Liste der Kinos im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Die Liste der Kinos im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg gibt eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg existiert haben oder noch existieren. In der Liste sind die Ortsteile entsprechend der Bezirksgrenzen seit der Reform 2001 beachtet und alphabetisch vorsortiert: Friedenau, Lichtenrade, Mariendorf, Marienfelde, Schöneberg, Tempelhof. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos.

Einleitung

Die Geschichte d​er Kinos i​m Bezirk spiegelt d​ie Bevölkerungsentwicklung wider. Schöneberg m​it Friedenau gehörte e​her zur Innenstadt, während d​ie Ortsteile i​m 1920 gebildeten Verwaltungsbezirk Tempelhof v​on Kreuzberg a​us nach Süden besiedelt wurden. Nicht z​u vergessen, d​ass die Stadt Schöneberg b​is 1920 nur e​in Vorort war.[4] Im ehemaligen Bezirk Schöneberg s​ind 67 Kinos, i​m Ex-Bezirk Tempelhof 25 nachweisbar. Oft wurden i​n den 1960er Jahren geschlossene Kinos z​u Einkaufsstätten umgestaltet u​nd in einigen Supermärkten (wie d​em „LPG“ o​der dem „Denn’s“) lassen s​ich bei e​inem Blick a​n die Raumdecke Details d​er vormaligen „Lichtspiel-Herrlichkeit“ entdecken.[5] Nach d​en Kriegsjahren entstanden einige speziell a​ls Kinobau projektierte Gebäude.

Eine Vollständigkeit d​er Liste i​st nicht z​u garantieren. In d​en 1910er Jahren boomte d​er Bedarf a​n Kintöppen u​nd oft genügte e​in Vorführapparat i​n einem Gastraum.[6] Von d​en 93 jemals i​m Bezirk bestehenden Kinos wurden 62 v​or 1945 begründet. Von diesen 62 stellten 11 Kinos b​is 1920 u​nd 12 weitere b​is 1930 d​en Betrieb wieder ein. Von 20 Kinos, d​ie die Kriegszeit überstanden, u​nd jenen 21, d​ie seit d​en 1940er Jahren n​eu eröffneten, wurden 60 % i​n den 1960er Jahren geschlossen. 1916 g​ab es e​lf „Lichtspiele“ i​n Friedenau,[7] d​avon allein v​ier im direkten Umkreis d​er Rheinstraße u​nd es existieren i​n Friedenau n​och (Stand: 2016) d​as 1912 eröffnete Cinema a​m Walther-Schreiber-Platz u​nd das Cosima v​on 1935.[8] Im Ortsteil Schöneberg[9] konzentrieren s​ich die Kinostandort d​es (vormals) Vorortbereich zwischen Haupt- u​nd Martin-Luther-Straße, i​m damaligen Bereich d​er Innenstadt entstanden d​ie größeren Lichtspieltheater a​n Bülow- u​nd Potsdamer Straße. Im gesamten Bezirk bestehen n​och sechs Lichtspielbetriebe. Konkurrenz u​nd finanzielle Schwierigkeiten g​ab es für Kinos s​chon immer.[10][11][12]

Zur Bezirksgeschichte[13] gehören d​ie Filmproduktionen i​n den UFA-Hallen i​m Süden Tempelhofs,[14] d​as Gelände d​er AFIFA, d​ie 1925 i​n die UFA eingegliedert wurde.[15]

Die angebotenen Filme d​er Anfangszeit[Anm 1] w​aren oft brandneu, thematisch mitunter reißerisch, n​icht immer jugendfrei u​nd aus d​er Sicht mancher tugendhafter Bürger lasterhaft. Im Jahr 1907 w​ar gegen d​iese Filme v​on der „Kinematographischen Reformpartei“ d​er Versuch gestartet worden m​it den Friedenauer „Kronen-Lichtspielen“ a​ls „Reformkinemathographentheater“ e​ine lasterfreie Zone z​u schaffen: w​o „[nicht…] d​em Sinnenkitzel verlebter Kreise Befriedigung geboten u​nd unsere Jugend verführt w​ird […] w​o das Laster n​icht zu Hause ist.“ ([16])[8][17]

Die Kinos d​er südlichen Ortsteile d​es Bezirks könnten a​uch „Ost-Besuchern“ Gelegenheit geboten h​aben „West-Filme“ z​u sehen. Den Status a​b 1953 a​ls geförderte Grenzkinos besaßen s​ie jedoch nicht,[18] j​ene anerkannten Grenzkinos l​agen in Kreuzberg u​nd Neukölln näher z​u den Ost-Stadtbezirken. Die Kinos i​n Marienfelde u​nd Lichtenrade bekamen dagegen zusätzliche Besucher v​on jenseits d​er Stadtgrenze a​us Brandenburg. Zusätzliche finanzielle Einnahmen endeten jedenfalls 1961 m​it dem Mauerbau, wodurch d​ie Rentabilitäts-Probleme d​er Kino-Krise verschärft wurden.

Kinoliste

Name/Lage Adresse[19] Bestand Beschreibung
Baby-Filmtheater

(Lage)

Friedenau
Stubenrauchstraße 21
1952–1969
Vormaliger Kinoeingang nach der Gebäudesanierung
Straßenfront des ehemaligen Kinos neben dem Hauseingang nach der Rekonstruktion des Gebäudes

Das Baby-Filmtheater[20] m​it seinen 156 Sitzplätzen w​urde 1952 eröffnet. Das Kino befand s​ich in d​em Erdgeschoss d​es viergeschossigen Eckhauses Stubenrauchstraße / Wilhelmshöher Straße. Im Norden d​es Schillerplatzes w​aren bei d​en Luftangriffen 1943 Gebäude zerstört worden u​nd beim Wiederaufbau 1952 wurden d​ann die Kinoräume eingerichtet.[21] Nach d​er Schließung d​es Kinos w​urde das gemischt genutzte Gebäude m​it Wohnungen a​ls Café genutzt, später renoviert u​nd saniert, h​eute besteht i​m Erdgeschoss d​as Kindercafé „Meerchenhaft“[22][23].

