Agethorst
Agethorst (niederdeutsch: Aathorst/Oothorst) ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Amt: | Schenefeld | |
Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,1 km2 | |
Einwohner: | 195 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25560 | |
Vorwahl: | 04892 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 003 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Mühlenstr. 2 25560 Schenefeld | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Heino Schulz (KWG) | |
Lage der Gemeinde Agethorst im Kreis Steinburg | ||
![]() Karte |
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Agethorst erstreckt sich im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Heide-Itzehoer Geest in Teilen entlang des westlichen Ufers der Mühlenau, einem linken Zufluss der Bekau.[2][3]
Gemeindegliederung
Siedlungsgeografisch gliedert sich die Gemeinde in die Wohnplätze des namensgebenden Dorfes, die Häusergruppe Aukamp, die Haussiedlung Alsens Tongrube und die Hofsiedlungen Hungerkamp und Lattenbek.[4]
Geschichte
Von 1908 bis 1977 war die Agethorster Drahtseilbahn in Betrieb, eine ca. 13 km lange Materialseilbahn, mit der der Rohstoff Ton von Agethorst zur Alsenschen Portland-Zementfabrik nach Itzehoe transportiert wurde.[5][6] Sie war die längste Seilbahn Deutschlands. Noch heute zeugen die als Alsens Tongrube bezeichneten gefluteten Tagebaurestlöcher von der Industriegeschichte der Gemeinde. Im Ort gibt es ein Ehrenmal für die Toten der beiden Weltkriege. Der Sparkassenleiter Albert Stange war 50 Jahre lang Bürgermeister von Agethorst. Von 1945 bis 1995, wie auch auf dem Straßenschild des nach ihm benannten Bürgermeister-Stange-Weges vermerkt ist.[7]
Politik
Gemeindevertretung
Seit der Kommunalwahl 2013 hat die Wählergemeinschaft KWG alle sieben Sitze der Gemeindevertretung.
Wappen
Blasonierung: „In Blau und Grün geteilt durch einen breiten silbernen unten gepfropften und oben durch einen abgeflachten Dreiberg begrenzten Balken, darin drei grüne Laubblätter 1 : 2, beidseitig begleitet von je einem blauen Drahtseilbahnmasten.“[8]
Die drei Laubblätter im Wappen erinnern an die einstmals sehr waldreiche Landschaft. Sie beziehen sich außerdem auf eine mögliche Deutung des Ortsnamens, nach dem das Grundwort „Horst“ von „Gestrüpp“, „Buschwald“ oder „Gehölz“ abzuleiten ist. Beidseitig sind zwei Teile einer Mastkonstruktion angeordnet, die den einstigen Tonabbau symbolisieren sollen. Die Masten prägten derzeit das Bild der Gemeinde. Im Schildfuß wird durch die Grube nochmals auf die ehemals große wirtschaftliche Bedeutung des Tonabbaus in der Gemeinde hingewiesen. Der darin gewonnene Ton diente der Zementherstellung. Nach Beendigung des Tonabbaus hat sich hier ein artenreicher See gebildet. Der Dreiberg im Schildhaupt verweist auf den „Blocksberg“ im Südwesten der Gemeinde, der mit 53 Metern die höchste Erhebung im Gemeindegebiet bildet.
Sehenswürdigkeiten
In der Gemeinde stehen einige reetgedeckte Bauernhäuser.[9]
Verkehr
Agethorst liegt etwa 10 km nordwestlich von Itzehoe in ländlicher Umgebung. Die Bundesautobahn 23 quert das Gemeindegebiet im Abschnitt zwischen Itzehoe und Heide. Die Autobahn-Anschlussstelle Schenefeld (Nr. 7) liegt im Gemeindegebiet und bindet an die schleswig-holsteinische Landesstraße 130 in südwestlicher Richtung, in die Gegenrichtung an die hier beginnende Bundesstraße 430 an.[3]
Literatur
- Ein ruhiges Dorf. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie : Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 24–26.
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Liste:Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. S. 15, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Relation: Agethorst (448765) bei OpenStreetMap (Version #9). Abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 110, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Die Drahtseilbahnen, S. 54/n64 ff, Drahtseilbahn der Portlandzementfabrik Alsen Itzehoe. Archive.org. Abgerufen am 12. Januar 2011.
- Die Agethorster Drahtseilbahn. agethorst.de. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 12. Januar 2011.
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 1: Aasbüttel - Bordesholm. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 978-3-926055-58-3 (dnb.de [abgerufen am 13. April 2020]).
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 1: Aasbüttel - Bordesholm. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 978-3-926055-58-3 (dnb.de [abgerufen am 13. April 2020]).