Kris Meeke
Kris Meeke (* 2. Juli 1979 in Dungannon) ist ein britischer Rallyefahrer. Er begann seine Karriere als CAD-Konstrukteur bei M-Sport des Ford World Rally Teams. 2001 startete er beim „Peugeot Super 106 Cup“. Bei der Intercontinental Rally Challenge 2009 wurde er Meister.
Nation: | Großbritannien | ||||||||
Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erste Rallye: | Rallye Wales 2002 | ||||||||
Beifahrer: | Sebastian Marshall Paul Nagle | ||||||||
Team: | Toyota Gazoo Racing WRT | ||||||||
Fahrzeug: | Toyota Yaris WRC | ||||||||
| |||||||||
Punkte: | 511 | ||||||||
Stand: Nach der Saison 2019 | |||||||||
Intercontinental Rally Challenge (IRC) | |||||||||
Erste Rallye: | Rallye Monte Carlo 2009 | ||||||||
Letzte Rallye: | Rallye Schottland 2010 | ||||||||
Beifahrer: | Paul Nagle | ||||||||
Team: | Peugeot UK | ||||||||
Fahrzeug: | Peugeot 207 S2000 | ||||||||
| |||||||||
Meistertitel: | 2009 | ||||||||
Punkte: | 99 | ||||||||
Stand: Nach der Saison 2010 |
Karriere
Der in Nordirland geborene Meeke studierte an der Queen’s University Belfast und absolvierte in Maschinenbau. Danach arbeitete er als Konstrukteur bei M-Sport. Im Jahr 2000 stieg Kris Meeke aktiv in den Rallysport ein. Er gewann im selben Jahr einen Nachwuchsbewerb für junge Rallyefahrer. 2001 fuhr Meeke bei seinem dritten Rennen im Peugeot Super 106 Cup zum ersten Sieg. Anfangs 2002 wurde der ehemalige Rallyefahrer Colin McRae auf ihn aufmerksam und zu seinem Mentor. In diesem Jahr startete Meeke bei der British Junior Championship, wo er das erste Mal seine Kategorie bei der Scottish Rally gewann, nach dem McRae für ihn die Strecke besichtigte und das Gebetbuch (Streckenbeschreibung) erstellt hatte. Am Ende dieser Saison reichten seine Punkte für den Sieg dieser Meisterschaft und den dritten Rang der «Britischen S1600-Serie».[1] Noch im selben Jahr nahm er bei der Abschlussveranstaltung der Rallye-WM in Wales an seinem ersten Weltmeisterschaftslauf teil, erreichte aber das Ziel nicht.
J-WRC
2002 und 2003 startete er mit einem Opel Corsa S1600 bei der J-WRC. Er kam bei fünf von dreizehn Rallyes ins Ziel. Ab der Rallye Katalonien 2003 wechselte Meeke in einen Citroën C2 S1600, mit dem er bis 2007 in der JWRC startete. Bei der Rallye Wales 2005 und der Rallye Irland 2007 nahm er mit einem Subaru Impreza WRC in der obersten Rallyklasse WRC teil. Bei ersterem Auftritt verpasste er als Neunter nur knapp einen Platz in den Punkten. Zu Beginn der Saison 2008 stieg Meeke auf einen Renault Clio S1600 (R3) um. Mit diesem Fahrzeug bestritt er nur eine Rallye in Spanien.[2]
IRC
2009 wechselte Meeke zur Intercontinental Rally Challenge (IRC), dort gewann er mit einem Peugeot 207 S 2000 vier von neun Rennen. Bei den Rallyes in Kenia und Russland ging er nicht an den Start, trotzdem gewann er die Meisterschaft mit insgesamt 60 Punkten.[3] 2010 startete er erneut bei der IRC und wurde in der Meisterschaft mit 39 Punkten Gesamtdritter.[4]
WRC
Mit Teamkollege Dani Sordo nahm Meeke im Prodrive unterstützten Mini WRC Team in der Saison 2011 an sechs Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft teil.[5] Bei den Rallyes in Italien, Finnland, Deutschland und Frankreich erreichte er das Ziel nicht. Bei der Rallye Katalonien gelang ihm seine erste Zielankunft im Mini World Rally Car. Dort gewann er, bei der mit Bonuspunkten belohnten Power Stage, die erste Wertungsprüfung und belegte den fünften Gesamtrang. Bei der Rallye Großbritannien verpasste er, nach einem Fahrfehler auf der letzten Wertungsprüfung, knapp den ersten Podestplatz und wurde Vierter. Nach sechs Teilnahmen bei dreizehn Rallyes belegte Meeke zu Saisonende den elften WM-Rang in der Rallye-Weltmeisterschaft 2011. Nach dem Rückzug von Mini Cooper WRC nach der Saison 2011 stand Meeke ohne Auto da für 2012 und er fuhr Rallyes in nationalen Meisterschaften in Großbritannien.
