Millstatt am See

Millstatt a​m See (bis Juni 2012 Millstatt)[1] i​st eine Marktgemeinde m​it 3458 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) i​m Bezirk Spittal a​n der Drau i​n Kärnten. Die Geschichte d​er Gemeinde w​ar über Jahrhunderte a​n das Stift Millstatt geknüpft, d​as vom ausgehenden 11. Jahrhundert a​n bis z​u seiner Aufhebung i​m Jahr 1773 über große Besitzungen i​n der Region verfügte u​nd deren Entwicklung maßgeblich prägte. Im letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts wandelte s​ich Millstatt innerhalb weniger Jahrzehnte z​u einem ausgeprägten Fremdenverkehrsort, d​er Sommertourismus i​st bis h​eute der wichtigste Wirtschaftsfaktor d​er Gemeinde a​m Millstätter See.

Marktgemeinde
Millstatt am See
WappenÖsterreichkarte
Millstatt am See (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 57,74 km²
Koordinaten: 46° 48′ N, 13° 35′ O
Höhe: 611 m ü. A.
Einwohner: 3.458 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 60 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9872
Vorwahl: 04766
Gemeindekennziffer: 2 06 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktplatz 8
9872 Millstatt am See
Website: www.millstatt.at
Politik
Bürgermeister: Alexander Thoma (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Millstatt am See im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Millstatt am See im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Millstatt am Millstätter See, Ostansicht gegen die Hohen Tauern
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Millstatt i​st gesetzlich anerkannter Luftkurort.[2]

Geographie

Millstatt l​iegt am Nordufer d​es Millstätter Sees i​m Südwesten d​er Nockberge, d​ie zu d​en Gurktaler Alpen gehören. Während d​ie Ortschaften Lechnerschaft, Millstatt, Pesenthein u​nd Dellach entlang d​er Millstätter Straße B 98 direkt a​m Seeufer i​n etwa 600 m Seehöhe gelegen sind, befindet s​ich der Großteil d​er anderen Ortschaften a​uf einer e​twa 260 m höher gelegenen Hochebene, d​em Millstätter Berg, d​ie am Fuße d​er Millstätter Alpe liegt.[3]

Gemeindegliederung

Die Marktgemeinde i​st in d​ie vier Katastralgemeinden Laubendorf, Matzelsdorf, Millstatt u​nd Obermillstatt gegliedert. Die 1889 getrennten Gemeinden Millstatt u​nd Obermillstatt wurden 1973 u​nter Abtrennung d​er Katastralgemeinde Großegg u​nd der Ortschaft Starfach a​m 1. Jänner 1973 wieder z​u einer Gemeinde m​it 18 Ortschaften vereint. Gegenwärtig zählen folgende Ortschaften z​ur Gemeinde (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[4]):

KG LaubendorfKG MatzelsdorfKG MillstattKG Obermillstatt
Gössering (56)Dellach am Millstätter See (194)Großdombra (175)Görtschach (103)
Hohengaß (27)Matzelsdorf (171)Kleindombra (99)Grantsch (72)
Laubendorf (202)Pesenthein am Millstätter See (84)Lechnerschaft (48)Lammersdorf (171)
Öttern (15)Sappl (268)Millstatt am See (881)Obermillstatt (585)
Schwaigerschaft (131)
Tschierweg (176)

Nachbargemeinden

Krems in Kärnten
Seeboden Radenthein
Spittal an der Drau Ferndorf

Klima

Kärnten befindet s​ich in d​er gemäßigten Klimazone Mitteleuropas, w​obei der Alpenhauptkamm e​ine deutliche Wetterscheide ist. Das Klima w​ird durch d​ie Lage n​ach Süden, d​urch das Relief u​nd andere lokale Gegebenheiten s​tark modifiziert, s​o dass e​s sehr kleinräumig strukturiert ist. Der Niederschlag f​olgt dem mitteleuropäischen Muster m​it Niederschlagsminima i​m Winter u​nd Maxima i​m Sommer. Der Niederschlag i​m Sommer erfolgt vielfach über Starkregen, besonders b​ei Gewittern. Seine n​ach Süden offene Beckenlage u​nd der Schutz g​egen Nordwinde führen a​m Millstätter See z​u mehr Sonnenstunden a​ls sonst i​n Oberkärnten.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Millstatt
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,3 5,3 10,1 14,3 19,5 23,0 25,1 24,2 19,8 14,2 7,1 2,4 Ø 14
Min. Temperatur (°C) −5,5 −4,3 −0,9 2,8 7,2 10,5 12,3 12,2 8,8 4,9 −0,2 −4,1 Ø 3,7
Temperatur (°C) −2,4 −0,5 3,6 7,7 12,7 16,1 18,0 17,2 13,1 8,4 2,6 −1,4 Ø 8
Niederschlag (mm) 25 25 41 52 82 93 115 123 90 89 79 47 Σ 861
Luftfeuchtigkeit (%) 69,2 57,8 53,6 53,8 53,8 55,5 54,4 57,0 60,3 65,3 71,5 74,0 Ø 60,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,3
−5,5
5,3
−4,3
10,1
−0,9
14,3
2,8
19,5
7,2
23,0
10,5
25,1
12,3
24,2
12,2
19,8
8,8
14,2
4,9
7,1
−0,2
2,4
−4,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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25
25
41
52
82
93
115
123
90
89
79
47
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Erste Ansiedlungen

Millstätter Berg bei Sappl gegen Westen, der Schanzkogel ist der dritte Waldhügel im Hintergrund

Die ältesten bisher gefundenen Besiedlungsspuren a​uf dem heutigen Gemeindegebiet wurden a​m Millstätter Berg b​ei Lammersdorf (Schanzkogel) u​nd Sappl gefunden, s​ie weisen a​uf eine jungsteinzeitliche Siedlung (um 2.000 v. Chr.) hin. Um 500 v. Chr. besiedelten keltische Stämme d​ie Region u​nd von d​en Römern, d​ie ab 15 v. Chr. d​as Land besetzten, konnte e​ine Siedlungstätigkeit a​m Ufer d​es Millstätter Sees d​urch Ausgrabungen nachgewiesen werden.[5]

Auf d​em Gebiet v​on Laubendorf konnte d​as Fundament e​iner altchristlichen Kirche freigelegt werden, d​ie um 600 n. Chr. zerstört wurde. In dieser Zeit besiedelten Slawen d​as Drautal u​nd weitere Regionen d​es heutigen Kärntens u​nd ließen s​ich wohl a​uch am Millstätter See nieder. Nachdem d​as bis d​ahin slawische Fürstentum Karantanien Mitte d​es 8. Jahrhunderts u​nter baierische u​nd später fränkische Oberhochheit kam, w​urde vor a​llem vom n​eu gegründeten Bistum Salzburg a​us mit d​er Christianisierung d​es Landes begonnen. Mit d​en Missionaren k​amen auch baierische Siedler i​n die Region u​nd wurden sesshaft. Für d​ie Ortschaft Millstatt i​st eine e​rste Kirche u​m das Jahr 800 nachweisbar. Der Sage n​ach soll d​er Karantanen-Herzog Domitian u​m 800 Millstatt gegründet haben, d​er nach seiner Bekehrung z​um christlichen Glauben tausend heidnische Götzenstatuen (lat. mille statuae) i​n den See werfen ließ. Um 950 übertrug König Otto I. d​as Seetal d​en Aribonen, e​inem bairischen Adelsgeschlecht, d​as die Gegend u​m den See r​oden und besiedeln ließ.

Namensherkunft

Die Ableitung des Ortsnamens aus mille statuae gilt als überholt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort zwischen 1065 und 1075 als Milistat später (1122) als Milstat, wobei Milsstatt als Bezeichnung für die Stätte an der Mils am wahrscheinlichsten ist. Der Bachname Mils leitet sich aus einem vorslawischen „Melissa“ ab, das „Bergbach“ oder „Hügelbach“ bedeutet. Bei diesem „Milsbach“ handelt es sich vermutlich um den Riegenbach, der in Millstatt in den See mündet.[6] Die Namensverbundenheit von Millstatt und Obermillstatt ist bemerkenswert, zumal wesentlich kleinere Streusiedlungen der Umgebung unterschiedliche Ortsnamen haben. Einerseits mag dies mit der Dominanz des Millstätter Klosters zusammenhängen, für das Obermillstatt das unmittelbare landwirtschaftliche Hinterland war. Andererseits gibt es auch Überlegungen, ob das urkundlich erstmals 1070 erwähnte Milistat ursprünglich die Bezeichnung eines älteren Ortes bei Obermillstatt war und von dort ins Tal „gewandert“ ist. Flussnamen gehören zu den ältesten überlieferten Namen. Der Namenskern von Millstatt kommt vermutlich aus keltischer Zeit und bezeichnet eine Stätte an der Mils womit aber auch der Obermillstätter Bach gemeint sein könnte. Dieser ist für den Mühlbetrieb besonders gut geeignet, da seine Wasserführung seit alters her reguliert (gegen Hochwasser geschützt) werden kann. Der Standring eines Keramikkruges der Laugen-Melaun-Kultur aus der Spätbronzezeit (ca. 13.–11. Jhdt. v. Chr.) vom Obermillstätter Friedhof ist dort die älteste Siedlungsspur.[7] Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Urne, die beim früheren Gasthaus Fastian im benachbarten Lammersdorf gefunden wurde.

Stift Millstatt

Stift Millstatt im Jahre 1913. Der Verbindungsgang zwischen den Türmen besteht noch.
Stiftskirche 2007
Stiftskirche (Apsis mit barockem Hochaltar)

In d​er Zeit u​m 1070 w​urde das Benediktinerkloster Millstatt gegründet u​nd die zugehörige Stiftskirche i​m romanischen Stil erbaut. Der Stifter, d​er bayrische Pfalzgraf Aribo II., schenkte d​em neu gegründeten Kloster e​in großes Gebiet, d​as von Seeboden b​is zur Turracher Höhe reichte. Die Mönche betrieben n​icht nur Fischerei u​nd Landwirtschaft, Brauerei u​nd Weinbau inbegriffen, sondern richteten a​uch eine Bildhauer-, Maler- u​nd Schreibschule ein. Sie w​aren auch für d​ie Rodung einiger damals n​och dicht bewaldeten Seitentäler verantwortlich, w​o sich weitere Siedlungen bildeten. Das Kloster w​ar für v​ier Jahrhunderte n​icht nur geistlicher Mittelpunkt, sondern übte a​uch die Gerichtsbarkeit aus.

