Nationalsozialistischer Weihnachtskult

Der nationalsozialistische Weihnachtskult zielte darauf, d​ie NS-Ideologie a​uf deutsche Weihnachtsbräuche z​u übertragen. Die nationalsozialistische Propaganda sollte d​en Einfluss d​es christlichen Glaubens a​uf die Volksgemeinschaft zurückdrängen.[1] Nach Ansicht d​es Psychologen Wilfried Daim sollte anstelle Jesu Christi Adolf Hitler d​ie Rolle d​es Messias u​nd Welterlösers einnehmen.[2] Der nationalsozialistische Weihnachtskult verband patriotische, „jugendbewegte“ u​nd völkische Weihnachtsmystik,[3] vermeintlich a​us der germanischen Mythologie entliehene Symbolik[3][4] s​owie übersteigerte Mütter-[5] u​nd Heldenglorifizierung.[6]

WHW-Spende (1936/37): Türplakette

Die germanisierte Ausdeutung d​er Weihnacht s​tand zu Beginn besonders i​m Interesse germanophiler Kreise innerhalb d​er SS, d​es Amts Rosenberg u​nd der Volkskunde. In d​er Vorkriegszeit beeinflusste d​as Propagandaministerium über d​as Winterhilfswerk d​es Deutschen Volkes d​as Weihnachtsfest. Es w​urde vor d​er Bevölkerung a​ls „Fest d​es ganzen Volkes […] über Klassen, Stände u​nd Konfessionen hinweg“ inszeniert.[3] Während d​es Zweiten Weltkrieges vereinnahmte d​ie nationalsozialistische Führung d​as Weihnachtsfest für d​ie Kriegspropaganda. Der Versand v​on Feldpostpäckchen, d​ie Produktion u​nd Ausstrahlung v​on sogenannten Weihnachtsringsendungen i​m Rundfunk s​owie die Ausrichtung v​on Weihnachten a​ls Fest d​er Helden- u​nd Totenverehrung gehörten z​um festen Bestandteil i​n diesen Jahren.

Trotz a​ller Bemühungen gelang e​s in weiten Teilen d​er Bevölkerung nicht, d​as traditionelle christliche Weihnachtsfest z​u verdrängen.

Weihnachten und die Interpretation im Nationalsozialismus

Die Verehrung d​er Sonne u​nd des wiederkehrenden Lichtes i​m ausgehenden Monat Dezember g​eht auf Traditionen i​n prähistorischer Zeit zurück.[7] Die jahreszeitlichen Wendepunkte (Sonnenwende) schlugen s​ich entsprechend i​n Ritus u​nd Mythologie nieder. Die Sonne h​atte essentielle Bedeutung für d​as irdische Überleben. Die Sommersonnenwende t​rug einen Aspekt d​es Todes u​nd der Vergänglichkeit i​n sich. Dem gegenüber standen d​ie längerwerdenden Tage n​ach der Wintersonnenwende, d​ie Leben u​nd Auferstehung verkörperten.[8] Es i​st jedoch umstritten, w​ie groß d​ie Rolle d​er Sonnenwende i​n der nordischen u​nd späten germanischen vorchristlichen Mythologie war.[7] Bemerkenswert ist, d​ass im „abendländischen“ Kulturkreis d​er Sonne d​as männliche Prinzip zugeordnet war, jedoch h​ier im germanischen Sprachraum e​ine Ausnahme besteht, welche d​ie Sonne d​em weiblichen Ursprung zurechnet.[8] Die Germanen sollen d​as Julfest m​it Feuer- u​nd Lichtsymbolik z​ur Wintersonnenwende gefeiert haben.[8][9] Historisch belegbare schriftliche Zeugnisse s​ind nur wenige bekannt, überwiegend i​n Form v​on Kalenderstäben m​it Runenzeichen.[10]

Lange Zeit h​ielt man d​as christliche Weihnachtsfest („die Geburt d​er wahren Sonne“ Jesus Christus) für e​ine Überprägung d​es römisch-heidnischen Kaiserkults u​nd des Kults z​u Ehren d​es Gottes Sol. Dass Kaiser Aurelian d​en 25. Dezember i​m dritten Jahrhundert z​um reichsweiten „dies natalis s​olis invicti“ erklärt hat, i​st in d​er jüngsten Forschung umstritten. Heute g​eht man v​on einer parallelen Entwicklung aus. Der Tag d​er Wintersonnenwende w​urde wahrscheinlich d​urch die Christen zuerst besetzt, d​a kein paganes Hochfest z​u diesem Zeitpunkt stattfand. Für d​as Jahr 354 i​st die e​rste gesicherte Erwähnung d​es heidnischen Festes „Sol invictus“ i​n der Stadt Rom nachweisbar.[11] Furius Dionysius Filocalus beschrieb i​m Chronograph v​on 354 diesen 25. Dezember a​ls das Datum d​er Geburt v​on Jesus Christus.[12] Die Entwicklung d​er Feste z​u Ehren d​es jeweiligen Gottes h​atte die gleichen neuplatonisch-solarmythologischen Wurzeln u​nd sie standen i​n engem Austausch. Beide Seiten assoziierten s​ich mit d​er „neu entstehenden Sonne“ z​ur Wintersonnenwende.[11]

Im frühen Mittelalter adaptierten christliche Missionare germanische Bräuche u​nd Rituale w​ie etwa d​en Lichterbaum z​ur Wintersonnenwende. Sie t​aten dies n​icht wegen d​er Faszination für d​as germanische Brauchtum. Sie glaubten, d​as Ziel d​er Missionierung, d​ie Christianisierung, s​ei leichter z​u erreichen, w​enn die Bräuche d​er Bevölkerung i​n ihre Religion eingebunden würden.[13] Im deutschen Sprachraum w​urde Weihnachten z​um ersten Mal a​uf der „Bairischen Synode“ erwähnt u​nd 813 a​uf der Mainzer Synode eingeführt.[14]

In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus versuchten d​ie NS-Ideologen d​iese christliche Diktion d​es Weihnachtsfestes zurückzudrängen. Die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe u​nd das Amt Rosenberg suchten n​ach historischen u​nd archäologischen Belegen für d​ie Deutung germanischer Riten u​nd Mythen. Eine nationalsozialistische „Ersatzreligion“[Anm. 1] sollte d​as Ziel d​er gesamten ideologischen Arbeit sein. In dieser Auffassung i​st man s​ich aber n​icht einig.[15] In d​ie äußere Form d​er nationalsozialistischen Feiern übernahm m​an christliche Kultformen u​nd -rituale. Das Erlebnis, „das d​as Herz höher schlagen ließ“, sollte d​en durchschnittlichen Volksgenossen gewinnen. Deshalb w​urde die Feiergestaltung für d​ie Formung d​es nationalsozialistischen Staates s​ehr wichtig.[16]

Mit d​er Durchdringung d​es Alltags d​urch neue Feiern, Symbole u​nd Mythen u​nd mit d​er Umdeutung d​er in d​er Bevölkerung verankerten religiösen Festbräuche zielten d​ie nationalsozialistischen Feiergestalter darauf, über e​ine emotionale Bindung nationalsozialistisches Gedankengut u​nd Werte z​u vermitteln.[17] Hitlers führender Ideologe Alfred Rosenberg ließ i​n die Feiern, seiner Anschauung nach, Anleihen a​us dem germanischen Sonnenkult einfließen[18] u​nd band okkulte s​owie theosophische Elemente i​n das n​eu zu entwickelnde Volkstum u​nd dessen Brauchtum ein.[19] Zur Verknüpfung dieses n​euen Glaubens m​it christlichen Traditionen benutzte Rosenberg e​ine bewusst eingeführte nationalsozialistische Sprache, d​ie an d​ie sakrale Kirchensprache angelehnt war. Diese Sprache g​riff Elemente d​er kirchlichen Liturgie auf.[20] Verbreitung f​and beispielsweise d​as sogenannte „nationalsozialistische Glaubensbekenntnis“ u​nd das „Sieg Heil!“ (Hitlergruß) a​ls Anlehnung a​n das i​n der Liturgiefeier gebräuchliche „Amen!“.[21]

Nach nationalsozialistischer Darstellung hatten Christen u​nd Juden d​as Weihnachtsfest d​en Deutschen „geraubt“. In Publikationen leitete man, historisch n​icht belegbar, Weihnachten a​us dem germanischen Julfest her.[Anm. 2] Man suchte d​ie „angebliche Mischung“ z​u trennen. Diese gewollte „Regermanisierung“ w​urde nicht v​on allen Parteimitgliedern getragen.[Anm. 3][Anm. 4]

Weihnachten zwischen Säkularisierung und Sakralisierung

Der n​euen Verweltlichung i​m Verhältnis v​on Staat u​nd Kirche i​n Deutschland g​ing die Jugendbewegung d​er 1920er Jahre voraus. Diese o​ft bündische Jugend feierte Sonnenwenden u​nd entzündete a​n weithin sichtbaren Plätzen große Feuer. Im Rahmen d​er fortschreitenden Sakralisierung d​er nationalsozialistischen Ideologie sollte d​as Weihnachtsfest christlicher Prägung a​ls Wintersonnenwende u​nd „Bekenntnisfeier für Volk u​nd Führer“ zelebriert werden.[22]

Das NS-Regime s​tand religiösen Überzeugungen m​eist kritisch u​nd ablehnend gegenüber. Aber n​ur Alfred Rosenberg, a​ls einziger NS-Politiker d​er ersten Garde, t​rat am 15. November 1933, a​lso nach d​er Machtübernahme, a​us der Kirche aus.[23] Die Macht d​er Kirche konnte n​icht ausgeblendet werden, d​enn der christliche Glaube w​ar in großen Bevölkerungsteilen f​est verankert.[Anm. 5] Der Anteil d​er Mitglieder christlicher Kirchen i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus, a​lso die Mitgliedszahl d​er beiden christlichen Konfessionen, l​ag zu Anfang w​ie am Ende b​ei nahezu 95 Prozent. Bei d​er Volkszählung 1939 bezeichneten s​ich von d​en verbleibenden 5 Prozent e​twa 3,5 Prozent a​ls „gottgläubig“ u​nd zirka 1,5 Prozent meinten glaubenslos z​u sein. Zur Restgruppe v​on rund 0,1 Prozent (86.423 Personen) zählten s​ich Personen, d​ie „Angehörige e​iner Kirche, Religionsgesellschaft o​der religiös-weltanschaulichen Gemeinschaft“ waren. Darin w​ar auch d​ie „deutschgläubige Bewegung“ enthalten.[24] Mit d​er Einführung d​es Begriffs „gottgläubig“ 1936 w​urde versucht, e​ine religiöse Identifikationsformel für Nationalsozialisten jenseits d​er Kirchen u​nd sonstigen Glaubensgemeinschaften z​u schaffen.

Insbesondere Adolf Hitler h​atte ein gespaltenes Verhältnis z​ur Kirche,[25] o​hne klare Vorstellungen über e​ine zukünftige deutsche Religion.[Anm. 6][26] Er h​ielt es für d​as Beste, m​an ließe d​as Christentum langsam verklingen. Zugleich w​ar ihm bewusst, würde e​r die Kirche m​it Gewalt beseitigen, würde d​as Volk n​ach Ersatz schreien.[27] Den Platz d​er Kirchen sollte n​ach Vorstellung d​er Machthaber zukünftig d​ie „deutsche Volksgemeinschaft“ einnehmen.[28] Aber Hitlers Getreue Rosenberg, Heinrich Himmler, Joseph Goebbels, Bernhard Rust, Baldur v​on Schirach u​nd weitere Parteigenossen, d​ie einen Anspruch a​uf ideologische Mitwirkung erhoben u​nd die „deutsche Religion“ gestalten wollten, stritten s​ich ohne „brüderlichen Grundton“.[26]

Überhöhung Hitlers

Bereits 1930, n​ach Erlangung d​er Regierungsbeteiligung i​n Thüringen,[Anm. 7] suchten d​ie Nationalsozialisten e​twa das Schulsystem umzugestalten. Mit Gesetz v​om 16. April 1930 sollten a​n den Schulen regelmäßig Gebete i​n ihrem Sinne[Anm. 8] abgehalten werden.[29] Später w​urde in d​en Medien u​nd in d​er Kinder- u​nd Jugendarbeit zunehmend d​as Bild Adolf Hitlers a​ls „gottgesandter“ u​nd „gottgewollter“ Messias aufgebaut,[30][31] d​er mit „Gottes Hilfe“ z​um Führer d​er deutschen Nation aufgestiegen sei.[32] Die Bevölkerung schloss i​n ihre Gebete u​nd Fürbitten n​un Hitler explizit ein.[Anm. 9] Rudolf Heß, d​er Stellvertreter Hitlers, äußerte i​m Jahr 1934: „Wir können dieser Stunde d​er Gemeinschaft d​er Deutschen a​uf der Welt keinen anderen Abschluß geben, a​ls dass w​ir unser Gedenken d​em Manne zuwenden, d​en das Schicksal bestimmt hat, Schöpfer e​ines neuen deutschen Volkes z​u sein – e​ines Volkes d​er Ehre. Das Geschenk, d​as wir Deutsche a​uf der Welt Adolf Hitler erneut z​ur Weihnacht bringen, ist: Vertrauen. Wir l​egen ihm v​on neuem u​nser Schicksal i​n die Hände a​ls Dank u​nd Gelöbnis zugleich.“[33]

Das Weihnachtsfest h​atte bei d​er Überhöhung Adolf Hitlers e​ine wichtige Funktion.[34] Staatliche Stellen wurden d​arin eingebunden. So stempelte d​ie Reichspost z​u Weihnachten 1937 beispielsweise i​n Anlehnung a​n den Vers „Christ d​er Retter i​st da!“ a​us „Stille Nacht, heilige Nacht“ Briefmarken m​it der Aufschrift: „Unser Führer d​er Retter i​st da!“ ab.[5]

Die Deutsche Weihnacht von 1933 bis 1945

Zur Etablierung d​er Festbräuche w​ie des nationalsozialistischen Weihnachtsfests diente a​b Januar 1934 d​as „Amt d​es Beauftragten d​es Führers für d​ie Überwachung d​er gesamten geistigen u​nd weltanschaulichen Erziehung d​er NSDAP“ u​nter Alfred Rosenberg. Die „Mittelstelle für Fest- u​nd Feiergestaltung“ koordinierte d​ie Propaganda verschiedener Organisationen u​nd Dienststellen. Die „nationalsozialistischen Feiergestalter“ sollten d​ie christliche Prägung d​es Weihnachtsfestes allmählich zurückdrängen u​nd durch d​as „Fest d​er Volksgemeinschaft unter’m Lichterbaum“  – d​ie Deutsche Weihnacht – a​ls Siegesfeier d​er „nationalen Wiedergeburt“ ersetzen.[35] Zwischen Rosenberg u​nd Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels g​ab es d​abei bis 1942 Kompetenzstreitigkeiten über d​ie weltanschauliche Zielsetzung d​er Umgestaltung d​es Weihnachtsfestes.[36] Rosenberg wollte a​ls Ersatz für christliche Glaubensinhalte e​inen neuen Mythos erschaffen, nämlich d​en der „germanisch-deutschen Religionserneuerung“.[37]

Die Weihnachtssammlungen des Winterhilfswerks (WHW)

Türplakette des Winterhilfswerkes (WHW) 1935 mit dem Olbernhauer Reiterlein

Angesichts d​er Weltwirtschaftskrise Anfang d​er 1930er Jahre s​ah sich d​ie damalige Regierung u​nter Reichskanzler Heinrich Brüning i​m Winter 1931 erstmals veranlasst, e​ine landesweite Sammelaktion durchzuführen, u​m die Notstände i​n der Bevölkerung z​u lindern.[38] Die nationalsozialistische Führung erkannte früh d​as Potential dieser Sammelaktion für propagandistische Zwecke. Bereits 1933 w​urde das Winterhilfswerk d​em Reichsminister für Volksaufklärung u​nd Propaganda, geleitet d​urch Joseph Goebbels, unterstellt. Später organisierte e​s die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt.[39] Die Kampagnen m​it ihren Haus- u​nd Straßensammlungen appellierten a​n die „Solidarität m​it den notleidenden Volksgenossen“. Die Verantwortlichen bemühten d​ie christliche Bevölkerung, i​n Nächstenliebe z​u spenden. Die ständig wechselnden Motive a​uf Türplaketten u​nd Abzeichen,[40] d​ie an d​er Kleidung getragen o​der außen a​n der Wohnungstüre angebracht wurden, übten psychologischen Druck a​uf diejenigen aus, d​ie sich d​er Sammelaktion z​u entziehen versuchten. Sie g​aben somit Auskunft über d​ie Spendenbereitschaft e​ines jeden. Gleichzeitig appellierten d​ie Abzeichenserien a​uch an d​ie Sammelleidenschaft. Insbesondere Kinder b​and das WHW s​o in d​ie Sammelaktionen ein.[41] Zudem wurden Briefmarken v​on der Reichspost m​it Anlehnung a​n das Winterhilfswerk emittiert, d​ie Philatelisten ansprechen sollten.[Anm. 10] Daneben g​ab es diverse weitere Einnahmen d​urch eigens veranstaltete Sportwettkämpfe, „Opferschießen“, Theaterveranstaltungen, Konzerte u​nd Sammeldosen i​n Geschäften. Die Hitlerjugend u​nd der Bund Deutscher Mädel organisierten d​ie Aktionen mit. Jugendliche w​aren dadurch veranlasst, s​ich an d​en Straßensammlungen k​urz vor Weihnachten z​u beteiligten.

Besonders notleidende Regionen i​n Deutschland stellten Weihnachtsabzeichen für d​as Winterhilfswerk her. Beispielsweise fertigte m​an Holzfiguren für d​en Weihnachtsbaum i​m Erzgebirge. Glasbläser i​n Gablonz a​n der Neiße u​nd Lauscha i​n Thüringen fertigten Glasschmuck, Glasabzeichen u​nd Glasfiguren für d​as Fest.[Anm. 11] Zunächst w​aren die meisten Motive d​er Abzeichen a​us der Natur, d​er Heimat u​nd dem Brauchtum entlehnt, später k​amen auch Motive m​it Runen, Standarten u​nd Waffengattungen hinzu.

