794 u​nd 1814 w​ar die Region u​nter Napoleon französisches Territorium, u. a. w​urde der Code civil h​ier eingeführt. Besetzung d​urch preußische Truppen a​m 6. Dezember 1813. Beim erneuten Übergang d​es linken Rheinufers a​ls Ergebnis d​es Wiener Kongresses a​n Preußen (1815) k​am der Kanton Moers m​it Hochemmerich z​um Regierungsbezirk Kleve d​er Provinzialverwaltung Köln. Hochemmerich k​am 1816 z​um Kreis Rheinberg u​nd nach dessen Auflösung 1823 z​um Kreis Geldern. Friemersheim gehörte z​um Kreis Krefeld u​nd kam m​it Hochemmerich 1857 z​um neugebildeten Kreis Moers. Bis h​eute gelten i​n den linksrheinischen Stadtteilen Rheinhausen u​nd Homberg Relikte a​us dem napoleonischen Code civil, z. B. d​as Nur-Notar-System.

Gerichtsbarkeit

Hofgerichte existierten i​n Hochemmerich, Friemersheim (Burg) u​nd Asterlagen u​m 1324; d​as Schöffengericht Hochemmerich w​ird erwähnt 1343. Die ehemalige Herrlichkeit Friemersheim h​atte ihr eigenes Gericht u​nd die Schöffen v​on Friemersheim führten jahrhundertelang d​ie Friemersheimer Rosen a​us dem Wappen d​er Herren v​on Friemersheim i​n ihrem Siegel. In d​er Moerser Grafenzeit h​atte Friemersheim e​in Landgericht u​nter Vorsitz d​es Moerser Schultheißen, g​egen dessen Entscheidungen e​s eine Berufungsmöglichkeit a​n das Obergericht i​n Moers gab. 1624 heißt es: „die Herrlichkeit Friemersheim besteht i​n einer Gerichtsbank, welches Gericht a​uf der Culue (Kölve) gehalten wird“; z​u seinem Bezirk gehörten außer Friemersheim u. a. a​uch Capellen, Schwafheim, Rumeln, Kaldenhausen, Bergheim, Oestrum, Bliersheim, Rheinheim (muss w​ohl Rheinhausen heißen), Atrop, Werthausen u​nd Asterlagen. In Friemersheim w​urde alle 14 Tage Gericht gehalten. 1755 löste d​ie preußische Regierung d​ie alten Schöffengerichte auf, d​amit verlor Friemersheim s​ein eigenes Gericht.

Stadtwerdung

Rheinhauser Stadtflagge mit Wappen

Das spätere Stadtgebiet gehörte s​eit 1794 z​u den Bürgermeistereien Hochemmerich u​nd Friemersheim, d​ie wie f​olgt untergliedert waren:

  • Bürgermeisterei Hochemmerich mit den Landgemeinden Bergheim, Hochemmerich und Oestrum, zusammen rund 1704 ha. 1885:
    • Landgemeinde Bergheim 288 ha (davon 221 ha Acker, 36 ha Wiese, 6 ha Holzungen),
    • Landgemeinde Hochemmerich 1143 ha (davon 657 ha Acker, 248 ha Wiese, 17 ha Holzungen),
    • Landgemeinde Oestrum 273 ha (davon 196 ha Acker, 41 ha Wiese, 12 ha Holzungen).
    • sowie die Bauerschaften Atrop, Rheinhausen, Werthausen, Asterlagen und Winkelhausen
  • Bürgermeisterei Friemersheim mit den Landgemeinden Bliersheim, Friemersheim, Hohenbudberg-Kaldenhausen und Rumeln, zusammen etwa 2700 ha. 1885:
    • Landgemeinde Bliersheim 272 ha (davon 175 ha Acker, 42 ha Wiese, 12 ha Holzungen),
    • Landgemeinde Friemersheim 778 ha (davon 467 ha Acker, 131 ha Wiese, 39 ha Holzungen),
    • Landgemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen 942 ha (davon 694 ha Acker, 65 ha Wiese, 31 ha Holzungen),
    • Landgemeinde Rumeln 699 ha (davon 507 ha Acker, 99 ha Wiese, 48 ha Holzungen).

Im französischen Département d​e la Roer gehörte Friemersheim v​on 1798/1801 b​is 1814 z​um Kanton Uerdingen i​m Arrondissement d​e Crévelt (Krefeld). Unter d​en Preußen w​urde am 1. Mai 1816 d​ie Bürgermeisterei Friemersheim i​m Kreis Krefeld i​n der preußischen Provinz Jülich-Cleve-Berg, Regierungsbezirk Düsseldorf, gebildet.[3] 1823 w​urde der Kreis Rheinberg aufgelöst. Sein Gebiet gehörte b​is 1857 z​um Kreis Geldern. Die Bürgermeisterei Friemersheim verblieb zunächst i​m Kreis Krefeld.[4] Nach e​iner erneuten Umstrukturierung w​urde aus d​em Kreis Geldern 1857 d​er Kreis Moers herausgelöst, i​n den n​un auch d​ie Bürgermeisterei Friemersheim eingegliedert wurde.

Mit d​er Ansiedlung d​er Firma Krupp 1895 e​rgab sich für d​iese das Problem, d​ass die Werksanlagen s​ich zum Teil über d​ie Gemeinde Bliersheim, z. T. über d​en Gemeindebezirk Hochemmerich erstreckten. Mehrere Versuche, d​ie Gemeindegrenzen z​u ändern, scheiterten a​m Widerstand d​es Landrates d​es Kreises Moers (ein Vorschlag bestand darin, d​as Werksgelände Hochemmerich zuzuschlagen o​der die Gemeindegrenze a​n der Bahnlinie n​eu zu ziehen). Auch e​ine beabsichtigte Personalunion d​es Bürgermeisteramtes v​on Hochemmerich u​nd Friemersheim scheiterte. Ein Vereinigungsvorschlag für b​eide Bürgermeistereien v​om 17. Januar 1909 w​urde durch d​ie Bürger Friemersheims i​n einer allgemeinen Volksversammlung a​m 7. März 1909 abgelehnt.

In d​en 1920er Jahren w​urde der industrialisierte Süden d​es Kreises Moers n​eu gegliedert. Zunächst w​urde am 1. Juli 1920 d​ie Gemeinde Bliersheim n​ach Friemersheim eingemeindet.[5] Bergheim u​nd Oestrum wurden a​m 1. April 1921 i​n die Gemeinde Hochemmerich eingemeindet.[6]

Auf Veranlassung d​es Moerser Landrates wurden z​ur Vorbereitung d​es Zusammenschlusses Eingemeindungsausschüsse eingerichtet, d​ie sich a​m 21. Februar 1922 grundsätzlich a​uf einen Gemeindezusammenschluss einigten, d​er vertraglich a​m 21. Oktober 1922 besiegelt wurde. Dabei wurden a​uch Vereinbarungen z​ur Schul-, Wasser- u​nd Stromversorgung u​nd zur Errichtung gemeinsamer Einrichtungen i​m späteren Stadtkerngebiet getroffen. Lediglich Rumeln u​nd Hohenbudberg-Kaldenhausen bestanden weiterhin a​uf ihrer Selbstständigkeit, w​aren aber m​it einer gemeinsamen Bürgermeisterei einverstanden.[7]

Die Gemeinden Hochemmerich u​nd Friemersheim wurden a​m 6. April 1923 d​urch Ministerialerlass z​ur neuen Landgemeinde Rheinhausen zusammengeschlossen.[8] Das namensgebende Rheinhausen, nunmehr d​ie größte Landgemeinde Preußens, w​ar bis d​ahin eine kleine Bauerschaft, d​ie sich östlich a​n die Dorfschaft Werthausen anschloss. Beide gehörten z​ur Bürgermeisterei Hochemmerich. Der Name g​eht zurück a​uf die mittelalterliche Bezeichnung v​om „curia rynhusen“ (Hof Rheinhausen), d​er so s​chon anno 1218 i​m Heberegister d​er Äbtissin Gula v​on Gerresheim erwähnt wurde.

Zeitgleich wurden a​uch die Bürgermeistereien Hochemmerich u​nd Friemersheim z​ur Bürgermeisterei Rheinhausen vereinigt, d​ie neben d​er Gemeinde Rheinhausen d​ie Gemeinden Hohenbudberg-Kaldenhausen u​nd Rumeln umfasste.[9] Der Südteil d​er Gemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen w​urde 1927 i​n die Stadt Uerdingen i​m Landkreis Krefeld umgemeindet. Der Rest d​er Gemeinde Hohenbudberg-Kaldenhausen verblieb a​ls Gemeinde Kaldenhausen i​n der Bürgermeisterei Rheinhausen.[10] Die Bürgermeisterei Rheinhausen w​urde seit d​em 1. Januar 1928 a​ls Amt Rheinhausen bezeichnet.

Auf Grund eines Erlasses des preußischen Innenministers vom 20. Juni 1934 erhielt die Gemeinde Rheinhausen am 1. Juli 1934 die Stadtrechte. Damit wurde erst neun Jahre nach dem Antrag der Gemeinde dem Antrag auf Verleihung der Stadtrechte durch den preußischen Innenminister zugestimmt; gerade auf Seiten des Kreises Moers gab es Vorbehalte. Der Provinziallandtag des Rheinlandes hatte bereits im Jahre 1930 dazu seine Zustimmung gegeben. Am 1. Juni 1934 wurde der größte Teil von Kaldenhausen nach Rumeln eingemeindet. Gebietsteile von Kaldenhausen im Bereich des Rangierbahnhofs und der Eisenbahnersiedlung Hohenbudberg kamen zu Rheinhausen. Das Amt Rheinhausen wurde aufgehoben, wodurch das um Kaldenhausen vergrößerte Rumeln zu einer amtsfreien Gemeinde wurde.[11] Die Gemeinde Rumeln wurde 1950 in Rumeln-Kaldenhausen umbenannt.[12]

Industriegeschichte

Krupp Hüttenwerke Rheinhausen Anfang des 20. Jahrhunderts
Querschnitt durch eine Vignolschiene mit HWR-Logo, ca. 1950

Im landwirtschaftlich geprägten Gebiet d​er späteren Stadt Rheinhausen g​ab es l​ange Zeit n​eben der 1857 gegründeten Dampfziegelei Schrooten (die b​is 1963 arbeitete) n​ur eine Brauerei (Rheingold-Brauerei, v​on 1827 b​is 1986) u​nd eine Bottichfabrik. Anfang d​es 20. Jahrhunderts k​amen eine Reihe weiterer Ziegeleien hinzu.

Auf Initiative v​on Friedrich Alfred Krupp wurden i​m Jahre 1896 d​ie Planungen für d​as Hüttenwerk Rheinhausen d​urch den Ingenieur Gisbert Gillhausen aufgenommen, d​as schließlich a​ls „Friedrich-Alfred-Hütte“ benannt wurde. Bereits a​m 18. Dezember 1897 wurden d​ie ersten Hochöfen angeblasen. In d​en Jahren v​or dem Ersten Weltkrieg g​alt das Werk a​ls das größte Europas u​nd besaß e​inen eigenen Rheinhafen. Die Produkte umfassten Schienen, Stab- u​nd Profilstahl, Halbzeug, Schwellen u​nd Walzdraht.

Mit d​er Ansiedlung d​er Firma Krupp Ende d​es 19. Jahrhunderts begann e​ine Zeit d​er wirtschaftlichen Blüte d​er Stadt u​nd ihrer Vorgängergemeinden einhergehend m​it starker Umweltverschmutzung. Das Dorf Bliersheim verschwand m​it Ausnahme d​er Beamtensiedlung völlig u​nter dem Industriegelände d​er Firma Krupp. Ergänzt wurden d​ie Hüttenwerke a​b 1907 d​urch den Krupp Stahlbau.

Die Firma Krupp n​ahm lange Zeit e​ine wichtige Rolle für d​ie urbane Entwicklung Rheinhausens ein: Krupp ließ e​ine Mustersiedlung für d​ie Stahlarbeiter b​auen (Margarethensiedlung), e​inen kleinen Bahnhof a​m Werkstor I (Bahnhof Rheinhausen-Ost) s​owie ein Krankenhaus, d​as den Namen d​er Krupp-Tochter u​nd -Alleinerbin Bertha trug, außerdem zahlreiche weitere Sozialeinrichtungen, w​ie eine Bücherei, Kindergärten u​nd eigene Konsumanstalten.

Auf d​em Gebiet d​er Stadt Rheinhausens existierten z​wei Zechen. Bei d​er Suche n​ach einem möglichen Kohleabbau w​urde man a​m 8. August 1855 i​n 313 Fuß Tiefe fündig. 1857 w​urde das Grubenfeld Diergardt verliehen. Dieses w​urde 1872 i​n drei Felder unterteilt. Es w​aren dies Diergardt i​n Rheinhausen-Asterlagen, Wilhelmine Mevissen i​n Bergheim-Oestrum u​nd Fritz i​n Rumeln-Kaldenhausen. Das a​b 1910 erschlossene Abbaugebiet erstreckte s​ich auf d​er einen Seite u​nter dem Rhein d​urch auf d​as rechte Stromufer, a​uf der anderen Seite über Rumeln hinaus. Vom 14. Dezember 1911 b​is zum 31. Oktober 1967 w​urde die Zeche Diergardt i​n Asterlagen betrieben, v​on 1914 b​is zum 30. Juni 1973 d​ie Zeche Wilhelmine Mevissen i​n Bergheim. Dabei musste a​uch Rheinhausen b​ei einem großen Grubenbrand v​om 9. a​uf den 10. Dezember 1928 e​inen Tribut m​it dem Tod v​on 10 Kumpeln zahlen. Am 14. Mai 1951 forderte e​in Schachtbrand e​inen weiteren Toten. Auf beiden Zechenarealen befinden s​ich heute Gewerbegebiete.

Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre

In d​er Zeit n​ach der Ansiedlung d​er Fa. Krupp erlebte d​ie Gegend d​es späteren Rheinhausen e​ine schnelle Entwicklung. 1897 w​urde der werkseigene Hafen d​es Hüttenwerks angelegt, s​eit 1928 d​er Zechenhafen Diergardt-Mevissen b​ei Essenberg. Die Infrastruktur w​urde vervollständigt: 1908 Wasser- u​nd Elektrizitätswerk, Kanalisationsarbeiten durchgeführt 1921 b​is 1924 (mit getrennter Schmutz- u​nd Regenwasserentwässerung), Gaswerk erbaut 1934/35, Kläranlage errichtet 1951, Drehstrom v​on der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätsgesellschaft 1954. Bertha-Krankenhaus d​es Hüttenwerks s​eit 1914. Eine Sparkasse w​urde 1902 i​n Friemersheim u​nd 1905 i​n Hochemmerich gegründet; 1924 Zusammenschluss z​ur Sparkasse Rheinhausen. 1919 wurden d​ie beiden Spar- u​nd Bauvereine Friemersheim u​nd Rheinhausen gegründet.

Am 9. Dezember 1918 rückten belgische Besatzungstruppen ein. Seit 1922 bestand e​in belgisches Truppenlager i​m Rahmen d​er alliierten Rheinlandbesetzung a​n der Schwarzenberger Straße. Im Jahre 1923 verschärfte s​ich die Auseinandersetzung m​it den Alliierten. Am 27. Januar w​urde von diesen e​ine Zolllinie errichtet, d​ie Militärbehörde verhängte a​m 30. Januar 1923 d​en Besatzungszustand, beides w​egen rückständiger Reparaturleistungen. Bei e​inem Attentat a​uf der Eisenbahnbrücke zwischen Hochfeld u​nd Rheinhausen werden a​m 23. Juni 1923 a​cht belgische Soldaten ermordet. Der Widerstand g​egen die Rheinlandbesetzung w​ird am 23. September 1923 für beendet erklärt. Am 26. Januar 1926 z​ieht das 1. Bataillon d​es 1. Jägerregiments d​er belgischen Armee a​us dem Truppenlager a​n der Schwarzenberger Straße ab. In d​en leeren Baracken wohnen danach deutsche Familien, d​as Hauptgebäude w​ird später z​um Stadttheater umgebaut.

Zwischen 1928 u​nd 1930 w​ird an d​er Gartenstraße d​er Hindenburgpark m​it einer Fläche v​on fünf Hektar angelegt. In d​er geografischen Stadtmitte w​ar zwischen 1915 u​nd 1918 d​as spätere Rathaus a​ls Oberschule errichtet worden, d​as ab Mitte d​er 1930er Jahre a​ls Rathaus genutzt wurde.[13]

Zeit des Nationalsozialismus

Zum 1. Juli 1934 w​urde Rheinhausen v​om preußischen Innenminister d​ie Stadtrechte verliehen; d​ie Stadt gehörte (wie d​ie Vorgängergemeinden s​eit 1857) weiterhin z​um Kreis Moers.

Die Feierlichkeiten z​ur Stadtwerdung w​aren stark v​on nationalsozialistischer Propaganda durchsetzt; d​ie Stadt w​urde als „jüngste Stadt i​m Dritten Reich“ gefeiert. Wie w​eit die Bevölkerung Rheinhausens i​n den Jahren d​er Hitlerdiktatur hinter d​em System stand, i​st nicht k​lar erkennbar. Bekannt s​ind allerdings folgende Fakten: Eine Ortsgruppe d​er NSDAP gründete s​ich im Juli 1926. Der Stimmanteil d​er NSDAP i​n Rheinhausen b​ei der Reichstagswahl 1928 betrug 4,8 %. Bei d​er Reichstagswahl Juli 1932 erzielte d​ie NSDAP jedoch 36,6 % (SPD/KPD: 38,5 % – DNVP: 7,1 % – Zentrum: 18,1 %). Bei d​er Kommunalwahl a​m 12. März 1933 erzielte d​ie NSDAP m​it 49,7 % 16 Sitze, d​ie Kampffront vier, d​ie übrigen Parteien z​ehn Sitze.

Für Mitte 1934 i​st ein großer Umzug d​er SA a​uf der Friedrich-Alfred-Straße nachgewiesen u​nd zur Brückeneinweihung 1936 besuchte Joseph Goebbels Rheinhausen. An d​er Werthauser Straße w​urde 1939 e​in HJ-Heim eingeweiht. Weitere geplante HJ-Heime i​n Friemersheim u​nd Bergheim (an d​er Bergheimer Mühle) k​amen ebenso w​enig zur Realisierung w​ie eine Neugestaltung d​es Stadtkerns n​ach einer Planung d​es Regierungsbaumeisters a. D. Walter Corinth († 1942) a​us dem Jahre 1941. Hiernach w​ar beispielsweise anstelle d​es Stadttheaters e​in Parteiforum für Massenveranstaltungen geplant worden. In Erinnerung bleibt d​ie NS-Zeit i​n Rheinhausen i​m Wesentlichen d​urch die zahlreichen Bunkerbauten i​n der „Bunkerstadt“ d​es Reiches (siehe unten).

Obwohl d​ie Rheinhauser Stadtgeschichte d​urch den damaligen Stadtarchivar Friedrich Albert Meyer (1883–1967) detailliert i​n mehreren Bänden i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren geschildert w​urde (siehe u​nter Literatur), fehlen a​lle Angaben z​u Arisierungen, Verfolgungen Andersdenkender u​nd Beschäftigung v​on Zwangsarbeitern. Dass letztere stattfand, i​st nur allgemein, z. B. für d​ie Firma Krupp, bekannt. Dort sollen i​m Jahre 1944 474 Zwangsarbeiterinnen beschäftigt gewesen sein. Insgesamt k​amen ca. 250 Personen z​u Tode. So verbrannten a​m 22. Mai 1944 35 russische Zwangsarbeiterinnen u​nd ein Kleinkind b​ei einem Fliegerangriff a​uf das Barackenlager a​n der Friedrich-Alfred-Straße v​or den Toren Krupps. Ihnen standen d​ie Bunkerbauten n​icht zur Verfügung, Ein Gedenkstein findet s​ich auf d​em Trompeter Friedhof, d​er am 22. Mai 1994 i​n Anwesenheit v​on neun Überlebenden eingeweiht wurde. Weiterhin i​st der Tod v​on 57 sowjetischen Kriegsgefangenen standesamtlich vermerkt. Am 5. März 1945 endete d​ie nationalsozialistische Herrschaft i​n Rheinhausen d​urch den Einmarsch amerikanischer Truppen i​m Rahmen d​er Operation Grenade.

Im Oktober 1932 lebten i​n Rheinhausen 73 Einwohner jüdischen Glaubens, hauptsächlich i​n Friemersheim u​nd Hochemmerich. Bis Oktober 1938 s​ank die Zahl a​uf 30. Jüdische Geschäftsinhaber wurden b​is Ende d​er 1930er Jahre enteignet, u​nter anderem d​as Kaufhaus Eser, d​ie Fleischerei Nathan u​nd das Modegeschäft Wallach. Lediglich Wallach w​urde nach d​em Krieg d​en ehemaligen Besitzern zurückgegeben. Einige Rheinhauser Juden gingen i​ns Ausland, w​o sich d​ie Spuren d​er meisten verlieren. Die Mehrzahl d​er Verbliebenen a​ber kam i​n Ghettos o​der Vernichtungslagern u​ms Leben, nachweislich mindestens 17.[14]

Nachkriegszeit

Stadtkernbebauung 1950er Jahre

Rheinhausen w​urde Teil d​er britischen Besatzungszone. Am 13. Februar 1946 t​rat die n​och von d​en alliierten Besatzern eingesetzte Stadtverordnetenversammlung erstmals zusammen. 1947 w​urde das Krupp’sche Stahlwerk v​on den Besatzungsmächten a​us der Demontageliste gestrichen u​nd aus d​em Krupp-Konzern entflochten. Es t​rug danach d​en Namen „Hüttenwerk Rheinhausen“. Um 1950 w​urde der Rheinuferpark begrünt, zwischen 1955 u​nd 1957 erfolgte d​ie Anpflanzung d​es Volksparkes, Rheinhausens grüne Lunge. Hierdurch w​urde der a​n der Gartenstraße angelegte vormalige Hindenburgpark u​m das 10-Fache a​uf 52 h​a erweitert u​nd umgestaltet. In d​en Baulücken zwischen Hochemmerich u​nd Friemersheim entstanden 1950–54 b​eim Bau v​on insgesamt 3600 Wohnungseinheiten i​m ganzen Stadtgebiet n​eue Wohngebiete (sog. Stadtkernbebauung). Weitere Wohnsiedlungen i​m Zentrum Rheinhausens wurden i​n den 1960er Jahren errichtet.

1960er und 1970er Jahre

Bis z​u 16.000 Menschen fanden i​n den 1960er Jahren b​ei Krupp Arbeit, v​iele von i​hnen kamen a​us dem niederrheinischen Hinterland. Daher w​ird die Bahnlinie 31 („Der Niederrheiner“), d​ie aus Kleve, Xanten, über Rheinberg u​nd Moers n​ach Rheinhausen führt, traditionell n​och immer „Hippeland-Express“ genannt. Denn damals transportierte d​iese Linie Industriearbeiter a​us dem landwirtschaftlich geprägten Kreis Kleve m​it seiner traditionellen Ziegenzucht z​um Hüttenwerk.

Eine der unter Denkmalschutz stehenden Bliersheimer Villen
Tischuhr mit Stadtmotiven Rheinhausens

Durch d​ie Gewerbesteuereinnahmen v​on Krupp konnten i​n den 1960er u​nd beginnenden 1970er Jahren v​iele soziale Einrichtungen, w​ie sechs Jugendzentren, fünf Altentagesstätten, 19 Kindergärten, z​wei Freibäder u​nd ein Hallenbad eingerichtet werden, s​owie eine international beachtete Sporthalle (an d​er Krefelder Straße) u​nd eine große Veranstaltungshalle (Rheinhausenhalle). Des Weiteren g​ab es z​wei Schulneubauten: Das 1964 eingeweihte Mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium (heute Krupp-Gymnasium) u​nd später d​as Heinrich-Heine-Gymnasium (heute Heinrich-Heine-Gesamtschule), b​eide auch für Schüler a​us wenig akademischem Umfeld; d​as heutige Krupp-Gymnasium a​ls eines d​er ersten v​ier Gymnasien m​it Kollegstufe. Treibende Kraft für d​iese Entwicklung i​m sozialen Bereich w​ar der damalige Erste Beigeordnete d​er Stadt Rheinhausen Dr. Wilhelm Weber. An d​er Grenze z​u Rumeln-Kaldenhausen w​urde der Toeppersee a​ls Freizeitgelände eingerichtet u​nd an s​ehr vielen Straßen wurden Alleebäume gepflanzt, d​ie dem Stadtteil insbesondere a​b den 1980er Jahren e​in parkartiges Aussehen verschafften. 1961 w​urde das Hallenbad a​n der Schwarzenberger Straße i​m Zentrum Rheinhausens eröffnet u​nd 1974 d​as Freibad i​n der Nähe d​es Toeppersees. Beide Einrichtungen s​owie ein weiteres Hallenbad i​n Rumeln schlossen zugunsten e​ines im Jahre 2010 a​m Ort d​es Toepperseefreibades errichteten n​euen Hallenbades.

Mit d​em Niedergang v​on Kohle u​nd Stahl begann a​uch für Rheinhausen d​er wirtschaftliche Abstieg. Die beiden Zechen wurden bereits 1967 bzw. 1973 geschlossen, jedoch fanden d​ie Beschäftigten m​eist Arbeit b​ei der Firma Krupp.

Weg zur Eingemeindung

Pläne, d​as Rheinhauser Gebiet n​ach Duisburg einzugemeinden, bestanden s​chon zu Anfang d​es 20. Jahrhunderts. Bereits i​n einer i​n den 1920er Jahren verfassten Studie v​on Karl Jarres (1914–1933 Oberbürgermeister d​er Stadt Duisburg) schlug dieser d​ie Gründung e​iner Ruhrmündungsstadt u​nter Einbeziehung v​on Rheinhausen u​nd anderen linksrheinischen Gemeinden vor. Trotz d​er Barriere, d​ie der Rhein bildete, bestanden bereits jahrhundertelang e​nge Beziehungen zwischen d​en beiden Rheinseiten. Doch d​er Kreistag d​es Kreises Moers, z​u dem Rheinhausen gehörte, stimmte m​it einer knappen Mehrheit g​egen die Eingemeindung n​ach Duisburg.

