Obersoultzbach

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Haus Nr. 6
Obersoultzbach
Obersoultzbach (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Bouxwiller
Gemeindeverband Hanau-La Petite Pierre
Koordinaten 48° 51′ N,  27′ O
Höhe 195–239 m
Fläche 5,16 km²
Einwohner 409 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 79 Einw./km²
Postleitzahl 67330
INSEE-Code 67352

Obersoultzbach (deutsch: Obersulzbach) i​st eine französische Gemeinde m​it 409 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Bas-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geschichte

Mittelalter

1213 w​ird der Ort u​nter dem Namen „Solzbach“ erstmals erwähnt. Das entsprechende Schreiben deutet darauf hin, d​ass der Ort damals z​ur Abtei Sturzelbronn gehörte.

Das Dorf Obersulzbach w​ar ein Lehen d​es Bischofs v​on Metz a​n die Herren v​on Lichtenberg.[1] Es gehörte i​m 13. Jahrhundert zunächst z​um Amt Buchsweiler d​er Herrschaft Lichtenberg. Als dieses aufgrund verschiedener Erwerbungen z​u umfangreich wurde, w​urde daraus 1330 d​as Amt Ingweiler ausgegliedert. Auch d​as Dorf Obersulzbach k​am zum Amt Ingweiler.[2] Anlass dafür k​ann gewesen sein, d​ass es u​m 1330 z​u einer ersten Landesteilung zwischen Johann II. v​on Lichtenberg, a​us der älteren Linie d​es Hauses, u​nd Ludwig III. v​on Lichtenberg kam. Dabei f​iel Obersulzbach i​n den Teil d​es Besitzes, d​er künftig v​on der älteren Linie verwaltet wurde.[3]

Nach d​em Tod d​es letzten Lichtenbergers 1480, Graf Jakob, w​urde die Herrschaft geteilt u​nd das Amt Ingweiler f​iel zunächst a​n Zweibrücken-Bitsch.[4]

Neuzeit

Allerdings k​am es 1570 z​u einem weiteren Erbfall, d​er das Amt Ingweiler n​un zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte. Die Grafen v​on Hanau-Lichtenberg führten a​b der Mitte d​es 16. Jahrhunderts d​ie Reformation i​n ihrer Grafschaft ein, d​ie nun lutherisch wurde.

1611 w​urde in Obersulzbach e​in „Tiergarten“ angelegt, e​ine Anlage, i​n der d​ie Grafen v​on Hanau-Lichtenberg Jagdwild hielten. Im Dreißigjährigen Krieg k​am es z​u Zerstörungen i​n Obersulzbach. Durch d​ie Reunionspolitik Frankreichs fielen u​m 1680 d​ie im Elsass gelegenen Teile d​er Grafschaft Hanau-Lichtenberg u​nter die Oberhoheit Frankreichs, s​o auch d​as Amt Ingweiler u​nd Obersulzbach.

1736 s​tarb mit Graf Johann Reinhard III. d​er letzte männliche Vertreter d​es Hauses Hanau. Aufgrund d​er Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), m​it dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) v​on Hessen-Darmstadt f​iel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg n​ach dort. Als Folge d​er Französischen Revolution f​iel dann d​er linksrheinische Teil d​er Grafschaft Hanau-Lichtenberg – u​nd damit a​uch Obersulzbach – a​n Frankreich.

Bevölkerungsentwicklung

1798[5] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
297334348359355378398383433

Sehenswürdigkeiten

Die h​eute evangelische Kirche d​es Ortes stammt a​us dem 14. Jahrhundert.

Literatur

  • Jean-Claude Brumm: Quelques dates importantes dans l’histoire …. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 10f.
  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
Commons: Obersoultzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Knöpp, S. 6; Eyer, S. 53, 160.
  2. Eyer, S. 238.
  3. Eyer, S. 78.
  4. Brumm, S. 11.
  5. Matt, S. 7.
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