Fraxern
Fraxern ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 728 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).
Fraxern | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 8,87 km² | |
Koordinaten: | 47° 19′ N, 9° 41′ O | |
Höhe: | 817 m ü. A. | |
Einwohner: | 728 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6833 | |
Vorwahl: | 05523 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 06 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Dorf 3 6833 Fraxern | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Steve Mayr | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2015) (12 Mitglieder) |
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Lage von Fraxern im Bezirk Feldkirch | ||
Fraxern zur Kirschblüte | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Fraxern liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 817 Metern Höhe. 54,6 % der Fläche sind bewaldet, 26,7 % der Fläche Alpen. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Fraxern. Der Gipfel des 1645 m hohen Berges Hohe Kugel liegt im Gemeindegebiet von Fraxern.
Nachbargemeinden
Seine Gemeindegrenze teilt sich Fraxern mit zwei Gemeinden im Bezirk Dornbirn sowie 4 Gemeinden im Bezirk Feldkirch. Im Uhrzeigersinn von Norden beginnend sind dies die Städte Hohenems und Dornbirn, die Gemeinden Viktorsberg, Weiler und Klaus sowie die Marktgemeinde Götzis.
Götzis | Hohenems (DO) | |
Klaus | Dornbirn (DO) | |
Weiler | Viktorsberg |
Geschichte
Fraxern wurde 1127 erstmals urkundlich erwähnt als „Fraxnara“.
1502 kam das zum Doppelgericht Rankweil-Sulz gehörende „Frachsneren“ zusammen mit der Herrschaft Feldkirch an Österreich.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Fraxern seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Fraxern erlebte im Laufe seiner Geschichte mehrere große Brandkatastrophen, die das Dorf teilweise fast völlig auslöschten. Erstmals dokumentiert ist eine Brandkatastrophe in Fraxern im Jahr 1525, als bis auf ein Haus und einen Speicher das gesamte restliche Dorf vollständig niederbrannte. Zum zweiten Mal Opfer eines Großbrandes wurde Fraxern am 10. September 1760, als 20 Häuser vernichtet wurden. Am 18. April 1934 wiederholte sich die Geschichte ein drittes Mal: Bei einer der schwersten Brandkatastrophen in der Geschichte Vorarlbergs wurden 32 Häuser und ein Stall innerhalb von zwei Stunden ein Raub der Flammen.[1]
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Fraxern als eine von 85 Gemeinden in das Förderungsprogramm Gemeinschaftsaufbau im Bergland aufgenommen. In den Ausbau des Ortes in ein „agrarisches Musterdorf“ wurden fünf Millionen Reichsmark investiert.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Ende des Jahres 2002 lag der Ausländeranteil in der Gemeinde bei 6,2 %.
In den Jahren vor 2001 sorgten positive Geburtenbilanz und positive Wanderungsbilanz für das Einwohnerwachstum. Seither nimmt die Abwanderung zu, die Geburtenbilanz blieb aber positiv.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Fraxern: Urkundlich erwähnt war hier 1502 eine Kapelle und Pfarre. Anstelle der Kirche des 17. Jahrhunderts erfolgte in den Jahren von 1900 bis 1911 ein Neubau durch Anton Wilhelm und Michael Keckeis zusammen mit dem Zimmermeister Simon Ebenhoch.
- Familienkapelle Fraxern: Nahe der Straße von Weiler nach Fraxern, in idyllischer Lage, steht seit 2010 eine moderne Familienkapelle, gestaltet von den Architekten Walter Klasz und Georg Kleeberger, innen mit einem Bild von Katharina Kiechl. Außen mit Platz zum Verweilen und Spielen. Die Kapelle wird von einem Kapellen-Verein getragen, und im Volksmund Kappele genannt. Eine alte Kapelle an gleicher Stelle wurde 1971 abgerissen.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 acht Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 10 Beschäftigten. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 280.
In Fraxern gibt es einen Kindergarten. Am Ort gibt es (Stand im Januar 2003) 47 Schüler.
Fraxern ist das österreichische Kirschendorf. Es gibt etwa 2.800 Kirschbäume in der Gemeinde. Fraxern ist bekannt für seine Obstschnäpse, insbesondere das Kirschwasser.
Politik
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 12 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2000 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 Gemeindeliste Fraxern mit Bgm. Josef Summer.[5]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2005 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 7 Gemeindeliste Fraxern mit Bürgermeister Friedrich (Fritz) Amann und 5 Demokratisches Forum Fraxern.[6]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2010 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 Gemeindeliste Fraxern und 3 Demokratisches Forum Fraxern.[7]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 Gemeindeliste Fraxern und 3 Demokratisches Forum Fraxern.[8]
- Bei den Gemeindevertretungswahlen 2020 erhielt Fraxern Vereint 92,5 Prozent der Stimmen und alle 12 Mandate.[9]
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1899 waren:[10]
- 1899–1904 Johann Watzenegger
- 1904–1909 Johann Nachbaur
- 1909–1919 Andreas Dobler
- 1919–1923 Albert Kathan
- 1923–1936 Jakob Nachbaur
- 1936–1938 Emil Summer
- 1938–1945 Josef Summer
- 1945–1950
- 1950–1965 Josef Summer
- 1965–1990 Alois Nachbaur
- 1990–2005 Josef Summer
- 2005–2015 Reinhard Nachbaur
- seit 2015 Steve Mayr
Wappen
Das Gemeindewappen von Fraxern entstand im Jahre 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ludwig Welti (1904–1971), Historiker und Landesarchivar
- Jakob Summer (1908–1984), Künstler und Bildhauer
- Bernhard Kathan (* 1953), Schriftsteller und Konzeptkünstler
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Fritz Amann (* 1950), Unternehmer, Wirtschaftskammerfunktionär und Politiker (FPÖ)
- Hans Eschelbach (1868–1948), Schriftsteller
Einzelnachweise
- Brandkatastrophe im Jahre 1934. In: Website der Gemeinde Fraxern. Abgerufen am 24. August 2017.
- Jutta Berger: Bergbauern und Nazis: Fraxern erinnert sich. In: Der Standard. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
- Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Fraxern, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 30. März 2019.
- Vorlage Informationsfolder A5 Kapellenverein Fraxern. (PDF; 1,62 MB) In: Vorarlberg Online. Kapellenverein Fraxern, 26. Mai 2009, S. 1, abgerufen am 13. November 2017.
- Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. September 2021.
- Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. September 2021.
- Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. September 2021.
- Gemeindevefrtretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. September 2021.
- Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 30. September 2021.
- Bürgermeistergalerie. Gemeinde Fraxern, abgerufen am 30. September 2021.
Weblinks
- 80406 – Fraxern. Gemeindedaten, Statistik Austria.