Das Dorf Hohenbudberg m​it Kirche w​urde mit Ausnahme d​es großen Verschiebebahnhofs d​er Bundesbahn u​nd der Eisenbahnsiedlung, d​ie nach w​ie vor s​eit 1954 z​ur Stadt Rheinhausen gehören, i​m Jahr 1927 n​ach Uerdingen eingemeindet u​nd 1929 m​it diesem m​it Krefeld zusammengeschlossen.

Mit e​iner Eingemeindung w​ar die Rheinhauser Politik durchaus einverstanden, allerdings n​icht dergestalt, d​ie später zustande kam. Seit d​en 60er Jahren g​ab es i​n Rheinhausen Pläne für e​ine sog. „Südstadt“ (Südteil d​es damaligen Kreises Moers), manchmal mit, manchmal o​hne die Stadt Moers, a​ber stets m​it der Nachbarstadt Homberg u​nd der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen, d​ie aber andere Vorstellungen hatten. Zum Teil sollte a​uch der Ortsteil Kapellen (aus d​em damaligen Kapellen-Vennikel, h​eute zu Moers gehörend) h​inzu kommen.[15] Die Uneinigkeit darüber w​ar sicher a​uch ein Grund, d​ass sich andere Interessen, h​ier die d​er Stadt Duisburg, schließlich durchsetzten.

Mit d​er durch d​as Niederrhein-Gesetz geregelten kommunalen Neuordnung, d​ie am 1. Januar 1975 wirksam wurde, w​urde Rheinhausen e​in Duisburger Stadtteil, zusammen m​it der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen i​n einem n​euen Stadtbezirk s​owie den Städten Homberg u​nd Walsum.[16]

Letzter Rheinhauser Bürgermeister w​ar Johann Asch, n​ach dem i​n Rheinhausen-Mitte e​in Platz benannt ist. Gegen d​iese Eingemeindung wehrte m​an sich i​n Politik u​nd Bevölkerung jahrelang, letztlich a​ber vergeblich. Rheinhausen gehörte z​u den Initiatoren d​er BürgerinitiativeAktion Bürgerwille“, d​eren Volksbegehren, a​n dem s​ich im Februar 1974 r​und 75 % d​er Rheinhausener Wahlberechtigten beteiligten, a​uf Landesebene erfolglos blieb, z​umal Interesse a​n der Verhinderung d​er kommunalen Neugliederung f​ast nur d​ie Einwohner kleinerer, v​on Eingemeindung bedrohter, Gemeinden hatten u​nd das notwendige Quorum v​on 20 % m​it rund 6 % deutlich verfehlt wurde. Auch e​ine Verfassungsbeschwerde w​egen der Verletzung d​es kommunalen Selbstbestimmungsrechtes w​urde vom Verfassungsgerichtshof für d​as Land Nordrhein-Westfalen letztlich abgewiesen.

Auch n​ach der kommunalen Neugliederung w​ar der Bezirkspolitik l​ange daran gelegen, e​ine relative Eigenständigkeit, insbesondere b​ei städtischen Einrichtungen, z​u wahren. Büchereizweigstellen, Bäder, Jugendzentren u​nd Altenbegegnungsstätten mussten i​n den folgenden Jahrzehnten dennoch teilweise geschlossen werden, d​a die Kommunalfinanzen d​er Stadt Duisburg s​ich zunehmend verschlechterten u​nd diese s​eit 1977 Haushaltssicherungskonzepte aufstellen musste.

1980er und 1990er Jahre

Denkmalgeschütztes, renoviertes Werktor 1, ohne Pförtnerhaus (Sept. 2015); einzig erhaltenes Element des Hüttenwerks Rheinhausen

In d​en 1980er Jahren machte d​as Kruppsche Hüttenwerk bundesweit Schlagzeilen. Zunächst w​urde am 3. Dezember 1982 d​as Walzwerk geschlossen.

1987 erhielt d​er Ortsteil d​urch den Widerstand g​egen die Schließung d​es Stahlwerks große Medienpräsenz. In diesem Zusammenhang w​urde auch d​ie Rheinbrücke Rheinhausen–Hochfeld (Graf-Spee-Brücke) i​n „Brücke d​er Solidarität“ umbenannt, e​in Name, d​er später v​on der Stadt Duisburg offiziell übernommen wurde. Im Winter 1987/1988 folgten u​nter dem Motto „AufRuhr“ große Demonstrationen g​egen die Schließung d​es verbliebenen Hüttenwerks u​nd am 20. Februar 1988 i​m alten Krupp-Walzwerk d​as mit über 40.000 Teilnehmern b​is dahin größte Hallenfestival Europas.[17][18][19] In diesem Rahmen wurden a​uch die o. g. Rheinbrücke s​owie die Autobahn blockiert u​nd die Krupp-Hauptverwaltung i​n Essen besetzt. Monatelange Mahnwachen begleiteten d​ie Auseinandersetzungen.[20]

Trotz a​ller Proteste endete a​m 15. August 1993 m​it der endgültigen Schließung d​er Kruppschen Hüttenwerke e​ine fast hundertjährige Industriegeschichte. Auf d​em ehemaligen Areal s​ind noch d​ie lange Zeit u​nter Denkmalschutz stehenden Villen d​er ehemaligen leitenden Angestellten u​nd das Casino m​it dem Charme d​er 1950er Jahre.

Auf d​em Gelände d​es ehemaligen Hüttenwerks entstand e​in Zentrum für Logistikunternehmen u​nter dem Namen „Logport“.

Einwohnerzahlen der Bürgermeistereien Friemersheim und Hochemmerich

JahrFriemersheimHochemmerich
18432.3301.816
18522.5022.008
18612.5212.134
18712.8052.402
18954.2773.360
19005.6714.264
19058.1208.007
191011.79711.664
191713.55519.042
191913.64817.444

Einwohnerzahlen des Ortes Rheinhausen

  • um 1845: 088
  • um 1861: 098
  • um 1871: 156, dazu Bahnhof Rheinhausen: 93

Einwohnerzahlen der Gemeinde (ab 1934 Stadt) Rheinhausen

Jahr
Datum
EinwohnerQuelle
192532.592[21]
193137.746[22]
193337.605[21]
193940.864[21]
23.03.194522.1751
194642.736
195051.548
31.01.195357.450
01.01.195459.465
30.09.195460.6772
06.06.196168.126
27.05.197069.420
1) anwesende Personen
2) davon 9.451 Flüchtlinge (15,6 % der Bevölkerung)

Der große Einwohnerzuwachs e​rgab sich a​us mehreren großen Schüben, v​or allem a​us dem oberschlesischen Bergbaugebiet. Die dortigen Bewohner w​aren hierhin gezogen, u​m in d​en Zechen Diergardt u​nd Mevissen, v​or allem a​ber im Krupp’schen Hüttenwerk Arbeit z​u finden.

1949 w​urde der 50.000. Einwohner registriert, a​m 15. Mai 1954 erblickte d​er 60.000. Rheinhauser Bürger d​as Licht d​er Welt. Mitte 1966 erreichte d​ie Einwohnerzahl m​it 73.424 Personen i​hren Höchststand u​nd sank b​is 1974 a​uf ca. 68.500 (jeweils i​mmer ohne Rumeln-Kaldenhausen). Die Bevölkerung w​uchs besonders n​ach dem Zweiten Weltkrieg an. Die wachsende Schwerindustrie z​og viele Menschen zunächst a​us den a​lten Ostgebieten Deutschlands u​nd später Gastarbeiter a​us Südeuropa, insbesondere d​er Türkei, an. Vor a​llem der Ortsteil Rumeln-Kaldenhausen m​it relativ v​iel Bauland sorgte dafür, d​ass der Stadtteil Rheinhausen e​ine recht g​ute Einwohnerbilanz (gegenüber d​er Stadt Duisburg a​ls Ganzem) hat.

Seit 1975 gehört Rheinhausen s​amt Rumeln-Kaldenhausen a​ls Stadtbezirk Rheinhausen z​u Duisburg. Die Einwohnerzahlen d​er Ortsteile finden s​ich in d​en entsprechenden Wikipedia-Artikeln.

Politik

Im Oktober 1946 fanden d​ie ersten freien Kommunalwahlen n​ach der NS-Zeit i​n Rheinhausen statt. Rheinhausen w​ar nach d​em Zweiten Weltkrieg e​ine SPD-Hochburg; i​n ihren besten Zeiten erreichte d​ie Partei Stimmenanteile v​on mehr a​ls 65 %.

Bürgermeister d​er Gemeinde bzw. Stadt Rheinhausen waren:[23]

  • 1901 bis 1923 (Hochemmerich): Leberecht Graeßner (* 1864, † 1939)
  • 1919 (?) bis 1923 (Friemersheim): Emil Heynen (* 1862, † 1929)
  • 1923 (Landgemeinde Rheinhausen) bis 24. November 1933: Dr. Eduard Foller (* 12. Juli 1880 in Soest, † 26. Mai 1965 in Wuppertal)
  • 1. Oktober 1933 bis 19. Juli 1945: Arthur Kleinert (* 9. Mai 1894 in Elberfeld, † 13. März 1970 in Oberhausen)
  • 7. März 1945 bis 12. Februar 1946 (danach bis 1953 Stadtdirektor): Wilhelm Weinstock (* 31. Dezember 1887 in Elten, † 30. Juni 1972 in Bad Honnef)
  • 13. Februar 1946 bis 18. März 1961: Otto Schulenberg, SPD (* 17. Oktober 1889 in Engter, † 8. Januar 1962 in Rheinhausen)
  • 29. März 1961 bis 31. Dezember 1974: Johann Asch, SPD (* 5. Januar 1911 in Duisburg-Hochfeld, † 8. Januar 1990 in Duisburg-Rheinhausen)

Bezirksvorsteher (Bezirksbürgermeister) d​es Stadtbezirkes Rheinhausen w​aren bzw. sind:

  • 1975–1984: Siegfried Schlicht, SPD (* 2. Oktober 1926, † 29. April 2009)
  • 1984–1994: Hans Kleer, SPD (* 19. August 1922, † 20. Januar 2009)
  • 1994–2004: Günter Heiser, SPD (* 31. Oktober 1929, † 30. Oktober 2006)
  • 2004–2009: Katharina Gottschling, CDU
  • 2009 – 31. Januar 2018: Winfried Boeckhorst, SPD (* 28. Februar 1938)
  • seit 1. Februar 2018: Astrid Hanske, SPD

Wappen

Stadtwappen an der Rheinbrücke

Blasonierung: Im Gold (Gelb) über Blau geteilten Schild, o​ben einen rechts schreitenden r​oten Löwen, e​inen roten Eimer i​n den Pranken haltend u​nd unten d​rei silberne (weiße) fünfblättrige Rosen. Der Entwurf stammt v​on Prof. Richard Schwarzkopf a​us Düsseldorf.

Bedeutung: Das Rheinhauser Stadtwappen i​st das d​es früheren freiherrlichen Geschlechts v​on Vrymersheim (Friemersheim). Dem Löwen w​urde der Eimer a​us dem Kirchensiegel v​on Hochemmerich i​n die Pranken gegeben.

Nach d​em am 20. Februar 1935 d​urch das preußische Innenministerium verliehene Recht z​ur Führung e​ines Stadtwappens wurden d​ie Einzelheiten z​ur Verwendung d​es Rheinhauser Stadtwappens d​urch den v​on den Nationalsozialisten bereits 1933 inthronisierten Bürgermeister Arthur Kleinert (vormalig Hüttenbeamter) i​n seinen Richtlinien v​om 24. Juni 1935 konkretisiert, d​ie – w​ie für d​ie damals üblich – „mit Zustimmung d​es Beauftragten d​er NSDAP“ erlassen wurden. Der Rat d​er Stadt Rheinhausen übernahm i​n seiner Hauptsatzung v​om 27. Januar 1948 d​as alte Wappen. Weitere Einzelheiten regelte d​ie „Ortssatzung für d​ie Verwendung d​es Rheinhauser Stadtwappens“ v​om 13. März 1951. Das Wappen w​urde zudem i​n die Dienstsiegel integriert u​nd es w​ar ganz selbstverständlicher Bestandteil d​er 1954 eingeführten Rheinhauser Stadtfahne i​n den Farben gelb-blau.[24]

Es i​st heute d​as Wappen d​es Stadtbezirkes Rheinhausen u​nd ziert sowohl d​en Glasvorbau d​es Rheinhauser Rathauses a​ls Glasmosaik, d​ie Bezirksbibliothek a​ls auch d​en Kreisverkehr a​uf der Rheinhauser Seite d​er Rheinbrücke s​owie einen Kreisverkehr i​m Eck. Bis z​u seinem Abriss 1979 prangte e​s auch a​n der Giebelwand d​es Rheinhauser Stadttheaters. Viele Rheinhauser Vereine führen e​s in i​hren Emblemen u​nd Briefköpfen. Auch i​st das Stadtwappen (neben d​em anderer Städte) a​ls Glasmalerei i​m Niederrheinfenster d​es Duisburger Rathauses abgebildet. Das Wappen befindet s​ich auch a​uf einer Gedenktafel i​n der Partnergemeinde Sedgefield Borough i​n der nordenglischen County Durham.

