Musikjahr 1546

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Übersicht der Musikjahre
Weitere Ereignisse

Musikjahr 1546
Tres libros de música en cifra para vihuela
Der spanische Komponist, Vihuela-Spieler und Gitarrist Alonso Mudarra veröffentlicht am 7. Dezember 1546 in Sevilla seine dreibändige Sammlung Tres libros de música en cifra para vihuela („Drei Bücher Musik in Tabulatur für Vihuela“). Das Werk – in der Abbildung zu sehen die Titelseite – besteht aus 44 Stücken für Vihuela allein, 26 Stücken für Vihuela und Singstimme, sechs Stücken für Solo-Gitarre und einem Stück für Gitarre und Orgel oder Harfe.

Ereignisse

  • Martin Agricola ist Kantor in Magdeburg.
  • Benedictus Appenzeller ist seit 1536 Sänger am habsburgischen Hof der Regentin Maria von Ungarn in Brüssel und seit 1537 Leiter der Chorknaben (maître des enfants).
  • Jakob Arcadelt ist seit 30. Dezember 1540 Sänger der Capella Sistina in Rom, wo er (mit Unterbrechungen) bis Juni 1551 bleibt. Krankheitsbedingt ist Arcadelt zwischen dem 10. November 1545 und dem 16. April 1546 nicht im Dienst, und ab 6. Mai 1546 nimmt er einen über einjährigen Heimaturlaub, der auch zur Inbesitznahme von Pfründen dient; er kehrt erst am 28. Mai 1547 nach Rom zurück.
  • Pierre Attaingnant, der um 1527/1528 eine Variante des Notendrucks erfunden hat, die das Drucken in einem Arbeitsgang erlaubt, veröffentlicht von 1528 bis 1552 mehr als 50 Chansonsammlungen und einige „Tanzbücher“.
  • Antoine Barbé hat – nach den Akten der Kathedrale von Antwerpen – von 1527 bis 1562 die Stelle des Kapellmeisters inne.
  • Leonardo Barré, ein Schüler von Adrian Willaert in Venedig, ist seit 1537 Sänger der päpstlichen Kapelle in Rom. Diese Anstellung behält er bis 1555.
  • Eustorg de Beaulieu, der an der Akademie von Lausanne Theologie studiert und 1540 vor dem Konsistorium seine Prüfung abgelegt hat, ist Pfarrer in Thierrens und Moudon im Kanton Waadt. 1546 publiziert er, vermutlich in Genf, seine Chrestienne Resjouyssance, die 160 geistliche Lieder enthält.
  • Jan Belle ist in den Jahren 1546 und 1547 Meister der Chorknaben (magister duodenarum) an der Heiligkreuzkirche (Sainte Croix) in Lüttich; hier wird er „de Lovanio“ genannt.
  • Jacquet de Berchem verlässt 1546 Venedig und dient einige Zeit an der Kathedrale von Verona als maestro di cappella. Aus dem Vorwort zu seiner Sammlung mit vierstimmigen Madrigalen ergibt sich, dass er Andrea Marzato als Dienstherrn hat, ein „gentilhuomo napolitano“, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts für einige Zeit Gouverneur von Monopoli gewesen ist. 1546 erscheint auch sein erstes Madrigalbuch mit ausschließlich eigenen Werken.
  • Pietro Paolo Borrono veröffentlicht 1546 seine Sammlung Libro secondo di una collanna di Intabolatura di lauto. Es ist – nach Intabolatura de leuto de diversi autori (1526) – seine zweite Sammlung mit Lautenmusik. Zu seinen Werken für Laute gehören auch Tabulaturen von Vokalstücken, Fantasien im Imitationsstil sowie historisch bedeutsame Tanz-Suiten.
  • Loys Bourgeois ist spätestens seit 1545 Kantor und Lehrer an der Kathedrale Saint-Pierre in Genf und in der städtischen Pfarrei Saint-Gervais.