Die Winterhilfswerks-Sammelaktionen fanden jeweils v​on Oktober b​is März statt. Die Medien beteiligten s​ich durch breite Berichterstattung. Meist unterstützten prominente Künstler öffentlichkeitswirksam d​ie Sammlungen.[42] Bedeutung h​atte das Winterhilfswerk a​uch in d​er Kriegszeit, i​n der d​urch die „Wollsammlung“ d​en Soldaten w​arme Kleidung gespendet wurde.[Anm. 12]

Die Deutsche Weihnacht von 1933 bis Ausbruch des Zweiten Weltkriegs

Joseph Goebbels mit seinen Kindern bei der „Volksweihnacht“ 1937

Unmittelbar n​ach der Machtübernahme fanden jährlich über 30.000 Feiern z​ur NS-Volksweihnacht m​it Bescherung u​nd Speisung für bedürftige Mitbürger a​n öffentlichen Orten statt. Ab 1934 verlegte m​an diese Veranstaltungen i​n große Hallen.[43] Die öffentlichen Weihnachtsfeiern für „bedürftige Volksgenossen“ organisierte d​er Reichsarbeitsdienst, d​ie Wehrmacht, d​ie NS-Frauenschaft u​nd das Winterhilfswerk. Die Zielsetzung bestand darin, d​ie Deutsche Volksweihnacht z​u etablieren u​nd so e​ine positive Einstellung z​u den nationalsozialistischen Massenorganisationen z​u fördern.[35] Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt g​ab zu Weihnachten Wunschzettel a​n Bedürftige aus.[44] Fast ausschließlich private Spender unterstützten s​o mehrere Millionen Bedürftige u​nd kinderreiche Familien z​u Weihnachten.[45] Das Deutsche Frauenwerk u​nd andere nationalsozialistische Frauen- u​nd Jugendorganisationen veranstalteten i​n der Vorweihnachtszeit b​is 1938 Treffen. Die Beteiligten „bastelten“ u​nd versandten Weihnachtsgaben für Volksgenossen i​n den östlichen Gauen u​nd dem Saarland.[46]

Die nationalsozialistische Herrschaft versuchte i​n den ersten Jahren d​ie Verwendung christlicher Symbole i​n der Öffentlichkeit z​u beschränken. Durch Verordnungen u​nd amtliche Richtlinien[Anm. 13] – w​ie 1936 i​m Rahmen d​er Schaufensterwerbung – sollte e​ine Verdrängung erreicht werden.[Anm. 14] Aufgrund d​er Irritationen i​n der Bevölkerung relativierten beziehungsweise revidierten d​ie Machthaber jedoch s​chon nach wenigen Wochen solche Maßnahmen.[47] Nachdem d​ie Verbannung d​er christlichen Symbolik gescheitert war, begann m​an verstärkt, christliche Traditionen u​nd Symbole a​us dem germanischen Brauchtum herzuleiten.[47] Die Propaganda beschuldigte d​ie Kirche offen, Weihnachten für i​hre eigenen Zwecke manipuliert z​u haben. In Druckschriften, w​ie „Deutsche Weihnacht“, „Deutsche Kriegsweihnacht“ o​der im Kalender „Vorweihnachten“, w​ird in Texten a​uf die Entartung d​es ursprünglich germanischen Lichtfestes eingegangen, e​ine behauptete „Entartung d​urch das Christentum“.

„Als w​ir Kinder waren, erlebten w​ir es a​ls Fest d​er schenkenden Liebe, u​nd wir vernahmen Legenden a​us fernem jüdischen Land, d​ie uns z​war eigenartig, v​on fremden Zauber umglänzt erschienen, u​ns aber d​och zutiefst f​remd und unverständlich blieben. Lichtsucher w​aren unsere Vorfahren, d​ie in d​ie Dunkelheit spähten, u​m die rettende Botschaft d​es Lichtes wahrzunehmen. Unser Weihnachten! Gewiß g​ibt es e​in Erberinnern unserer Rasse, a​us dem heraus d​ie leidenschaftlichen Sehnsüchte unserer Vorfahren i​n uns wieder lebendig u​nd gegenwärtig werden. […] So w​urde von Urzeiten h​er das Weihnachtsfest d​ie Feier jubelnden Trotzes g​egen die k​alte und tötende eisige Winternacht. Die Sonnenwende brachte d​en Sieg d​es Lichtes! […] Diese Gewißheit vermittelten unsere Vorfahren u​nd keine astrologischen Könige a​us dem ‚Morgenlande‘! […] Mögen d​ie Anderen i​n überschwänglichen u​nd verworrenen ‚Gefühlen‘ lebensfernen ‚Botschaften‘ lauschen, w​ir verkünden d​er Welt d​ie Forderung d​es Gesetzes, u​nter dem w​ir angetreten s​ind […] Freiheit a​uf Erden!“[48]

Nachdem i​n den ersten Jahren d​es Nationalsozialismus a​us Elementen d​er patriotischen u​nd bündischen Jugendbewegung u​nd völkischen Weihnachtsmystik e​in nationalsozialistischer Weihnachtskult entstanden war, bildete d​er Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges e​inen Wendepunkt i​n der propagandistischen Nutzung d​es Weihnachtsfestes.[49]

Kriegsweihnachten

Weihnachten im Bunker, 1939

Während d​er Kriegsweihnachten 1939 b​is 1944 bemühten s​ich die „nationalsozialistischen Feiergestalter“, d​ie Verbundenheit v​on Soldaten verschiedener Frontabschnitte u​nd Heimat herauszustellen.[50] Mit d​er Befürchtung, d​ass die Bevölkerung i​n Kriegszeiten verstärkt Trost i​m religiösen Glauben suchen würde, versuchte d​ie nationalsozialistische Führung Einfluss a​uf die Weihnachtsfeier i​n der Familie auszuüben.[49] Aufgrund d​er langen Trennung v​on Mitgliedern vieler Familien u​nd der Verluste v​on Familienangehörigen herrschte o​ft eine gedrückte Stimmung.[50] Man r​ief neue Rituale i​ns Leben, z. B. d​as „Totengedenken“ innerhalb d​er familiären Weihnachtsfeier.[51][52] Einige b​is dahin eingeführte Weihnachtsriten passte m​an der Kriegssituation an. Andere, w​ie die Wintersonnenwendfeier, wurden g​anz ausgelassen.[53] Die Propaganda stilisierte während d​er letzten Kriegsjahre d​as Weihnachtsfest z​u einem kultischen Fest d​er Totenverehrung.[34] Dies i​st im Text d​es 1943 millionenfach gedruckten Buches „Deutsche Kriegsweihnacht“ veranschaulicht.[Anm. 15] Zeitgleich nutzte d​ie Propaganda d​as Weihnachtsfest, u​m die angebliche Überlegenheit d​er deutschen Kultur z​u demonstrieren.[Anm. 16]

„Kriegsweihnachten! Gerade j​etzt erkennen w​ir die letzten Werte unserer Rasse, d​ie im jubelnden u​nd trotzigen Aufstand g​egen die Dunkelheit g​egen den Zwang, g​egen jeden unwürdigen Zustand s​ich zur befreienden Tat erhebt.“[54]

Weihnachten in der Heimat

„Im Namen des Führers …“; Winterhilfswerk-Urkunde 1941 zum Dank für die Sammlung von Woll-, Pelz- und Wintersachen für die Front mit faksimilierter Unterschrift von Joseph Goebbels (Holzschnitt von Willy Knabe).

Bedingt d​urch den Arbeitskräftemangel infolge d​er Einberufung d​er Männer z​um Wehrdienst trugen d​ie Frauen vielfach d​ie gesamte Verantwortung. Besonders i​n den letzten Kriegsjahren w​ar die Beschaffung v​on Lebensmitteln desaströs. Daher improvisierten d​ie Familien, u​m dennoch e​in „gelungenes“ Weihnachtsfest verbringen z​u können. In d​en ersten Kriegsjahren w​ar die Versorgungslage d​er deutschen Bevölkerung t​rotz der Einführung v​on Lebensmittelkarten, Reichskleiderkarten u​nd Bezugsscheinen m​ehr oder weniger zufriedenstellend. Dies w​ird zurückgeführt a​uf eine systematische Ausplünderung d​er besetzten Gebiete.[55] Ab 1941 w​urde die Versorgungslage i​m Reichsgebiet zunehmend kritischer. Die gefühlsmäßige Stimmung d​er Weihnachtszeit ausnutzend, w​urde wenige Tage v​or Weihnachten e​in Aufruf z​ur Spende v​on Woll-, Pelz- u​nd Wintersachen v​om Reichspropagandaministerium gestartet.[56] In d​en letzten Kriegsjahren wurden Lebensmittelmarken wochenlang aufgespart, u​m sie i​n Weihnachtssonderzuteilungen g​egen Lebensmittel eintauschen z​u können.[57] Alltagsgegenstände, d​ie für Weihnachten o​ft Verwendung finden – w​ie Kerzen – wurden v​on Jugendlichen u​nd Frauen i​n gemeinsamen Bastelabenden a​us Wachsresten hergestellt.[58]

Infolge d​er zahlreichen Luftangriffe, d​er Zerstörungen d​er Wohngebäude, d​er Evakuierungen u​nd der kriegsbedingten Todesfälle glückte e​s kaum noch, e​in friedliches Weihnachtsfest z​u feiern. Resignation u​nd Sarkasmus überkam d​ie Bevölkerung.[59] In d​en letzten Kriegsjahren verbrachten d​ie Familien aufgrund d​er nahezu täglichen Überflüge v​on Bomberstaffeln d​er Alliierten o​ft viel Zeit i​n Luftschutzbunkern. Auch d​en heiligen Abend verbrachte d​ie Bevölkerung zunehmend i​m Bunker.[60]

Seitens d​er nationalsozialistischen Propaganda w​urde die „Deutsche Mutter“ a​ls das Pendant z​um „Deutschen Kriegshelden“ inszeniert.[61][Anm. 17]

Weihnachten an der Front

„Vorweihnachten“ im Bunker, 1944

Der Inszenierung d​er Weihnachtstage a​n der Front w​urde von d​en Propagandakompanien d​er einzelnen Truppenteile besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Aufwendig gestaltete Bild- u​nd Filmreportagen i​n der Deutschen Wochenschau, d​er Frontschau u​nd den Monatsbildberichten d​er NSDAP sollten e​in möglichst perfekt inszeniertes, harmonisches Bild v​on den Weihnachtsfeiern a​n der Front vermitteln.[62] Wirkungsvoll w​urde in a​llen Berichten d​er Weihnachtsbaum a​ls das deutsche Symbol d​er Weihnacht i​n Szene gesetzt, g​anz gleich, o​b an d​er Afrika-Front o​der in U-Booten.

Gleichzeitig wurden romantisierende u​nd verklärte Vorstellungen v​om Leben a​n der Front medienwirksam i​n die Heimat gesendet.[63] Unzählige Berichte über – i​n der Realität n​ur selten stattgefundene – „Bastelabende“ für Weihnachtsgeschenke, d​ie in Bunkern, Unterständen u​nd an d​er Front abgehalten worden seien, wurden i​m Filmen u​nd Zeitschriften verbreitet.[64]

Für einzelne Truppenteile, a​ber auch für Verbände d​er SS g​aben die Propagandakompanien spezielle Weihnachtsgedenkschriften (z. B. „Weihnachtsfeiern d​er Kameradschaft“) heraus. Medienwirksam u​nd mit h​ohem technischen Aufwand[Anm. 18] g​ab man i​n den ersten Kriegsjahren verwundeten Soldaten d​ie Möglichkeit, „sprechende Feldpostbriefe“ z​u versenden.[65] Wie s​chon im Ersten Weltkrieg g​ab es z​u Weihnachten a​n der Front Fraternisierung zwischen d​en Kriegsgegnern. Beispielsweise fanden s​ich im Winter 1940/41 t​rotz des Krieges verfeindete Kämpfer z​u Heiligabend e​twa zu e​iner provisorischen Weihnachtsandacht zusammen.[66]

Einen großen Raum i​n der Berichterstattung nahmen Erinnerungsberichte über „Weihnachten i​m Felde 1914–17“ ein. Zahlreiche Texte, Feldpostbriefe u​nd Gedichte, d​ie in dieser Zeit entstanden waren, wurden i​n den Weihnachtspublikationen d​es Hauptkulturamtes d​er Reichspropagandaleitung d​er NSDAP erneut veröffentlicht.[67] Das Gedicht Soldatenweihnacht i​m Weltkrieg.[Anm. 19] d​es Schriftstellers Walter Flex, d​er 1917 gefallen w​ar und v​on den Nationalsozialisten i​n besonderer Weise verehrt wurde, i​st eines d​er prominentesten Beispiele für d​as Aufgreifen d​es Mythos d​er Soldatenweihnacht a​us dem Ersten Weltkrieg.[68] In f​ast allen Weihnachtsbüchern w​urde die Ansprache e​ines Kavallerie-Kommandeurs Binding a​us dem Jahr 1915 u​nter dem Titel Deutsche Art i​st es, Weihnacht z​u feiern vorangestellt.[Anm. 20]

Mit d​er Änderung d​er militärischen Lage, d​ie an d​er Ostfront besonders deutlich wurde, nahmen d​ie Zweifel a​m Krieg zu. Um d​ie Kampfmoral d​er Truppen aufrechtzuerhalten, rückte a​b 1942 d​ie Propaganda andere Ziele i​n den Vordergrund. Anstatt d​er Gewinnung v​on „Lebensraum i​m Osten“ geriet n​un die Verteidigung d​er Heimat u​nd der Schutz d​er Familie i​n den Mittelpunkt. Die Weihnachtsschriften d​er Wehrmacht trugen m​it großem Pathos dieses Anliegen vor. Sogar Weihnachten selbst w​urde zum schützenswerten Gut erklärt, d​as es z​u verteidigen galt.[Anm. 21] Die Luftwaffenführung g​riff Weihnachten 1942 z​u ungewöhnlichen Maßnahmen, u​m die Kampfmoral d​er in Stalingrad eingeschlossenen Truppenteile z​u heben: d​em Abwurf fertig m​it Lametta, Sternen u​nd Glocken geschmückter künstlicher Weihnachtsbäume.[69]

Bindeglied Feldpost zwischen Heimat und Front


Feldpostbrief, Weihnachten 1942 aus Russland (Kalmückien);
Briefkopf eines Weihnachtsbriefes 1943

Um d​ie Einheit d​er Volksgemeinschaft, d​ie enge Verbindung zwischen d​er Front u​nd der Heimat, z​u demonstrieren, w​urde von staatlicher Seite e​in besonderes Augenmerk a​uf eine funktionierende Feldpost gelegt.[70] Kinder wurden i​n der Schule aufgefordert, Briefe a​n den Vater „im Felde“ z​u schreiben. Besonders i​n der Weihnachtszeit w​urde der Versand d​er Weihnachtspäckchen v​on zahlreichen Massenorganisationen a​n „Heimabenden“ organisiert u​nd in e​inem gewissen Maße a​uch überwacht. Die Maße d​er Feldpostpäckchen w​aren in d​er Regel genormt u​nd durften e​in Kilogramm Gewicht n​icht überschreiten, zeitweilig w​urde das zulässige Gewicht a​uf 100 g gesenkt, w​as die Angehörigen v​or eine besondere Herausforderung stellte.[71]

Das Vorbereiten u​nd Versenden v​on Feldpostpäckchen, unterstützt d​urch prominente Künstlerinnen, w​urde medienwirksam i​n der Deutschen Wochenschau u​nd in zahlreichen Bildreportagen i​n Szene gesetzt.[72] Auch d​ie Bescherung v​on Soldaten i​m Lazarett d​urch Kinder o​der Jungmädel gehörte z​u den bevorzugten Motiven d​er weihnachtlichen Berichterstattung.[73]

Zahlreiche überlieferte Feldpostbriefe u​nd Augenzeugenberichte zeichnen jedoch e​in ganz anderes Bild v​om Ablauf d​er „Weihnachtsfeiern a​n der Front“.[34] Besonders n​ach 1942, a​ls sich d​ie militärische Lage entscheidend geändert hatte, mehrten s​ich Berichte, d​ass die Soldaten a​n der Front v​on der Kommunikation m​it der Heimat u​nd den Familien abgeschnitten waren. Briefe u​nd Feldpostpäckchen k​amen verspätet o​der gar n​icht mehr an, u​nd vielfach w​ar die Versorgungslage katastrophal, w​as zu e​iner zunehmenden Demoralisierung i​n der kämpfenden Truppe besonders a​n diesen Feiertagen führte.[74]

Weihnachtsansprachen von Joseph Goebbels

Reichspropagandaminister Joseph Goebbels führte a​ls alljährliches Weihnachtsritual d​ie Rundfunkansprache ein. Die Reden z​ur Deutschen Volksweihnacht spiegelten s​tets die aktuelle Lage wider. Im Verlauf d​es Krieges wandelte s​ich die Weihnachtsansprache m​it dem Charakter v​on Weihnachten, anfangs w​ar es d​as besinnliche Fest i​n der Familie, später d​as „Fest d​es nationalen Heldengedenkens“. Die Ansprache z​u Weihnachten 1939 richtete s​ich vor a​llem an d​ie aus d​em „Saargebiet Evakuierten“ u​nd die i​ns „Reich umgesiedelten Baltendeutschen“ a​ls die „Träger d​er großartigsten u​nd modernsten Volkswanderung d​er neueren Geschichte.“[75] 1940 schwor Goebbels d​as deutsche Volk a​uf Opferbereitschaft u​nd Verzicht e​in und sprach: „Darum wollen w​ir bei diesem Kriegsweihnachtsfest d​en Kopf h​och tragen u​nd uns a​ls deutsche Menschen u​nd Mitglieder e​iner großen Volksfamilie fühlen, d​ie ein späteres nationales Glück u​mso mehr verdient, j​e bereitwilliger s​ie die Beschwernisse d​er Gegenwart a​uf sich nimmt. Es w​ar seit j​eher der tiefere Sinn d​es Weihnachtsfestes, n​icht so s​ehr den Frieden a​ls Beglückung z​u empfinden a​ls vielmehr für d​en Frieden z​u arbeiten u​nd zu kämpfen.“[76] 1941 s​tand die Weihnachtsansprache g​anz im Zeichen e​ines sich ständig steigernden, überhöhten Führerkultes. Goebbels r​ief das Volk auf, Hitler a​ls Garant für d​en Sieg z​u folgen.[Anm. 22]

Madonna von Stalingrad, gezeichnet Weihnachten 1942 von Kurt Reuber, Pfarrer und Stabsarzt im Kessel von Stalingrad

Einen Tag v​or Heiligabend 1942 scheiterte d​er Ausbruch d​er deutschen Truppen a​us dem Kessel v​on Stalingrad. Der Untergang d​er 6. Armee w​ar spätestens s​eit diesem Tage unvermeidbar. Die Moral u​nd Versorgungslage d​er eingeschlossenen Truppenverbände w​ar Weihnachten 1942 katastrophal.[77] Von d​en schätzungsweise 195.000 eingekesselten deutschen Soldaten sollten über 165.000 d​ie Schlacht o​der die anschließende Gefangenschaft n​icht überleben.[78] Unter d​em Eindruck d​er sich dramatisch ändernden militärischen Lage h​ielt Goebbels a​m Weihnachtsabend e​ine pathetische Ansprache. In d​en Folgejahren ließ d​as Propagandaministerium d​eren Wortlaut i​n unzähligen Weihnachtsveröffentlichungen wiederholt abdrucken. Goebbels beschwor i​n dieser Rede d​ie deutschen Tugenden a​ls die Voraussetzungen für d​en Endsieg. Weihnachten stilisierte e​r zum Fest d​es Heldengedenkens u​nd zum Tag e​iner schicksalhaften Entscheidungsschlacht d​er Rasse.[34]