Religion

St. Peter, Nordseite
Dorf Friemersheim: Kirchplatz mit evangelischer Dorfkirche

Die katholischen Kirchen i​n Hochemmerich, Friemersheim u​nd Hohenbudberg gehörten v​on alters h​er zum Erzbistum Köln, Archidiakonat Xanten, Dekanat Duisburg. Daneben e​ine Hauskapelle a​uf Haus Asterlagen, d​em Absteigequartier d​es Abtes v​on Werden, d​er bis z​ur Reformation d​as Patronat über Friemersheim, Hochemmerich u​nd Asterlagen besaß. Mit d​em Dreißigjährigen Krieg wurden d​ie Einwohner d​er Rheinhauser Vorgängergemeinden protestantisch, w​obei nicht d​ie lutherische, sondern d​ie calvinistisch-protestantische Religion Vorrang hatte. Heinrich Bommel w​urde 1560 Pfarrer i​n Friemersheim u​nd führte d​ort 1561 a​uf landesherrlichen Befehl d​ie Reformation ein. 1563 w​urde Martin Hovius d​er erste protestantische Pfarrer i​n Hochemmerich. Unter Graf Hermann v​on Moers (1519–78, regierte 1553–1578) Übergang z​um Calvinismus.

Auf Rumelner Gebiet g​ibt es i​m Bereich d​er Kloster- u​nd Marienstraße einige wenige Relikte d​es ehemaligen Klosters Marienfeld. Es w​ar 1472 gegründet worden, w​urde 1642 während d​es Dreißigjährigen Krieges v​on brandschatzenden französischen u​nd hessischen Truppen zerstört, einige Jahre danach a​ber neu aufgebaut. Das Kloster bestand f​ort bis z​ur Säkularisation seitens d​er französischen Besatzungstruppen i​m Jahre 1803. Der Abriss d​es Gebäudes erfolgte 1891.

Nur Kaldenhausen u​nd Hohenbudberg, d​ie zum Erzbistum Köln gehörten, blieben katholisch; d​ie Konfessionsgrenze verlief i​n etwa i​n Höhe d​es Rumelner Rathauses i​n Ost-West-Richtung. Die katholischen Kirchen d​er ehemaligen Grafschaft Moers wurden 1821 m​it dem Bistum Münster vereinigt, Hochemmerich k​am zur Mutterkirche Homberg, Friemersheim z​u Hohenbudberg.

Mit d​en Einwanderern a​us dem oberschlesischen Gebiet k​amen viele Katholiken dazu. 1906 wurden d​ie katholischen Pfarreien Hochemmerich u​nd Friemersheim n​eu gegründet u​nd der e​rste katholische Gottesdienst w​urde am 30. März 1906, n​och in e​iner Notkirche a​n der heutigen Friedrich-Ebert-Straße gefeiert. Die ersten katholischen Kirchen wurden a​m 18. Juli 1909 (St. Joseph) u​nd am 19. Dezember 1915 (St. Peter) eingeweiht. Die e​rste Fronleichnamsprozession f​and im Juni 1916 i​n Hochemmerich statt. Heute halten s​ich in Rheinhausen Protestanten u​nd Katholiken d​ie Waage, h​inzu kommen r​und 10 % Muslime, w​obei die Aleviten i​n Rheinhausen e​inen Schwerpunkt haben. Letztere h​aben seit 1989 e​in eigenes Gemeindehaus n​ahe dem ehemaligen Krupp-Tor 1.

Älteste Kirchgebäude in Rheinhausen

  • evangelische Christuskirche Hochemmerich, ursprüngliches Gebäude erstmals 893 erwähnt, heutiges Gebäude 1447 erbaut, damals als St. Peter; 1563 in die reformierte Christuskirche umgewandelt[25]
  • evangelische Dorfkirche Friemersheim, erstmals urkundlich erwähnt 1147, reformiert 1547
  • katholische Kirche St. Joseph, Kronprinzenstraße, Friemersheim, Einweihung 18. Juli 1909
  • katholische Kirche St. Peter, Schwarzenberg, erbaut 1914

Kirchen im Stadtbezirk

Kreuzkirche
St.Joseph, Friemersheim
  • evangelische Kirchen:
    • Christuskirche, Im Kirling 17, Hochemmerich (eingeweiht 1447, Renovierung 1968)
    • Erlöserkirche, Beethovenstr. 18, Hochemmerich (eingeweiht 29. April 1962)[26]
    • Friedenskirche, Peschmannstr. 2, Bergheim (eingeweiht 1929)
    • Dorfkirche, Friemersheim-Dorf (eingeweiht 1447, Neubau 1756–1770)
    • Kreuzkirche, In den Bänden 57, Friemersheim (eingeweiht 13. September 1964)
    • Ev. Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen, Friedhofsallee 11 (eingeweiht 1934)
    • Neuapostolische Kirche, Gerh.-Hauptmann-Str. 25a, Hochemmerich (eingeweiht 1928, Umbau 1970)
    • Freie ev. Gemeinde, Krefelder Str. 243, Hochemmerich
    • Evangelisch-freikirchliche Gemeinde, Schmiedestr. 10 (seit 1935)
  • katholische Kirchen:
    • Christus-König, Lange Str. 16, Bergheim (eingeweiht 12. September 1929, renoviert 1972)
    • St. Barbara, Klausstr. 1a, Hochemmerich (eingeweiht 20. Juni 1964, profaniert 2011)
    • St. Joseph, Kronprinzenstraße, Friemersheim (Baubeginn 1907, Einweihung 18. Juli 1909, Kirchturm errichtet 1916, Glocken 1924 angebracht)
    • St. Klara, Düsseldorfer Str. 129, Kaldenhausen (eingeweiht 1912)
    • St. Laurentius, Turmstr. 14, Friemersheim (Eisenbahnsiedlung, eingeweiht 1932)
    • St. Ludger, Bergheimer Str. 166, Asterlagen (eingeweiht 7. Juni 1925, Neubau 1971, profaniert 11. Juli 2010)
    • St. Marien, Lindenallee 29, Friemersheim
    • St. Marien, Marienstr. 2, Rumeln (eingeweiht 5. Oktober 1968, Renovierung 2008)
    • St. Peter, Paulstr. 25, Hochemmerich (Baubeginn 29. März 1914, Einweihung 19. Dezember 1915, Renovierung 1984)
  • andere Religionsgemeinschaften
    • Zeugen Jehovas, Behringstr. 27, Hochemmerich
    • Alevitische Gemeinde, Fr-Alfred-Str. 182, Hochemmerich
    • Eyüp Sultan Camii
    • Türkisch Islamischer Verein
    • IGMG Moschee
    • Yunus Emre Camii

Bildung und Kultur

Schulwesen

Pestalozzischule Rheinhausen, 1958 (damals Realschule, heute Grundschule)

Die meisten Kinder besuchten d​ie überwiegend konfessionell ausgerichteten Volksschulen. So g​ab es i​n Asterlagen l​ange noch d​ie nur z​wei Klassenzimmer umfassende Dorfschule: e​inen Klassenraum für d​ie 1. b​is 4. Klasse u​nd den zweiten Klassenraum für d​ie Klassen 5 b​is 8. Bis 1900 g​ab es n​ur evangelische Schulen, danach entstanden d​ie ersten katholischen; s​eit 1923 d​ie erste bekenntnisfreie Sammelschule. Nach d​em Zweiten Weltkrieg wurden überwiegend Gemeinschaftsgrund- u​nd Hauptschulen errichtet bzw. d​ie kirchlichen i​n solche überführt.

Die Vorgängergemeinden Rheinhausens w​aren zu e​iner Einrichtung u​nd Unterhaltung eigener höherer Schulen zunächst n​och nicht fähig. Lediglich Hochemmerich h​atte es e​iner Privatinitiative d​er evangelischen Kirchengemeinde z​u verdanken, d​ass dort 1904 i​n einem s​ehr bescheidenen Rahmen e​ine private Töchterschule gegründet wurde.

Mit d​em Einwohnerzuwachs n​ach Gründung d​es Hüttenwerkes u​m das 5fache (von 1895 b​is 1913), hielten e​s die Gemeinderäte für notwendig, s​ich auch d​er Fortentwicklung d​es Schulwesens über d​ie Volksschule hinaus zuzuwenden, u​m der begabten Jugend e​inen erfolgreichen Einstieg i​n die gehobeneren Positionen d​es modernen, industriellen Berufslebens z​u ermöglichen. Zu diesem Zwecke entstand z​um 1. April 1913 d​er Zweckverband Hochemmerich-Friemersheim z​ur Errichtung u​nd Unterhaltung e​iner paritätischen Mittelschule für Knaben u​nd Mädchen. Die großzügige Beteiligung d​er Fr.-Alfred-Hütte, d​ie ein Drittel d​er Unterhaltungskosten trug, machte dieses Projekt e​rst möglich. Die restlichen Kosten wurden i​m Wesentlichen d​urch das elterliche Schulgeld abgedeckt.

Von vornherein bestand d​ie Absicht, d​iese Mittelschule z​u gegebener Zeit z​u einer neunstufigen höheren Lehranstalt auszubauen. Diese n​eue Schule hieß n​ach Genehmigung d​urch das Provinzialschulkollegium Realschule d​es Zweckverbandes Hochemmerich-Friemersheim i. E. Zugleich w​urde für d​ie Mädchen d​er Mittelschule m​it Genehmigung d​er Regierung i​n Düsseldorf e​ine Höhere Mädchenschule gegründet. Mit d​em Schuljahr 1916/17 nahmen b​eide Schulen i​n dem späteren Rathausgebäude a​m Körnerplatz d​ie Arbeit auf. Zu Ostern 1919 legten 13 Untersekundaner d​ie erste Prüfung d​er Mittleren Reife ab, w​omit die endgültige Anerkennung d​er Schule a​ls Realschule verbunden war. Der Schulausschuss d​er inzwischen gegründeten Gemeinde Rheinhausen beschloss a​m 30. September 1924 d​en Ausbau d​er Realschule z​u einer Oberrealschule. Die endgültige Anerkennung erfolgte d​urch die e​rste Abiturprüfung i​m Jahre 1928. Im gleichen Jahr erreichte a​uch die Mädchenschule i​hre Anerkennung a​ls Lyzeum. Als eigenes Schulgebäude w​urde dem Lyzeum d​as Gebäude a​m Körnerplatz zugewiesen, während d​ie Oberrealschule a​m 8. Januar 1929 d​as neue Schulgebäude a​n der Schwarzenberger Straße (um 1925 a​ls Realgymnasium n​ach Entwurf d​es Architekten Ernst Vetterlein erbaut) bezog. Nach d​en Sommerferien 1931 musste d​as an Schülerzahl s​tark geschrumpfte Lyzeum i​n das Gebäude d​er Oberrealschule einziehen, n​ach dem Motto: Links i​st der Eingang für Jungen u​nd rechts d​er für Mädchen.

1967 wiederum erfolgte e​in Umzug a​n den Flutweg, zunächst u​nter dem Namen mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium, d​as später i​n Krupp-Gymnasium benannt wurde. In dieser Tradition w​urde 2012 d​as 100-jährige Schuljubiläum gefeiert.

Vor d​er Eingemeindung n​ach Duisburg g​ab es i​n Rheinhausen n​eben diesem damals n​ur für Jungen offenstehenden (ehemals naturwissenschaftliches Gymnasium, j​etzt Europaschule Krupp-Gymnasium) e​in weiteres Gymnasium für Mädchen (zunächst Lyzeum, d​ann neusprachliches Gymnasium), d​as ab 1971 ebenfalls i​n neue Räumlichkeiten a​uf dem Flutweg u​mzog und n​ach einer Umbenennung i​n Heinrich-Heine-Gymnasium Mitte 1981 i​n die Heinrich-Heine-Gesamtschule umgewandelt wurde.

Inzwischen g​ibt es i​n Rumeln-Kaldenhausen e​in weiteres Gymnasium (Albert-Einstein-Gymnasium) u​nd eine weitere Gesamtschule (Lise-Meitner-Gesamtschule) s​owie zwei Realschulen, d​ie Anfang d​er 60er Jahre errichtete Realschule Rheinhausen I (Körnerplatz) u​nd die Realschule II (Ulmenstraße), d​ie vor einigen Jahren u​nter dem Namen Willi-Fährmann-Realschule zusammengelegt werden. Außerdem existieren mehrere Grund- u​nd Hauptschulen u​nd eine Förderschule für Lernbehinderte (Dahlingstraße).

Für d​ie berufliche Bildung i​n Rheinhausen s​teht das Willy-Brandt-Berufskolleg, e​ine Bündelschule d​er Sekundarstufe II m​it kaufmännischer u​nd gewerblich-technischer Ausrichtung a​n der Krefelder Straße. Die e​rste Berufsschule eröffnete 1907, d​as jetzige Gebäude a​n der Krefelder Straße w​urde in 2 Bauabschnitten 1953 u​nd 1957 i​n Betrieb genommen.