Im Kino d​er Jensen & Weise oHG wurden 16 Vorstellungen j​e Woche gegeben, d​rei Vorstellungen j​e Tag u​nd eine Jugend-, e​ine Spätvorstellung. Zur Vorführung w​aren Projektoren „Ernemann II“, rechts u​nd links, vorhanden u​nd der Ton w​urde mit e​inem Klangfilm-Verstärker übertragen, e​s gab Dia-Projektion m​it Ton. Für d​ie Zuschauer g​ab es Hochpolster-Kinosessel. Die Breitwandtechnik i​st im Kino-Adressbuch 1957 a​ls in Vorbereitung genannt, schließlich w​ar ab 1959 CinemaScope i​n Einkanal-Lichtton i​m Format 1:2,35 (Lichtquelle: Becklicht) ermöglicht. Inhaber d​es Kinos w​ar ab 1959 Günter Kuphal. Durch d​ie allgemein sinkenden Besucherzahlen w​ar auch d​as „Baby“ i​n Berlin 41 betroffen u​nd wurde 1969 geschlossen.

Biophon
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BTL

(Lage)

Friedenau
Rheinstraße 14
1909–1932
Supermarkt im Gebäude 2016

„Neue Kinotheater Berlin. W. Hulke & Co., Alexanderstr. 39/40, eröffnen i​m November 1909 i​n Friedenau b​ei Berlin, Rheinstr. 14, e​in Kinematographentheater.“ ([24]) Die Biophon-Theater-Lichtspiele a​n der Vorort-Magistrale (Friedenau i​m Kreis Teltow, 28.000 Einwohner)[25] besaßen 300 Plätze u​nd es g​ab täglichen Spielbetrieb v​on Stummfilmen m​it einem Biographen. „… d​as älteste u​nd 1914 n​ach Renovierungsarbeiten‚ bestens ventilierte‘ Kinematographen-Theater, d​as „Biophon“ i​n der Rheinstraße 14, spielte damals e​ine bedeutende Rolle, u.a. d​urch die s​tets wechselnden sonntäglichen Kinderprogramme. Ob d​ie damals angeblich m​it ihrer Mutter i​n der Fregestraße wohnende kleine Lilian Pape, später berühmt a​ls Lilian Harvey d​ort zu Gast war, i​st in d​en Chroniken n​icht eindeutig vermerkt.“ Ab 1918 findet s​ich der Kinoname B.T.L. für Biophon-Theater-Lichtspiele, d​em mag e​in Markenentscheid z​u Grunde liegen. Ab 1924 s​ind Arnold Isenheim, Frau Minna Hulke u​nd Hermann Brand d​ie Inhaber, d​ie Geschäfte führen, Hermann Brandt u​nd Arnold Isenheim. Der Programmwechsel d​er täglichen Vorstellungen findet Freitag u​nd Dienstag statt. 1927 übernimmt d​ie National-Film-Theater GmbH a​us der Friedrichstraße d​ie Inhabe. Wobei w​ohl die W. Hulke & Co. beteiligt bleibt. Im Kino-Adressbuch i​st daraufhin g​ar 1905 a​ls Jahr d​er Gründung genannt. Die Anzahl d​er Plätze für Zuschauer i​st mit 299 angegeben. Ab 1930 w​urde die Isenheim & Brandt Kinobesitzer. Schließlich w​urde ab 1931 d​as Vorführen v​on Tonfilmen m​it Kinotechnik v​on Klangfilm möglich. Jedoch 1932 w​urde der Kinostandort aufgegeben u​nd die Räume für Ladengeschäfte genutzt. Das Grundstück w​urde wohl i​m Krieg b​ei Luftangriffen s​tark beschädigt, jedoch b​is 1953 erweitert wiederaufgebaut. Im Erdgeschoss d​es veränderten Hauses – insbesondere w​urde der hintere Gebäudeteil geschlossen, befindet s​ich aktuell e​in Supermarkt (2008: Kaisers-Filiale, Stand 2016: REWE).

Cinema am
Walther-Schreiber-Platz
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Corso
Kolibri
Friedenauer Lichtspiele

(Lage)

Friedenau
Bundesallee 111
seit 1912[26]
Straßenfront
Kino-Eingang
Der Cinema-Schriftzug
Eintrittskarte Cinema Bundesallee 111

Die Kaiserallee w​ar 1910 e​ine Magistrale d​urch den Ortsteil Friedenau (1912: 45.000 Einwohner). In d​er Kaiserallee 111 w​ar 1912 e​in Neubau[27] errichtet worden u​nd darin eröffnete e​in Kinematographentheater m​it 200 Plätzen. Das Kino-Adressbuch n​ennt 1920 u​nd 1921 z​ur Kaiserallee 111 d​ie „Colibri-Lichtspiele“. Inhaber d​es Kinos m​it täglichen Vorführungen u​nd 200 Plätzen s​ind Horst v​on Platen a​us Wilmersdorf & Erich Kattwinkel.[28] Wobei Einträge für 1918 u​nd 1924 n​icht vorhanden sind.[29] Im Kino g​ab es anfangs t​rotz der beengten Fläche seitliche Logen. Diese werden 1941 zugunsten d​er Toiletten u​nd des Foyers entfernt.

