Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal wurde am 29. und 30. Juli 1976 im Olympiastadion Montreal ausgetragen. 25 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinDreisprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer25 Athleten aus 18 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Montreal
Wettkampfphase28. Juli 1976 (Qualifikation)
30. Juli 1976 (Finale)
Medaillengewinner
Wiktor Sanejew (Sowjetunion 1955 URS)
James Butts (Vereinigte Staaten USA)
João Carlos de Oliveira (Brasilien 1968 BRA)

Olympiasieger wurde Wiktor Sanejew aus der Sowjetunion. Er gewann vor dem US-Amerikaner James Butts und dem Brasilianer João Carlos de Oliveira.

Für die Bundesrepublik Deutschland ging Wolfgang Kolmsee an den Start. Er qualifizierte sich für das Finale und belegte dort Rang sechs.
Springer aus der DDR, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 17,89 m João Carlos de Oliveira (Brasilien 1968 Brasilien) Mexiko-Stadt, Mexiko 15. Oktober 1975[1]
Olympischer Rekord 17,39 m Wiktor Sanejew (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 17. Oktober 1968
Das Olympiastadion in Montreal

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung von 17,29 m, erzielt im Finale, verfehlte der sowjetische Olympiasieger Wiktor Sanejew diesen Rekord um zehn Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten im sechzig Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Springer traten am 29. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Zwölf von ihnen – hellblau unterlegt – übersprangen die direkte Finalqualifikationsweite von 16,30 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern erreicht. Diese zwölf Wettbewerber bestritten das Finale am 30. Juli.

Zeitplan

29. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
30. Juli, 15:00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Montreal (UTC−5) angegeben.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

Datum: 29. Juli 1976, ab 10:00 Uhr[3]

Gruppe A

Michał Joachimowski (Foto: 2010) – ausgeschieden mit 16,29 m in Qualifikationsgruppe A
Nelson Prudêncio (hier bei einer Ehrung im Jahr 1968) – ausgeschieden mit 16,22 m in Qualifikationsgruppe A
PlatzNameNation1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1João Carlos de OliveiraBrasilien 1968 Brasilien16,81 / ±0,016,81 m
2Wiktor SanejewSowjetunion 1955 Sowjetunion16,77 / +0,816,77 m
3Tommy HaynesVereinigte Staaten USA16,62 / ±0,016,62 m
4James ButtsVereinigte Staaten USA16,55 / ±0,016,55 m
5Jiří VyčichloTschechoslowakei Tschechoslowakeix16,00 / +0,816,54 / ±0,016,54 m
6Rayfield DupreeVereinigte Staaten USA14,29 / ±0,016,20 / +0,216,50 / ±0,016,50 m
7Bernard LamitiéFrankreich Frankreich16,39 / +0,216,39 m
8Pentti KuukasjärviFinnland Finnland16,31 / +0,216,31 m
9Michał JoachimowskiPolen 1944 Polen16,08 / ±0,016,29 / +0,2x16,29 m
10Nelson PrudêncioBrasilien 1968 Brasilien16,18 / ±0,016,22 / ±0,014,79 / ±0,016,22 m
11Armando HerreraKuba Kuba15,98 / +0,2xx15,98 m
12Andrzej SontagPolen 1944 Polen15,72 / +0,215,30 / ±0,015,82 / ±0,015,82 m

Gruppe B

PlatzNameNation1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1Wolfgang KolmseeDeutschland BR BR Deutschland16,68 / +0,316,68 m
2Pedro PérezKuba Kuba16,51 / ±0,016,51 m
3Eugeniusz BiskupskiPolen 1944 Polen16,46 / ±0,016,46 m
4Carol CorbuRumänien 1965 Rumänien16,30 / ±0,016,30 m
5Walentin SchewtschenkoSowjetunion 1955 Sowjetunion16,15 / ±0,015,97 / ±0,016,00 / +0,316,15 m
6Toshiaki InoueJapan 1870 Japan16,06 / ±0,0x15,99 / +0,616,06 m
7Janoš HegedišJugoslawien Jugoslawien15,50 / ±0,016,03 / ±0,016,00 / +0,816,03 m
8Ramón CidSpanien 1945 Spanien16,00 / +0,4xx16,00 m
9Maxwell PetersAntigua und Barbuda Antigua und Barbuda14,94 / ±0,0xx14,94 m
10Apostolos KathiniotisGriechenland 1975 Griechenland14,13 / +0,9xx14,13 m
11Mohamed Al-BouhairiSaudi-Arabien Saudi-Arabien13,85 / ±0,0xx13,85 m
NMAston MooreVereinigtes Konigreich GroßbritannienxxxogV
Phil RobinsBahamas Bahamas

