Liste der Stolpersteine im Großraum Kopenhagen

Die Liste d​er Stolpersteine i​m Großraum Kopenhagen enthält d​ie Stolpersteine, d​ie in d​er dänischen Region Hovedstaden verlegt wurden. Stolpersteine erinnern a​n das Schicksal d​er Menschen, d​ie von d​en Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben o​der in d​en Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden v​om deutschen Künstler Gunter Demnig konzipiert u​nd werden v​on ihm i​n der Regel selbst verlegt. Die Stolpersteine liegen zumeist v​or dem letzten selbstgewählten Wohnort d​es Opfers.

Stolpersteine in Kopenhagen

Die ersten Verlegungen i​n dieser Region erfolgten a​m 17. Juni 2019 i​n Frederiksberg u​nd Kopenhagen.

Verlegte Stolpersteine

Frederiksberg

In Frederiksberg wurden s​echs Stolpersteine a​n fünf Anschriften verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ADA ELVIRA
BOMHOFF
GEB. ALS REICHMANN 1892
UNTERSTÜTZTE DIE
WIDERSTANDSBEWEGUNG
VERHAFTET 4.9.1944
INTERNIERUNGSLAGER FRØSLEV
BEFREIT
Harsdorffsvej/Bomhoffs Have
Ada Elvira Bomhoff geb. Reichmann wurde am 22. März 1892 in Kopenhagen geboren. Im Oktober 1914 heiratete sie Gunnar Johan Bomhoff, einen studierten Landwirt und Journalisten. Das Paar bekam drei Kinder, Aase (* 1915), Helmer (* 1916) und Verner (* 1918). Ihr Ehemann war ab 1916 als Großhändler tätig und übernahm als Inhaber die Firma A. Reichmann & Co. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Dänemark schloss er sich der Widerstandsorganisation Holger Danske an, er unterstützte deren Arbeit sowohl finanziell als auch logistisch. Ada Bomhoff war nicht direkt in der Widerstandsbewegung aktiv, unterstützte aber ihren Ehemann in allen Belangen. Auch ihr Sohn Helmer und dessen Frau Eva betätigten sich im Widerstand. Die Tochter und der jüngere Sohn mit seiner Familie flüchteten nach Schweden und waren somit in Sicherheit. Als die Bomhoff’sche Villa am 4. September 1944 von der Gestapo gestürmt wurde, wurde Ada Elvira Bomhoff verhaftet und verschleppt, ebenso einer der dort untergebrachten Widerstandskämpfer, Knud Larsen. Ein anderer Widerstandskämpfer, O.B. Bertelsen, wurde zwar verwundet, konnte aber flüchten und sich nach Schweden retten. Der Ehemann war zum Zeitpunkt des Übergriffs nicht im Hause. Am 19. September 1944 geriet Helmer Bomhoff in eine deutsche Straßensperre und wurde angeschossen, konnte aber flüchten. Am 21. Dezember 1944 sprengten die deutschen Besatzer als Racheexempel die Villa, wobei ihr Schwager ums Leben kam. Am 15. Oktober 1944 stürmte die Gestapo die Villa des Staatsanwalts Erik Nyegaard am Strandvejen 184, auch er im Widerstand tätig. Dort wurden Gunnar Bomhoff, sein rekonvaleszenter Sohn und dessen Frau sowie der Staatsanwalt verhaftet, in Lagern interniert und erst nach dem Untergang des NS-Regimes befreit. Einzig Gunnar Bomhoff wurde nach Deutschland verschleppt, zuerst in das KZ Dachau, dann nach KZ Neuengamme, wo er am 13. April 1945 umkam.[1][2] Helmer und Eva Bomhoff konnten das NS-Regime überleben, ließen sich aber 1953 scheiden. Tochter Aase heiratete und wurde Mutter einer Tochter. Sohn Verner heiratete ebenso und bekam vier Kinder. Ada Elvira Bomhoff starb am 11. Oktober 1975 in Frederiksberg.

Die Stolpersteine für Sohn Helmer u​nd Schwiegertochter Eva Bomhoff wurden i​n Kongens Lyngby verlegt, d​eren letztem f​rei gewählten Wohnort.

HIER WOHNTE
GUNNAR JOHAN
BOMHOFF
GEB. 1887
VERHAFTET 18.10.1944
DEPORTIERT 1945
DACHAU
ERMORDET 13.4.1945
NEUENGAMME
Harsdorffsvej/Bomhoffs Have
Gunnar Johan Bomhoff wurde am 30. Oktober 1887 in Frederiksberg geboren. Er hatte zumindest einen Bruder, Hakon Heinrich Heiberg Jensen, geboren 1880. Sieben Jahre studierte Gunnar Bomhoff Landwirtschaft. Eine ausgedehnte Studienreise führte ihn 1910–11 nach Norwegen. Danach war er vier Jahre lang bei der Tageszeitung Politiken angestellt. Am 30. Oktober 1914 heiratete er Adda Elvira Fælled-Nielsen. Das Paar bekam drei Kinder, Aase (geb. 1915), Helmer (geb. 1916) und Verner (geb. 1918). Er wurde schließlich 1916 Großhändler und übernahm als Inhaber die Firma A. Reichmann & Co. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf sein Land schloss er sich der Widerstandsorganisation Holger Danske an. Er unterstützte deren Arbeit sowohl finanziell als auch logistisch. Führende Widerstandskämpfer, die abgetaucht waren, fanden in seiner Villa Harsdorffsve einen lange Zeit sicheren Unterschlupf. Auch Sohn Helmer und dessen Frau hatten sich der Widerstandsbewegung angeschlossen. Als die Bomhoff’sche Villa am 4. September 1944 von der Gestapo gestürmt wurde, war Gunnar Bomhoff nicht zu Hause. So wurde seine Frau verhaftet und verschleppt, ebenso einer der dort untergebrachten Widerstandskämpfer, Knud Larsen. Ein anderer Widerstandskämpfer, O.B. Bertelsen, wurde zwar verwundet, konnte aber flüchten und sich nach Schweden retten. Am 21. Dezember 1944 sprengten die deutschen Besatzer als Racheexempel Bomhoffs Villa, wobei dessen Bruder umkam. Bereits am 19. September 1944 war sein Sohn Helmer Bomhoff in eine deutsche Straßensperre geraten und angeschossen worden. Am 15. Oktober 1944 kam ein Bomhoff-Kamerad, Jørgen Haagen Schmith, genannt Citronen, nach einem Feuergefecht mit den Deutschen ums Leben. Drei Tage später stürmte die Gestapo die Villa des Staatsanwalts Erik Nyegaard am Strandvejen 184, auch er im Widerstand tätig. Weil keine Waffen im Haus waren, nahm einer der Führer der Widerstandsbewegung, Bent Faurschou-Hviid, genannt Flammen, Zyankali. Er starb an Ort und Stelle. Gunnar Bomhoff, sein rekonvaleszenter Sohn und dessen Frau sowie der Staatsanwalt wurden verhaftet, in Lagern interniert und erst nach dem Untergang des NS-Regimes befreit. Einzig Gunnar Bomhoff wurde nach Deutschland verschleppt, zuerst in das KZ Dachau, dann nach KZ Neuengamme, wo er am 13. April 1945 umkam.[1][2]

Helmer u​nd Eva Bomhoff konnten d​as NS-Regime überleben, s​ie ließen s​ich 1953 scheiden. Tochter Aase heiratete Kaj Bagge Petersen u​nd wurde Mutter e​iner Tochter. Sohn Verner heiratete ebenso u​nd bekam v​ier Kinder. Die Stolpersteine für Sohn Helmer u​nd Schwiegertochter Eva Bomhoff wurden i​n Kongens Lyngby verlegt, i​hrem letzten f​rei gewählten Wohnort.

HIER WOHNTE
CARL JOSEPH
GLÜCKSTADT
GEBOREN 1882
VERHAFTET 1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 15.11.1943
Forchhammersvej 5
Carl Joseph Glückstadt wurde am 18. Dezember 1882 in Kopenhagen geboren. Seine Eltern waren der Großhändler Moritz Hartvig Glückstadt (1837–1897) und Rose Pauline geb. Jacobsen (1861–1916). Er hatte zwei jüngere Brüder, Robert Isak (geb. 1883), der nach 12 Wochen starb, und Vilhelm Salomon (1885–1939). Er schloss 1907 ein Studium als Bauingenieur ab und absolvierte danach Lehrgänge in Gärungsphysiologie. Zuerst arbeitete er als Chemiker bei Spritfabrikken Fortuna und der Firma Paul Bergsøe. Am 8. August 1909 heiratete er Olga Johanne geb. Wolff (1886-1976). Sein Bruder war Direktor der Filmgesellschaft Det Skandinavisk-Russiske Handelshus und verpflichtete ihn 1909 als Betriebsleiter. Von 1913 bis 1915 war er technischer Vertreter bei Ing. E. Hirschsprung, danach gründete er eine eigene Beratungsfirma. 1919 schrieb er für Salmonsens Konversationsleksikon einen umfassenden technisch-historischen Artikel zum Stichwort Filme. Er und seine Frau wurden festgenommen und am 13. Oktober 1943 von Horserødlejren mit dem Transport XXV/3 nach Theresienstadt deportiert. Er kam dort am 15. November 1943 ums Leben.

Olga Glückstadt überlebte i​hren Lageraufenthalt u​nd kehrte n​ach Dänemark zurück. Sie s​tarb 1976.[3]

HIER WOHNTE
IRMA HERTZ
GEB. ALS LEVY 1878
VERHAFTET 7.10.1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 21.12.1943
Vordruffslund 3
Irma Hertz geb. Levy wurde am 21. Dezember 1878 in Heilbronn am Neckar in Deutschland geboren. Im Snublesten-Artikel zur Person wird sie als „eine echte Frederiksberger Bürgerin“ beschrieben. Sie war mit Edmund Emanuel Hertz verheiratet und lebte am Niels Ebbesensvej, später am Gammel Kongevej und zuletzt im Vodroffslund. Das Paar hatte zumindest drei Töchter – Helene, Ellen und Inger. Als sich die NS-Besatzer im Oktober 1943 anschickten, alle Juden des Landes zu verhaften und zu deportieren, war sie bereits Witwe. Sie rief ihre Töchter Helene und Ellen nach Gilleleje, ebenso Helenes Ehemann, Kinder, Schwägerin und Schwiegermutter. Geplant war, dass die ganze Familie mit einem Fischerboot nach Schweden übersetzen sollte. Die Familie versammelte sich bei Freunden in Holte und begab sich auf den Weg zum Hafen. Dann kam die Warnung, dass die Deutschen kommen. Auf der Hauptstraße öffnete eine Frau ihre Tür und bot der Familie an, sie am Dachboden zu verstecken. Irma Hertz und ihre Tochter Ellen fanden Zuflucht in der Kirche von Gilleleje. Am Dachboden wurden kurzfristig achtzig Juden einquartiert. Verraten von einem dänischen Mädchen kamen die Deutschen am Morgen des 7. Oktober 1943 und verhafteten alle. Nur Ellen wollten sie gehen lassen, weil sie mit einem nichtjüdischen Mann verheiratet war. Sie wollte bei ihrer Mutter bleiben, doch Irma Hertz schickte sie fort. Die Kirchenflüchtlinge wurden am 13. Oktober 1943 nach Theresienstadt deportiert. Die an Diabetes erkrankte Irma Hertz konnte die harten Bedingungen im Lager ohne Insulin nicht meistern. Sie starb am 21. Dezember 1943, ihrem Geburtstag.