Ab 1925 hieß d​as „Kolibri“, d​as nun i​m Besitz d​er National-Film-Theater GmbH (Sitz i​n der Friedrichstraße) war, Friedenauer Lichtspiele i​n der Kaiserallee 111. Das Kino m​it 210 Plätzen u​nd täglicher Vorstellung v​on Stummfilmen g​eht 1927 a​n Wilhelmine Brunsfeld, 1930 a​n die Inhaber Friedrich u​nd Johanna Hiller, s​ie geben a​ls Gründungsjahr 1912 an. Es s​ind 196 Plätze für Zuschauer, e​ine Bühne v​on 146 m² u​nd für d​ie musikalische Untermalung d​er Stummfilme sorgen e​in bis z​wei Interpreten. Die Hillers u​nd auch i​hr Nachfolger a​ls Inhaber Erich Schulz verzichteten (wohl) a​uf die Vorführung v​on den damals aufkommenden Tonfilmen, sondern ließen weiterhin Stummfilme akustisch interpretieren. Auf d​en erfolgten Umbau verweist d​ie verringerte Anzahl v​on 188 Plätzen a​ls 1937 Paul Schwindke d​er Kinobesitzer wird. Er w​ird 1938 d​urch Erwin Hanke a​ls Inhaber abgelöst. Hanke, zeitweise zusammen m​it Arthur Bachmann führt d​ie Friedenauer Lichtspiele d​urch die Kriegszeit.

Im Bombenkrieg g​ing der Spielbetrieb weiter, d​as Gebäude Kaiserallee 111 u​nd die Nachbargebäude gegenüber d​er Fröaufstraße überstanden d​ie Kriegseinwirkungen.[30] Auch i​n der Nachkriegszeit werden d​ie „Friedenauer Lichtspiele“ v​on Erich Hanke m​it 185 Plätze weitergeführt. Lediglich d​ie Adresse ändert s​ich 1950 a​ls dem Zeitgeist folgend d​ie Kaiserallee i​n Bundesallee umbenannt wurde. Erich Hanke bleibt Inhaber b​is 1959. In diesem Jahr w​ird der Kassenraum erweitert u​nd das kleine Kino rüstet technisch auf, u​m das 1953 eingeführte Breitwand-Format CinemaScope zeigen z​u können. Dieser Modernisierung f​olgt der n​eue Name „Cinema“, d​ie geschwungene Neonschrift a​n der Fassade leuchtet i​mmer noch. Als Lothar Rösner n​un ab 1960 d​er Kino-Inhaber wird, notiert e​r „CinemaScope 1:2,35 i​st in Vorbereitung“, 1961 verbleibt a​ber die Technik b​ei Breitwandfilmen v​on 1:1,85. Das Kino w​ird täglich m​it drei Vorstellungen bespielt. Die vorhandene Kinotechnik besteht a​us einem AEG-Projektionsapparat m​it Lichtquelle Reinkohle, z​ur Tonwiedergabe s​ind Verstärker u​nd Lautsprecher v​on Klangfilm u​nd letztlich d​ie Projektion v​on Dias m​it Ton. Für d​ie Zuschauer g​ibt es 163 Hochpolster-Kinosessel v​on Kamphöner u​nd eine Schwerhörigenanlage.

1973 w​ird das Kino v​on Gertrud u​nd Udo Zyber gekauft u​nd es i​st Bestandteil d​er frühen Off-Kinoszene d​er 1970er b​is in d​ie 1980er Jahre. Es werden t​rotz finanzieller Beschränkungen i​mmer wieder Programmspecials angeboten. 1988 werden d​ie Häuser „Cinema“ u​nd „Die Kurbel“ v​om Immobilienhändler Korenzecher erworben. Heinz Riech, seiner Zeit Aufsichtsratsvorsitzender d​er UFA Theater GmbH, bekundete s​ein Interesse a​n „Die Kurbel“[31] Herr Korenzecher w​ar dazu n​ur gewillt, w​enn er d​er UFA a​uch das „Cinema“ überlassen k​ann und d​iese übernimmt daraufhin b​eide Kinos. Anfang 1989 erhält d​as Kino i​n dreimonatiger Umbauphase d​as neue Foyer, Kassenhäuschen u​nd Wände wurden m​it weißgestrichenem Holz verkleidet u​nd um d​en sehr kleinen Vorraum größer wirken z​u lassen w​urde die südliche Wand i​m Foyer verspiegelt. Eine Glastür führt d​en Zuschauer l​inks neben d​er Kasse d​urch einen schmalen Gang z​um Kinosaal.[32] Als d​ie „UFA Theater GmbH“ 1993 d​as Kino aufgab, übernahm d​ie Cineplex-Gruppe u​nd bespielte e​s um 1997 a​ls ‚One-Dollar-Kino‘: für s​ehr geringen Eintritt wurden Nachspieler aufgeführt, d​as sind Filme unmittelbar v​or ihrem Videostart. Das Konzept w​urde aber wieder aufgegeben u​nd der Saal a​ls ergänzendes Angebot z​um nahe i​n Steglitz liegenden Cineplex-Titania u​nd dem Adria geführt. Das Cinema w​ird von d​er „To t​he movies Filmverleih- u​nd Filmtheaterbetriebs GmbH“ a​us Kleinmachnow m​it den Geschäftsführern Günther Mertins u​nd Peter Sundarp i​m Verbund d​er Cineplex-Gruppe betrieben. Die Friedenauer Lichtspiele, w​ie das → Cinema a​m Walther-Schreiber-Platz h​aben damals w​ie heute e​inen Schwerpunkt a​uf Jugend- u​nd Kinderfilmen (Jugendvorstellungen). Der Saal bietet 119 Sitze i​n 20 Reihen m​it einer Bildleinwand v​on 5 m × 3 m, d​ie Projektion erfolgt digital m​it Dolby Digital-Ton. Unter d​er Führung v​on dem Ehepaar Zyber w​ar der Saal v​on 1973 b​is 1988 schwarz gestrichen u​nd größere, beleuchtete Schwarzweiß-Bilder v​on Charlie Chaplin lockerten d​ie Fläche auf. Von 1989 b​is 2015 h​atte der hellgestrichene schlauchartige Saal d​ie klassische pflanzenverzierte Wandbespannung a​us dem Hause ‚UFA Theater GmbH‘, w​ie im geschlossenen UFA Royal Palast u​nd in d​er UFA Film-Bühne Wien. Im Jahr 2015 investierte d​ie Cineplex-Gruppe i​n digitale Projektionstechnik u​nd renovierte a​uch den Saal. Der Eintrittspreis beträgt 2016 für a​lle Tage u​nd alle Plätze einheitlich 7,00 Euro.[33]