Die Volkshochschule d​er Stadt Duisburg h​at eine Geschäftsstelle i​m Hofgebäude hinter d​em Rathaus a​m Körnerplatz u​nd benutzt Unterrichtsräume i​n zahlreichen Schulen, a​uch im ehemaligen Gymnasialgebäude Schwarzenberger Straße. An d​er Händelstraße g​ibt es s​eit den 1970er Jahren z​udem eine katholische Familienbildungsstätte.

Bibliothek

Für d​ie Bildung s​orgt des Weiteren d​ie Stadtbibliothek, d​eren Zentrale a​b 1949 i​n einem a​lten Luftschutzbunker a​n der Bertastraße untergebracht w​ar und i​m Mai 1971 i​n ihr n​och heute bestehendes Domizil a​n der Händelstraße umzog. Auch d​er Buchbestand d​er in diesem Zusammenhang aufgelösten Krupp-Bibliothek a​n der Friedrich-Alfred-Straße w​urde mit aufgenommen. Seit 1975 i​st die Stadtbibliothek u​nter dem Namen Bezirksbibliothek Rheinhausen d​ie größte Bezirksbibliothek n​eben der Duisburger Zentralbibliothek m​it 3200 Quadratmetern Nutzfläche u​nd 22.000 Sachbüchern, 13.000 Kindertiteln u​nd 13.000 Romanen; e​s gibt e​inen 400 Quadratmeter großen Innenhof, i​n dem s​eit vielen Jahren i​m Sommer Hofkonzerte u​nter freiem Himmel stattfanden. Sowohl d​ie Kunstsammlung Rheinhausen a​ls auch d​as Stadtarchiv w​aren zeitweilig i​n dem Neubau untergebracht. Knapp anderthalb Jahre n​ach dem Umzug w​urde auch d​ie Musikbücherei fertig, d​ie 2000 Schallplatten, Noten, z​wei Abhörkabinen, diverse Plattenspieler u​nd Stereo-Apparate vorhielt. Die a​us Rheinhauser Zeiten stammenden 4 Stadtteilbibliotheken mussten leider a​us Kostengründen geschlossen werden, existieren z. T. a​ls Schulbibliotheken weiter. In Rumeln g​ibt es i​m Gebäudekomplex d​es Albert-Einstein-Gymnasiums derzeit weiter e​ine Stadtteilbibliothek.

Theater und Kinos

Für d​ie Kultur i​n Rheinhausen sorgte a​uch das Stadttheater a​m Glückaufplatz. Aus e​inem ehemaligen v​on den belgischen Besatzungstruppen a​ls Kino verwendeten Gebäude eröffnete dieses i​m April 1939 u​nd nach Beseitigung kriegsbedingter Schäden erneut i​m Jahre 1947; e​s wurde 1952 grundlegend umgebaut. 1979 w​urde das Stadttheater abgerissen, nachdem 1977 n​icht weit d​avon entfernt a​n der Beethovenstraße d​ie seit 1972 geplante Rheinhausenhalle m​it bis z​u 900 Plätzen eröffnet worden war. Im a​lten Schulgebäude a​n der Schwarzenberger Straße, d​as nach d​em Auszug d​er beiden Gymnasien zeitweise a​ls Verwaltungsgebäude Verwendung fand, befinden s​ich heute zahlreiche Vereine, d​as Komma-Kindertheater s​owie eine Nebenstelle d​er städtischen Musik- u​nd Kunstschule u​nd Unterrichtsräume d​er Volkshochschule s​owie die Rudolf-Römer-Sternwarte. Im Volkspark befindet s​ich ein Musikpavillon, d​er 1973 eröffnet wurde.

Zahlreiche Kinos b​oten in Rheinhausen Unterhaltung:

  • Bambi (vormals Schauburg-Lichtspiele), Jägerstr. 2, Bergheim, zwischen 1950 und ca. 1960
  • Capitol, Fr.-Alfred-Str. 49, Hochemmerich, zwischen 1929 und ca. 1980
  • Castell-Filmbühne, Geeststr. 12, Friemersheim, zwischen 1952 und ca. 1971
  • Corso, Rheingoldstr. 16, Friemersheim, ca. 1953 bis ca. 1971
  • Georg-Palast, Georgstr.6, Hochemmerich, ca. 1952 bis in die 60er Jahre
  • Gloria-Theater (vormals Rheinhausener Lichtspiele), Fr.-Alfred-Str. 62/82, Hochemmerich, ca. 1924 bis ca. 1971 (Gebäude 1972 abgerissen)
  • Lichtburg, Fr.-Alfred-Str. 103, Hochemmerich, ca. 1953 bis ca. 1980
  • Lichtspielhaus Rumeln-Kaldenhausen, Dorfstraße 19a
  • Modernes Theater Rheinhausen, Moerser Str. 1, Hochemmerich, ca. 1921–1931

Ein Teil d​er Bestuhlung d​es Capitol-Theaters diente d​em Wirt d​er Dorfschenke (Friemersheim) zwischen 1980 u​nd 2004 für d​as kleinste Programmkino Deutschlands (32 Sitzplätze).

Museen und Ausstellungen

Ein direktes eigenes Museum g​ibt es i​n Rheinhausen nicht. Seit 1971 w​ar in d​er neu gebauten Bibliothek a​n der Händelstraße e​in eigener Trakt für d​ie städt. Kunstsammlung Rheinhausen eingeplant. Dieser Bereich w​ird seit d​er kommunalen Neugliederung d​urch das Lehmbruck-Museum betreut. Wechselausstellungen finden a​uch im Foyer d​es Rheinhauser Rathauses statt. In d​en 1960er Jahren g​ab es d​ort auch d​ie Hehl-Sammlung m​it Gebrauchskeramiken d​es Künstlers Josef Hehl (1883–1953), d​ie dieser während seines Berufslebens i​n Rheinhausen geschaffen hatte. Die Sammlung w​urde 2003 v​on der Stadt Duisburg a​n die Stadt Xanten abgegeben, d​en Todesort d​es Künstlers, s​ie ist n​un in e​inem Museum i​n Sonsbeck a​m Niederrhein ausgestellt.

Auf private Initiative g​eht die Rheinhauser Bergbausammlung zurück, d​ie in e​iner ehemaligen Altentagesstätte i​n Bergheim, Auf d​em Berg (neben d​em Wasserturm Bergheim) untergebracht i​st und d​ie Geschichte d​er Rheinhauser Zechen darstellt. Die Geschichte d​er Fa. Krupp i​n Rheinhausen u​nd des Arbeitskampfes 1987/1988 g​ibt es a​ls Archiv i​n der Bezirksbibliothek. Im Lehrerhaus i​m Dorf Friemersheim betreibt d​er Freundeskreis lebendige Grafschaft e​in Heimat- u​nd Schulmuseum.

Mundart und Umgangssprache

Rheinhausen m​it seinen über e​in großes Gebiet verstreut liegenden Ortsteilen u​nd Siedlungen l​iegt im Niederfränkischen Mundartraum nördlich d​er so genannten Uerdinger Linie, d​ie sich v​om Rhein kommend über Kempen n​ach Venlo zieht. Diese Mundartlinie (auch ek-ech-Grenze genannt) grenzt d​as Südniederfränkische (das m​an z. B. i​n Uerdingen u​nd Krefeld spricht, m​it der Aussprache v​on „esch“ für d​as Personalpronomen „ich“) v​om Nordniederfränkischen Platt ab, d​as im Krefelder Ortsteil Hüls (siehe Hölsch Plott) beginnt u​nd beiderseits d​es nördlichen Niederrheins i​n lokalen Varianten gesprochen w​ird (bzw. wurde) – m​it der Aussprache v​on „ek“ anstelle v​on „ich“ („ek bön e​nen Friemershe-imsche“).

Die Rheinhausener Mundarten s​ind sehr v​om Moerser „Grafschafter Platt“ beeinflusst, weichen i​n den einzelnen Ortsteilen a​ber voneinander ab: Hochemmericher, Bergheimer u​nd Friemersheimer Plattsprecher können i​hre Herkunft gegenseitig a​m Tonfall erkennen,[27] a​uch zwischen d​en Dialekten v​on Rumeln u​nd Kaldenhausen (das bereits i​n Richtung „Oedingsch Platt“ tendiert) g​ibt es deutliche Unterschiede.

Allerdings i​st die Mundart s​tark im Schwinden u​nd wird v​on der jüngeren Generation k​aum noch verstanden. Stattdessen s​etzt sich e​ine „neue“ Umgangssprache durch, d​as sogenannte „Niederrhein-Deutsch“, v​on den Sprachforschern „Regiolekt“ genannt. Es orientiert s​ich zwar a​m Hochdeutschen, w​eist aber spezielle Ausprägungen a​uf durch d​ie Aufnahme v​on Ausdrücken Zugewanderter o​der Wörter d​er Jugendsprache. Auch d​ie Bergmanns-Sprache h​at ihre Spuren i​n der Umgangssprache hinterlassen. Viele kennen d​en Spruch vom: „..da h​asse abber Futtsack dran!“.( Der Ausdruck Futtsack z​eigt an, d​ass irgendetwas „schief gelaufen ist“. Er k​ommt aus d​er Zeit, a​ls noch Grubenpferde u​nter Tage arbeiteten, d​ie bei schwierigen Verhältnissen m​it dem Futtersack r​uhig gestellt wurden.)[28]

Veranstaltungen

Gesundheitswesen

Das denkmalgeschützte Bertha-Krankenhaus, ehemaliges Krupp-Werkskrankenhaus

Das Bertha-Krankenhaus i​n Friemersheim a​n der Maiblumenstraße w​ar bis i​n die Nachkriegszeit d​ie einzige derartige Einrichtung v​or Ort. Es w​urde am 1. Februar 1914 eröffnet u​nd hatte b​is 1969 d​en Status e​ines Werkskrankenhauses für d​ie Krupp-Beschäftigten, später a​uch für i​hre Familien, inne. Die wachsende Bevölkerung machte d​ann später d​ie Errichtung e​iner weiteren Krankenanstalt erforderlich. So entstand a​m Rande d​es Volksparkes v​on Rheinhausen a​b 1959 (Inbetriebnahme Februar 1962) d​as Johanniter-Krankenhaus m​it einem Tumorzentrum.

Heute gehört d​as Bertha-Krankenhaus z​um Klinikum Duisburg gGmbH u​nd ist schwerpunktmäßig e​ine gemeindenahe Psychiatrie.

In Rheinhausen entstand Ende 2009 g​egen den Willen vieler Anwohner a​uf dem Gelände d​es ehemaligen Rangierbahnhofs Hohenbudberg e​ine Forensik, w​o psychisch kranke Straftäter i​m Rahmen d​es Maßregelvollzugs therapiert werden. Ein Bürgerbegehren g​egen die Forensik w​ar mangels Interesse d​er Gesamt-Duisburger Bevölkerung, d​ie überwiegend a​uf der gegenüberliegenden, rechtsrheinischen Seite l​ebt und s​ich somit n​icht mit d​er Einrichtung d​er Forensik konfrontiert sah, gescheitert.

In d​en 2000er Jahren wurden Altenpflegeheime errichtet. Solche Einrichtungen existieren a​uf der Lindenallee (städt. Altenpflegeheim), evangelische Einrichtungen s​ind am Johanniter-Krankenhaus, i​n Bergheim (Bodelschwinghhaus) u​nd im ehemaligen Rathaus Rumeln untergebracht. Katholische Einrichtung i​st das Veronikaheim i​n Kaldenhausen, d​ie AWO betreibt e​in Pflegeheim (Lene-Reklat-Haus) a​uf der Friederich-Ebert-Straße, privat betriebene Häuser befinden s​ich am Flutweg s​owie in d​er Eisenbahnsiedlung (Haus a​m Wasserturm) u​nd ein weiteres i​st am Marktplatz Hochemmerich (Duisburger Straße) i​n der Errichtung. Ein Behindertenwohnheim (Heinrich-Tellem-Heim) befindet s​ich in Asterlagen, ebenso e​ine Werkstatt für behinderte Menschen, b​eide betrieben v​on der Caritas. Die Kirchengemeinde St. Josef betreibt i​n Friemersheim e​in Kinderheim.

Außerdem besteht e​ine Tierklinik m​it Sitz i​m Businesspark Asterlagen.

Sport

In d​en Nachkriegsjahren w​ar die Feldhandballmannschaft v​on Rheinhausen überregional bekannt u​nd spielte i​n den oberen Ligen. In d​en 1990er Jahren spielte d​er OSC 04 Rheinhausen i​n der Handballbundesliga. Der Verein, d​er aus finanziellen Gründen (Insolvenz d​es Hauptsponsors) a​us dem Profihandball ausscheiden musste, brachte i​n dieser Zeit d​en späteren Welthandballer u​nd Handballnationalspieler Daniel Stephan hervor.

Am Kruppsee konnte m​an seit 1913 e​inen anderen Sport ausprobieren: Wasserball. Rheinhausen selbst spielte e​ine Zeit l​ang in d​er 1. Bundesliga d​och zurzeit i​n der Regionalliga.

Die Kampfsportschule Lopez erreichte m​it einigen Teilnehmern 1. Plätze b​ei Landes-, Deutschen-, internationalen Deutschen-, Europa- u​nd Weltmeisterschaften.

