Weinbourg
Weinbourg (deutsch Weinburg) ist eine französische Gemeinde mit 450 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Kanton Ingwiller im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).
Weinbourg | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Saverne | |
Kanton | Ingwiller | |
Gemeindeverband | Hanau-La Petite Pierre | |
Koordinaten | 48° 52′ N, 7° 26′ O | |
Höhe | 195–350 m | |
Fläche | 5,32 km² | |
Einwohner | 450 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 85 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67340 | |
INSEE-Code | 67521 |
Geografie
Das Straßendorf liegt an einem Ausläufer der Vogesen. Ein örtlicher Bach heißt Weinbaechel. Er passiert auch das benachbarte Ingwiller. Die Gemeinde ist Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord.
Geschichte
Mittelalter
Das Dorf Weinburg gehörte zur Herrschaft Oberbronn[1], die ab dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist und nacheinander einer Reihe adeliger Familien gehörte. Dazu zählten die Herren von Ochsenstein (bis 1485), die von den Grafen von Zweibrücken-Bitsch beerbt wurden.
Neuzeit
Von Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbonn – und mit ihr Weinburg – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Weinburg unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedischstämmige Familie derer von Lewenhaupt.[2] Hohenlohe musste die Herrschaft 1793 an Frankreich abtreten und wurde dafür später mit Gebieten des säkularisierten Bistums Würzburg abgefunden.[3] In den Verwaltungsreformen in Folge der Französischen Revolution wurde die Herrschaft Oberbronn aufgelöst. Weinburg war nun französisch.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2012 | 2014 |
Einwohner | 468 | 486 | 491 | 457 | 473 | 468 | 455 | 413 | 427 |
Literatur
- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
- Peter Karl Weber: Lichtenberg. Eine elsässische Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat. Soziale Kosten politischer Innovation. Heidelberg 1993.
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 240–241.
Weblinks
- Bienvenue sur weinbourg.com (private Webseite über Weinbourg)
- Waltz und Rudolph. Private Website zur Geschichte von Oberbronn.
Einzelnachweise
- Weber, S. 37, Anm. 59.
- Waltz und Rudolph.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 481: Stichwort: Oberbronn (Herrschaft).