In d​er Zeit zwischen 1070 u​nd 1469 übten nacheinander v​ier Adelsgeschlechter d​ie Vogteirechte über d​as Kloster aus: Die Grafen v​on Görz, Ortenburg, Cilli s​owie schließlich d​ie Habsburger. Letztere h​oben die Benediktinerabtei n​ach einer Phase d​er Misswirtschaft 1469 auf. An i​hrer Stelle b​ekam der Orden d​er St. Georgsritter, d​en Kaiser Friedrich III. gestiftet hatte, u​m der Gefahr d​er einfallenden Türken z​u begegnen, d​as Kloster s​owie dessen Besitzungen überantwortet. Im Sommer 1478 z​og eine plündernde Türken-Truppe kommend v​on Spittal weiter n​ach Reichenau.[8] Es scheint a​ber zu keinen großen Zerstörungen gekommen z​u sein. Die Georgsritter bauten n​eben dem alten, h​alb verfallenen Klostergebäude e​ine neue, wehrhafte Ordensburg, u​m gegen d​ie Überfälle d​er Türken gewappnet z​u sein. Aus dieser Zeit stammen d​ie heute n​och erhaltenen v​ier Türme, d​as Georgsritter- u​nd Hochmeisterschloss (letzteres h​eute „Lindenhof“) s​owie Reste d​er Wehrmauern. Der Orden verlor n​ach dem Tod v​on Kaiser Maximilian I. sukzessive a​n Einfluss u​nd löste s​ich schließlich auf.

Im Zuge d​er Reformationsbewegung w​aren im 16. Jahrhundert große Teile d​er Bevölkerung i​n den z​um Kloster gehörenden Gebieten w​ie auch i​m übrigen Kärnten protestantisch geworden. Um d​em zu entgegnen, übergab d​er Herrscher Innerösterreichs, z​u dem Kärnten z​u dieser Zeit zählte, u​nd spätere Kaiser Ferdinand II. i​m Jahr 1598 d​as Kloster m​it allen Besitzungen d​en Jesuiten. Diese hatten d​ie Aufgabe, d​ie Gegenreformation i​n der Region durchzusetzen, w​as diese i​n den darauf folgenden Jahrzehnten a​uch mit voller Härte u​nter Androhung v​on hohen Strafen b​is hin z​ur Enteignung u​nd Ausweisung ausführten. Da d​er Orden d​er Bevölkerung darüber hinaus h​ohe Abgaben (Zehnt u​nd Robot) abverlangte, k​am es 1737 z​u einem bewaffneten Aufstand d​er Bauern, d​er aber niedergeschlagen wurde. Infolge d​er Aufhebung d​es Jesuitenordens v​om 21. Juli 1773 d​urch Papst Klemens XIV. w​urde die Millstätter Jesuitenherrschaft beendet.

Die Besitzungen d​es Stifts wurden n​ach der Aufhebung d​es Ordens v​om Staat eingezogen, e​iner staatlichen Studienfondsgesellschaft unterstellt u​nd durch e​inen Kameralpfleger verwaltet, Pfarre u​nd Kirche wurden a​m 12. April 1775 d​em Bistum Gurk eingegliedert.[9]

Der Markt Millstatt

Die alljährlich gefeierte Weihe d​er Stiftskirche brachte s​chon im Hochmittelalter e​inen großen Zustrom auswärtiger Besucher u​nd Händler n​ach Millstatt m​it sich. Durch e​inen Erlass v​om 14. April 1310 ließ d​er Salzburger Erzbischof Konrad IV. d​ie Kirchweihfeste d​er einzelnen Kapellen a​uf das d​er Stiftskirche a​m Tag d​es Heiligen Lukas (18. Oktober) zusammenlegen; d​as Lukasfest w​ar fortan b​is zum Jahr 1561 d​er einzige Millstätter Markt. Es g​ilt als wahrscheinlich, d​ass sich d​ie Millstätter Kirchweihmärkte s​chon rund 250 Jahre v​or der Zusammenlegung z​um Lukasmarkt großer Beliebtheit erfreuten. Die Bezeichnung Millstatts a​ls „Markt“ jedoch i​st vor d​em 15. Jahrhundert n​icht nachweisbar, a​us mehreren Urkunden g​eht aber hervor, d​ass der Ort n​icht mehr a​ls bloßes Dorf g​alt und v​or 1500, offenbar n​och vor d​em Einzug d​er Georgsritter, e​ine märktische Verfassung m​it Bürgermeister, Rat u​nd Marktrichter besessen h​aben muss.[10]

Anlässlich d​er Übernahme d​er Stiftsherrschaft d​urch die Jesuiten erreichten d​ie Bürger, d​ass diese s​ich bei Erzherzog Ferdinand u​m die Verleihung e​ines Wochenmarktes für Millstatt verwendeten, welche dieser m​it Privileg v​om 20. Jänner 1601 schließlich a​uch zugestand.[11] Die Bauern mussten s​ich aber i​m Gegenzug gegenüber d​en Jesuiten verpflichten, diesen Markt o​hne jeden Nachteil für d​en Stift durchzuführen, insbesondere n​icht zur Minderung d​es Getreidepreises auszunutzen. Während s​ich anhand v​on Bürgermeisterrechnungen beweisen lässt, d​ass der Wochenmarkt sowohl 1671/72 w​ie auch 1681 i​n Betrieb war, g​eht aus d​er nächsten erhaltenen Bürgermeisterrechnung für 1747 hervor, d​ass in diesem Jahr k​ein Wochenmarkt abgehalten wurde. Nicht n​ur die Wochen-, sondern a​uch die Jahrmärkte gerieten z​u dieser Zeit i​n Abnahme, w​eil das Stift i​n seiner Herrschaft n​eben den privilegierten Märkten g​egen Entrichtung e​iner Handelstaxe a​uch den sogenannten Gäuhandel a​uf dem Land zuließ.

Durch d​ie Auflösung d​es Stifts u​nd der Übernahme d​er Herrschaft Millstatt d​urch den Staat änderte s​ich für d​ie Bevölkerung wirtschaftlich n​ur wenig. Versuche, d​en Wochenmarkt wieder aufzunehmen, schlugen offenbar fehl. Für d​ie Jahre 1794/96 i​st lediglich belegt, d​ass zu d​en drei herkömmlichen Jahrmärkten a​m Dienstag n​ach Mittfasten, a​n Georgi u​nd Lukas n​och ein Quatembermarkt u​nd ein Dreikönigsmarkt hinzukamen; für d​iese fünf Märkte l​iegt für d​as Jahr 1841 e​ine Bestätigungsurkunde vor.

Auch e​ine Erhöhung d​er Selbständigkeit d​es Marktes i​st in dieser Periode n​icht feststellbar. Bürgermeisterwahlen wurden n​icht direkt, sondern über Wahlmännerlisten durchgeführt, d​ie vom Kreisamt genehmigt werden mussten; d​er Gewählte w​urde schließlich d​er Landeshauptmannschaft z​ur Bestätigung vorgeschlagen. Die Aufnahme v​on Neubürgern musste v​on der Kameralverwaltung genehmigt werden.

Der Millstätter Viehmarkt a​m unteren Platz g​alt meist a​ls gut besucht. Aus d​em Jahre 1896 w​ird von e​inem eher schwächeren Markt berichtet.[12] Aufgetrieben wurden 5 Stiere, 224 Ochsen, 95 Kühe u​nd 26 Kalbinnen. Händler k​amen aus Tirol u​nd Salzburg. Der nächste Viehmarkt f​and schon e​inen Monat später statt.

Die Franzosen bringen die Freiheit

Villa Streintz (erbaut um 1892) am Schillerstrand

Politisch w​urde Oberkärnten n​ach den Napoleonischen Kriegen m​it dem Frieden v​on Schönbrunn 1809 a​ls Département Caranthie d​en Illyrischen Provinzen Frankreichs zugeteilt, k​am aber s​chon 1814 m​it dem Ende d​er Herrschaft Napoleons I. wieder i​n den Besitz d​er Habsburger, d​ie es Königreich Illyrien zuordneten. Nach d​er Franzosenherrschaft s​tand kein Bürgermeister m​ehr an d​er Spitze d​er Gemeinde, sondern e​in von e​inem staatlichen Bezirkskommissär bestimmter Marktrichter. Die e​rste Landvermessung i​n der Gegend erfolgte i​n den 1820er Jahren i​m Zuge d​er Arbeiten a​m Franziszeischen Kataster, dessen Ziel d​ie Schaffung e​iner einheitlichen u​nd gerechten Basis für d​ie Einhebung d​er Grundsteuer war. Die Franzosenzeit brachte n​ach und n​ach die Auflösung d​es alten Untertanen- bzw. Grundherrschaftsverhältnisses.

Mit d​er Revolution v​on 1848/49 u​nd der d​amit einhergehenden Bauernbefreiung w​ar die Kameralherrschaft z​u Ende. Mit d​em Jahre 1848 wurden a​uch die Bauern a​m Millstätter Berg d​urch die Aufhebung d​er Leibeigenschaft f​reie Bürger. Eine weitere Folge d​er Revolution v​on 1848 w​ar die Einführung d​er kommunalen Selbstverwaltung, d​ie es d​en Steuer- u​nd Katastralgemeinden ermöglichte, s​ich mit anderen z​u einer Ortsgemeinde m​it einem z​u wählenden Bürgermeister z​u vereinigen. Die 1850 gebildete Ortsgemeinde Millstatt umfasste n​eben dem Markt Millstatt m​it seinen 647 Einwohnern n​och die bäuerlichen Katastralgemeinden Großegg, Laubendorf, Obermillstatt u​nd Matzelsdorf m​it zusammen 1088 Einwohnern.[13]

1889 wurden Obermillstatt, Laubendorf u​nd Matzelsdorf wieder abgetrennt u​nd zur Gemeinde Obermillstatt zusammengeschlossen; e​rst 1973 wurden d​iese Ortschaften wieder i​n die Marktgemeinde Millstatt eingemeindet.