  • Arnold von Bruck, der seit der zweiten Jahreshälfte 1527 in Wien Kapellmeister des österreichischen Regenten Erzherzog Ferdinand (des späteren Königs und Kaisers Ferdinand I.) war, wird zum Jahresende 1545 vom kaiserlichen Hof in den Ruhestand verabschiedet. Er hält sich danach noch einige Zeit in Wien auf und hat hier das Amt eines Kaplans an einem der Altäre des Stephansdoms; auch komponiert er hier einige Stücke im Auftrag der Domkantorei.
  • Joan Brudieu ist Kapellmeister der Kathedrale von La Seu d’Urgell. Diese Position behält er – mit Unterbrechungen – bis kurz vor seinem Tode 1591.
  • Jakob Buus ist seit dem 15. Juli 1541 Organist der 2. Orgel des Markusdoms in Venedig.
  • Cornelius Canis ist seit Juni 1542 Nachfolger von Thomas Crécquillon als Hofkapellmeister der Grande Chapelle von Kaiser Karl V. in Madrid. Dem wachsenden Ruf von Canis als Komponist folgen prominente Veröffentlichungen seiner Werke. Ein Treffen des Ordens vom Goldenen Vlies in Utrecht im Januar 1546, dem auch Karl V., Franz I. von Frankreich und der englische König Heinrich VIII. beiwohnen, führen wahrscheinlich zur Veröffentlichung einer Chansonsammlung durch den Verleger Pierre Attaignant, die außer einem Werk von Canis auch Stücke von Thomas Créquillon und Jacobus Clemens non Papa enthält.
  • Pierre Certon wirkt seit 1529 in Paris an Notre-Dame und ist hier seit 1542 Leiter des Knabenchores.
  • Jacobus Clemens non Papa, der Priester der Kathedrale St. Donatian in Brügge ist und am 26. März 1544 probeweise zum Vizekapellmeister (succentor) ernannt wurde, hat dieses Amt bis Juni 1545 inne. Danach wird er möglicherweise zum Chorleiter bei Philippe de Croy († 1549) ernannt, Herzog von Aarschot und Feldherr von Kaiser Karl V., weil mehrere seiner Staatsmotetten auf den Herzog oder auf den Kaiser verweisen.
  • Adrianus Petit Coclico, der sich im September 1545 zum Studium an der Universität Wittenberg eingeschrieben hat und in Wittenberg auch Musikunterricht erteilt, bewirbt sich 1546, unterstützt von der Universität, um eine Professur bei Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, hat aber keinen Erfolg. Vom Sommer 1546 bis Sommer 1547 unterrichtet er dann an der Universität Frankfurt an der Oder.
  • Francesco Corteccia steht seit dem Jahr 1539 im Dienst der Familie de’ Medici und bekleidet die Stelle des Kapellmeisters am Hofe des Herzogs Cosimo I.
  • Thomas Crécquillon ist seit dem Jahr 1540 „maistre de la chapelle“ am Hof von Kaiser Karl V. Die Hofkapelle begleitet den Kaiser auch auf dessen Reisen. Aufenthalte in Deutschland in 1545 sowie zwischen 1546 und 1548 sind belegt. Seine Aufenthalte mögen zu der relativ weiten Verbreitung seiner Werke beigetragen haben.
  • Wolfgang Dachstein ist seit 1541 Organist am Straßburger Münster und zugleich Musiklehrer am dortigen Gymnasium. Er fügt sich dem Augsburger Interim und bleibt dadurch in seinem Amt.
  • Ghiselin Danckerts ist seit 1538 Sänger der päpstlichen Kapelle in Rom. Er wird dieses Amt bis 1565 ausüben.
