Cricket-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten
Die Cricket-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten (englisch United States national cricket team) vertritt die Vereinigten Staaten (USA) auf internationaler Ebene in der Sportart Cricket. Das erste Spiel absolvierte man bereits 1844 gegen Kanada. Ursprünglich wurde das Team von der United States of America Cricket Association (USACA) geleitet, bis der Verband vom Weltverband International Cricket Council (ICC) im Jahr 2017 ausgeschlossen wurde. Im Januar 2019 übernahm der neu gegründete Verband USA Cricket (USAC) die Verantwortung für die Mannschaft. Das Team ist seit 1965 Associate Member im ICC und verfügt seit 2019, wie alle ICC-Mitglieder, über vollen T20I-Status. Größte Erfolge bei Turnieren war die Vorrunde bei der Champions Trophy 2004.
Cricket-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten | |
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Erstes ODI | gegen Neuseeland in London, 10. September 2004 |
Erstes T20I | gegen Ver. Arab. Emirate in Dubai, 15. März 2019 |
Kapitän | Monank Patel |
Coach | Jagadeesh Arunkumar |
Offizielles ICC ODI-Ranking | 19 von 20[1] |
Offizielles ICC T20I-Ranking | 33 von 88[1] |
World-Cup-Teilnahmen | 0/12 |
Champions-Trophy-Teilnahmen | 1/8 |
Erste Champions Trophy | 2004 |
Bestes Champions-Trophy-Ergebnis | Vorrunde (2004) |
T20-World-Cup-Teilnahmen | 0/7 |
Stand von 31. Januar 2022 |
Geschichte
Anfänge des Crickets in den USA
Cricket wurde im frühen 18. Jahrhundert von britischen Offizieren in die Dreizehn Kolonien gebracht. Im Laufe des Jahrhunderts wuchs der Sport dann weiter und in der Folge erste Clubs gegründet. Das erste verzeichnete Spiel fand 1751 statt.[2] Zunächst spielten diese Clubs untereinander, dann aber auch gegen kanadische Mannschaften. Dem Vernehmen nach war George Washington ein großer Unterstützer des Cricket und er spielte während der Amerikanischen Revolution zumindest ein Mal mit seinen Soldaten eine Partie Wicket, eine heimische Version des Cricket.[3] John Adams sagte der Überlieferung im Kongress einmal, wenn Vorsitzende von Cricket Clubs „Präsidenten“ genannt werden können, dann gebe es keinen Grund, den Anführer der neuen Nation nicht ebenso zu nennen.[4]
Im Jahr 1844 fand das erste Nationalspiel einer US-Auswahl gegen Kanada vor 20.000 Zuschauern im Bloomingdale Park in New York statt. Es war das erste Nationalspiel überhaupt und zählt zu den ersten internationalen Sportereignisse der modernen Geschichte.[4] Dieses Spiel wurde bis in die 1920er Jahre jährlich wiederholt[4] und legte den Grundstein für die älteste sportliche Rivalität.[5] 1859 kam die von William Pickering organisierte Tour eines englischen Teams nach Nordamerika, wobei Spiele gegen Auswahlmannschaften in den USA und Kanada absolviert wurden, es war dies die erste Crickettour überhaupt.[6] Nach der Tour verfasste Fred Lillywhite das Buch The English Cricketers’ Trip to Canada and the United States, das im darauf folgenden Jahr erschien. Auf der Tour, die auch in die Vereinigten Staaten führte, gewann die Mannschaft alle seine fünft Spiele gegen Mannschaften – die aus 22 Spielern bestanden – so Oberkanada (am 26. Oktober – 27. September mit acht Wickets in Montreal), die Vereinigten Staaten (am 3.–5. Oktober mit einem Innings und 64 Runs in Hoboken), noch eine Mannschaft der Vereinigten Staaten (am 10.–12. Oktober mit sieben Wickets in Philadelphia), Oberkanada (am 17.–19. Oktober mit zehn Wickets in Hamilton) und eine weitere Mannschaft der Vereinigten Staaten (am 21.–25. Oktober mit einem Innings und 68 Runs in Rochester). Auf der Tour wurden auch Spiele bei Ausstellungen absolviert und zwei Ausflüge zu den Niagarafällen unternommen. 1868 und 1872 folgten weitere Touren englischer Mannschaften nach Nordamerika, wobei die Gäste ebenfalls auf die Vereinigten Staaten und Kanada trafen. Diese Touren waren als rein kommerzielle Unternehmungen angesetzt. Die meisten Spiele auf diesen Touren waren als against odds angesetzt, wobei die Heimmannschaft mehr als elf Spieler einsetzen durfte (meist 22), um ein ausgeglichenes Spiel zu ermöglichen.[7] Ab den 1880er Jahren absolvierte man auch eigene Touren, unter anderem nach Britisch-Guayana.[4] Ein früher herausragender Spieler war Bart King, der für Philadelphia spielend gegen internationale Mannschaften wie England und Australien herausgehobene Leistungen als Bowler aufweisen konnte.[2]