Die Töchter konnten d​ie Shoah überleben, a​uch Inger, d​ie einen anderen Fluchtweg gewählt hatte. Nach Schweden flüchten u​nd überleben konnten a​uch Helenes Ehemann Svend Abrahamsen u​nd die beiden Kinder Finn u​nd Kirsten, Helenes Schwägerin, Henny Abrahamsen, u​nd ihre Schwiegermutter, Mathilde Abrahamsen.[4][5]

HIER WOHNTE
GABRIELLE
SALMONSEN
GEB. HEIMANN 1855
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 10.2.1944
Bianco Lunos Allé 1
Gabrielle Salmonsen geb. Heimann wurde am 25. Oktober 1855 in Kopenhagen geboren. Sie war die Tochter des Metzgers Salomon Heimann und dessen Frau, Rikke geb. Texiere. 1879 heiratete sie den Großhändler Daniel Salmonsen aus Nyborg. Das Paar bekam eine Tochter, Dina (geb. 1880). Der Ehemann starb bereits 1882 und machte die junge Frau von gerade 27 Jahren zur Witwe. Sie heiratete nicht wieder. Ihre Tochter wurde erwachsen. Sie heiratete den Inspektor Axel Marcus Meyer und hatte mit ihm zwei Kinder, Edith und Børge. Gabrielle Salmonsen zog zu ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn in die Bianco Lunos Allé in Frederiksberg, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte. Ihre Urenkelin Flemming Cohn erinnerte sich an die liebenswerte Dame im langen schwarzen Kleid, mit Brille, die im Salon saß und stickte. Als die Familie Ende September 1943 Vorbereitungen zur Flucht traf, wurde entschieden, der 88-jährigen Frau die Strapazen einer Flucht nicht zuzumuten. Niemand konnte sich vorstellen, dass die Deutschen eine Frau im biblischen Alter verhaften und verschleppen würden. Die Familie brachte die alte Dame in das Pensionat Fønss in Taarbæk. Am 2. Oktober 1943 wurden dort sie und andere ältere Juden verhaftet und mit dem Transport Nr. 2 nach Theresienstadt deportiert. Sie bekam die Transportnummer 166, traf am 5. Oktober 1943 im Konzentrationslager ein und verlor dort nach etwas mehr als vier Monaten KZ-Haft ihr Leben am 10. Februar 1944.

Die Verwandten hatten s​ich nach Schweden retten können. Postkarten i​hrer Tochter Dina wurden unbeantwortet retourniert. Ihr Urenkel Allan Cohn Shapiro beschreibt d​as Trauma seiner Familiengeschichte w​ie folgt: „Ich h​abe immer d​en Schmerz u​nd den Stolz meines Vaters gespürt, d​ie Geschichte o​hne Angst u​nd mit starker Empörung erzählen z​u können.“ Er ergänzte:

„Im Judentum heißt es, d​ass ein Mensch zweimal stirbt: d​as erste Mal, w​enn er physisch stirbt, u​nd das zweiten Mal, w​enn die Leute aufhören, über d​en Verstorbenen z​u sprechen. Ihr Leben h​at unser Leben beeinflusst. Wir s​ind stolz u​nd erinnern u​ns gerne a​n sie. Die Entscheidung unserer Familie, s​ie im Oktober 1943 i​n der Pension Fønss z​u lassen, w​ar schicksalhaft u​nd hinterließ d​ie Familie i​n stillem Kummer u​nd Schmerz.“[6][7]

HIER WOHNTE
JACOB THALMAY
GEBOREN 1904
DEPORTIERT 1944
SACHSENHAUSEN
AUSCHWITZ
UMGEKOMMEN 9.3.1945
TODESMARSCH NACH MELK
Carl Plougsvej 7
Jacob Thalmay wurde am 21. Januar 1904 in Warschau geboren. Seine Eltern waren Lipa und Hannah Thalmay. Er hatte vier Geschwister. Die Familie kam 1905 nach Dänemark. Der Inhaber eines Optiker-Geschäftes im Zentrum von Kopenhagen war musikalisch und beherrschte mehrere Sprachen. 1934 heiratete er Johanne, geborene Bornstein. Das Paar hatte einen Sohn Bent (geboren 1935). Jacob Thalmay beteiligte sich unter dem Decknamen Bent Jacobsen am dänischen Widerstand gegen die deutschen Besatzungstruppen, sowohl an Sabotageakten und der Verbreitung illegaler Schriften, als auch beim Verstecken von gefährdeten Personen und in der Fluchthilfe. 1943 sorgte er dafür, dass seine Frau und sein Sohn mit einem Boot nach Schweden in Sicherheit gebracht wurden. Er selbst blieb in Dänemark, um seine Widerstandstätigkeit fortzusetzen. Nachdem er erfahren hatte, dass einige Verwandte verhaftet und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden waren, zog er eine NS-Uniform an und sprach im Hauptquartier der Gestapo vor. Er wollte erreichen, dass die Verwandten wieder nach Dänemark zurückgebracht werden. Seine Verkleidung wurde jedoch von einem dänisch-isländischen Kollaborateur des NS-Regimes, einem früheren Nachbarn, enttarnt. Jacob Thalmay wurde von der Gestapo verhaftet und in mehreren dänischen Gefängnissen interniert. Er wurde schließlich in das KZ Sachsenhausen deportiert und am 20. August 1944 nach Auschwitz überstellt. Anfang 1945 musste er einen Todesmarsch Richtung Mauthausen antreten. Am 9. März 1945 brach er im Außenlager Melk zusammen und starb.[8][9][10]

Eine Gedenktafel i​m Gedenkhain i​n Ryvangen erinnert a​n Jacob Thalmay.

Gentofte

In Gentofte wurden sieben Stolpersteine a​n sechs Anschriften verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
EMIL VALDEMR
ABRAHAMSON
GEBOREN 1867
[...]
Hellerup,
Strandvejen 191
Emil Valdemar Abrahamson wurde am 12. Oktober 1867 in Kopenhagen geboren. Er war das einzige Kind von Carl Frederik Kjerstrup (1828–1885) und Bolette geb. Abrahamson (1821–1910). Sein Vater war Steinmetz und Bildhauer. Er besuchte die Freie Schule für Jungen des mosaischen Glaubens. 1881 ließen sich die Eltern scheiden. 1883 feierte er seine Bar Mitzwa. 1886 gründete er eine Handelsagentur, 1891 wurde er zum Großhändler. Im selben Jahr heiratete er Jenny Eugenie Nielsen (1869). Das Paar bekam zwei Söhne, Edgar (1892) und Sigurd (1900). Seine Firma florierte, sie trug seine Initialen, EVA. Er handelte mit Farbstoffen und Chemikalien – sowohl für die Textil- und Lederindustrie als auch für Landwirtschaft und Gartenbau. Er exportierte nach Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Nach einer Scheidung heiratete er 1914 Betty Hansson Helgesson (1889–1942), die aus Schweden stammte. Neuerlich bekam er zwei Söhne, Helge Erik (1915–1941) und Peer (geboren 1917). Beim Landmandsbanken-Crash 1922/23 verlor er Millionen. Er musste die elegante Sommervilla Røntofte auf dem Bøgebakken in Snekkersten verkaufen und das Inventar versteigern lassen. Nach der Bewältigung dieser Krise ließ er sich im Oktober 1927 zum 60. Geburtstag feiern – als „fröhlicher, geselliger Mann“. 1938 musste er – auf Druck der I.G. Farben, des wichtigsten Geschäftspartners – aus der eigenen Firma ausscheiden, denn die I.G. Farben beugten sich der nationalsozialistischen Rassendoktrin und wollten auch im Ausland mit Juden keine Geschäfte mehr machen. Zu diesem Zeitpunkt betrug der geschätzte Wert des Unternehmens 10,6 Millionen Dänische Kronen.[11]
HIER WOHNTE
ALEXANDER BENNY
CORDOSA
GEBOREN 1863
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
ERMORDET 13.11.1943
Hellerup,
Sundvej 6
Alexander Benny Cordosa wurde 1863 geboren, blieb unverheiratet und lebte mit seiner ebenfalls unverheirateten Schwester Regitze in Hellerup. Die Geschwister waren Einwanderer der dritten Generation aus Dänisch-Westindien. Ihre Eltern waren der Schneider Benny Abraham Cordosa, gestorben 1877, und Caroline Amalie geb. Cohn, gestorben 1890. Ihr Großvater, Abraham Cordosa, gestorben 1830, war Zigarrenfabrikant. Das Geschwisterpaar wurde am 2. Oktober 1943 verhaftet und daraufhin in das KZ Theresienstadt verschleppt. Beide starben rasch nach ihrer Ankunft, Regitze am 20. Oktober, Alexander Benny am 13. November 1943.[12]
Gentoftegade 4
Kaj James Cordosa Nagler wurde am 1. Januar 1895 in Kopenhagen geboren. Seine Eltern waren Louis Cordosa, gestorben 1914, und Walentine Wilhelmine geb. Nagler, gestorben 1923. Alexander Benny und Regitze Cordosa waren Cousin und Cousine. Er heiratete und bekam eine Tochter, Marianne Miriam. Die Familie wohnte im Haus Vældegårdsvej, heute Gentoftegade 4. Dorthin kam am 2. Oktober 1943 nachts die Gestapo holten Kaj James Cordosa Nagler ab. Er kehrte zurück. Die erste Ehe wurde geschieden. Er heiratete sodann eine Ungarin, mit welcher er einen Sohn bekam, Thomas, geboren 1947. Kaj James Cordosa Nagler starb 29. September 1964.[13]
HIER WOHNTE
REGITZE CORDOSA
GEBOREN 1854
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
ERMORDET 20.10.1943
Hellerup,
Sundvej 6
Regitze Cordosa wurde 1854 geboren, blieb unverheiratet und lebte mit ihrem ebenfalls unverheirateten Bruder Alexander Benny in Hellerup. Die Geschwister waren Einwanderer der dritten Generation aus Dänisch-Westindien. Ihre Eltern waren der Schneider Benny Abraham Cordosa, gestorben 1877, und Caroline Amalie geb. Cohn, gestorben 1890. Ihr Großvater, Abraham Cordosa, gestorben 1830, war Zigarrenfabrikant. Das Geschwisterpaar wurde am 2. Oktober 1943 verhaftet und daraufhin in das KZ Theresienstadt verschleppt. Beide starben rasch nach ihrer Ankunft, Regitze am 20. Oktober, Alexander Benny am 13. November 1943.[12]
HIER WOHNTE
ALFRED HEYMANN
GEBOREN 1856
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 21.5.1944
Hellerup,
Lille Strandvej 18B
Alfred Heymann wurde am 24. Oktober 1856 in Assens geboren. Seine Eltern waren Henrik Abraham Heyman (1815-1905) und Edel geborene Cohn (1827 – 1902). Er war Grossist von Beruf und arbeitete als solcher bis ins hohe Alter. 1944 starb er im Konzentrationslager Theresienstadt.[14]
HIER WOHNTE
WILLIE WILLIAM
LEVYSOHN
GEBOREN 1889
VERHAFTET 29.8.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 16.3.1944
Sølystparken 1
Willie William Levysohn wurde am 20. Mai 1889 in Kopenhagen geboren. Seine Eltern waren William Levysohn und Emma geb. Seligmann. Er absolvierte seine Ausbildung im Londoner und Hamburger Bankenwesen, kehrte nach Hause zurück und übernahm das Großhandelsgeschäft seines Vaters, Engelhardt und Lohse. Er trug stets Melone – er hatte mehrere Exemplare in verschiedenen Farben – und galt als bekannte Figur im Straßenleben der Stadt. Er übernahm einige Ehrenämter und Funktionen in Berufsverbänden. 1921 heiratete er Ebba Margrethe geb. Israel. Das Paar hatte eine Tochter, Kate (geb. 1928). Im Jahr 1937 ließ das Ehepaar eine Villa im Sølystparken in der Gemeinde Gentofte errichten. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gingen die Geschäfte schlecht, doch kündigte er seine Mitarbeiter nicht. Er besorgte einige Spiele für die Angestellten, um die Leerläufe in der Firma zu überbrücken. Seine Tochter verfasste den Text über ihn, der auf der dänischen Snublesten-Website abgedruckt ist. Darin beschreibt sie ihn „als großen Humanisten, als Freund und Wohltäter seiner Freunde.“ Seine umfassende Bildung führte zum Bonmot, in seiner Nähe bräuchte man Salmonsens Konversationsleksikon nicht, man könne ihn fragen. Er war auch sehr musikalisch und bildete mit zwei Jugendfreunden ein Streichtrio. Seiner Tochter versuchte er seine Liebe zur Literatur und zur Musik zu vermitteln. Als sie zehn Jahre war, besuchte er mit ihr Die lustigen Weiber von Windsor, eine Oper von Otto Nicolai. Er wurde am 29. August 1943 verhaftet und am 14. Oktober 1943 mit dem Transport XXV/3 nach Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 173. Willie William Levysohn kam am 16. März 1944 in Theresienstadt ums Leben.

