6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1974

Das 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1974, auch Glen Five Star, Six Hours, Can-Am, Formula 5000, Trans-Am, VW Gold Cup (Six Hours of Endurance and The Glen Trans-Am), Watkins Glen, fand am 13. Juli in Watkins Glen statt und war der siebte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Streckenprofil 1974

Das Rennen

Beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen setzte sich eine Entwicklung fort, die bereits seit dem Rennverbot der 5-Liter-Prototypen Ende der Saison 1971 zu bemerken war: Zu wenig Starter in der großen, auf 3 Liter Hubraum beschränkten Sportwagenklasse. Da Gulf Research aus Budgetgründen auf eine Meldung des Gulf GR7 verzichtete und das Porsche-Werksteam mit nur einem Porsche Carrera RSR nach Nordamerika kam, waren neben dem Porsche erneut nur die Werkswagen von Alfa Romeo und Matra siegfähig.

Für die beiden von Autodelta gemeldeten Alfa Romeo T33/TT/12 wurden mit Arturo Merzario, Mario Andretti und Rolf Stommelen nur drei Fahrer nominiert. Ein Tag nach dem 6-Stunden-Rennen fand auf der Strecke das 1-Stunden-Rennen von Watkins Glen statt, der dritte Wertungslauf der Can-Am-Saison 1974. Das Training für dieses Rennen fand jeweils nach den Einheiten der Weltmeisterschaftsteilnehmer statt. Am Freitagnachmittag testete Rolf Stommelen während des Can-Am-Trainings Goodyear-Reifen anstatt der bei Alfa Romeo üblichen Firestones. Nach einem Reifenschaden verunglückte er schwer. Dabei wurde der T33/TT/12 mit der Startnummer 70 so schwer beschädigt, dass der Wagen zurückgezogen werden musste. Nachdem es auch bei anderen Teams zu Zwischenfällen mit Goodyear-Reifen gekommen war, wurde auf deren Verwendung bei beiden Veranstaltungen verzichtet. Das Can-Am-Rennen gewann Jackie Oliver im Shadow DN4 vor seinem Teamkollegen George Follmer und Scooter Patrick im McLaren M20[1].