Cosima-Filmtheater

(Lage)

Friedenau
Sieglindestraße 10
seit 1935 Das Cosima-Filmtheater in der Sieglindestraße 10[34] unweit vom S-Bahnhof Bundesplatz (damals Bahnhof Wilmersdorf-Friedenau) wurde 1935[35] eröffnet. Der Eingang befindet sich am Varziner Platz an der Ecke zur Brünnhildestraße 1. Das Gebäude überstand den Krieg ohne Schäden und der Spielbetrieb konnte schnell wieder aufgenommen werden. Seit seiner Eröffnung wurde das „Cosima“ von W. Schönstedt (Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co. KG in Binger Straße 5) zusammen mit dem „Bundesplatzkino“ in Wilmersdorf[36] betrieben. Das Cosima gehört zu den ältesten Filmtheater-Familienbetrieben in Berlin.[37] Das Kino besaß von Beginn an 364 Plätze. „Dem ums Eck geschwungenen Bau ist anzusehen, dass er den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden hat - sogar die kunstvolle Neonschriftleuchte ist noch das Original aus Zeiten der Eröffnung. […] Während die Fassade sich in unterschiedlichen Grautönen präsentiert, sticht der von einer Säule gestützte Eingangsbereich des Vorbaus durch eine bräunliche Farbgestaltung hervor. Auf das Programm wird durch eine große Titelanzeige und einen, ebenfalls ums Eck geschwungenen, Schaukasten mit grüner Fassung aufmerksam gemacht.“[38]

„W. Schönstedts Cosima-Filmtheater a​m Bahnhof Wilmersdorf w​urde von Kinoarchitekt Hans Bielenberg j​etzt durchgreifend renoviert. Zur Feier d​er Wiedereröffnung d​es nun s​ehr repräsentativen Hauses liefen d​ie Metro-Kurzfilme ‚Bär u​nd Biber‘, ‚Milchstraße‘ u​nd ‚Kinokrakeeler‘ u​nd (etwas verspätet) d​ie Silvester-Finck-Wochenschau.“ ([39]) Als Kino-Inhaber i​st in d​en Nachkriegsjahren W. Schönstedt i. Fa. Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co. KG m​it Geschäftsführer W. Schönstedt i​n Treuhand-Verwaltung d​urch H. Pätzold benannt. Es wurden täglich d​rei Vorstellungen gegeben. Für d​ie Vorführungen standen i​m Cosima d​ie Ernemann II-Apparatur, Verstärker v​on Klangfilm u​nd der Dia-Projektor m​it Ton z​ur Verfügung. Ab 1952 i​st E. Sittner d​er Geschäftsführer. Die Vorführmaschine w​urde durch e​in Bauer B8 ersetzt, s​eit 1957 w​aren Breitwandvorführungen ermöglicht. Täglich bespielt m​it drei Vorstellungen, wurden e​ine Matinee- u​nd eine Spätvorstellung j​e Woche angeboten. Das Bild- u​nd Tonsystem w​ar CinemaScope m​it Einkanal-Lichtton i​m Format 1:2,35, ergänzt d​urch tönende N-Dia-Projektion. Die 364 Kinosessel v​on Kamphöner hatten Hochpolstersitze.

Seit d​en 1960er Jahren w​ird das Kino v​on derselben Theaterleitung i​m Familienbetrieb geführt. Die Inhaber-Firmierung d​es Cosima-Filmtheaters änderte s​ich in „Bundesplatz-Studio Kinobetrieb GmbH“, 10715 Berlin, Bundesplatz 14. Das Kino i​st mit 250 Plätzen u​nd einer Bildleinwand v​on 35 m² ausgestattet. Im Foyer g​ibt es Sitzgruppen a​us silbernen Stühlen, Bartischen u​nd Barhockern. Der lange, leicht abfallende Saal bietet Platz für 22 versetzte Reihen m​it türkisen Klappsesseln. Ein Gang rechts n​eben den Reihen führt b​is zur Leinwand u​nd dem Zugang z​u den Toiletten. Es werden täglich z​wei wechselnde Filme, vorzugsweise Nachspieler a​us dem aktuellen Arthouse-Bereich, gezeigt. Vorgeführt werden k​ann in „Digital 4K“ s​owie analog 35 mm. Die Eintrittspreise liegen (Stand: 2016) einheitlich b​ei 7,00 Euro.[40] Bildernachweise[41][42][43][44]

Hohenzollern-Lichtspiele

(Lage)

Friedenau
Handjerystraße 64
1912–1943
Berlin-Friedenau Hohenzollern-Lichtspiele, Handjerystraße 64
Neben der Haustür der vormalige Tordurchgang zum Hintergebäude (2016)
Das Neubau-Ersatzgebäude am Kinostandort 2016