Seine Tochter konnte d​ie Shoah überleben.[15][16]

HIER WOHNTE
ROSE WULFF
GEBOREN 1878 ALS SALOMONSEN
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 7.2.1944
Hellerup,
Ahlmanns Allé 2
Rose Wulff geb. Salomonsen wurde am 9. November 1878 in Kopenhagen geboren. Ihre Eltern waren Moritz Salomonsen (1834–1909) und Rebekka geb. Raffel (1842–1924). Sie hatte vier Schwestern und zwei Brüder. Am 7. Februar 1909 heiratete sie Hugo Wulff, geboren 1878 in Hamburg, konvertiert zum Christentum. Das Paar hatte einen Sohn, Jørgen, geboren 1909. Hugo Wulff war Diplom-Ingenieur und arbeitete bei der Deutschen Botschaft. In den Jahren 1920 bis 1933 lebte die Familie in Deutschland. Nach ihrer Rückkehr wohnten sie in der Ahlmanns Allé 2. Das Ehepaar wurde am 1. Oktober 1943 verhaftet und in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, ebenso der Sohn, obwohl er mit einer nicht-jüdische Frau verheiratet war. Rose Wulff kam am 2. Februar 1944 in Theresienstadt ums Leben.[17]

Hugo u​nd Jørgen Wulff, b​eide staatenlos, überlebten d​ie Shoah. 1945 kehrten s​ie mit d​en Weißen Bussen n​ach Dänemark zurück. Der Sohn w​urde 1947 dänischer Staatsbürger, d​er Witwer s​tarb 1949. Den Organisatoren d​er Stolpersteine w​ar es n​icht möglich, Nachkommen z​u finden.

Kongens Lyngby

In Kongens Lyngby wurden z​wei Stolpersteine a​n einer Anschrift verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ELISABETH BOMHOFF
GEB. ALS NIELSEN 1912
UNTERSTÜTZTE DIE
WIDERSTANDSBEWEGUNG
VERHAFTET 18.10.1944
INTERNIERUNGSLAGER FRØSLEV
BEFREIT
Langs Hegnet 28B
Elisabeth Bomhoff geb. Nielsen wurde am 8. März 1912 in Faxe Ladeplads geboren. Sie wurde „Lis“ gerufen. Als junges Mädchen machte sie eine Lehre im Kaufhaus Illum. In erster Ehe heiratete sie Preben Nielsen, der ein Tanzinstitut leitete, 1940 in zweiter Ehe Helmer Bomhoff, der später Staatsanwalt werden sollte. Hochzeitsgeschenk erhielten sie und ihr Ehemann von dessen Vater eine Villa in Hjortekær bei Dyrehaven. Sie schloss sich – ebenso wie ihr zweiter Ehemann und ihr Schwiegervater – der Widerstandsgruppe Holger Danske an, nachdem Hitlerdeutschland das Land überfallen hatte. Die Villa war bestens geeignet für die Unterbringung von untergetauchten Kameraden. Dies erfolgte auch unter erheblichem Risiko für die Eheleute. Im September 1944 wurde ihr Ehemann bei der Flucht von deutschen Militärkräften angeschossen. Er konnte operiert und gerettet werden. Doch am 18. Oktober 1944 wurden Elisabeth und Helmer Bomhoff festgenommen, in Lagern interniert und erst nach dem Untergang des NS-Regimes befreit. Der ebenfalls verhaftete Schwiegervater Gunnar Bomhoff starb am 13. April 1945 in deutscher Lagerhaft. Auch einige befreunde Widerstandskämpfer wurden von NS-Leuten ermordet.

Ihre zweite Ehe scheiterte i​m Jahr 1953. Sie w​urde 102 Jahre a​lt und s​tarb am 28. Mai 2014 i​n Charlottenlund.

HIER WOHNTE
HELMER BOMHOFF
GEB. 1916
UNTERSTÜTZTE DIE
WIDERSTANDSBEWEGUNG
VERHAFTET 18.10.1944
INTERNIERUNGSLAGER FRØSLEV
BEFREIT
Langs Hegnet 28B
Helmer Bomhoff wurde am 28. August 1916 in Frederiksberg geboren. Seine Eltern waren der Großhändler Gunnar Bomhoff und Ada Elvira geb. Reichmann. Er heiratete Elisabeth geb. Nielsen. Sein Vater, er und seine Frau wurden nach der Besetzung Dänemarks durch Hitlerdeutschland zu überzeugten Widerstandskämpfern, die auch das Risiko nicht scheuten. Die Villa des Paares in Hjortekær bei Dyrehaven bot in der Zeit der Besatzung vielen Widerstandskämpfern Unterschlupf, darunter bekannte Namen wie Bent Faurschou-Hviid, genannt Flammen, Jørgen Haagen Schmith, genannt Citronen, und Frode Jakobsen. Am 19. September 1944 wurde Helmer Bomhoff – gemeinsam mit Citronen, der Polizeiuniform trug – an einer deutschen Straßensperre in Kopenhagen festgenommen. Es gelang ihnen die Flucht, doch Bomhoff erlitt eine Schussverletzung. Er wurde ins Krankenhaus Frederiksberg gebracht und operiert. Helmer und Elisabeth Bomhoff wurden später von der Gestapo festgenommen, ebenso sein Vater. Sie waren erst in Vestre Fængsel interniert, später im Internierungslager Frøslev. Das Ehepaar überlebte die Okkupationszeit und die Herrschaft der Nazis. Helmer Bomhoff Vater hingegen kam am 13. April 1945 ums Leben. Auch Flammen und Citronen wurden vom NS-Regime ermordet.

Helmer u​nd Elisabeth Bomhoff ließen s​ich 1953 scheiden. Helmer Bomhoff arbeitete a​ls Staatsanwalt, e​r starb a​m 4. April 1998. Stolpersteine wurden a​uch für s​eine Eltern verlegt, s​ie finden s​ich in Frederiksberg.[18]

Kopenhagen

Bis August 2021 wurden i​n Kopenhagen mindestens 34 Stolpersteine a​n 26 Anschriften verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ARTHUR ASHER
GEBOREN 1881
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 5.10.1943
Løgstørgade 19
Arthur Ascher wurde am 31. Oktober 1881 in Bremen geboren. Seine Eltern waren Elias Ascher and Rosalie Rebekka geb. Friede (1857–1919). Er hatte zumindest drei Geschwister, darunter Jonas (geb. 1880) und Walter (1898–1970). Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Eigner einiger Küstenmotorschiffe, die entlang der niederländischen, belgischen, deutschen und dänischen Küste verkehrten. Er heiratete Sarah geb. Reiss, genannt Selma, die am 6. Mai 1886 in Londoner Stadtteil Whitechapel geboren wurde. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Ellen (geb. 1912) und Irmgard (geb. 1918). Als sich der Verfolgungsdruck gegen Juden in Deutschland verschlimmerte, übersiedelte die Familie nach Dänemark, wo sie Kontakte hatten. Ihre letzte Adresse in Dänemark war die Løgstørgade 19 in Østerbro in Kopenhagen. Als die Deutschen schließlich Dänemark besetzten, brachte Arthur Ascher zuerst seine Familie in Sicherheit. Der älteren Tochter wurde die Emigration nach England ermöglicht, Ehefrau und jüngere Tochter flüchteten nach Schweden. Er selbst musste in Kopenhagen noch einige Geschäfte abwickeln und wollte nach Schweden nachkommen. Er wurde jedoch verhaftet und mit dem Transport XXV/2 auf dem Schiff Wartheland, das am 2. Oktober 1943 von Kopenhagen auslief, nach Theresienstadt deportiert. An Bord waren 198 Gefangene. Arthur Ascher starb am 5. Oktober 1943, wahrscheinlich auf dem Weg nach Theresienstadt. Die Todesursache ist unbekannt.