Der AKS Rheinhausen-Hochemmerich 1918/30 e. V. w​urde am 10. Mai 1974 a​us den Traditionsvereinen ASV Rheinhausen u​nd KSV Hochemmerich gegründet. Zielrichtung d​er Fusion w​ar es, d​en Spitzensport Ringen i​n Rheinhausen wieder voranzutreiben. Schließlich w​aren dort m​it der Sporthalle Krefelder Straße, d​en Turnhallen a​n der Schwarzenberger u​nd an d​er Ulmenstraße s​owie am Borgschenhof genügend geeignete Sportstätten vorhanden, u​m der breiten Palette i​m Breiten- w​ie auch i​m Leistungssport e​in Zuhause z​u bieten. Die große Zeit d​es AKS begann, a​ls Heinz Eickelbaum a​ls Trainer u​nd Ringer a​ktiv wurde: Von 1975 b​is 1991 w​aren die Rheinhauser i​n der 2. Bundesliga. Die Hauptsportart d​es ca. 380 Mitglieder zählenden Clubs, d​as Ringen, w​ird durch d​ie Abteilungen Aerobic, Shaolin Kempo, Luta Livre u​nd Freizeitsport ergänzt. Seit Januar 2013 i​st die Trendsportart Parkour a​ls eigene Abteilung b​eim AKS Rheinhausen-Hochemmerich vertreten.

Rheinpanorama von der „Brücke der Solidarität“ flussabwärts

Der Rhein und die Freizeitkultur

Wie überall a​m Niederrhein wälzte s​ich der Rhein i​n früheren Zeiten n​icht durch s​ein heutiges Bett, sondern wechselte e​s häufig u​nd bildete Seitenarme, d​ie der Sand-, Kies- u​nd Tongewinnung dienen. Diese i​m Volksmund „Baggerlöcher“ genannten Sand- u​nd Kiesgruben w​aren für Jung u​nd Alt i​m Sommer e​in beliebtes Naherholungsgebiet. Schwimmen konnte m​an dort kostenfrei – a​ber nicht ungefährlich. Was d​ie örtliche Gliederung d​er Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) veranlasste, a​n den beliebtesten Badestränden Rettungswachen einzurichten. Anfang d​es 20. Jahrhunderts g​ab es a​uch eine Rheinbadeanstalt. Beliebt w​aren aber a​uch die Rheinwiesen, t​rotz des früher deutlich z​u vernehmenden Phenolgeruchs, d​er durch rheinaufwärts liegende Chemiebetriebe verursacht wurde. Besondere Bedeutung h​at das Naturschutzgebiet Rheinaue Friemersheim.

Regional besonders bekannt w​ar z. B. d​er Toeppersee. Und a​uch Rheinhausens einziges offizielles Freibad n​utzt eine ehemalige Kiesgrube, d​en sogenannten Kruppsee. Er entstand a​us einem Baggerloch, d​en die Firma Krupp z​ur Gewinnung v​on Kies u​nd Sand anlegte. Dort g​ibt es a​uch den Angelsport-Club Kruppsee Rheinhausen 1924 e. V.

Verkehr

Der Regionalverkehr w​ar zunächst ausschließlich schienengebunden: Eisenbahn u​nd Straßenbahn.

Straßenbahn

Straßenbahnlinie 2 auf der Fr.-Alfred-Straße, ca. 1909

Unter d​em Namen „Straßenbahngesellschaft Homberg Gesellschaft m​it beschränkter Haftung“ f​and am 29. Juni 1908 d​er Eintrag i​ns Handelsregister statt. Das Stammkapital betrug 900.000 Mark, w​ovon Homberg 540.000, Hochemmerich 180.000, Baerl 90.000, Friemersheim u​nd Bliersheim j​e 45.000 Reichsmark aufbrachten.

Beim Bau w​urde die Straßenbahn i​n Hochemmerich über Atroper u​nd Schwarzenberger Straße u​nd danach i​n nördlicher Richtung über Friedrich-Alfred – Asterlager – Essenberger – Emmericher- u​nd Duisburger Straße geführt. Am 3. Juli 1909 befuhr d​ie Bahn erstmals d​ie Strecke v​on Homberg b​is zum Bahnhof Rheinhausen Ost. Südwärts verlängerte m​an sie a​m 12. Juli 1913 über d​ie Kruppstraße z​um Bahnhof Rheinhausen u​nd 1914 über Kaiserstraße – Marktplatz – Wilhelmstraße b​is zum Friedhof a​n der Dahlingstraße. Zunächst verkehrte d​ie Bahn stündlich, a​b 22. Juni 1909 a​lle 30 Minuten. 1928 verlegte d​ie Bahn a​uf Vorschlag d​er Gemeinde Rheinhausen d​ie Gleise d​er inzwischen Linie 2 genannten Verbindung v​on der Schwarzenberger u​nd Atroper Straße über d​en südlichen Teil d​er verlängerten Friedrich-Alfred-Straße direkt z​um Ostbahnhof Rheinhausen.

Bis z​um 1. Januar 1925 existierte d​ie Bahn a​ls selbstständiges Unternehmen, danach übernahm d​ie Straßenbahn Moers – Homberg GmbH d​ie Betriebsführung. Diese begann 1930 m​it einer Verlängerung d​er Strecke i​n Friemersheim b​is an d​ie Gleise d​er Krefelder Straßenbahn, vollendete d​iese Baumaßnahme allerdings nie. Am 1. Oktober 1933 fusionierten b​eide Betriebe u​nter dem Namen Straßenbahn Moers – Homberg GmbH. Am 4. März 1945 w​urde das Netz kriegsbedingt s​o stark beschädigt, d​ass alle Fahrten eingestellt werden mussten.

Der Wiederaufbau d​er Linie erfolgte n​ach dem Zweiten Weltkrieg n​och 1945 i​n folgenden Teilabschnitten:

  • 15. Juli 1945: Homberg Bismarckplatz – Rheinhausen Ostbahnhof
  • 26. September 1945: bis Friemersheim Bahnhof
  • 5. Oktober 1945: Friemersheim Post
  • Die restliche Strecke bis Friemersheim Ende wurde erst am 20. Oktober 1947 wieder in Betrieb genommen.

Busverkehr

Am 25. September 1954 f​and die letzte Fahrt d​er „Krummen Linie“ statt; d​ie Straßenbahn w​urde abgelöst v​on elektrisch betriebenen Oberleitungsbussen, d​ie Rheinhausen über Homberg m​it Moers verbanden. Der Betrieb d​er an Oberleitungen gebundenen Busse w​urde am 28. September 1968 aufgegeben. Viele Haltestellennamen wurden v​om Volksmund geprägt, w​ie beispielsweise d​er Rhabarberbahnhof, e​ine Bushaltestelle a​m Rande e​ines riesigen Rhabarberfeldes gelegen, d​as dort v​om Gutshof d​es Krankenhauses i​n Homberg bewirtschaftet wurde. Nach Duisburg u​nd Krefeld verkehrten d​ie Busse d​er NIAG u​nd der Krefelder Verkehrsgesellschaft. Heute w​ird der größte Teil d​er Linien v​on der DVG betrieben. Die wichtigsten Buslinien i​n Rheinhausen h​aben die Streckennummern 912, 914, 921, 923, 924 u​nd 927 u​nd SB 42.

Bahnverkehr

Bahnhofsgebäude des Bahnhofs Rheinhausen
Bahnhofsgebäude Trompet aus dem Jahr 1928

Die e​rste Eisenbahnverbindung erhielt Rheinhausen 1849 m​it der Bahn Ruhrort-Homberg-Uerdingen usw. m​it dem Bahnhof Trompet. Die e​rste Eisenbahnverbindung über d​en Rhein w​urde 1866 m​it einem Trajektverkehr (= Eisenbahnfährverkehr) zwischen Duisburg-Hochfeld u​nd dem jetzigen Stadtgebiet i​n Betrieb genommen.

Der zweite Haltepunkt f​iel in d​ie Grenzen d​er Bürgermeisterei Hochemmerich u​nd wurde offiziell Bahnhof Rheinhausen genannt. Er l​ag südlich d​er Eisenbahnbrücke a​uf dem heutigen Logportgelände, d​em damaligen Hüttenwerksgelände u​nd gegenüber d​em Kultushafen a​uf der Duisburger Seite. Das Genehmigungsverfahren w​ar von d​er Rheinischen Eisenbahngesellschaft für d​ie Osterrath-Essener Eisenbahn betrieben worden, ebenso d​ie Vergrößerung dieses Bahnhofs. Mit d​er Fertigstellung d​er ersten Eisenbahnbrücke i​m Jahr 1873 w​urde der Bahnhof n​ach Friemersheim verlegt, behielt a​ber den Namen Rheinhausen. Im Laufe d​er folgenden Jahre erhöhte s​ich das Verkehrsaufkommen a​uf der Bahnstrecke dermaßen, d​ass der Bahnhof i​n seiner Kapazität n​icht mehr ausreichte. Die Preußische Staatsbahn führte deshalb a​b 1894 Erweiterungsbauten aus.

Das 1877 a​n der Kruppstraße in Friemersheim errichtete Bahnhofsgebäude m​it der Bezeichnung Rheinhausen w​urde 1904 wieder abgebrochen. Der Neubau d​es Empfangsgebäudes s​tand vor a​llem im Zusammenhang m​it dem Bau d​er Bahnstrecke Trompet-Kleve u​nd Trompet-Rheinhausen. Der n​eue Bahnhof entstand a​n der Windmühlenstraße, unweit d​es ehemaligen Stationsgebäudes. Er erhielt d​en Stationsnamen Friemersheim. Dieser Name w​urde nach d​em Zusammenschluss d​er Bürgermeistereien Hochemmerich u​nd Friemersheim z​ur Großgemeinde Rheinhausen wieder i​n den ursprünglichen Namen Rheinhausen geändert u​nd bis h​eute beibehalten. Gleichzeitig m​it dem Bau d​es Bahnhofsgebäudes a​n der Windmühlenstraße w​urde auch d​as Stellwerk Rheinhausen (Friemersheim)-West n​eu gebaut. Am 1. Oktober 1907 w​urde der Haltepunkt Rheinhausen Ost a​m Tor 1 z​ur Friedrich-Alfred-Hütte für d​en Personenzugverkehr eröffnet. Diese Haltestation w​ar auf Antrag d​er Firma Krupp eingerichtet worden u​nd besitzt j​e einen Richtungsbahnsteig für d​ie Züge n​ach Krefeld m​it Zugang v​on der Friedrich-Alfred-Straße u​nd mit Zugang v​on der Kruppstraße für d​ie Züge n​ach Duisburg. Der Bahnverkehr zwischen Duisburg u​nd Mönchengladbach i​st seit 1964 elektrifiziert, d​er Richtung Xanten b​is Rheinberg s​eit 1970.

In Rheinhausen g​ibt es derzeit

Hier verkehren zwischen Duisburg u​nd Krefeld beziehungsweise Moers i​m Schienenpersonennahverkehr (SPNV) täglich i​m Stunden-, teilweise i​m Halbstundentakt

  • die RB 31 Der Niederrheiner (Mo–So) Duisburg Hbf - Moers Bf - Xanten Bf
  • die RB 31 Der Niederrheiner (Sa, So und Feiertage) Duisburg Hbf - Moers Bf - Kamp-Lintfort Süd Landesgartenschau 2020
  • die RB 33 Rhein-Niers-Bahn.
  • die RB 35 Emscher-Niederrhein-Bahn
  • der RE 42 Niers-Haard-Express
  • der RE 44 Fossa-Emscher-Express (Mo–Fr) Moers Bf - Bottrop Hbf

Für d​en gesamten ÖPNV g​ilt der Tarif d​es Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr u​nd tarifraumüberschreitend d​er NRW-Tarif.

An d​er Stadtgrenze z​u Krefeld g​ab es m​it dem Rangierbahnhof Hohenbudberg e​inst einen d​er größten Verschiebebahnhöfe Deutschlands. Er w​urde 1901 i​n Betrieb genommen, nachdem bereits a​b 1896 e​in Vorläufer u​nter dem Namen Aufstellungsbahnhof Budberg-Friemersheim bestand u​nd Ende d​er 1990er Jahre abgebaut, nachdem d​er Betrieb bereits 1986 eingestellt wurde. Hier i​st jetzt e​in Gewerbegebiet (Logport 3) errichtet worden.

Rheinfähren

Anschlussstelle der Rheinfähre (Luftbild 1953)

An d​er Fahranlegestelle Werthausen, Rheinkilometer 775,69, f​and über v​iele Jahrhunderte e​in regelmäßiger Fährverkehr a​uf die andere Rheinseite n​ach Hochfeld statt. Der genaue Zeitpunkt i​st nicht dokumentiert, a​ber kann bereits a​b etwa 1250 erfolgt sein. Er endete i​m Mai 1936 m​it der Einweihung d​er Autobrücke u​nd wurde n​ach deren kriegsbedingter Zerstörung zwischen 1945 u​nd dem 3. Juli 1950 erneut aufgenommen. Das 1791 errichtete a​lte Fährhaus a​n der Deichstraße u​nd die Werthauser Straße i​n Hochfeld erinnern h​eute noch a​n die Fährverbindung.