Niedergang
Trotz der Beliebtheit des Crickets im 18. Jahrhundert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es in den 1850er und 1860er Jahren vom Baseball verdrängt. Als das Interesse am Baseball zunahm, wurden die Regeln dieses Sports leicht angepasst, um seine Beliebtheit weiter zu erhöhen. So wurden einfacher zu produzierende runde Baseballschläger im Kontrast zu den flachen Cricketschlägern eingeführt.[8] Ein anderer Grund für den Niedergang des Cricket war möglicherweise sein Amateurstatus in den Vereinigten Staaten, wodurch er hauptsächlich von Wohlhabenden ausgeübt wurde, während sich in England und Australien eine professionelle Cricket-Version entwickelt hatte. Als sich das Niveau des Crickets im Zuge der Professionalität weltweit erhöhte, bestanden die Cricket Clubs in den USA auf ihre Exklusivität. Clubs wie Philadelphia und Merion gaben das Cricket auf und passten ihre Infrastruktur an andere Sportarten an. Einige städtische Cricket Clubs trugen unwissend zu ihrem eigenen Ende bei, indem sie Baseballmannschaften sponsorten.
Gegen 1900 war Baseball bereits die kulturell und numerisch dominierende Sportart in den Vereinigten Staaten, während Cricket weitestgehend aus dem amerikanischen Alltag verschwand. Die im Jahr 1909 gegründete Imperial Cricket Conference (heute International Cricket Council, ICC) untersagte die Aufnahme von Staaten die nicht dem British Emire angehörten ausdrücklich, wodurch auch dieser Weg der Professionalisierung verschlossen blieb. Dadurch wurde die Weiterentwicklung des Crickets in den USA erschwert und seine Professionalisierung wurde weiter verzögert. Bis heute bleibt es umstritten, ob ein mehr zugänglicher Weltverband die Weiterentwicklung des Crickets in den USA vorangetrieben hätte.[4] Unabhängig davon florierte der Sport in den Vereinigten Staaten nicht so wie im British Empire. Von den 1880er Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde das Cricket in den USA nicht von einer wirklichen Nationalmannschaft angeführt, sondern von der Amateurmannschaft aus Philadelphia, die von Clubs in der Metropolregion der US-amerikanischen Cricket-Hochburg Philadelphia rundum den Delaware River – der Metropolregion Delaware Valley – zusammengestellt wurde.
Während einer Nordamerikatour von Australien 1913 wurden zwei First-Class-Matches (die beide von den Gästen gewonnen wurden) gegen eine gemeinsame Amerikanisch-Kanadische Mannschaft bestritten.[9][10]
Philadelphias Cricket
Philadelphias Cricket-Mannschaft vertrat die Stadt Philadelphia zwischen 1878 und 1913 im First-Class Cricket. Obschon die Vereinigten Staaten 1844 das erste internationale Cricketspiel gegen Kanada absolviert hatten, erfuhr der Sport danach einen Niedergang.[12] Dieser Niedergang beschleunigte sich durch die zunehmende Beliebtheit des Baseballs. In Philadelphia blieb das Cricket jedoch beliebt und vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfügte die Stadt über eine First-Class-Mannschaft, die sich mit den besten im internationalen Cricket messen konnte. Diese Mannschaft bestand aus Spielern der vier dominierenden Cricket Clubs Philadelphias: Germantown, Merion, Belmont und Philadelphia. Spieler aus kleineren Clubs wie Tioga und Moorestown, aber auch örtlichen Kolleges, wie Haverford und Penn, spielten ebenfalls für Philadelphia. In 35 Jahren spielte die Mannschaft in 89 First-Class-Matches. Von diesen gewann man 29, verlor 46, erzielte 13 Remis und ein Spiel wurde abgebrochen.