  • Jean De Latre ist seit November 1544 in der Nachfolge von Adam Lauri succentor an der Kirche St. Martin in Lüttich. Er leitet die Kapelle der Kirche fast 20 Jahre lang mit Geschick und Erfolg. Ebenfalls seit 1544 wirkt De Latre als Kapellmeister des Lütticher Fürstbischofs Georg von Österreich, einem humanistisch gesinnten Musikfreund. Hier hat er den Nutzen wichtiger Kontakte zu anderen Künstlern wie Lambert Lombard (1506–1566) und Franciscus Florius (1516–1570) und zu weiteren wichtigen Personen im Umkreis des Bischofs.
  • Sixt Dietrich lebt seit 1544 wieder in Wittenberg und überwacht neben seinen Vorlesungen auch die Drucklegung seiner Hymnen bei Georg Rhau, der viele gottesdienstliche Arbeiten von ihm druckt.
  • Nicolao Dorati wirkt seit 1543 in der Stadtkapelle von Lucca, zunächst als Posaunist und ab 1557 für über zwanzig Jahre als Kapellmeister.
  • Ludovicus Episcopius wirkt ab 19. Oktober 1545 als zangmeester an der Kollegiatkirche St. Servatius in Maastricht. Er bekommt mehrere Benefizien und wird Mitglied der Bruderschaft der Kapläne als einer der scriptores chori. Diese Stellung behält er bis ins Jahr 1566.
  • Domenico Ferrabosco, der zunächst in seiner Heimatstadt Bologna als Sänger und Kapellmeister an St. Petronio wirkte, wird 1546 Kapellmeister der Cappella Giulia am Petersdom in Rom.
  • Wolfgang Figulus, der vermutlich von 1540 bis 1545 die Schule in Frankfurt (Oder) besuchte, ist ungefähr seit dem Jahr 1545 Kantor in Lübben.
  • Hermann Finck ist seit 1545 Student an der Universität Wittenberg. Hier wird er ab dem Jahr 1554 Gesang und Instrumentalmusik lehren.
  • Georg Forster, der am 27. September 1544 zum Doktor der Medizin in Tübingen promoviert wurde, wirkt seit Anfang 1545 und bis Ostern 1547 als „gemeiner Stadt Doctor“ in seiner Heimatstadt Amberg; in diese Zeit fällt seine Verheiratung mit Sabine Portner aus Theuern bei Amberg.
  • Guillaume Franc ist seit 1545 Kantor an der Kathedrale von Lausanne und Lehrer an der Lausanner Akademie.
  • Die von Henry Fresneau überlieferten Kompositionen lassen den Schluss zu, dass er seit 1538 und bis 1554 in Lyon gewirkt hat.
  • Antonio Gardano, der seit 1532 in Venedig lebt und hier einen Musikverlag und eine Druckerei gegründet hat, gibt zwischen 1538 und 1569 rund 450 Publikationen, vor allem Madrigale und geistliche Musik heraus, darunter 1546 die Intabolatura de lauto di Francesco da Milano. Von den noch 388 erhaltenen Drucken sind nur zwei nicht musikalischen Inhalts.
  • Nicolas Gombert ist Kanoniker in Tournai, wo er seit 1534 eine kirchliche Sinekure innehat.
  • Mikołaj Gomółka lebt am Hof von König Sigismund II. August von Polen.
  • Francisco Guerrero, der seine erste musikalische Ausbildung als Chorknabe der Kathedrale von Sevilla von seinem älteren Bruder Pedro (* 1520) und durch Kapellmeister Pedro Fernández de Castilleja und auch Cristóbal de Morales erhielt, wird 1546, mit 17 Jahren, zum Kapellmeister der Kathedrale von Jaén ernannt.
  • Sigmund Hemmel ist seit 1544 Tenorist in der Stuttgarter Hofkapelle von Herzog Ulrich von Württemberg.
  • Nikolaus Herman ist Kantor und Lehrer an der Lateinschule in St. Joachimsthal. Hier arbeitet er unter anderem mit Johannes Mathesius zusammen, der dort ab 1532 als Rektor der Schule und ab 1540 als Pfarrer amtiert.