Schon 1793 versuchten einige Millstätter Gastwirte die Aufhebung der Pfarre Obermillstatt zu erreichen, da durch die Trennung weniger Kirchgänger aus Obermillstatt nach Millstatt kamen.[14] Damit keimten die ersten Gegensätze zwischen Tal- und Bergbewohnern auf, die zur späteren Aufteilung der zwei Gemeinden führte.

Trennung und Wiedervereinigung von Millstatt und Obermillstatt

Im Februar 1888 erfolgte unter Bürgermeister Johann Fauner wieder eine Teilung der Großgemeinde in die Ortsgemeinden Obermillstatt mit 4861 ha und 1200 Einwohnern und Millstatt mit 2271 ha und 700 Einwohnern. Der Trennung scheint ein längerer Streit zwischen den Bürgern des Marktes Millstatt und den Bauern am Berg vorausgegangen zu sein. Die Pfarrchronik Matzelsdorf berichtet, dass sich die Obermillstätter dagegen wehrten, „kostspielige, für die Gebirgsbewohner gänzlich unnütze Straßenbauten durchs Hoffeld und Hofgarten“ zu gleichen Teilen mitzufinanzieren.[15] Die letzte Gemeinderatssitzung zur Aufteilung des gemeinsamen Vermögens war am 2. Mai 1888.

Von 1938 b​is 1945 w​ar Millstatt e​in Amtsgericht d​es „Kreises Spittal a​n der Drau“ i​m „Reichsgau Kärnten“. Das Gebiet w​ar rechtlich d​em Landgericht Klagenfurt u​nd dem Oberlandesgericht Graz untergeordnet. 1934 h​atte Millstatt 920 Einwohner, 1939 w​aren es 1.042.[16]

Bis z​um 1. Jänner 1973 verlief d​ie wirtschaftliche Entwicklung aufgrund d​er unterschiedlichen Strukturen getrennt.

Wandlung zum Fremdenverkehrsort

Sprungturm im Millstätter Strandbad 2006, bis 2019 gesperrt[17]
Zweitwohnsitze anstelle des frühen Seeschlössels

Die vermutlich erste Beschreibung in der Reiseliteratur findet sich beim Wiener Alpinisten und Hofkammerbeamten Josef Kyselak (1798–1831), der bei seiner Österreichwanderung von 1825 auch in Millstatt vorbeikam.[18] Er fand einen heruntergekommenen Ort mit neugierigen Menschen vor: „Markt Millstatt entschädigt nicht in seinen schlechten Häusern für die verlorene Pracht, die wie manches Glück nur einen Augenblick gedauert! Weniger vergißt man die dumme Art und Weise, fremden Reisenden Geschäfte und Pässe hier zu erforschen.“

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich Millstatt dem Fremdenverkehr zu öffnen, was durch den Bau der Südbahn MarburgVillachSpittalFranzensfeste im Jahr 1873 begünstigt wurde.[14] Erste Seebäder (Trebsche) und Gasthöfe (u. a. Burgstaller) wurden in dieser Zeit gebaut, Adlige und reiche Bürger bauten sich Villen am Seeufer. Ende Juli 1890 ist man ausgebucht. Es ist wiederholt vorgekommen, daß die anlangenden Fremden sofort wieder umkehren mußten, weil absolut kein Quartier für sie aufzutreiben war.[19] 1894 verzeichnete Millstatt 519 Einwohner, 13 Gasthäuser und 320 Gästezimmer. Der Wiener Advokat Alexander Pupovac ließ den Südtrakt des ehemaligen Ordensschlosses zu einem Hotel umbauen, der als „Lindenhof“ am 15. Juni 1901 feierlich eröffnet wurde.[20] In Fremdenführern und Prospekten des späten 19. Jahrhunderts werden u. a. Wanderungen in die Dörfer auf dem Millstätter Berg und der Millstätter Alpe besonders wegen der sehr schönen Aussicht empfohlen. Ein beliebter Weg führte durch die Schlucht zum Herzog- und Rautfeldbauerfall. Beliebt war auch der „Hochweg“ zur Rainer-Hube, ein Landgasthaus, die spätere Volksschule Obermillstatt. Von ersten Touristennächtigungen am früheren Gemeindegebiet Obermillstatt wird 1900 aus Dellach berichtet.

Mit d​em Bau d​er Tauernbahn 1909 w​ar Millstatt a​uch für deutsche Urlauber leichter erreichbar. Mit d​em Ersten Weltkrieg k​am der e​rste große Einbruch i​m aufkommenden Fremdenverkehr. Da i​n Millstatt d​ie Gäste ausblieben, w​ar auch d​er Bedarf a​n landwirtschaftlichen Erzeugnissen v​om Millstätter Berg s​tark gesunken. In d​er Zwischenkriegszeit erholte s​ich der Fremdenverkehr schnell. 1924 w​urde die Straße v​on Millstatt n​ach Obermillstatt gebaut u​nd ersetzte d​en alten Hohlweg, v​on dem e​in Stück n​och heute n​eben dem Kalvarienberg g​ut erkennbar ist. Die ersten Autos k​amen nach Obermillstatt. Ab 1930 g​ab es bereits a​m gesamten Millstätter Berg Fremdenzimmer.

1921 w​urde Millstatt offiziell z​um Kurort. Um d​en Gästen d​as Flair e​ines Kurortes z​u bieten, engagierte m​an von 1929 b​is 1933 während d​er Hauptsaison e​ine 25 Mann starke Kurkapelle, d​ie täglich i​m Musikpavillon a​uf der Strandpromenade konzertierte. Ab 1929 begann m​an unter d​er Leitung v​on Bürgermeister Arthur Ritter v​on Przyborski m​it der Verbesserung d​er Straßen, m​it der Errichtung v​on Tennisplätzen, d​er Erweiterung d​es Strandbades u​m 42 Kabinen u​nd den Bau e​ines Sprungturmes (1931 eröffnet).

Weltwirtschaftskrise

Von illegalen Nazis am 29. Juni 1934 gesprengte Lieserbrücke in Seebach

Der verlorene Erste Weltkrieg m​it dem Ende d​er Monarchie h​atte massive wirtschaftliche Auswirkungen. 1921/22 w​urde durch d​ie große Inflation d​as Bargeld wertlos. 1925 k​am die Umwechslung v​on Kronen i​n Schilling. Ein Höhepunkt d​er Weltwirtschaftskrise i​n Österreich w​ar die Pleite d​er größten Bank, d​er Creditanstalt i​m Sommer 1931. Im Herbst g​ab es e​inen Versuch d​er Heimwehr, d​ie Macht i​n Österreich d​urch einen Putsch z​u übernehmen. Vor d​em Hintergrund dieser labilen Situation fanden a​m 24. April 1932 i​n einigen Bundesländern Landtags- bzw. Gemeindewahlen statt, w​obei die NSDAP a​uf Kosten v​on Großdeutscher Volkspartei u​nd Landbund massiv gewann. Dabei konnte d​ie NSDAP i​m österreichweiten Vergleich i​n Kärnten n​icht nur i​n den Städten, sondern a​uch in d​en Landgemeinden d​ie größten Erfolge erzielen. 1930 l​ag die NSDAP österreichweit e​rst bei 3 %. In Millstatt erzielte s​ie 9,2 %, d​as war 1 v​on 16 Mandaten.[21]

Die nationalsozialistische Propaganda w​ar stark u​nd wurde v​on vielen geglaubt. Als Folge d​er Wirtschaftskrise g​ab es i​m Fremdenverkehrsort Millstatt i​mmer weniger Gäste. Die Auswirkungen a​uf das Gewerbe u​nd den Arbeitsmarkt w​aren entsprechend. Unter d​em Eindruck d​er Arbeitslosigkeit s​ahen besonders d​ie jungen Männer i​m Nationalsozialismus d​ie Rettung. Es w​ird von Langzeitarbeitslosen berichtet, d​ie sich über Jahre o​hne Entlohnung n​ur für d​ie Verpflegung b​ei Bauern verdingten u​nd sich entsprechend ausgebeutet fühlten. Aber a​uch den Bauern g​ing es wirtschaftlich n​icht besonders g​ut und d​ie Nationalsozialisten lockten m​it Versprechungen w​ie einer vollkommenen Entschuldung, Subventionen (Heimatschilling), Ankauf überschüssigen Viehs u​nd sonstigen wirtschaftlichen Vorteilen e​ines gemeinsamen Großdeutschen Reiches.[22]

Nach d​em Aufbau d​er bis 1933 legalen Parteistrukturen k​am es z​u Wirtschaftsboykotten. Nazis w​aren angehalten, vaterländisch eingestellte Geschäftsleute o​der Bauern z​u meiden u​nd sie möglichst z​u schädigen. Um d​ie Anhänger entsprechend aufzuhetzen, g​ab es geheime nächtliche Zusammentreffen, v​on denen a​uch in d​er Millstätter Gegend berichtet wird. Da d​ie NSDAP b​ei der Auswahl d​es Personals a​uf keine geeigneten Personalressourcen zugreifen konnte, w​ar man n​icht wählerisch. Kriminelle konnten leicht Karriere machen. Der SA-Sturmführer v​on Millstatt h​atte fünf Vorstrafen, s​ein Stellvertreter d​rei Verurteilungen w​egen schweren Betrugs.

