Dünserberg

Dünserberg ist mit 141 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) die kleinste Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Dünserberg
WappenÖsterreichkarte
Dünserberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 5,55 km²
Koordinaten: 47° 14′ N,  43′ O
Höhe: 1270 m ü. A.
Einwohner: 141 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6822
Vorwahl: 05524
Gemeindekennziffer: 8 04 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Montanast 22
6822 Dünserberg
Website: www.duenserberg.at
Politik
Bürgermeister: Walter Rauch
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)

9 Liste Dünserberg

Lage von Dünserberg im Bezirk Feldkirch
Lage der Gemeinde Dünserberg im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
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Die Parzelle Bassig, eine der verstreuten Siedlungen, aus denen sich Dünserberg zusammensetzt.
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Dünserberg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch am Südhang des Walserkammes auf 1.270 Metern Höhe. Die Gemeinde hat eine Fläche von 5,55 Quadratkilometer. Davon ist ein Viertel landwirtschaftliche Nutzfläche, 16 Prozent sind Almen und 55 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

  • Dünserberg (76)
  • Schnifnerberg (64)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Dünserberg.

Nachbargemeinden

Das kleine Walserdorf befindet sich am Berghang oberhalb der Walgaugemeinden Düns und Schnifis.

Übersaxen Laterns
Satteins
Düns Schnifis

Geschichte

Bereits 1303 berichteten die Dünser, dass Walliser bei ihnen am Berg eingesessen seien. Im Jahr 1363 bezahlten die Walliser ab dem Tünsarberg (Dünserberg) Steuern an das Gericht Damüls in der Herrschaft Feldkirch. Aus dem Jahr 1399 wird von einem Streit über Weiderechte und Holzeinschlag auf der Alm Alpila berichtet. Diese Differenzen zogen sich über Jahrhunderte. 1571 wurde eine Regel für die Zugehörigkeit der Kinder von „Mischehen“ zwischen Walsern am Dünserberg und Bewohnern von St. Gerold festgelegt. Der Konflikt um Weiderechte endete erst 1879, als die Katastralgemeinde Dünserberg geschaffen wurde.[3]

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Dünserberg seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dünserberg ist die einzige Gemeinde Vorarlbergs ohne eigene Kirche, es befinden sich lediglich zwei Kapellen auf dem Gemeindegebiet.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde gab es im Jahr 2010 zwanzig land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 6 Haupterwerbsbetriebe.[4] Im Jahr 2011 gab es keinen Betrieb im sekundären Wirtschaftssektor, es waren dreißig Personen in elf Betrieben im tertiären Sektor beschäftigt, hauptsächlich im Handel.[5][6]

Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 2.151 im Jahr 2008 auf 5.711 im Jahr 2017.[7]

Verkehr

Dünserberg wird tagsüber mit der Buslinie 75a Nenzing – Dünserberg des Verkehrsverbundes Vorarlberg bis zur Parzelle Winkel (Höhenlage etwa 1290 m[8]) erschlossen. Etwa von Mitte Juli bis Mitte September wird diese Linie für die Wanderer bis zum Älpele auf etwa 1554 m verlängert.[9]

ORF-Sender

Blick vom Rätikon-Hauptkamm durch das Gamperdonatal und über den Walgau zum Sender Dünserberg.

In Dünserberg-Älpele steht der Sender Dünserberg, ein 89 Meter hoher Sendeturm für UKW und TV.

Bildung

In Dünserberg gibt es weder einen Kindergarten noch eine Schule. Bis zum Schuljahr 2010/11 existierte in Dünserberg eine der kleinsten Volksschulen Österreichs mit nur einem Lehrer, der zugleich alle vier Klassen unterrichtete und auch Schuldirektor war. Nachdem im Schuljahr 2011/12 jedoch nur mehr fünf Schüler insgesamt die Volksschule besucht hätten, wurde diese aufgelassen. Die Schulkinder aus Dünserberg werden nun in der Volksschule des Nachbarorts Düns unterrichtet.[10]

Politik

Gemeindevertretung

BW

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 9 Mitglieder. Seit der Gemeindevertretungswahl 2000 entstammen diese 9 Mitglieder alle der Einheits-Liste Liste Dünserberg.[11][12][13][14][15]

Bürgermeister

Wappen

Das Wappen wurde gestaltet von Konrad Honold. Es wurde am 18. Februar 1969 verliehen und zeigt ein silbernes Schild mit einem blauen, nach rechts aufsteigenden Steinbock mit schwarzer Bewehrung.[17] Der im Wappen dargestellte Steinbock erinnert an die Besiedlung durch die Walser (Zeichen der freien Walser von 1408).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Dünserberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Dünserberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Geschichte. Gemeinde Dünserberg, abgerufen am 5. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dünserberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 29. März 2019.
  5. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dünserberg, Beschäftigte. Abgerufen am 29. März 2019.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dünserberg, Arbeitsstätten. Abgerufen am 29. März 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dünserberg, Übernachtungen. Abgerufen am 29. März 2019.
  8. http://vogis.cnv.at/atlas/init.aspx?karte=adressen_u_ortsplan
  9. Fahrplan Vorarlberg 2020, Herausgeber: Verkehrsverbund Vorarlberg, Herrengasse 12, 6800 Feldkirch, Seiten 296 bis 299
  10. ORF Vorarlberg: Auch Volksschule Dünserberg sperrt zu. Artikel vom 2. September 2011.
  11. Gemeindevertretung 2020, Dünserberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  12. Gemeindevertretung 2015, Dünserberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  13. Gemeindevertretung 2010, Dünserberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  14. Gemeindevertretung 2005, Dünserberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  15. Gemeindevertretung 2000, Dünserberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  16. Bürgermeister. Gemeinde Dünserberg, abgerufen am 5. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 24 (vorarlberg.at [PDF]).
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