Lennox Lewis
Lennox Claudius Lewis (* 2. September 1965 in West Ham, England) ist ein ehemaliger kanadisch-britischer Boxer. Er ist neben Muhammad Ali einer von zwei Boxern, die dreimal in ihrer Karriere die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gewinnen konnten (nur Evander Holyfield konnte in dieser Gewichtsklasse viermal Weltmeister werden). Außerdem war er der letzte sogenannte unumstrittene Schwergewichts-Boxweltmeister.
Lennox Lewis | |
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Daten | |
Geburtsname | Lennox Claudius Lewis |
Geburtstag | 2. September 1965 |
Geburtsort | West Ham |
Nationalität | Britisch Kanadisch |
Kampfname(n) | The Lion |
Gewichtsklasse | Schwergewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,96 m |
Reichweite | 2,13 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 44 |
Siege | 41 |
K.-o.-Siege | 32 |
Niederlagen | 2 |
Unentschieden | 1 |
Profil in der BoxRec-Datenbank |
Amateurkarriere
Lennox Lewis wurde als Kind jamaikanischer Eltern in Großbritannien geboren und wuchs in schwierigen sozialen Verhältnissen auf. Er zog aber im Alter von zwölf Jahren mit seiner Mutter nach Kanada, weshalb er seine Amateurkarriere unter kanadischer Flagge bestritt. Er gewann als Amateur 94 Kämpfe bei elf Niederlagen. 1983 gewann er in Santo Domingo die Juniorenweltmeisterschaft im Superschwergewicht.[1] Außerdem wurde er von 1984 bis 1988 fünfmal in Folge kanadischer Meister.
1984 gewann Lennox Lewis das Stockholm-Box-Open-Turnier[2] und nahm für Kanada an den Olympischen Spielen in Los Angeles teil, unterlag jedoch im Viertelfinale dem späteren Goldmedaillengewinner Tyrell Biggs.
Das Weltcup-Turnier in Seoul beendete er 1985 mit dem zweiten Rang, er verlor im Endkampf gegen Wjatscheslaw Jakowljew aus der Sowjetunion. Im Jahr 1986 scheiterte er bei seiner Teilnahme an den Amateurweltmeisterschaften in Reno schon in der ersten Turnierrunde am Bulgaren Petar Stojmenow, siegte dann aber bei den Commonwealth Games in Edinburgh.
1987 gewann er in Warschau das Felix-Stamm-Turnier und belegte bei den Panamerikanischen Spielen in Indianapolis nach einer Finalniederlage gegen Jorge Luis González den zweiten Platz, besiegte den Kubaner dann allerdings bei seinem Titelgewinn bei den Nordamerikameisterschaften in Toronto im Finale.[3][4] Im Weltcup in Belgrad unterlag er schon im ersten Kampf gegen Ulli Kaden.
Sein größter Erfolg als Amateurboxer gelang ihm 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul, er gewann die Goldmedaille im Superschwergewicht für seine Wahlheimat Kanada. Im Finale schlug er den US-Amerikaner Riddick Bowe vorzeitig.
Profikarriere
Lewis wurde in seinen ersten 19 Kämpfen von John Davenport trainiert.[5]
Zu Beginn seiner Profikarriere zog Lewis zurück nach England. Seinen ersten Kampf als Profi gewann er am 27. Juni 1989 gegen Al Malcolm durch klassischen K. o. in Runde 2.
In seinem 12. Kampf schlug er den ehemaligen WBA-Cruisergewichts-Weltmeister Ossie Ocasio. Schon in seinem 14. Kampf wurde er Europameister, als er den Franzosen Jean-Maurice Chanet in der sechsten Runde durch TKO schlug. Im nächsten Kampf fügte er dem starken Gary Mason seine erste und einzige Niederlage zu, verteidigte seinen EM-Titel und wurde englischer Meister. Viele Boxexperten hielten es für viel zu früh, gegen so einen starken Mann wie Mason zu boxen, der 35 Kämpfe bestritten hatte (u. a. gegen James „Quick“ Tillis und den Amateurweltmeister und Olympiasieger Tyrell Biggs, die er beide k. o. schlug) und alle problemlos gewinnen konnte. Zudem war Mason sehr schlagstark und hatte eine beeindruckende K.-o.-Quote. Im selben Jahr schlug er den ehemaligen (allerdings schon 40-jährigen) WBA-Weltmeister Mike Weaver durch Knockout in Runde 6, verteidigte seine Gürtel gegen Glenn McCrory und ließ Tyrell Biggs, der als sehr guter Techniker und als sehr schnell galt, keine Chance und besiegte ihn durch technischen Knockout in Runde 3.