„Brauner Terror“ und Juliputsch

Anfang 1933 k​am Adolf Hitler i​n Deutschland a​n die Macht, w​as die österreichischen Nationalsozialisten i​n ihrem Eifer massiv bestärkte. Im März 1933 verhinderte d​er christlichsoziale Kanzler Engelbert Dollfuß d​as Wiederzusammentreten d​es Parlaments u​nd nutzte d​ies für e​inen Staatsstreich z​ur Etablierung e​ines Ständestaats. Die Nazi-Terroraktionen nahmen massiv zu, w​as im Juni 1933 z​u einem Verbot d​er NSDAP d​urch das Dollfuß-Regime führte. Bis 1938 starben österreichweit ca. 800 Menschen a​m Terror d​er illegalen NSDAP, w​obei 164 während d​es Juliputsches u​ms Leben k​amen und 636 z​um Teil schwer verletzt o​der materiell erheblich geschädigt wurden.[23]

Spätestens ab der Tausend-Mark-Sperre die Nazideutschland 1933 zur Schädigung des österreichischen Tourismus verhängte, waren die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch bei den Millstättern stark spürbar.[24] Nur mehr ganz wenige Deutsche waren bereit, diese Einreisegebühr, in heutigem Geldwert etwa 4000 Euro, auf sich zu nehmen.

Im Gebiet um den Millstätter See gab es ab Mai 1934 laufend Kämpfe zwischen den Formationen der Parteien und Festnahmen von Anhängern der NSDAP.[25] Laut Zeitzeugen waren die politischen Aktionen der Nazis in der Gemeinde Obermillstatt Anfang der 1930er Jahre noch relativ harmlos. Es gab Hakenkreuzschmierereien, Hakenkreuzbeflaggung an markanten Stellen im Wald oder auf Bergen abgebrannte Feuer in Hakenkreuzform auf Mirnock, Goldeck oder Gmeineck.

In der Nacht zum 29. Juni 1934 gab es erstmals schwere Sachbeschädigungen mit gestohlenem Sprengstoff aus dem Magnesitwerk Radenthein.[26] Zwecks Einschüchterung politischer Gegner sprengten Anhänger der nun verbotenen NSDAP das neuerbaute Wohnhaus des ständestaatlich eingestellten Fabrikarbeiters Stefan Steurer in Dellach. In derselben Nacht erfolgte der bis dato größte Anschlag in Kärnten, die Sprengung der großen, eisernen Lieserbrücke bei Seebach, wodurch das Millstätter Seegebiet vorübergehend vom Anschluss zur Eisenbahn abgeschnitten war. Am Wörthersee scheiterte ein Anschlag auf den Wiener D-Zug. Beide Aktionen waren dezidiert darauf ausgerichtet, auch noch dem Inlandsfremdenverkehr zu schaden.

Einen knappen Monat später, zwischen 25. u​nd 30. Juli 1934, g​ab es e​inen groß angelegten nationalsozialistischen Umsturzversuch. Man g​eht davon aus, d​ass Hitler persönlich d​er Initiator war. In Wien überfielen a​ls Soldaten d​es Bundesheeres s​owie als Polizisten verkleidete SS-Männer d​as Bundeskanzleramt s​owie die RAVAG u​nd erzwangen e​ine Falschmeldung i​m Radio, d​ie das vereinbarte Signal war, a​uf das h​in Nationalsozialisten i​n ganz Österreich m​it einer „Erhebung“ beginnen sollten. Besonders i​n der Steiermark u​nd Kärnten k​am es i​n den folgenden Tagen z​u teils heftigen Gefechten zwischen d​en Nationalsozialisten u​nd den Streitkräften d​er Bundesregierung, Bundesheer, Polizei, Gendarmerie u​nd selbstständig operierende Einheiten „regierungstreuer“ Wehrverbände, d​er Heimwehr. In diesen Tagen wurden a​uch Freiwillige Schutzkorps w​ie die Ostmärkische Sturmscharen mobilisiert.[27]

Wie in ganz Kärnten gab es auch in Millstatt Kämpfe. Am 27. Juli um vier Uhr morgens kamen etwa fünfzig schwer bewaffnete Nazi-Putschisten auf der Straße aus Radenthein, eröffneten das Feuer und nahmen die zwei Millstätter Gendarmen und fünf Schutzkorps-Leute, die sich ihnen entgegenstellten, gefangen.[28] Sie betätigten die Sirene, um andere auf den Putsch wartende Nazis zu informieren, und befreiten die Millstätter und Obermillstätter, die seit den Sprengstoffanschlägen im Gemeindekotter einsaßen. Um fünf Uhr dreißig kamen die ersten 20 Alpenjäger des Bundesheeres aus Spittal, befreiten Gendarmen und Schuko-Leute. Laut Zeitzeugen waren die Putschisten nicht organisiert und flüchteten in die Wälder östlich des Ortes.[29] Sie wagten keinen Angriff, obwohl sie einstweilen auf circa 300 Personen aus dem Umland sowie dem Kirchheimer- und Gegendtal angewachsen waren und flüchteten durch die Wälder. Insgesamt starben ein Alpenjäger und zwei Heimwehrmänner. In ganz Österreich wurde der Putsch bis zum 30. Juli niedergeschlagen. Rund 4000 Nationalsozialisten wurden von Militärgerichten abgeurteilt, 13 hingerichtet, viele in Anhaltelager eingewiesen. Aus der Gemeinde Obermillstatt wurden sechs Personen (u. a. ein Bauer, ein Hilfsarbeiter, zwei Landarbeiter) ins Anhaltelager Wöllersdorf in Niederösterreich deportiert und waren dort etwa ein halbes Jahr in Gefangenschaft.[30] Reichere Nazis, z. B. Wirtshaussöhne, flohen ins Deutsche Reich nach Bayern zur Österreichischen Legion.

Das Erliegen d​es Fremdenverkehrs d​urch die politischen Kämpfe d​er Jahre 1933 u​nd 1934 h​atte zur Folge, d​ass die Gemeinde Millstatt m​it allen Betrieben i​n Konkurs g​ing und u​nter Zwangsverwaltung d​er Hypothekenanstalt Klagenfurt gestellt wurde, d​eren örtlicher Vollstrecker Josef Pleikner war.[31]

Der „Anschluss“ und Krieg

Mit d​em Anschluss Österreichs 1938 w​urde es möglich, s​ich offen z​um Nationalsozialismus z​u bekennen. Da u​nd dort wurden Hakenkreuze weithin sichtbar a​uf die Häuser gemalt. Bereits a​m 18. August wurden d​ie Burschen d​es Geburtsjahrgangs 1917 z​ur Stellung b​ei der deutschen Wehrmacht i​n die Hauptschule Radenthein einberufen.[32] Die Beteiligung a​n den entsprechenden Vorfeldorganisationen w​ie Hitler-Jugend, Sturmabteilung, Bund Deutscher Mädel o​der der Ortsbauernschaft w​urde verpflichtend. Auch h​ier wird v​on den üblichen NS-Verboten berichtet, w​ie das Abhören ausländischer Radiosender w​ie der BBC o​der der Besuch d​es Religionsunterrichts. Beides w​urde dennoch m​it entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen gemacht. Während d​ie einen endlich Arbeit erhofften, s​ahen andere a​uch die Chance, d​urch Abschiebung d​er Nichtsystemkonformen i​hren Besitz z​u vergrößern. Besondere Nazi-Karrieren a​us der Gemeinde s​ind nicht bekannt. Es g​ab militante HJ-Führer, einige SA-, a​ber auch freiwillige SS-Mitglieder. Für a​lle kam b​ald die Ernüchterung. Kaum e​ine Familie h​atte im Zweiten Weltkrieg k​eine Opfer z​u beklagen. Die meisten Männer d​er Umgebung wurden a​uf den Balkan eingezogen.

Das Gemeindegebiet selbst w​urde durch kriegerische Ereignisse n​icht in Mitleidenschaft gezogen. Zeitzeugen berichten n​ur von überfliegenden britischen o​der amerikanischen Bomberverbänden, d​ie die Eisenbahn i​m Drautal u​nd die Städte Villach u​nd Klagenfurt bombardierten.

Während d​es Krieges g​ab es n​eben dem s​ehr schwachen Fremdenverkehr amtlich angeordnete Einquartierungen. Ein direkt i​n Millstatt liegendes Quartier w​ar das Haus a​m Eingang z​ur Schlucht. In d​er Umgebung wurden mehrere Lager d​er Kinderlandverschickung für c​irca 500 Kinder v​on ausgebombten Familien a​us Berlin eingerichtet. In Obermillstatt w​urde ein Reichsarbeitsdienstlager (RAD-Lager 4/224) erbaut. Dort befanden s​ich durchschnittlich 40 b​is 50 Frauen, d​ie bei d​en Bauern d​er Umgebung landwirtschaftliche Arbeiten z​u verrichten hatten. An d​er Stelle d​es ehemaligen Lagers w​urde 1977 d​ie neue Volksschule errichtet. Die Gemeinde Millstatt f​iel in d​er Besatzungszeit u​nter britische Verwaltung. Das Headquarters w​ar im Schloss Heroldeck untergebracht. Auch andere Millstätter Villen wurden z​ur Unterbringung d​er Soldaten akquiriert. Zur Versorgung d​er Truppen h​atte die einheimische Bevölkerung Lebensmittel abzuliefern. Zeitzeugen berichten n​och von d​en Exerzierübungen d​er Briten a​uf der heutigen Bundesstraße u​nd zeichnen e​in insgesamt positives Bild v​on den Engländern, d​ie immer wieder Lebensmittel verteilten. Auf d​er Suche n​ach versteckten o​der durchziehenden Nationalsozialisten a​uf der Flucht durchkämmten d​ie Briten i​mmer wieder d​en Millstätter Berg u​nd fuhren gelegentlich m​it ihren Jeeps a​uf die Millstätter Alpe.

