Ronald Rauhe

Ronald „Ronny“ Rauhe (* 3. Oktober 1981 in West-Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Kanute und Olympiasieger.

Ronald Rauhe

Ronald Rauhe

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 3. Oktober 1981
Geburtsort West-Berlin, Deutschland Deutschland
Größe 179 cm
Gewicht 82 kg
Beruf Kanute / Sportsoldat
Karriere
Disziplin Kanu-Rennsport
Bootsklasse Kajak (K1, K2, K4)
Verein RKV Berlin, KC Potsdam
Trainer Clemens Paarmann
Status zurückgetreten
Karriereende 2021
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 2 × 1 × 2 ×
WM-Medaillen 16 × 5 × 5 ×
Europaspiele 0 × 2 × 0 ×
 Olympische Spiele
Bronze Sydney 2000 Zweier-Kajak 500 m
Gold Athen 2004 Zweier-Kajak 500 m
Silber Peking 2008 Zweier-Kajak 500 m
Bronze Rio de Janeiro 2016 Einer-Kajak 200 m
Gold Tokio 2020 Vierer-Kajak 500 m
 Europaspiele
Silber Minsk 2019 Vierer-Kajak 500 m
Kanu-Weltmeisterschaften
Bronze Mailand 1999 Einer-Kajak 200 m
Gold Posen 2001 Einer-Kajak 200 m
Gold Posen 2001 Zweier-Kajak 500 m
Silber Posen 2001 Zweier-Kajak 200 m
Gold Sevilla 2002 Einer-Kajak 200 m
Gold Sevilla 2002 Zweier-Kajak 500 m
Bronze Sevilla 2002 Zweier-Kajak 200 m
Gold Gainsville 2003 Einer-Kajak 200 m
Gold Gainsville 2003 Zweier-Kajak 500 m
Bronze Gainsville 2003 Zweier-Kajak 200 m
Gold Zagreb 2005 Zweier-Kajak 500 m
Gold Szeged 2006 Einer-Kajak 200 m
Gold Szeged 2006 Zweier-Kajak 500 m
Gold Szeged 2006 Zweier-Kajak 200 m
Gold Duisburg 2007 Zweier-Kajak 500 m
Silber Duisburg 2007 Zweier-Kajak 200 m
Gold Dartmouth 2009 Einer-Kajak 200 m
Gold Dartmouth 2009 Einer-Kajak 500 m
Silber Dartmouth 2009 Einer-Kajak 4 x 200 m
Silber Posen 2010 Einer-Kajak 200 m
Bronze Szeged 2011 Einer-Kajak 200 m
Bronze Duisburg 2013 Zweier-Kajak 200 m
Silber Moskau 2014 Zweier-Kajak 200 m
Gold Račice 2017 Vierer-Kajak 500 m
Gold Montemor-o-Velho 2018 Vierer-Kajak 500 m
Gold Szeged 2019 Vierer-Kajak 500 m
 

Karriere

Rauhe begann im Alter von 6 Jahren mit dem Kanusport. Er kam über seine Eltern, sein Vater war gar deutscher Meister zu dem Sport.[1]

Zwischen 1997 und 1999 holte Rauhe vier Titel bei Junioren-Weltmeisterschaften und drei Titel bei Junioren-Europameisterschaften.[2]

Seit 1999, kurz nach seinem letzten Titel bei Junioren-Weltmeisterschaften, wurde er für die Weltmeisterschaften in Mailand nominiert und konnte direkt Bronze gewinnen. Er nahm ab diesem erfolgreich im Einer- und Zweier-Kajak mit Tim Wieskötter an verschiedenen großen internationalen Wettbewerben teil. Seit 2002 startete er für den KC Potsdam.[3] 2004 wurde das Duo Olympiasieger über 500 m. Nachdem sie zwischen 2001 und 2008 bei allen internationalen Meisterschaften ungeschlagen gewesen waren, unterlagen sie bei den Olympischen Spielen 2008 um neun Hundertstelsekunden den Spaniern Saúl Craviotto und Carlos Pérez. National ist Rauhe der Rekordtitelträger. Bei den Deutschen Meisterschaften 2009 in Brandenburg an der Havel erhöhte er seine Titelanzahl auf 53.[4]

