Hamilton (Ontario)
Hamilton [ˌhæməltən] ist eine Großstadt mit einer halben Million Einwohnern in der Provinz Ontario in Kanada. Sie liegt etwa 70 km südwestlich von Toronto am Westende des 19.011 km² großen Ontariosees.
Hamilton | |||
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Stadtzentrum von Hamilton | |||
Wappen |
Flagge | ||
Motto: Together Aspire – Together Achieve | |||
Lage in Ontario | |||
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Staat: | Kanada | ||
Provinz: | Ontario | ||
Koordinaten: | 43° 15′ N, 79° 52′ W | ||
Höhe: | 75 m–324 m | ||
Fläche: | 1 117,23 km² | ||
Einwohner: – Metropolregion: |
536.917 (Stand: 2016[1]) 747.545 (Stand: 2016[2]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 480,6 Einw./km² | ||
Zeitzone: | Eastern Time (UTC−5) | ||
Postleitzahl: | L8E–L8W | ||
Gründung: | 9. Juni 1846 | ||
Bürgermeister: | Bob Bratina | ||
Website: | www.hamilton.ca | ||
Geschichte
Die Mohawk-Indianer waren die ersten Einwohner im Gebiet von Hamilton. Heute gibt es südlich von Hamilton in Richtung Brantford (Stadt des Indianerhäuptlings Joseph Brant) das größte kanadische Indianerreservat: Six Nations of the Grand River ‚Die sechs Nationen des großen Flusses‘.
Der erste Europäer an diesem Ort war 1616 Étienne Brûlé. Nach der amerikanischen Unabhängigkeit siedelten sich in dem Gebiet Großbritannien gegenüber loyale Bürger an. Im Krieg von 1812 zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien gab es eine Schlacht in der Hamiltoner Gemeinde Stoney Creek.
- 1815: George Hamilton, ein Lokalpolitiker, verkaufte 106 ha Land in Wentworth County.
- 1833: Die Gemeinde bekam eine Polizei und wurde nach George Hamilton benannt.
- 1846: Hamilton wurde zur Stadt ernannt.
- 1930: fanden in Hamilton die British Empire Games statt.
- 1974: Stadt Hamilton und alle anderen fünf Gemeinden von Wentworth County (Ancaster, Dundas, Flamborough, Glanbrook, Stoney Creek) gründeten den Regionalverband Hamilton-Wentworth.
- 2001: Alle Gemeinden des Hamilton-Wentworth Regionalverbandes wurden zu Hamilton eingemeindet.
Bevölkerung
Der Zensus im Jahr 2016 ergab für die Stadt eine Bevölkerungszahl von 536.917 Einwohnern[1], nachdem die Einwohnerzahl im Jahr 2001 noch bei nur 331.100 Personen lag und dann nach der Eingemeindung von fünf Gemeinden bis 2011 auf 519.949 Einwohner[3] stieg. Im Jahr 2011 umfasste Hamilton zusammen mit den Umlandgemeinden Burlington und Grimsby 721.053 Einwohner.[4] Diese Zahl stieg bis zum Jahr 2016 auf 747.545 Einwohner.[2]
Laut Umfragen rechnet sich ein relevanter Anteil der Einwohner zur französisch sprechenden Minderheit der Franko-Ontarier.[1] Obwohl Ontario offiziell nicht zweisprachig ist, sind nach dem „French Language Services Act“ die Behörden hier verpflichtet ihre Dienstleistungen auch in französischer Sprache anzubieten.
Es gibt auch eine kleine deutschsprachige Gemeinde, mit einer Kirche, dem Germania Club, dem Schweizer Restaurant Züri, dem Restaurant Black Forest Inn und dem europäischen Markt Denningers. Die größte Einwanderungswelle von Deutsch-Kanadiern gab es zwischen 1946 und 1954.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wegen seiner Geschichte als Industriestadt von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird Hamilton auch Ambitious City, Steel City ‚Stahlstadt‘, The Hammer, Lunchbucket City oder Scumilton genannt. Die zwei größten Stahlwerke sind Stelco (mit Gewerkschaft) und Dofasco (ohne Gewerkschaft). Als bedeutender Stahlproduzent war die Stadt lange Zeit für ihre schlechte Luft berüchtigt, mittlerweile greifen aber Umweltschutzmaßnahmen, auch schlossen zwei Stahlwerke.
Heutzutage arbeiten jedoch mehr Personen in der Medizinindustrie. Auch gibt es viele Arbeitsplätze in Wissenschaft, Regierung, Dienstleistung und Technologie. Die Stadt hat einen eigenen Flughafen, den Flughafen Hamilton, auf dessen Gelände auch das Canadian Warplane Heritage Museum liegt, eine Ausstellung historischer Militärflugzeuge.
Die Stadt besitzt eine Universität (McMaster University) und grenzt an eines der größten Weinbaugebiete Kanadas (Niagara-Halbinsel). Siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in Kanada.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
- Dundurn Castle, Schloss eines Ministerpräsidenten der Provinz Kanada aus dem 19. Jahrhundert
- Industriemuseum der Technik des 19. Jahrhunderts
- Königlicher botanischer Garten
- McMaster Museum of Art
- Militärflugzeugmuseum Canadian Warplane Heritage
- Museumsschiff HMCS Haida
- Art Gallery of Hamilton Heimatmuseum
Politik
Die Alt-Hamiltoner wählen mehrheitlich sozialdemokratische Politiker, die Neueinwohner dagegen eher konservative Politiker, zum Beispiel:
- Sam Lawrence, der „Arbeiterbürgermeister“, 1940
- Ellen Fairclough, konservativ, erste Frau in einem Bundesministerium, 1957
- Lincoln Alexander, gemäßigter Konservativer, als erster Kanadier afrikanischer Abstammung im Parlament (1968), als Erster im Bundesministerium (1979) und als erster Vizegouverneur einer kanadischen Provinz (1985)
- Victor Copps, Bürgermeister (1963–1976)
- Sheila Copps (Tochter von Victor), linksliberal, im Parlament 1984–2004, erste Frau als Vizeministerpräsidentin (Deputy Prime Minister, 1993)
Umwelt und Parks
- Bruce Trail, 800 km Wanderroute von den Niagarafällen bis Tobermory an der Georgian Bay
- Freiluftmuseum Westfield Heritage Centre
- Park der Dundasthal
- Pferde und Casino zu Flamboro Downs
- Wanderersroute von Hamilton bis Brantford
- Zoo der Großkatzen
Partnerstädte
- Flint (Michigan)
- Fukuyama
- Ma’anshan (Anhui)
- Mangaluru
- Monterrey
- Pittsburgh
- Racalmuto
- Sarasota
- Shawinigan
- Valle Peligna (Provinz L’Aquila)
Persönlichkeiten
Weblinks
Englisch oder französisch:
- Hamilton Stadt
- McMaster University
- Industriegeschichte
- Indianer der Sechs Nationen
- The Hamilton Spectator Zeitung in dieser Zeit
Einzelnachweise
- Statistics Canada: Census Profile, 2016 Census – Hamilton, City (Census subdivision), Ontario and Ontario (Province), abgerufen am 19. Mai 2021
- Statistics Canada: Census Profile, 2016 Census – Hamilton (Census metropolitan area), Ontario and Ontario (Province), abgerufen am 19. Mai 2021
- Population and dwelling counts, for Canada and census subdivisions (municipalities), 2011 and 2006 censuses. Statistics Canada, abgerufen am 10. August 2012.
- Population and dwelling counts, for census metropolitan areas, 2011 and 2006 censuses. Statistics Canada, abgerufen am 10. August 2012.