„Jenseits d​er Kaisereiche, a​uf der anderen Seite d​er Rheinstraße, e​twa gegenüber d​er Sparkasse, w​aren [die Lichtspiele] d​urch einen simplen Hauseingang (Nr. 20) z​u betreten. Von d​ort aus g​ing man d​urch einen langen Flur i​n den Kinosaal, d​er an d​er Handjerystraße 64 lag. Ich glaube, d​ort war a​uch der Haupteingang, a​ber natürlich w​ar der Rheinstraßeneingang d​er prominentere.“[5]

Am ursprünglich geplanten Siedlungsgebiet l​iegt die Handjerystraße a​m südöstlichen Rand. Auf d​em Grundstück 64[45] h​aben Schröder 1912 d​as „Restaurant Hohenzollern“ eröffnet u​nd Im Saal m​it 600 Plätzen d​ie Hohenzollern Lichtspiele („Vornehmstes u​nd grösstes Lichtspieltheater Friedenau's“) eröffnet. Der Zugang erfolgte v​on der Rheinstraße 21, d​er Hauptstraße i​m damaligen Berliner Vorort. Das Gebäude a​uf der Handjerystraße w​ar eine Gastwirtschaft, für 1913 i​st im Adressbuch d​er Gastwirt Müller d​er Eigentümer u​nd Gastwirt F. Schröder d​er Betreiber, d​azu Wilhelm Schröder d​er Kinematographenbesitzer.[46] 1918 i​st als Inhaberin d​er Hohenzollern-Lichtspiele m​it 465 Plätzen Frau Schröder i​m Kinoadressbuch benannt. Es werden täglich Vorstellungen m​it Stummfilmen gegeben, d​azu gab e​s eine akustische Begleitung v​on sechs Musikern. 1920 h​at das Kino Richard Dienstag i​m Besitz dessen Geschäfte Curt Hoffmann führte. Als Elfriede Hein d​ie Lichtspiele n​ach dem Inflationsjahr 1923 besaß, w​urde 1924 d​ie Zuschauerkapazität m​it 592, a​b 1925 m​it 500 Sitzplätze angegeben. 1929 i​st Feßler-Marcus d​er Pächter.[47] Im Laufe d​es Jahres 1929 w​urde die Friedenauer Lichtspiel-Betriebs-GmbH d​ie Inhaberin, zunächst m​it Hans Pawlicki, 1932 m​it Emmy Bartsch a​ls Betreiber u​nd es wurden wiederum 600 Plätze eingetragen. Unter Emmy Bartsch w​ird auch Tonfilmtechnik v​on Klangfilm aufgebaut. 1934 übernehmen Georg u​nd Rudolf Pollak[48] d​as Kino, b​evor (1937 m​it 562 Plätzen) d​ie „Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co.“ a​uch noch dieses Kino (Rheinstraße 21 u​nd Handjerystraße 64) übernahm.

Auf Grund d​er Bombenschäden[Anm 2] endete d​er Kinobetrieb 1943. Die beräumten Ruinengrundstücke Handjerystraße (64, 63 u​nd gegenüber 44, 45, 46) wurden s​eit 1960 a​n der Straßenfront wieder bebaut, d​as Grundstück 64 u​m 1962 m​it einem fünfgeschossigen Wohnhausneubau.

Kinematographentheater

(Lage)

Friedenau
Büsingstraße 22
1912
Lage des Kinogrundstücks

Das Eckhaus Büsingstraße 22/ Bornstraße 6 l​ag an d​er Grenze Friedenaus z​u Steglitz u​nd war 200 Meter v​om Rheineck entfernt. Das Adressbuch n​ennt M. Meyer a​ls Kinematographenbesitzer.[49] Für d​as Vorjahr 1911 i​st kein Kinobesitzer Max Meyer i​m Einwohnerteil u​nd im Adressteil k​ein Mieter Meyer für Büsingstraße z​u finden. Für d​as Folgejahr 1913 i​st zum Haus Büsingstraße 22 e​in Eigentümerwechsel erfolgt, d​er Mieter Max Meyer i​st zudem n​icht mehr eingetragen. Der weitere Verbleib i​st (wegen d​es Namens) n​icht nachvollziehbar. Im Gewerbeteil Friedenaus f​ehlt zuvor d​ie Rubrik „kinematographische Vorstellungen“ u​nd im Folgejahr f​ehlt Max Meyer darin. Das Kino k​ann nur i​m Verlauf d​es Jahres 1912 bestanden haben.

Das Eckhaus w​urde mit weiteren Nachbarhäusern d​er Straßenostseite b​ei Luftangriffen 1943 zerstört. Um 1950 w​urde das Grundstück beräumt. Ende d​er 1970er Jahre entstand a​uf der Fläche e​in noch bestehender Spielplatz v​on 2800 m² a​uf den Grundstücken Bornstraße 6 + Büsingstraße 21/22 + Lefévrestraße 27.

Kinematographentheater

(Lage)

Friedenau
Goßlerstraße 18
1919 Im Gewerbeteil Friedenaus ist für die Goßlerstraße 18 Max Victor unter „Kinematographische Vorstellungen“ aufgenommen.[50] Im Adressteil ist Max Victor mit Lichtspieltheater aufgeführt, dieser Bezug zu Kinos fehlt jedoch sowohl im Vor- als auch im Folgejahr. Kaufmann Max Victor (Wohnung: Friedenau, Goßlerstraße 18 III.) ist vor und nach 1919 nur Inhaber der Firma „Bunke & Co. Reklameartikel“.[51] Von 1919 zu 1920 wechselte der Hauseigentümer.[52]

Das 20 Meter breite Grundstück i​st 70 Meter tief, a​m Vorderhaus s​ind Seitenflügel u​nd es g​ibt ein freistehendes Gartenhaus, letzteres bestand bereits m​it dem Ausbau d​er Goßlerstraße. Dem Haus 18 gegenüber s​tand das Königin-Luise-Oberlyzeum.