Ehefrau u​nd Töchter konnten d​ie Shoah überleben. Die Biografie z​u seinem Stolperstein w​urde von Jean Ascher verfasst, e​inem Enkelkind.[19]

HIER WOHNTE
IRMA BARASCH
GEBOREN 1893 ALS MARCUSE
VERHAFTET 29.8.1942
ABGESCHOBEN NACH DEUTSCHLAND
7.9.1942
AUSCHWITZ
ERMORDET
Nørregade 27
Irma Barasch, geborene Marcuse, wurde am 9. Juni 1893 in Wriezen geboren. Sie war Buchhalterin und verheiratet mit Julius Barasch (siehe unten). Das Paar lebte eine Zeit lang in Dänemark. Irma Barasch und ihr Mann wurden am 29. August 1942 auf Grund der politischen Aktivitäten ihres Mannes verhaftet und am 7. September 1942 nach Deutschland abgeschoben. Sie kam in ein Sammellager für Juden in die Große Hamburgerstraße und wurden von hier am 26. Februar 1943 mit dem Transport Nr. 30 nach Auschwitz deportiert. Irma Barasch wurde in Auschwitz ermordet, vermutlich am Tag ihrer Ankunft.

Auch i​hr Ehemann w​urde nach Auschwitz deportiert u​nd ermordet.[20][21][22]

HIER WOHNTE
JULIUS BARASCH
GEBOREN 1898
VERHAFTET 29.8.1942
ABGESCHOBEN NACH DEUTSCHLAND
7.9.1942
ERMORDET 23.10.1943
AUSCHWITZ
Nørregade 27
Julius Barasch wurde am 25. Mai 1898 in Hamburg geboren. Die Familie stammte ursprünglich aus Rendsburg. Seine Eltern waren Simon und Clara Barasch. Beide wurden in Dänemark geboren und ihre Familien hatten lange Zeit in Süddänemark gelebt. Julius Barasch hatte zumindest eine Schwester. Er studierte Jura und Volkswirtschaft, schloss jedoch die Studien nicht ab. Im Ersten Weltkrieg diente er im Deutschen Heer. Nach dem Krieg war er als Journalist beim Berliner Tageblatt angestellt. Ab 1929 führte er ein eigenes Korrespondenz- und Beratungsbüro in Berlin. Er heiratete Irma Marcuse, eine Buchhalterin (siehe oben).

Während seiner Tätigkeit für d​as Berliner Tageblatt schrieb e​r eine Rezension e​ines antisemitischen Buches v​on Artur Dinter, e​ines völkischen Politikers. Julius Barasch wollte beweisen, d​ass Dinter Zitate gefälscht hatte. 1931 k​am es z​u einem Prozess, b​ei dem d​as Berliner Gericht d​en Artikel a​ls verleumderisch einstufte u​nd den Herausgeber d​er Zeitung z​u einer Geldstrafe v​on 1200 Mark u​nd Julius Barasch z​u einer Geldstrafe v​on 500 Mark verurteilte.

1933 k​am die SA z​u Barasch, a​ls er gerade n​icht anwesend war. Der Herausgeber d​es Berliner Tageblatt w​ar zu diesem Zeitpunkt s​chon verhaftet wurden. Die Baraschs flüchteten n​ach Frankreich. Nach fünf Monaten gingen s​ie nach Dänemark, w​o sie a​m 4. Oktober 1933 i​n Esbjerg ankamen u​nd als Flüchtlinge anerkannt wurden. Baraschs Schwester u​nd Mutter wanderten 1936 n​ach Sydney a​us (Baraschs Vater w​ar bereits 1933 verstorben). Julius Barasch u​nd seine Frau wollten i​hnen folgen, d​och zwei Anträge wurden abgelehnt. Julius Barasch u​nd seine Frau lebten i​n Dänemark i​n einem Emigrantenheim u​nd bekamen Sozialhilfe. Barasch konnte n​ur wenige Zeitungsartikel verkaufen. Ab 1938 kämpfte d​as Paar u​m Arbeitserlaubnisse, erhielt a​ber keine. Mit e​iner gespendeten Schreibmaschine schrieb e​r für andere Emigranten Bewerbungen u​nd verdiente s​ich so Geld dazu.

1937 w​ar Barasch Hauptverantwortlicher e​iner Ausstellung über d​en Spanischen Bürgerkrieg u​nd geriet u​nter anderem dadurch wieder besonders i​n den Fokus d​er Polizei. Am 29. August 1942 w​ird Barasch schließlich a​uf Grund seiner politischen Aktivitäten verhaftet u​nd am 7. September 1942 zusammen m​it seiner Frau n​ach Deutschland abgeschoben. Sie k​amen in Warnemünde a​n und wurden v​on dort n​ach Berlin verbracht. Baraschs Frau k​am in e​in Sammellager u​nd wurde i​m Februar 1943 n​ach Auschwitz deportiert u​nd dort ermordet. Auch Julius Barasch w​urde zu e​inem unbekannten Zeitpunkt n​ach Auschwitz deportiert u​nd wurde h​ier am 23. Oktober 1943 ermordet.[20][23]

HIER WOHNTE
BLUME BLENDA
BECKER
GEB. ALS BECKER 1883
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
BEFREIT
Thorshavnsgade 28
Blume Blenda Becker wurde 1883 geboren. Sie heiratete Salomon Moses Becker (geb. 1880). Das Ehepaar wurde am 6. Oktober 1943 mit dem Transport XXV/2 von Dänemark nach Theresienstadt deportiert. Ihr Ehemann kam am 22. Februar 1944 in Theresienstadt ums Leben. Sie selbst konnte die KZ-Haft überleben, wurde in den letzten Tagen der NS-Herrschaft freigekauft und mit den Weißen Bussen des Grafen Folke Bernadotte in Sicherheit gebracht. Sie starb 1961.

Ihre Enkeltochter Birthe Kroll w​ar der Verlegung d​er Stolpersteine für i​hre Großeltern anwesend. Ihre Großmutter sprach n​ie über d​ie KZ-Haft u​nd was d​ort geschah. „Es war, a​ls läge e​s nicht i​n der Luft, d​ass wir darüber gesprochen haben. Deshalb weiß i​ch nicht v​iel über meinen Großvater,“ s​agte die Enkeltochter anlässlich d​er Stolper­stein­verlegung.[24][25]

HIER WOHNTE
SALOMON MOSES
BECKER
GEBOREN 1880
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 21.2.1944
Thorshavnsgade 28
Salomon Moses Becker wurde am 15. Januar 1880 geboren. Er heiratete Blume Blenda geb. Becker (geb. 1883). Das Ehepaar wurde am 6. Oktober 1943 mit dem Transport XXV/2 von Dänemark nach Theresienstadt deportiert. Die Transportnummer von Salomon Moses Becker war 12. Er kam am 22. Februar 1944 in Theresienstadt ums Leben.[24]

Seine Frau konnte d​ie KZ-Haft i​n Theresienstadt überleben. Sie s​tarb 1961. Seine Enkeltochter w​ar während d​er Verlegung d​er Stolpersteine anwesend.

HIER WOHNTE
MARTIN ISIDOR
COHEN
GEBOREN 1865
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
ERMORDET 14.10.1943
Krystalgade 12 Martin Isidor Cohen wurde 1865 in Aarhus geboren, er war das zweite von drei Kindern. Seine Schwester Frederikke war mit dem Künstler Immanuel Ibsen verheiratet. Mit der Tochter der beiden, seiner Nichte Astrid, und deren Familie lebte er zwei Jahre zusammen. Spätestens ab 1930 lebte er in einem Jüdischen Altersheim Meyers Minde, wie sich aus einer Volkszählung des Jahres 1930 ergibt. Am 1. Oktober 1943 wurde er von dort nach Theresienstadt deportiert. Martin Isidor Cohen wurde dort am 14. Oktober 1943 ermordet.[26]
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HERSCHEL FISCHEL
CHOLEVA
GEBOREN 1885
VERHAFTET 4.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 17.10.1944
Rantzausgade 18
Herschel Fischel Choleva wurde am 18. Dezember 1885 in Szydłowiec (Polen), geboren. Er war Schneider und kam 1907 nach Dänemark. 1911 heiratete er Jehudit, geborene Zweigenbok (geboren 1885). 1916 wurde Tochter Sulamith geboren. Am 4. Oktober 1943 versteckten sie sich gemeinsam mit rund 20 weiteren Personen in der Säurefabrik von Amager und warteten auf eine Überfahrt nach Schweden. Sie wurden entdeckt und von den Deutschen verhaftet. Die Gruppe kam ins Dagmarhus nach Kopenhagen, zu diesem Zeitpunkt ein von der Gestapo besetztes Gebäude. Die Familie wurde von dort in das Lager Horserød überstellt. Am 12. Oktober wurde Herschel Fischel Choleva zusammen mit 174 anderen Menschen jüdischen Glaubens zum Bahnhof nach Helsingør geführt, von hier fuhr ein Zug am nächsten Tag die Gefangenen nach Gedser. Von dort ging es weiter nach Warnemünde, dann in Viehwaggons nach Theresienstadt, wo der Transport mit der Bezeichnung XXV/3 am 14. Oktober 1943 ankam. Cholevas Transportnummer war die 56. Herschel Fischel Choleva verlor hier am 17. Oktober 1944 sein Leben.[27][28][29]

Cholevas Tochter Sulamith h​at überlebt. In Theresienstadt w​ar sie a​ls Lehrerin tätig.[30]