  • Gheerkin de Hondt ist seit dem 31. Dezember 1539 Singmeister der Marienbruderschaft (Illustre Lieve Vrouwe Broederschap) in ’s-Hertogenbosch.
  • Clément Janequin ist seit 1534 Kapellmeister der Kathedrale von Angers.
  • Erasmus Lapicida, der um das Jahr 1521 vom Habsburger Erzherzog Ferdinand I. (Regierungszeit als Erzherzog 1521–1531) am Schottenkloster in Wien eine Präbende verliehen bekam, lebt dort die 26 restlichen Jahre seines Lebens. Der Komponist, der Ferdinand I. im Jahr 1544 wegen seiner Altersschwäche um ein Gnadengeld von 15 Kreuzern gebeten hat, erhält dies bewilligt. Es wird bis zu seinem Tod im Jahr 1547 regelmäßig gezahlt.
  • Orlando di Lasso, der im Herbst 1544 seine Heimatstadt im Dienst von Ferrante I. Gonzaga, Vizekönig von Sizilien und Feldherr von Kaiser Karl V. verlassen hat und mit ihm über Fontainebleau zunächst nach Mantua und Genua gereist ist, weilt seit 1. November 1545 in Palermo auf Sizilien. Hier erhält Orlando Zugang zu den Kreisen des heimischen Adels. Auch lernt er auf dieser und den folgenden Reisen durch Italien die dortige Volksmusik und die Improvisation der Commedia dell’Arte kennen, was ihn zu seinen ersten eigenen Kompositionsversuchen anregt. Im Juni 1546 reist er mit Ferrante Gonzaga nach Mailand; dort wird sein Dienstherr zum Gouverneur und Befehlshaber der kaiserlichen Garnison ernannt. Hier macht Orlando di Lasso die Bekanntschaft des Komponisten Bartolomeo Torresano (um 1510–1569).
  • Jacotin Le Bel ist Mitglied der Hofkapelle des französischen Königs Franz I.
  • Pierre de Manchicourt ist seit 1545 Kapellmeister und Lehrer der Chorknaben an der Kathedrale von Tournai.
  • Jachet de Mantua ist spätestens seit 1535 Magister der Kapellknaben und Kapellmeister an der Kathedrale St. Peter und Paul in Mantua. In Mantua hat er durch seine direkte Unterstellung unter den Kardinal eine Sonderstellung inne. Seine Bekanntheit beruht auch auf zahlreichen Veröffentlichungen seiner Werke, mit der Folge, dass sehr viele zeitgenössische Autoren sich in ihren Schriften mit seinem Wirken auseinandersetzen.
  • Cristóbal de Morales, der 1545 seinen Dienst als Sänger der Sixtinischen Kapelle in Rom beendet hat und in die spanische Heimat zurückgekehrt ist, wirkt als Kapellmeister an der Kathedrale von Toledo.
  • Alonso Mudarra wird am 18. Oktober 1546 Kanoniker an der Kathedrale von Sevilla. In dieser Stadt hat er einen bedeutenden Einfluss auf das Musikleben und bleibt dort noch 34 Jahre bis an sein Lebensende. Zu seinen Aufgaben an der Kathedrale gehört die Leitung aller musikalischen Aktivitäten. Hierzu gehören die Beauftragung von Instrumentalisten, der Kauf und die Leitung des Aufbaus einer neuen Orgel und die enge Zusammenarbeit mit Komponisten für die vielfältigen festlichen Anlässe. Am 7. Dezember 1546 erscheinen in Sevilla Mudarras Werke für die Vihuela und die vierchörige Gitarre in der dreibändigen Sammlung Tres libros de música en cifra para vihuela („Drei Bücher Musik in Tabulatur für Vihuela“). Das Werk wird von Juan de Léon in Sevilla gedruckt und ist Luis Zapata (1526–1594) gewidmet, einem Mitglied des Rats der katholischen Könige und Karls V. Das Werk besteht aus 44 Stücken für Vihuela allein, 26 Stücken für Vihuela und Singstimme, sechs Stücken für Solo-Gitarre und einem Stück für Gitarre und Orgel oder Harfe.