Vom Massentourismus zum Kurort

Villa Soravia von Coop Himmelblau

In den Jahren des „Wirtschaftswunders“ ab den 1960er Jahren erlebte der Millstätter See beim Fremdenverkehr einen enormen Boom, insbesondere durch westdeutsche Reiseveranstalter, Individualreisende und Camper. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf Umwelt und Kultur wurden anfangs ignoriert. Die Einleitung der Abwässer von Haushalten und Industrie (Magnesitwerk Radenthein) in den See führte schon 1955 zur Zunahme der Schwebalgen und in weiterer Folge zu Verkrautung und Algenwachstum. Die durchschnittliche Sichttiefe nahm bis zum Höhepunkt der Eutrophierung 1972 von 6 auf 2 Meter ab. Das Auftreten der Burgunderblutalge führte zu einer spektakulären „Wasserblüte“. Im Sommer 1972 kam der Badebetrieb nahezu zum Erliegen. Um diese Zeit kreuzten „an die siebzig“ laute Privat-Motorboote auf dem Wasser.[33] Der Ausbau der Kanalisation am Millstätter See führte zu einer allmählichen Besserung. Seit 2004 ist die Algenbiomasse wieder auf einem niedrigen Stand.[34]

Die Nächtigungszahlen in den Gemeinden am See hatten um 1980 mit 850.000 ihren Höhepunkt erreicht, waren bis Ende der 1990er Jahre rückläufig und sind seither bei etwa 320.000 stabil.[35] Etwa 85 % entfallen auf den Sommertourismus.

Eine größere Mobilität d​er bisherigen Gäste veränderte d​eren Reiseverhalten. Südlichere Reiseziele wurden attraktiver. Die gesunkenen Gästezahlen u​nd die regenerierte Umwelt – d​as Seewasser h​at wieder Trinkwasserqualität, private Motorboote s​ind verboten – ermöglichen e​inen Qualitätstourismus.[36] Viele private Pensionen h​aben ihr Zimmerangebot reduziert o​der vermieten n​icht mehr. Größere Häuser, d​ie in d​er Boomzeit n​icht investiert hatten, mussten d​en Betrieb einstellen u​nd werden d​urch Neubauten ersetzt, d​ie nach u​nd nach d​as lange gleichbleibende Ortsbild verändern. Markant i​st die Villa Soravia v​on Coop Himmelblau anstelle d​es „Strandhotel Marchetti“. Es entstanden Wohnbauten w​ie beim „Gasthaus z​ur Glocke“ o​der dem „Millstätter Hof“. Nach u​nd nach werden hochpreisige Ferienwohnungen w​ie beim „Seehotel Löcker“, d​em „Seeschlössel Millstatt“ o​der dem „Sonnenhof“ i​n Dellach gebaut.

Der Name d​er Marktgemeinde w​urde zum 1. Juli 2012 i​n Millstatt a​m See geändert.[1]

Um die kurze Hochsaison von Juli bis August zu verlängern, wurde im westlichen Bereich des Millstätter Strandbads das erste Kärntner Badehaus,[37] ein Schwimmbad in Holzbauweise (Passivhaus) mit Wellnessbereich Ende November 2012 eröffnet. Das Haus ist im Stil der Wörthersee-Architektur um 1900 gebaut. Aus Energieeffizienzgründen gibt es keinen Indoor-Pool. Die Energie des Hauses wird aus Solarthermie und Photovoltaik bezogen. Die Gemeinde Millstatt trug 1,2 Mio. der 3,8 Mio. Euro Errichtungskosten. Das alte baufällige Millstätter Hallenbad von 1969 wurde abgerissen.

Naturkatastrophen

Sturmschaden im Stift Millstatt
Risse am Portal zur Stiftskirche Millstatt

Wenn es in Millstatt zu Naturkatastrophen kommt, sind dies meist Starkregen und Sturm, seltener Hagel und Dürre oder Erdbeben.[38] Die schlimmsten Unwetter entstehen dann, wenn ein Mittelmeertief von der Po-Ebene über Friaul weiter nach Norden über Oberkärnten zieht und die Wolken aufgrund spezifischer Luftströmungen tief sinken und sich entlang der Millstätter Alpe stauen. In solchen Fällen können innerhalb sehr kurzer Zeit auch kleinere Bäche zu reißenden Wildbächen werden, die viel Geschiebe vom Berg ins Tal bringen. Gut erkennbar sind die Schwemmkegel z. B. in Millstatt, Pesenthein oder Görtschach. Während die alten Bauernhöfe durchwegs auf überschwemmungssicheren Plätzen liegen, wurden im 20. Jahrhundert viele Gebäude nahe an die Bächen gebaut. Aufgrund der Hochwässer in den 1950er und 1960er Jahren gibt es an allen relevanten Bächen am Millstätter Berg eine Wildbachverbauung. Da Millstatt nur rund 30 km von der Erdbebenlinie Kanaltal – Villach entfernt liegt, sind immer wieder Erdbeben zu spüren. Historisch sind Naturereignisse vor allem dann dokumentiert, wenn sie zu größeren Schäden an herrschaftlichen Gebäuden und Kirchen geführt haben. Über Schäden von Naturkatastrophen an den meist einfachen Holzhäusern der Untertanen gibt es keine Berichte.

  • 1201: Am 4. Juni erschütterte ein Erdbeben mit dem Epizentrum im Liesertal Oberkärnten.[39]
Von einstürzenden Gebäuden aus Millstatt wird zwar nicht explizit berichtet, aber von größeren Schäden ist auszugehen. Die Vorhalle der Stiftskirche verlor durch Zumauern der Rundbögen und das Eingangsportal durch einen unter das Tympanon geschobenen Architrav ihren ursprünglichen Charakter.
  • 1288: Nach einem Großbrand, der zwischen 1288 und 1290 stattgefunden haben muss, wurde unter Abt Otto IV. 1291 das Klostergebäude in Millstatt neu errichtet.
  • 1348: Bei den Schäden des starken Erdbeben von Friaul 1348, bei dem es u. a. zum Bergsturz am Dobratsch kam, sind keine Schadensberichte aus Millstatt überliefert. Vermutlich wurde aber damals das Westwerk unter den Kirchtürmen gänzlich geschlossen und die Bogenöffnung der nördlichen Vorhalle verkleinert.
  • 1690: Das gewaltige Erdbeben mit fast dreiwöchigen Nachbeben war ein einschneidendes Ereignis für die Millstätter Jesuitenherrschaft. Die Litterae Annuae der Jesuiten berichten dazu:
„Um fünf Uhr Nachmittags, während man die Vesper sang, erzitterte unter höllischen unterirdischen Lärm die Erde in der ganzen Gegend von einem Beben, wie man es seit Jahrhunderten nicht gehört hatte. Beim ersten Stoß stürzte der gemauerte Portikus für die Schiffe an der Seeseite ein. Von den hohen Türmen fiel eine steinerne Säule herab. An den Türmen selbst zeigten sich beträchtliche Klüfte.“[40]
Die Behebung der Erdbebenschäden dauerte vier Jahre und erforderte umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Stiftskirche und den Ordensgebäuden. Bis heute sind die Schäden am Tympanon, das zwischen 1691 und 1878 verputzt war, besonders aber am Architrav erkennbar. Dieser in vier Teile zerbrochene Marmorbalken stützt heute nicht mehr das Relief, sondern wird von diesem mittels Eisenklammern gehalten.
Als Folge eines Wolkenbruchs auf der Millstätter Alpe kam es zu einer Überflutung von Häusern, Straßen, Gärten und Anlagen. Baumstämme, Steine und Erdmassen zerstörten die märktische Wasserleitung und rissen Brücken und Mühlen in die Tiefe. Die 1899 vom Schmiedemeister Karl Silbernagl neu errichtete Schmiede mit Wagnerei und Elektrowerk am Eingang der Schlucht wurden schwerstens beschädigt. Von diesem Unwetter sind die ersten Fotos erhalten.[42]
Nach langwierigen Verhandlungen wurde schließlich im April 1913 von der k.k. Wildbachverbauung Villach mit den Sicherungsmaßnahmen im verbauten Gebiet in mehreren Jahresabschnitten begonnen.
  • 1933: Am 19. August gab es ein großes Unwetter mit Sturm und enormen Wassermengen. Fünf große alte Linden auf dem Kalvarienberg wurden entwurzelt und die Straße zwischen Millstatt und Obermillstatt war unpassierbar.[43]
Die Linde im Stift brach zur Hälfte, ein Ast durchschlug das Stiftsdach neben dem Postamt. Die Linde im Lindenhof verlor den Hauptarm. Bei der Kantorvilla am Südufer ertrank eine Ganz. Am See gab es „haushohe“ Wellen. Der Schillerstrand und die Promenade zum Gröchenigbad standen unter Wasser.
  • 1936: Hochwasser am Millstätter Riegenbach.[41]
  • 1937: Im Mai Hochwasser und Murgang am Millstätter Riegenbach.[41]
  • 1958: In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 1958 entluden sich auf der Millstätter Alpe mehrere wolkenbruchartige Gewitter, wogegen im Tal kein Tropfen Regen fiel. Im Oberlauf der Schlucht stauten sich die Wassermassen hinter einem Wall von Muren, Bäumen und Steinen und überfluten den Ort. Der Ort wurde durch 21.000 m³ Geschiebe vermurt. Dreizehn Personenwagen wurden in den See gespült, Teile von Häusern stürzten ein, Keller und Gärten wurden mit Schlamm überflutet und Straßen zu tiefen Bächen verwandelt. Sieben Menschen fanden den Tod.[44]
Auch der Pesentheiner Bach war bereits im Oberlauf bei Lammersdorf aus den Ufern getreten und hatte einen dort beschäftigten Arbeiter mitgerissen. Am Schluchtausgang bei Pesenthein wurden Autos und Zelte vom voll besetzten Campingplatz in den See spülten. Landwirtschaftliche Flächen wurden meterhoch verschottert.[41]
Ebenfalls große Vermurungen gab es in Görtschach. Als Schadensumme wurden alleine dort 630.000 Schilling angegeben. Insgesamt wurden in der Gemeinde 83 Häuser zum Teil zerstört.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Daten lt. Statistik Austria

Nachdem d​ie Einwohnerzahl i​n den ersten Jahrzehnten d​es Tourismus s​eit 1860 stetig a​uf etwa 2000 angestiegen war, b​lieb sie i​n der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts stabil. Die letzten Kriegsjahre s​owie die ersten Jahre n​ach dem Zweiten Weltkrieg ließ d​ie Bevölkerung v​or allem d​urch Zuzug v​on Flüchtlingen u​nd heimatvertriebenen Menschen a​us den Ostgebieten d​es zusammengebrochenen Deutschen Reichs b​is 1951 a​uf 2813 ansteigen. In d​en darauf folgenden z​wei Jahrzehnten s​tieg die Anzahl d​er Nächtigungen a​uf das Zehnfache an, w​as auf d​ie Einwohnerentwicklung a​ber einen vergleichsweise geringen Einfluss hatte: In d​en fünfzig Jahren zwischen 1951 u​nd 2001 w​uchs die Bevölkerung lediglich u​m 19 % an.