Italiensvej 73 Willy Engel
HIER WOHNTE
GERDA VON ESSEN
GEB. ALS NATHANSEN 1856
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 28.1.1944
Bartholinsgade 1 Gerda von Essen (1856–1944)
HIER WOHNTE
ADOLF ANTÉ
FISCHERMANN
GEBOREN 1925
ERTRUNKEN AUF DER
FLUCHT NACH SCHWEDEN
8.10.1943
Bogtrykkervej 43
Adolf Anté Fischermann (1925–1943)[31]
HIER WOHNTE
ELIAS LEOPOLD
FISCHERMANN
GEBOREN 1894
ERTRUNKEN AUF DER
FLUCHT NACH SCHWEDEN
8.10.1943
Bogtrykkervej 43
Elias Leopold Fischermann (1894–1943)[31]
HIER WOHNTE
MARTHA
FISCHERMANN
GEB. ALS WIGOTSKA 1896
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
BEFREIT
Bogtrykkervej 43
Martha Fischermann (1896–1943)[31]
HIER WOHNTE
JOSEF
FLAMMENBAUM
GEB. 1890
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 19.2.1944
Heinesgade 1 Josef Flammenbaum (1890–1944)
HIER WOHNTE
ALFRED HEYMANN
GEBOREN 1856
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
GETÖTET

Alfred Heymann (1856-1944)[32]
HIER WOHNTE
EGON HENRY
JOHANNESEN
GEBOREN 1918
FLUCHTHELFER FÜR JUDEN
ZU HAUSE ERSCHOSSEN
24.11.1944
Brønshøj,
Korsager Allé 38
Egon Henry Johannesen wurde am 8. August 1918 in Langå geboren. Er absolvierte ein Studium der evangelischen Theologie an der Universität Aarhus. Eine Abhandlung zu einem alttestamentarischen Thema wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die Abschlussprüfung im Sommer 1943 absolvierte er an der Universität Kopenhagen und erzielte die bislang höchste Punktezahl. Er war an der Rettung der dänischen Juden im Oktober 1943 beteiligt. Im Dezember 1943 wurde er als Reisesekretär von Israelmissionen angestellt, einem christlichen Missionswerk, gegründet 1885 von Frants Buhl und anderen. Er erläuterte die Ziele und Aufgaben der Institution auf Vorträgen in ganz Dänemark. Er war verheiratet. Am 24. November 1944 läutete es an seiner Türe, er öffnete, wurde von zwei unbekannten Männern nach seinem Namen gefragt und auf der Stelle erschossen. Astrid Johannesen, seine Frau, war Augenzeugin.

Die Tat zählte z​u den sogenannten Ausgleichsmorden, m​it denen NS-Sympathisanten Rache nahmen, d​en Widerstand schwächen u​nd die Bevölkerung verunsichern wollten.[33][34]

HIER WOHNTE
SCHMUL
SENDER JONISCH
GEBOREN 1899
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET MÄRZ 1944
AUSCHWITZ
Sølvgade 34
Schmul Sender Jonisch, auch Schmuel Sender Jonisch oder Shmuel Zender Jonisch, wurde am 18. März 1899 in Warschau geboren. In den 1920er Jahren zog er nach Berlin. Er war sehr religiös und unverheiratet. Im April 1938 flüchtete er nach Dänemark. Er kam auf illegalem Wege ins Land. Finanzielle Unterstützung erhielt er hier einige Zeit von der Mosaic Faith Society. Von September 1940 bis Juni 1941 arbeitete er in der Arbeitsanstalt Sundholm. Ab August 1941 wohnte er in der Sølvgade 34. Er besuchte regelmäßig die ultraorthodoxe Synagoge Machsike Hadas. Am 4. oder 5. Oktober 1943 wurde Schmul Sender Jonisch von den Deutschen verhaftet und im Lager Horserød interniert. Am 12. Oktober 1943 drehte Paul Hennig einen Film im Lager, im dem Jonisch zu sehen ist.[35] Am Abend desselben Tages wurde er mit 174 weiteren Menschen jüdischen Glaubens zum Bahnhof nach Helsingør geführt, von hier fuhr ein Zug am nächsten Tag die Gefangenen nach Gedser. Von dort ging es weiter nach Warnemünde, dann in Viehwaggons nach Theresienstadt, wo der Transport mit der Bezeichnung XXV/3 am 14. Oktober 1943 ankam. Seine Transportnummer war 52. Als man dem orthodoxen Juden Schmul Jonisch in der Entlausungsanstalt die Haare abschneiden wollte, soll er die Beherrschung verloren haben. Er wurde in der „Nervenheilanstalt“ von Theresienstadt interniert. Auf Grund eines Abkommens zwischen Adolf Eichmann und Werner Best, geschlossen am 1. November 1943, wurden dänische Juden nicht mehr in Vernichtungslager deportiert. Um dies zu umgehen, wurde Jonisch am 20. März 1944 mit 41 weiteren Patienten sowie zwei Krankenschwestern und einem Arzt als psychisch krank mit den Transport Dx (seine Gefangenennummer auf diesem Transport war die 23) nach Auschwitz deportiert. Dort wurde Schmul Sender Jonisch mit einem Großteil der psychisch kranken Patienten sofort nach der Ankunft in einer Gaskammer ermordet. Auch die anderen Deportierten überlebten nicht.[36]

Jonisch w​ar der einzige d​er im Oktober 1943 i​n Dänemark Verhafteten, d​er nach Auschwitz gebracht wurde.[37][38]

HIER WOHNTE
PINKUS KATZ
GEBOREN 1875
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 15.3.1944
Ravnsborg Tværgade 3
Pinkus Katz, auch Pinkhas Katz, wurde am 13. Juli 1875 oder 1876 in Simferopol geboren. 1902 heiratete er Rebekah, geborene Duksin (1884–1976). Das Paar hatte sechs Kinder, zwei vor 1908 geboren, vier weitere wurden in Dänemark geboren, wohin die Familie 1908 gezogen war. Pinkus Katz war Schuster. Die Familie lebte zuerst in der Saxogade 45 und zog dann in die Ravnsborg Tværgade 3. Dort wurden sie zusammen mit der 1911 geborenen Tochter Anna am 1. Oktober 1943 in der Nacht festgenommen. Sie wurden zum Langeliniekaj gebracht, wo sich bereits ihr ältstern Sohn Salomon, dessen Frau Chaja und deren Tochter befanden. Die Familie wurde nach Theresienstadt deportiert. Pinkus Katzs Deportationsnummer war die 96. Am 5. Oktober 1943 kam der Transport in Theresienstadt an. Am 15. März oder 16. März 1944[39] starb Pinkus Katz hier nach langer Krankheit.[40]
HIER WOHNTE
THORA KROGMANN
GEBOREN 1875 ALS WOHLMUTH
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 13.8.1944
Krystalgade 12
Thora Therese Krogmann, geborene Wohlmuth, wurde am 13. Februar 1867 in Kopenhagen geboren. Ihre Eltern waren der Zigarrenfabrikant Herman Wohlmuth (geboren 1816) und Bolette, geborene Lublin (23. Februar 1829 – 20. Mai 1914). Thora Krogmann hatte sieben Geschwister.[41] Sie wurde Lithographin und heiratete am 16. Juni 1895 den in Russland geborenen Israel Krogmann (geboren 1860). Dieser war über Schweden nach Dänemark gekommen. Das Ehepaar hatte zwei Söhne: Herman (geboren 1896) und Emanuel (geboren 1898). Im Mai 1912 zog die Familie in das Haus der Meyers Minde-Stiftung. Hier konnten Menschen jüdischen Glaubens frei wohnen. 1916 starb Thora Krogmanns Ehemann. Am 1. Oktober 1943 wurde sie zusammen mit 11 weiteren Bewohnern des Hauses mit dem Transport XXV/2 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Thora Krogmanns Transportnummer war 112. Auch der Pflegesohn ihres Sohnes Emanuel, Leo Säbel (1924–2015), der 1939[42] mit der Kinder- und Jugend-Alijah aus Leipzig nach Dänemark gekommen war, wurde deportiert. Am 5. Oktober 1943 kam der Transport in Theresienstadt an.[43] Thora Krogmann verlor am 13. August 1944 in Theresienstadt ihr Leben.[44][45][46][47]
HIER WOHNTE
WILLIAM M,ELCHIOR
GEBOREN 1884
VERHAFTET 1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 17.2.1944
Lille Strandstræde 26 William Melchior (1884–1944)
HIER WOHNTE
ROSETTE MEYER
GEBOREN 1871
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 17.6.1944
Krystalgade 12 Rosette Meyer
HIER WOHNTE
BIRGER MOURITSEN
GEBOREN 1921
VERHAFTET 2.6.1944
DEPORTIERT
PORTA WESTFALICA
NEUENGAMME
ERMORDET 28.11.1944
Ribegade 2 Birger Mouritsen (1921–1944)
HIER WOHNTE
ROSA NACHEMSOHN
GEBOREN 1868 ALS HILLELSOHN
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 22.12.1943
Krystalgade 12
Rosa Nachemsohn, geborene Hillelsohn, wurde am 7. Januar 1868 in Libau, damals Russland, geboren. Sie heiratete Semele Louis Nachemsohn (geboren 1854). 1895 wurde ihr erstes Kind, ein Sohn, geboren, die Familie flüchtete nach Dänemark. Semele Nachemsohn starb 1902, Rosa Nachemsohn stand mit vier Kindern alleine da. Die Familie zog in das Haus der Meyers Minde-Stiftung. Hier konnten Menschen jüdischen Glaubens frei wohnen. Am 1. Oktober 1943 wurde Rosa Nachemsohn zusammen mit 11 weiteren Bewohnern des Hauses mit dem Transport XXV/2 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 140. Am 5. Oktober 1943 kam der Transport in Theresienstadt an. Rosa Nachemsohn verlor am 22. Dezember 1943 in Theresienstadt ihr Leben.[48][49][50]
HIER WOHNTE
RUTH FANNI
NIEDRIG
GEBOREN 1920 ALS STECKELSON
VERHAFTET 4.5.1940
ABGESCHOBEN NACH DEUTSCHLAND
11.7.1940
ERMORDET AUG. 1943
AUSCHWITZ
Kronprinsensgade 13
Ruth Fanni Niedrig, geborene Steckelson, wurde am 15. November 1920 in Wilhelmsdorf bei Berlin geboren. 1938 heiratete die Friseuse den Schneider Schulim Niedrig (geboren 1910 in Oświęcim). Im Oktober 1938 wurde Schulim Niedrigs Familie „ausgebürgert“ und an die deutsch-polnische Grenze gebracht. Schulim Niedrig lebte für ein halbes Jahr in Warschau. Nachdem Ruth Niedrig auf Grund der Heirat mit ihm auch ausgewiesen werden sollte, reiste er zurück nach Berlin. Von Berlin floh das Paar nach Dänemark. Im Mai 1939 überqueren sie die Grenze bei Flensburg zu Fuß. Von dort reisten sie mit dem Bus nach Kopenhagen. In Nyborg wurden sie verhaftet und kamen ins Gefängnis. Einige Tage später wurde das Paar mit einer Fähre nach Danzig geschickt. Dort wurden sie abgewiesen und fuhren nach fünf Tagen auf derselben Fähre wieder zurück nach Kopenhagen. Das Paar bleibt dort für weitere zwei Monate in Gewahrsam. Ruth Niedrig schrieb Bittbriefe an den König Christian X. und Liebesbriefe an ihren Mann. Auch dieser schrieb Briefe an Behörden und Briefe an seine Frau. Alle Briefe werden beschlagnahmt. Trotzdem wurde das Jüdische Hilfskomitee auf das Paar aufmerksam und half. Im August 1939 wurden Ruth Niedrig und ihr Ehemann aus dem Gefängnis entlassen und erhielten Geld und Essenskarten vom Komitee. 1940 beantragten sie Visa für die USA und Italien. Schulim Niedrig glaubte, dass es einfacher wäre, von Italien in die USA auszuwandern. Im Mai 1940 ging Ruth Niedrig am Abend ins Kino, währenddessen wurde Schulim Niedrig vor dem Haus von Freunden verhaftet. Da Schulim Niedrig nur schlecht dänisch sprach, konnte die Situation nicht aufgeklärt werden. Am nächsten Tag holten die Polizisten auch Ruth Niedrig ab. Wieder befand sich das Paar im Gefängnis. Der Generalstaatsanwalt Harald Petersen wollte beide nach Polen abschieben, was nicht ging, weshalb der Polizeipräsident Harry Chr. Mikkelsen Kudsk wiederum die Entlassung des Paares empfahl. In der Zwischenzeit trafen Forderungen der Behörden in den USA nach weiteren Papieren für Schulim Niedrig ein, sein Visum war also noch immer nicht bewilligt. Die deutschen Behörden erklärten sich bereit das Ehepaar aufzunehmen. Troels Hoff, zu dem Zeitpunkt noch Staatsanwalt und nach dem Krieg Chef des dänischen Sicherheitsdienstes, notierte am 6. Juni 1942 zu diesem Fall: „Sie werden eines Tages nach Polen geschickt“. Am 11. Juli 1940 wurden Ruth und Schulim Niedrig den deutschen Behörden übergeben und nach Flensburg gebracht, wo sie weitere zwei Monate im Gefängnis verbrachten. Am 12. September wurden sie in das Arbeitslager Schloßhofstraße in Bielefeld deportiert, wo Ruth Niedrig und ihr Mann Zwangsarbeit verrichteten. Am 2. März 1942 wurden Ruth Niedrig und ihr Mann nach Auschwitz deportiert. Von den 1500 Deportierten wurden 820 Menschen sofort ermordet, Ruth und Schulim Niedrig wurden tätowiert und kamen ins Lager. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft im Lager wurde Ruth Niedrig von Schäferhunden gebissen und starb.