Er hielt während seiner Laufbahn mehrere Titel im Schwergewicht, darunter den Titel des WBC (den er jedoch beim ersten Mal zugesprochen erhielt und nicht in einem Kampf errang), der WBA, der IBF, des The Ring, der IBO der IBC. Zudem trug er den Titel des Europa- sowie des Commonwealth- und des englischen Meisters (BBBofC).
Im Jahr 1992 wechselte Lewis den Trainer: Der frühere Coach von Boxlegende Sugar Ray Leonard und Roberto Durán Pepe Correa löste John Davenport ab und trainierte ihn von nun an.[6] Im selben Jahr verteidigte er seine beiden Gürtel gegen seinen Landsmann Derek Williams, nahm ihm den Commonwealth-Meistertitel ab und boxte gegen den leicht favorisierten Kanadier Razor Ruddock. Dieser Kampf war ein WBC-Eliminator und eine Commonwealth-Titelverteidigung. Lewis schlug Ruddock in der zweiten Runde schwer k. o. und qualifizierte sich damit als Pflichtherausforderer seines Olympiagegners Riddick Bowe, der inzwischen unumstrittener Profiweltmeister war. Bowe lehnte es jedoch ab, gegen Lewis anzutreten, und warf den WBC-Gürtel in eine Mülltonne, woraufhin Lewis kampflos zum WBC-Weltmeister erklärt wurde. Von nun an gab es, erstmals seit der Vereinigung der Titel durch Mike Tyson 1987, wieder mehrere Schwergewichtsweltmeister, die neu gegründete WBO wurde Anfang der 90er Jahre in den USA nicht ernst genommen. Seinen ersten siegreichen Titelkampf bestritt er dann am 8. Mai 1993, als er den ehemaligen IBF-Weltmeister und Douglas-Bezwinger Tony Tucker klar nach Punkten besiegte. Tucker, der bis dahin 49 Kämpfe bestritten und nur einmal verloren hatte (diese Niederlage erlitt er gegen Mike Tyson), musste insgesamt zweimal zu Boden (in der dritten und in der neunten Runde).
Nach zwei erfolgreichen Titelverteidigungen, gegen den extrem starken Puncher Frank Bruno und Phil Jackson, verlor Lewis am 24. September 1994 überraschend und etwas umstritten gegen Oliver McCall, der ihn in der zweiten Runde mit einer Rechten kalt erwischte und zu Boden schlug. Zwar konnte Lewis auf wackligen Füßen rechtzeitig wieder aufstehen und dem Ringrichter seine Kampfbereitschaft signalisieren, aber dennoch brach dieser ab, weil er der Ansicht war, dass Lewis nicht in der Verfassung gewesen wäre, den Kampf fortzusetzen.
Im Mai 1995 kämpfte er sich mit einem K. o. gegen Lionel Butler (damals Top-10) wieder an die Spitze der WBC-Rangliste. Der WBC gewährte aber, obwohl Lewis die Nummer eins ihrer Rangliste war, Mike Tyson den Kampf gegen den amtierenden Titelträger Frank Bruno, der zuvor seinerseits McCall besiegt hatte. Lewis bestritt in der Zwischenzeit freiwillig weitere Kämpfe und boxte gegen die beiden Weltklasse-Puncher Tommy Morrison und Ray Mercer. Morrison hatte den IBC-Titel inne, der auch auf dem Spiel stand. Morrison, der nicht nur für seine enorme Schlagkraft, sondern auch für seine Schnelligkeit bekannt war, hatte vier Monate zuvor Razor Ruddock ausgeknockt. Gegen den formstarken Lewis hatte er allerdings keine Chance, musste mehrere Male zu Boden und verlor den Kampf durch TKO in Runde 6. Der Kampf gegen Ray Mercer war auf 10 Runden angesetzt. Mercer, der 1988 Olympiasieger im Schwergewicht wurde, war in Bestform und brachte eine äußerst starke Leistung. Es war ein sehr enger und ausgeglichener Kampf, der über die Runden ging. Lewis gewann schließlich durch Mehrheitsentscheidung. Punktrichter George Colon wertete 96:94, Punktrichter Luis Rivera wertete 96:95 und Punktrichterin Melvina Lathan wertete 95:95.