Finale

Datum: 30. Juli 1976, 15:00 Uhr[3]

PlatzNameNation1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1Wiktor SanejewSowjetunion 1955 Sowjetunionx16,71 / ±0,017,06 / ±0,0x17,29 / ±0,0x17,29 m
2James ButtsVereinigte Staaten USA16,69 / ±0,016,76 / ±0,014,80 / ±0,017,18 / ±0,016,55 / ±0,016,61 / ±0,017,18 m
3João Carlos de OliveiraBrasilien 1968 Brasilienx16,15 / ±0,016,85 / ±0,014,91 / ±0,016,69 / ±0,016,90 / ±0,016,90 m
4Pedro PérezKuba Kuba16,81 / ±0,016,24 / ±0,016,48 / ±0,016,47 / ±0,0xx16,81 m
5Tommy HaynesVereinigte Staaten USA15,46 / ±0,0x16,68 / ±0,016,78 / ±0,016,71 / ±0,016,71 / ±0,016,78 m
6Wolfgang KolmseeDeutschland BR BR Deutschland16,23 / ±0,0x16,68 / ±0,016,58 / ±0,016,31 / ±0,0x16,68 m
7Eugeniusz BiskupskiPolen 1944 Polen15,91 / ±0,0x16,49 / ±0,0x15,79 / ±0,0x16,49 m
8Carol CorbuRumänien 1965 Rumänien16,07 / ±0,016,18 / ±0,016,43 / ±0,0x16,00 / ±0,0x16,43 m
9Jiří VyčichloTschechoslowakei Tschechoslowakeixx16,28 / ±0,0nicht im Finale der
besten acht Springer
16,28 m
10Pentti KuukasjärviFinnland Finnland16,15 / ±0,016,14 / ±0,016,23 / ±0,016,23 m
11Bernard LamitiéFrankreich Frankreichx16,23 / ±0,015,93 / ±0,016,23 m
12Rayfield DupreeVereinigte Staaten USAx16,23 / ±0,015,90 / ±0,016,23 m

Der sowjetische Doppelolympiasieger von 1968 und 1972 Wiktor Sanejew aus Georgien und Weltrekordhalter João Carlos de Oliveira aus Brasilien gingen als Favoriten in diesen Wettbewerb. Nachdem Sanejews Widersacher Jörg Drehmel aus der DDR, der Europameister 1971, hier nicht mehr teilnahm, war es schwierig, weitere klare Anwärter auf vordere Platzierungen auszumachen. Zu nennen sind hier vielleicht die US-Amerikaner James Butts und Tommy Haynes sowie der Kubaner Pedro Pérez Dueñas.

Im Finale ging Pérez in der ersten Runde mit 16,81 m vor Butts mit 16,69 m in Führung, auf Platz drei folgte Wolfgang Kolmsee aus der Bundesrepublik Deutschland. Sanejew verbesserte sich mit seinem ersten gültigen Versuch in Runde zwei auf Platz drei. Im dritten Durchgang übernahm der Georgier dann mit dem ersten Sprung über die 17-Meter-Marke die Führung. De Oliveira hatte sich auf Platz zwei vorgeschoben und Pérez sowie Butts auf die Plätze drei bzw. vier verdrängt. Butts sprang in Runde viert mit 17,18 m an die Spitze, ehe Sanejew im darauf folgenden Versuch mit 17,29 m konterte. Im letzten Versuch verbesserte sich Oliveira noch einmal um fünf Zentimeter, an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr. Damit gewann Wiktor Sanejew wieder die Goldmedaille. Der überzeugende James Butts wurde Zweiter mit 17,18 m vor João Carlos de Oliveira, der mit 16,90 m Bronze errang. Auf den weiteren Plätzen folgten Pedro Pérez Dueñas, Tommy Haynes und Wolfgang Kolmsee.[4]

Wiktor Sanejew gewann zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille im Dreisprung. Damit ist er bis heute – Oktober 2021 – der erfolgreichste Dreispringer bei Olympischen Spielen.
Mit den beiden US-Amerikanern Al Oerter (Diskuswurf) und Carl Lewis (Weitsprung) – ist Wiktor Sanejew einer von drei Athleten, die in einer Einzeldisziplin der Leichtathletik drei Mal in Folge Olympiasieger werden konnten. Oerter und Lewis gelang dies sogar vier Mal.

Video

Literatur

  • Ernst Huberty / Willy B. Wange, Die Olympischen Spiele Montreal Innsbruck 1976, Lingen-Verlag, Köln 1976, S. 230f

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2021
  2. Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 23 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 13. Oktober 2021
  3. Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 73 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 13. Oktober 2021
  4. Athletics at the 1972 München: Men's triple jump, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2021
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