Mörshausen (Homberg)

Mörshausen i​st seit 1971 e​in Stadtteil v​on Homberg (Efze) i​m nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Mörshausen
Höhe: 314 (307–325) m ü. NHN
Fläche: 4,92 km²[1]
Einwohner: 217 (Okt. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681
Karte
Ansicht aus dem Katterbachtal

Geographie

Der Ort l​iegt etwa 3 km nordöstlich v​on Homberg a​n den nördlichen Ausläufern d​es Knüllgebirges a​m Werrberg. Beim Dorf entspringt d​er Katterbach. In d​er Gemarkung d​es Dorfs l​iegt auch d​as Gut Sauerburg. Südlich v​on Mörshausen erstreckt s​ich das Landschaftsschutzgebiet Efzepforte.[3]

Geschichte

Evangelische Kirche

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Mörshausen erfolgte im Jahr 1209 unter dem Namen Meinhartshusen in einem Verzeichnis des Petristifts in Fritzlar, die Einkünfte des Klosters dokumentierte.[1] Das Dorf, das wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts wüst fiel und erst rund einhundert Jahre später wieder besiedelt wurde, war im Besitz der Abtei Hersfeld, später der Landgrafen von Hessen, aber auch andere weltliche und geistliche Herren hatten Allod- und Lehnsbesitz und Einkünfte im Ort – insbesondere bis zu seiner Auflösung im Jahre 1527 das Kloster St. Georg in Homberg, dann die Herren von Holzsadel, von Wallenstein und von Baumbach.

Historische Ortsnamen

Die Schreibweise d​es Ortsnamens wandelte s​ich im Laufe d​er Jahrhunderte v​on bis g​egen Ende d​es 14. Jahrhunderts gebräuchlichen Variationen d​es ursprünglichen Meinhardeshusen (1209)[4] z​u den s​eit dem ausgehenden 15. Jahrhundert erscheinenden Variationen d​es heutigen Mörshausen.[5]

Gebietsreform

Am 1. Februar 1971 w​urde die b​is dahin selbständige Gemeinde Mörshausen i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen a​uf freiwilliger Basis n​ach Homberg eingegliedert.[6][7] Für Mörshausen w​urde wie für a​lle anderen n​ach Homberg eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile) e​in Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher n​ach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 um 1490:2 wehrhafte Männer (1 Pflug)
 1537:5 Hübner
 1639:6 verheiratete, 1 verwitweter Hausgesess
 1742:14 Hausgesesse
 1745:14 Hausgesesse
Mörshausen: Einwohnerzahlen von 1768 bis 2015
Jahr  Einwohner
1768
 
92
1800
 
?
1834
 
158
1840
 
151
1846
 
192
1852
 
196
1858
 
212
1864
 
216
1871
 
224
1875
 
212
1885
 
205
1895
 
207
1905
 
182
1910
 
191
1925
 
217
1939
 
240
1946
 
353
1950
 
342
1956
 
300
1961
 
269
1967
 
209
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
186
2015
 
221
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[9]; Stadt Homberg (Efze):[2]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1861:alle Einwohner evangelisch-reformiert
 1885:205 evangelische (= 100,00 %) Einwohner
 1961:215 evangelische (= 79,93 %), 47 katholische (= 17,47 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 70 Land- und Forstwirtschaft, 47 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und Sonstiges.[1]

Persönlichkeiten

  • Ferdinand Jakob Siebert (1791–1847 oder 1848), Theologe, Germanist, Volkskundler, Märchensammler; war Pfarrer in Mörshausen.

Literatur

Fußnoten

  1. Mörshausen (Homberg), Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohner (1. und 2. Wohnsitz). In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im November 2020.
  3. Efzepforte bei Homberg
  4. Meinhartshusen, Meinhershusen (1276), Meynhardeshusen (1304), Menars-, Meinhart-, Meinershusen (1310), Meynartshasuen (1339), Menhartshusen (1352) und Meynhartishusin (1383).
  5. Mershusen (1479), Mershausen (1481), Mershausen(n) (1537) und Moershausenn (1587).
  6. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 55 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391.
  8. Hauptsatzung. (PDF; 159 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im November 2020.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  10.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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