Siems (Gardelegen)
Siems ist ein Ortsteil der Ortschaft Sichau der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Siems Hansestadt Gardelegen | ||
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Höhe: | 60 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,97 km²[1] | |
Einwohner: | 84 (Jan. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Sichau | |
Postleitzahl: | 39649 | |
Vorwahl: | 039082 | |
Lage von Siems in Sachsen-Anhalt | ||
Geografie
Das altmärkische Dorf Siems liegt gut zwei Kilometer südwestlich von Sichau und knapp zwei Kilometer nördlich von Mieste im Westen Gardelegens am Graben Siems der im Osten des Dorfes mit der Tarnefitzer Elbe zusammen die Sichauer Beeke bildet.[3]
Geschichte
Im Jahre 1472 wird Siems erstmals erwähnt als dat wüste dorp Zimiz.[4] Weitere Nennungen sind 1540 Simitz, 1598 das wüste dorff Simitz. 1693 haben die von Alvensleben Siemsen oder Sieniz als Lehen vom Stift Königslutter. Später war der Ort wieder wüst. Im Jahre 1827 wurde ein Vorwerk mit Wohnung des Verwalters, Tagelöhnerwohnungen, Wirtschaftsgebäuden und Schäferei errichtet. 1840 gehört das Vorwerk zu Weteritz. Ab 1871 wird es in amtlichen Verzeichnissen als dem Gutsbezirk Isenschnibbe zugehörig aufgeführt.[1]
Mit der Auflösung des Gutsbezirks Isenschnibbe im Frühjahr des Jahres 1900 wurde ein eigenständiger Gutsbezirk Siems errichtet.[5] Am 30. September 1928 wurde dieser Gutsbezirk in eine Landgemeinde umgewandelt.[6]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 ist die Gemeinde Siems aus dem Landkreis Gardelegen nach Sichau eingemeindet worden.[7] Mit der Eingemeindung von Sichau in die Hansestadt Gardelegen am 1. Januar 2011 kam der Ortsteil Siems zur neu entstandenen Ortschaft Sichau und zur Stadt Gardelegen.
Bevölkerung
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Landwirtschaft
Bei der Bodenreform wurden 1945 erfasst: Eine Besitzung über 100 Hektar mit 228 Hektar, 15 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 58 Hektar. Davon wurden 228 Hektar enteignet und 65,3 Hektar aufgeteilt. 18,3 Hektar gingen an vier landarme Bauern mit Besitz unter fünf Hektar, 36 Hektar an vier Landarbeiter und 11 Hektar an einen Umsiedler. Im Jahre 1986 wird eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft „Gustav Flemming“ mit einem Betriebsteil Sichau und Kuhstallanlage Siems genannt.[1]
Soziales
Überregionale Bedeutung hat das ehemalige Herrenhaus (Gutshaus) in Siems, das nach 1945 unter anderem als Kinderheim diente[8] und heute von einem caritativen Suchthilfeverein des katholischen Bistums Magdeburg als Wohnheim für Menschen mit Suchtproblemen genutzt wird.[9]
Religion
Die evangelischen Christen aus Siems gehörten früher zur Kirchengemeinde Wernitz und damit zur Pfarrei Weteritz.[10] Sie werden heute vom Pfarrbereich Mieste[11] des Kirchenkreises Salzwedel, im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland betreut.
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2083–2084, doi:10.35998/9783830522355.
- Siems. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 4. Januar 2022.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 142 (Digitalisat).
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. Bekanntmachung vom 17. März 1900. 1900, ZDB-ID 3766-7.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 201.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362.
- Sichau, Siems und Tarnefitz. auf gardelegen.de. Abgerufen am 18. November 2018.
- ADROME. Caritativer Suchthilfeverein e.V. Abgerufen am 20. November 2018.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 20. November 2018]).
- Pfarrbereich Mieste. Abgerufen am 20. November 2018.