Tating
Tating (nordfriesisch: Tååting[2]) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Eiderstedt | |
Höhe: | 0 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,49 km2 | |
Einwohner: | 976 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25881 | |
Vorwahl: | 04862 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 134 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Welter Straße 1 25836 Garding | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans Jacob Peters (CDU) | |
Lage der Gemeinde Tating im Kreis Nordfriesland | ||
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Tating befindet sich im westlichen Teil der Halbinsel Eiderstedt. Es bildet ein Teilgebiet innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit Eiderstedter Marsch (Nr. 683) und erstreckt sich vom Wilhelminenkoog im Süden bis an den Tümlauer-Koog an der gleichnamigen Bucht im Nordwesten/Norden heran.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeindegebiete von Tating sind:
Tümlauer-Koog | Poppenbüll | |
Sankt Peter-Ording | Kirchspiel Garding | |
Grothusenkoog |
Geschichte
Tating war der frühere Hauptort der Harde Utholm. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1187.
Der Ort ist Namensgeber der archäologischen Fundgattung Tatinger Kanne.
Politik
Gemeindevertretung
Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 erhielt die CDU 52,2 % der abgegebenen Stimmen und besetzt sechs Sitze. Die Allgemeine Wählergemeinschaft Tating (AWT) erreichte 47,8 % und erhielt fünf Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 49,9 Prozent.
Bürgermeister
Seit 2003 ist Hans Jacob Peters (CDU) Bürgermeister. Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde er in der konstituierenden Gemeindevertretersitzung wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Blau durch einen breiten grünen und einen schmalen silbernen Balken gesenkt geteilt. Oben ein roter Haubarg, unten ein goldenes dreimastiges Segelschiff im Stil des 16. Jahrhunderts mit silbernen Segeln und roten Wimpeln. Auf dem Großsegel ein halber blauer herschauender Löwe (Leopard).“[3]
Sehenswürdigkeiten
St.-Magnus-Kirche
Die St.-Magnus-Kirche in Tating ist die älteste Kirche Eiderstedts und vielleicht das älteste Bauwerk auf der Halbinsel. Im Jahre 1103 wurde sie zunächst als hölzerne Kapelle erbaut, im Laufe der Jahrhunderte wurde sie immer weiter aus- und umgebaut. Das flachgewölbte einschiffige Hauptschiff und der gewölbte Kastenchor[4] sind in romanischem Stil gehalten, wobei der Chor noch aus der Zeit der ersten Steinkirche stammt, welche den hölzernen Vorgängerbau bald nach dessen Erbauung ersetzte. In der Gotik wurde dem Chor ein gewölbtes Chorpolygon angefügt.[5] Der spätgotische Flügelaltar[4] zeigt eine figurenreiche Kreuzigungsszene, die ihr gesamtes Mittelfeld einnimmt. In ihren Flügeln sind die zwölf Apostel abgebildet, je drei in einem Feld. Heute kann man bei einer Besichtigung eine Fülle kultureller Schätze der vergangenen Jahrhunderte bewundern: Die Kanzel von 1601, eine Triumphkreuzgruppe aus der Zeit nach 1500, die nördlich Empore von 1591 bis 1601 als Rest der früher umfänglicheren Emporen.[4]
Hochdorfer Garten mit Haubarg
Eines der drei bedeutendsten Gartendenkmale Nordfrieslands befindet sich in Tating, nämlich der Hochdorfer Garten. Der rund vier Hektar große Park wurde wahrscheinlich 1764 im französischen Stil angelegt. Seine wichtigen Elemente sind ein Lindenparterre und zehn axial-symmetrisch auf die Hauptfront des Hochdorfer Haubargs ausgerichtete Pflanzquartiere, die von mehr als 120 Meter langen Lindenalleen eingerahmt werden. Der 1764 errichtete Haubarg selbst war bei seinem Bau mit 45 Metern Länge und 23 Metern Breite der wahrscheinlich größte auf Eiderstedt, zum Gehöft gehörten zu seinem besten Zeiten 400 Demat Land. Da bei mehreren Erbteilungen das Land abnahm, wurde schließlich auch der Haubarg selbst um 16 Meter verkürzt. Dem romantischen Zeitgeschmack entsprechend wurde am Südrand des Gartens eine kleine künstliche „Ruine“ errichtet.
Während der Haubarg heute in Privatbesitz ist, gehört der Garten der Richardsen-Bruchwitz Stiftung und ist der Gemeinde als öffentlicher Dorfpark überlassen. Zum Hochdorfer Garten gehört auch das „Schweizer Haus“, welches heute eine Gaststätte mit Galerie beherbergt und verpachtet ist.
Verkehr
Die Gemeinde ist mit dem Auto über die Bundesstraße 202 im Abschnitt zwischen Tönning und Sankt Peter-Ording erreichbar. Die Bundesstraße führt als Dorfstraße direkt durch die Dorflage. In der östlichen Gemarkung zweigt die schleswig-holsteinische Landesstraße 33 ab, welche ebenfalls nach Sankt Peter-Ording führt, dabei jedoch die südlichen und östlichen Außenbereiche des Gemeindegebiets passiert.
Im Schienenpersonennahverkehr ist Tating auf der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording angebunden. Auf dieser verkehrt die Regionalbahn 64 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Daneben ist der Ort ebenfalls im Schulbusverkehr durch das Unternehmen Autokraft an die Nachbarorte angebunden (Buslinien 1079–1081).[6] Das Gemeindegebiet zählt zum Rufbusgebiet St. Peter-Ording mit dem Umstiegsknoten am Bahnhof St. Peter-Ording Bahnhof Süd.[7]
Die Gemeinde Tating ist ins behördlich ausgeschilderte Radverkehrsnetz Schleswig-Holstein integriert.[8] Durchs Gemeindegebiet verläuft der deutsche Fernradweg D-Route 1 (Nordseeküsten-Route (auch: Nordseeküstenradweg)). Dieser bildet den deutschen Abschnitt der internationalen North Sea Cycle Route (EV 12) ab. Daneben führt auch die Themenroute Wikinger-Friesen-Weg durch das Gemeindegebiet.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Theodor Bannier (1883–?), Politiker (MdL, Schleswig-Holstein)
- Hans Tete Boye Ahrens (1876–1955), Kunstmaler und Grafiker
Bilder
- St.-Magnus-Kirche (Vorderansicht)
- St.-Magnus-Kirche (Rückansicht)
- Hochdorfer Garten
- Hochdorfer Haubarg
- Künstliche Ruine im Hochdorfer Garten
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Nordfriesland Karte, Bredstedt/Braist 2011, ISBN 978-3-88007-371-5
- Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Wolfgang Teuchert in Heinz Rudolf Rosemann (Hrsg.): Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein, Baudenkmäler, Reclams Kunstführer, Deutschland, Band 5, 4. Auflage. Stuttgart 1971, S. 142.
- Wolfgang Teuchert in Heinz Rudolf Rosemann (Hrsg.): Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein, Baudenkmäler. Reclams Kunstführer, Deutschland, Band 5, 4. Auflage. Stuttgart 1971, S. 142.
- Vgl. Fahrplandownload auf www.autokraft.de (Suchbegriff: Tating). Abgerufen am 14. Mai 2020.
- Flyer Rufbusgebiet St. Peter-Ording. (pdf) Abgerufen am 14. Mai 2020.
- Vgl. Informationsseite im deutschsprachigen Wiki von Openstreetmap (Link:DE:Radverkehrsnetz Schleswig-Holstein. Abgerufen am 14. Mai 2020.)