Bart King gilt als der beste Cricketspieler, der in diesem Zeitraum für Philadelphia spielte. Er war ein erfahrener Batter, er zeigte seine Fähigkeiten aber auch im Bowling. Während seiner Laufbahn erzielte er mehrere Nordamerikanische Rekorde, darunter ein First-Class-Bowling-Rekord.[13] Er trat erfolgreich gegen die besten Cricketspieler der Welt aus England und Australien an. King war der dominierende Bowler auf den Englandtouren seiner Mannschaft 1897, 1903 und 1908. Er bowlte Batter mit seiner einzigartigen Wurftaktik aus, die er the angler getauft hatte, und half dabei, das swing bowling zu verbessern. Bis heute stützten sich die besten Bowler der Welt auf seine Strategien und Techniken.[14] Pelham Warner nannte Bart King einen der besten Bowler aller Zeiten,[15] und Donald Bradman nannte ihn „Amerikas besten Cricket-Sohn“.[16]
Am 28. Juni 1913 bestritt Philadelphia sein letztes First-Class-Match für mehr als 90 Jahre. In der Zwischenzeit ging der Cricketbetrieb in den Amerikanischen Jungferninseln fort, die vom ICC als Teil des West Indies Cricket Team klassifiziert werden. Diese vertraten zwischen 1885 und 1894 die Vereinigten Staaten in sechs internationalen Matches. Davon gewannen die Vereinigten Staaten eines, verloren zwei und drei endeten in Remis. Bis in die Mitte der 1960er Jahren, als der ICC nach Reformen assoziierte Mitglieder zuließ, fristete das Cricket ein Nischendasein.
Daher kam es zum endgültigen Kollaps des Sports in den USA in den 1930er Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten Migranten den Sport wieder ins Land. Die United States Cricket Association wurde 1961 gegründet und das ab 1963 auch wieder Nationalspiele gegen Kanada ausgetragen. Dies führte dazu, dass die USA ab 1965 in den ICC aufgenommen wurden.[4]
Status ab 1965
1965 debütierte Cliff Severn im Alter von 39 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Winston in einem Zweitagesspiel gegen Kanada im Riley Park Calgary für die Vereinigten Staaten. Ein Jahr später gewannen die Vereinigten Staaten das Rückspiel auf dem C. Aubrey Smith Field in Los Angeles mit 54 Runs.[17] 1965 benannte sich die Imperial Cricket Conference in International Cricket Conference um. Außerdem wurden neue Regeln erlassen, nach denen Länder von Außerhalb des Commonwealth of Nations Mitglieder werden konnten. Dies führte zur Ausbreitung der Conference und andere Länder wie die Vereinigten Staaten, wurden als assoziierte Mitglieder aufgenommen. Seitdem verbreitete sich das Cricket in alle 50 Bundesstaaten.[18]
Verpasste Turniere
Als Associate Member waren die USA berechtigt an der ICC Trophy 1979 teilzunehmen. Dort konnten sie zwar gegen Israel und Wales gewinnen, aber nach der Niederlage gegen Sri Lanka schied man Aufgrund seiner schlechteren Net Run Rate aus. Damit scheiterte man mit dem Versuch, sich für den Cricket World Cup zu qualifizieren. Drei Jahre später konnte man beim ICC Trophy 1982 nur einen Sieg gegen Israel erzielen und schied abermals aus. Bei der ICC Trophy 1986 erreichte man in der Vorrunde zwar Punktgleichheit mit Niederlande und Bermuda, jedoch schied man erneut Aufgrund seiner schlechteren Net Run Rate als Gruppendritter aus. In der ICC Trophy 1990 schaffte man es erstmals die Vorrunde zu überstehen, wurde jedoch in der Zwischenrunde Gruppenletzter. Bei der ICC Trophy 1994 scheiterte man wieder in der Vorrunde, ebenso bei der Ausgabe 1997. Im Jahr 2001 überstand man zwar wieder die Vorrunde, war aber als sechster in der Super League nicht in der Lage, die Qualifikation zu sichern. Ab 2000 nahmen die Vereinigten Staaten an jeder Americas Championship teil, wobei man die Austragung 2002 für sich entschied.