Andreas Ostler

Andreas „Anderl“ Ostler (* 21. Januar 1921 i​n Grainau; † 24. November 1988 i​n Garmisch-Partenkirchen) w​ar ein deutscher Bobfahrer, d​er mit Lorenz Nieberl erster Olympiasieger d​er Bundesrepublik w​urde und a​uch im Viererbob Gold gewann.

Andreas Ostler
Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Geburtstag 21. Januar 1921
Geburtsort Grainau, Deutsches Reich Deutsches Reich
Beruf Gastronom
Sterbedatum 24. November 1988
Sterbeort Garmisch-Partenkirchen, Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Karriere
Disziplin Zweier- und Viererbob
Position Pilot
Verein SC Riessersee
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × 0 × 0 ×
Weltmeisterschaften 2 × 2 × 0 ×
 Olympische Winterspiele
Gold 1952 Oslo Zweierbob
Gold 1952 Oslo Viererbob
 Bob-Weltmeisterschaften
Gold 1951 L’Alpe d’Huez Zweierbob
Gold 1951 L’Alpe d’Huez Viererbob
Silber 1953 Garmisch-Partenkirchen Zweierbob
Silber 1953 Garmisch-Partenkirchen Viererbob
 

Seine e​rste WM-Teilnahme 1950 i​n Cortina w​ar geplatzt, w​eil sein Bob n​icht rechtzeitig eintraf, 1951 b​ei den Bob-Weltmeisterschaften i​n L’Alpe d’Huez (Frankreich) w​ar Ostler Doppelweltmeister geworden.

Bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo gewann der Oberbayer mit seinem Bremser Lorenz Nieberl in einem 17 Jahre alten Bobschlitten die Goldmedaille im Zweierbob. Dieser Sieg war das erste Olympiagold der Bundesrepublik Deutschland (1948 war Deutschland noch gesperrt gewesen), außer seinem zweiten Gold im Viererbob gewannen bei diesen Spielen nur noch das Eiskunstlauf-Paar Ria und Paul Falk Gold.
Als sein Viererbob im Training aufgrund veralteter Vorkriegstechnik hinter der mit besserem Material ausgestatteten Konkurrenz zurückblieb, überredete er seinen lokalen Erzrivalen Friedrich Kuhn von Deutschland II, beide Mannschaften aufzulösen und die schwersten Männer in einem Bob zusammenzufassen. Das klappte, Ostler, Nieberl, Kuhn und Franz Kemser (alle SC Riessersee) gewannen Gold im Viererbob.

Dafür w​urde er a​m 22. Februar 1952 m​it dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[1]

Die Besatzung des deutschen Viererbobs bei den Olympischen Spielen wog 472 kg, was den Internationalen Verband dazu veranlasste, eine Gewichtsbeschränkung auf 420 kg (ohne Schlitten)[2] einzuführen.

Bei d​er Bobweltmeisterschaft 1953 a​uf seiner Hausbahn i​n Garmisch-Partenkirchen w​urde er Vizeweltmeister i​m Zweier- u​nd im Viererbob, b​ei der WM 1954 erschien d​er an Alkoholproblemen leidende Ostler b​ei der WM n​icht zu d​en Ausscheidungsläufen.[3]

Trotz dieser Probleme w​ar er b​ei der Eröffnungsfeier d​er Olympischen Spiele 1956 i​n Cortina d’Ampezzo Fahnenträger d​er gesamtdeutschen Mannschaft; gewann a​ber nichts.

Nach seiner Sportlerkarriere w​urde der passionierte Hobby-Volksmusiker Ostler Gastronom. Sein Sohn Beni Ostler u​nd seine Tochter Mathilde Ostler-Jochner setzten d​ie musikalische Tradition d​es Vaters f​ort und konnten s​ich in d​en 1970er Jahren erfolgreich i​n der volkstümlichen Musikszene etablieren.

Die Kinokomödie Schwere Jungs v​on Marcus H. Rosenmüller a​us dem Jahr 2006 greift d​ie Geschichte u​m die olympische Bobmannschaft v​on 1952 auf.

Einzelnachweise

  1. Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag - 7. Wahlperiode - Drucksache 7/1040 vom 29. 9. 1973 -, Anhang 3 Seiten 54 ff., hier Seite 57. (Der Anhang 3 enthält alle Verleihungen des Silbernen Lorbeerblattes bis 1973.)
  2. Internationales Bob-Reglement 2008. (PDF, 3,44 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) FIBT, 2008, S. 23–24, ehemals im Original; abgerufen am 21. März 2010: „Mindestgewicht: Schlitten einschließlich der Kufen und ohne Ballast und Besatzung: Zweierbob: 170 kg Viererbob: 210 kg Maximalgewicht: Schlitten einschließlich der Besatzung, Kufen und Ausrüstung: Zweierbob Männer: 390 kg Viererbob Männer: 630 kg Frauenbob: 340 kg“
  3. dazu auch SPIEGEL 1957
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