Tyson besiegte Bruno, legte aber schließlich den WBC-Titel nieder und hielt nur noch den WBA-Titel. Lewis holte sich dann am 7. Februar 1997 im Rückkampf gegen McCall mit einem Abbruchsieg in der fünften Runde den vakanten Titel des WBC zurück. McCall erlitt dabei einen Nervenzusammenbruch. Er begann in der fünften Runde zu weinen, drehte seinem Gegner den Rücken zu und verteidigte sich nicht mehr gegen die Angriffe, so dass der Kampf schließlich abgebrochen wurde.
Nach einem Disqualifikationssieg (wegen ständigen Haltens) gegen den klar unterlegenen Henry Akinwande (Bilanz 32-0) traf Lewis auf den Bronzemedaillengewinner im Schwergewicht von 1988 Andrzej Gołota, der zuvor zwei harte Kämpfe gegen Bowe nur durch Disqualifikationen (wegen Tiefschlägen) verloren hatte. Lewis, der sich vielleicht in seiner besten Form seiner gesamten Profikarriere befand, schlug Golota in der ersten Runden schwer k. o. Fünf Monate später schlug er den zu dieser Zeit als stark eingeschätzten späteren WBO-Weltmeister Shannon Briggs in der fünften Runde k. o. und besiegte den WBC-Pflichtherausforderer und ungeschlagenen, amtierenden Europameister Željko Mavrović (Bilanz 27-0) klar nach Punkten. Mavrović, der als weiße Hoffnung galt, seine Arbeit „mit der Präzision eines Chirurgen“ verrichtete und u. a. von Herbie Hide gemieden wurde (Hide ging ihm zweimal in letzter Minute aus dem Weg), hatte gegen Lewis kaum eine Siegchance.[7] In der siebten Runde konnte Mavrović ein paar gute Treffer landen und Lewis an den Seilen stellen, was auch seine beste Runde war. Mavrović, der noch nie am Boden war, zeigte auch in diesem, seinem letzten Kampf sehr gute Nehmerqualitäten und steckte alle harten Schläge von Lewis weg.
Titelvereinigung gegen Holyfield I
Im März 1999 traf Lewis im lange erwarteten Titelvereinigungskampf auf Evander Holyfield, der zu diesem Zeitpunkt die Titel der WBA und IBF hielt. Lewis gewann die ersten beiden Runden auf den Scorecards. In der zweiten Runde gab Lewis 87 Schläge ab und traf 42-mal, während Holyfield nur 24 Schläge ausführte und 8-mal traf. Holyfield, der seinerseits einen Knockout-Sieg in Runde 3 vorausgesagt hatte, blieb unbeeindruckt und kam auch in Runde 3 viel aggressiver und traf Lewis mit verschiedenen Kombinationen in den ersten beiden Minuten. Wegen eines Schwingers, dem Lewis kaum ausweichen konnte, wurde Holyfield „Haymaker“ genannt. Allerdings verpasste er letztendlich seine Knockout-Voraussage. Die vierte Runde entschied Lewis wieder für sich, was ihm einen 3:1-Rundenvorsprung einbrachte. Er baute seinen Vorsprung weiter aus, indem er die fünfte Runde dominierte und 75 % seiner 57 Schläge ins Ziel bringen konnte, während Holyfield nur 11 mal traf. Lewis begann die sechste Runde arrogant, was Holyfield sofort ausnutzte und ihn mit einer Rechts-links-Kombination traf. Lewis konnte auch einige gute Treffer landen, wurde aktiver und war auf einmal der bestimmende Mann, weswegen die Runde an ihn gehen sollte, doch zwei der drei Punktrichter werteten die Runde zugunsten von Holyfield. In der siebten Runde landete Lewis 33 Schläge, während Holyfield nur mit 8 Schlägen traf, somit entschied Lewis diese Runde für sich. Lewis lag bis zu diesem Zeitpunkt weit vorn. Holyfield gewann die Runden acht bis elf. Fast alle Boxexperten und Boxfans hatten Lewis vorn und waren fest davon überzeugt, dass es endlich wieder (seit 1992) einen unumstrittenen Schwergewichtsweltmeister gibt, der die drei bedeutendsten Titel vereint hat. Aber auf den Punktrichterzetteln sah es anders aus. Richter Stanley Christoudoulou wertete den Kampf 116:113 für Lewis, Ringrichterin Eugenia Williams wertete den Kampf 113:115 für Holyfield und Ringrichter Larry O’Connell wertete den Kampf 115:115 unentschieden.
