Solpke
Solpke ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Solpke Hansestadt Gardelegen | ||
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Höhe: | 59 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,87 km² | |
Einwohner: | 519 (Jan. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39638 | |
Vorwahl: | 039087 | |
Lage von Solpke in Sachsen-Anhalt | ||
Geografie
Das altmärkische Kirchdorf Solpke liegt etwa 16 Kilometer nördlich von Calvörde zwischen der Colbitz-Letzlinger Heide und dem Naturpark Drömling. Im Süden fließt der Solpker Wiesengraben.[2]
Zu Solpke gehört die kleinere Ansiedlung Solpke Süd,[3] auch Sylpke genannt.
Geschichte
Das Dorf wurde im Jahre 1473 erstmals als Solbeke erwähnt, als Kurfürst Albrecht von Brandenburg Busse, Ludolph und Gebhard von Alvensleben mit Kalbe, Bismark und anderen Besitzungen belehnt.[4] Im Jahre 1541 wird Marcus Seeger als erster Pfarrer genannt,[5] das Patronat über die Kirche übten die von Alvensleben aus.[6] Der Gardelegener Chronist Christophorus Schultze erwähnt Johannes Röpke, einen 1563 in Gardelegen Hingerichteten, der eine Zeitlang Pfarrer in Solbke gewesen war.[7] Solpke war bis etwa 1649 Pfarrdorf, dann erst wieder ab 1910.[5]
1871 wurde die Bahnstation Solpke an der Hauptstrecke Berlin-Hannover in Betrieb genommen.[8]
Erst im Jahre 1959 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Freier Bauer“. Sie wurde 1992 in die „Agrargenossenschaft Solpke eG“ umgewandelt, die 2013 aufgelöst wurde.[6]
Im Jahre 1964 wurde die Zwischengenossenschaftliche Einrichtung (ZGE) Meliorationsgenossenschaft Drömling Ost, Sitz Solpke, geschaffen, die 1991 in Liquidation ging.[6]
Der „Rassegeflügelzuchtverein 1969 Solpke“ wurde 1991 aufgelöst.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1936 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Sylpke (ohne die Kolonie Kämeritz) in die Gemeinde Solpke.[9]
Die Gemeinde Solpke wurde am 1. Januar 2011 in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet.[10]
Einwohnerentwicklung
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Religion
Die evangelischen Christen aus Solpke gehörten früher zur Kirchengemeinde Solpke, die zur Pfarrei Berge gehörte.[11] Am 15. April 1910 wurde in Solpke eine eigene Pfarrei geschaffen (eine Pfarrstelle errichtet).[12] Solpke gehört heute zum Pfarrbereich Letzlingen[13] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Solpke stammen aus dem Jahre 1820.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die evangelische Dorfkirche Solpke ein spätromanischer Feldsteinbau aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ist die südlichste Kirche im ehemaligen Bistum Verden. Zuletzt wurde das Bauwerk Mitte der 1980er-Jahre renoviert.[15]
- Bemerkenswert sind zwei Grabsteine an der südlichen Chorwand der Kirche. Einer gehört zu Christian Dieckmann (1653–1706), Krüger und Gastwirt in Solpke, der andere zu Anna Steffens, geb. Zacharias (1657–1733), Ehefrau eines anderen Gastwirts im Ort.[16]
Gedenkstätten
- Auf dem Ortsfriedhof befinden sich Grabstätten für 23 KZ-Häftlinge (darunter elf Franzosen und Belgier), die bei einem Todesmarsch nach einem Räumungstransport aus den KZ-Außenlagern Ellrich-Bürgergarten, Ilfeld, Rottleberode und Stempeda des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora im April 1945, der im Zusammenhang mit dem Massaker von Gardelegen steht, von SS-Männern ermordet wurden. Gedenksteine im Ort sowie im Wald zwischen Wernitz und Solpke erinnern an die Morde.
- Ein Obelisk mit Adler erinnert an die Toten des Ersten Weltkrieges. An der Außenwand der Kirche steht eine neue Sandsteintafel mit den Namen der Toten des Zweiten Weltkrieges.[17]
Vereine
- Anglerverein Solpker Lehmteiche e.V.
- Handballverein Solpke/Mieste 2012 e.V.
- SV "Komet" Solpke 1990 e.V.
Wirtschaft
Die Deponie im Norden des Dorfes ist stillgelegt. Im Handelsregister wird im Jahre 2018 nur noch ein Unternehmen genannt.
Weblinks
- Solpke auf gardelegen.de
Einzelnachweise
- Solpke. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 4. Januar 2022.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 149 (Digitalisat).
- Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 626.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2090–2094, doi:10.35998/9783830522355.
- Christophorus Schultze: Auff- und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen. Güssow, Stendal 1668, S. 101 (Digitalisat).
- Solpke. In: auf gardelegen.de. Abgerufen am 2. November 2018.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 113.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 60 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 21. April 2019]).
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1910, ZDB-ID 3766-7, S. 163.
- Pfarrbereich Letzlingen. Abgerufen am 2. November 2018.
- Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen (= Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft). Leipzig 1925, S. 7 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 2. November 2018]).
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 1. Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03069-7.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 451.
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Solpke auf www.denkmalprojekt.org. April 2011, abgerufen am 2. November 2018.