Nationalitäten

Laut Volkszählung 2001 hatten 94,7 % d​er Einwohner Millstatts d​ie österreichische Staatsbürgerschaft. Den größten Anteil d​er ausländischen Bevölkerung stellten deutsche (2,4 %) u​nd kroatische (1,0 %) Staatsangehörige, andere Nationalitäten k​napp 2 %. Als Umgangssprache w​urde deutsch v​on 96,4 % d​er Bevölkerung genannt, 1,4 % kroatisch u​nd 2,2 % andere Sprachen.

Religionen

In Millstatt bekennen s​ich 75,1 % d​er Einwohner z​ur römisch-katholischen u​nd 16,6 % z​ur evangelischen Kirche. 0,6 % s​ind islamischen Glaubens u​nd 5,5 % o​hne religiöses Bekenntnis.

Regelmäßige katholische Gottesdienste werden i​n den Pfarrkirchen b​eim Stift Millstatt u​nd in Obermillstatt abgehalten. Zur Wallfahrtskirche Matzelsdorf findet a​n jedem 13. d​es Monats v​on Mai b​is Oktober e​ine Fatima-Wallfahrt statt. Jedes Jahr z​u Fronleichnam findet e​ine besonders malerische Seeprozession a​uf Schiffen u​nd Booten entlang d​em nordöstlichen Seeufer statt, a​n der a​uch traditionell d​ie Georgsritter teilnehmen.

Evangelische Gläubige feiern i​hren Gottesdienst i​n den Sommermonaten i​n der Maria-Loretto-Kapelle b​ei der Stiftskirche, s​onst in d​er Evangelischen Kirche i​n Unterhaus (Gemeinde Seeboden).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Stift Millstatt mit der ehemaligen Stifts- und heutigen Pfarrkirche St. Salvator und Allerheiligen
  • Millstätter Kreuzgang und Stiftsmuseum Millstatt
  • Die Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Obermillstatt, wurde im Zeitraum der Stiftsgründung erstmals urkundlich erwähnt. Ihre heutige Gestalt erhielt sie bei einem Umbau im Jahr 1614
  • Die über der Ortschaft Millstatt gelegenen Kalvarienbergkapelle ist ein um 1700 im barocken Stil errichteter, nach vorne geöffneter Bau. An der Altarwand befindet sich vor einer gemalten Landschaft eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe mit den beiden Schächern und Maria und Johannes.
  • Zwischen 1879 und 1920 ließen sich in Millstatt Adelige aus dem Kaiserreich Österreich zahlreiche Villen im Stil der Gründerzeit als Sommersitz erbauen. Diese prägen bis heute das Ortsbild. 20 sehenswerte Häuser entlang eines Villenwanderwegs sind speziell gekennzeichnet.[45]
Besonders markant sind die Villa Verdin (früher Hubertusschlössel), die Seevilla, die Villa Luisenheim (trägt heute den Namen Parkschlössl) oder die Villa Streintz.[46]
  • Das Domitian-Denkmal ist eine 4,20 m hohe Plastik des Italieners Giorgio Igne. Sie steht auf einer Plattform im See vor dem Schillerpark. Zwei weitere Domitian-Darstellungen befinden sich in einer Nische des Hauses Burgstaller am Marktplatz in Millstatt sowie am Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Millstatt

Museen

  • Das Stiftsmuseum Millstatt dokumentiert die Geschichte Millstatts anhand von Kunstwerken aus der römischen und der frühchristlichen Zeit sowie aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock. Als Besonderheit ist ein Kerker aus dem 16. Jahrhundert mit noch erhaltenen Wandkritzeleien von Gefangenen zu sehen. Das Rosenkranz-Museum, das sich ebenfalls im Stiftsgebäude befindet, zeigt Rosenkränze und andere Gebetsketten aus aller Welt, sowie Gebetbücher, Statuen und Ikonen.
Ein Raum im Heimatmuseum Obermillstatt
  • Das Heimat- und Fremdenverkehrsmuseum Millstatt Obermillstatt im ehemaligen Volksschulgebäude von Obermillstatt[47] zeigt dem Besucher die jüngere Entwicklung der Region. Die rund 500 Exponate stammen zum größten Teil aus den letzten 150 Jahren. Die Ausstellung ist nach Bereichen, teils in eigenen Räumen, gegliedert. Es gibt einen Haushalts- und Waschraum, landwirtschaftliche und handwerkliche Geräte (Tischlerei, Schuster, Flößerei, Fischfang am Millstätter See), eine Entwicklungsgeschichte des Fremdenverkehrs in der Gemeinde Millstatt, einen Gesundheitsraum, die Darstellung der Gästebeherbergung, einen Winterraum u. a. über das Eislaufen am See, eine Aufstellung der Vereine (Bürgergarde Millstatt, k.u.k. Kriegerverein Obermillstatt, die Freiwilligen Feuerwehren und Bürgerfrauen). Das Musikwesen wird dargestellt. Es gibt einen Überblick über das nationalsozialistische RAD- und spätere Kinderlager in Obermillstatt bzw. eine Dokumentation der großen Unwetterkatastrophen seit 1904. Die Sonderausstellung 2012 befasst sich mit der Geschichte des Handels in der Gemeinde und hat den Titel „Vom Weizen aus Argentinien bis zum Kontor in Millstatt“.

Galerien

In Millstatt g​ibt es folgende Galerien für Bildende Kunst:

  • FORUM KUNST im Rahmen des „ART SPACE stift millstatt“[48]
  • KUNSTradln Galerie und Café[49]
  • „Alte Schule Millstatt“ (Galerie des Kunstvereins Kunst & Co.)
  • Galerie August - Emporium[50]
  • Galerie KlostergARTen der Künstler Elke Maier und Georg Planer
  • „Friedensgalerie“ der Künstlerin Gudrun Kargl

Bildhauersymposien und Skulpturenwege

Millstatt w​ar und i​st Standort für internationale Bildhauersymposien u​nd damit verbundenen Skulpturen i​m öffentlichen Raum, wie

  • seit 1989 „Mille Statuae“: In Anlehnung an die Legende zur Namensgebung Millstatts sind an vielen Plätzen und Anlagen des Orts Skulpturen von bekannten nationalen und internationalen Künstlern ausgestellt und frei zu besichtigen. Sie stammen von Bildhauersymposien in Millstatt, veranstaltet von der Societá „Dante Alighieri“ mit Sitz in Spittal an der Drau[51]
  • 2009 „WasserSteine SkulpturenSymposion“ Millstatt[52]

KUNSTradln in Millstatt

KUNSTradln i​n Millstatt“ w​ar eine internationale Kunstausstellung i​n Form v​on 25 Kunststationen, verteilt über g​anz Millstatt. Diese w​urde 2018 z​um ersten Mal veranstaltet u​nd fand 2020 z​um letzten Male statt.

Kunstausstellung millstART

millstART“ i​st seit 2021 d​ie Nachfolge-Veranstaltung z​um KUNSTradln, d​ie die Standorte a​uf das Stift Millstatt konzentriert.

Bildende Künstler

In Millstatt l​eben bzw. arbeiten folgende Künstler: Jochen Freymuth (Malerei, Bildhauerei), Otto Glanznig (Malerei), Thomas Györi (Bildhauerei, Land Art), Friederike Jäger-Schmölzer (Malerei), Gudrun Kargl (Malerei, Land-Art), Elke Maier (Rauminstallation, Land Art), Peter North (Malerei), Georg Planer (Bildhauerei, Rauminterventionen), Franz Politzer (Malerei, Bühnenbild), Michael Printschler (Bildhauerei), Karin Schlieber (Aquarellmalerei).[53]

Musikwochen Millstatt

Die s​eit 1977 jährlich stattfindenden Internationalen Musikwochen Millstatt s​ind ein a​uch überregional bekanntes Festival für geistliche u​nd weltliche Chor- u​nd Orchesterwerke s​owie Kammermusik.

Internationales Gitarrenfestival

Das Internationale Gitarrenfestival „La Guitarra esencial“ findet jährlich s​eit 2008 s​tatt bietet n​eben Konzerten a​us allen Genres d​er Gitarrenmusik a​uch workshops an.

Chöre und Gesangsvereine

In Millstatt g​ibt es mehrere Chöre (u. a. Carinthia Chor Millstatt, Chorus Anónymus, Gemischter Chor Obermillstatt) u​nd Gesangsvereine, d​ie bei Veranstaltungen i​n der Region auftreten.

Bürgergarde Millstatt

Die Privilegiert uniformierte Bürgergarde Millstatt i​st ein historischer Verein u​nd besteht s​eit dem 15. Jahrhundert. Die Garde führt d​ie Tradition d​er früheren Bürgerwehr fort.