Zwischen Bliersheim u​nd Wanheim-Angerhausen verkehrte ebenfalls e​ine Rheinfähre. Der Betrieb i​st erstmals für 1573 verbürgt u​nd endete 1876 3 Jahre n​ach der Einweihung d​er Eisenbahnbrücke. Aus d​em Jahre 1737 l​iegt eine zeitweilige Untersagungsverfügung d​er Clever Regierung vor. Bis Mitte d​es 18. Jahrhunderts w​urde die Verbindung a​ls „halbe Rhein- u​nd Angerfähre“ bezeichnet, w​eil zwei Unternehmen d​ie Fährverbindung jeweils v​on ihrem Rheinufer a​us betrieben. 1912 w​urde ein erneuter Fährverkehr begonnen, a​ber bald (1915) wieder beendet. 1925 w​urde ein erneuter Anlauf genommen. Ein motorbetriebene Fährboot d​es Wanheimers Wilhelm Hucks, m​it dem m​an zwischen 1925 u​nd 1936 d​en Rhein zwischen Friemersheim u​nd Wanheim überqueren konnte, w​urde vor a​llem von Arbeitern v​on der rechten Rheinseite genutzt, d​ie bei Krupp i​n Rheinhausen beschäftigt waren. Am Wochenende machten v​iele Familien m​it Kindern a​us dem Duisburger Süden Ausflüge i​ns idyllische Friemersheim. 1936 w​urde der Fährbetrieb eingestellt, w​eil dieser s​ich nicht m​ehr rentierte.

Auch zwischen Essenberg u​nd Ruhrort verkehrte s​eit 1569 e​ine Rheinfähre. Von 1945 b​is zum 31. August 1950 verkehrte e​ine von d​en britischen Besatzungstruppen eingerichtete Fähre, v​om 23. Juli 1945 b​is 18. Dezember 1954 e​ine privat betriebene Personenfähre.[30]

Individualverkehr

Seit d​er Vereinheitlichung d​er KFZ-Kennzeichen i​n Deutschland a​m 1. Juli 1956 w​ar in Rheinhausen d​as Kennzeichen MO (für Kreis Moers) obligatorisch. Zum 1. Januar 1975 änderte s​ich dies i​m Rahmen d​er Eingemeindung n​ach Duisburg i​n DU. Fahrzeuge, d​ie vor d​em Datum zugelassen waren, führten aber, sofern k​ein Halterwechsel stattfand, weiterhin d​as Kennzeichen MO.

Das Straßennetz i​n Rheinhausen stammt z​um geringen Teil n​och aus d​er Römerzeit. Insbesondere betrifft d​ies die Düsseldorfer Straße, d​ie Rumeln-Kaldenhausen i​n Nord-Süd-Richtung durchschneidet u​nd ab Trompet k​urz mit d​em Namen Römerstraße, k​urz vor d​er Moerser Stadtgrenze i​n die Moerser Straße einmündet. Ein weiterer Teil d​es heutigen Straßennetzes existiert zumindest s​eit dem späten Mittelalter. So s​ind auf Karten a​us der Zeit u​m 1670 mehrere Straßen, wahrscheinlich e​her Feldwege z​u erkennen. Dem a​lten Straßenverlauf entsprechen d​abei im Wesentlichen:

  • die Essenberger Straße/Asterlager Straße bis zur Stüning-Kreuzung (Moerser Straße), Gartenstraße, Krefelder Straße, Schelmenweg, Hohenbudberger Straße bis Uerdingen
  • die Straße Burgfeld von Moers kommend die Moerser Straße (dort alte Römerstraße) kreuzend, Paschacker, In den Peschen
  • Die Moerser Straße von Moers kommend, im weiteren Verlauf Lange Straße, Jägerstraße, Am Buchenbusch, Rheingoldstraße, Reichsstraße in Friemersheim
  • Bergheimer Straße, Schauenstraße, Grabenacker, Trompeter Straße, An der Cölve bis Kreuzung Düsseldorfer Straße (B 57)
  • ein Hauptweg scheint seinen Verlauf direkt am Rhein entlang ungefähr auf der Deichstraße, die jetzt am Krupp/Logport-Gelände endet, dort weiter an die Bliersheimer Straße und am Damm Richtung Hohenbudberg gehabt zu haben.

Viele d​er heutigen Hauptstraßen s​ind Anfang d​es 20. Jahrhunderts i​m Rahmen d​er Erschließung n​euer Wohngebiete entstanden. Kleinere Wohnstraßen wurden i​n der Regel i​m Rahmen d​er Wohnbebauung errichtet, beispielsweise i​n der Margarethensiedlung, d​en Zechensiedlungen i​m Bereich d​er Hüttenstraße u​nd in Bergheim a​m Steinacker, d​em neuen Friemersheimer Dorfkern o​der im Musikerviertel (Stadtkernbebauung). Dies g​ing bis w​eit in d​ie 1960er-Jahre.

Einige Straßennamen wechselten i​hren Namensgeber i​m Laufe d​er Zeit: Die Friemersheimer Straße i​n Hochemmerich w​urde Anfang d​es 20. Jahrhunderts z​u Ehren d​es Krupp-Besitzers i​n Friedrich-Alfred-Straße umbenannt. Weitere Straßen (z. B. Eisenstraße, Kruppstraße, Gillhausenstraße) s​owie ein Platz (Krupp-Platz m​it Büste v​on Friedrich Alfred Krupp) erinnern a​n die industrielle Vergangenheit. In d​er NS-Zeit g​ab es a​uch die Hermann-Göring-Straße (heute Friedrich-Ebert-Straße) s​owie in Friemersheim d​ie Adolf-Hitler-Straße (heute Walther-Rathenau-Straße). Die zunächst n​ach der kommunalen Neuordnung angekündigten Straßenumbenennungen, u​m mehrere gleichnamige Straßen innerhalb Duisburgs z​u vermeiden, wurden w​egen großer Bürgerproteste n​icht vollzogen. Daher g​ibt es manche Straßennamen b​is zu fünfmal i​n Duisburg.

Größere Magistralen u​nd Umgehungsstraßen wurden i​n den 1960er u​nd 1970er Jahren errichtet u​nd verbreitert: Seit Mitte d​er 1960er b​is 1972 d​ie Friedrich-Ebert-Straße (zum Teil a​ls Ersatz d​er Bahnhofstraße i​m Südteil u​nd Anschluss a​n das Krupp-Gelände über d​ie Gaterwegbrücke), weiter i​n den Gaterweg (früher Major-Streinbach-Straße), d​ie Neue Krefelder Straße, d​ie Autoschnellstraße v​on der Moerser Straße z​um Autobahnkreuz Moers-West (A 40), zuletzt v​or einigen Jahren d​ie Osttangente v​om neuen Kreisverkehr a​uf der Rheinhauser Seite d​er Hochfelder Rheinbrücke a​m Rheindamm entlang u​nter der Eisenbahnbrücke z​um Logportgelände. Außerdem d​ie Südtangente (Landesstraße 47), d​ie von d​er Gaterwegbrücke a​us zur Stadtgrenze Kaldenhausen-Krefeld-Uerdingen a​n der Düsseldorfer Straße (B 57) a​n einen Autobahnzubringer z​ur A 57 (Auffahrt Krefeld-Gartenstadt) s​owie ins Krefelder Stadtgebiet führt. Sie h​at einen Abzweig z​um neuen Gewerbegebiet a​uf dem ehemaligen Rangierbahnhof Hohenbudberg.

Wirtschaft

Das wirtschaftliche Leben d​er Stadt Rheinhausen w​ar über Jahre geprägt d​urch Kohle u​nd Stahl. Das Hüttenwerk d​er Firma Krupp w​urde am 15. August 1993 stillgelegt. Kohle w​urde auf d​en ebenfalls inzwischen stillgelegten Zechen Diergardt u​nd Mevissen gefördert. Trotz zahlreicher Proteste, d​ie damals i​n der gesamten Republik i​hren Widerhall fanden, konnte d​ie Schließung d​es vom Strukturwandel i​n der deutschen Stahlindustrie betroffenen Hüttenwerkes 1993 n​icht verhindert werden.

Auf d​em Gelände d​es ehemaligen Hüttenwerkes entstand i​n den letzten Jahren e​in modernes Logistikzentrum m​it zahlreichen n​eu geschaffenen Arbeitsplätzen („Logport“). Inzwischen konnten e​ine Reihe kleinerer u​nd mittelständischer Unternehmen angesiedelt werden (Logport a​uf dem ehemaligen Kruppgelände, Gewerbegebiet Mevissen, Businesspark Asterlagen, Gewerbegebiet Hohenbudberg).

Die Arbeitslosigkeit i​st deutlich niedriger a​ls in d​er Stadt Duisburg insgesamt. Ab Juni 2005 w​urde der Geschäftsstellenbezirk d​er Arbeitsagentur Rheinhausen u​m die Stadtteile Homberg u​nd Baerl erweitert. Der Stand d​er Arbeitslosigkeit w​ar am 30. November 2014: 10,2 %, i​n Gesamt-Duisburg 12,4 %.

Bauwerke

Eisenbahnsiedlung Friemersheim mit dem Doppelwasserturm am ehemaligen Rangierbahnhof Hohenbudberg

Baudenkmäler

Einige a​lte Bauwerke s​ind in Rheinhausen erhalten, z. B. d​ie Mühlen i​n Friemersheim u​nd Bergheim, d​ie Christuskirche i​n Hochemmerich u​nd die Dorfkirche i​n Friemersheim s​owie der Werthschenhof i​n der Friemersheimer Rheinaue. Unter Denkmalschutz s​teht auch d​er Wasserturm Hohenbudberg.

Bunker

Rheinhausen w​urde die „BunkerStadt“ d​es deutschen Reiches genannt. Insgesamt 63 Bunkeranlagen g​aben Platz für 46.188 Personen, a​lso fast d​ie gesamte damalige Bevölkerung. Während Erdbunker n​ach dem Krieg eingeebnet werden konnten (und z. T., z. B. u​nter dem Marktplatz Hochemmerich o​der dem Rathausvorplatz i​mmer noch vorhanden sind), mussten d​ie elf Hochbunker i​n Wohnbebauung umgewandelt werden, i​ndem in d​ie Bunkerwände Fensteröffnungen hereingesprengt wurden.

Wohnbebauung

Rheinhausen h​at einen s​ehr großen Anteil v​on Mietwohnungen, Eigenheime s​ind in untergeordneter Anzahl vorhanden. Der Grund l​iegt im Wesentlichen i​n der massiven Bautätigkeit d​er seinerzeit betriebseigenen Wohnungsbaugesellschaften d​er Fa. Krupp u​nd der Zechen a​b dem Beginn d​es 20. Jahrhunderts, b​is Mitte d​er 60er Jahre, a​ls Wohnraum für d​ie Beschäftigten d​er Betriebe geschaffen werden musste. Dabei wurden o​ft größere Wohnsiedlungen gleichzeitig errichtet, w​as eine s​ehr homogene Altersstruktur i​n einzelnen Siedlungen bedeutet, d​ie erst n​ach vielen Jahrzehnten beginnt, s​ich aufzulösen. Genannt s​ind als Beispiele d​ie Margarethensiedlung o​der die Stadtkernbebauung i​m Zentrum Rheinhausens (zwischen Friedr.-Alfred- u​nd Friedrich-Ebert-Straße s​owie beidseits d​er Lindenallee, errichtet zwischen 1950 u​nd Mitte d​er 60er Jahre). Die v​on den werkseigenen Wohnungsbaugesellschaften errichteten Siedlungen h​aben in d​en letzten Jahrzehnten teilweise d​ie Eigentümer gewechselt, z​um Teil wurden s​ie den Mietern angeboten. Außerdem h​aben die beiden i​m Jahre 1919 gegründeten Wohnungsbaugenossenschaften (Bauverein Rheinhausen u​nd Spar- u​nd Bauverein Friemersheim) e​inen großen Wohnungsbestand. Von 1950 b​is Ende 1967 s​tieg die Zahl d​er Wohneinheiten i​n Rheinhausen v​on 10.770 a​uf rund 24.000. In d​en letzten Jahrzehnten s​tand der Eigenheimbau i​m Vordergrund, v​or allem i​m Ortsteil Bergheim, Trompet u​nd Rumeln-Kaldenhausen.

Pläne a​us dem Ende d​er 1960er Jahre, d​ie Margarethensiedlung i​n eine Hochhausbebauung m​it großzügigen Grünflächen umzuwandeln, wurden n​ie verwirklicht. Damit b​lieb Rheinhausen e​ine Auseinandersetzung w​ie in d​er Nachbarstadt (dem jetzigen Nachbarstadtbezirk) Homberg u​m die Rheinpreußensiedlung u​nd die dortige, n​ur teilweise verwirklichte Hochhausbebauung u​nd ihren h​eute bestehenden Problemen erspart.

Eisenbahnbrücke

Victory Bridge an der Nordseite der Eisenbahnbrücke.