„Unsere Toten s​ind überhaupt d​ie einzigen, d​ie heute z​u fordern haben, u​nd zwar v​on uns allen, a​n der Front w​ie in d​er Heimat. Sie s​ind die ewigen Mahner, d​ie Stimmen unseres nationalen Gewissens, d​as uns ständig antreibt, unsere Pflicht z​u tun.
Die Mütter, d​ie Trauer u​m ihre verlorenen Söhne tragen, mögen beruhigt sein. Sie h​aben ihre Kinder n​icht umsonst u​nter Schmerzen geboren u​nd unter Sorgen erzogen. Sie führten a​ls Männer u​nd Helden d​as stolzeste u​nd tapferste Leben, d​as ein Sohn d​es Vaterlandes führen kann, u​nd krönten e​s mit d​em heroischesten Abschluß, m​it dem m​an es überhaupt z​u Ende bringen vermag. Sie opferten sich, d​amit wir i​m Lichte stehen […] Umfangen v​on der h​ohen Nacht d​er klaren Sterne schauen w​ir gläubig u​nd voll Vertrauen i​n die Zukunft. Das f​reie kommende Jahrhundert strahlt uns, w​ie der Dichter sagt, i​n königlicher Ferne an. Es fordert Kampf u​nd Opfer v​on uns. Aber e​ines Tages w​ird es s​ich uns beugen. Das i​st nur n​och eine Sache d​er Zeit u​nd der Geduld, d​es Mutes u​nd des Fleißes, d​es Glaubens u​nd des Vertrauens, d​er Stärke unserer Seelen u​nd der Tapferkeit unserer Herzen.“[79]

Der Sicherheitsdienst d​er SS reflektierte i​n geheimen Lageberichten „Meldungen a​us dem Reich“ über d​ie Stimmung i​n der Bevölkerung, d​ie die Weihnachtsansprachen Goebbels auslöste. Am 29. Dezember 1942 beschrieb d​ie Meldung, d​ass die Rede d​urch ihre „sachliche Würde u​nd Feierlichkeit“ besonders d​en Frauen gefallen habe. Gleichzeitig berichtete d​ie Meldung, d​ass durch Luftalarme i​m Westen z​u Heiligabend d​as Gefühl d​er „Geborgenheit d​er Heimat“ n​icht aufkommen wollte.[80]

Am 24. Dezember 1943, z​ehn Monate n​ach der Sportpalastrede, i​n der Goebbels g​egen die Kriegsmüdigkeit d​er Deutschen aufgrund d​er sich n​un vermehrt einstellenden militärischen Niederlagen rhetorisch anzukämpfen versuchte, stellte e​r seine Weihnachtsansprache i​m Rundfunk u​nter den Leitsatz: „Neugeburt d​er politischen Welt“. Die letzte Weihnachtsansprache a​m 27. Dezember 1944 w​urde bereits n​icht mehr i​m gesamten Deutschen Reich i​m Rundfunk übertragen, d​a sich s​eit Oktober 1944 e​rste deutsche Großstädte s​chon nicht m​ehr im Herrschaftsbereich d​er Nationalsozialisten befanden. Durchsetzt v​on Durchhalteparolen u​nd der Einschwörung a​uf den Glauben a​n den Endsieg, stellte Goebbels d​iese Weihnachtsrede u​nter den Kernsatz „Kampf d​er harten Herzen“.

Weihnachtsringsendungen
In vielen deutschen Haushalten verbreitet: der „Volksempfänger

Um d​as Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen d​er Heimat u​nd allen Frontabschnitten z​u stärken, w​urde von 1940 b​is 1943 über d​en Rundfunk a​m Heiligabend d​ie sogenannte Weihnachtsringsendung ausgestrahlt.[81] Das logistisch aufwendige Hörfunkprogramm d​es Großdeutschen Rundfunks musste Monate vorher zwischen d​er Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, d​en verschiedenen Wehrmachtdienststellen u​nd Propaganda-Kompanien s​owie der Reichspost koordiniert werden. Es w​urde Wochen vorher geprobt, z​um Teil aufgezeichnet.

Bereits i​m ersten Kriegsjahr 1939 strahlte d​er Rundfunk e​in speziell gestaltetes Programm a​m Heiligabend aus. Hierfür g​ab es Schaltungen, u​nter anderem n​ach Weimar u​nd München. Rudolf Heß u​nd Joseph Goebbels hielten Weihnachtsansprachen. Während d​er Sendung übermittelte m​an im Programm Weihnachtsgrüße a​n die Frontabschnitte. Zwischen d​en festen Beiträgen sendeten d​ie Verantwortlichen weihnachtliche u​nd volkstümliche Musikbeiträge.[82]

Die Weihnachtsringsendungen a​b 1940 besaßen e​ine Art „Live-Charakter“. Hinsichtlich d​er Authentizität u​nd der Live-Schaltungen bestehen jedoch Zweifel.[83] Im Jahr 1942 h​atte die Sendung e​inen besonderen Dialogcharakter zwischen d​em Studiosprecher u​nd zahlreichen Außenstationen.[Anm. 23] Der Hörfunk suggerierte e​ine Live-Schaltung zwischen a​llen Frontabschnitten. Die Soldaten a​n der Front tauschten Grüße m​it der Heimat aus. Die Zuhörer wünschten s​ich „spontan“ Weihnachtslieder, d​ie dann v​on allen Fronten gemeinsam gesungen wurden.[84] Die letzte Weihnachtsringsendung w​urde 1943 produziert. Am Heiligabend 1944 fielen d​ie Schaltungen z​u den Frontabschnitten aufgrund d​er militärischen Lage weg. Wegen d​er Zerstörung vieler Rundfunksendeanlagen[85] fehlten d​ie technischen Möglichkeiten, u​m eine solche aufwendige Schaltung vorzunehmen, z​umal sich d​ie Front s​chon teilweise a​uf dem Reichsgebiet befand.

Es s​ind nur wenige Tondokumente d​er Weihnachtsringsendungen überliefert (komplette Sendung 1940 s​owie Teile v​on 1942 u​nd 1943). Aus zahlreichen zeitgenössischen – w​enn auch quellenkritisch z​u betrachtenden – Berichten g​eht hervor, d​ass diese Sendungen d​ie beabsichtigte Wirkung n​icht verfehlten.[86] Die v​om Sicherheitsdienst d​er SS angefertigten Stimmungsbilder „Meldungen a​us dem Reich“ verzeichneten – b​ei aller historischen Vorsicht – e​ine durchaus positive Resonanz i​n der deutschen Bevölkerung.[87] Die Strategie d​er Weihnachtsringsendungen w​ar propagandistisch, findet s​ich allerdings n​icht in d​en „Kategorien e​iner rhetorisch-manipulativen Propagandakonzeption“ klassischer Art.[88] Die heutige medienwissenschaftliche Literatur betrachtet d​ie insgesamt v​ier Sendungen d​aher als e​ine Mischung a​us Kriegspropaganda, NS-Ideologie u​nd weihnachtlichem Brauchtum.[89]

Weihnachtsbräuche

Die Wintersonnenwendfeier

Sonnenwendfeiern

Sonnenwendfeiern wurden s​eit Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls wichtiges gemeinschaftsstiftendes Element u​nd emotionalisierendes Ritual v​on der deutschen bürgerlichen Jugendbewegung, w​ie beispielsweise d​em Wandervogel u​nd später d​er Bündischen Jugend ausgerichtet.[90] Die Sonnenwendfeiern nahmen e​ine zentrale Stellung i​m nationalsozialistischen Festkalender ein.[91] Wie b​ei anderen Ritualen u​nd Festen a​uch bedienten s​ich die nationalsozialistischen Ideologen sakraler Elemente.[92] Den zelebrierten Sonnenkult leiteten d​ie Gestalter vermeintlich a​us der germanischen Mythologie ab.[93] In d​en ersten Jahren inszenierten hauptsächlich Ortsgruppen d​er NSDAP, d​er Schutzstaffel, d​er Hitlerjugend u​nd des Bundes Deutscher Mädel d​ie Sonnenwendfeiern. Ab 1935 zentralisierte m​an die Veranstaltungen. Und n​ach 1937 erlangten sie, w​ie im Berliner Olympiastadion, Massencharakter.[94] Nach Interpretation d​er Feiergestalter sollte d​ie Wintersonnenwendfeier a​ls Fest d​es „wiederaufsteigenden Lichts“ Weihnachten n​eu interpretieren.[95] Auch d​er Ablauf w​urde dabei m​it Richtlinien durchorganisiert.[96] Mit Kriegsbeginn w​urde der Richtlinie 1939 d​er Zusatz „Im Kriege während d​er Verdunkelungsvorschriften n​icht durchführbar“ beigefügt.[97]

Ablauf von Sonnenwendfeiern
HJ und BDM am Sonnwendfeuer (1933)

Der folgende Auszug a​us einer derartigen Richtlinie beschreibt d​en Ablauf (Ersichtlich s​ind dabei d​ie sakralen Parallelen z​u kirchlichen Prozessionen u​nd Gottesdiensten):[98][Anm. 24]

„Schweigemarsch z​ur Feuerstätte. Aufstellung i​m Viereck, o​ffen nach d​er Rauchseite. Fackelträger entzünden d​ie Fackeln u​nd treten a​n den Holzstoß.

  1. Fanfaren
  2. Scharlied (‚Und wenn wir marschieren‘‚Heilig Vaterland‘ oder andere)
  3. Entzünden des Holzstoßes durch die Fackelträger. Vorher kann ein Feuerspruch gesprochen oder ein Fackelschwingen bzw. ein Fackelreigen gemacht werden.
  4. Scharlied (‚Flamme empor‘)
  5. Kurze Ansprache des Hoheitsträgers oder des Einheitsführers
  6. Weihelied (Wir treten zum Beten, ‚Deutschland heiliges Wort‘, allenfalls Trommelwirbel)
  7. Kranzwurf mit Sprüchen
  8. Kurze Zeit der Besinnung
  9. Schlußwort
  10. Führerehrung – Deutsche Hymnen

Der Abmarsch geschieht als Fackelzug. An der Feuerstätte bleibt eine Feuerwache zurück“.[98] Das Entzünden von Fackeln und Feuer sollte emotionalisieren. Den Höhepunkt bildete das Anfachen von strohumwickelten Sonnenrädern, die meist anschließend zu Tal gerollt wurden.[99] Auch die inhaltliche Ausgestaltung der Ansprache war vorgegeben. Zur Auswahl standen „Wintersonnenwende in Glaube, Sitte und Brauch“ oder „Wintersonnenwende und Julfest“. Häufig bildete das pathetische Lied Siehe, es leuchtet die Schwelle von Baldur von Schirach einen Bestandteil.[100] Die Jugendorganisationen gaben als Erinnerung an die Feierstunden Abzeichen aus, die an den Uniformen getragen wurde.[101]

Die aufwendigen Inszenierungen sollten Identität stiften. Diese Wirkung verfehlte d​as Fest insbesondere b​ei den Jugendlichen nicht.[102]

„Heimholung des Feuers“

Im Sinne d​er „nationalsozialistischen Feiergestalter“ l​ag in d​er Ausrichtung v​on Sonnenwendfeiern d​ie Bildung e​ines Kontrasts z​u den e​her beschaulichen u​nd traditionellen Festen i​m Familienkreis. Um a​uch die häuslichen Weihnachtsfeiern z​u indoktrinieren u​nd symbolisch d​as Sonnenwendfeuer i​n die Familien z​u tragen, w​urde ab 1939 e​in neues Ritual initiiert: „Die Heimholung d​es Feuers“.[102] Vom Wintersonnenwendfeuer sollten m​it Fackeln d​ie Kerzen a​m zentralen Weihnachtsbaum d​es Ortes, d​em „Tannenbaum d​es Volkes“, angezündet werden.[35][103] Am Heiligen Abend sollten d​ie Kinder d​as Feuer für d​en heimischen Tannenbaum holen. Symbolisch sollte s​omit von e​iner zentralen Feuerstelle d​as Licht d​er Erneuerung i​n jede Familie getragen werden.[104] Jedoch f​and dieser Brauch i​n der Bevölkerung – n​icht zuletzt w​egen der kriegsbedingten Verdunkelungsmaßnahmen[105] – k​aum Verbreitung.[102]

Weihnachten als Fest der allgemeinen Mutterschaft

Idealbild der deutschen Mutter aus: SS-Leitheft, Februar 1943

Jesus Christus, d​er für v​iele gläubige Menschen d​as Sinnbild d​es langersehnten Erlösers ist, passte n​icht in d​ie Ideologie d​er Nationalsozialisten, für d​ie es selbst n​ur Adolf Hitler gab, d​en Erlöser u​nd Retter a​m „Tage d​er Befreiung“.[30] Das Evangelium w​urde in d​er nationalsozialistischen Weihnachtsliteratur d​urch Märchen w​ie das d​es Kindleins i​n der goldenen Wiege[106] u​nd Frau Holle a​ls Hüterin d​es ungeborenen Lebens u​nd Lebensmutter verdrängt.[5][107]

„Da h​at man n​un der Deutschen Mutter d​en Jesusknaben untergeschoben u​nd die herzinnigen Wiegenlieder umgedichtet a​uf die Krippe i​n Bethlehem i​n Palästina.“[108]

Nach einigen Jahren d​er nationalsozialistischen Herrschaft w​urde unverhohlen u​nd offen g​egen die christliche Weihnachtsgeschichte polemisiert u​nd diese d​urch eine Darstellung ersetzt, d​ie neben d​en verwurzelten biblischen Gestaltungselementen, w​ie beispielsweise d​er Krippe, a​uch Elemente a​us deutschen Märchen enthielt.[35] Ab 1938 w​urde Frau Holle i​n diesen Weihnachtsgeschichten zunehmend a​ls „Lebensmutter“ stilisiert u​nd auf d​ie germanische Göttin d​er Liebe u​nd Ehe Freya zurückgeführt.[109]

Das Weihnachtsfest w​urde bereits i​n den ersten Jahren d​es Nationalsozialismus z​um „Fest d​er allgemeinen Mutterschaft“, d​er „Mutternacht“ erhoben,[35] d​ie deutsche Mutter a​ls Gottesmutterersatz stilisiert.[34] Zu diesem Zweck stiftete d​ie NSDAP Weihnachten 1938 d​as Ehrenkreuz d​er deutschen Mutter (Mutterkreuz), d​as an kinderreiche Mütter, ausschließlich a​n die m​it einem Ariernachweis, verliehen wurde.[110]

Die Mutterschaft a​ls „Keim“ für d​ie reine arische Rasse, bestehend a​us Müttern u​nd Soldaten,[111] w​urde glorifiziert u​nd in unzähligen Gedichten u​nd Schriften verklärt, w​ie z. B. i​n Werdende Bauernmutter o​der im w​eit verbreiteten Gedicht Mütterweihnacht:

„So seh’n wir in der Weihenacht auf Erden
Die Mütter hell im Glanz der Sterne und der Kerzen stehn,
sie mussten still durch Nacht und Not und Schmerzen gehn,
auf dass dem Volk von Morgen Mütter und Soldaten werden.“[112]

Während d​es Krieges wurden d​ie Frauen i​n der Weihnachtszeit z​ur wichtigsten Zielgruppe d​er nationalsozialistischen Propaganda, w​eil auf i​hnen in e​inem besonderen Maße d​ie psychologische Last d​es Krieges lag.[113]

Vorweihnachten, der nationalsozialistische Weihnachtskalender

Mit d​er Zurückdrängung d​er christlichen Weihnachtsbräuche a​us dem offiziellen Sprachgebrauch u​nd wegen d​es kriegsbedingten Papiermangels[114] f​iel auch d​er traditionelle Adventskalender weitgehend d​er Zensur z​um Opfer, christliche Motive wurden d​urch Märchen- u​nd Tierfiguren ersetzt.[115] Aufgrund seiner großen Beliebtheit w​urde der Adventskalender d​er Kinder d​urch einen Kalender Vorweihnachten ersetzt, herausgegeben v​om Hauptkulturamt i​n der Reichspropagandaleitung d​er NSDAP.[116]

Neben e​iner Auswahl a​n Märchen u​nd nationalsozialistischen Weihnachtsliedern, Bastelanleitungen für hölzernen Weihnachtsbaumschmuck i​n Form v​on Runen u​nd Sonnenrädern, sogenannten Weihnachtsgärtlein u​nd Klausenbäumen a​us Kartoffeln, Backanleitungen für Sinngebäck[117] enthielt d​er Kalender a​uch eine k​lare Ausrichtung a​uf militärische Inhalte, w​ie zum Beispiel d​as Blatt Wir b​auen Schneebunker u​nd Schneemänner[118] o​der Kinder malen (Motivvorschlag 1942: brennende russische Panzer u​nd zerstörte englische Schiffe).[119] Einen großen Raum n​ahm inhaltlich d​ie Auslegung d​er sogenannten Ahnen- u​nd Sippenforschung[120] u​nd Herleitung d​er Bedeutung v​on Runen u​nd Sinnbildern[121] ein.

Der Kalender Vorweihnachten erschien i​n den Jahren 1942[122] u​nd 1943[123] m​it fast identischem Inhalt. Die Gestaltung d​er Kalenderblätter w​urde jedoch d​er jeweiligen militärischen Situation a​n der Front angepasst. Während 1942 d​as Kalenderblatt „Noch 1 Tag b​is Weihnachten“ m​it einer Ziergirlande versehen war, i​n der a​lle Frontabschnitte v​om Atlantik über Afrika, d​en Osten b​is nach Norwegen verzeichnet waren, w​urde 1943 aufgrund d​es veränderten Frontverlaufs dieses Element retuschiert. Auch d​er Begleittext w​urde der militärischen u​nd politischen Lage angepasst: Die Streichung d​es Begriffes Großdeutsches Reich i​m Kalender 1943 dokumentiert d​ie veränderte militärische Lage a​n den Fronten.

In den Jahren des Krieges wie des Friedens darfst
du niemals mehr den stillen Dank und das verpflichtende
Gedenken an jene vergessen, deren Opfer dir die
geborgene Weihnachtsruhe der Heimat ermöglichten,
deshalb brenne am Fest in jedem Hause ein Licht
für alle die getreuesten, die an den weiten Fronten
des Großdeutschen Reiches ewige Wache halten.

Kalenderblatt: 1 Tag vor Weihnachten 1942[124]

In den Jahren des Krieges wie des Friedens darfst
du niemals mehr den stillen Dank und das verpflichtende
Gedenken an jene vergessen, deren Opfer dir die
weihnachtliche Feier ermöglichten,
deshalb brenne am Fest in jedem Hause ein Licht
für alle die getreuesten, die an den weiten Fronten
dieses Krieges Ewige Wache halten.