Titelvereinigung gegen Holyfield II
Der Rückkampf fand am 13. November 1999 statt. Diesmal stand auch der IBO-Titel auf dem Spiel. Wie schon im ersten Kampf war es Lewis, der die ersten beiden Runden gewinnen konnte. Die dritte Runde begann Lewis ebenfalls stark, Holyfield landete erst in den letzten 30 Sekunden einige gute Treffer – darunter eine bemerkenswerte starke rechte Hand an Lewis’ Kopf – und konnte die Runde auf den Scorecards doch noch für sich entscheiden. Holyfield gewann schließlich auch die Runden vier bis sieben. Die siebte Runde verlief ziemlich spektakulär, da beide Boxer gute Treffer landen konnten. Lewis gewann danach die Kontrolle über den Kampf und entschied die Runden acht bis elf für sich. Die zwölfte Runde, die sehr eng war, wurde von zwei der drei Punktrichtern für Lewis gewertet. Alle drei Punktrichter hatten Lewis am Ende vorne, das Urteil lautete: 115:113, 116:112, 117:111. Im gleichen Jahr wurde Lewis zur BBC Sports Personality of the Year, dem Sportler des Jahres in Großbritannien gewählt.
Kämpfe gegen Michael Grant und David Tua
Lewis schlug den damals als zweitbesten Schwergewichtler geltenden, ungeschlagenen Michael Grant (Bilanz 31-0) und Francois Botha kurzrundig k. o. und konnte den nach der Niederlage Grants zum zweitbesten Schwergewichtler aufgerückten David Tua hoch nach Punkten besiegen, während Tyson ihn bereits 2000 immer wieder provozierte und zu einem Duell herausforderte.
Weil er die Zeit bis zu dem lukrativen Tyson-Kampf überbrücken wollte, boxte Lewis am 21. April 2001 in Südafrika gegen Hasim Rahman, den er offenbar unterschätzte. So wirkte er während der Vorbereitungsphase bei den Dreharbeiten des Films Ocean’s Eleven mit. Im Kampf gegen Rahman ging er völlig überraschend in der fünften Runde k. o. Er musste Rahman, der eine Rückkampfklausel unterschrieben hatte, vor Gericht zitieren, um den Rückkampf zu erzwingen. In diesem schlug Lewis Rahman in der vierten Runde k. o. Den Kämpfen waren verbale Auseinandersetzungen vorausgegangen; vor dem zweiten Duell endeten diese mit einer Schlägerei der beiden vor laufenden Kameras.
Kampf gegen Mike Tyson
Am 22. Januar 2002 kam es bei der Pressekonferenz zum Kampf „Lewis–Tyson“ zu einer Massenschlägerei, die Tyson mit einem Angriff auf Lewis ausgelöst hatte. Tyson biss Lewis bei dieser Pressekonferenz in den Oberschenkel. Zuvor hatte Tyson Lewis wiederholt öffentlich beschimpft und unter anderen beim Savarese-Kampf angekündigt, Lewis’ „Kinder zu fressen und ihm das Herz herauszureißen“.
Im Kampf am 8. Juni 2002 schlug er in der Vorstadt von Memphis (Nevada verweigerte Tyson die Boxlizenz) Tyson in der achten Runde k. o. Abgesehen von der ersten Runde beherrschte er diesen Kampf souverän. Obwohl der jahrelang verschleppte Kampf wegen der horrenden Preise nicht ausverkauft war, war es das bis dahin mit Abstand lukrativste Duell der Boxgeschichte. Zu einem vertraglich festgesetzten Rückkampf kam es nicht, weil Tyson seinen Bankrott erklärte und damit nach US-amerikanischem Recht der Vertrag hinfällig war.