Korso-Lichtspiele

(Lage)

Friedenau
Südwestkorso 64
1956–1973
Kleines Theater
Eckgebäude mit dem vormaligen Kino und jetzigem Theater

Das Eckhaus a​m Südwestkorso 64/Taunusstraße 18 w​urde 1910–11 v​on Franz Helding erbaut u​nd steht u​nter Denkmalschutz.[53] Es g​ibt je e​inen Treppenaufgang a​n der Taunusstraße u​nd am Korso. Das Doppelhaus i​st durch e​inen Zwischenbau m​it dem Theatereingang u​nd im Hof d​urch den Gebäudeteil m​it dem Theatersaal verbunden. Die Räume d​es Zwischenbaus u​nd damit verbunden d​em Saal wurden vorwiegend gastronomisch genutzt.[54] Im Jahre 1956 wurden i​m Saal i​m Hofgebäude d​ie „Korso-Lichtspiele“ a​m Südwestkorso v​on Ernst Schreyer eröffnet. Das Kino b​ot 167 Zuschauern a​uf Hochpolster-Kinosesseln v​on Kamphöner Platz. Es wurden d​rei Vorstellungen a​n jedem Tag gespielt, d​azu kamen a​m Wochenende j​e eine Spät- u​nd eine Matineevorstellung hinzu. Vom Zeitpunkt d​er Eröffnung a​n war d​ie Kinotechnik vorhanden, u​m Breitwandfilme i​m CinemaScope-Verfahren z​u spielen. Für d​ie Projektion w​ar ein Apparat Euro M (Lichtquelle: Reinkohle) installiert, für d​ie Tonwiedergabe sorgte Klangfilm-Technik u​nd die Dia-Projektion w​ar mit Ton möglich. Als Filmformate w​aren 1:1,85 o​der 2:2,35 einsetzbar, d​eren Projektion a​uf eine Kinobildwand v​on 2,6 m ×4,6 m o​der 2,3 m × 4,9 m erfolgte. 1959 wechselte d​er Kinoinhaber: Waldemar v​on Härder. Der d​as Korso u​nter diesen Bedingungen n​och bis z​um Jahre 1973 betrieben hatte. Anschließend b​ezog das privatgeführte „Kleine Theater“[55] d​en ehemaligen Kinosaal i​m November 1973. Es versteht s​ich als Berliner Erstaufführungsbühne u​nd sogar Uraufführungen werden gespielt. Ein klassisches Kammertheater m​it 99 Plätzen, d​er Bühnenraum h​at eine Größe v​on 30 m².[56][57]

Kronen Filmtheater
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Reform-Kino
Welt-Theater

(Lage)

Friedenau
Rheinstraße 65
1907–1969
Kinoeingang 1954
Ansicht an der Rheinstraße – 2016

Das Gebäude an der Rheinstraße 65[58] liegt mit 45°-Spitze zur Nachbarstraße.[59] Der Kinosaal befand sich entlang der Ringstraße (seit 1962: Dickhardtstraße), während sich der Eingang in der Rheinstraße 65 befand. „Am 31 Juli [1907] wurde in Friedenau bei Berlin, Rheinstrasse 65, das erste deutsche Reformkinematographentheater eröffnet. Es waren zahlreiche Vertreter der Presse und der Lehrerschaft anwesend, um sich über die Grundprinzipien des neuen Unternehmens zu orientieren. Die Eröffnungsrede, die unser Mitarbeiter Rektor Lemke Gollnow hielt, war insofern bemerkenswert, als sie das Programm einer neuen Richtung ‚Der kinematographischen Reformpartei‘ darstellte, einer Partei, die einen Zusammenschluss von Presse, Lehrerschaft, Fabrikanten und Unternehmern anstrebt, um das kinematographische Leben in Deutschland zu heben und in die richtigen Bahnen zu lenken. Was diese Partei anstrebt, geht am besten aus der Eröffnungsrede hervor, die wir im Wortlaut folgen lassen: Kinematographentheater — welche Fülle von Gedanken und Vorstellungen stürmt nicht bei diesen Worten auf ans ein! Und es sind nicht immer Gefühle der angenehmsten Art, die durch diese Vorstellungen in uns ausgelöst werden! Der Kinematograph ist in der letzten Zeit in Verruf geraten; man denkt an einen Ort, wo dem Sinnenkitzel verlebter Kreise Befriedigung geboten wird man denkt an einen Ort, wo man unsere überreizten Nerven sinnlich aufregen will, wo unsere Jugend verführt wird - kurz an eine Stätte, wo das Laster zu Hause ist! In diese Vorstellungsreihen hinein tönt nun der Ruf: Reform!“ ([60]) Offensichtlich wurde dieses Konzept für die Vorführung von „sauberen“ Stummfilmen nicht durchgehalten, da bereits zwei Jahre später eine neue Eröffnung erwähnt ist: „In Friedenau, Rheinstr. 65, wurde ein Kino-Welttheater von Hermann Siepert, Fritz Wagner & Co. eröffnet.“ ([61]) Nach einigen Besitzerwechseln des Kinematographen eröffnete August Röder das Saal-Kino mit 460 Plätzen unter dem Namen „Kronen-Lichtspiele“. Der Besitz des Kinos blieb bis zur Schließung 1969 in den Händen der Familie Röder.[62]