Ihr Ehemann Schulim Niedrig t​raf im Lager e​inen ehemaligen Bekannten, m​it dem e​r Mitglied i​n der Sozialistischen Partei war. Dieser Bekannte h​atte inzwischen d​ie Seiten gewechselt u​nd war h​ier Gefängniswärter. Mit dessen Hilfe konnte Schulim Niedrig d​ie Zwangsarbeit, u​nter anderem für d​ie Buna-Werke, u​nd das Lager überleben. Im Januar 1945 w​urde er n​ach Buchenwald verlegt, w​o er i​m April 1945 befreit wurde. Niedrig k​am wieder n​ach Bielefeld. Er lernte e​ine Frau kennen, d​ie ein Kind i​n die Beziehung brachte. Sie z​ogen zusammen n​ach Schweden, v​on dort n​ach Kanada. Er änderte seinen Namen z​u Fritz Niedrich, arbeitete wieder a​ls Schneider u​nd eröffnete i​n Hamilton e​in Geschäft. 1987 s​tarb Fritz Niedrich i​n seinem Haus i​n Toronto a​n einem Herzinfarkt.[51]

HIER WOHNTE
ERNST PLATZKO
GEBOREN 1882
VERHAFTET 17.9.1940
ABGESCHOBEN NACH DEUTSCHLAND
18.9.1940
SACHSENHAUSEN
ERMORDET 16.10.1942
Bredgade 3
Ernst Platzko wurde am 1. April 1882 in Nové Mesto nad Váhom geboren[52]. Er war Vater von vier Kindern, drei Söhnen und einer Tochter. Er war Handelsreisender und lebte und arbeitete in Wien. 1937 zog Platzko mit seinem jüngsten Sohn Karel (später Karl) nach London. Über 20 Jahre war er auch Handelsreisender in Dänemark und Skandinavien. Am 7. April 1940 landete Platzko mit Waren bekannter Londoner Modehäusern in Dänemark, doch zwei Tage später besetzten die Deutschen Dänemark und Platzko saß in Kopenhagen fest. Er verkaufte alle seine Waren an drei dänische Kaufhäuser. Die 25.000 Kronen, die der Verkauf erbracht, konnten nur in monatlichen Raten in einer Höhe von 6.700 Kronen über die Dänische Nationalbank ausbezahlt werden, so dass Platzko in Kopenhagen blieben musste. Er musste sich dreimal pro Woche bei der Polizei melden und hatte die Anweisung möglichst rasch das Land zu verlassen. Während seines erzwungenen Aufenthaltes wohnte er in der Pension Askestad, die sich in der Bredgade 3 befand. Am 26. Juli 1940 gab Ernst Platzko bei der Polizei an, dass er Visa für Schweden und die USA beantragt hatte, es lag auch ein Affidavit seines in den USA lebenden Schwiegersohnes vor. Der Sekretär des schwedischen Konsulats, Nils-Eric Ekblad, teilte mit, dass es drei Wochen dauern würde, Platzko aber wahrscheinlich ein Visum erhalten würde. Nach zwei Wochen kam eine Ablehnung, er könnte aber erneut ein Visum für Schweden beantragen, wenn ein Visum für die USA vorläge. Platzko kontaktierte erneut seinen Schwiegersohn, um den Vorgang zu beschleunigen, gab dies auch bei der Polizei bekannt. Am 23. August 1940 musste er seinen nur bis 18. August 1940 gültigen tschechischen Reisepass abgeben. Im September kam es zu behördlichen Aktivitäten im Fall Platzko. Am 12. September 1940 beantragten deutsche Behörden seine Auslieferung. Dieser Antrag erfolgte auf Grund einer Liste von Namen, die der Generalstaatsanwalt Eivind Larsen erstellt und an deutsche Behörden geschickt hatte. Der Justizminister Harald Petersen stimmte der Auslieferung zu. Am 16. September erfolgte ein weiteres Schreiben deutscher Behörden bezüglich des Transfers Platzkos nach Deutschland. Am 17. September 1940 wurde Platzko ohne Vorwarnung verhaftet und am nächsten Tag sofort nach Deutschland ausgeliefert. Bis zum 30. September 1942 befand er sich in einem Gefängnis, dann wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert und erhielt die Häftlingsnummer 34393. Er wurde dem Block 38 zugewiesen. Ernst Platzko verlor am 16. Oktober 1942 sein Leben, als Todesursache wurde „Lungentuberkulose“ angegeben.[53]

Laut e​inem Enkel v​on Platzko s​ei bisher n​icht geklärt, w​as mit d​er offenen Forderung über 25.000 Kronen passiert ist.[54]

HIER WOHNTE
DOROTHEA POLACK
GEB. 1862
[...]
Schacksgade 11
Dorothea Polack geb. Hartvik wurde 1862 in Lyngby geboren. Ihre Eltern waren Michael Marcus Hartvig (1832–1880) und Emma Esther geb. Gottschalk (1838–1907). Sie hatte vier Schwestern und vier Brüder. Sie heiratete Martin Samuel Polack (1869–1909), der Kgl. Hof-Schirmfabrikant war. Das Paar hatte drei Töchter und zwei Söhne: Anna (geb. 1885), die im Kindbett starb, Michael Marcus (geb. 1886), Ivan (1889–1979), Ebba (geb. 1890), spätere Meyer, und Kaja (1892–1965), spätere Guttermann. Der Ehemann starb bereits 1909. Beide Söhne erreichten Leitungs­funktionen in der Wirtschaft, die jüngere Tochter, Kaja, bekam eine Stelle als Werbe­kauffrau, was für eine Frau damals eher ungewöhnlich war. Dorothea Polack war stolze Großmutter von zehn Enkelkindern. An ihrem 75. Geburtstag im Jahr 1937 wurde ein kurzweiliger Film ihrer Geburtstagsfeier gedreht, der sie im Kreis der Familie zeigt. Der 80. Geburtstag konnte kriegsbedingt nicht gefeiert werden. In den Oktobertagen 1943 wurde sie gemeinsam mit anderen älteren Damen aus der jüdischen Community vermeintlich in Sicherheit gebracht, in ein Heim in Tårbæk. Allerdings befand sich unter den Mitarbeitern des Heims ein Denunziant und so kam es, dass Dorothea Polack im Alter noch im Alter von 81 Jahren nach Theresienstadt deportiert wurde, wo sie, so die Familie in einem Text für die Website SNUBLESTEN „unmenschlichsten Behandlungen ausgesetzt war“.[55] Carl Metz, ein Mithäftling, auch er aus Dänemark, teilte mit, dass sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters in guter körperlicher Verfassung gewesen sei, stets gepflegt und besonders bedacht auf Hygiene. Dies durchzuhalten war jedoch unter den katastrophalen Lagerzuständen, unter welchen sie sehr litt, unmöglich. Sie starb am 8. Dezember 1943. Carl Metz nahm an der Bestattung teil und sprach dreißig Tage lang zu ihrem Gedenken, wie es der jüdische Brauch gebietet, das Kaddisch. Ihre Nachkommen und ihre Schwester Betty Heimann konnten die Shoah überleben.