Kampf gegen Vitali Klitschko
Lewis traf in seinem letzten Kampf am 21. Juni 2003 auf Vitali Klitschko. Er gewann durch einen Kampfabbruch wegen mehrerer Platzwunden Klitschkos. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Klitschko auf den Zetteln aller drei Punktrichter mit zwei Runden in Führung. In den ersten beiden Runden landete Klitschko einige klare Treffer; dank seiner großen Erfahrung konnte Lewis aber die Anfangsphase des Kampfs überstehen. Erst ab der dritten Runde mischte Lewis mit, nachdem er Klitschko durch einen Wirkungstreffer eine tiefe Platzwunde über dem linken Auge verpasst hatte. Ab dieser Runde zielte er bewusst auf Klitschkos Verletzung, so dass es zu einem zweiten Cut unter dem linken Auge kam. Beide Verletzungen bluteten immer wieder stark, und trotz intensiver Behandlung in den Kampfpausen konnte die Blutung nicht gestoppt werden. Lewis landete weitere gute Treffer, die zu weiteren Platzwunden in Vitalis Gesicht führten. In der sechsten Runde konnte Lewis einige harte Aufwärtshaken landen. Nach dieser Runde brach der Ringrichter den Kampf auf Anraten des Ringarztes wegen mehrerer stark blutender Platzwunden ab, so dass Lewis Weltmeister blieb. Nach dem Kampf erklärte Lewis seine Strategie, Klitschko aggressiv boxen zu wollen und ständig Druck auf ihn auszuüben, da dieser das aus seinen früheren Kämpfen nicht gewohnt gewesen sei. Die Entscheidung, den Kampf abzubrechen, wurde von Klitschko und seinem Trainer Fritz Sdunek scharf kritisiert.[8] Das US-amerikanische Publikum reagierte verärgert auf den Abbruch des Kampfes und feierte Vitali Klitschko.[9]
Der WBC kündigte Ende Januar 2004 an, Lennox Lewis seinen Titel abzuerkennen, wenn er nicht bis zum 15. März 2004 seinen WBC-Gürtel in einem Revanchekampf gegen Vitali Klitschko verteidige.[10] Lewis verkündete daraufhin sein Karriereende. Auch nach dem Rücktritt forderte Vitali Klitschko ihn mehrmals auf, seinen umstrittenen letzten Kampf zu wiederholen,[11] und verwies wiederholt darauf, dass Lewis ihm damals noch im Ring einen Rückkampf versprochen habe.[12][13]
Liste der Profikämpfe
41 Siege (32 K.-o.-Siege), 2 Niederlagen, 1 Unentschieden | |||||
Jahr | Tag | Ort | Gegner | Ergebnis für Lewis | |
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1989 | 27. Juni | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Al Malcolm Profidebüt | Sieg / KO 2. Runde | |
21. Juli | Convention Center, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Bruce Johnson | Sieg / TKO 2. Runde | ||
25. September | Crystal Palace National Sports Centre, London, Vereinigtes Königreich | Andrew Gerrard | Sieg / TKO 4. Runde | ||
10. Oktober | City Hall, Kingston upon Hull, Vereinigtes Königreich | Steve Garber | Sieg / KO 1. Runde | ||
5. November | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Melvin Epps | Sieg / Disqualifikation 2. Runde | ||
18. Dezember | Memorial Auditorium, Kitchener, Ontario, Kanada | Greg Gorrell | Sieg / TKO 5. Runde | ||
1990 | 31. Januar | York Hall, London, Vereinigtes Königreich | Noel Quarless | Sieg / TKO 2. Runde | |
22. März | Leisure Centre, Gateshead, Vereinigtes Königreich | Calvin Jones | Sieg / KO 1. Runde | ||
14. April | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Michael Simuwelu | Sieg / TKO 1. Runde | ||
9. Mai | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Jorgé Dascola | Sieg / KO 1. Runde | ||
20. Mai | City Hall, Sheffield, Vereinigtes Königreich | Dan Murphy | Sieg / TKO 6. Runde | ||
27. Juni | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Ossie Ocasio | Punktsieg / 8 Runden | ||
11. Juli | Superstars Nite Club, Kitchener, Ontario, Kanada | Mike Acey | Sieg / KO 2. Runde | ||
31. Oktober | Crystal Palace National Sports Centre, London, Vereinigtes Königreich | Jean-Maurice Chanet EBU-Schwergewicht-Europameisterschaft | Sieg / TKO 6. Runde | ||
1991 | 6. März | Wembley Arena, London, Vereinigtes Königreich | Gary Mason EBU-Schwergewicht-Titelverteidigung BBBofC-Schwergewicht-Meisterschaft | Sieg / TKO 7. Runde | |