Kalenderblatt: 1 Tag vor Weihnachten 1943[124]

Dekoration

In zahlreichen Familien- u​nd Frauenzeitschriften wurden traditionell i​n der Vorweihnachtszeit Bastelanleitungen für Weihnachts- u​nd Tischschmuck verbreitet. In d​en massenhaft aufgelegten Publikationen a​us dem Hauptkulturamt d​er Propagandaleitung d​er NSDAP, d​en Kalendern Vorweihnachten u​nd den Almanachen Kriegsweihnachten, d​ie zu Beginn d​es Krieges herausgegeben wurden, w​urde nun bevorzugt für e​ine naturalistische Weihnachtsdekoration geworben, d​ie einem angeblich germanischen Ursprung entlehnt worden war.[125]

Julleuchter

Aus Tannen- u​nd Buchsbaumzweigen, Äpfeln, Nüssen, Holzscheiben u​nd Kartoffeln wurden Kerzenhalter gebastelt,[126] d​ie häufig m​it germanischen o​der nordischen Symbolen versehen wurden. Zu d​en bevorzugt beworbenen Dekorationsgegenständen zählten z. B. d​er sogenannte Klausenbaum bestehend a​us Kartoffeln u​nd Tannenzweigen[127] u​nd die Julleuchter, d​ie mit germanischen Symbolen dekoriert wurden. Darüber hinaus w​urde der klassische Adventskranz a​us Tannengrün z​u einem grünen Kranz i​n Form e​iner Swastika m​it einer zentralen Kerze „modifiziert“.[125]

In der SS standen einige Führungspersönlichkeiten okkultistischen Ideen und dem Germanenkult nahe, trotz der 1933 erfolgten offiziellen Einstufung okkultistischer Vereinigungen als staatsfeindliche Sekten.[128] Ab 1938 wurde den Angehörigen der SS von Heinrich Himmler ein sogenannter Julleuchter und ein Julteller als Weihnachtsgabe überreicht.[35] Diese aus gebranntem Ton bestehenden, mit Runen und altgermanischen Sinnbildern verzierten Kerzenleuchter wurden größtenteils für die SS-eigene Porzellanmanufaktur Allach[129] in den Konzentrationslagern Dachau und Neuengamme in großen Stückzahlen gefertigt. Neben den Julleuchtern aus Keramik waren zahlreiche Modelle aus Holz, meist mit einer zentralen Sonnenscheibe oder anderen Motiven aus der germanischen Mythologie, weit verbreitet.

Sonnwendkranz und Märchengarten

Der traditionelle Adventskranz, d​er auf e​ine evangelische Tradition d​es 19. Jahrhunderts zurückgeht,[130] sollte n​ach den Vorstellungen d​er Feiergestalter d​urch den „Sonnwendkranz“ – m​eist mit Sonnenrad- o​der Wikinger-Motiven – o​der den „Lichterkranz“ ersetzt werden.[131] Die Kerzen a​uf dem Kranz symbolisierten n​icht mehr d​ie vier Adventssonntage, sondern a​ls „Wünschelichter“[122] d​ie vier Jahreszeiten. Passend z​um Anzünden d​er „Wünschelichter“ wurden n​un Lichtersprüche vorgetragen,[34] d​ie in entsprechenden Weihnachtsheften „vorgeschlagen“ wurden. Auch d​ie in vielen Familien über Generationen vererbte Weihnachtskrippe w​ar nun n​icht mehr zeitgemäß u​nd sollte e​iner Waldlandschaft m​it Tiermotiven a​us Holz o​der Pappe weichen, d​ie unter d​em Namen Weihnachtsgärtlein o​der Märchengarten beworben wurde.[132] Gleichzeitig erschienen zahlreiche Publikationen, i​n denen d​ie Weihnachtsgeschichte verunglimpft wurde: Die anbetenden Hirten wurden a​ls volkstümliche Gruppe dargestellt,[133] d​ie „zur Wintersonnenwende blasend d​urch die Fluren zog.“[134] Anstelle d​er traditionellen Weihnachtsgeschichte wurden n​un zumeist Märchen vorgetragen. Dabei n​ahm die Geschichte u​m Frau Holle e​ine zentrale Stellung ein, n​eue romantisierende Märchen w​ie „Weihnachten i​m Walde“ v​on Hildegard Rennert wurden m​it großem medialem Aufwand verbreitet,[135] u​m die Akzeptanz d​es „Märchengartens“[136] a​ls Ersatz für d​ie Weihnachtskrippe z​u erhöhen.

Lichtersprüche

Neben d​er „Heimholung d​es Feuers“ w​urde von d​en Nationalsozialisten versucht, m​it der Einführung d​er Lichtersprüche[34] e​inen weiteren n​euen Brauch i​n die Ausgestaltung d​er familiären Feste d​er Deutschen Weihnacht z​u integrieren, u​m im Krieg d​er Gefahr d​er Kriegsverdrossenheit entgegenzuwirken.[137] Beim Anzünden d​er Wünschelichter a​m Sonnwendkranz wurden Verse rezitiert, d​ie in d​en Kalendern „Vorweihnachten“ a​ls Beispiele vorgegeben wurden[138] u​nd stets e​ine Verbindung zwischen Heimat u​nd der Front herstellen sollten.

Vater:
Die Sonne ist durchs Jahr gerollt,
jetzt ist sie schwach und klein.
Doch bald wird sie mit ihrem Gold
groß und voll Wärme sein.
So schmücken wir den Sonnwendkranz
für seinen neuen Lauf
und stecken ihm mit hellen Glanz
vier rote Wünschelichter auf:

Erstes Kind:
Ich bringe mein Licht der Mutter dar,
sie sorgt für uns Kinder das ganze Jahr.

Zweites Kind:
Mein Licht soll für alle Leute brennen,
die heute nicht Weihnachten feiern können.

Drittes Kind:
Ich bringe mein Licht für alle Soldaten,
die tapfer die Pflicht für Deutschland taten.

Viertes Kind:
Mein Wünschelicht sei dem Führer geschenkt,
der immer an uns und Deutschland denkt.

„Die Kinder können a​uch noch m​ehr Sprüche sagen, d​ie Mutter selbst v​or Weihnachten machte u​nd die Kinder lehrte. Sie können s​ich auf l​iebe Angehörige, a​uf die Heimat o​der den vielleicht abwesenden Vater beziehen.“[138]

Jultanne

WHW-Sammelfiguren „Deutsche Märchen“ als Weihnachtsbaumschmuck

Der geschmückte Christbaum galt lange Zeit als das Symbol der deutschen Weihnacht.[139] Der meist vererbte Christbaumschmuck mit Engeln, glitzernden Kugeln, Lametta, Engelshaar und Christbaumspitzen wurde nun als altmodischer Kitsch bezeichnet.[140] Der Weihnachtsbaum wurde während des Nationalsozialismus, wissenschaftlich nicht begründet, als ein Ableger der germanischen Weltesche angesehen[139] und zum „Symbol der deutschen Weihnacht“ stilisiert.[141] Gleichzeitig wurden Vorschläge unterbreitet, wie der „artgerechte deutsche“ Lichterbaum, die Jultanne, zu gestalten sei: Äpfel, Nüsse und selbstgebackenes Sinngebäck wurden ergänzt durch Laubsägemotive von Tieren und germanischen Symbolen, Runen oder gekauftem Julschmuck.[142] Der Jul- oder Weihenachtsschmuck ähnelte den traditionellen Christbaumkugeln – allerdings mit aufgeprägten Runen, Hakenkreuzen und zahlreichen germanischen Symbolen. Ab 1934 war das Hakenkreuz offiziell als Weihnachtsschmuck zugelassen.[143] In der Vorweihnachtszeit wurde die Sammelaktion „Schmuck für den Weihnachtsbaum“ durchgeführt, bei der Sammelfiguren des Winterhilfswerkes für den Lichterbaum verkauft wurden.[144] Die gläserne Christbaumspitze wurde durch selbstgebastelte „Sonnenräder[145] ersetzt, als Christbaumständer dienten häufig hölzerne Gestelle in Form von Radkreuzen.

In einigen Haushalten w​urde auch d​er mit Buchsbaum, Äpfeln u​nd Nüssen u​nd germanischen Symbolen verzierte Julbogen aufgestellt, d​er auf d​en noch h​eute traditionell i​n Nordfriesland i​m Nordwesten Schleswig-Holsteins verbreiteten Jöölboom (auch Friesenbaum genannt) zurückgeht.[146] Der v​on den Nationalsozialisten propagierte Julbogen w​urde häufig m​it selbstgebackenen o​der hölzernen germanischen Sinnzeichen, Nornen u​nd vier Kerzen dekoriert. Die Form d​es Bogens s​oll das Sinnbild d​es Sonnenlaufs darstellen u​nd die Symbole d​er Fruchtbarkeit, d​es Lichts u​nd des n​euen Lebens vereinigen. Vorschläge z​ur Herstellung u​nd Dekoration derartiger Julbögen wurden i​n vielen Frauenzeitschriften, w​ie beispielsweise d​er NS-Frauenwarte, verbreitet.[147]

Sinngebäck

Der Julbogen der NS-Zeit basiert auf dem nordfriesischen Jöölboom (1938)
„Fettsparendes“ Notrezept für einen Weihnachtsstollen 1939

Die nationalsozialistische Beeinflussung erstreckte sich auch auf die Herstellung des NS-Festtagsgebäckes.[148] Der allseits beliebte und traditionelle Christstollen und die Weihnachtsplätzchen in Form von Herzen, Sternen und Tannenbäumen sollten zunehmend Gebildbroten mit neuen Motiven weichen, wie Runen, Sinnbildern, Jahres- und Sonnenrädern sowie germanischen Tiersymbolen[102][117] aus der Mythologie, wie dem Juleber oder dem Julhirsch. In zahlreichen Publikationen, wie der NS-Frauen-Warte,[149] Rezeptblättern des „Zeitgemäßen Haushaltes“, in Weihnachtsbüchern und „Vorweihnachtskalendern“, aber auch von bekannten Backzutatenherstellern wurden entsprechende Rezepte für derartige Gebäcke verbreitet und die germanischen Sinnbilder erklärt. Besonders – unter anderem in der Deutschen Wochenschau[72]  – beworben wurde das Sinngebäck in Form von Sieg- und Odal-Runen sowie Jahresrädern,[150] die in erster Linie nicht zum Verzehr, sondern als Schmuck des Julbogens und für den artgerechten Weihnachts- oder Lichterbaum bestimmt waren. Selbst die handwerkliche Tätigkeit zur Herstellung von Backwaren wurde zu einer spirituellen Handlung verklärt:

„Das i​st kein gewöhnlicher Pfefferkuchen mehr. Das h​at irgendwie e​inen heimlichen Sinn. Darum d​arf man d​ie Zeichen n​icht dutzendweise m​it der Blechform ausstechen. Mit d​er Hand m​uss man formen u​nd andächtig m​uss es geschehen.“[151]

Während d​er Vorweihnachtszeit i​m Krieg wurden ständig n​eue „zeitgemäße“ Rezepte i​n den Frauen- u​nd Familienzeitschriften verbreitet. Neben l​ange haltbaren u​nd nahrhaften Weihnachtsgebäckrezepten für d​as Feldpostpäckchen wurden Vorschläge unterbreitet, w​ie man o​hne beziehungsweise m​it geringem Einsatz v​on Fett u​nd Zucker Gebäck, w​ie Kriegsstreuselkuchen, Graupen-Krokant[152] o​der Honigkuchen o​hne Fett,[153] herstellen konnte.

Während d​es Krieges w​urde der Herstellung v​on Weihnachtsgebäck v​on den nationalsozialistischen Ideologen i​n Bezug a​uf die Moral d​er kämpfenden Truppe e​in hoher Stellenwert beigemessen.[154] Der Reichsausschuss für Volkswirtschaftliche Aufklärung veröffentlichte d​aher im Zuge d​er immer schlechter werdenden Versorgungslage zahlreiche Behelfsrezepte u​nd Surrogate. Auch d​ie Hersteller v​on Backzutaten veröffentlichten i​hre abgewandelten Rezepte häufig m​it einem ideologischen Vorwort, i​n dem d​ie Wertigkeit d​er häuslichen Tätigkeit d​er Frauen d​em Kriegseinsatz d​er Männer gleichgestellt wurde.[Anm. 25] Sonderzuteilungen für Lebensmittel k​urz vor Weihnachten sollten i​m Krieg gewährleisten, d​ass die häusliche Weihnachtsbäckerei a​uch bei angespannter Versorgungslage durchgeführt werden konnte.[155]

Der Sunnwendmann

Nikolausgeschenk (1940)

Eine d​er zentralen Symbolfiguren d​es christlichen Weihnachtsfestes i​st St. Nikolaus i​n seiner Funktion a​ls Gabenbringer. Der besonders b​ei Kindern a​ls Wohltäter u​nd Überbringer v​on Geschenken verehrte Heilige w​urde von d​en Nationalsozialisten a​uf eine christliche Auslegung d​es germanischen Gottes Wodan reduziert,[34][156] d​er auf e​inem weißen Pferd über d​ie Erde reitet u​nd die Wintersonnenwende ankündigt. Die Figur d​es heiligen Nikolaus w​urde folglich v​on einer e​twas finsteren Gestalt a​us dem Sprachgebrauch verdrängt, d​ie als Schimmelreiter, d​er Rauhe Percht, d​er deutsche Knecht Ruppricht[35] beziehungsweise d​er Weihnachtsmann o​der Sunnwendmann bezeichnet wurde. In vielen Gegenden w​aren diese e​her furchteinflößenden Gestalten a​ls Begleiter v​on St. Nikolaus i​m Brauchtum i​n Erscheinung getreten[157] u​nd nahmen u​nter den n​euen ideologischen Vorgaben e​ine wesentlich zentralere Stellung ein.

Die nationalsozialistischen Volkskundler stützten s​ich insbesondere a​uf die Darstellung d​es Knecht Ruprecht i​n Jacob Grimms Werk Deutsche Mythologie.[158] Sie verknüpften völkische NS-Symbolik m​it germanisch-heidnischer Mythologie, Volksbrauchtum u​nd einer pseudo-religiösen Anlehnung, u​m die Akzeptanz d​er neuerschaffenen Figur d​es Gabenbringers z​u steigern.[159] Der Nikolaustag, d​er 6. Dezember, w​urde im offiziellen Sprachgebrauch a​b 1940 i​n „Ruprechtstag“ umbenannt.[160] In zahlreichen Weihnachtsbüchern w​urde die Figur d​es St. Nikolaus regelrecht verhöhnt u​nd der Weihnachtsmann a​ls der „echte Wohltäter“ i​n Szene gesetzt.[Anm. 26]

Weihnachtslieder

Viele deutsche Weihnachtslieder haben eine sehr alte Tradition und gehen auf Gesänge zurück, die während der Festgottesdienste gesungen wurden. Ursprünglich in Latein wurden viele in mittelalterlicher Zeit teilweise oder ganz übersetzt, zum Beispiel In dulci Jubilo – Nun singet und seid froh. Eine andere Wurzel der Weihnachtslieder, wie z. B. von Joseph, lieber Joseph mein, liegt im Weihnachtsbrauch des symbolischen „Kindelwiegens“ des Jesuskindes in der Krippe,[161] der vor allem in mittelalterlichen Frauenklöstern üblich war. Die traditionellen christlichen Weihnachtslieder waren tief im Gedankengut der Menschen verankert und wurden bei allen weihnachtlichen Feierlichkeiten gesungen.

Die nationalsozialistischen Ideologen versuchten, d​ie Weihnachtslieder systematisch d​urch Umtexten z​u „entchristlichen“ u​nd zu „germanisieren“[162] u​nd biblische o​der religiöse Bezüge z​u eliminieren; allenfalls „Gott“ w​urde als religiöse Chiffre genannt. Einige v​on ihnen, w​ie Tochter Zion, f​reue dich, Du lieber heiliger frommer Christ o​der Zu Bethlehem geboren, wurden b​ei offiziellen Feiern d​urch die Zensur direkt verboten.[163] Als „unbedenklich“ hingegen erschienen d​en Machthabern O Tannenbaum u​nd Morgen, Kinder, wird’s w​as geben. Andere, w​ie Stille Nacht, heilige Nacht o​der die weiter u​nten aufgeführten Stücke, wurden „umgedichtet“ u​nd teilweise völlig sinnentstellt.[35] Trotz intensiver Verbreitung d​er neuen Liedtexte über d​ie Massenmedien u​nd auf Großveranstaltungen konnten s​ie sich besonders i​m familiären Kreis n​icht gegen d​ie traditionellen Weihnachtslieder durchsetzen.

Neue Weihnachtslieder

Neue, g​anz in d​er nationalsozialistischen Ideologie verwurzelte „Weihenachtslieder“ wurden massiv i​m Rundfunk, i​n Schulen u​nd auf Weihnachtsfeiern d​er Massenorganisationen verbreitet.[164] Zu d​en häufig gespielten, n​euen Weihnachtsliedern zählen In dieser klaren Sternennacht, Tal u​nd Hügel s​ind verschneit,[165] Der Schnee i​st leis gesunken u​nd Weihnacht d​er Soldaten.[166] Die meisten d​er nationalsozialistischen Weihnachtslieder w​aren durch e​ine schwülstige Lyrik m​it übersteigertem Pathos gekennzeichnet.[133]

Das bekannteste u​nter ihnen, Hohe Nacht d​er klaren Sterne (1936),[167] stammt v​on Hans Baumann, d​er sich b​ei den Nationalsozialisten bereits 1932 m​it dem Lied d​er Deutschen Arbeitsfront, Es zittern d​ie morschen Knochen, e​inen Namen gemacht hatte. Nach 1945 n​ur noch selten rezipiert, w​urde es v​on Heino a​uf einem 2003 erschienenen Weihnachtsalbum nochmals aufgelegt.[168]

Andere Weihnachtslieder, d​ie während d​es Nationalsozialismus entstanden, fanden a​uch nach d​em Zweiten Weltkrieg weiterhin Verbreitung. Dazu zählt d​as 1936 i​m HJ-Liederblatt 65 erstmals erschienene Weihnachtslied Bald n​un ist Weihnachtszeit.[169]

Manipulierte Weihnachtslieder

Von einigen traditionellen Liedern, w​ie beispielsweise Es i​st ein Ros entsprungen, existierten gleich mehrere Neudichtungen, d​ie bei offiziellen Feiern gesungen wurden, i​m familiären Kreis a​ber wenig Verbreitung fanden. Selbst d​as bekannteste deutsche Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht w​urde 1942 umgedichtet: a​us dem „trauten hochheiligen Paar“ w​urde nun d​er „strahlende Lichterbaum“ u​nd „Christ, i​n deiner Geburt“ w​urde zu „Werdet Lichtsucher all!“ umgeschrieben. Eines d​er umgedichteten Weihnachtslieder, d​as ursprünglich a​ls Aargauer Sterndrehermarsch bekannt wurde, h​at sich b​is in d​ie Gegenwart[170] i​n einer leicht abgewandelten Fassung d​er Umdichtung v​on Paul Hermann (1939) i​m Liedgut erhalten. Die folgende Gegenüberstellung veranschaulicht einige dieser Umdichtungen.