„Geehrt s​ei ihr Andenken!“[55]

HIER WOHNTE
BENNO POLITUR
GEB. 1872
[...]
Schacksgade 11
Benno Politur, ursprünglich Bejrech Politur, wurde am 8. August 1872 in Warschau als Sohn von Jakob Politur und Ruchla geborene Dancygier geboren. Er kam 1907 nach Dänemark, verdiente seinen Lebensunterhalt als Großhändler und wurde durch Gesetz vom 13. April 1923 dänischer Staatsbürger. Er war, als Hitlerdeutschland Dänemark überfiel, bereits Witwer. Seine Frau, Felicia, geborene Fagot, war bereits am 12. Mai 1939 gestorben. Er wohnte 1943 in der Schacksgade 11, vermutlich in einer Pension. Er wurde in der Nacht des 2. Oktober 1943 festgenommen, auf der Wartheland eingeschifft und mit 197 anderen Juden nach Swinemünde deportiert. Von dort wurden die Deportierten in Viehwaggons in das KZ Theresienstadt geschafft, wo sie am späten Abend des 5. Oktober 1943 ankamen. Er wurde mit der Nummer XXV / 2-145 registriert. In Theresienstadt war er in der Wallstraße 8 untergebracht, der sogenannten Kavalierskaserne, einem altes Gebäude in sehr schlechtem Bauzustand, in welches viele der älteren Häftlinge aus Dänemark eingewiesen wurden. Benno Politur kam am 13. September 1944 ums Leben, im Alter von 72 Jahren, knapp ein Jahr nach seiner Einlieferung. Als offizielle Todesursache wurde „Lungentuberkulose“ angegeben.[56]
HIER WOHNTE
LEON ABRAHAM
RUBEN
GEB. 1895
[...]
Egilsgade 29A
Leon Abraham Ruben (1895–1943)[57]
HIER WOHNTE
ROSALIE GALATHEA
SALOMON
GEB. 1860
[...]
Vester Voldgade 92
Rosalie Galathea Salomon wurde am 4. März 1860 als Tochter von Julius Levin Cohen (1819–1868) und Sara geb. Salomon (1828–1919) geboren. Sie hatte einen Bruder, Just Egmond Cohen (1858–1919). Sie heiratete Julius Frederik Salomon (1856–1927). Sie wurde in das KZ Theresienstadt verschleppt und kam dort am 18. November 1943 ums Leben.[58]
HIER WOHNTE
EVA SALOMONSEN
GEB. ALS WAGNER 1855
VERHAFTET 2.10.1943
DEPORTIERT
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 14.10.1943
Bredgade 51
Eva Salomonsen (1861–1943)[59][60]
HIER WOHNTE
LISELOTTE
SCHLACHCIS
GEBOREN 1910
VERHAFTET 27.6.1941
ABGESCHOBEN NACH DEUTSCHLAND
3.8.1941
ERMORDET 30.1.1943
AUSCHWITZ
Borgmestervangen 4A
Liselotte Ruth Schlachcis wurde am 23. März 1910 in Pinne, damals Preußen, geboren. Ihre Eltern waren Eduard Schlachcis und Martha, geborene Lewinsohn. Ab 1922 lebte die Familie in Hamburg-Wandsbek. Schlachcis Mutter betrieb dort einen Schuhhandel. 1926 war Liselotte Schlachsis in Segeberg gemeldet, kehrte aber 1928 „von Riesen“ in die mütterliche Wohnung zurück. Spätestens 1930 war der Vater verstorben, die Mutter hatte ihren Schuhwarenhandel verkauft. Schlachcis wurde Sekretärin. 1931 zog sie nach Hamm, ihre Mutter ging 1932 nach Barmbek. 1932 trat Schlachcis der KPD bei,[61] die ab 1933 durch die Nationalsozialisten verboten war und nur noch im Geheimen arbeiten konnte. Sie verlobte sich mit dem Kommunisten Rudolf Lindau, dieser wurde 1934 hingerichtet. Liselotte Schlachcis war in der Abschnittsleitung Nord der KPD tätig, unter anderem mit Paul Kreft und Conrad Blenkle. Als Widerstandskämpferin und als Jüdin war sie doppelt gefährdet. Sie flüchtete nach Dänemark, Kopenhagen. Dort lebte sie mit ihrem Lebensgefährten Willi Adam, zeitweilig Führungskader der Abschnittsleitung Nord der illegalen KPD in Kopenhagen, sowie einen befreundeten Pärchen, beide ebenfalls Parteigenossen, in einer Wohngemeinschaft. Schlachsic wurde mutmaßlich von ihrem Lebensgefährten verraten und am 27. Juni 1941 in ihrer Wohnung verhaftet. Am 3. August 1941 wurde sie nach Deutschland abgeschoben und saß danach ein Jahr und sieben Monate im Hamburger Zuchthaus Fuhlsbüttel ein. Auf ihrer Gefangenenkarteikarte befand sich ein Stempel „Streng trennen von allen politischen Gefangenen!“ Am 26. Juni 1942 wurde sie wegen Hochverrats zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 9. Juli 1942 wurde sie in das Frauenzuchthaus Lübeck-Lauerhof überstellt, am 14. November 1942 in die Frauenabteilung des Zuchthauses Neumünster. Auf Grund der Anordnung, alle jüdischen Häftlinge in deutschen Gefängnissen, Zuchthäusern oder Konzentrationslagern in das Vernichtungslager Auschwitz zu überführen, wurde Liselotte Schlachcis am 17. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und dort vom NS-Regime am 30. Januar 1943 ermordet.
[62]

Liselotte Schlachcis’ Mutter w​ar ebenfalls n​ach Kopenhagen geflüchtet. 1955 schaltete s​ie einen Hamburger Anwalt ein, dieser sollte e​ine Aufhebung d​es Hochverrats-Urteils erwirken, w​as ihm n​och im selben Jahr gelang. Schlachcis’ Mutter bemühte s​ich den Tod i​hrer Tochter bekunden z​u lassen, wandte sich, erfolglos, dafür a​uch an Hans Schwartz, d​en Generalsekretärs d​er Häftlingsorganisation Amicale Internationale d​e Neuengamme. Allerdings w​aren die Gefangenenunterlagen a​us der Justizvollzugsanstalt Neumünster a​us der Zeit b​is 1945 verloren gegangen u​nd die Akten d​er Hamburger Staatsanwaltschaft 1955 vernichtet worden. Auf Grund dessen w​urde Liselotte Schlachcis rückwirkend a​uf den 9. Mai 1945 für t​ot erklärt. Das genaue Todesdatum v​on Liselotte Schlachcis konnte e​rst später eruiert werden.

In d​er Wandsbeker Marktstraße 79 i​n Hamburg l​iegt ein weiterer Stolperstein für Liselotte Schlachcis.[63]

Vibevej 45 Annie Smaalan
HIER WOHNTE
ABRAHAM
SCHWARTZ
GEBOREN [...]
Sankt Pauls Gade 7
Abraham Schwartz
HIER WOHNTE
RACHEL
SCHWARTZ
GEBOREN [...]
Sankt Pauls Gade 7
Rachel Schwartz, genannt Rose
HIER WOHNTE
CHAIM
WASSERMANN
GEBOREN 1897
ERTRUNKEN AUF DER
FLUCHT NACH SCHWEDEN
5.10.1943
Shetlandsgade 2
Chaim Benzion Wassermann (1897–1943)[64]
HIER WOHNTE
BEILE MALKA
ZIPIKOFF
GEBOREN 1861 ALS UNTERSCHLAG
VERHAFTET 1.10.1943
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
UMGEKOMMEN 21.10.1943
Krystalgade 12
Beile Malka Zipikoff, geborene Unterschlag, wurde am 21. März 1860 oder zu einem unbekannten Datum im Jahr 1861 in Drissa geboren. Ihre Eltern waren Noah Abraham Unterschlag und Chana Leah, geborene Riskin. Sie war verheiratet mit Zalman Zipikoff (1861–1924), der aus Russland stammte. Das Paar hatte sechs Kinder, darunter Nisan (geboren 1887) und Cheike, auch Chaja (geboren 1891 oder 1893). 1905 zog die Familie nach Dänemark. 1924 starb Beile Zipikoffs Ehemann und sie zog zu einer ihrer Töchter, später zog sie in das Haus der Meyers Minde-Stiftung. Hier konnten Menschen jüdischen Glaubens frei wohnen. Am 1. Oktober 1943 wurde Beile Malka Zipikoff zusammen mit 11 weiteren Bewohnern des Hauses mit dem Transport XXV/2 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 198. Am 5. Oktober 1943 kam der Transport in Theresienstadt an. Beile Malka Zipikoff verlor am 21. Oktober 1943 in Theresienstadt ihr Leben.[65][66]

Zwei Kinder, e​in Enkelsohn, e​ine Schwiegertochter u​nd zwei Schwiegersöhne ertranken a​uf der Flucht v​on Dänemark n​ach Schweden a​m 5. Oktober 1943: d​er älteste Sohn Nathan Nisson u​nd dessen Frau Helene, geborene Brechner (geboren 1893),[67][68], d​ie älteste Tochter Chaja u​nd deren Ehemann Greinim Greinimann (geboren 1891),[69][70] d​er Enkelsohn Jakob (geboren 1915), Sohn v​on Eleiser u​nd dessen Ehefrau Leah, geborene Donde,[71] s​owie der Ehemann i​hrer jüngsten Tochter, Chaim Benzin Wassermann (geboren 1897).[72][73]