Nach 2009 konnte Rauhe zunächst keine bedeutenden Rennen mehr gewinnen, zuletzt unter anderem bedingt durch die Dominanz der Russen Alexander Djatschenko und Juri Postrigai. Im Januar 2014 trat Tim Wieskötter vom Leistungssport zurück und Rauhe trainierte ab dem Frühjahr 2014 im Zweier-Kajak mit Tom Liebscher.[5] Noch im gleichen Jahr holten sie bei den Europameisterschaften den Titel über 200 Meter, bei den darauffolgenden Weltmeisterschaften Silber. Auch bei den Europaspielen 2015 gewannen die beiden die Silbermedaille. Im 200-Meter-Finale der Olympischen Spiele 2016 belegten Rauhe und Liebscher den fünften Platz, im Einer-Kanu über diese Distanz gewann Rauhe die Bronzemedaille zeitgleich mit dem Spanier Saúl Craviotto.

Seit 2017 war er Teil des Deutschen Viererkayaks über 500 Meter. Zusammen mit Tom Liebscher, Max Lemke und Max Rendschmidt fuhr er 2017 Weltrekordszeit[6] in dieser Disziplin. Außerdem gewannen sie in jenem und den beiden darauf folgenden Jahren die Weltmeisterschaften sowie bei den 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 die Goldmedaille.[7] Nach dem Olympiasieg beendete er seine Karriere.[7] Rauhe konnte somit bei Olympischen Spielen sowohl im Einer-, Zweier- als auch Vierer-Kajak holen.

Für den Gewinn der Bronzemedaille erhielt er am 1. November 2016 das Silberne Lorbeerblatt.[8] Bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Tokio war Rauhe beim Einlauf der Nationen am 8. August 2021 der Träger der Fahne der Bundesrepublik Deutschland.[7]

Rauhe ist Sportsoldat, lebt seit 2008 zusammen mit der Kanutin Fanny Fischer in Falkensee, heiratete sie 2015[3] und hat mit ihr zwei Söhne[9] (* 2014 und 2016). Er hat an der Universität Potsdam Sportmarketing studiert.[10]

Neben seinen 5 Medaillen bei Olympischen Spielen und 26 Medaillen bei Weltmeisterschaften konnte Rauhe noch 17 Gold-, 9 Silber- und 3 Bronzemedaillen bei Europameisterschaften holen.

Ehrungen

Musik

Einzelnachweise

  1. Rauhe - Interview März 2016. Abgerufen am 10. Februar 2022.
  2. KC Potsdam (Hrsg.): Kanuspitze. Nr. 03/2004, 2004, S. 4 f.
  3. Olympiasieger paddeln in den Hafen der Ehe, Märkische Allgemeine, 30. September 2015
  4. KANURENNSPORT Rauhe holt 53. Meistertitel
  5. Der zweite Glücksfall des Berliner Kanuten Ronald Rauhe. In: Hamburger Morgenpost 11. Juli 2014. Abgerufen am 13. November 2014.
  6. Vierer-Kajak siegt mit Weltrekord In: Focus 28. Mai 2015. Abgerufen am 8. August 2021.
  7. Kajak-Vierer bei Olympia: Gold für Ronald Rauhe in seinem letzten großen Rennen, nwzonline.de, 7. August 2021
  8. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 1. November 2016: Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Abgerufen am 31. März 2017.
  9. Flaggenträger bei Schlusszeremonie: Kanu-Olympiasieger wird emotional – er macht seinem Sohn ein besonderes Versprechen, tz.de, 8. August 2021
  10. Ronald RAUHE (GER) Canoe Sprint. Abgerufen am 10. Februar 2022 (englisch).
  11. Kanuten stellen Olympia Song in Kienbaum vor. Märkische Allgemeine, 14. Juli 2016, abgerufen am 10. August 2016.
  12. Gemeinsam für den olympischen Traum. Kanu.de, 3. August 2016, abgerufen am 10. August 2016.
Commons: Ronald Rauhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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