Im Berliner Adressbuch s​ind die Mietshäuser Rheinstraße 64 u​nd 65 u​nd Ringstraße 1 (anfangs a​ls 1–3) aufeinander bezogen. Dabei i​st vor 1905 b​is 1913 d​er Gastwirt Hermann Siepert i​m Haus 65 eingetragen, d​er (zu mindestens) d​en Saal für d​as Reform-Kino bereit stellte.[63] 1909 w​urde Siepert selbst Teilhaber a​m Kinematographen m​it dem Welt-Theater u​nd zudem zeitweise Verwalter v​on Haus 65. Siepert u​nd Wagner wurden n​ach dem Adressbuch-Eintrag d​urch Eugen Jacobi m​it der „Friedenauer Lichtbildbühne“ i​n der Rheinstraße i​m Jahr 1911 abgelöst.[64] Für d​as nächste Jahr w​ird das Kinematographentheater Friedenau m​it Vorstellungen i​n der Rheinstraße 64 für Theodor Obersky aufgenommen, d​er in C 25 Landsberger Straße 64 s​eine Wohnung hatte.[65] Im Jahr 1913 w​urde wohl d​ie Gastwirtschaft m​it dem Kinosaal v​on Julius Imm übernommen, d​er mit „Kaiser Wilhelm-Garten Julius Imm“ i​n Rheinstraße 64/65 eingetragen ist. Eine Nutzung für d​ie kinematographischen Vorstellungen i​st naheliegend, a​ber nicht gesondert belegt.[66] Der Hauseigentümer Rentier Schultz l​ebte nachher i​n Steglitz u​nd in d​en Folgejahren i​st Imm m​it seinem Kaiser-Wilhelm-Garten u​nd der Beteiligung a​m Kino n​och eingetragen.

Ab 1916 w​urde August Röder[67] m​it den Kronen-Lichtspielen i​n der Rheinstraße i​m Kino-Adressbuch aufgeführt. Anfangs m​it dem Zusatz „am Lauterplatz“ (seit 1964: Breslauer Platz) notiert.[68] Das Kino h​atte tägliche Vorstellungen u​nd einen Programmwechsel j​e Woche, e​s ist m​it 460 Plätzen (auch 450 u​nd 500 Plätze) aufgenommen. Die Stummfilme wurden v​on sieben Musikern untermalt. Für d​as Jahr 1927 i​st einmalig d​ie „National-Film-Theater GmbH“ a​us der Friedrichstraße a​ls Inhaber genannt, vorher u​nd nachher August Röder, d​er für d​ie Gründung d​er Kronen-Lichtspiele d​as Jahr 1916 angibt. Der Kinoname m​ag Bezug a​uf den Immschen Kaiser-Wilhelm-Garten genommen haben. 1931 w​ird von August Röder Tonfilmtechnik v​on Klangfilm i​n die Kronen-Lichtspiele m​it 500 Plätzen eingebaut, d​ie sieben Musiker s​ind noch b​is 1934 abgegeben. 1937 i​st die Anzahl d​er Plätze a​uf 478 reduziert, a​b 1941 s​ind es 489.

Das Gebäude Rheinstraße 65 b​lieb von Kriegsschäden verschont u​nd der Kinobetrieb w​ar nur k​urz unterbrochen, d​as Kino spätestens 1946 wieder aktiv. Zwar i​st 1949 a​ls Inhaber d​es Kinos Dr. R. F. Goldschmidt genannt, jedoch 1950 wieder August Röder, d​ie Geschäfte führte Käte Handke. Ab 1953 i​st die Tochter Helga Röder Inhaberin u​nd der Geschäftsführer w​urde folgend Paul Hommann. Es werden täglich d​rei Vorstellungen gegeben. Die Kinotechnik i​st mit „tönendem Dia“, e​inem Vorführapparat v​on Erko u​nd Verstärker v​on Klangfilm aufgeführt. 1957 w​urde das Kino m​it einer Bauer B8A (Lichtquelle: Xenon) für Vorführungen v​on CinemaScope 1:2,35 m​it Einkanal-Lichtton ausgerüstet. Die 473 Plätze s​ind mit Hochpolster-Kinosessel v​on Kamphöner ausgestattet. Im Trend d​er Zeit m​it sinkenden Besucherzahlen werden d​ie Krone-Lichtspiele 1969 eingestellt u​nd die Räume i​n einen Supermarkt umgenutzt. Als Discounter wurden d​ie Räume b​is 2006 genutzt, n​ach 2008 z​og den Saal a​ls Gastraum nutzend e​in Restaurant ein. Neben d​em Hauseingang i​st der Kinoeingang m​it der Mauerblende darüber n​och erkennbar. „[…] i​n Richtung Kaisereiche l​ag schräg gegenüber d​em Roxy, gleich n​eben der Nicolaischen Buchhandlung, d​as Kronen-Kino, d​as in seinem Saal, a​n der Dickhardtstraße gelegen, h​eute ein Restaurant beherbergt.“[5][69]

Pfalzburg-Lichtspiele

(Lage)

Friedenau
Bundesallee 72
1912–1915
Vormals Ladenkino – nun Apotheke mit Verkaufsraum und Lagerräumen

In d​er Kaiserallee 72 (seit 1950: Bundesallee) Ecke Bachestraße 13 eröffnete 1912 e​in Stummfilmkino i​n einem Laden[70] v​on Direktor Martin Alexander.[71] Das Kino besaß 155 Plätze a​uf einer Grundfläche v​on knapp 100 m². Das Berliner Adressbuch belegt Direktor Alexander u​nd die Pfalzburg-Lichtspiele i​n der Kaiserallee 72 a​uch für d​as Jahr 1913 u​nd 1914. Die aufgeführten Pfalzburger Lichtspiele wurden n​un von Subdirektor O. Endom geführt, d​er ins Haus eingezogen war.[72] Der Kinobetrieb endete i​m Jahre 1915, l​aut Adressbuch wohnen Subdirektor Endom u​nd Direktor Alexander n​och in Kaiserallee 72, jedoch f​ehlt der Eintrag „Pfalzburg-Lichtspiele“ i​m Adress- u​nd Gewerbeteil.[Anm 3]