2013 fuhr er für das Citroën-Werksteam zwei Weltmeisterschaftsläufe. Für das Jahr 2014 bekam Kris Meeke einen Vertrag beim Werksteam von Citroën. Er belegte, als beste Resultate, in Monte Carlo, Argentinien, Finnland und Frankreich den dritten Rang. Er wurde WM-Siebter mit 92 Weltmeisterschaftspunkten.
Kris Meeke gewann bei der Rallye Argentinien 2015 seinen ersten Sieg in der obersten WRC-Klasse. Der nach diesem Sieg extrem emotionale Citroën-Werksfahrer widmete diesen Erfolg seinem früheren Förderer Colin McRae, der 2007 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. Dieser Sieg kam etwas überraschend, da sich Meeke in den vorgängigen drei Weltmeisterschaftsläufen mit einem zehnten Rang bei der Rallye Monte Carlo, einem siebten bei der Rallye Schweden und einem 16. Rang in Mexiko begnügen musste.[6]
Im Laufe der Saison 2016 stieg Citroen aus der Weltmeisterschaft aus, um sich voll und ganz auf die Entwicklung des neuen 2017er Citroën C3 WRC zu konzentrieren. Kris Meeke spielte bei den Testarbeiten eine entscheidende Rolle.
Um seine Form zu behalten, startete Meeke bei ausgewählten WRC Läufen im Citroen DS3 WRC und konnte dort mit seiner Schnelligkeit punkten. Zwei Siege gingen auf sein Konto, zum Unmut von Sebastien Ogier, der sich ungerne Punkte von einem Fahrer, welcher nicht um die Weltmeisterschaft kämpft, stehlen ließ.
Meeke holte sowohl den Sieg bei der Rallye Portugal 2016, als auch bei der Rallye Finnland 2016.
Nachdem Meeke 2017 mit dem neuen C3 in Monte Carlo wie im Vorjahr nicht ins Ziel gekommen war, kam er zwar auch in Schweden außerhalb der Top-10 ins Ziel, wie im Vorjahr erreicht er jedoch die Punkte in der Power-Stage – er wurde Vierter und im Gegensatz zum Vorjahr gab es dank des neuen Punktesystems diesmal zwei Punkte. In Mexiko holte Meeke seine vierten Sieg, obwohl er auf der letzten Wertungsprüfung durch einen Abflug fast 30 Sekunden verlor. Auch bei der Rallye Frankreich 2017, der Heimrallye seines Teams, führte Meeke zeitweise, bis er mit Motorproblemen ausschied. In Argentinien und Italien erreichte der Nordire nicht das Ziel, in Portugal, wo er im Vorjahr noch gewonnen hatte, wurde er 18. Daraufhin wurde er für die Rallye Polen durch Stéphane Lefebvre ersetzt, der selbst anfangs noch neben Craig Breen einer seiner beiden Teamkollegen gewesen war, dann aber aufgrund mangelnder Leistungen durch Andreas Mikkelsen ersetzt wurde. Noch vor Saisonende allerdings verließ Mikkelsen das Team und wechselte zu Hyundai. Meeke wurde Siebter der Gesamtwertung.