12. Juli | Caesars Tahoe, Stateline, Vereinigte Staaten | Mike Weaver | Sieg / KO 6. Runde | ||
30. September | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Glenn McCrory EBU-Schwergewicht-Titelverteidigung BBBofC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / KO 2. Runde | ||
23. November | The Omni, Atlanta, Vereinigte Staaten | Tyrell Biggs | Sieg / TKO 3. Runde | ||
1992 | 1. Februar | Caesars Palace, Las Vegas, Vereinigte Staaten | Levi Billups | Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden | |
30. April | Royal Albert Hall, London, Vereinigtes Königreich | Derek Williams EBU-Schwergewicht-Titelverteidigung Commonwealth-Schwergewicht-Meisterschaft BBBofC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 3. Runde | ||
11. August | Harrah's Marina Hotel Casino, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Mike Dixon | Sieg / TKO 4. Runde | ||
31. Oktober | Earls Court Exhibition Hall, London, Vereinigtes Königreich | Donovan Ruddock Commonwealth-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 2. Runde | ||
1993 | 8. Mai | Thomas & Mack Center, Las Vegas, Vereinigte Staaten | Tony Tucker WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden | |
1. Oktober | National Stadium, Cardiff, Vereinigtes Königreich | Frank Bruno WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 7. Runde | ||
1994 | 6. Mai | Boardwalk Convention Center, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Phil Jackson WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 8. Runde | |
24. September | Wembley Arena, London, Vereinigtes Königreich | Oliver McCall WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Niederlage / TKO 2. Runde | ||
1995 | 13. Mai | ARCO Arena, Sacramento, Vereinigte Staaten | Lionel Butler | Sieg / TKO 5. Runde | |
2. Juli | The Point, Dublin, Irland | Justin Fortune | Sieg / TKO 4. Runde | ||
7. Oktober | Convention Center, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Tommy Morrison | Sieg / TKO 6. Runde | ||
1996 | 10. Mai | Madison Square Garden, New York City, Vereinigte Staaten | Ray Mercer | Punktsieg (Mehrheitsentscheidung) / 10 Runden | |
1997 | 7. Februar | Hilton Hotel, Las Vegas, Vereinigte Staaten | Oliver McCall vakante WBC-Schwergewicht-Weltmeisterschaft | Sieg / TKO 5. Runde | |
12. Juli | Caesars Tahoe, Stateline, Vereinigte Staaten | Henry Akinwande WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / Disqualifikation 5. Runde | ||
4. Oktober | Caesars Hotel & Casino, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Andrzej Gołota WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / KO 1. Runde | ||
1998 | 28. März | Boardwalk Convention Center, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten | Shannon Briggs WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 5. Runde | |
26. September | Mohegan Sun Casino, Connecticut, Vereinigte Staaten | Željko Mavrović WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden | ||
1999 | 13. März | Madison Square Garden, New York City, Vereinigte Staaten | Evander Holyfield IBF/WBA/WBC-Schwergewicht-Titelvereinigung | Unentschieden (geteilte Entscheidung) / 12 Runden | |
13. November | Thomas & Mack Center, Las Vegas, Vereinigte Staaten | Evander Holyfield IBF/WBA/WBC-Schwergewicht-Titelvereinigung vakante IBO-Schwergewicht-Weltmeisterschaft | Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden | ||
2000 | 29. April | Madison Square Garden, New York City, Vereinigte Staaten | Michael Grant IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / KO 2. Runde | |
15. Juli | New London Arena, London, Vereinigtes Königreich | Francois Botha IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 2. Runde | ||
11. November | Mandalay Bay Resort and Casino, Las Vegas, Vereinigte Staaten | David Tua IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden | ||
2001 | 22. April | Carnival City, Brakpan, Südafrika | Hasim Rahman IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Niederlage / KO 5. Runde | |
