Stadum
Stadum (nordfriesisch: Ståårem) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Südtondern | |
Höhe: | 5 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,74 km2 | |
Einwohner: | 966 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25917 | |
Vorwahl: | 04662 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 125 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Marktstraße 12 25899 Niebüll | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernhard Rensink | |
Lage der Gemeinde Stadum im Kreis Nordfriesland | ||
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Stadum erstreckt sich südlich des Flusslaufs der Lecker Au im Bereich der sogenannten Lecker Geest östlich vom Langenberger Forst. Die östliche Gemeindegrenze verläuft entlang des Bachbetts der Spölbek (dänisch Spølbæk), dem westlichen Quellfluss der Soholmer Au.[2][3]
Gemeindegliederung
Neben dem Dorf gleichen Namens befinden sich auch die Wohnplätze Holzacker (dänisch Holtager), ein weiteres Dorf, die Häusergruppen Fresenhagen (dänisch Fresenhavn, nordfriesisch Frisenhuuwen), Nordstadum und Stadumwatt; weiterhin das Haus Fischerhaus, Hof Berg, die Höfesiedlungen Hedwigsruh und Schach und die Streusiedlung Stadumfeld im Gemeindegebiet.[4]
Nachbargemeinden
Direkt angrenzende Nachbargemeinden zu Stadum sind:[3]
Sprakebüll | ||
Leck | Schafflund (Kreis Schleswig-Flensburg) | |
Enge-Sande |
Geschichte
Archäologische Funde belegen, dass das Gemeindegebiet seit der Mittelsteinzeit besiedelt ist. Zwei Hünengräber aus der Bronzezeit liegen im Langenberger Forst. 1976 wurde in einer Baugrube ein Rinderskelett gefunden. Das Tier hat nachweislich im 4. Jahrhundert gelebt, was auf eine frühe landwirtschaftliche Nutzung im Gemeindegebiet hindeutet. Der Ort wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt, tauchte jedoch bereits 1359 in einem Kirchenbuch auf. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte. Auf dem Gut Fresenhagen wurde die Leibeigenschaft 1796 abgeschafft.
Am Luftwaffen-Standort Stadum und dem Fliegerhorst Leck löste im Jahre 1994 die ehemalige Flugabwehrraketengruppe 39 mit dem Waffensystem HAWK das aufgelöste Aufklärungsgeschwader 52 ab, gefolgt von Flugabwehrraketengruppe 25 zwischen 2005 und 2012. Heute untersteht der Standort Stadum dem Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum. Die Truppenunterkünfte befinden sich in der Südtondern-Kaserne (vormals (bis 15. Juli 2017) General-Thomsen-Kaserne).[5]
Eingemeindungen
Am 1. Februar 1974 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Holzacker eingegliedert.[6]
Religion
Der Ort Stadum ist Teil der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Leck. Im Ort besteht ein eigenes Kirchenhaus mit Glockenstapel. Der Ortsteil Holzacker jedoch gehört zur Kirchengemeinde Enge-Stedesand und hat kein eigenes Gemeindehaus.[7]
Politik
Gemeindevertretung
Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2013 hat die Wählergemeinschaft AWG sechs und die Wählergemeinschaft WGS fünf Sitze in der Gemeindevertretung. Die Wahlbeteiligung betrug zuletzt 55,5 Prozent.[8]
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf silbernem, mit einem widersehenden, springenden roten Wolf belegten Dreiberg drei mit ihren Ästen ineinander verschlungene silberne Laubbäume.“[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Stadum stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
In Stadum gibt es einen Kindergarten, sowie eine Grundschule, die etwa 60 Schüler zählt. Die angrenzende Turnhalle wird vom Turn- und Sportverein Stadum für ein breites öffentliches Sportangebot genutzt. In unmittelbarer Nähe der Schule befindet sich ebenfalls ein öffentliches solarbeheiztes Freibad mit Kiosk und DLRG-Wache.
Verkehr
Stadum liegt etwa 20 km östlich von Niebüll an der Bundesstraße 199 nach Flensburg. Von dieser zweigt im Gemeindegebiet die schleswig-holsteinische Landesstraße 4 ab, die nach Bredstedt zur Bundesstraße 5 führt.[3]
Persönlichkeiten
Der Musiker Rio Reiser (1950–1996) lebte seit den 1970er Jahren bis zu seinem Tod auf einem Hof in Fresenhagen und war dort beigesetzt. Nach dem Verkauf des Hofes wurde er im Februar 2011 auf den Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin umgebettet.
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (pdf) S. 20, abgerufen am 11. Juli 2021.
- Relation: Stadum (1416963) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 11. Juli 2021.
- Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (pdf) Statistisches Landesamt für Schleswig-Holstein, 1992, S. 43, abgerufen am 11. Juli 2021.
- https://www.shz.de/lokales/nordfriesland-tageblatt/neuer-name-mit-heimat-bezug-id17320046.html
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 182.
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 166 (dnb.de [abgerufen am 5. August 2020]).
- Web-Redaktion: Ergebnisse der Gemeindewahl 2013 im Amt Südtondern. In: www.amt-suedtondern.de. Amt Südtondern, abgerufen am 22. Juni 2013.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein