Eleonore von Österreich (1534–1594)
Eleonore von Österreich (* 2. November 1534 in Wien; † 5. August 1594 in Mantua) war eine Habsburgerin und durch Heirat Herzogin von Mantua.
Biografie
Eleonore war das achte Kind und die sechste Tochter des nachmaligen (seit 1558) Kaisers Ferdinand I und seiner Gemahlin Anna von Böhmen und Ungarn. 1536 wurde sie vom österreichischen Hofmaler Jakob Seisenegger als zweijähriges Mädchen porträtiert. Dieses Gemälde befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien.
Eleonores Beichtvater und Biograph, der Jesuitenpater A. Folcario, berichtet, dass Eleonore den Plan ablehnte, Gattin des dänischen Königs (Friedrich II.) zu werden, da dieser dem lutherischen Glaubensbekenntnis angehörte. Auch ein weiteres Eheprojekt, das sie zur Gemahlin des protestantischen Kurprinzen Johann Friedrich II. von Sachsen gemacht hätte, kam aufgrund eines fehlenden Religionsausgleichs nicht zustande. Eleonore war jedenfalls eine strenggläubige Katholikin.
Trotz ihrer Absicht, keine Ehe einzugehen, heiratete Eleonore schließlich aufgrund der Bitten ihres Vaters am 26. April 1561 in Mantua Guglielmo Gonzaga (1538–1587), Herzog von Mantua, der sich kaiserliche Unterstützung zur Konsolidierung seiner Herrschaft in Montferrat erhoffte. Gemäß damaliger Heiratsansichten war die 26-jährige Braut für eine erste Ehe schon etwas alt. Obwohl ihr Gatte unter einer Wirbelsäulenverkrümmung litt, soll es für die Zeit eine relativ glückliche Ehe gewesen sein.[1]
Das Paar hatte drei Kinder:
- Vincenzo I. Gonzaga (22. September 1562; † 18. Februar 1612), Herzog von Mantua und Montferrat (seit 1587)
- Margherita Barbara Gonzaga (* 27. Mai 1564; † 6. Januar 1618) ⚭ 24. Februar 1579 Alfonso II. d’Este (1533–1597), Herzog von Ferrara;
- Anna Caterina Gonzaga[2] (* 17. Januar 1566; † 3. August 1621 als Nonne) ⚭ 14. Mai 1582 Ferdinand II. (1529–1595), Erzherzog von Österreich-Tirol.
1567 sandte Guglielmo Gonzaga seine Gemahlin nach Casale Monferrato, um die revoltierenden Einwohner dieser Stadt zu beruhigen. Dies gelang Eleonore indessen nicht, und im Oktober 1567 wäre sie fast einer Verschwörung zum Opfer gefallen. Nachdem ihr Gatte im August 1587 verstorben war, legte sie am ersten Adventsonntag desselben Jahres ein Keuschheitsgelübde ab. Eleonore überlebte ihren Gemahl um sieben Jahre und starb 1594 im Alter von 59 Jahren. Sie wurde in der Gonzaga-Gruft im Dom San Pietro zu Mantua beigesetzt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Eleonore von Oesterreich. Nr. 53. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 161 (Digitalisat).
- Eleonore. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Ueberreuter, Wien 1988, ISBN 3-8000-3247-3, S. 77f.
- Sonia Pellizzer: ELEONORA d'Asburgo, duchessa di Mantova. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 42: Dugoni–Enza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1993, S. 419–422.
Einzelnachweise
- Edith Schlocker: Schloss Ambras: Des Kaisers unglückliche Töchter. Die Presse, 25. Juli 2010, abgerufen am 26. Juli 2010 (Die Ausstellung "Nozze italiane" illustriert die Heiratspolitik der Habsburger. Im Zentrum stehen drei nach Italien verheiratete Töchter Ferdinands I.).
- Wurzbach: Anna Katherina von Mantua. Nr. 31. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 154 (Digitalisat).