17. November | Mandalay Bay Resort and Casino, Las Vegas, Vereinigte Staaten | Hasim Rahman IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Weltmeisterschaft | Sieg / KO 4. Runde | ||
2002 | 8. Juni | The Pyramid, Memphis, Tennessee, Vereinigte Staaten | Mike Tyson IBF/IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / KO 8. Runde | |
2003 | 21. Juni | Staples Center, Los Angeles, Vereinigte Staaten | Vitali Klitschko IBO/WBC-Schwergewicht-Titelverteidigung | Sieg / TKO 6. Runde | |
Quelle: Lennox Lewis in der BoxRec-Datenbank |
Daten und Erfolge
Profidaten
Trainer: | John Davenport (1989–1992), Pepe Correa (1992–1994), Emanuel Steward (1995–2003) |
Manager: | Frank Maloney, Adrian Ogun |
Promoter: | Frank Maloney |
Cutman: | Al Gavin |
Alias: | The Lion |
Größe: | 1,96 m |
Reichweite: | 2,13 m |
K.-o.-Quote: | 73 % |
Kämpfe: | 44 |
Siege: | 41 |
K.-o.-Siege: | 32 |
Niederlagen: | 2 |
Unentschieden: | 1 |
Rundenanzahl : | 225 |
Erfolge als Amateur
- Juniorenweltmeisterschaften: Sieger 1983 im Superschwergewicht
- Stockholm Box Open Tournament: Sieger 1984 und 1987 jeweils im Superschwergewicht
- Kanadische Meisterschaften: Sieger 1984, 1985, 1986, 1987 und 1988 jeweils im Superschwergewicht
- Olympische Spiele: Teilnehmer 1984 und Sieger 1988 jeweils im Superschwergewicht
- Albena Tournament: Sieger 1985 im Superschwergewicht
- Weltcup: Zweiter 1985 und Viertelfinalist 1987 jeweils im Superschwergewicht
- Nordamerikanische Meisterschaften: Sieger 1985 und 1987 jeweils im Superschwergewicht
- TSC-Box-Turnier: 1986 Semifinale Niederlage gegen Valeriy Abadzhyan (USSR)
- Weltmeisterschaften: Teilnehmer 1986 im Superschwergewicht
- Commonwealth Games: Sieger 1986 im Superschwergewicht
- Quebec Cup: Sieger 1986 im Superschwergewicht
- Feliks Stamm Tournament: Sieger 1987 im Superschwergewicht
- Panamerikanische Spiele: Zweiter 1987 im Superschwergewicht
- French Open: Sieger 1987 im Superschwergewicht
- Intercup: Zweiter 1988 im Superschwergewicht
- Canada Cup: Sieger 1988 im Superschwergewicht
Amateurkampfbilanz: 105 Kämpfe, 94 Siege, 11 Niederlagen
Erfolge als Profi
- Unumstrittener Weltmeister im Schwergewicht: 1999–2000
- Linearer Weltmeister im Schwergewicht: 1998–2001 (6 Titelverteidigungen), 2001–2004 (2 Titelverteidigungen)
- Ring Magazine-Weltmeister im Schwergewicht: 2002–2004 (1 Titelverteidigung)
- WBC-Weltmeister im Schwergewicht: 1992–1994 (3 Titelverteidigungen), 1997–2001 (9 Titelverteidigungen), 2001–2004 (2 Titelverteidigungen)
- WBA-Weltmeister im Schwergewicht: 1999–2000
- IBF-Weltmeister im Schwergewicht: 1999–2001 (3 Titelverteidigungen), 2001–2002 (1 Titelverteidigung)
- IBO-Weltmeister im Schwergewicht: 1999–2001 (3 Titelverteigungen), 2001–2004 (2 Titelverteidigungen)
- IBC-Weltmeister im Schwergewicht: 1995
- EBU-Europameister im Schwergewicht: 1990–1992 (3 Titelverteidigungen)
- BBBofC-Meister im Schwergewicht: 1991–1992 (2 Titelverteidigungen)
- Commonwealth-Meister im Schwergewicht: 1990–1992 (1 Titelverteidigung)
Auszeichnungen
- Großbritanniens Sportler des Jahres: 1999
- BWAA Boxer des Jahres: 1999
- Ring Magazine Knockout des Jahres: 2001 (gegen Mike Tyson), 2002 (gegen Hasim Rahman)
Aufnahme in Ruhmeshallen
- World Boxing Hall of Fame: 2008
- International Boxing Hall of Fame: 2009
Nach der Karriere
Lennox Lewis heiratete 2005 seine zwölf Jahre jüngere Freundin Violet Chang, mit der er zwei Kinder hat, einen Sohn (* 2004) und eine Tochter (* 19. Mai 2006). Außerdem arbeitet er gelegentlich als Kommentator bei den Boxübertragungen des Senders HBO. 2006 spielte er die Rolle des „Ras“ im irisch/britischen Spielfilm Johnny Was. Im Februar 2007 streute Bob Arum Gerüchte, dass er ein Comeback gegen Vitali Klitschko plane, denen er aber eine kategorische Absage erteilte. 2008 war Lewis Kandidat in Donald Trumps Fernseh-Reality-Show The Apprentice, wobei er unter den 14 Kandidaten den vierten Platz belegte.