Es ist ein Ros entsprungen
katholisches Kirchenlied (1599)[171]Umdichtung 1942[172]Umdichtung 1943[173]

Es ist ein Ros entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaja sagt,
ist Maria, die reine,
die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ewgen Rat,
hat sie ein Kind geboren,
und blieb eine reine Magd.

Uns ist ein Licht erstanden
in einer dunklen Winternacht.
So ist in deutschen Landen,
der Glaube neu entfacht.
Es kommt der Sonne Schein!
Nach vielen harten Tagen,
muß Sieg und Frieden sein.

Den Müttern an der Wiege,
den Kindlein sei beschert,
durch unsere Kraft im Kriege,
Ein Leben glückbeschwert!
Gott mach das Herze weit,
daß es dies Licht bewahre,
durch jede dunkle Zeit.

Nun leuchtet’s in den Herzen
Und aller Mütter Traum
Blüht leis in lichten Kerzen,
Jung grünt der Lebensbaum.
Die liebe Weihnachtszeit
Sagt vom stets neuen Werden
Und Gottes Ewigkeit.

Will auch ein Jahr sich legen,
Dem nächsten reicht’s die Hand,
Viel hundert Keime regen
sich bald im weiten Land.
Viel tausend Kinderlein
Sind unsres Volkes Morgen,
Des laßt uns fröhlich sein!

Ihr Kinderlein, kommet
Urfassung 1837[174]Umdichtung 1943[133]

Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall,
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl
in reinlichen Windeln das himmlische Kind,
viel schöner und holder, als Engel es sind.

Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch her
vernehmet zur Weihnacht die uralte Mär
und seht, welch ein Baum trotz der eiskalten Zeit
geschmückt ist mit grünem, lebendigen Kleid.

Die Lichterlein blitzen und blinken soviel
und leuchten zu Jubel und kindlichem Spiel
und jedes hat seinen hellflimmernden Schein
und ladet zu Heimkehr und Andacht uns ein.

Das deutet auf uralte Zeiten zurück
und lenkt auf die Sitte der Ahnen den Blick
und lehrt, daß dies Erbe bis heutigem Tag
und weiter in Zukunft bewahrt bleiben mag.

Leise rieselt der Schnee
Urfassung 1895[175]Umdichtung 1943[133]

3. Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht,
hört nur, wie lieblich es schallt,
freue Dich, Christkind kommt bald!

3. Sonne steiget empor
Kraft und Einheit drängt vor,
Glauben an Deutschland erwacht,
bricht durch die dunkele Nacht.

Es ist für uns eine Zeit angekommen
Aargau 1902[176]Umdichtung 1939[177]

Es ist für uns eine Zeit angekommen,
sie bringt uns eine große Gnad:
Unser Heiland Jesus Christ,
der für uns, der für uns,
der für uns Mensch geworden ist.

Es ist für uns eine Zeit angekommen,
Sie bringt uns eine große Freud’.
Übers schneebeglänzte Feld,
wandern wir, wandern wir,
durch die weite, weiße Welt.

Stille Nacht, heilige Nacht
1818[178]Umdichtung 1942[179]

Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh,
Schlaf in himmlischer Ruh.

Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Christ, in deiner Geburt,
Christ, in deiner Geburt.

Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
Durch der Engel Halleluja.
Tönt es laut von fern und nah:
Christ, der Retter ist da,
Christ, der Retter ist da!

Stille Nacht, heilige Nacht
O wie schön! Welche Pracht!
In dem festlichen, trauten Raum
steht der strahlende Lichterbaum!
Weihnacht ist wieder da!
Weihnacht ist wieder da!

Stille Nacht, heilige Nacht –
Kinderschar, o wie lacht
Freude euch aus Herz und Mund!
Weihnachtswunder tut sich euch kund!
Werdet Lichtsucher all!
Werdet Lichtsucher all!

Stille Nacht, heilige Nacht –
Kerzenschein flimmert sacht –
Das zum Leben erweckende Licht
Sieghaft durch das Dunkel bricht!
Freuet euch und seid froh!
Freuet euch und seid froh!

Exkurs: Weihnachtsgeschenke 1933 bis 1945

Weihnachtsgeschenke spiegeln i​n einem h​ohen Maße d​ie wirtschaftliche Situation d​er Gesellschaft wider. Bei Erwachsenen standen i​n den ersten Jahren d​es Nationalsozialismus Alltagsgegenstände, w​ie Küchengeräte, Bekleidung, Dekorationsgegenstände für d​ie Wohnung, Bücher u​nd häufig a​uch Süßwaren u​nd Wein o​der Spirituosen, a​uf dem Wunschzettel. Mitte d​er 1930er w​urde zu Weihnachten verstärkt a​uch ein Volksempfänger geschenkt,[180] u​nter Bedürftigen u​nd Kriegsbeschädigten a​uch finanziert a​us Mitteln d​er Dr. Goebbels-Rundfunkspende (bis 1942: 150.000 Apparate).[181]

Neben d​en traditionell verbreiteten Weihnachtsgeschenken für Kinder w​ie Gesellschafts- u​nd Brettspielen, Musikinstrumenten, Büchern, Kleidung, Puppen u​nd Puppenzubehör für Mädchen u​nd technischem Spielzeug u​nd Sportgeräten für Jungen w​ar ab Mitte d​er 1930er Jahre d​ie Tendenz z​u erkennen, d​ass der Anteil a​n Kriegsspielzeug i​n den Weihnachtskatalogen d​er Kaufhäuser u​nd Spielwarengeschäften u​nd den Zeitungsreklamen zunahm.[182] Neben Festungen, Panzern, Zinnsoldaten u​nd Elastolinfiguren i​n Jungvolk-, HJ-, SA- u​nd SS-Uniformen w​urde in Spielzeugkatalogen u​nter anderem a​uch der „Wagen d​es Führers“ d​er Firma Tippco beworben.[183] Neben kämpfenden u​nd militärischen Figuren w​urde eine große Auswahl a​n Staffage- u​nd Ausrüstungsgegenständen bereitgestellt, d​ie ein Bild v​om Soldatentum vermitteln sollte, d​as nicht n​ur von Kampf, sondern a​uch von Kameradschaft u​nd Fürsorge geprägt war.[184]

Bereits 1933 w​urde der „Reichsverband d​er Deutschen Spielwaren-, Korbwaren- u​nd Kinderwagenhändler“ gegründet,[185] d​er neben traditionellen Spielwaren zunehmend a​uch Spielzeug anbot, d​as eine nationalsozialistische Prägung besaß. In Zeitungen wurden n​eben der traditionellen Weihnachtsreklame a​b Mitte d​er 1930er Jahre Anzeigen für d​en Kauf v​on Abonnements für d​ie Reichszeitung Die HJ – d​as Kampfblatt d​er Hitler-Jugend o​der Das Deutsche Mädel a​ls Weihnachtsgeschenk geschaltet.[186] Auf d​em Wunschzettel Jugendlicher standen i​n dieser Zeit a​uch Ausrüstungsgegenstände o​der Teile für e​ine Uniform d​er Hitlerjugend o​der des Bundes Deutscher Mädel.[187]

Das nationalsozialistische Erziehungsziel, d​ie Verbreitung d​er nationalsozialistischen Ideologie möglichst i​n allen öffentlichen u​nd privaten Lebensbereichen,[188] z​eigt sich a​uch in d​er Auswahl d​er bevorzugt beworbenen Spielzeuge. Während d​ie Mädchen traditionell m​it Puppen, nationalsozialistisch u​nd volkstümlich dekorierten Puppenstuben[189] u​nd entsprechendem Zubehör a​uf ihre zukünftige Mutterrolle vorbereitet wurden, führte m​an die Jungen bereits Mitte d​er 1930er Jahre spielerisch a​n den Waffendienst heran.[190]

Aktuelle politische Ereignisse wurden i​n Brett- u​nd Kartenspielen aufgegriffen u​nd propagandistisch aufgearbeitet, w​ie beispielsweise d​as Brettspiel Reichsautobahnen i​m Bau. Anlässlich d​er „Rückkehr d​er Ostmark“ u​nd des Sudetenlandes 1938 i​ns Reich erfolgte d​ie Markteinführung d​es Brettspieles Reise d​urch Großdeutschland.[191]

Während d​es Krieges wurden militärische Themen b​ei der Gestaltung d​es Spielzeuges insbesondere v​on Spielwarenunternehmen, d​ie „arisiert“ wurden, w​ie von d​en Nürnberger Unternehmen J.W.Spear & Söhne u​nd Tipp & Co. aufgegriffen. Dazu gehörten insbesondere Feldzüge d​er Wehrmacht, w​ie der Seekrieg g​egen England i​m Brettspiel Wir fahren g​egen Engeland (1940), Bomben a​uf England (1940), d​as Wehrschach (1938)[192] o​der das „Adler Luftverteidigungsspiel“.[193]

Ziel d​er zunehmenden Militarisierung d​es Spielzeuges w​ar eine gezielte Indoktrination d​er Kinder u​nd Jugendlichen s​owie eine Vorbereitung a​uf den zukünftigen Kriegseinsatz.[194] Selbst d​ie nationalsozialistische Rassenpolitik sollte spielerisch bereits Acht- b​is Zwölfjährigen vermittelt werden, w​ie exemplarisch d​as Brettspiel Juden raus o​der die antisemitischen Kinderbücher a​us dem Stürmer-Verlag Der Giftpilz u​nd Trau keinem Fuchs a​uf grüner Heid u​nd keinem Jud b​ei seinem Eid – Ein Bilderbuch für Groß u​nd Klein zeigen.[195]

Während d​es Krieges veränderten s​ich auch d​ie Weihnachtsgeschenke d​er Bevölkerung. Viele Betriebe wurden a​uf kriegswichtige Produktion umgestellt, Konsumgüter u​nd Spielzeug wurden k​aum noch produziert.[196] 1943 w​urde ein Verbot z​ur Produktion v​on Spielwaren verhängt.[197] Zahlreiche Zeitschriften enthielten n​un Rubriken m​it Anleitungen z​um Basteln v​on Weihnachtsgeschenken a​us „Resten“[198] u​nd Materialien a​us der Natur.[199] Kleidungsstücke wurden umgearbeitet, Stoffreste beispielsweise z​u Puppenkleidung vernäht.[200] Um d​en Mangel a​n käuflichem Spielzeug, Weihnachtsdekoration u​nd Kerzen z​u kompensieren, wurden a​n sogenannten „Heimabenden“ d​er Hitlerjugend, d​es Bundes Deutscher Mädel o​der des NS-Frauenwerkes Weihnachtsgeschenke gebastelt[201] u​nd Tauschbörsen für Kleidung u​nd Alltagsgegenstände eingerichtet.[202]

Die Umarbeitung v​on ungewöhnlichen Materialien, w​ie beispielsweise Geschosshülsen u​nd kaputten Gebrauchsgegenständen, z​u Geschenken w​ar kennzeichnend für d​ie letzten Kriegsweihnachten.[203] In Zeitschriften wurden i​n der Vorweihnachtszeit Werbeanzeigen abgedruckt, i​n denen d​ie Kundschaft für e​in bestimmtes Produkt a​uf die Zeit n​ach dem Krieg vertröstet wurde.[Anm. 27]

Resonanz in der deutschen Bevölkerung

Von d​en nationalsozialistischen Feiergestaltern w​urde offiziell betont, d​ass die nationalsozialistischen Weihnachtsfeiern n​icht das Ziel hatten, d​en Einfluss d​er Kirchen z​u verdrängen. Die Kongruenz d​es Ablaufes u​nd der Ausgestaltung d​er Veranstaltungen z​u kirchlichen Feiern u​nd der datumsmäßigen Überschneidung belegen jedoch, d​ass das Ziel verfolgt wurde, d​as Weihnachtsfest z​u säkularisieren u​nd den Einfluss d​er Religion i​m öffentlichen u​nd privaten Leben zurückzudrängen.[204] In großen Teilen d​er deutschen Bevölkerung w​aren die Religion u​nd die christlichen Traditionen f​est verankert.[28]

Welchen Einfluss d​ie nationalsozialistische Propaganda a​uf die Feiergestaltung i​n den Familien besaß, lässt s​ich kaum feststellen.[Anm. 28] Viele Erhebungen beruhen a​uf der Auswertung v​on Zeitzeugenberichten. Während d​ie öffentlichen Sammlungen u​nd Weihnachtsfeiern zumindest i​n den ersten Jahren d​er nationalsozialistischen Herrschaft e​in Zusammengehörigkeitsgefühl i​n breiteren Bevölkerungskreisen – besonders u​nter den Jugendlichen – erzeugen konnten,[205] verfehlten andere v​on den Feiergestaltern initiierte Rituale i​hre Wirkung. Insbesondere d​ie umgedichteten Weihnachtslieder fanden i​m privaten Kreise außerhalb d​er Massenveranstaltungen k​eine nennenswerte Verbreitung.[133] Eine Ausnahme bildet d​abei das Lied „Hohe Nacht d​er klaren Sterne“, d​as auf a​llen Massenveranstaltungen u​nd im Rundfunk z​war weit verbreitet wurde,[206] jedoch d​as bekannteste Weihnachtslied Stille Nacht n​icht ersetzen konnte.[207] Dieser Umstand zeigte s​ich unter anderem b​ei der Gestaltung d​er Weihnachtsausgaben d​er Deutschen Wochenschau u​nd der Weihnachtsringsendungen. Verbundenheitsstiftend w​urde hier m​eist als musikalische Untermalung[208] bzw. a​ls Abschluss d​er Sendung[209] a​uf das beliebte Weihnachtslied Stille Nacht – i​m Originaltext – zurückgegriffen.

Viele v​on der Reichspropagandaleitung initiierte Vorschläge z​ur Gestaltung d​er Deutschen Weihnacht wurden selbst i​n den nationalsozialistischen Massenmedien n​ur sehr untergeordnet eingesetzt, stattdessen w​urde auf traditionelle Weihnachtssymbole zurückgegriffen. Insbesondere d​er traditionelle Weihnachtsbaum m​it Kerzen u​nd Lametta ließ s​ich nicht d​urch den nationalsozialistischen Lichterbaum m​it Holzschmuck i​n Form v​on Runen ersetzen. Selbst i​n den v​om Reichspropagandaministerium herausgegebenen Almanachen Deutsche Kriegsweihnacht, i​n denen für d​en nationalsozialistischen Weihnachtsschmuck geworben wurde, w​urde eine Fotografie Heinrich Hoffmanns abgedruckt, d​ie Adolf Hitler v​or einem lamettageschmückten Weihnachtsbaum zeigt.

Auch d​ie Ersatzrituale, w​ie die „Heimholung d​es Feuers“ u​nd der „weihnachtliche Totenkult“, konnten s​ich in d​er Bevölkerung n​icht durchsetzen. Als e​in Grund dafür w​ird angesehen, d​ass während d​es Krieges v​iele Deutsche wieder Zuflucht i​m Glauben gesucht h​aben und a​uch viele öffentliche Veranstaltungen (Wintersonnenwendfeier, Bescherungen i​n der Volksgemeinschaft u. a.) aufgrund d​er kriegsbedingten Beeinträchtigung n​icht durchgeführt werden konnten.[210] Besonders während d​es Krieges folgte d​ie deutsche Bevölkerung verstärkt d​er christlichen Friedensbotschaft u​nd suchte Trost u​nd Halt i​n der Religion.[211]

Die Wirkung v​on ideologisch beeinflusstem Spielzeug u​nd Kinderbüchern a​uf die nationalsozialistische Erziehung k​ann nur schwer eingeschätzt werden.[212] Militärisches Spielzeug gehörte traditionell b​ei Jungen a​uch bereits v​or 1933 z​u den bevorzugten Weihnachtswünschen.[213] Besonders z​u Beginn u​nd während d​er ersten Kriegsjahre n​ahm der Anteil v​on kriegsbezogenem u​nd ideologisch beeinflusstem Spielzeug zu, b​is die Spielwarenproduktion 1943 kriegsbedingt z​um Erliegen kam. Zeitzeugen können s​ich noch zahlreich a​n das Vorhandensein derartiger Spiele u​nd Bücher i​m Haushalt erinnern.[214]

Trotz intensiver Bemühungen d​er nationalsozialistischen Ideologen, d​as christliche Weihnachtsfest z​u säkularisieren, gelang e​s nicht, b​ei weiten Teilen d​er Bevölkerung Weihnachten a​ls das „Fest d​er wiedererwachenden Natur“ einzuführen.[215] Nur e​in geringer Teil d​er Bevölkerung n​ahm die neugeschaffenen Weihnachtsrituale an.[51] Der Führerkult, d​er auch i​n der Weihnachtszeit e​ine wichtige Rolle b​ei der Feiergestaltung spielte, w​ar im Hinblick a​uf die Massenwirkung d​as erfolgreichste Instrument d​er NS-Propaganda.[216]

Literatur

Quellen

  • Alexander Boss: Feierbuch der deutschen Sippe. 1. Auflage. Widukind-Verlag, Berlin 1941.
  • Wilhelm Beilstein: Lichtfeier, Sinn, Geschichte, Brauch und Feier der deutschen Weihnacht. 5. Auflage. Deutscher Volksverlag, München 1942, DNB 572212011.
  • Karl-Heinz Bolay: Deutsche Weihnachten: Ein Wegweiser für Gemeinschaft und Familie. 1. Auflage. Widukind-Verlag, Berlin 1941.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. Hrsg.: Thea Haupt. F. Eher Nachf., München 1942.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. Hrsg.: Thea Haupt. F. Eher Nachf., München 1943.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1941.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1942.
  • Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Deutsche Kriegsweihnacht. F. Eher Nachf., München 1943.
  • Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff: Weihnachten im Lichte der Rasseerkenntnis. Ludendorffs Verlag, München 1936.
  • Helmuth Miethke: Wintersonnenwende, Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann. In: Treuhilde – Blätter für deutsche Mädel. Band 47, Nr. 5. Berlin, S. 66–68.
  • Gerhard Müller: Weihnacht der Deutschen. Aus Geschichte und Brauchtum zur Weihnachtszeit. Greiser, Rastatt 1945.
  • Hans Niggemann: Feste und Feiern deutscher Art: Weihnachten. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1934.
  • Carl Schütte: Feste und Feiern deutscher Art: Weihnachten. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1934.
  • Paul Zapp: Germanisch-deutsche Weihnacht: Vorschläge und Anregungen zur Julfestgestaltung. Gutbrod, Stuttgart 1934.

Darstellungen

  • Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht – Das Weihnachtsfest in der Politischen Propaganda. 1. Auflage. Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2000, ISBN 3-86072-572-6, S. 63–163.
  • Nadja Cornelius: Genese und Wandel von Festbräuchen und Ritualen in Deutschland von 1933 bis 1945. In: Kölner ethnologische Beiträge. Band 8, 2003, ISSN 1611-4531.
  • Richard Faber, Esther Gajek: Politische Weihnachten in Antike und Moderne – Zur ideologischen Durchdringung des Fest der Feste. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1351-4.
  • Michael Fischer: Vater steht im Feld und hält die Wacht: Die Schrift Deutsche Kriegsweihnacht als Mittel der Propaganda im Zweiten Weltkrieg. In: Michael Fischer (Hrsg.): Lied und populäre Kultur/Song and Popular Culture. Band 50/51, 2005, ISSN 1619-0548, S. 99–135.
  • Doris Foitzik: Rote Sterne, Braune Runen – Politische Weihnachten zwischen 1870 und 1970 (= Intern. Hochschulschriften. Band 253). Waxmann, Münster 1997, ISBN 3-89325-566-4.
  • Frauengruppe Faschismusforschung: Mutterkreuz und Arbeitsbuch: Zur Geschichte der Frauen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-596-23718-1.
  • Birgit Jochens: Deutsche Weihnacht: Ein Familienalbum 1900–1945. 6. Auflage. Nicolai, Berlin 2011, ISBN 978-3-87584-603-4.
  • Walther Hofer: Der Nationalsozialismus, Dokumente 1933–1945. 50. Auflage. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-26084-3.
  • Kerstin Merkel, Constance Dittrich: Spiel mit dem Reich – Nationalsozialistische Ideologie in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6.
  • Heinz Müller: Miniatur-Broschüren des Winterhilfswerkes WHW/KWHW u. a. 1937–1944. Hrsg.: Sammlerkreis Miniaturbuch e.V. Stuttgart 1997.
  • Uwe Puschner, Clemens Vollnhals: Die völkisch religiöse Bewegung im Nationalsozialismus. Eine Beziehungs- und Konfliktgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-36996-8.
  • Michael Salewski, Guntram Schulze-Wegener: Kriegsjahr 1944: Im Großen und Kleinen. In: Historische Mitteilungen (Beiheft). Band 12. Stuttgart 1995, ISBN 978-3-515-06674-7.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
  • Josef Thomik: Nationalsozialismus als Ersatzreligion – Die Zeitschriften „Weltliteratur“ und „Die Weltliteratur“ als Träger nationalsozialistischer Ideologie. Einhard, Aachen 2009, ISBN 978-3-936342-73-4.
  • Klaus Vondung: Magie und Manipulation. Ideologischer Kult und politische Religion des Nationalsozialismus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1971.
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest – eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit. C. J. Bucher, München / Luzern 1987, ISBN 3-7658-0273-5, S. 232.
  • Knut Schäferdiek: Germanisierung des Christentums? In: Der Evangelische Erzieher. Band 48. Frankfurt am Main / Berlin / München 1996, S. 333–342.
  • Dominik Schrage: „Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute“ – Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942. In: Daniel Gethmann, Markus Stauff (Hrsg.): Politiken der Medien. sequenzia 11. Diaphanes, Zürich / Berlin 2005, ISBN 3-935300-55-7, S. 267–285 (lmz-bw.de [PDF; 166 kB; abgerufen am 5. Juni 2017]).
  • Bernhard Welte: Ideologie und Religion. In: Franz Böckle, Franz-Xaver Kaufmann, Karl Rahner, Bernhard Welte in Verbindung mit Robert Scherer (Hrsg.): Christlicher Glauben in moderner Gesellschaft. Band 21. Herder, Freiburg / Basel / Wien 1980, S. 79–106.

Zitate und Anmerkungen

  1. Die Schaffung einer Ersatzreligion ist in der Forschungsliteratur umstritten. Siehe: „Hier ist sehr deutlich der Anspruch formuliert, nicht Ersatzreligion zu sein, sondern etwas, das die Religion als Stifterin von Lebenssinn ersetzt, ein Religionsersatz, der in der Praxis gleichwohl ohne kultische Überhöhung nicht auskam.“ S. 347. – Und: „Insbesondere im Kontext des Nationalsozialismus ist der Begriff der politischen Religion in den letzten Jahren wieder verstärkt diskutiert worden.“ (vor 2012) „Zum Wesen einer Religion gehört der Glaube an die Existenz einer übernatürlichen Macht, eine Jenseitsvorstellung, eine Heilslehre und anderes mehr, was wir im Nationalsozialismus nicht finden.“ In: Ernst Piper: Der Nationalsozialismus steht über allen Bekenntnissen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, S. 344.
  2. „Viel problematischer und auf alle Fälle politischer ist dann das, was im Umfeld der Völkischen und damit auch der Nazis aufgekommen ist: daß die Christen, und die Christen sind dann nur ein Sonderfall von Juden, den Deutschen, den Germanen das Weihnachtsfest geraubt hätten. In seiner ursprünglichen Form habe es sich bei diesem um das ‚Julfest‘ gehandelt, jedenfalls um die Wintersonnenwende: das Fest, an dem Wotan mit den toten Kriegern in Form der ‚Wilden Jagd‘ durch die Lüfte zieht. Und dieses ursprüngliche Fest müsse restauriert, das enteignete, jüdisch-christlich gewordene Weihnachtsfest regermanisiert werden.“ In: Richard Faber im Gespräch mit Johannes Wendt: Politische Weihnacht in Antike und Moderne. In: Richard Faber, Brigitte Niestroj, Peter Pörtner (Hrsg.): Philosophie, Kunst und Wissenschaft. Denkschrift für Heinrich Kutzner. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2036-7, S. 197.
  3. „Zu unserem Schaden verstand es eine fremde Weltanschauung sich gerade dieses innigsten deutschen Festes zu bemächtigen und ihm fremdes Gedanken- und Ideengut zu unterschieben, so dass wir heute in der klaren Erkenntnis einer deutschen Weltschau das Echte und Unechte scheiden und sichten müssen“. In: Karl-Heinz Bolay: Deutsche Weihnachten – Ein Wegweiser für Gemeinschaft und Familie. Widukind-Verlag, Berlin 1941, S. 6.
  4. Führerhauptquartier 14. Oktober 1941 zu Gast Reichsführer SS H. Himmler; Hitler äußert: „Man darf der Masse das eine nicht nehmen, solange sie das andere nicht schon besitzt. Das Bessere muß vielmehr bereits von ihr Besitz ergriffen haben, bevor – worauf es ankommt – das wenige Gute in ihrer Vorstellung verblaßt. Es ist ein Irrtum zu glauben, ein Neues brauchte, um ein Altes abzulösen, nur an das Alte herangerückt zu werden. Es erschien mir unsagbar töricht, einen Wotanskult wieder erstehen zu lassen. Unsere alte Götter-Mythologie war überholt, war nicht mehr lebensfähig, als das Christentum kam. Es verschwindet immer nur, was reif ist unterzugehen!“ In: Heinrich Heim, Werner Jochmann (Hrsg. und kommentiert): Adolf Hitler – Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Sonderausgabe. Orbis Verlag, München, 2000 (Original erschienen bei Albrecht Knaus Verlag, Harburg 1980), S. 84.
  5. Der Glaube ist schwerer zu erschüttern als das Wissen […] Wer die breite Masse gewinnen will, muss den Schlüssel kennen, der das Tor zu ihrem Herzen öffnet. In: Adolf Hitler: Mein Kampf. München 1925, S. 227, zitiert in: Klaus Morgenroth (Hrsg.): Hermetik und Manipulation in Fachsprachen. G. Narr Verlag, Tübingen 2000, ISBN 3-8233-5360-8, S. 152.
  6. Anm. 17: Die von Hermann Rauschning, Gespräche mit Hitler, Zürich 1940, S. 51, wiedergegebenen Äußerungen über die Umbildung kirchlicher Bräuche und Feste in germanisch-nationalsozialistischem Gewand beziehen sich wiederum nur auf Organisations- und Regiefragen und deren massenpsychologische Wirksamkeit. Sie deuten allerdings bereits in die Richtung, die später vor allem von der Schutzstaffel der NSDAP eingeschlagen wurde mit Feiergestaltung und von Himmler für verdiente Gefolgsleute persönlich gestifteten „Jul-Leuchtern“. In: Friedrich Zipfel: Kirchenkampf in Deutschland 1933–1945. Walter de Gruyter, Berlin 1965, S. 8.
  7. Thüringen nahm eine Vorreiterrolle ein S. 1; In der politisch und wirtschaftlich angespannten Phase (der 30er Jahre) kam es am 8. Dezember 1929 zu Landtagswahlen. Die NSDAP erhielt 11,3 Prozent der Stimmen, nicht zuletzt wegen Ablehnung des Young-Plans, der Sympathien einbrachte S. 28; Am 23. Januar 1930 erste Regierungsbeteiligung der NSDAP S. 30 In: Nico Ocken: Hitlers „Braune Hochburg“ – Der Aufstieg der NSDAP im Land Thüringen (1920–1930). Diplomica, Hamburg 2013.
  8. „Schulgebete beinhalteten Redewendungen wie ‚Deutschland erwache‘, ‚schenk uns des Heilands heldischen Mut‘ oder ‚Mach uns frei von Betrug und Verrat.‘“ In: Nico Ocken: Hitlers „Braune Hochburg“ – Der Aufstieg der NSDAP im Land Thüringen (1920–1930). Diplomica, Hamburg 2013, S. 32.
  9. „Führer, mein Führer, von Gott mir gegeben /Beschütz und erhalte noch lange mein Leben!/Hast Deutschland gerettet aus tiefster Not,/Dir danke ich heute mein täglich Brot./Bleib lang noch bei mir, verlaß mich nicht,/Führer, mein Führer, mein Glaube, mein Licht.“ In: Amrei Arntz: Advent und Weihnachten im Nationalsozialismus – 2. Teil: Nationalsozialistische Weihnachten – Fest- und Feiergestaltung der „Deutschen Weihnacht“. In: hans-dieter-arntz.de. 29. Dezember 2009, abgerufen am 30. März 2012.
  10. Briefmarken mit dem Motiven des Winterhilfswerks
  11. Die UFA-Tonwoche 438 vom 6. Dezember 1939 berichtete, dass 34 Millionen Weihnachtsfiguren für das WHW in „Notstandsgebieten“ des Bayerischen und Böhmischen Waldes und des Erzgebirges angefertigt wurden.
  12. Wolfsschanze 6. Januar 1942, Hitler äußert: „Die Wollsammlung jetzt, es ist wirklich rührend, was da geschieht! Die Leute schenken ihre kostbaren Sachen her, aber sie müssen das Gefühl haben, daß jeder Unterschleif unterbleibt. Es muß Gewißheit sein, dass das an den Mann kommt! Der kleinste Muschik kann den kostbarsten Pelz tragen, aber gnade Gott dem, der auf dem Weg bis zum Soldaten sich an dem Pelz vergreift!“ in Heinrich Heim, Werner Jochmann (Hrsg. und kommentiert): Adolf Hitler – Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Sonderausgabe. Orbis Verlag, München, 2000 (Original erschienen bei Albrecht Knaus Verlag, Harburg 1980), S. 182.
  13. Die Verwendung sakraler und völkischer Symbole des Weihnachtsfestes (wie z. B. Christkind, Engel, Krippe, Knecht Ruprecht, Weihnachtsstern, Weihnachtsbaum, Adventskranz) soll durch die Richtlinie für die Werbung keineswegs untersagt sein, vielmehr soll bei solchen Werbemotiven besonders auf Geschmack geachtet werden. in: Richtlinie der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel für die Weihnachtswerbung. Berlin, November 1936.
  14. „Es soll aber stets geprüft werden, ob nicht die Verbindung derjenigen Weihnachtssymbole, die den sakralen und völkischen Charakter des Festes besonders betonen, mit der Warenwerbung aufdringlich wirkt und daher dem gesunden Volksempfinden widerspricht (z. B. Christkind, Engel, Krippe, Knecht Ruprecht, Weihnachtsstern, Weihnachtsbaum, Adventskranz usw.)“. In Richtlinie der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel für die Weihnachtswerbung. Berlin, Oktober 1936.
  15. „Einmal im Jahr, in der heiligen Nacht, verlassen die toten Soldaten die Wacht, die sie für Deutschlands Zukunft stehen, sie kommen ins Haus, nach Art und Ordnung zu sehen. Schweigend treten sie ein in den festlichen Raum – den Tritt der genagelten Stiefel, man hört ihn kaum. Sie stellen sich still zu Vater und Mutter und Kind, aber sie spüren, dass sie erwartete Gäste sind: Es brennt für sie eine Kerze am Tannenbaum, es steht für sie ein Stuhl am gedeckten Tisch, es glüht für sie im Glase dunkel der Wein. […] Wenn dann die Kerzen am Lichtbaum zu Ende gebrannt, legt der tote Soldat die erdverkrustete Hand jedem der Kinder leise aufs junge Haupt: Wir starben für euch, weil wir an Deutschland geglaubt. Einmal im Jahr nach der heiligen Nacht, beziehen die toten Soldaten wieder die ewige Wacht.“ Hauptkulturamt der NSDAP: Weihnachten in der Familie. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 120.
  16. Laßt uns einem Atemzug vor unserem Tannenbaum bedenken, daß der Bolschewismus das Weihnachtsfest mit Stumpf und Stiel ausgerottet und daß der Amerikanismus es zu einem Rummel mit Jazz und Barbetrieb verunstaltet hat, dann wissen wir, daß wir auch im Kriege, nein gerade im Kriege Weihnachten in der Familie begehen müssen, denn auch dafür, daß wir dieses Fest behalten und gestalten dürfen, stehen unsere Soldaten die Wacht. in: Hauptkulturamt der NSDAP: Weihnachten in der Familie. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 114.
  17. Die Toten „stehen nach germanischer Art nicht nur im Kampfe weiterhin an unserer Seite, sondern weilen auch bei unseren Festen mitten unter uns. Wir gedenken in der Heiligen Nacht des Jahres ebenso der Mutter unseres Volkes, deren Einsatz uns Glauben an die große Zukunft, die große Sonnenwende unseres Volkes gibt.“ In: Oberbergischer Bote. Das Tageblatt des schaffenden Volkes. Amtliche Zeitung der NSDAP/Kreisblatt des Oberbergischen Kreises, 4. Dezember 1941.
  18. Insbesondere an der Hand verwundete Soldaten bekamen diese Möglichkeit. Die Aufnahmen wurden meist in Lazaretten auf Schallfolien, sogenannte Decelith-Folien, geschnitten, die auf jedem Plattenspieler oder Grammophon mit einer beigefügten Spezialnadel mit 78 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden konnten. Der sprechende Feldpostbrief. In: Deutsches Rundfunkarchiv. Dezember 2002, archiviert vom Original am 21. Juni 2006; abgerufen am 13. Dezember 2017.
  19. Soldatenweihnacht im Weltkrieg

    Einsame Wacht,
    Schneekühle Nacht!
    Es knarrt der Frost im Eise
    Der Sturm singt harsche Weise,
    Der Friede, den ich Preise,
    Der ist in Bann und Acht.

    Brandhelle lobt!
    Mord, Haß und Tod,
    Sie recken ob der Erde
    Zu grauser Drohgebärde,
    Daß niemals Friede werde,
    Schwurhände blutig rot.

    Was Frost und Leid.
    Mich brennt ein Eid,
    Der glüht wie Feuersbrände
    durch Schwert und Herz und Hände.
    Es ende drum, wie’s ende-
    Deutschland, ich bin bereit.

  20. „Keiner unserer Feinde kennt den Zauber, die Macht des Lichterbaumes auf unser Gemüt, auf unsere Kraft. Bleiben wir deutscher Art treu! Denn deutsche Art ist noch ein Größeres, deutsche Tugend, eine vor allem, das ist die Treue! […] Und ist der Krieg keine große deutsche Sache? Bleiben wir also dem Kriege treu, Kameraden! Wenn wir ihm treu bleiben bis zum Ende, so bleiben wir auch dem Vaterland treu. Mit dieser Gewißheit wird uns unser heutiges Kriegsweihnachtsfest nicht zu einer Sentimentalität werden, nicht eine Hingabe an wehmütige Gedanken, sondern zu einem Symbol und sichtbaren Zeichen ungeheurer Gemeinsamkeit in unserer deutschen Art.“ ausDeutsche Art ist es, Weihnacht zu Feiern! In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 41.
  21. Das stille Bild der Weihnacht: die Mutter und das Kind auf ihrem Schoß – dieses alte deutsche Bild geht wiederum hinaus nach Osten und Westen. In Nord und Süd wächst es aus den Soldatenherzen auf, und nur härter schließt sich die Faust um das Gewehr, nur schärfer ist der Blick nach vorn gerichtet! Denn dieses Bild erfüllten deutschen Friedens ist Auftrag, ist Verpflichtung, es zu schützen! Und Kinderlachen, Mutterliebe – das alles macht nicht weich und schwach, es wappnet, panzert jedes Mannes Herz, und trotziger nur und entschlossener ist der Schritt in die Ferne. Wolfgang Jünemann: Der Sieg des Lebens – Die Wache der deutschen Weihnacht. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 99.
  22. In Gedanken an den Führer, der auch an diesem Abend allgegenwärtig da ist, wo Deutsche zusammensitzen, werden wir uns um das Vaterland stellen. Es soll größer, schöner und erhabener aus diesem Kriege hervorgehen. Es soll die stolze und freie Heimat für uns alle sein. Das wollen wir in dieser Stunde dem Führer geloben. Er kann sich auf sein Volk an der Front in der Heimat und in der Welt verlassen. Er führt uns – wir folgen ihm. Von keinem Gedanken des Zweifels belastet, tragen wir hinter ihm die Fahne und das Reich. Fahne und Reich sollen rein und unversehrt sein, wenn die große Stunde des Sieges kommt. Joseph Goebbels: Fahne und Reich (1941): In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 6.
  23. „Achtung, ich rufe noch einmal Stalingrad. – Hier ist Stalingrad. Hier ist die Front an der Wolga. – Achtung, noch einmal die Lappland-Front. – Hier ist die Baracke im finnischen Winterwald. – Achtung, noch einmal Süd-Frankreich. Die Luftwaffe. – Hier ist ein Feldflugplatz in Süd-Frankreich. [usw. mit Einzelmeldungen …] Hier ist noch einmal der Schwarzmeerhafen auf der Halbinsel Krim. Wir bitten Euch Kameraden, jetzt in das schöne alte deutsche Weihnachtslied Stille Nacht mit einzustimmen. – Diesem spontanen Wunsch unserer Kameraden fern drunten im Süden am Schwarzmeer schließen sich nun alle Stationen an. Jetzt singen sie schon am Eismeer und in Finnland. Und jetzt singen sie im Kampfraum um Rschew. Und jetzt schalten wir dazu alle [sic!] die anderen Stationen. Leningrad. Stalingrad. Und jetzt kommt dazu Frankreich. Kommt dazu Catania und singt Afrika. Und nun singt alle mit. Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute das alte deutsche Volkslied.“- Schlussteil der Weihnachtsringsendung 1942.
  24. Die vorgeschlagene Gestaltung ähnele einer kirchlichen Prozession mit anschließendem Gottesdienst: Schweigemarsch, Ansprache, Lieder und Kranzopfer. aus: Cornelius: Genese und Wandel. S. 34.
  25. Die deutsche Hausfrau sieht sich in dem Lebenskampf des deutschen Volkes plötzlich in die vorderste Linie der Abwehrschlacht gestellt. Erika Semmler: Sinngebäck. In: Arbeitsblätter der Reichsfrauenführung, Heft 1, Voggenreiter Verlag, Potsdam 1940, S. 20–22.
  26. „Stellt Euch vor, einem Kameraden von mir haben sie einen falschen Bart umgehängt, ihm eine Bischofsmütze aufgesetzt, Pelzpantoffeln angezogen, einen Krummstab in die Hand gegeben und ihn St. Nikolaus genannt. […] Das schlimmste aber ist, daß sie uns statt des gutgemeinten Tannenreises eine böse Rute in die Hand gegeben haben und uns zu Kinderfressern gemacht haben.
    Aber das ist die Richtigkeit: seit uralten Zeiten kommen wir um die Mittwinterzeit […] Da brachten wir allerhand schöne Dinge mit, das neue Jahr zu begrüßen: Grüne Zweige und Äpfel und Nüsse, und wenn ich in früheren Zeiten so auf meinem Schimmel durch die Winternächte, die Weihenächte ritt, beschneit und bereift, da traf ich manchmal die gute Frau Holle, die sich um diese Zeit immer besonders schön und festlich hergerichtet hatte  […] und mich, mich ruppigen Gesellen im dicken Pelz, mich nannten sie den rauhen Percht, den Ruppricht. Aber trotz meiner rauhen Schale und meines bereiften Bartes hatten sie mich alle gern. […] Und deshalb, meine ich, solltet Ihr mal einen Augenblick ernst und still sein […] und in mir den uralten Boten Eures Volkes sehen.“ Aus: Der Weihnachtsmann spricht! In: Deutsche Kriegsweihnachten, Franz Eher-Verlag, München 1943, S. 123–124.
  27. „… und eines Tages gibt es wieder Stricker-Räder“, Anzeigentext für Stricker-Fahrräder aus „Die Wehrmacht“, Nr. 26, 17. Dezember 1941, S. 12.
  28. Manfred Becker-Huberti: „Wieweit die Nazi-Propaganda das Weihnachtsfest wirklich umfunktionieren konnte, lässt sich heute nicht mehr richtig beurteilen“. Zitiert in Advent und Weihnachten im Nationalsozialismus.