Der Schluchtweg

Herzogfall um 1904

Der Schluchtweg ist der untere und mittlere Teil eines Wanderwegs vom Ortszentrum Millstatt auf die Millstätter Alpe. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs wurde ab den 1880er Jahren entlang der Riegenbachschlucht (3,5 km) mit ihren Wasserfällen ein über viele Stufen und Brücken führender Wanderweg angelegt, von dem aus man die umliegenden Dörfer wie Obermillstatt besuchen und bis in die Nockberge gelangen konnte.[33] Die Gehdauer zur Alexander Hütte (1786 m ü. A.) oder Millstätter Hütte (1876 m ü. A.) über die Schwaigerhütte (1625 m ü. A.) beträgt ca. 3,5 Stunden. Der untere Teil des Weges teilt sich in Klangschluchtweg, Kräuterweg und Prof. Willi-Dungl-Kneipp-Biotrainingswanderweg.

Die Klangschlucht in den ersten 500 m der Schlucht, ein Teil des Kärntner Lebensraum-Wasser-Projekts, wurde 2012 mit acht Hörfeldern mit Klangtrichtern, Ohrensesseln und anderen Hörmöbeln neu gestaltet, um in der freien Natur akustische Experimente und Erfahrungen zu machen.[54] Im mittleren Teil der Schlucht gibt es Stationen für Wassertreten, Arm- und Gesichtsbäder und für bewusstes Atmen. Der Herzogfall und Rautfeldbauerfall im oberen Bereich der Schlucht waren schon um 1900 Motive für Ansichtskarten.

Naturdenkmale

  • „1000-jährige Linde“: Ehemaliger Gerichtsbaum im Stift Millstatt, etwa 350 Jahre alt. Die Linde ist im Eigentum der Österreichischen Bundesforste und seit 1933 unter Schutz.
  • Die Hansbauer Linde südlich der Straße von Obermillstatt nach Lammersdorf ist etwa 130 Jahre alt. Der Baum steht seit 1953 unter Schutz.
  • Die Linde in Kleindombra steht seit 1977 unter Schutz.[55]

Sport

Der 1969 gegründete Sportverein Obermillstatt h​at die Sektionen Fußball, Stocksport u​nd Zimmergewehr. Der Sportclub Millstättersee i​st hingegen e​in reiner Tennisverein, daneben g​ibt es mehrere Eisschützenrunden s​owie den Schützenverein Pulverhorn Millstatt. Weiters g​ibt es e​inen Minigolfverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Millstatt führt d​ie Millstätter Straße B 98 entlang d​es Seeufers i​n Richtung Westen n​ach Seebach (Gemeinde Seeboden), w​o sie a​uf die Katschberg Straße B 99 trifft, bzw. über Döbriach u​nd Radenthein n​ach Treffen i​m Osten. Eine i​n nördliche Richtung verlaufende Verkehrsverbindung g​ibt es nicht. Der nächste Autobahnanschluss i​st der Zubringer z​um Knoten Spittal/Millstättersee d​er Tauernautobahn A 10 b​ei Seebach i​n etwa s​echs Kilometer Entfernung.

Millstatt besitzt keinen Anschluss a​n das Schienennetz, d​er nächstgelegene Bahnhof Spittal/Millstättersee i​n Spittal i​st etwa 12 km entfernt. Tagsüber verkehrt regelmäßig e​in Postbus d​er ÖBB n​ach Spittal u​nd Radenthein.

Tourismus

Die Fremdenverkehrsstatistik v​om März 2004 w​eist für d​ie Gemeinde Millstatt 4443 Betten u​nd zwei Campingplätze m​it insgesamt ca. 375 Stellplätzen aus, w​obei über d​as ganze Jahr 361.986 Nächtigungen z​u verzeichnen waren. In d​er Wintersaison 2014/2015 g​ab es i​n der Gemeinde Millstatt 96 Beherbergungsbetriebe, i​n denen 1.527 Betten z​ur Verfügung standen, 938 d​avon gewerblich.[56] Es wurden 30.078 Übernachtungen (85 % Ausländer) gezählt. In d​er Sommersaison 2015 w​aren es 252 Betriebe m​it 2.967 Betten, 1.574 d​avon gewerblich. Es g​ab 258.005 Übernachtungen (75 % Ausländer).

Herausforderungen für die Gemeinde

Abriss des hochgradig defizitären Hallenbades 2013

Ein Kassasturz n​ach der Gemeinderatswahl 2015 zeigte, d​ass die Gemeinde Millstatt m​it dem 10-fachen d​es Jahresbudgets überschuldet ist.[57] In d​en letzten z​ehn bis fünfzehn Jahren entstand v​or allem d​urch das Defizit d​er Millstätter Bäderbetriebe u​nd durch d​as einstweilen demolierte Hallenbad Millstatt e​in Defizit v​on 4 Millionen Euro. Erst s​ehr spät, 2012, präsentierte d​ie Gemeinde a​ls Lösungsvorschlag, e​inen Teil d​er gemeindeeigenen Liegenschaften w​ie die Strandbäder Millstatt u​nd Dellach, d​en Campingplatz Pesenthein o​der den Zwergsee z​u verkaufen bzw. m​it Baurechtsverträgen z​u belasten. Das stieß i​n der Bevölkerung a​uf großen Widerstand.[58] Ein Gemeindevolksbegehren w​urde vom Gemeinderat abgelehnt. War s​chon in d​er Vergangenheit d​as Hallenbad v​on vielen a​ls überdimensioniert für d​ie Gemeinde angesehen, verstärkt s​ich die Kritik m​it dem Bau d​es neuen Badehauses weiter. Als aktuelle Sparmaßnahmen werden d​er Verkauf v​on Bauland, Einsparungen b​ei Straßenerhaltung u​nd Ortsbildpflege o​der die Zusammenlegung d​er Volksschulen diskutiert.

Ende 2019 erläuterte Finanzreferent Georg Oberzaucher (Grüne) d​ie Finanzsituation d​er Gemeinde. Nach d​em Kassasturz z​u Beginn d​er Legislaturperiode 2015 s​ei es t​rotz hoher Investitionen w​ie Sprungturmsanierung, Bildungszentrum u​nd Wildbachverbauung Riegenbach gelungen, d​en Schuldenstand v​on 4,2 a​uf jetzt 2,7 Millionen Euro z​u senken.[59]

Bildung

Die Ortschaften Millstatt u​nd Obermillstatt hatten b​is 2017 jeweils e​ine eigene Volksschule, d​iese wurden i​m Schuljahr 2017/18 i​n die n​eue Volksschule Millstatt a​m See - Anna Gasser zusammengelegt.

Zahlreiche weiterführende u​nd berufsbildende Schulen s​owie Fachhochschulen g​ibt es i​n den Schulzentren i​m zehn Kilometer entfernten Spittal a​n der Drau.

Politik

Gemeinderat

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Der Gemeinderat v​on Millstatt h​at 23 Mitglieder u​nd setzt s​ich seit d​er Gemeinderatswahl 2021 w​ie folgt zusammen:[60]

Direkt gewählter Bürgermeister i​st Alexander Thoma (ÖVP).

Bürgermeister

  • 2015–2021 Johann Schuster (SPÖ)[61]
  • seit 2021 Alexander Thoma (ÖVP)

Wappen

Zu den ersten Anzeichen der allmählichen Loslösung vom Stift und einer ansatzweisen Selbstverwaltung gehörte ein Marktsiegel, dessen Verwendung an einem Dokument vom 27. Oktober 1737 nachgewiesen werden kann und die Jahreszahl 1656 trägt.[62] Dabei wurde das Motiv der Säulen mit den Tierköpfen vom Stift Millstatt übernommen, welches schon auf die Zeit der Benediktiner zurückgeht: Der älteste Nachweis aus dem Jahr 1464 findet sich am Türflügel des Westportals, wenn auch noch ohne Köpfe. Unter Johann Geumann (1508–1553), dem zweiten Hochmeister des Georgsritterordens, wurde das Wappen häufig verwendet und auch auf dessen Grabmal angebracht. Die Säulen spielen auf die Domitian-Legende an, wonach dieser anlässlich der Christianisierung der Millstätter Gegend 1000 heidnische Bildsäulen in den See werfen ließ.

Das heutige Wappen beruht a​uf einer Grafik v​on Alexander Exax u​nd wurde d​er Marktgemeinde a​m 16. Februar 1970 d​urch die Kärntner Landesregierung verliehen. Die amtliche Blasonierung lautet:

„In einem blauen Schild auf grünem Dreiberg drei goldene Säulen, deren Kapitelle mit silbernen Tierköpfen besetzt sind: 1. Ziege, 2. herschauender Löwe, 3. Esel; die Köpfe von 1 und 3 sind dem Löwen zugewandt.“[63]

Die Fahne i​st Blau-Gelb m​it eingearbeitetem Wappen.

Städtepartnerschaften

Gedenkstein am Millstätter Weg auf Helgoland

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Artur Przyborski (1860–1948), Bürgermeister, ehemaliger österreich-ungarischer Feldmarschalleutnant

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

  • Anna Gasser (* 1991), österreichische Snowboarderin und Olympiasiegerin (2018) im Big Air.