Verlegedaten

  • 17. Juni 2019: zwölf Stolpersteine in Frederiksberg (1) und Kopenhagen (11), verlegt vom Künstler persönlich
  • 2020: neunzehn Stolpersteine in Frederiksberg (3) und Kopenhagen (16)
  • 23. August 2021: Frederiksberg (2), Kongens Lyngby (2)[74]
  • 30. August 2021: Kopenhagen (8/7)[74]
  • 1. September 2021: Gentofte (6/5)[75]
Commons: Stolpersteine in Copenhagen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. sf9014: Gunnar Johan Bomhoff (1887–1945) og Ada Elvira Bomhoff (1892–1975). In: snublesten.org, 22. August 2021, abgerufen am 2. September 2021
  2. Frihedsmuseet, Modstandsdatabase: Biografi af Gunnar Johan Rudolf Bomhoff, abgerufen am 2. September 2021
  3. sf9014: Carl Joseph Glückstadt (1882–1943). In: snublesten.org, 15. August 2020, abgerufen am 18. August 2021.
  4. sf9014: Irma Hertz (1878–1943). In: snublesten.org, 26. Juli 2020, abgerufen am 18. August 2021.
  5. Irma Hertz in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem. Todesfallmeldung, eingereicht von ihrer Enkeltochter Kirsten Abrahamsen, abgerufen am 19. August 2021.
  6. sf9014: Gabrielle Salmonsen (1855–1944). In: snublesten.org, abgerufen am 15. August 2021, abgerufen am 18. August 2021.
  7. Goldberg: 19 nye snublesten er nedlagt i København og på Frederiksberg, 31. Juli 2020.
  8. Offizielle Website der KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Jacob Thalmay 1907–1945. Kurzbiographie, verfasst von Charlotte Thalmay, der Enkelin von Jacob Thalmay, abgerufen am 11. Juli 2019.
  9. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: JACOB THALMAY. Gedenkblatt, eingereicht von seiner Enkelin, Charlotte Thalmay Waniewitz, abgerufen am 22. Juni 2019.
  10. Jacob Thalmay, mit einem Foto von ihm mit seiner Familie. In: snubelsten.org, abgerufen am 12. Juli 2019.
  11. SNUBLESTEN: Emil Valdemar Abrahamson (1867–1943). 1. September 2021.
  12. SNUBLESTEN: Regitze Cordosa (1854-1943) og Alexander Cordosa (1863-1943), abgerufen am 7. Dezember 2021
  13. SNUBLESTEN: Kaj James Cordosa Nagler (1895-1964), abgerufen am 8. Dezember 2021
  14. https://www.snublesten.org/post/alfred-heymann-1856-1944
  15. SNUBLESTEN: Willie William Levysohn (1889–1944), 27. Juli 2020
  16. Yad Vashem:
    * WILLIAM LEVYSOHN, Todesfallmeldung, eingebracht von seiner Tochter Kate Willie Henriques,
    * VILIAM LEWYSOHN, Auszug aus dem Theresienstädter Gedenkbuch, beide abgerufen am 17. August 2021
  17. SNUBLESTEN: Rose Wulff (1878-1944), abgerufen am 7. Dezember 2021
  18. Frihedsmuseet, Modstandsdatabase: Helmer Bomhoff, abgerufen am 31. August 2021
  19. Arthur Ascher (1881-1943), mit einem Foto als junger Mann. In: snublesten.org, abgerufen am 20. August 2021.
  20. Vilhjálmur Örn Vilhjálmsson: Medaljens bagside. Jødiske flygtningeskæbner i Danmark 1933–1945. Vandkunsten, Kopenhagen 2005, ISBN 87-91393-60-4 (472 S.). Hier zitiert nach der Online-Version (PDF; 836 kB), abgerufen am 18. Juli 2019. Anmerkung: Vilhjálmsson gibt den 32. Osttransport für Irma Barrasch an und den 25. Oktober 1943 als Todesdatum für Julius Barasch, doch entspricht das nicht den Daten von Yad Vashem.
  21. Irma und Julius Barasch, mit einem Foto des Paares. In: snublesten.org, abgerufen am 18. Juli 2019.
  22. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat zwei Einträge, beide abgerufen am 18. Juli 2019:
    • IRMA BARASCH, beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs in Koblenz,
    • IRMA BARASCH, beruhend auf einem Eintrag in der Liste von Deportierten aus Berlin, Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, Freie Universität Berlin 1995.
  23. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat zwei Einträge, beide abgerufen am 18. Juli 2019:
    • JULIUS BARASCH. beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs in Koblenz,
    • JULIUS BARASCH. beruhend auf einem Eintrag in Death Books from Auschwitz, Remnants. Hrsg. vom Staatlichen Museum in Auschwitz-Birkenau.
  24. SALOMON BECKER. In: holocaust.cz, abgerufen am 16. August 2021.
  25. Jesper Schou Hansen: Lokalavisen Havnefronten. In: facebook.com, abgerufen am 17. August 2021.
  26. snublesten.org: Martin Isidor Cohen (1865-1943), abgerufen am 10. Februar 2022
  27. Herschel Fischel Choleva. In: snublesten.org, abgerufen am 23. Juli 2019.
  28. FISCHEL HERSCHEL CHOLEWA. In: holocaust.cz, abgerufen am 23. Juli 2019.
  29. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat zwei Einträge, beide abgerufen am 23. Juli 2019:
    • FISCHEL CHOLEWA, beruhend auf einem Eintrag im Theresienstädter Gedenkbuch, und
    • FISCHEL CHOLEVA, eingereicht von seiner Tochter Sulamith Gutkin. Die Tochter gab damals eine Wohnadresse in Dänemark an.
  30. Sulamtih Choleva, interaktive Karte. In: danskejoederitheresienstadt.org, abgerufen am 23. Juli 2019.
  31. sf9014: Martha, Leopold og Adolf Fischermann. In: SNUBLESTEN, 10. September 2020, abgerufen am 3. September 2021.
  32. SNUBLESTEN: Alfred Heymann (1856-1944), 1. September 2021
  33. SNUBLESTEN: Egon Henry Johannesen (1918–1944), 27. Juli 2021
  34. Israelmissionen: GLÆDELIG JUL – DØD TIL TRODS, abgerufen am 18. August 2021 (dän.)
  35. Videoausschnitt, unter anderem ist Jonisch hier zu sehen. In: videnskab.dk, abgerufen am 24. Juli 2019.
  36. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: SCHMUL SENDER JONISCH, beruhend auf einem Eintrag im Theresienstädter Gedenkbuch, abgerufen am 24. Juli 2019.
  37. Schmul Sender Jonisch (1899–1944). In: snublesten.org, abgerufen am 24. Juli 2019.
  38. #danishjewsintheresienstadt. (Memento vom 24. Juli 2019 im Internet Archive) In: deskgram.net, abgerufen am 24. Juli 2019.
  39. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: PINKHAS KATZ, beruhend auf einem Eintrag im Theresienstädter Gedenkbuch, abgerufen am 3. August 2019.
  40. Pinkus Katz. In: snubelsten.org, abgerufen am 3. August 2019.
  41. Gedcom-udskrift for Gerda ROTHENBURG: Generation 3. In: brondsted.dk, abgerufen am 16. August 2019.
  42. Jødisk Informationscenter: Arrestation og deportation. In: joediskinfo.dk, abgerufen am 16. August 2019.
  43. Leo Säbel, interaktive Karte. In: danskejoederitheresienstadt.org, abgerufen am 16. August 2019.
  44. Thora Krogmann. In: snubelsten.org, abgerufen am 16. August 2019.
  45. THORA KROGMANN. In: holocaust.cz, abgerufen am 16. August 2019.
  46. Holocausts ofre mindes nu i Københavns gader. In: Kristeligt Dagblad, abgerufen am 16. August 2019.
  47. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat zwei Einträge, beide abgerufen am 16. August 2019:
    • THORA KROGMANN, beruhend auf einer Meldung ihres Enkelsohnes Herbert Krogmann aus dem Jahr 1985, und
    • THORA KROGMANN, beruhend auf einem Eintrag im Theresienstädter Gedenkbuch.
  48. Rosa Nachemsohn. In: snublesten.org, abgerufen am 17. August 2019.
  49. ROSA NACHEMSOHN In: holocaust.cz, abgerufen am 17. August 2019.
  50. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: ROSA NACHEMSOHN, beruhend auf einem Eintrag im Theresienstädter Gedenkbuch, abgerufen am 17. August 2019.
  51. Vilhjálmur Örn Vilhjálmsson: Medaljens bagside – jødiske flygtningeskæbner i Danmark 1933–1945. Vandkunsten, Kopenhagen 2005, S. 83–96.
  52. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: Ernst Platzko, eingereicht von seiner Tochter Jana Katzenellenbogen, abgerufen am 20. August 2019.
  53. Vilhjálmur Örn Vilhjálmsson: Medaljens bagside – jødiske flygtningeskæbner i Danmark 1933–1945. Vandkunsten, Kopenhagen 2005, S. 97–108.
  54. politiken.dk: Jøder kræver dansk undskyldning, abgerufen am 20. August 2019
  55. SNUBLESTEN: Dorothea Polack (1862–1943), 26. Juli 2020.
  56. SNUBLESTEN: Benno Politur, 26. Juli 2020
  57. SNUBLESTEN: Leon Ruben (1895–1944), 26. Juli 2020
  58. SNUBLESTEN: ROSALIE GALATHEA SALOMON (1860–1943), 27. Juli 2020
  59. SNUBLESTEN: Eva Salomonsen, abgerufen am 15. August 2021
  60. holocaust.cz: EVA SALOMONSEN, abgerufen am 16. August 2021
  61. Ursel Hochmuth: Niemand und nichts wird vergessen – Biogramme und Briefe Hamburger Widerstandskämpfer 1933–1945. Eine Ehrenhain-Dokumentation in Text und Bild. Hrsg. von der VVN – Bund der Antifaschisten e. V. Hamburg. Hamburg 2005, ISBN 3-89965-121-9, S. 88.
  62. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat zwei Einträge, beide abgerufen am 30. August 2019:
    • LISELOTTE SCHLACHCIS, beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs in Koblenz, hier mit einem offenkundig unrichtigen Todesdatum (deportiert am 17. Dezember 1942, ermordet am 30. Januar 1942),
    • LISELOTTE SARA SCHLACHCIS, beruhend auf einem Eintrag im Totenbuch von Auschwitz.
  63. Stolpersteine Hamburg: Liselotte Schlachcis. In: stolpersteine-hamburg.de, abgerufen am 30. August 2019.
  64. SNUBLESTEN: Chaim Benzion Wassermann (1897–1943), abgerufen am 16. August 2021
  65. BEILE MALKA ZIPIKOFF-UNTERSCHLAG. In: holocaust.cz, abgerufen am 3. September 2019.
  66. Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer hat vier Einträge für Beile Malka Zipikoff, alle abgerufen am 3. September 2019:
  67. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: NATHAN NISSON CIPIKOFF. In: yadvashem.org, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, eines Neffen, aus dem Jahr 1995.
  68. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: HELENE CIPIKOFF. In: yadvashem.org, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, eines Verwandten, aus dem Jahr 1995.
  69. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: CHAJA GREINIMANN, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, eines Enkelsohnes von Beile Malka Zipikoff, aus dem Jahr 1995.
  70. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: GREINIM GREINIMANN. In: yadvashem.org, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, eines Enkelsohnes von Beile Malka Zipikoff, aus dem Jahr 1995.
  71. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: JAKOB CIPIKOFF. In: yadvashem.org, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, eines Enkelsohnes von Beile Malka Zipikoff, aus dem Jahr 1995.
  72. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: CHAIM BENZION WASSERMANN. In: yadvashem.org, beruhend auf einer Page of Testimony von Salo Wassermann, des Sohnes, aus dem Jahr 1974.
  73. Beile Malka Zipikoff. In: snublesten.org, abgerufen am 2. September 2019.
  74. snublesten.org: Nedlæggelser i 2021, abgerufen am 6. September 2021
  75. mosaiske.dk: Nye snublesten i København og Gentofte, abgerufen am 6. September 2021
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