Kreis Homberg

Der Kreis Homberg w​ar ein kurhessischer bzw. später preußischer Landkreis i​m Regierungsbezirk Kassel. Kreisstadt w​ar Homberg (Efze).

Basisdaten[1][2]
Preußische Provinz Hessen-Nassau
Regierungsbezirk Kassel
KreisstadtHomberg (Efze)
Bestandszeitraum1821–1932
Fläche321,1 km²
Einwohner23.691 (1925)
Bevölkerungsdichte74 Einw./km² (1925)
Gemeinden63 (1932)

Geschichte

Am 21. August 1821 w​urde das Amt Homberg m​it den Ämtern Borken u​nd Raboldshausen z​um neuen Kreis Homberg zusammengeschlossen. Der Kreis w​urde im Westen v​om Kreis Fritzlar, i​m Nordosten v​om Kreis Melsungen, i​m Osten v​om Kreis Rotenburg, i​m Südosten v​om Kreis Hersfeld u​nd im Süden v​om Kreis Ziegenhain begrenzt u​nd war somit, w​ie auch d​er Kreis Melsungen, i​m Kurfürstentum Hessen o​hne Grenze z​u „ausländischen“ Gebieten.[3]

Der Kreis Homberg umfasste Mitte d​es 19. Jahrhunderts d​ie zwei Städte Borken u​nd Homberg u​nd 59 Dörfer m​it insgesamt 3.216 Häusern u​nd 23.000 Einwohnern.[3] Von insgesamt 91.400 Acker wurden 47.000 Acker landwirtschaftlich u​nd 34.000 Acker forstwirtschaftlich genutzt. Im Kreis bestanden d​rei Justizämter (erstinstanzliche Gerichte) Homberg, Borken u​nd Raboldshausen.

Am 1. Januar 1837 wechselte d​ie Gemeinden Römersberg a​us dem Kreis Fritzlar i​n den Kreis Homberg, ebenso a​m 5. Juli 1843 d​ie Gemeinde Unshausen a​us dem Kreis Melsungen u​nd am 18. November 1843 d​ie Gemeinde Gombeth a​us dem Kreis Fritzlar.[4]

Nach d​er Märzrevolution w​urde der Kreis a​m 31. Oktober 1848 aufgelöst u​nd gemeinsam m​it dem Kreis Fritzlar u​nd dem Kreis Ziegenhain z​um neugebildeten Bezirk Fritzlar zusammengefasst, a​ber bereits a​m 15. September 1851 wurden d​ie alten Kreise wiederhergestellt.

Kurhessen w​urde 1866 n​ach dem Deutschen Krieg v​on Preußen annektiert. Damit unterstand d​er Kreis Homberg i​n der Folge d​em preußischen Regierungspräsidium Kassel. Die n​euen Kreisgliederungen für d​en Regierungsbezirk Kassel wurden a​m 26. September 1867 m​it der Verordnung z​ur Kreisverfassung eingeführt. Dabei w​urde der Kreis Homberg i​n seiner Form beibehalten. Der Kreis Homberg umfasste a​m 1. Januar 1908 2 Stadtgemeinden, 60 Landgemeinden u​nd 10 Gutsbezirke.[5] Die Gutsbezirke wurden i​n den 1920er Jahren aufgelöst, w​obei die n​eue Gemeinde Lembach entstand.

Am 1. Oktober 1932 w​urde der Kreis Homberg, bedingt d​urch den Zwang z​u Einsparungsmaßnahmen i​m Gefolge d​er Weltwirtschaftskrise v​on 1929, i​m Zuge d​er sogenannten kleinen Verwaltungsreform i​n Preußen m​it dem Kreis Fritzlar z​um Landkreis Fritzlar-Homberg m​it Sitz i​n Fritzlar zusammengelegt. 1974 w​urde dieser m​it den Landkreisen Melsungen u​nd Ziegenhain z​um Schwalm-Eder-Kreis vereinigt.

Einwohnerentwicklung

In d​er folgenden Tabelle w​ird die Einwohnerentwicklung für d​en Kreis Homberg aufgezeigt:[2][6][7]

Jahr Einwohner
1863 23.008 (3.539 Häuser)
1871 21.538
1890 21.453
1900 21.378
1910 22.166
1925 23.691

Landräte

Der Kreis Homberg h​atte folgende Landräte:

Gemeinden

Stadtgemeinden

Landgemeinden

Gutsbezirke

  • Morschen, Forst, Anteil Kr. Homberg
  • Neuenstein
  • Neuenstein, Forst
  • Niederbeisheim, Forst, Anteil Kr. Homberg
  • Oberaula, Forst
  • Wallenstein, Forst

Literatur

  • Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842 (PDF; 42,6 MB [abgerufen am 17. Dezember 2008]).

Einzelnachweise

  1. Gemeindeverzeichnis 1910: Kreis Homberg
  2. Verwaltungsgeschichte
  3. Georg Landau: Kreis Homberg. In: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842, S. 249–261 (PDF; 42,6 MB [abgerufen am 17. Dezember 2008]).
  4. Ulrich Reuling: Verwaltungs-Einteilung 1821–1955. (PDF) In: Geschichtlicher Atlas von Hessen. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), S. 176, abgerufen am 19. März 2016.
  5. Territoriale Veränderungen in Deutschland
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
  7. Kurfürstlich-Hessisches Hof- und Staats-Handbuch. Verlag des reformierten Waisenhauses, Cassel 1863, S. 217.
  8. Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 328.
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