Für Matra gingen die Standardbesatzungen Jean-Pierre Jarier/Jean-Pierre Beltoise und Henri Pescarolo/Gérard Larrousse ins Rennen. Den Werks-Porsche fuhren Herbert Müller und Gijs van Lennep. Weil sich die beiden aus der ersten Reihe starteten Matra nicht richtig einordneten, gab es beim Start keine grüne Startflagge durch die Rennleitung. Larrousse, Jarier und die Alfa-Piloten wähnten sich aber im Rennen und fuhren zwei Runden im vollen Tempo um den Kurs. Nachdem sie nach der zweiten Runde alle anderen Starter, die nach der fehlenden Startfreigabe langsam um den Kurs fuhren, eingeholt hatten, wurde das Rennen abgebrochen. Beim Neustart lief alles in geregelten Bahnen und beide Matra führten vor Merzario im Alfa Romeo. Nach einer halben Stunde Renndauer hatten die drei Führenden das restliche Feld mindestens einmal überrundet. An der Spitze kam nur wenig Spannung auf. Schon beim ersten Boxenstopp verloren der Alfa Romeo von Merzario und Andretti mehrere Minuten, weil sich der Motor lange nicht starten ließ. Später wurde der Wagen wegen unerlaubter Hilfe (er wurde auf der Strecke angeschoben) disqualifiziert. Die Entscheidung zwischen den Matra fiel durch einen Getriebeschaden am Matra-Simca MS670C von Larrousse und Pescarolo. Im Ziel hatten die siegreichen Jarier und Beltoise neun Runden Vorsprung auf den Porsche von Müller und van Lennep.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S 3.0 1 Frankreich Equipe Matra Frankreich Jean-Pierre Jarier
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
Matra-Simca MS670C 193
2 S 3.0 9 Deutschland Martini Racing Porsche System Schweiz Herbert Müller
Niederlande Gijs van Lennep
Porsche Carrera RSR Turbo 184
3 59 Vereinigte Staaten Brumos Porsche-Audi Corp. Vereinigte Staaten Peter Gregg
Vereinigte Staaten Hurley Haywood
Porsche Carrera RSR 176
4 74 Kanada Heimrath Turbo Inc. Kanada Ludwig Heimrath senior
Vereinigte Staaten Jim Cook
Porsche Carrera RSR 172
5 88 Vereinigte Staaten Mo Carter Firestone Performance Centre Vereinigte Staaten Tony DeLorenzo
Kanada Maurice Carter
Chevrolet Camaro 168
6 65 Kanada Jacques Bienvenue Kanada Jacques Bienvenue
Kanada Marc Dancose
Porsche Carrera RSR 164
7 36 Vereinigte Staaten Miller Brothers Racing Enterprises Vereinigte Staaten Paul Miller
Vereinigte Staaten Kenper Miller
Chevrolet Camaro 160
8 GT 34 Vereinigte Staaten Ted Trudon Porsche Audi Inc. Vereinigte Staaten Sam Posey
Vereinigtes Konigreich David Hobbs
Vereinigte Staaten Elliot Forbes-Robinson
Porsche Carrera RSR 160
9 46 Vereinigte Staaten Craig Carter Racing Vereinigte Staaten Craig Carter
Vereinigte Staaten David Laughlin
Chevrolet Camaro 150
10 GT 5 Vereinigte Staaten Toad Hall Motor Racing Vereinigte Staaten Michael Keyser
Vereinigte Staaten Milt Minter
Porsche Carrera RSR 149
11 91 Vereinigte Staaten Roger Pierce Racing Vereinigte Staaten Roger Pierce
Kanada Doug Mills
Chevrolet Corvette 145
12 61 Vereinigte Staaten Feinstein Racing Enterprises Vereinigte Staaten Michael Oleyar
Vereinigte Staaten Sam Feinstein
Chevrolet Corvette 141
13 GT 43 Vereinigte Staaten International Performance Center Inc. Vereinigte Staaten John O’Steen
Vereinigte Staaten John Graves
Vereinigte Staaten Dave Helmick
Porsche Carrera RSR 126
Nicht klassiert
14 S 2.0 99 Vereinigte Staaten Professional Racing Associates Vereinigte Staaten Bob Fisher
Schweiz Michel Dupont
Chevron B23 74
Disqualifiziert
15 S 3.0 60 Italien Autodelta Italien Arturo Merzario
Vereinigte Staaten Mario Andretti
Alfa Romeo T33/TT/12 171
Ausgefallen
16 95 Vereinigte Staaten Bob Hagestad Vereinigte Staaten Skip Barber
Vereinigte Staaten Bob Hagestad
Porsche Carrera RSR 129
17 S 3.0 2 Frankreich Equipe Matra Frankreich Henri Pescarolo
Frankreich Gérard Larrousse
Matra-Simca MS670C 117
18 24 Vereinigte Staaten Hurtig Team Libra Vereinigte Staaten John Buffum
Vereinigte Staaten George Follmer
Vereinigte Staaten Brett Lunger
BMW 3.0 CSL 114
19 GT 55 Vereinigte Staaten North American Racing Team Vereinigte Staaten Mike Hiss
Frankreich Alain Cudini
Ferrari 365 GTB/4 83
20 87 Vereinigte Staaten Rynone Industries Vereinigte Staaten Thomas Rynone
Vereinigte Staaten Michael Wiernicki
Vereinigte Staaten Neil Wiernicki
Chevrolet Corvette 67
21 GT 57 Vereinigte Staaten F. J. Maka Racing Vereinigte Staaten Bob Grossman
Vereinigte Staaten Gregg Young
Italien Teodoro Zeccoli
De Tomaso Pantera 50
22 3 Vereinigte Staaten Harry Theodoracopulos Vereinigte Staaten Harry Theodoracopulos
Vereinigte Staaten Horst Kwech
Ford Capri RS 2600 40
23 GT 92 Vereinigte Staaten Oest-Tillson Racing Vereinigte Staaten Dieter Oest
Vereinigte Staaten Mike Tillson
Kanada Lou Higgins
Porsche Carrera RSR 39
24 82 Argentinien Francisco Mir Racing Team Argentinien Nestor Garcia-Veiga
Vereinigte Staaten Mark Waco
Argentinien Angel Monguzzi
Ferrari 365 GTB/4 25
25 110 Vereinigte Staaten Bolus & Snopes Ltd. Vereinigte Staaten Bob Mitchell
Vereinigte Staaten Tom Nehl
Chevrolet Camaro 17
26 S 3.0 16 Vereinigte Staaten Aase Brothers Vereinigte Staaten Dennis Aase
Vereinigte Staaten Scooter Patrick
Porsche 908/02 8
27 25 Vereinigte Staaten Bobcar Vereinigte Staaten Bert Everett
Vereinigte Staaten John Morton
Alfa Romeo Montreal 6
28 13 Vereinigte Staaten Warren Agor Racing Enterprises Vereinigte Staaten Warren Agor
Vereinigte Staaten Paul Nichter
Chevrolet Camaro 4
29 13 Vereinigte Staaten Davidson Racing Vereinigte Staaten Alex Davidson
Vereinigte Staaten Gary Witzenburg
Chevrolet Corvette 3
Nicht gestartet
30 14 Vereinigte Staaten Holbert's Porsche-Audi Vereinigte Staaten Al Holbert
Vereinigte Staaten Elliot Forbes-Robinson
Porsche Carrera RSR 1
31 GT 35 Vereinigte Staaten Louis McAlpine Vereinigte Staaten Louis McAlpine
Vereinigte Staaten Tom Bagley
Datsun 510 2
32 39 Vereinigte Staaten Gerre Payvis Vereinigte Staaten Gerre Payvis Ford Mustang 3
33 42 Vereinigte Staaten Hurtig Team Libra Vereinigte Staaten George Follmer
Vereinigte Staaten Brett Lunger
BMW 3.0 CSL 4
34 GT 44 Vereinigte Staaten International Performance Center Inc. Vereinigte Staaten Jim Briody Lotus Europa 5
35 64 Vereinigte Staaten C. Weaver Chevrolet Vereinigte Staaten Bob Baechle Chevrolet Corvette 6
36 S 3.0 70 Italien Autodelta Deutschland Rolf Stommelen
Vereinigte Staaten Mario Andretti
Alfa Romeo T33/TT/12 7
37 86 Vereinigte Staaten Promotional Advertising Corp. Vereinigte Staaten Hugh Kleinpeter
Vereinigte Staaten Ron Goldleaf
De Tomaso Pantera 8

