Köckte (Gardelegen)
Köckte ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Köckte Hansestadt Gardelegen | ||
---|---|---|
Höhe: | 58 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,65 km² | |
Einwohner: | 352 (Jan. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39649 | |
Vorwahl: | 039004 | |
Lage von Köckte in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche in Köckte |
Geografie
Köckte, ein Dorf mit Kirche, liegt am Ostrand des Niedermoorgebiets Naturpark Drömling, etwa 20 Kilometer westlich der Hansestadt Gardelegen in der Altmark. Westlich des Dorfes fließen der Brandgraben und der Köckter Wiesengraben in den Friedrichskanal.[2]
Geschichte
Köckte entstand als Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, wie aus dem Urmeßtischbaltt von 1823 erkennbar ist.[3]
Köckte wurde im Jahre 1394 als dat dorp to kokede erstmals erwähnt, als Gebhard von Bernebroke[4] den Herzögen Bernhard und Heinrich die Dörfer Köckte, Trippigleben, Breitenfeld und Tarnefitz für 45 Mark verkaufte.[5]
Der Streithorst (auf der Drömlingkarte von Samuel Walter mit Nr. 9 beschriftet), war ein erhöhtes Gebiet im Drömling (Horst), das seit 1655 zwischen Oebisfelde und Köckte strittig war.[6] 1734 wurde der Prozess beendet. Das Problem mit der Mithut und Weide auf der Buchhorst, Brömerheide und Meelhorst wurde durch die Teilung der Meelhorst gelöst.
Im Jahr 1910 lebten 700 Einwohner in Köckte.[7]
Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Mienenberg“. Noch im selben Jahr entstand auch die LPG „Geschwister Scholl“.[3]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Köckte wurde am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Gardelegen in den Kreis Klötze umgegliedert. Nach dessen Auflösung kam sie am 1. Juli 1994 zum Altmarkkreis Salzwedel.[8] Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Köckte per Gesetz in die Hansestadt Gardelegen eingegliedert[9][10] und wurde damit zur Ortschaft und zum Ortsteil von Gardelegen.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
Quelle bis 2006:[3]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Köckte gehörte früher zur Pfarrei Jeggau.[11] Seit 2003 gehört die Kirchengemeinde Köckte gemeinsam mit Breitenfeld, Jeggau, Quarnebeck und Trippigleben zum Kirchspiel Breitenfeld-Jeggau.[3] Heute gehört das Kirchspiel zum Pfarrbereich Breitenfeld[12] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Politik
Letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Köckte war Sylvia Deneke.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Köckte ist eine Saalkirche aus den 1930er Jahren mit einem Westturm in Fachwerk auf einem Feldsteinsockel.[13]
- In Köckte steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Obelisk mit Gedenktafeln.[14]
- Neben der Kirche steht ein Gedenkstein für Egon Schultz, ein Grenzsoldat, der versehentlich durch einen Kameraden erschossen wurde.[15] Der Friedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
Verkehr
Die Gemeinde liegt in der Nähe der Landesstraße 20. Der Mittellandkanal führt 10 Kilometer südlich an Köckte vorbei. Die nächste Umschlagsstelle befindet sich in Calvörde.
Vereine
- „Abenteuerland“ e. V. Köckte
- Sportverein 90 Köckte e. V.
Persönlichkeiten
In Köckte wurde der spätere Bürgermeister der Stadt Vohwinkel, Heinrich Bammel (1855–1929) geboren.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1219–1223, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 210.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 409 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Köckte. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 4. Januar 2022.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1219–1223, doi:10.35998/9783830522355.
- Niedersächsisches Landesarchiv HA Celle Or. 9 Schrank IX Capsel 7 Nr. 3
- Hermann Sudendorf, C. Sattler: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande (= Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande). Hirschheydt, Hannover-Döhren 1871, S. 457, Nr. 341 (Digitalisat).
- Samuel Walther: Singularia Magdeburgica. worin von der Ohra, vom grossen Holtze Droemling und herum liegenden Herrschafften. Teil VII. Seidel und Scheidhauer, Magdeburg 1737, S. 48 (Digitalisat).
- Gemeindeverzeichnis von 1910
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359.
- Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Breitenfeld. Abgerufen am 13. Mai 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 271.
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Köckte auf www.denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 26. April 2019.
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Gedenkstein in Köckte auf www.denkmalprojekt.org. 2011, abgerufen am 26. April 2019.