Einzelnachweise

  1. Foitzik: Rote Sterne, Braune Runen. S. 122.
  2. Wilfried Daim: Der Mann, der Hitler die Ideen gab: Von den religiösen Verirrungen eines Sektierers zum Rassenwahn des Diktators. Isar-Verlag, München 1958, S. 216 f. Neuauflage unter dem Titel: Der Mann, der Hitler die Ideen gab: Jörg Lanz von Liebenfels. VMA-Verlag, Wiesbaden 2000, ISBN 3-928127-73-X.
  3. Doris Foitzik: Weihnachten. In: Francois Etienne, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 3, C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47224-9, S. 161–162.
  4. Cornelius: Genese und Wandel. S. 21 f.
  5. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 91.
  6. Esther Gajek: Weihnachten im Dritten Reich: Der Beitrag von Volkskundlern an den Veränderungen des Weihnachtsfestes. (Ethnologia Europaea, Band 20). 1990, S. 133 f.
  7. Edgar Charles Polomé: Germantum und religiöse Vorstellungen. In: Heinrich Beck (Hrsg.): Germanenprobleme aus heutiger Sicht. (Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Ergänzungsbände, Band 1). de Gruyter, Berlin/ New York 1999, ISBN 3-11-016439-6, S. 278.
  8. Werner Weissmann: Sonne, Gral, Dämonen: Bedeutende abendländische Symbole in Mythos, Religion und Kunst. WUV Universitätsverlag, Wien 2003, ISBN 3-85114-778-2, S. 267 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Hans Förster: Die Feier der Geburt Christi in der Alten Kirche: Beiträge zur Erforschung der Anfänge des Epiphanie- und Weihnachtsfests. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147291-8, S. 116 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche siehe Fußnote Nr. 8: Auch die heidnischen Germanen feierten zur Zeit der Wintersonnenwende ein großes Freudenfest, das sogenannte Julfest).
  10. Andreas Nordberg: Jul, disting och förkyrklig tideräkning: Kalendrar och kalendarisk riter i det förkristna Norden. (pdf; 2,1 MB) Uppsala, 2006, S. 65, archiviert vom Original am 24. Dezember 2013; abgerufen am 27. August 2020 (schwedisch).
  11. Gregor Rohmann: Tanzwut. Kosmos, Kirche und Mensch in der Bedeutungsgeschichte eines mittelalterlichen Krankheitskonzeptes. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-36721-6, S. 267 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Susan B. Roll: Toward the Origins of Christmas. Kampen 1995, ISBN 90-390-0531-1, S. 83 ff.
  13. Ernst Piper: „Der Nationalsozialismus steht über allen Bekenntnissen.“: Alfred Rosenberg und die völkisch-religiösen Erneuerungsbestrebungen. In: Uwe Puschner, Clemens Vollnhals (Hrsg.): Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Band 47). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-36996-8, S. 345 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Manfred Becker-Huberti: Weihnachten im katholischen Festjahr. abgerufen am 17. Februar 2013.
  15. Josef Thomik: Nationalsozialismus als „Ersatzreligion“. Einhard, Aachen 2009, ISBN 978-3-936342-73-4, S. 25–37.
  16. Ernst Piper: Der Nationalsozialismus steht über allen Bekenntnissen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 347?
  17. Cornelius: Genese und Wandel. S. 7.
    Wilhelm Beilstein: Lichtfeier. 6. Auflage. Deutscher Volksverlag, München 1943, DNB 57221202X, S. 15 ff.
  18. Vondung: Magie und Manipulation. S. 185.
    Otto Hentschel: Sonnenwende. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1933, S. 3 ff.
  19. E. R. Carmin: Das schwarze Reich: Geheimgesellschaften. Nicol, Hamburg 2005, ISBN 3-933203-62-7, S. 54–188.
  20. Victor Klemperer: LTI – Notizbuch eines Philologen. 22. Auflage. Philipp Reclam jun, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-020149-7, S. 15 ff.
  21. Hans-Jochen Gamm: Der braune Kult: Das Dritte Reich und seine Ersatzreligion: Ein Beitrag zur politischen Bildung. Rütten und Loening, Hamburg 1962, S. 162.
  22. Nationalsozialismus als politische Religion. Die Sonnenwendfeiern im Dritten Reich. Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz, abgerufen am 18. Februar 2013.
  23. Ernst Piper: „Der Nationalsozialismus steht über allen Bekenntnissen.“, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 350
  24. Horst Junginger: Die Deutsche Glaubensbewegung als ideologisches Zentrum der völkisch-religiösen Bewegung. In: Puschner/Vollnhals (Hrsg.): Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Band 47). ISBN 978-3-525-36996-8, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. Rainer Bucher: Hitlers Theologie. Echter, Würzburg 2008, ISBN 978-3-429-02985-2, S. 27.
  26. Friedrich Zipfel: „Kirchenkampf in Deutschland 1933–1945“. 11 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin). Walter de Gruyter, Berlin 1965, ISBN 3-11-000459-3, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27. Heinrich Heim, Werner Jochmann (Hrsg. und kommentiert): Adolf Hitler: Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Sonderausgabe. Orbis Verlag, München 2000 (Original erschienen bei Albrecht Knaus Verlag, Harburg 1980), S. 83 ff.
  28. Cornelius: Genese und Wandel. S. 8.
  29. Nico Ocken: Hitlers „Braune Hochburg“: Der Aufstieg der NSDAP im Land Thüringen (1920–1930). Diplomica, Hamburg 2013, ISBN 978-3-8428-4252-6, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Manfred Eder: Hitler und die Bibel. Anmerkungen zu einem merkwürdigen Verhältnis. In: Georg Steins (Hrsg.): Das Buch ohne das man nichts versteht. Die kulturelle Kraft der Bibel. Münster 2005, S. 150–156.
  31. Unser Schwur: „Alles für Deutschland!“ Adolf Hitler. In: dhm.de. Archiviert vom Original am 7. April 2014; abgerufen am 11. Oktober 2020 (Weihnachtspostkarte mit Hitlerporträt, 1940).
  32. Hans-Jochen Gamm: Der braune Kult: Das Dritte Reich und seine Ersatzreligion: Ein Beitrag zur politischen Bildung. Rütten und Loening, Hamburg 1962, S. 11.
  33. Amrei Arntz: Advent und Weihnachten im Nationalsozialismus – 1. Teil: Festtheoretische Perspektiven im Dritten Reich. In: hans-dieter-arntz.de. 24. Dezember 2009, abgerufen am 28. März 2012.
  34. Doris Foitzik: Weihnachten. In: Francois Etienne, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 3. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47224-9, S. 162.
  35. Karl-Heinz Janßen: Statt des Christkinds kam Frau Holle. In: Die Zeit. 19. Dezember 1975.
  36. Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. München 2006, ISBN 3-486-54501-9, S. 236–250.
  37. Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts. Eine Wertung der seelisch-geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit. 177.–182. Auflage. Hoheneichen-Verlag, München 1941, S. 611.
  38. Florian Tennstedt: Wohltat und Interesse. Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes: Die Weimarer Vorgeschichte und ihre Instrumentalisierung durch das NS-Regime. In: Geschichte und Gesellschaft. 13, Göttingen 1987, S. 173.
  39. Elke Fröhlich (Hrsg.): Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Teil I, Band 2, München 1998, ISBN 3-598-23730-8, S. 207, 220.
  40. Abzeichen des WHW Auswahl von WHW Abzeichen des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30. März 2012.
  41. Constance Dittrich, Kerstin Merkel: Einführung: Allgegenwärtig und ganzheitlich: Die Ideologie des Nationalsozialismus in Kindheit und Jugendzeit. In: Merkel/Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 9–15.
  42. Marianne Hoppe und Käthe Dorsch erhalten von Adolf Hitler eine Spende für das WHW. In: Kölnische Illustrierte Zeitung, Nr. 51, 12. Jhrg, 16. Dezember 1937, S. 1610.
  43. Vondung: Magie und Manipulation. S. 85.
  44. Deutsches Historisches Museum: Wunschzettel der NS-Volkswohlfahrt 1934, abgerufen am 18. Februar 2013.
    Deutsches Historisches Museum: Wunschzettel der NS-Volkswohlfahrt 1935, abgerufen am 18. Februar 2013.
  45. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 105.
  46. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 66.
  47. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 71.
  48. Kurt Eggers: Weihnachten. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 10–12.
  49. Doris Foitzik: Weihnachten. In: Francois Etienne, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 3, C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47224-9, S. 161.
  50. Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938–1945. Band 12, Pawlak, Hersching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 4597 und 4599.
  51. Cornelius: Genese und Wandel. S. 9.
  52. Doris Foitzik: Weihnachten im Nationalsozialismus: Nationalsozialistische Lenkungsmaßnahmen am Beispiel eines Familienfestes. Hamburg 1987, S. 70 f.
  53. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 117 ff.
  54. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1943, S. 11.
  55. Martin Schmidt: Raub an allen Fronten. In: LVR-Industriemuseum Ratingen: Glanz und Grauen. Mode im „Dritten Reich“. LVR-Industriemuseum, Ratingen 2012, ISBN 978-3-9813700-2-7, S. 44 f.
  56. Anne Sattler: Und was erfuhr des Soldaten Weib? Private und öffentliche Kommunikation im Kriegsalltag. (= Medien- und Geschlechterforschung. Band 4). Lit, Münster/ Hamburg 1994, ISBN 3-8258-2030-0, S. 73.
  57. Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938–1945. Band 12, Pawlak, Hersching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 4587.
  58. Kriegsweihnacht: Fest der Finsternis. In: Spiegel Online. 29. Dezember 2009, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  59. Mit dem Begriff des „Christbaumsetzens“ wurde während des Luftkrieges umgangssprachlich das Abwerfen von Leuchtmunition zum Markieren von Zielobjekten durch Pathfinder-Flugzeuge vor den eigentlichen Bombenangriffen bezeichnet. Ein sarkastischer, weit verbreiteter sogenannter Flüsterwitz beschreibt die Deutsche Weihnacht 1943 : „Die Engländer werfen die Christbäume vom Himmel, die Flak liefert Kugeln, Göring stiftet das Lametta, Goebbels erzählt Weihnachtsmärchen, das deutsche Volk zündet Kerzen im Keller an und erwartet die Bescherung von oben“.
  60. Krieg und Privatsphäre. NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 22. November 2016.
  61. Nicole Kramer: Mobilisierung für die Heimatfront. In: Sybille Steinbacher (Hrsg.): Volksgenossinen-Frauen in der NS-Volksgemeinschaft. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0188-7, S. 73.
  62. Wochenschau Nr. 642, 21. Dezember 1942, 9:22 bis 19:44, abgerufen am 30. März 2012.
  63. Wochenschau Nr. 694, 22. Dezember 1943, 4:02 bis 6:48; abgerufen am 3. April 2012.
  64. Wochenschau Nr. 692, 8. Dezember 1943; abgerufen am 30. März 2012.
  65. Der sprechende Feldpostbrief. In: Deutsches Rundfunkarchiv. Dezember 2002, archiviert vom Original am 21. Juni 2006; abgerufen am 13. Dezember 2017.
  66. Licius Stolo: Hallo Tommy, hallo Fritz. Hallo Iwan! Weihnachten und der Widersinn des Krieges. In: neues-deutschland.de. 18. Dezember 2010, abgerufen am 10. Oktober 2020 (Gemeinsamer Wintergottesdienst im Winter 1940/41 an der Ostfront).
  67. Feldpostbriefe. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 20–32.
  68. Walter Flex: Soldatenweihnacht im Weltkriege. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 16.
  69. Sven Felix Kellerhoff: Görings künstliche Weihnachtsbäume für Stalingrad. In: Die Welt. 18. Dezember 2012.
  70. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 143–151.
  71. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 143.
  72. Die Deutsche Wochenschau 642 vom 21. Dezember 1942, abgerufen am 1. März 2013.
  73. Ausschnitt aus der Deutschen Wochenschau 537 vom 18. Dezember 1940, abgerufen am 1. März 2013.
  74. Paul Brückner: Weihnachten 1944 an der Front. Portal Das Gedächtnis der Nation, Augenzeugenbericht aus dem Jahr 2003 über Weihnachten an der belgischen Front auf youtube.com; zuletzt abgerufen am 1. April 2012.
  75. Rede Joseph Goebbels Ausschnitt der Rede zur Volksweihnacht 1933, abgerufen am 28. März 2012.
  76. Joseph Goebbels: Aus der Rede zur Volksweihnacht 1940. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 152.
  77. Josef Schaaf: Weihnachten 1942 im Kessel von Stalingrad; Portal Das Gedächtnis der Nation. Augenzeugenbericht auf youtube.com; zuletzt abgerufen am 1. April 2012.
  78. Rolf-Dieter Müller: Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945. Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94133-9, S. 174–176. Anm: In der Zahl der Überlebenden sind die Verwundeten und die aus dem Kessel evakuierten Angehörigen der Wehrmacht enthalten. Die sowjetische Gefangenschaft überlebten nur schätzungsweise 5000 der 110.000 gefangen genommenen Soldaten.
  79. Joseph Goebbels: Am Weihnachtsabend 1942. In: Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Deutsche Kriegsweihnacht. Franz Eher Nachf, München 1943, S. 148.
  80. Heinz Boberach: Meldungen aus dem Reich: Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938–1945. Band 12, Herrsching 1984, S. 4600.
  81. Pressemitteilung des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth zur (Sonder-) Ausstellung „Kriegsweihnacht 1940–1943 – Weihnachtsringsendungen im 2. Weltkrieg“ (November 2004 bis Januar 2005; PDF; 9 kB) vom 5. November 2004 von Gerd Walther; Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 40–46; Ansgar Diller: Die Weihnachtsringsendung 1942. Der Produktionsfahrplan der RRG. In: Rundfunk und Geschichte. Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte. Informationen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv. Jahrgang 29 (2003), Heft 1/2, S. 47–48; Dominik Schrage: „Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute“ – Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942. In: Daniel Gethmann, Markus Stauff (Hrsg.): Politiken der Medien. Diaphanes, Zürich/Berlin 2005, (sequenzia. Band 11), ISBN 3-935300-55-7, S. 267 (269–273) <Online (Memento vom 10. September 2014 im Internet Archive) (PDF; 166 kB) S. 4–7>.
  82. Siehe Programmabdruck für den Sonntag, 24. Dezember 1939. In: Der Deutsche Rundfunk. Rundschau und Programm für alle Funk-Teilnehmer. Zeitschrift der am Deutschen Rundfunk beteiligten Kreise. Jahrgang 17 (1939), Heft 52 (24. Dezember 1939), S. 9 ZDB-ID 546650-7.
  83. Tondokument – Schlussteil der Weihnachtsringsendung 1942. (MP3; 2,3 MB)
  84. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 44.
  85. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 46.
  86. Die Weihnachtsringsendung – eine Großleistung von Organisation und Technik. In: Funkschau. Zeitschrift für Funktechniker. Funkschau des Monats. Magazin für den Praktiker. Jahrgang 14 , Heft 2, 1941, S. 22 (online). (PDF; 1,7 MB)
  87. Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 6: Meldungen aus dem Reich Nr. 142 vom 18. November 1940 – Nr. 179 vom 17. April 1941. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 1886 (1888).
    Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 9: Meldungen aus dem Reich Nr. 247 vom 18. Dezember 1941 – Nr. 271 vom 26. März 1942. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 3132 (3136).
    Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich 1938–1945. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Band 12: Meldungen aus dem Reich Nr. 332 vom 5. November 1942 – Nr. 362 vom 25. Februar 1943. Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 4597 (4601).
  88. Dominik Schrage: „Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute“ – Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942. (Memento vom 10. September 2014 im Internet Archive) In: Daniel Gethmann, Markus Stauff (Hrsg.): Politiken der Medien. Diaphanes, Zürich/ Berlin 2005, (sequenzia. Band 11), ISBN 3-935300-55-7, S. 267 (270). (Online-Fassung; PDF; 161 kB mit anderer Seitennummerierung)
  89. Pressemitteilung des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth zur (Sonder-)Ausstellung „Kriegsweihnacht 1940–1943 – Weihnachtsringsendungen im 2. Weltkrieg“ (November 2004 bis Januar 2005; PDF; 9 kB) vom 5. November 2004 von Gerd Walther; Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks. Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Band 2. Siebel, Meckenheim 2009, ISBN 978-3-88180-682-4, S. 40–46; Ansgar Diller: Die Weihnachtsringsendung 1942. Der Produktionsfahrplan der RRG. In: Rundfunk und Geschichte. Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte. Informationen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv. Jahrgang 29 (2003), Heft 1/2, S. 47–48; Schrage: „Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute“. S. 267 (269–273). (online) (PDF; 166 kB) S. 4–7.
