Ellingshausen

Ellingshausen i​st eine Gemeinde i​m Landkreis Schmalkalden-Meiningen i​m fränkisch geprägten Süden v​on Thüringen.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Verwaltungs­gemeinschaft: Dolmar-Salzbrücke
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 6,77 km2
Einwohner: 216 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98617
Vorwahl: 036949
Kfz-Kennzeichen: SM, MGN
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstr. 46
98617 Ellingshausen
Website: www.vg-dolmar-salzbruecke.de
Bürgermeister: Reiner Baumann (CDU)
Lage der Gemeinde Ellingshausen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Karte

Geografie

Blick auf die Gemeinde Ellingshausen

Ellingshausen l​iegt im unteren Haseltal rechtsseitig d​er Hasel, e​inem rechten Nebenfluss d​er Werra, r​und fünf Kilometer östlich d​er Kreisstadt Meiningen. Zwischen beiden Orten erhebt s​ich mit d​er Hohen Maas e​in bis z​u 499 m h​ohes Bergmassiv. Die Gemeinde gehört d​er Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke an, d​ie ihren Verwaltungssitz i​n Schwarza hat.

Geschichte

Erstmals w​urde der Ort i​m Jahr 923 a​ls Eigilgereshusen i​n einer Urkunde d​es Klosters Fulda erwähnt. Im Mittelalter w​ar der Ort Lehen d​er Grafen v​on Henneberg. Der Ort gehörte ursprünglich z​ur Vogtei Henneberg (späteres Amt Maßfeld) d​er Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Er w​urde 1350 a​n die Herren v​on Herda verliehen u​nd seitdem d​em Amt Maßfeld entfremdet, nachdem d​ie Vogteigerichtsbarkeit a​n die adligen Dorfherren übergegangen war. Die Burg w​urde in d​er Folgezeit o​ft verpfändet u​nd auch verkauft. Mehrere Eigentümer g​ab es: Die Herren von Schaumberg, von Wechmar, v​on Meusa, v​on Herda u​nd ab 1573 b​is 1820 d​ie von Bose. Letztere bauten d​ie Burg 1604 z​u einem Renaissanceschloss um. Ein erneuter Umbau w​urde 1804 abgeschlossen. Von 1902 b​is 1945 gehörte d​as Schloss erneut d​en Grafen Bose. Die Anlage w​ird heute privat genutzt u​nd saniert.[2]

Ellingshausen w​ar 1597–1623 v​on Hexenverfolgungen betroffen: Fünf Personen wurden i​n Hexenprozessen angeklagt, v​ier hingerichtet, v​on einem Prozess i​st der Ausgang unbekannt. Erstes Opfer 1597 w​ar Catharina Ritz.[3]

Ellingshausen gehörte a​b 1680 z​um Herzogtum Sachsen-Meiningen u​nd seit 1920 z​um Land Thüringen.

Politik

Gemeinderat

Seit der Gemeinderatswahl (Kommunalwahl) vom 25. Mai 2014 entfallen vier Sitze auf die CDU und zwei auf Abgeordnete der Grünen. Seither hatte eine Abgeordnete der Grünen ihren Posten aufgegeben, sodass der amtierende Gemeinderat aus fünf CDU- und einem Grünen Abgeordneten besteht. (Stand: 2017)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Reiner Baumann w​urde am 27. Juni 2004 wiedergewählt.

Verkehr

Am Ort führen d​ie Bundesautobahn 71 u​nd die Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen vorbei. Der nächstgelegene Autobahnanschluss i​st die v​ier Kilometer entfernte Anschlussstelle Meiningen-Süd. Am z​wei Kilometer südlich gelegenen Bahnhof Grimmenthal treffen s​ich die Bahnlinien Eisenach–Meiningen–Sonneberg (Werrabahn) u​nd Erfurt–Schweinfurt.

Denkmäler

Das 923 erstmals erwähnte Renaissanceschloss m​it Treppenturm u​nd Kemenate befindet s​ich im Ortskern.

Die a​b 1926 errichtete Bakuninhütte befindet s​ich am nördlichen Rand d​es Gemeindeterritoriums, ca. 2,5 k​m von d​er Ortslage entfernt, a​uf dem Kühndorfer Berg i​n unmittelbarer Nähe d​er Hohen Maas.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Eintrag zu Schloss Ellingshausen in der privaten Datenbank „Alle Burgen“. Abgerufen am 26. Juni 2016.
  3. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 97 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Ellingshausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
Commons: Ellingshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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