[19] Im Jahr 2004 nahm das Team an der ICC Six Nations Challenge 2004 teil, was sie für sich entscheiden konnten. Dies berechtigte sie an der ICC Champions Trophy 2004 teilzunehmen, wobei sie in ihren ersten One-Day Internationals überhaupt jeweils hoch gegen Neuseeland und Australien verloren.[20] Ab 2004 waren sie im ICC Intercontinental Cup vertreten und konnten so First-Class-Erfahrung sammeln, dort waren die Spiele gegen Bermuda und Kanada die ersten für viele Jahre.[19] Bei der ICC Trophy 2005 war man dann abermals in der Vorrunde ausgeschieden. Im ICC Intercontinental Cup 2005 wurde das team vom Weltverband ausgeschlossen, da sich konkurrierende Verbände nicht auf eine Mannschaft einigen konnten.[21] Bei der ICC Trophy 2005 landeten die Vereinigten Staaten auf den letzten Gruppenplatz und verpassten so den Cricket World Cup 2007, außerdem verlor man seinen ODI-Status.[19] Im August 2006 kehrten die Vereinigten Staaten auf die internationale Bühne zurück und nahmen an der Division One der Americas Championship in Kanada teil. Von den fünf teilnehmenden Mannschaften wurde man Zweiter.
Im Mai 2007 sollten die Vereinigten Staaten nach Darwin aufbrechen um an der Division 3 teilzunehmen. Die zwei besten Mannschaften dieses Turnieren konnten sich für die Division 2 im selben Jahr qualifizieren. Die United States of America Cricket Association wurde jedoch vom ICC suspendiert und die Nationalmannschaft vom Turnier ausgeschlossen.[22] Die Suspendierung war die Folge eines Konfliktes über das Gründungsdokument des Verbandes. Anfang 2008 wurde der Konflikt beigelegt und die Suspendierung wurde am 1. April desselben Jahres aufgehoben.
Für den nächsten Zyklus wurde die ICC World Cricket League 2007–09 aufgesetzt, die neue Spielmöglichkeiten schuf. Nach der Wiederzulassung begann man in der Division 5, bei der man sich zwar in der Vorrunde durchsetzen konnte, aber im Halbfinale gegen Jersey ausschied, ebenso verlor man das Spiel um den dritten Platz gegen Nepal.[23] Damit erreichte man abermals die Direkte Qualifikation für die Division 5 der ICC World Cricket League 2009–14. Nach der Finalniederlage dort gegen Nepal stieg man als Zweitplatzierter auf. Mit Aufkommen des Twenty20-Crickets erhielt man beim ICC World Twenty20 Qualifier 2010 einen Startplatz.[24] Dort scheiterte man an Irland und Afghanistan.[25] Bei der Division 4 konnte man sich im Finale gegen Italien durchsetzen und als Erster die Qualifikation für Division 3 erreichen,[26] wo man dann als letzter Abstieg.[27] In der Qualifikation zum ICC World Twenty20 Qualifier 2012 konnten sie sich für das Qualifikationsturnier qualifizieren, bei dem sie in der Vorrunde ausschieden. Dabei hatten sie im letzten Spiel gegen Schottland die Chance mit einem hohen Sieg diese zu überstehen, jedoch war der erreichte Sieg nicht ausreichend.[28]
In der ICC World Cricket League Division Four 2012 konnte man wieder den Aufstieg sichern und bei der ICC World Cricket League Division Three 2013 den Klassenerhalt sichern. Beim ICC World Twenty20 Qualifier 2013 war man abermals dabei, schied jedoch als Gruppenletzter aus.[29] In der Division 3 der ICC World Cricket League 2012–18 stieg man abermals ab. Beim ICC World Twenty20 Qualifier 2015 scheiterte man abermals in der Vorrunde.[30]
Am 26. Juni 2015 suspendierte der ICC den Verband erneut, diesmal jedoch nachdem eine Untersuchung des ICC „erhebliche Besorgnis über die Führung, Finanzen, den Ruf und die Cricket-Aktivitäten der USACA geäußert“ hatte. Diese Suspendierung hatte aber keine Auswirkungen auf die Spiele der Nationalmannschaft, der Weltverband strich jedoch seine finanziellen Zuwendungen und verbot dem Verband die Durchführung jeglicher Turniere in den USA (während das ICC weiterhin Turniere in den USA organisieren konnte). Die Suspendierung sollte solange fortbestehen, bis der US-amerikanische Verband dem ICC beweisen konnte, dass sich die “Bedingungen in Bezug auf Verwaltung, Finanzen und seine Cricket-Aktivitäten” signifikant verbessert haben.[31]
