Lindstedterhorst
Lindstedterhorst ist ein Ortsteil der Ortschaft Lindstedt der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Lindstedterhorst Hansestadt Gardelegen | ||
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Höhe: | 36 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,57 km²[1] | |
Einwohner: | 81 (Jan. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Eingemeindet nach: | Lindstedt | |
Postleitzahl: | 39638 | |
Vorwahl: | 039084 | |
Lage von Lindstedterhorst in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche zu Lindstedterhorst (Oktober 2018) |
Geografie
Das altmärkische Kirchdorf Lindstedterhorst liegt 12 Kilometer nordöstlich der Stadt Gardelegen. Im Osten fließt der Lindstedter Grenzgraben, im Westen der Kellerbach in Richtung Norden zum Secantsgraben.[3]
Geschichte
Lindstedterhorst wurde im Jahre 1419 erstmals erwähnt. In einer Klageschrift des Markgrafen Friedrich von Brandenburg gegen den Erzbischof Günther wegen der seit 1412 stattgefundenen Landesbeschädigungen wird berichtet: Anno XIX stalen die ... eynen Armen man von dem dorfe horst genant.[4] Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass es sich hier um Lindstedterhorst handelt. Weiter heißt es: Item namen sy dem schulten vsz dem dorfe horst IIII Pferde.
Im Jahre 1498 wurde das dorff lintstedehorst in einem Lehnsbrief für die Familie von Lindstedte genannt.[5] Weitere Nennungen sind 1513 das dorff Lintstedehorst,[6] 1551 Lindstedterhorst, 1608 Lindstettische Horst, 1687 Lindstedterhorst[1] und 1804 Lindstädter Horst.[7]
Parisius und Brinkmann[8] vermuten, dass das Dorf von Lindstedt aus auf einem festen Stück Landes (Horst) im Moor gegründet wurde und meinen „thatsächlich ist das freilich bei sehr vielen wenn nicht den meisten Dörfern des Kreises so, aber nur bei einigen jüngeren weist der Name mit der Endung -horst noch ausdrücklich darauf hin.“
Bei der Bodenreform wurden 1945 wurden erfasst: 32 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 371 Hektar und eine Besitzung der Kirche mit 3 Hektar. Über Enteignungen wurde nichts überliefert.
Im Jahre 1974 wird Zwischengenossenschaftliche Einrichtung ZGE „25. Jahrestag“ mit einer Milchviehanlage genannt. 1980 wurde die ZGE gelöscht. 1986 wird eine LPG (T) Lindstedt, Sitz Lindstedterhorst, mit Rinderanlage, Schweineanlage Seethen und Verwaltung Lindstedterhorst aufgeführt.[1]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Lindstedterhorst wurde am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Gardelegen in den neuen kleineren Kreis Gardelegen umgegliedert. Am 1. Januar 1974 wurde Lindstedterhorst in die Gemeinde Lindstedt eingemeindet.[9]
Mit der Eingemeindung von Lindstedt in die Hansestadt Gardelegen am 1. Januar 2011 kam der Ortsteil Lindstedterhorst zur neuen Ortschaft Lindstedt und zur Hansestadt Gardelegen.
Wirtschaft
- Die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort betreiben Milchviehhaltung und eine Biogasanlage. Es gibt eine Tischlerei mit einer Möbelmanufaktur.
Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Lindstedterhorst besteht in Teilen aus einem romanischen Feldsteinbau. Über dem Westteil des Gebäudes ist quadratischer Turm mit Laterne von 1794.[1]
- Der Friedhof des Dorfes befindet sich auf dem Kirchhof.
Weblinks
- Lindstedt, Lindstedterhorst und Wollenhagen auf gardelegen.de
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Lindstedterhorst gehörte zur Pfarrei Lindstedt.[10] Sie gehört heute zum Pfarrbereich Lindstedt[11] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1368–1370.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 201.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 410 (Digitalisat).
- Matthias Richter: Die Ortskronik von Lindstedterhorst. gesammelte Informationen von LHMaus. 21. September 2010 (http://lindstedterhorst.de/modules/lindstedterhorst/?1:1-Lindstedterhorster_Dorfchronik.html (Memento vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1368–1370.
- Lindstedterhorst. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 4. Januar 2022.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 3. Berlin 1846, S. 345 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 463 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 120 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. 1804, S. 261 (Digitalisat).
- A. Parisius, A. Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Gardelegen. Otto Hendel, Halle an der Saale 1897, S. 99.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 63 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 21. Mai 2018]).
- Pfarrbereich Lindstedt. Abgerufen am 21. Mai 2018.