Kolkerheide
Kolkerheide (dänisch: Kolkhede, auch Kolkærhede[2], jütländisch: Kåldtjer'hie[3], nordfriesisch: Kolkerhii) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Rantzauen-Hof, Buchwalden-Hof, Raben-Hof, Rumohrs-Hof und Osten-Hof liegen im Gemeindegebiet.[4] Der Buchwalds-, Raben- und Rantzauhof gehören zu der im 18. Jh. im Rahmen der Geestkolonisation gegründeten Kolonie Christianshöhe (Christianshøj)[5].
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Mittleres Nordfriesland | |
Höhe: | 16 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,1 km2 | |
Einwohner: | 72 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25862 | |
Vorwahl: | 04673 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 071 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Günther Thordsen | |
Lage der Gemeinde Kolkerheide im Kreis Nordfriesland | ||
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Kolkerheide befindet sich im Westen der naturräumlichen Haupteinheit der Schleswiger Vorgeest (Nr. 697) der Region Schleswigsche Geest zwischen Bredstedt und Viöl.[6] Der Flusslauf der Ostenau bildet die südliche Gemeindegrenze zu Drelsdorf und Norstedt ab.
Nachbargemeinden
An Kolkerheide grenzen folgende direkt anliegende Gemeindegebiete:
Joldelund | ||
Joldelund | Löwenstedt | |
Drelsdorf | Norstedt |
Geschichte
Der Ortsname wurde erstmals 1499 dokumentiert und bedeutet Heide von Koldkær. Wie die dänisch-mundartliche Form zeigt, liegt als Bestimmungswort ein Flurname (Koldkjær oder Koldkær) in der Bedeutung kalter Bruch, kaltes Kratt zu dän. kold und kær (für Feucht- oder Sumpfgebiet) vor.[7] Möglich ist auch eine Deutung zu altnordisch kol für Kohle. Eventuell wurde hier Kohle gewonnen.[8]
Der Ort ist traditionell Teil des Kirchspiels Joldelund (Joldelund Sogn) in der Nordergoesharde. Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war der Ort als Lehen des Königreichs Dänemark Teil des Herzogtums Schleswig.
Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Joldelund aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Kolkerheide.[9]
Politik
Gemeindevertretung
Da die Gemeinde weniger als 70 Einwohner hat, hat sie eine Gemeindeversammlung anstelle einer Gemeindevertretung. Dieser gehören alle wahlberechtigten Bürger der Gemeinde an.
Bürgermeister
Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Hans-Günther Thordsen erneut zum Bürgermeister gewählt.
Wappen
Blasonierung: „Von Grün und Gold mit fünf kleinen Gegenspickel schräglinks geteilt. Oben ein goldener Bienenkorb, unten ein schwarzer Rinderkopf.“[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
Allgemeines
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Jedoch sterben viele Betriebe aufgrund der wirtschaftlichen Situation langsam aus. Bei den meisten Höfen wird die neue Generation den Familienbetrieb nicht übernehmen.
Verkehr
Kolkerheide liegt abseits vom Bundesfernstraßennetz in einer stark ländlich ausgeprägten Umgebung. Der Anschluss des Dorfes erfolgt überwiegend mittels Auto über die durch den Ort führende Landesstraße 281 zwischen Haselund und Goldebek. In Haselund befindet sich der Übergang zur Bundesstraße 200. Daneben gibt es alternativ auch eine Querverbindung zur weiter südlich verlaufenden L 28 zwischen Bredstedt (Übergang zur Bundesstraße 5) und Viöl (B 200).
Im ÖPNV ist Kolkerheide über die Regionalbuslinie R125 an Flensburg und Bredstedt mit dem dort verkehrenden Bahnverkehr auf den Strecken Flensburg–Neumünster und der Marschbahn angebunden. Darüber hinaus ist die Gemeinde in das Rufbusgebiet Joldelund eingebunden.[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 232
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 402
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 305 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
- Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, 4. Bd., København 1979-1984. S. 424, 426
- Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) Abgerufen am 14. September 2021.
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 402
- Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 232
- Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Flyer Rufbusgebiet Joldelund. (pdf) Abgerufen am 3. November 2019.