Beim Division-4-Turnier der World Cricket League auf heimischen Boden stieg man abermals auf und konnte in Division 3 den Verbleib in der Liga sichern. Bei der Division 3 der ICC World Cricket League 2017–19 stieg man erstmals in die Division 2 auf, wo man sich einen Platz in der ICC Cricket World Cup League 2 2019–2023 sichern konnte. Im Twenty20-Cricket schied man im Jahr 2019 jedoch schon in der Amerika-Qualifikation aus.
Am 22. Juni 2017 entschied während der Londoner Jahresversammlung des ICC der Volle Rat einstimmig – auf Empfehlung des Rates im April und einer kürzlichen Anhörung zu Streitbeilegungsausschüssen vor Michael Beloff, die im Juni 2017 abgeschlossen wurde – die United States of America Cricket Association auszuschließen. Dazu gehörte die Weigerung des Leitungsgremiums, eine vom ICC genehmigte Verfassung anzunehmen.[32] Im Januar 2019 wurde ein neuer sanktionierter Verband, USA Cricket, gegründet und vom ICC als assoziiertes Mitglied aufgenommen.[33][34]
Nachdem man 2018 Singapur im Finale der Division 3 bezwang, erreichte man erstmals Division 2.[35] Im April 2019 qualifizierten sich die Vereinigten Staaten, nachdem man Division 2 unter den besten vier abgeschlossen hatte, für die Cricket World Cup League 2 2019–2023, was ihnen die Chance bot, die Cricket World Cup Qualifier 2023 zu erreichen. Alle Spiele in der Cricket World Cup League 2 werden als ODIs erkannt werden.[36][37]
Aktuelle Entwicklungen
In der World Cup League 2 konnte man das Drei-Nationen-Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten für sich entscheiden, landete beim Turnier in Nepal jedoch auf dem letzten Platz. Weitere Turniere wurden dann zunächst durch die COVID-19-Pandemie verschoben.
Im November 2021 kündigte Irland für den Dezember 2021 eine Tour von fünf Spielen in die Vereinigten Staaten an, bevor man von dort im Januar 2022 für eine ODI-Serie in die West Indies aufbrechen wird.[38][39] Damit waren die USA erstmals Gastgeber einer bilateralen Serie gegen ein Vollmitglied.[40][41] Die Serie begann mit zwei T20Is; nach einem langsamen Start im ersten Spiel begann im zweiten Innings eine hohe Partnerschaft zwischen Sushant Modani und Gajanand Singh und brachte den Gastgeber auf ein Ergebnis von 188 Runs. Irland erzielte in der Run-Jagd 26 Runs zu wenig, womit die Vereinigten Staaten ihren erste Sieg überhaupt gegen eine Testnation erzielten.[42][43] Irland egalisierte die T20I-Serie im zweiten Spiel; man begann am Schlag und wurde für 150 Runs ausgebowlt, der Gastgeber erzielte jedoch neun Runs zu wenig.[44] Auf die beiden T20Is sollte eine ODI-Serie folgen. Diese wurde jedoch nach mehreren COVID-19-Fällen am 28. Dezember 2021 abgesagt.[45]
Organisation
USA Cricket (USAC) wurde 2017 als Nachfolgerverband der United States of America Cricket Association (USACA) gegründet. Seitdem vertritt der Verband das Land beim International Cricket Council (ICC) als assoziiertes Mitglied. Er ist verantwortlich für die Organisation des Cricket in den Vereinigten Staaten. Spieler der Amerikanischen Jungferninseln, einem Außengebiet der Vereinigten Staaten, können für das West Indies Cricket Team nominiert werden.[46]
USA Cricket stellt die die Vereinigten Staaten vertretenden Cricket-Nationalmannschaften, einschließlich der für die Männer, Frauen und Jugend, zusammen. Der Verband ist außerdem für die Durchführung von ODI- und T20I-Serien gegen andere Nationalmannschaften sowie die Organisation von Heimspielen und -turnieren verantwortlich. Neben der Aufstellung des Teams kümmert er sich auch um den Kartenverkauf, die Gewinnung von Sponsoren und die Vermarktung der Medienrechte.
Kinder und Jugendliche werden bereits in der Schule an den Cricketsport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung. Wie andere Cricketnationen verfügen die Vereinigten Staaten über eine U-19-Nationalmannschaft, die an der entsprechenden Weltmeisterschaft teilnimmt.[47]
Trikots und Logo
Im ODI- und T20I-Cricket tragen US-amerikanische Spieler blaue Trikots mit roten Farbakzenten sowie blauen Ärmeln und einem blauen Halskragen sowie blauen Hosen. Feldspieler tragen eine blaue Baseball-Kappe oder einen blauen Sonnenhut. Die Helme der Batter sind ebenfalls blau gehalten. Bei offiziellen ICC-Turnieren erscheint das Logo des Sponsors auf dem rechten Ärmel und die Aufschrift USA auf der Vorderseite des Trikots.
Das Logo von USA Cricket zeigt einen Cricketschläger vor einen rot-weiß-gestreiften Schild mit dem weißen Schriftzug USA Cricket vor einem blauen Hintergrund darüber; weiß, blau und rot sind die Nationalfarben der Vereinigten Staaten.
Stadien
Lage von Cricket-Stadien in den Vereinigten Staaten |
Die Vereinigten Staaten verfügen über kein offizielles Heimstadion für ihre Nationalmannschaft, sondern bestreiten Heimspiele in verschiedenen Stadien. Die US-amerikanische Mannschaft nutzte bisher auf heimischen Boden ein Stadion für die Austragung von Heimspielen:
Nr. | Stadion | Stadt | Erstaustragung |
---|---|---|---|
1 | Central Broward Regional Park | Lauderhill | 13. September 2019 |
Spieler
Spielerstatistiken
Insgesamt haben für die Vereinigten Staaten 37 Spieler ODIs und 27 Spieler Twenty20 gespielt. Im Folgenden sind die Spieler aufgeführt, die für die Mannschaft der Vereinigten Staaten die meisten Runs und Wickets erzielt haben.
Runs
ODI | Twenty20 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Spieler | Zeitraum | ODIs | Runs | Spieler | Zeitraum | T20Is | Runs |
Monank Patel | 2019–heute | 19 | 525 | Steven Taylor | 2019–heute | 14 | 335 |
Aaron Jones | 2019–heute | 14 | 438 | Aaron Jones | 2019–heute | 14 | 211 |
Steven Taylor | 2019–heute | 18 | 402 | Xavier Marshall | 2019–heute | 14 | 204 |
Jaskaran Malhotra | 2019–heute | 11 | 313 | Jaskaran Malhotra | 2019–heute | 12 | 181 |
Ian Holland | 2019–heute | 8 | 244 | Monank Patel | 2019–heute | 16 | 164 |
Stand: 27. Januar 2022[48] | Stand: 27. Januar 2022[49] |
Wickets
ODI | Twenty20 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Spieler | Zeitraum | ODIs | Wickets | Spieler | Zeitraum | T20Is | Wickets |
Saurabh Netravalkar | 2019–heute | 19 | 31 | Nisarg Patel | 2019–heute | 12 | 16 |
Nisarg Patel | 2019–heute | 14 | 15 | Timil Patel | 2019–2019 | 7 | 11 |
Nosthush Kenjige | 2019–heute | 11 | 15 | Saurabh Netravalkar | 2019–heute | 15 | 11 |
Karima Gore | 2019–heute | 16 | 13 | Ian Holland | 2019–2019 | 6 | 10 |
Cameron Stevenson | 2019–2020 | 7 | 12 | Karima Gore | 2019–heute | 8 | 10 |
Stand: 27. Januar 2022[50] | Stand: 27. Januar 2022[51] |
Mannschaftskapitäne
Bisher haben insgesamt zwei Spieler als Kapitän für die Vereinigten Staaten bei einem ODI fungiert und zwei für ein Twenty20.[52]
ODI[53] | Twenty20[54] | |||
---|---|---|---|---|
Nr. | Name | Zeitraum | Name | Zeitraum |
1 | Richard Staple | 2004 | Saurabh Netravalkar | 2019 |
2 | Saurabh Netravalkar | 2019–heute | Monank Patel | 2021–heute |
Bilanz
Die Mannschaft hat die folgenden Bilanzen gegen die Vollmitglieder des ICC im ODI- und Twenty20-Cricket (Stand: 27. Januar 2022).