2009 fand Lewis Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.
Weblinks
- Website von Lennox Lewis
- Lennox Lewis in der BoxRec-Datenbank
- Daten und Erfolge (Memento vom 26. Oktober 2009 im Internet Archive)
- „Vitali ist der bessere Klitschko“ Interview in der Abendzeitung vom 18. Februar 2012.
- Lennox Lewis in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- World Junior Champs 1983. In: amateur-boxing.strefa.pl. Abgerufen am 7. Januar 2017.
- Sweden. In: amateur-boxing.strefa.pl. Abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
- North American Championships - Toronto, Canada - 1987. In: amateur-boxing.strefa.pl. Abgerufen am 7. Januar 2017.
- Feliks Stamm 1987. In: amateur-boxing.strefa.pl. Abgerufen am 7. Januar 2017.
- John Davenport. In: boxrec.com. 29. Juni 2008, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
- Alles über Lennox Lewis. (Nicht mehr online verfügbar.) In: boxen.com. Archiviert vom Original am 9. Januar 2017; abgerufen am 7. Januar 2017.
- Zeljko Mavrovic - Munzinger Biographie. In: munzinger.de. Abgerufen am 7. Januar 2017.
- Box-Fotostrecke: "Klitschko ist der Held". In: Spiegel Online. 22. Juni 2003, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Rückkampf gefordert: Klitschko gefeiert wie ein Weltmeister. In: rp-online.de. 22. Juni 2003, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Schwergewichts-Weltmeister ist unter Zeitdruck: Boxt Lennox Lewis gegen Witali Klitschko? In: rp-online.de. 26. Januar 2004, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Boxen: Klitschko hofft auf Revanche gegen Lewis. In: Spiegel Online. 20. November 2008, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Vitali: „Mein nächster Kampf steigt in Deutschland“. In: bz-berlin.de. 27. April 2004, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Matthias Brzezinski: Boxen: Klitschko darf hoffen – Lewis denkt an Comeback. In: welt.de. 11. November 2010, abgerufen am 7. Januar 2017.
Vorgänger | Titel | Nachfolger |
---|---|---|
vakant Riddick Bowe | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC) 14. Dezember 1992–24. September 1994 | Oliver McCall |
vakant Mike Tyson | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC) 7. Februar 1997–22. April 2001 | Hasim Rahman |
Evander Holyfield | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBA) 13. November 1999–29. April 2000 | vakant Evander Holyfield |
Evander Holyfield | Boxweltmeister im Schwergewicht (IBF) 13. November 1999–22. April 2001 | Hasim Rahman |
Evander Holyfield | Boxweltmeister im Schwergewicht (IBO) 13. November 1999–22. April 2001 | Hasim Rahman |
Hasim Rahman | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC) 17. November 2001–6. Februar 2004 | vakant Vitali Klitschko |
Hasim Rahman | Boxweltmeister im Schwergewicht (IBF) 17. November 2001–5. September 2002 | vakant Chris Byrd |
Hasim Rahman | Boxweltmeister im Schwergewicht (IBO) 17. November 2001–6. Februar 2004 | vakant Wladimir Klitschko |