  • Anton Musa ist seit 1544 Pfarrer in Merseburg, wo er neben dem Predigtamt am Merseburger Dom auch den Dienst im Konsistorium versieht.
  • Luis de Narváez steht seit den 1520er Jahren im Dienst von Francisco de los Cobos y Molina (1477–1547), Komtur von León und Sekretär von Kaiser Karl V.; er lebt mit großer Wahrscheinlichkeit in Valladolid mit seinem Dienstherrn bis zu dessen Tod 1547.
  • Giovanni Domenico da Nola, der 1545 sein erstes, vierstimmiges Madrigalbuch veröffentlicht hat, ist 1546–47 Gründungsmitglied der Accademia dei Sereni und bekannt mit dem Lautenisten Luigi Dentice und dem Marchese della Terza, einem Förderer von Orlando di Lasso.
  • Sebastian Ochsenkun ist seit 1544 Lautenmeister am kurpfälzischen Hof in Heidelberg.
  • Caspar Othmayr veröffentlicht 1546 seinen Trauergesang auf Martin Luthers Tod Epitaphium Lutheri.
  • Giovanni Pierluigi da Palestrina hat die Verpflichtung zur täglichen Leitung des Chorgesangs bei der Feier von Messe, Vesper und Komplet in der Kathedrale San Agapito seiner Heimatstadt Palestrina. Dazu hat er sich am 28. Oktober 1544 in einen Vertrag mit den Kanonikern der Kathedrale verpflichtet. Zu seinen weiteren Aufgaben gehört auch an Festtagen die Orgel zu spielen und außerdem Kanonikern und Chorknaben musikalischen Unterricht zu geben.
  • Girolamo Parabosco, ein Schüler von Adrian Willaert, besucht 1546 Florenz als Gast von Francesco Corteccia, einem Musiker in Diensten der Medici und zugleich der führende Musiker der Stadt. Nach einer Zeit mit Reisen durch die norditalienischen Städte wird er nach Venedig zurückgehen und erster Organist am Markusdom werden, was eine der berühmtesten musikalischen Stellen seiner Zeit in Italien ist. Von seinen Kompositionen ist ein Buch mit Madrigalen für fünf Stimmen erhalten, das er 1546 veröffentlicht hat.
  • Francesco Patavino ist in Treviso als Kapellmeister tätig.
  • Nicolas Payen wirkt seit 1540 in der Hofkapelle von Kaiser Karl V. als clerc d’oratoire und chapelain des hautes messes.
  • Dominique Phinot ist – wie zwei Dokumente aus dem Archiv der Stadt Urbino, datiert auf den 26. März 1545 und auf den 20. November 1555, belegen – bei Herzog Guidobaldo II. von Urbino angestellt.
  • Matteo Rampollini steht in den Diensten der Medici in Florenz.
  • Georg Rhau, der sich Ende 1522 in Wittenberg als Drucker niedergelassen hat, betreibt bis zu seinem Tode hier eine Buchdruckerei. Die Musikdrucke Georg Rhaus sind das bedeutendste Zeugnis für die musikalischen Anschauungen und Absichten des Kreises um Martin Luther.
  • Cipriano de Rore, der sich von 1542 bis 1545 sehr wahrscheinlich in Brescia aufgehalten hat, wird 1546 von Herzog Ercole II. d’Este (1508–1559) als Kapellmeister an seinen Hof nach Ferrara geholt, wo er fast zwölf Jahre lang fast ohne Unterbrechung wirkt, nachdem Ferrara zuvor schon als herausragendes Zentrum der Künste, besonders der Musik, bekannt ist. Während dieser Zeit schreibt de Rore dort mindestens 107 Werke für die Familie d’Este sowie für Mitglieder der geistlichen und weltlichen Oberschicht Europas.
