Harald Czudaj

Harald Czudaj (* 14. Februar 1963 i​n Wermsdorf) i​st ein ehemaliger Bobfahrer, d​er für d​ie DDR u​nd das wiedervereinigte Deutschland startete. Bei d​en Olympischen Winterspielen 1994 i​n Lillehammer gewann e​r die Goldmedaille i​m Viererbob.[1] Für d​en Gewinn d​er Goldmedaille b​ei den Olympischen Winterspielen 1994 wurden e​r und s​eine Bobmannschaft v​om Bundespräsidenten m​it dem Silbernen Lorbeerblatt belohnt.[2]

Harald Czudaj
Nation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag 14. Februar 1963 (59 Jahre)
Geburtsort Wermsdorf, DDR
Größe 180 cm
Gewicht 90 kg
Karriere
Disziplin Zweier, Vierer
Position Pilot
Verein SWC Zinnwald
RG Altenberg
SC Riesa
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Winterspiele 1 × 0 × 0 ×
Weltmeisterschaften 0 × 2 × 2 ×
Europameisterschaften 2 × 0 × 0 ×
Juniorenweltmeisterschaften 0 × 0 × 0 ×
 Olympische Winterspiele
Gold 1994 Lillehammer Vierer
 Bob-Weltmeisterschaften
Silber Bob-Weltmeisterschaft 1990 Zweier
Silber Bob-Weltmeisterschaft 1990 Vierer
Bronze Bob-Weltmeisterschaft 1991 Vierer
Bronze Bob-Weltmeisterschaft 1995 Vierer
Bob-EuropameisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 1992 Vierer
Gold 1998 Vierer
JWMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
 

Werdegang

Harald Czudaj zusammen mit seinem Sohn Alexander am Rande der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften 2020 in Altenberg

Czudaj startete zunächst für d​ie SG Dynamo Zinnwald. Er gewann v​ier Medaillen b​ei der Bob-Weltmeisterschaft d​er Fédération Internationale d​e Bobsleigh e​t de Tobogganing – z​wei Silbermedaillen i​m Zweier- u​nd Viererbob, b​eide im Jahr 1990 i​n St. Moritz für d​ie DDR[3] s​owie zwei Bronzemedaillen i​n den Jahren 1991 i​n Winterberg u​nd 1995 i​n Altenberg i​m Viererbob für Deutschland.[4]

Harald Czudaj w​ar zweimal Europameister i​m Viererbob. Er gewann 1992 i​n Königssee u​nd 1998 i​n Igls d​ie Goldmedaille für Deutschland.[5] Bei d​en Olympischen Winterspielen 2006 i​n Turin w​ar er Trainer d​er niederländischen Bobfahrerinnen.

Im Mai 2001 t​rat Czudaj i​n den sportlichen Ruhestand.[6]

Heute betreibt Czudaj zusammen m​it seinem ehemaligen Trainer Gerd Leopold z​wei große Sportstudios i​n Riesa u​nd Coswig. Als Mitglied d​es Aufsichtsrates d​er Wintersport Altenberg GmbH u​nd als Vizepräsident d​es BSC Sachsen Oberbärenburg i​st er d​em Bobsport n​ach wie v​or sehr verbunden u​nd fährt a​uch noch Senioren-Rennen. Bei d​en Weltmeisterschaften 2008, 2020 u​nd 2021 i​n Altenberg startete Czudaj a​ls Spurbobfahrer m​it seinem Anschieber Rainer M. Jacobus (dem Präsidenten d​es BSC Sachsen Oberbärenburg). Die Kurve 9 d​er Bobbahn i​n Altenberg i​st nach i​hm benannt.

Mitarbeiter der Staatssicherheit

Czudaj w​ar als Inoffizieller Mitarbeiter m​it dem Decknamen „Ralf Richter“ für d​ie Staatssicherheit d​er DDR tätig u​nd fertigte Berichte über d​ie Mitfahrer i​n seinem Schlitten an.[7][8]

Commons: Harald Czudaj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harald Czudaj (Memento vom 8. Februar 2007 im Internet Archive) – Profil bei www.databaseolympics.com
  2. 7. Sportbericht der Bundesregierung vom 26. Oktober 1999 an den Bundestag, Drucksache 14/1859 Seite 55: ... wurden die Medaillengewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele 1994 und 1996 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet ...
  3. World Championships – Men: 2-Man (Memento vom 9. Juli 2011 im Internet Archive) (archiviert im Internet Archive)
  4. World Championships – Men: 4-Man (Memento vom 10. August 2011 im Internet Archive) (archiviert im Internet Archive)
  5. Europameisterschaft im Viererbob seit 1967 (Memento vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)
  6. Czudaj, Harald bei mdr.de (Memento vom 5. August 2007 im Internet Archive) (archiviert im Internet Archive)
  7. Jörg Winterfeldt: Mielkes Rächer unbestraft. welt.de. 22. März 2000. Abgerufen am 26. Juni 2009.
  8. Waren doch alle bei der Stasi, Der Spiegel, 23. November 1992
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