Estedt
Estedt ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Estedt Hansestadt Gardelegen | ||
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Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,85 km² | |
Einwohner: | 343 (Jan. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39638 | |
Vorwahl: | 03907 | |
Lage von Estedt in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche in Estedt |
Geschichte
Estedt wird urkundlich erstmals im Jahre 1121 als Eslestede erwähnt, als der Bischof von Halberstadt Reinhard von Blankenburg, den Ort an das Kloster Schöningen übereignete.[2]
Im Jahre 1273 waren die Markgrafen Otto V. und Albrecht in campo apud villam Estede (im Feld beim Dorfe Estedt), als der Verkauf der Vogtei in Quedlinburg beurkundet wurde.[3]
Im Jahre 1345 wird berichtet, dass Markgraf Ludwig den Gardelegener Bürgern Walter Niendorf und Barthold von Berge (Berghe) Gericht und Patronat in villa Estede verleiht, welches sie schon vom Herzog Otto von Braunschweig als Pfandbesitz hatten.[4]
Südwestlich vom Dorf liegen die Ruinen vom Rösikenturm, einer alten Warte.[5]
Im Süden des Dorfes steht eine Windmühle, die heute als Wohnhaus genutzt wird.
In der Nähe des Ortes kam es im April 1945 durch SS-Männer zu Massenerschießungen von 122 (nach anderen Angaben 108) KZ-Häftlingen eines Todesmarsches, der im Zusammenhang mit dem Massaker von Gardelegen steht. Räumungstransporte per Bahn hatten die Häftlinge zuvor aus mehreren Außenlagern des KZ Mittelbau-Dora und aus dem KZ Hannover-Stöcken nach Mieste verschleppt. Eine Gedenkstätte bei einem Sammelgrab auf dem Ortsfriedhof erinnert an sie.
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Estedt aus dem Landkreis Gardelegen in den kleineren Kreis Gardelegen umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam Estedt zum Altmarkkreis Salzwedel.[6] Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde zusammen mit 17 weiteren Gemeinden per Gesetz in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet.[7][8]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 2006:[9]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Estedt gehörte früher zur Pfarrei Estedt.[10] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Pfarrbereich Estedt[11] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Bis 1998 hatte die Kirchengemeinde zum Kirchenkreis Gardelegen gehört.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Estedt ist ein um 1200 entstandener spätromanischer Feldsteinsaal mit eingezogenem quadratischen Chor und Westquerturm.[9]
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 649–653, doi:10.35998/9783830522355.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 404 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- Estedt. In: gardelegen.de. Hansestadt Gardelegen, abgerufen am 4. Januar 2022.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 427–428 (Digitalisat).
- Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 4. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 261, Nr. 1043 (uni-potsdam.de).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 99 (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 206.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358.
- Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
- Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011. StBA
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 649–653, doi:10.35998/9783830522355.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 61 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Estedt. Abgerufen am 15. April 2018.