2018 fuhr Meeke die ersten sechs Rallyes. Dabei war sein bestes Ergebnis ein dritter Platz bei der Rallye Mexiko. Danach wurde er von Citroen entlassen, und über den Rest der Saison trat man danach meist mit Mads Østberg und Breen an, sowie bei einzelnen Läufen mit Sébastien Loeb, der in den Rallyesport zurückgekehrt war, sowie mit Khalid Al-Qassimi.
Meeke wechselte anschließend zu Toyota Gazoo Racing WRT, wo er den Toyota Yaris WRC fuhr. Sein bestes Ergebnis in der Saison 2019 war ein zweiter Platz bei der Rallye Deutschland. Mit einem sechsten Gesamtrang schlug er seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala, während sein zweiter Teamkollege Ott Tänak Weltmeister wurde. Bereits nach einem Jahr verlor er seinen Platz bei Toyota jedoch wieder und steht für die Saison 2020 ohne Cockpit da.[7]
WRC-Siege
Nr. | Saison | Rallye | Beifahrer | Fahrzeug |
---|---|---|---|---|
1 | 2015 | Rallye Argentinien | Paul Nagle | Citroën DS3 WRC |
2 | 2016 | Rallye Portugal | ||
3 | Rallye Finnland | |||
4 | 2017 | Rallye Mexiko | Citroën C3 WRC | |
5 | Rallye Katalonien |
- … im Citroën DS3 WRC (2014)
- … auf dem Weg zum Sieg bei der Rallye Portugal 2016
Ergebnisse
WRC
Legende | ||
---|---|---|
Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
Gold | – | Sieg |
Silber | – | 2. Platz |
Bronze | – | 3. Platz |
Grün | – | Platzierung in den Punkten |
Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
INJ | verletzt oder krank (injured) | |
EX | ausgeschlossen (excluded) | |
DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
keine WM-Teilnahme | ||
sonstige | P/fett | Pole-Position |
1/2/3 | Platzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
* | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
() | Streichresultate | |
unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung |
IRC
Jahr | Team | Fahrzeug | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | Punkte | Rang |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2009 | Peugeot UK | Peugeot 207 S2000 | MON DNF |
BRA 1 |
KEN |
POR 1 |
BEL 1 |
RUS |
POR 5 |
CZE 2 |
ESP 2 |
ITA 1 |
SCO DSQ |
60 | 1. | |
2010 | Peugeot UK | Peugeot 207 S2000 | MON DNF |
BRA 1 |
ARG DNF |
CAN 4 |
ITA DNF |
BEL DNF |
AZO 2 |
MAD DNF |
CZE 4 |
ITA 4 |
SCO 3 |
CYP |
39 | 3. |
Weblinks
Einzelnachweise
- Profil von Kris Meeke (Memento vom 21. März 2009 im Internet Archive) (krismeeke.com abgerufen am 10. März 2011)
- Meeke bei Rallye Katalonien 2008
- Archiv 2009 Resultate (Memento vom 3. Juni 2010 im Internet Archive) (IRCseries.com abgerufen am 11. März 2011)
- Archiv 2010 Resultate (Memento vom 22. November 2011 im Internet Archive) (IRCseries.com abgerufen am 10. März 2011)
- Sechs Teilnahmen geplant (Motorsport-Magazin.com vom 1. März 2011; abgerufen am 11. März 2011)
- motorsport-total.com: Kris Meeke: "Sieg ist für Colin!", abgerufen am 28. April 2015
- Kris Meeke hakt WRC-Karriere ab: Zukunft bei der Rallye Dakar?, motorsport-total.com vom 4. Januar 2020; Zugriff am 31. Januar 2020