  90. Iris Oppermann: Die Sonnenwendfeier in Marbach am 21. Juni 1934. Die deutsche Jugend huldigt Friedrich Schiller- multifunktionaler Geniestreich im Dienste einer regiemintegrativen Klassikerinszenierung. In: Georg Bollenbeck, Thomas La Presti (Hrsg.): Traditionsanspruch und Traditionsbruch. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13757-3, S. 60.
  91. Otto Huth: Die Wintersonnenwende und ihre alten völkischen Bräuche. In: Hauptamt für Volkswohlfahrt (Hrsg.): Ewiges Deutschland – Monatsschrift für den deutschen Volksgenossen. 3. Jhrg, Heft 12, 1938, S. 373 f.
  92. Nationalsozialismus als politische Religion. Die Sonnenwendfeiern im Dritten Reich, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz, abgerufen am 18. Februar 2013.
  93. Vondung: Magie und Manipulation. S. 187.
  94. Cornelius: Genese und Wandel. S. 33.
  95. Otto Hentschel: Sonnenwende. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1933, S. 5.
  96. Deutsches Historisches Museum: Monatsschrift der Propagandaleitung der NSDAP „Unser Wille und Weg“ mit Anleitung zur Sonnenwendfeier 1935; abgerufen am 18. Februar 2013.
  97. Zehnte Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz vom 1. September 1939. RGbl. I S. 1570.
  98. Gauarbeitsgemeinschaft für Volkstumsarbeit des NS-Volkskulturwerkes, Gau Kärnten: Deutsche Weihnacht. Klagenfurt 1941; zitiert in: Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 92.
  99. Zapp: Germanisch-deutsche Weihnacht. S. 6.
  100. Das völkische Lied. Deutscher Volksverlag, München 1939, A441.
  101. Deutsches Historisches Museum: Abzeichen des Jungvolkes vom 20. Dezember 2013, abgerufen am 18. Februar 2013.
  102. Sönke Petersen: Weihnachten und Silvester. In: Salewski/Schulze-Wegener: Das Kriegsjahr 1944. S. 213.
  103. Alois Döring: Rheinische Bräuche durchs Jahr. Greven, Köln 2006, ISBN 3-7743-0377-0, S. 410.
  104. Thilo Scheller: Die Heimholung des Feuers. (Deutsche Volkskunde Band 1). Berlin 1939, S. 293–297.
  105. Esther Gajek: Weihnachten im Dritten Reich: Der Beitrag von Volkskundlern an den Veränderungen des Weihnachtsfestes. Ethnologia Europaea, Band 20, 1990, S. 131.
  106. Erwin Tschechne: Vom Kindlein in der goldenen Wiege. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 23a.
  107. Hertha Ohling: Die Lebensmutter. In: Hertha Ohling: Im engsten Ringe – Weg in die Weihnachtszeit. Im Auftr. des Hauptkulturamtes in der Reichspropagandaleitg der NSDAP und des Hauptamtes für Volkswohlfahrt für die Deutsche Familie gestaltet. Fackelträger-Verlag, Berlin 1943; DNB 1019720271, S. 154.
  108. Fritz Hugo Hoffman: Wintersonnenwende – Julfest – Weihenachten. Berlin 1935, S. 51.
  109. Erika Timm: Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. 160 Jahre nach Jacob Grimm aus germanistischer Sicht betrachtet. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 3-7776-1230-8, S. 2 ff.
    Doris Foitzik: Weihnachten im Nationalsozialismus: Nationalsozialistische Lenkungsmaßnahmen am Beispiel eines Familienfestes. Hamburg 1987, S. 46 f.
    Rudolf Klodwig: Deutsche Sippenfeier:Jahreslauffeiern. Queißer-Verlag, Jauer /Schles, S. 10.
  110. Verordnung über die Stiftung des Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter vom 16. Dezember 1938. Reichsgesetzblatt Nr. 224 vom 24. Dezember 1938.
  111. Deutsches Historisches Museum: Das Mutterkreuz, abgerufen am 19. Februar 2013.
  112. Thilo Scheller: Olper Festpostbrief. Zitiert aus Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht; S. 90.
  113. Cornelius: Genese und Wandel. S. 43.
  114. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 77.
  115. Esther Gajek: Adventskalender: Vom Anfang bis zur Gegenwart. Süddeutscher Verlag München 1996, ISBN 3-7991-6422-7, 79 ff.
    Lars Winterberg: Adventskalender. In: advent-ist-im-dezember.de. 8. November 2018, abgerufen am 18. März 2019.
  116. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 77 f.
  117. Wir backen zum Fest. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942, S. 13a.
  118. Wir bauen Schneebunker und Schneemänner. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942, S. 13.
  119. Kinder malen. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 9a.
  120. Die Sippe. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942, S. 20.
  121. Von den Sinnbildern. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 20a.
  122. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942.
  123. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1943.
  124. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942; S. 23.
  125. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 73.
  126. Naturalistischer Kerzenständer mit einem hölzernen Sonnenrad, Süddeutsche Zeitung, am 26. Februar 2013.
  127. Wir schmücken den Tisch. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1943, S. 21a.
  128. Hans Thomas Hakl: Nationalsozialismus und Okkultismus. In: Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-48-7, S. 197 ff.
    Corinna Treitel: A Science for the Soul – Occultism and the Genesis of the German Modern. Johns Hopkins University Press, Baltimore und London 2004, ISBN 0-8018-7812-8, S. 220 f.
  129. Gabriele Huber: Die Porzellan-Manufaktur Allach-München GmbH: eine „Wirtschaftsunternehmung“ der SS zum Schutz der „deutschen Seele“. Jonas-Verlag, Marburg 1992, ISBN 3-89445-132-7, S. 5 ff.
  130. Advent: Adventskranz. In: ekd.de. 11. März 2013, abgerufen am 23. Dezember 2021.EKD: Geschichte des Adventskranz, abgerufen am 1. März 2013.
  131. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 73 f.
  132. Wilhelm Beilstein: Lichtfeier: Sinn, Geschichte, Brauch und Feier der deutschen Weihnacht. 5. Auflage. Deutscher Volksverlag, München 1942, DNB 572212011, S. 29.
  133. Irmgard Benzig-Voigt: Vom Kind in der Krippe zum Kind in der Wiege – Das Weihnachtslied der NS-Zeit. 46. Jahrgang, Neue Musik Zeitung, Regensburg 1997, S. 2 ff.
  134. Gotthold Frotscher: Hirtenmusik. In: Musik in Jugend und Volk, 2. Jahrg, Kallmeyer, Wolfenbüttel und Berlin 1939, S. 449 ff.
  135. Hildegard Rennert: Weihnachten im Walde. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1943, S. 24a–30.
  136. Das Weihnachtsgärtlein. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1943, S. 7.
  137. Cornelius: Genese und Wandel. S. 45.
  138. Thilo Scheller: Lichtersprüche. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1943, S. 22a.
  139. Doris Foitzik: Weihnachten. In: Francois Etienne, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 3, C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47224-9, S. 154.
  140. Friedrich Rehm: Weihnachten im deutschen Brauchtum. Von deutscher Art und Kunst, Mappe 4; Leipzig: A. Strauch, 1937, S. 25.
  141. Cornelius: Genese und Wandel. S. 41.
    Otto Blaßmann: Germanien. Blätter für Freunde germanischer Vorgeschichte. Leipzig 1937, S. 360.
  142. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 83–85.
  143. Lothar Simmank: Runen am Christbaum: Wie Nazis Weihnachten umdeuten. auf: evangelisch.de, 19. Dezember 2011; abgerufen am 29. März 2012.
  144. Ulrike Marski, Albrecht Bedal: So war's im Winter: Erinnerungen an die kalte Jahreszeit auf dem Land im Schwäbisch-Fränkischen Raum. Rotabene, Rothenburg o.d. Tauber 1994, ISBN 3-927374-15-6, S. 124.
  145. Sonnenräder für den Weihnachtsbaum. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 18a.
  146. Geschichte des Jöölbooms, abgerufen am 1. März 2013.
  147. Titelblatt der NS-Frauenwarte, Heft 11, 7. Jahrg, 1938.
  148. Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest. S. 170.
  149. Weihnachtsausgabe der NS Frauenwarte 1941.
  150. Ernst Otto Thiele: Sinnbild und Brauchtum. Voggenreiter-Verlag, Potsdam 1937, S. 37.
  151. Hans Venatier: So feiern wir Weihnachten. In: SS-Hauptamt: Weihnacht 1943. Bruckmann, München 1943, S. 50.
  152. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen heilige Nacht. S. 162.
  153. Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft: Zeitgemäßer Haushalt: Dezember-Brief 1939. Berlin 1939.
  154. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen heilige Nacht. S. 163.
  155. Sylvia Schilde: Zum Weinen war keine Zeit. Lebensgeschichtliche Erinnerungen von Frauen aus dem Westmünsterland. Lit-Verlag, Münster, Hamburg, London 2003, ISBN 3-8258-2604-X, S. 172.
  156. Karl Meisen: Nikolauskult und Nikolausbrauch im Abendlande: Eine kulturgeographisch-volkskundliche Untersuchung. Schwann Verlag, Düsseldorf 1931, S. 476.
  157. Georg Klein: Knecht Ruprecht & Co: Die etwas unheimlichen Begleiter; Artikel auf evangelisch.de vom 5. Dezember 2009; abgerufen am 28. März 2012.
  158. Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest. S. 24.
  159. Cornelius: Genese und Wandel. S. 35–37.
  160. Cornelius: Genese und Wandel. S. 36.
  161. Alois Döring: Rheinische Bräuche durchs Jahr. Greven, Köln 2006, ISBN 3-7743-0377-0, S. 398 f.
  162. Esther Gajek: „Hohe Nacht der klaren Sterne“ und andere „Stille Nacht“ der Nationalsozialisten. In: Richard Faber (Hrsg.): Säkularisierung und Resakralisierung. Zur Geschichte des Kirchenliedes und seiner Rezeption. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, S. 145 ff.
  163. Richard Faber: Säkularisierung und Resakralisierung – zur Geschichte des Kirchenlieds und seiner Rezeption. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, S. 151.
  164. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 75.
  165. Günter Noll: Zwischen Kinderweltidylle und Wehrerziehung. Anmerkung zum Kinderlied in der NS-Zeit. In: Barbara Book: Kinderliederbücher 1770–2000: Eine annotierte, illustrierte Bibliografie. Waxmann, Münster 2007, ISBN 978-3-8309-1819-6, S. 47.
  166. Ulrich Bender: Kirchenmusiker im „Dritten Reich“. Wilhelm Bender (1911–1944). Musiker an der Berliner Parochialkirche. Person und Werk im kirchenpolitischen Wettbewerb. Mauer-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86812-246-6, S. 229.
  167. Michael Fischer: Hohe Nacht der klaren Sterne (2011). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon
  168. Heino: Sing mit Heino – Nr. 5 Winterzeit. Köln: EMI-Electrola, 2003. DNB 35862178X
  169. Theo Herrlein: Das Weihnachtslexikon. rororo, Reinbek 2006, ISBN 3-499-62182-7, S. 31.
  170. Heino: Deutsche Weihnacht und festliche Lieder, LP, Emi Electrola, 1964, C064-29539.
  171. Katholisches Kirchenlied Katholischer Ursprungstext 1599; 8. Juli 2009; abgerufen am 28. März 2012.
  172. Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 3.
  173. Umdichtung 1943 Umdichtung 1942; 8. Juli 2009; abgerufen am 28. März 2012.
  174. Friedhelm Brusniak: „Die Kinder bey der Krippe“. Zur Geschichte von „Ihr Kinderlein kommet“. Musik und Kirche, 76. Jahrgang, Kassel 2006, S. 330–336.
  175. Eduard Ebel: Weihnachtsgruß. In: Gesammelte Gedichte, Verlag von Jul. Gaebel’s Buchhandlung, Graudenz 1895, S. 86.
  176. Historisch-kritisches Liederlexikon: Urfassung Aargauer Sterndrehermarsch 1902; 8. Juli 2009; abgerufen am 28. März 2012.
  177. Historisch-kritisches Liederlexikon: Umdichtung Paul Herman 1939; 8. Juli 2009; abgerufen am 28. März 2012.
  178. zitiert aus Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen. München 1995, ISBN 3-583-12100-7, S. 101.
  179. Frieda Schlüter: Stille Nacht. In: Deutschjugend Schriftenreihe 2: Fest und Brauc im Jahreslauf, Heft 2: Fritz Hugo Hoffmann: Wintersonnenwende – Julfest – Weihenachten, Verlag Pfeiffer & Co, Landsberg 1935, S. 60.
  180. Jochens: Deutsche Weihnacht. S. 76–77, online abrufbar Weihnachten 1937, abgerufen am 24. Februar 2013.
  181. Johannes Kaufmann: Der Zweite Weltkrieg als Rundfunkkrieg: Organisation und Inhalt der Rundfunkpropaganda 1933 bis 1945 in Deutschland und Großbritannien. München 2012, ISBN 978-3-656-09709-9, S. 25.
  182. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 109–113.
    Kaufhof-Weihnachtskatalog 1935: Alles für’s Kinderherz. S. 8.
    Illustrierte Zeitung: Zeitungsannonce Dianawerk für das Diana-Spielzeuggewehr. Nr. 4527, 17. Dezember 1931, S. 757.
  183. Der Wagen des Führers. abgerufen am 24. Februar 2013.
    Spielwaren-Weihnachtskatalog, Aachen 1938: Ihr Kinderlein kommet. S. 2–3.
  184. „Spielzeug für Jungen“. In: Merkel/Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 177 ff.
  185. Deutsches Historisches Museum: NS-Kinderspielzeug, abgerufen am 24. Februar 2013.
  186. Illustrierter Beobachter, 11. Jahrgang, Folge 51, S. 2152, vom 17. Dezember 1936.
  187. Edgar Gielsdorf: Vom Christkind eine Landknechtstrommel. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-348-9, S. 62 f.
  188. Constance Dittrich, Kerstin Merkel: Einführung: Allgegenwärtig und ganzheitlich – Die Ideologie des Nationalsozialismus in Kindheit und Jugendzeit. In: Merkel/Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 9 f.
  189. Sammlung des Deutschen Historischen Museums: Puppenstube aus der NS-Zeit, abgerufen am 30. März 2012.
  190. Judith Breuer, Rita Breuer: Von wegen Heilige Nacht. S. 109 f.
  191. Merkel, Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 116.
  192. Spielzeug im Dritten Reich: Hitler im Sandkasten Ausstellung in Eichstätt-Ingolstadt; Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2011; abgerufen am 30. März 2012.
  193. Amrei Arntz: Advent und Weihnachten im Nationalsozialismus – 2. Teil: Nationalsozialistische Weihnachten – Fest- und Feiergestaltung der „Deutschen Weihnacht“. In: hans-dieter-arntz.de. 29. Dezember 2009, abgerufen am 30. März 2012.
  194. NS-Kinderspielzeug Dokumentation des Deutschen Historischen Museums, abgerufen am 30. März 2012.
  195. Ernst Hiemer: Der Giftpilz. Ein Stürmerbuch für Jung und Alt, Verlag Der Stürmer, Nürnberg 1938. In: Merkel/Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 150.
  196. Hartmut Berghoff: Träume und Alpträum: Konsumpolitik im Nationalsozialistischen Deutschland. In: Heinz-Gerhard Haupt, Claudius Torp: Die Konsumgesellschaft in Deutschland 1890–1990. Ein Handbuch. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-38737-6, S. 286 f.
  197. Max Seydewitz: Civil life in wartime Germany : the story of the home front, New York 1945, S. 236.
  198. Streichholzschachteln als Baukasten. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten, 1942, S. 16a.
  199. Spielzeug aus Wald und Flur. In: Hauptkulturamt der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Vorweihnachten. 1942, S. 3a.
  200. Christiane Syré: Der Griff nach Kleiderschrank und Nähkästchen. In: LVR-Industriemuseum Ratingen: Glanz und Grauen – Mode im „Dritten Reich“. (Begleitbroschüre zur Sonderausstellung), Ratingen 2012, ISBN 978-3-9813700-2-7, S. 57 ff.
  201. Berliner Lokal-Anzeiger, 10. Dezember 1942.
  202. Deutsches Historisches Museum: Liselotte Orgel-Köhne – Ausstauschstelle für Kinderkleidung (Memento des Originals vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dhm.de, abgerufen am 14. Februar 2013.
  203. Sammlung Breuer: Geschenke aus Resten, abgerufen am 24. Februar 2013.
  204. Cornelius: Genese und Wandel. S. 63.
  205. Rainer Stollmann: Nazi-Weihnacht. In: Johannes Beck, Heiner Boehnke, Werner Heinz, Gerhard Vinnai (Hrsg.): Terror und Hoffnung in Deutschland 1933–1945. Reinbek 1980, S. 310.
  206. Cornelius: Genese und Wandel. S. 38.
  207. Weber-Kellermann: Das Weihnachtsfest. S. 57.
    Heinz Boberach (Hrsg.): Meldungen aus dem Reich. Band 9 (Nr. 247 vom 18. Dezember 1941 – Nr. 271 vom 26. März 1942), Pawlak, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-158-1, S. 3140 f.
  208. Die Deutsche Wochenschau 538 vom 25. Dezember 1940, abgerufen am 2. März 2013.
  209. Schlussteil der Weihnachtsringsendung 1942 (MP3; 2,3 MB), abgerufen am 2. März 2013.
  210. Cornelius: Genese und Wandel. S. 66.
  211. Cornelius: Genese und Wandel. S. 42.
  212. Kerstin Merkel, Constance Dittrich: Spiel mit dem Reich: Nationalsozialismus in Spielzeug und Kinderbüchern. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06303-6, S. 149.
  213. Antje Albert: Waffengänge im Kinderzimmer: Wirkung und Faszination von Kriegsspielzeug. Norderstedt 2007, ISBN 978-3-640-35799-4, S. 4–9.
  214. Zeitzeugenberichte. In: Merkel/Dittrich: Spiel mit dem Reich. S. 201–216.
    Heinz Staudinger: Zwischen Hakenkreuz und Sternenbanner: Weilheimer Kindheitserlebnisse. ISBN 3-89811-071-0, S. 103.
  215. Vondung: Magie und Manipulation. S. 46.
  216. Sabine Behrenbeck: Der Kult um die toten Helden: Nationalsozialistische Mythen, Riten und Symbole 1923 bis 1945. Vierow 1996, ISBN 3-89498-006-0, S. 45.
    Cornelius: Genese und Wandel. S. 18 f.
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