Gegner | ODIs[55] | Twenty20s[56] | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sp. | S | U | N | NR | Sp. | S | U | N | NR | |
Australien | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Irland | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 |
Neuseeland | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Internationale Turniere
Cricket World Cup
- 1975: nicht qualifiziert
- 1979: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 1983: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 1987: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 1992: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 1996: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 1999: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2003: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2007: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2011: nicht qualifiziert
- 2015: nicht qualifiziert
- 2019: nicht qualifiziert
Champions Trophy
World Twenty20
- 2007: nicht qualifiziert
- 2009: nicht qualifiziert
- 2010: nicht qualifiziert
- 2012: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2014: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2016: nicht qualifiziert (Qualifikation)
- 2021: nicht qualifiziert
- 2022: (Qualifikation)
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Die Vereinigten Staaten auf Cricinfo (englisch)
Literatur
- Tom Melville: The Tented Field: A History of Cricket in America. Bowling Green State University Popular Press, Bowling Green, OH 1998, ISBN 0-87972-769-1.
Einzelnachweise
- ICC rankings for Tests, ODIs, T20 & Women's ODI and T20 (englisch) Cricinfo. Abgerufen am 31. Januar 2022.
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- The American Revolution Webpage: The Winter At Valley Forge (englisch) Abgerufen am 5. Dezember 2006.
- Deb Das: Cricket in the USA (englisch) Cricinfo. 18. Januar 2006. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- Canada Versus United States of America Cricket 1844 St George Cricket Club Ground, Manhattan, New York (englisch) Cricket Club. Archiviert vom Original am 6. Oktober 2006. Abgerufen am 9. März 2007.
- Frank Keating: One tour to start them all: how English cricketers blazed a trail 150 years ago (englisch) The Guardian. 11. November 2009. Abgerufen am 25. Januar 2022.
- Alan Gibson: The Cricket Captains of England. The Pavilion Library, 1989, ISBN 1-85145-390-3, S. 4–7.
- Early Baseball and Cricket in America (englisch) Seattle Cricket Club. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- Canada and United States of America v Australians (englisch) Cricket Archive. 7. Juli 1913. Abgerufen am 2. März 2011.
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- Deb Das: Pennsylvania's hidden secret (englisch) Cricinfo. 7. April 2005. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- John Rolfe: Everything You Want to Know About Sports (Sports Illustrated for Kids) (englisch). Bantam Books for Young Readers, New York 1994, ISBN 0-553-48166-5.
- Allen Synge: SABR UK Examiner no.10: Baseball and Cricket: Cross-Currents (englisch) Society for American Baseball Research (UK Chapter). 2007. Archiviert vom Original am 8. Februar 2007. Abgerufen am 31. Januar 2007.
- Wisden – 1966 – Obituaries in 1965 (englisch) John Wisden & Co. 1966. Abgerufen am 31. Januar 2007.
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- Die Zeitraumsangabe bezieht sich auf die entsprechende Cricket-Saison, in dem das erste bzw. letzte Spiel der Zeit als Kapitän stattfand
- United States of America / Records / One-Day Internationals / List of Captains (englisch) Cricinfo. Abgerufen am 27. Januar 2022.
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