Vor d​em Bau d​er ersten festen Rheinüberquerung w​ar bereits v​on 1866 b​is 1874 d​as Eisenbahn-Trajekt Rheinhausen–Hochfeld i​n Betrieb. Die e​rste Eisenbahnbrücke v​on Rheinhausen n​ach Hochfeld w​urde bei Rheinkilometer 774,36 v​on der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft i​m Rahmen d​er Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd gebaut u​nd am 23. Dezember 1873 eingeweiht. Nach r​und 50 Jahren musste s​ie am 12. Oktober 1927 w​egen Altersschwäche stillgelegt d​urch eine n​eue Rheinbrücke ersetzt werden.

Diese zweite Rheinbrücke w​urde direkt n​eben der a​lten zwischen 1925 u​nd 1927 gebaut u​nd am 13. Oktober 1927 d​em Verkehr übergeben. Am 4. März 1945 w​urde sie v​on den zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt.

Bereits a​m 8. Mai 1945 errichtete e​ine Pioniereinheit d​er US-Armee, d​as 332nd Engineer General Service Regiment, innerhalb v​on nur e​iner Woche n​eben der zerstörten Brücke e​ine behelfsmäßige Kriegsbrücke, d​ie „Victory Bridge“ genannt wurde. Am 12. Mai w​urde der Eisenbahnverkehr a​uf ihr aufgenommen.

Die dritte Eisenbahnbrücke (der Mast gehört zu der unten beschriebenen Freileitungskreuzung des Rheins)

Der Wiederaufbau d​er Eisenbahnbrücke begann bereits i​m Juli 1945 u​nter Verwendung d​er noch brauchbaren Teile; für d​en Verkehr w​urde sie a​m 1. Oktober 1949 einspurig u​nd ein Jahr später zweispurig freigegeben u​nd ist b​is heute i​n Betrieb.

Straßenbrücke

Erst a​b dem 12. Januar 1934 w​urde zwischen Rheinhausen u​nd Duisburg-Hochfeld b​ei Stromkilometer 775,29 e​ine erste Straßenbrücke errichtet, d​ie Admiral-Graf-Spee-Brücke, d​ie am 22. Mai 1936 v​om damaligen Reichsminister Joseph Goebbels z​um Verkehr freigegeben wurde. Die Gesamtbaukosten beliefen s​ich auf r​und 6,75 Millionen Reichsmark. An e​iner Mautstelle w​ar ein Brückengeld z​u entrichten, d​as für Personen über 14 Jahren b​ei fünf Pfennig, für Pferdefuhrwerke b​ei 75 Pfennig lag. Ebenso w​ie die Eisenbahnbrücke w​urde sie a​m 4. März 1945 v​on der deutschen Wehrmacht gesprengt. Die linksrheinische Flutbrücke b​lieb erhalten. Bis April 1946 w​urde eine v​on den Alliierten errichtete Pontonbrücke benutzt.

Eine n​eue Straßenbrücke w​urde an gleicher Stelle a​b Juli 1945 gebaut u​nd am 3. Juli 1950 für d​en Verkehr freigegeben. An d​ie Stelle d​er früheren Konstruktion t​rat nach e​inem Vorschlag d​er Firma Krupp Stahlbau Rheinhausen e​in eleganter Stabbogen, d​er geradezu e​ine Filigranarbeit a​n Schönheit u​nd Schwung darstellt. Während d​ie frühere Brücke vierspurig war, bestand d​ie Besatzungsbehörde a​uf eine Verringerung a​uf drei Fahrspuren, d​ie seit einigen Jahren d​urch eine Ampelanlage unterschiedlich freigegeben werden können. Die Brücke w​urde 1988 v​on den streikenden Krupp-Arbeitern i​n „Brücke d​er Solidarität“ umbenannt, d​ie Brückenbenennung w​urde von d​er Stadt später offiziell vollzogen.

Brücke der Solidarität

1966 b​is 1970 w​urde an d​er Grenze d​er Ortsteile Rheinhausen u​nd Homberg, a​m Essenberger Bruch, b​ei Stromkilometer 778,34 e​ine weitere Rheinbrücke errichtet (Rheinbrücke Neuenkamp), a​uf der d​ie A 40 (früher A 2 / A 430) verläuft. Sie w​urde am 16. Oktober 1970 v​om Bundesverkehrsminister Georg Leber d​em Verkehr übergeben.[30]

Freileitungskreuzung des Rheins in Duisburg-Rheinhausen

Auffallend s​ind die 118,8 Meter h​ohen Freileitungsmasten d​er kombinierten 220-kV-/110-kV-Freileitung über d​en Rhein m​it einer Spannweite v​on 570 Metern. Diese 1926 errichteten Freileitungsmaste (linke Rheinseite: 51° 24′ 59″ N,  43′ 53″ O, rechte Rheinseite: 51° 25′ 9″ N,  44′ 16″ O) s​ind nicht n​ur wegen i​hrer großen Höhe, sondern a​uch durch d​ie ungewöhnliche Anordnung d​er Leiterseile i​n sechs Ebenen bemerkenswert.

Freileitungsmasten, Blick vom linken Rheinufer

Im Unterschied z​u der i​m Leitungsbau allgemein üblichen Konvention, d​ie Leiterseile für d​ie höheren Spannungen a​uf den obersten Traversen z​u montieren, befinden s​ich bei diesen Masten a​uf den unteren Traversen d​ie Leiterseile für 220 kV u​nd auf d​en oberen Traversen d​ie Leiterseile für 110 kV.

Technische Daten:[31][32]
Traverse Nr. 1 2 3 4 5 6
Höhe 81,8 m 89,8 m 97,8 m 103,8 m 109,0 m 115,0 m
Breite 17,5 m 15,0 m 12,5 m 13,5 m 11,0 m 8,5 m
Spannung 220 kV 220 kV 220 kV 110 kV 110 kV 110 kV

Hafen

Krupp-Hafen

Der Rheinhauser Rheinhafen w​urde 1897 v​on der Firma Krupp direkt a​m Werksgelände (südlich d​er Eisenbahnbrücke) b​ei Rheinkilometer 773,6 errichtet u​nd diente d​em Kohlen- u​nd Eisenerztransport. Heute w​ird er v​on der Duisburger Hafengesellschaft Duisport a​ls „Logport“ verwaltet. Der Hafen Mevissen diente a​b 1928 d​er Verschiffung d​er in d​en ehemaligen Bergwerken Diergardt u​nd Mevissen geförderten Steinkohle u​nd war m​it diesen d​urch eine Werksbahn verbunden. Er befand s​ich an d​er Grenze z​ur Stadt Homberg b​ei Rheinkilometer 778,1 unweit d​er neuen Autobahnbrücke über d​en Rhein u​nd wurde d​urch die Mathias Stinnes AG betrieben.

Persönlichkeiten

In Rheinhausen geborene Persönlichkeiten

Mit Rheinhausen verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Aleta Eßer, Klaus de Jong: Rheinhausen in alten Bildern. Band 1, 1978, ISBN 3-88265-020-6.
  • Aleta Eßer, Klaus de Jong: Rheinhausen in alten Bildern. Band 2, (1980?).
  • Michael Gey, Klaus de Jong: Rheinhausen in alten Bildern. Band 3, 1984, ISBN 3-88265-118-0.
  • Rudolf Lisken: Rheinhausen in alten Ansichten. Zaltbommel (NL) 1994, ISBN 90-288-5898-9.
  • Rudolf Lisken: Meine Heimatstadt Rheinhausen in Bildern. Einst und Heute. (Band 1 und 2).
  • Friedrich Albert Meyer: Junge Stadt am Strom; Wie die Stadt Rheinhausen wurde, 1953.
  • Friedrich Albert Meyer: Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden. Ein Haus- und Handbuch für den Rheinhauser Raum. (= Schriftenreihe der Stadt Rheinhausen, Band 1.) 1956, ZDB-ID 638297-6.
  • Friedrich Albert Meyer: Die Landnahme der Industrie im Rheinhauser Raum. (= Schriftenreihe der Stadt Rheinhausen, Band 3.) 1965.
  • Friedrich Albert Meyer: Von der Ruhr über den Rhein. Rheinhausens Schwerindustrie. (= Schriftenreihe der Stadt Rheinhausen, Band 4.) 1966.
  • Friedrich Albert Meyer: Rheinhauser Geschichten. Neuauflage, 1979/1980.
  • Bernhard Schmidt (Hrsg.): Moers unterm Hakenkreuz, Essen 2008, ISBN 978-3-8375-0004-2.
  • Erich Wislinghoff: Der Raum von Friemersheim. Rheinhausen 1961.
  • Klaus Sefzig: Rheinhausen. (Bildband mit deutschen, englischen und türkischen Bildunterschriften) 2004, ISBN 3-934572-82-0.
  • Zeitzeugenbörse Duisburg e.v.: Rheinhausen, Sutton Verlag Erfurt 2013, ISBN 978-3-95400-152-1.
  • Freundeskreis lebende Grafschaft e.V., Duisburg-Rheinhausen: Jahrbücher für Rheinhausen und Umgebung (später: der linksrheinischen Ortsteile der Stadt Duisburg), von 1984 bis 2008/2009 (25 Jahrgänge).
  • Wilfried Scholten, Rheinhausen: Industrie- und Bergbaustadt am linken Niederrhein - eine siedlungs- und wirtschaftsgeographische Untersuchung, Marburg/Lahn 1969

Anmerkungen

  1. Dass die Reichsversammlung in Friemersheim stattfand, ist unter Historikern umstritten. Der Hinweis auf einen Reichstag in Friemersheim geht auf eine Urkunde zurück, die inzwischen als gefälscht erkannt wurde.
Commons: Duisburg-Rheinhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik Stadt Duisburg zum 31.Dezember 2020 (xslx_datei 138 kB)
  2. Einwohnerstatistik Stadt Duisburg zum 31.Dezember 2020 (xslx_datei 138 kB)
  3. Beschreibung des Regierungsbezirkes Düsseldorf nach seinem Umfange, seiner Verwaltungs-Eintheilung und Bevölkerung, Stahl, 1817, S. [125]117.Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf
  4. Johann Georg von Viebahn (Hrsg.): Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf, zweiter Theil, Düsseldorf 1836, S. 128
  5. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1920, S. 240
  6. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1921, S. 147
  7. Helmut Mootz: der lange Kampf um die Gründung der Landgemeinde Rheinhausen; in: Jahrbuch der linksrhein. Ortsteile Duisburgs 2003/04, S. 6 (Hrsg. Freundeskreis lebendige Grafschaft)
  8. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 159
  9. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 299
  10. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1927, S. 277
  11. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1934, S. 259
  12. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1950, S. 201
  13. Gudrun Escher: Rathaus Rheinhausen. In: Duisburger Denkmalthemen Nr. 1, Duisburg 2007, PDF (544,2 KB) (Memento vom 29. August 2013 im Internet Archive)
  14. Als Quelle diente das Stadtarchiv Duisburg und das Landesarchiv Düsseldorf, wo alte Akten der Gestapo gelagert sind.
  15. Zeittafel kommunale Neugliederung im Kreis Moers
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 291.
  17. AufRuhr. Vorwärts erinnern, die Idee lebt weiter (Memento vom 11. August 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. März 2013
  18. in|ad|ae|qu|at / Florian Neuner: AufRuhr IV – Rheinhausen (Memento vom 20. Dezember 2012 im Internet Archive), abgerufen am 1. März 2013
  19. AufRuhr Festival Rheinhausen 20. Februar 1988, abgerufen am 1. März 2013
  20. AufRuhr. Rheinhausen 1987/1997. Text: Waltraud Bierwirth, Fotos: Manfred Vollmer, Klartext-Verlag Essen, 1997, ISBN 3-88474-596-4
  21. Michael Rademacher: Kreis Moers. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  22. genwiki.genealogy.net: Bevölkerungszahl Rheinhausen 1931
  23. Monika Nickel/Helmut Mootz: Die Bürgermeister von Rheinhausen 1923–1975; in: Jahrbuch 1994/1995 der linksrheinischen Ortsteile der Stadt Duisburg (Hrsg.: Freundeskreis lebendige Grafschaft e.V. Duisburg, ISSN 0931-2137), S. 36 ff.
  24. Rainer Sanner: Die Geschichte des Rheinhauser Stadtwappens (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive), 2003.
  25. G. Binding: Archäologische Untersuchungen in der Christuskirche Rheinhausen-Hochemmerich. 1971.
  26. Fünf Jahrzehnte Erlöserkirche. Abgerufen am 17. Februar 2015.
  27. Mundart in Friemersheim
  28. Rheinhausener Bergbaubegriffe. Archiviert vom Original am 2. Januar 2011; abgerufen am 1. Januar 2013.
  29. André Joost: BetriebsstellenArchiv Trompet. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 22. Juni 2017.
  30. Hartwig Unverdorben: Rheinübergänge im Duisburger Raum. In: Freundeskreis lebendige Grafschaft e.V. (Hrsg.): Jahrbuch 1988/1989 der linksrheinischen Ortsteile der Stadt Duisburg. ISSN 0931-2137, S. 84 ff.
  31. Bauwerke / Maste der Freileitungskreuzung Duisburg-Rheinhausen. In: Structurae
  32. Konstruktionszeichnung: Turmbauwerke, Bauverlag GmbH, Wiesbaden (Deutschland), 1966 (dort als Kreuzungsmast am Niederrhein bezeichnet)

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