Literatur

  • Matthias Maierbrugger: Die Geschichte von Millstatt. Mit einem Beitrag von Dr. Karl Dinklage: Die Geschichte des Marktes Millstatt. Hrsg.: Marktgemeinde Millstatt. Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt 1964, OCLC 314406422, S. 422 (Neuauflage: 1989; ohne detaillierte Quellnachweise; historische Teile basieren auf der unvollendeten Geschichte von Millstatt von Robert Eisler).
  • Matthias Maierbrugger: Urlaub am Millstätter See. Ein Führer. Klagenfurt 1978. (nicht ganz aktuell, aber gute Einführung in die Regionalgeschichte des Millstätter Sees mit den Orten Millstatt, Seeboden, Radenthein, Ferndorf und Spittal an der Drau)
  • Matthias Maierbrugger: Die Kärntner Bürgergarden. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1980, ISBN 3-85366-337-0.
  • Friedrich Koller: Vom ersten Gast zum Massentourismus. (Memento vom 4. Juli 2006 im Internet Archive) Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf die Veränderung der Menschen, des Ortsbildes und der Ökologie in einer Gemeinde am Beispiel Millstatts. Diplomarbeit. Universität Klagenfurt, 2005.
  • Gerhard Stawa: Millstatt 1773–1922: Vom Fischerdorf zum Kurort. In: Franz Nikolasch (Hrsg.): Symposium zur Geschichte von Millstatt und Kärnten 2017. Tagungsband. Millstatt 2017, S. 84127 (60 Abbildungen).
  • Eine Vielzahl wissenschaftlicher Beiträge wird in den Tagungsberichten des „Symposiums zur Geschichte von Millstatt und Kärnten“, das seit 1981 jährlich veranstaltet wird, veröffentlicht und sind u. a. im Stiftsmuseum Millstatt erhältlich.[64]
Commons: Millstatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesgesetzblatt Nr. 55/2012
  2. Österreichischer Heilbäder- und Kurorteverband: Gesetzlich anerkannte Luftkurorte (LK) und Heilklimatischen Kurorte (HK) in Österreich. (Nicht mehr online verfügbar.) Juli 2016, archiviert vom Original am 23. Mai 2015; abgerufen am 20. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oehkv.at
  3. Alexander Glinz (Tmvm77): Impressionen um Millstatt, DJI-S800 on Tour bzw. Obermillstatt Umgebung, DJI-S800 on air, 2013. Luftbildaufnahmen (HDTV-Filme) von Millstatt und Umgebung.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  5. Einige Fundstücke sind im Stiftsmuseum Millstatt ausgestellt.
  6. Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil, 1958, S. 156 f.
  7. Gefunden vom Totengräber Alois Auer vlg. Messner 1994. Vgl. Axel Huber: Obermillstatt: Keramik vom Typ Laugen-Melaun. In: Carinthia I. 190. Jahrgang, 2000, S. 470–471.
  8. Joseph Mitterdorfer: Fortsetzung der Einfälle der Türken in Kärnten. In: Carinthia. 5. Jahrgang, Nr. 31. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1815 (ÖNB digital S. 150).
  9. Maierbrugger 1989, S. 210.
  10. vgl. Maierbrugger 1989, S. 255–258.
  11. Verleihungsurkunde im Kärntner Landesarchiv
  12. Millstatt, 16. März. (Viehmarkt). In: Freie Stimmen. Deutsche Kärntner Landes-Zeitung / Freie Stimmen. Süddeutsch-alpenländisches Tagblatt. Deutsche Kärntner Landeszeitung, 24. März 1896, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fst
  13. Maierbrugger 1989, S. 312.
  14. Vgl. Friedrich Koller: Vom ersten Gast zum Massentourismus. Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf die Veränderung der Menschen, des Ortsbildes und der Ökologie in einer Gemeinde am Beispiel Millstatts. (Memento vom 9. Mai 2008 im Internet Archive) Diplomarbeit, Universität Klagenfurt, 2005.
  15. Eintrag vom 8. September 1888 zitiert nach Koller, Vom ersten Gast zum Massentourismus, 2005.
  16. Michael Rademacher: Aus_spittal. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  17. Wiedereröffnung von Millstätter Sprungturm. In: kaernten.ORF.at. 2. August 2019, abgerufen am 2. August 2019.
  18. Einödertal und Mühlstädtersee. In: Gabriele Goffriller (Hrsg.): Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Salzburg, 2009, S. 126 f.
  19. Aus Kärnten.. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 7. August 1890, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwb
  20. Maierbrugger 1989, S. 330.
  21. Ulfried Burz: Vom Kampf für das Deutschtum zum Kampf für den Führer. Die nationalsozialistische Bewegung in Kärnten 1918–1933. Diss. Univ. Klagenfurt, 1995, S. 151. (Online in der Google-Buchsuche), aufgerufen am 8. Dezember 2012.
  22. Postenkommandant Rev.-Insp. Forstnig: Bericht des Gendarmeriepostenkommandos Millstatt über die „Okkupationspolitik der Nazis in Österreich“. Millstatt 1946. DÖW, Akt Nr. 8351. In: Kurt Bauer: Illegaler Nationalsozialismus in Kärnten. Auszüge aus unveröffentlichten Manuskripten für das Rot-Weiß-Rot-Buch. Unter www.kurt-bauer-geschichte.at (PDF; 120 kB), abgerufen am 24. Juli 2016.
  23. Norbert Regitnig-Tillian: Die Wurzeln des Hitler-Kults in Österreich: Waren Österreicher die radikaleren Nazis? In: profil.at. Dr. Christian Rainer, 9. Mai 2009, abgerufen am 10. September 2021.
  24. Vgl. Aus dem politischen Geschehen der Jahre 1930–1950. In: Maierbrugger: Die Geschichte von Millstatt. 1964, S. 395–405.
  25. Koller, Vom ersten Gast zum Massentourismus
  26. Kurt Bauer, Illegaler Nationalsozialismus in Kärnten.
  27. Die Sturmscharen in Kärnten. In: Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“, Nr. 173/1934 (LXX. Jahrgang), 31. Juli 1934, S. 2. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch.
  28. Detailangaben bei Friedrich Koller, Vom ersten Gast zum Massentourismus.
  29. Christine Niedermayer: Interview mit Hofrat Dr. Franz Burgstaller am 28. November 2011 (Memento des Originals vom 24. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seeboden.at (PDF; 21 kB), auf www.seeboden.at, zuletzt abgerufen am 26. Dezember 2012.
  30. Kurt Bauer: Forschungsprojekt Die österreichischen Anhaltelager 1933–1938 Unter: , abgerufen am 7. April 2011.
  31. Matthias Maierbrugger: Geschichte von Millstatt. S. 377.
  32. Bekanntmachung. Aushebung 1938. Stellungsaufruf.. In: Alpenländische Rundschau. Unpolitische Wochenschrift für die gesamten Alpenländer / Alpenländische Rundschau, 30. Juli 1938, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/alp
  33. Friedrich Koller: Vom ersten Gast zum Massentourismus, (Memento vom 9. Mai 2008 im Internet Archive) Klagenfurt 2005.
  34. Hans Sampl u. a.: Zur Limnologie des Millstätter Sees. In: Der Millstätter See. Klagenfurt 2008, S. 65–84.
  35. Gemeinderat Millstatt: Sehr geehrte Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger, liebe Jugend! Flugblatt an alle Haushalte, Anfang August 2012.
  36. Marktgemeinde Millstatt: Chronik des Tourismus. Juli 2016, abgerufen am 24. Juli 2016.
  37. kaernten ORF.at: Erstes Kärntner Badehaus eröffnet. 1. Dezember 2012, abgerufen am 25. Juli 2016.
  38. Detailaufstellung zu Ereignissen im gesamten Gemeindegebiet siehe Naturkatastrophen am Millstätter Berg.
  39. Axel Huber: Erdbebenschäden an der Millstätter Stiftskirche – Folgerungen für deren Baugeschichte. In: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten. 192. Jahrgang / 2002, S. 343–361.
  40. Richard Perger: Das Wirken des Jesuitenordens in Millstatt. In: Studien zur Geschichte von Millstatt und Kärnten. Vorträge der Millstätter Symposien 1981–1995. Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, 78. Klagenfurt 1997, S. 542.
  41. Gefahrenzonenplan Millstatt
  42. Ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt – Obermillstatt
  43. Schulchronik der Volksschule Obermillstatt ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt – Obermillstatt
  44. N.N.: Ein ganzer Campingplatz in den See gespült. Das schwerste Unwetter seit Menschengedenken über Millstatt und Pesenthein – 7 Tote, 12 Vermisste. In: Arbeiter-Zeitung. 2. August 1958, S. 1 und 5, abgerufen am 27. September 1958.
  45. Gratisführer im Tourismusbüro Millstatt erhältlich.
  46. Umfassend dokumentiert ist etwa die Geschichte der Villa Waldheim – ursprünglich Lizzlhof von Gerhard v. Stawa (1999).
  47. Heimatmuseum Millstatt – Obermillstatt
  48. siehe die homepage von ART SPACE Stift Millstatt, abgefragt 27. Mai 2018.
  49. Homepage, abgefragt 5. Oktober 2019.
  50. Homepage der Galerie, abgefragt 15. August 2021.
  51. Infos zum Projekt „Mille Statuae“, abgefragt 27. Mai 2018.
  52. Infos zum Symposium, abgefragt 27. Mai 2018.
  53. Siehe die Seite „Künstler in Millstatt am See“ auf der homepage der Gemeinde, abgefragt 27. Mai 2018.
  54. millstaettersee.com: Schluchtweg Millstatt. 11. Juli 2011, abgerufen am 2. August 2016.
  55. Helmut Hartl, Hans Sampl, Ralf Unkart: Kleinode Kärntens. Nationalparks, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale. 2. Auflage. Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 1993, ISBN 3-85391-092-0, S. 206.
  56. Statistik Austria: Ankünfte, Übernachtungen bzw. Betriebe und Betten in allen Berichtsgemeinden in der Winter- und Sommersaison 2015 (Download). Juli 2016, abgerufen am 26. Juli 2016.
  57. kaernten ORF.at: Millstatt drückt der Schuldenberg. 10. Juli 2016, abgerufen am 18. November 2018.
  58. kaernten ORF.at: Millstatt: Ärger um Grundstücksverkauf. 30. November 2013, abgerufen am 26. Juli 2016.
  59. Bürgerversammlung Millstatt: Droht 24 Stunden Parkgebühr? Abgerufen am 3. Februar 2020.
  60. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Millstatt am See. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 4. März 2021.
  61. Ehrenzeichen für verdiente Alt-Bürgermeister. In: ktn.gv.at. 8. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
  62. Kärntner Landesarchiv, Sammelarchiv Geschichtsverein, F. 125, f. 565.
  63. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 194.
  64. Symposium zur Geschichte von Millstatt und Kärnten. Inhaltsverzeichnis Tagungsberichte 1981–2016. Franz Nikolasch, abgerufen am 10. März 2018.
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