  • François Roussel, der möglicherweise als Sängerknabe nach Rom gelangte, ist seit 1544 Musiker im Gefolge des Kardinals Alessandro Farnese.
  • Pierre Sandrin, der Doyen des Klosterkapitels von Saint-Florent-de-Roye in der Picardie war, ist seit 1543 Doyen in der Chapelle Royale.
  • Leonhart Schröter besucht von 1545 bis 1547 die Fürstenschule in Meißen.
  • Claudin de Sermisy ist Mitglied der Hofkapelle von König Franz I. von Frankreich. Ab dem Jahr 1533 ist der Komponist als sous-maître über alle Musiker der königlichen Kapelle tätig; die administrative Leitung hat Kardinal François de Tournon, ein enger Vertrauter des Königs. Als sous-maître leitet de Sermisy die Aufführungen der etwa 40 erwachsenen Sänger und sechs Chorknaben, welche die königliche Kapelle während der 1530er und 1540er Jahre besitzt; darüber hinaus ist er für das Wohl der Knaben verantwortlich und hat die Aufsicht über die liturgischen und musikalischen Bücher der Kapelle. Er übt dieses Amt bis etwa 1553 aus und teilt sich den Titel und die Aufgaben 1543–1547 mit Louis Hérault de Servissas.
  • Tielman Susato, der 1543 in Antwerpen ein dreijähriges Druckerprivileg erhalten hat und hier eine Druckerei eröffnet hat, bringt in den Jahren zwischen 1543 und 1561 drei Bände mit Messkompositionen heraus, 19 Motetten- und 22 Chansonbücher, darüber hinaus eine Serie mit elf Bänden Musyck Boexken. Seine Publikationen sind in der Mehrheit Sammelbände mit Werken mehrerer Komponisten. 1546/47 veröffentlicht er seine Liber I [-IV] sacrarum cantionum zu vier bis fünf Stimmen. Seit 1531 ist Susato Mitglied der Antwerpener Stadtmusikanten; er spielt die Instrumente Flöte, Blockflöte, Krummhorn, Feldtrompete und Posaune und hat vielleicht auch die abendlichen Andachten der Bruderschaft begleitet.
  • Thomas Tallis, der 1543 zum „Gentleman of the Chapel Royal“ – also zum „Gentleman“ der Königlichen Kapelle – ernannt wurde, bekleidet dieses Amt in den folgenden vierzig Jahren.
  • Gérard de Turnhout ist seit dem Jahr 1545 Chorsänger an der Liebfrauenkirche in Antwerpen.
  • Christopher Tye, der an der Universität Cambridge studierte und dort und in Oxford im Fach Musik promovierte, ist seit ca. 1543 Master of the Choristers an der Kathedrale von Ely und hat diese Stellung bis 1561 inne.
  • Philip van Wilder unterrichtet 1546 Prinz Edward im Lautenspiel. In den Jahren 1537 bis 1543 hatte er bereits Prinzessin Mary hierin unterrichtet.
  • Adrian Willaert ist seit dem 12. Dezember 1527 Domkapellmeister zu San Marco in Venedig. Der Komponist behält dieses Amt 35 Jahre lang bis zu seinem Tod; erst durch sein Wirken bekommt diese Stelle ihre in ganz Europa herausragende Bedeutung.

Instrumentalmusik

Für Laute

Für Vihuela

Vokalmusik

Geistlich

Weltlich

Geboren

Geburtsdatum gesichert

Genaues Geburtsdatum nicht bekannt

Geboren um 1546

Gestorben

Todesdatum gesichert

Genaues Todesdatum nicht bekannt

Gestorben nach 1546

  • Georg Liban, deutscher Altphilologe, Komponist und Musiktheoretiker (* 1464)
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