Wacken
Wacken ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Amt: | Schenefeld | |
Höhe: | 26 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,1 km2 | |
Einwohner: | 1981 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 279 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25596 | |
Vorwahl: | 04827 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 107 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Mühlenstraße 2 25560 Schenefeld | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Axel Kunkel (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wacken im Kreis Steinburg | ||
Bekannt ist das Dorf durch das jährlich Anfang August stattfindende Musikfestival Wacken Open Air. Mit mehr als 70.000 Besuchern ist es – neben dem Hellfest sowie dem Graspop Metal Meeting – eines der größten Metal-Festivals der Welt.[2]
Geografie
Wacken liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Itzehoe und sechs Kilometer östlich des Nord-Ostsee-Kanals. Östlich des Ortes befinden sich die Tagebaurestlöcher Alsens Tongrube. Außer dem Hauptort gibt es keine Ortsteile.
Geschichte
Der Ort wurde 1148 erstmals nachweislich erwähnt. Relikte aus germanischer Vorzeit und ein Hünengrab deuten auf eine ältere Besiedlung hin. Der bedeutendste Fund sind drei Gürtelschnallen aus der Bronzezeit, die heute im Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig ausgestellt sind.
Ein Grabhügel liegt direkt auf dem „Am Twisselberg“ in der Nähe der Grund- und Hauptschule. Er ist nicht näher ausgeschildert.
Politik
Gemeindevertretung
Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2018 sieben Sitze, die SPD drei und die Wählergemeinschaft ABW drei.[3]
Wappen
Blasonierung: „In Silber mit rotem Schildbord eine grüne metallene Schale mit flachgewölbtem Boden, eingezogenem, hohem Rand und zwei senkrecht gestellten Griffen“[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wacken Open Air
Durch die alljährlich auftretenden Menschenmassen aufgrund des Wacken Open Air steigern sich die Einnahmen der ortsansässigen Betriebe, allen voran Lebensmittel- und Einzelhandelsgeschäfte sowie Gastronomie, deutlich. Während dieser Zeit wird in örtlichen Supermärkten ein Vielfaches mehr an Waren verkauft als gewöhnlich.[5] Auch der Wirt der örtlichen Gastwirtschaft Zur Post richtet an diesen Tagen auf dem Festivalgelände einen groß dimensionierten Biergarten mit 3500 Plätzen ein und kann auch die Einnahmen seines Lokals drastisch erhöhen. Der Landgasthof „Zur Post“ ging zwischenzeitlich in Konkurs und befindet sich seitdem im Besitz des WOA-Veranstalters Hübner, der den Betrieb der Gastwirtschaft neu belebte und mit dem Untertitel „Zum Wackinger“ versah. Der Bierverkauf auf dem Festivalgelände mit dem großen Biergarten wird daher auch allein vom Veranstalter betrieben. Die Sparkasse Westholstein (ehemals Landsparkasse Schenefeld) gibt seit 2008 eine Prepaid-Kreditkarte namens „Wacken Card“ heraus und konnte so im Jahr 2008 die Zahl ihrer Kreditkartenkunden um 50 % steigern.[6] Für die Zeit des Festivals stellte die Bordesholmer Sparkasse AG darüber hinaus zur Bargeldversorgung der Besucher mehrere Geldautomaten auf dem Festivalgelände zur Verfügung; 2008 wurde darüber und über die Geldautomaten der ortsansässigen Filiale bei 13.800 Transaktionen eine Summe von rund 1,4 Millionen € ausgezahlt.[7]
Auch darüber hinaus profitieren die Bewohner Wackens von der Veranstaltung, vor allem Kinder und Jugendliche können durch kleine Kurierdienste ihr Taschengeld aufbessern.[8]
Die Wackener Geschäfte und Gastronomiebetriebe haben 2007 durch das Festival Einnahmen von rund 4350 € pro Einwohner der Gemeinde Wacken erzielt.[9]
Verkehr
Ungefähr drei Kilometer nördlich verläuft die Autobahn 23 von Hamburg nach Heide mit den Anschlussstellen Hanerau-Hademarschen (AS 6) und Schenefeld (AS 7). Die Landesstraßen 130 und 131 verbinden den Ort mit der Autobahn und den umliegenden Gemeinden. Südlich liegt die Landesstraße 327 (ehemalige Bundesstraße 431). In Wacken gibt es zwei Mitfahrbänke für die Richtungen Schenefeld, Vaale, Wilster, Besdorf und Itzehoe.[10][11]
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch
- Wacken Firefighters, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wacken
Bilder
- Der Silo der Raiffeisen-hauptgenossenschaft wurde 2012 neu gestrichen.[12]
- Grabhügel auf dem „Twischelberg“
- Heiligen-Geist-Kirche
Literatur
- Michael Legband: Arche Noah Wacken. Ein Paradies in Schleswig-Holstein. Hamburg 2006
- Peter Martens, Gemeinde Wacken (Hrsg.): Chronik von Wacken im Westerkrug, Bd. I, Wacken 1997
- Johannes Wittmaack: Kirchspiel Wacken. In: Jürgen Kleen, Georg Reimer, Paul von Hedemann-Heespen (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Rendsburg. Möller, Rendsburg 1922, S. 618–625
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Metal-Festival-Landkarte – Disctopia Metal Webzine, zuletzt abgerufen am 16. Januar 2014
- Gemeindevertretung Wacken
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein, zuletzt abgerufen am 3. August 2010
- Steffen Gerth: Wir lieben Heavy Metal, in: Der Handel Nr. 09/2008, S. 34–36
- O. V.: Nur die Harten bekomm’ die Karten. In: Die SparkassenZeitung Nr. 34/2008, S. 9
- O. V.: Millionen für die Fans. In: Die SparkassenZeitung Nr. 34/2008, S. 9
- Wacken Roll, hrsg. von Andreas Schöwe, St. Andrä-Wördern 2009, S. 119–121
- Vivien Pieper: Die Welt in Zahlen, in: brand eins, Heft 08/2007, S. 12
- Die neuen Mitfahrbänke
- Niederschriftüber die Sitzung der Gemeindevertretung Wacken
- Turm in Wacken glänzt mit Metal-Anstrich