1 Holbert verließ die Veranstaltung, da seine Frau ein Kind bekam. 2 nicht gestartet 3 nicht gestartet 4 Getriebeschaden 5 nicht gestartet 6 nicht gestartet 7 Unfall von Stommelen im Can-Am Training 8 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
38 GT 4 Vereinigte Staaten Applejack Racing Vereinigte Staaten Bill Webbe
Schweden Freddy Kottulinsky
Porsche Carrera RSR
39 GT 6 Vereinigte Staaten Toad Hall Motor Racing Vereinigtes Konigreich Vic Elford
Italien Ennio Bonomelli
Vereinigte Staaten Michael Keyser
Vereinigte Staaten Milt Minter
Vereinigte Staaten Stephen Behr
Porsche Carrera RSR
40 GT 7 Vereinigte Staaten Bob Harmon Racing Vereinigte Staaten Bob Harmon Porsche Carrera RSR
41 S 2.0 10 Mexiko Eduardo de Sevilla Mexiko Eduardo de Sevilla
Mexiko Guillermo Echeverria
Lotus Europa
42 S 3.0 26 Mexiko Héctor Rebaque Mexiko Fred van Beuren
Mexiko Guillermo Rojas
Porsche Carrera RSR
43 GT 54 Vereinigte Staaten North American Racing Team Vereinigte Staaten Johnny Rutherford
Vereinigte Staaten Mike Hiss
Frankreich Alain Cudini
Ferrari 365 GTB/4
44 GT 58 Vereinigte Staaten Shook-Buehler Racing Vereinigte Staaten Martin Shook Chevrolet Camaro
45 GT 67 Vereinigte Staaten Boulevard Import Vereinigte Staaten Tony Rolfe
Vereinigte Staaten Fred Miller
Datsun 240Z
46 GT 72 Vereinigte Staaten Peter Papke Vereinigte Staaten Peter Papke
Vereinigte Staaten John Thomas
Vereinigte Staaten Jim Cook
Porsche Carrera RSR
47 GT 77 Vereinigte Staaten Schumacher/Lowther Vereinigte Staaten Bill Schumacher
Vereinigte Staaten Ed Lowther
Chevrolet Corvette
48 GT 81 Vereinigte Staaten Far West Racing Vereinigte Staaten Elliot Forbes-Robinson
Vereinigte Staaten Grey Egerton
Porsche Carrera RSR

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S 3.0 Frankreich Jean-Pierre Jarier Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Simca MS670C Gesamtsieg
S 2.0 kein Teilnehmer im Ziel
GT Vereinigte Staaten Sam Posey Vereinigtes Konigreich David Hobbs Vereinigte Staaten Elliot Forbes-Robinson Porsche Carrera RSR Rang 8

Renndaten

  • Gemeldet: 48
  • Gestartet: 29
  • Gewertet: 13
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: 73500
  • Wetter am Renntag: heiß und trocken
  • Streckenlänge: 5,435 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:01:33,800 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 193
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1048,906 km
  • Siegerschnitt: 174,062 km/h
  • Pole Position: Gérard Larrousse - Matra-Simca MS670C (#2) – 1:43,698 = 188,675 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Jean-Pierre Beltoise - Matra-Simca MS670C (#1) – 1:44,050 = 188,126 km/h
  • Rennserie: 7. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1974

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Einzelnachweise

  1. 1-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1974
Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Zeltweg 1974
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Le Castellet 1974
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