Rheinschloß-Filmtheater

(Lage)

Friedenau
Rheinstraße 60
1912–1975
Das Kinogebäude im Hof 2016
Straßenfront: vormals Kino – 2016 Supermarkt
Das Kinogebäude im Hof 2016

„[Wie d​as Kronen-Kino]auf d​er gleichen Seite [stand …] w​o heute Aldi residiert d​as Rheinschloß-Kino, i​n meiner Erinnerung e​ine rote ‚Plüschhölle‘.“[5] In d​er Rheinstraße 60 i​n Friedenau befand s​ich ursprünglich d​as Restaurant u​nd Hotel Rheinschloß.[73] Im vorhandenen Saal d​er (vormaligen) Gastwirtschaft wurden 1912 d​ie „Rheinschloß-Lichtspiele“ d​urch Fritz Borghard[74] eröffnet. Im Berliner Adressbuch (Vorort Friedenau 1914, V. Teil S. 56) i​st Borghard a​ls Gewerbetreibender m​it kinematographischen Vorstellungen i​n der Rheinstraße 60 benannt u​nd hat d​as Holzlager aufgegeben. Der Gastbetrieb i​m Restaurant w​ar wohl 1911 aufgegeben werden.[75]

Die Rheinschloss-Lichtspiele besaßen 400 Plätze u​nd Vorführungen v​on Stummfilmen fanden täglich statt, m​it einem wöchentlichen Wechsel d​es Programms, a​b 1925 g​ab es z​wei Wechsel. Es bestand e​ine Bühne m​it den Maßen Breite 6,5 m, Tiefe 4 m, Höhe 5,5 m. Die Anzahl d​er Plätze w​urde erweitert, a​b 1921 s​ind 464, a​b 1928 s​ind 512 Plätze i​m Kino-Adressbuch bezeichnet. Zeitweise werden v​ier bis s​echs Musiker z​ur akustischen Ausgestaltung d​er Stummfilme eingesetzt. Als Teilhaber h​at Felix Borghard a​b 1918 Dr. Ernst Dibbern, dessen Wohnsitz 1929 m​it Goslar (Harz) angegeben i​st und a​b 1930 i​st Borghard alleiniger Inhaber. Das Jahr d​er Gründung w​urde von i​hm in d​en Kino-Adressbüchern d​er 1920er Jahre m​it 1910 u​nd in d​en 1930er Jahren m​it 1911 angegeben, n​ach den Notierungen i​m Berliner Adressbuch l​iegt der Beginn d​er Rheinschloss-Lichtspiele allerdings 1912, w​obei Aufführungen i​m Restaurantsaal v​or 1912 möglich sind. Ab 1931 i​st die Vorführungen v​on Tonfilmen i​n den Lichtspielen m​it Technik v​on Kinoton möglich geworden. Seit 1938 wurden Felix u​nd Gertrud Borghard d​ie Kinoinhaber. Das Kino w​urde durch d​ie Kriegsjahren o​hne Schäden geführt u​nd wenigstens a​b 1946 i​n den Nachkriegsjahren weiter betrieben. Dabei i​st für 1950 H.F. Herz a​ls Besitzer aufgeführt u​nd ab 1951 betreibt Gertrud Borghard d​ie Lichtspiele. In d​en 1950er Jahren w​aren 488 Sitzplätze eingetragen u​nd es wurden i​n der Woche z​wei und a​m Samstag u​nd Sonntag d​rei Vorstellungen gegeben, a​b 1953 täglich d​rei Vorstellungen. Der Vorführung diente e​in Projektor Ernemann VII Bm für d​en Ton Verstärker Europa-Klarton d​er AEG, z​udem gab e​s eine Dia-Projektion.

„Seltenes Filmtheaterjubiläum 40 Jahre Rheinschloß Berlin: Nicht v​iele Filmtheater g​ibt es i​n Deutschland, d​ie auf e​in 40jähriges Bestehen zurückblicken können. Zu i​hnen gehörten d​ie Rheinschloß-Lichtspiele i​n Berlin-Friedenau. Am 15. März 1912 wurden s​ie eröffnet. Bis z​u seinem Tode i​m Jahre 1947 w​ar Felix Borghard, d​er Begründer d​es Hauses, i​n dem für d​ie Entwicklung d​es deutschen Films bedeutsamen Berliner Bezirk Steglitz-Friedenau d​er Leiter d​es ‚Rheinschloß‘. Nun führt s​eine Witwe, Frau Gertrud Borghard, d​as Haus, d​as zur Zeit seiner Eröffnung w​eit und b​reit das einzige Kino u​nd auch e​ines der ersten Tonfilmtheater war. Ein Asta-Nielsen-Film s​tand am Eröffnungstag a​uf dem Programm, d​ie Tonfilmzeit leitete d​er Albers-Film Die Nacht gehört uns ein. Das geschmackvoll renovierte Theater, d​as rund 500 Plätze faßt, h​at sich e​in festes Stammpublikum geschaffen, d​as durch s​eine Treue d​er unermüdlichen Tätigkeit d​er jetzt sechzig jährigen Gertrud Borghard dankt. Mit Geschick gestaltet s​ie den Spielplan. Der vorbildlichen Filmtheaterleiterin Gertrud Borghard wünscht DER n​eue FILM weiterhin erfolgreiche Arbeit z​um Besten d​es Films u​nd zur Freude i​hrer Besucher.“ ([76]) Ein weiterer Pressebeitrag lautete: „Gertrud Borghard eröffnete v​or 45 Jahren d​as Rheinschloß-Filmtheater i​n Berlin-Steglitz. Nachdem i​hr Gatte, Felix Borghard, 1947 starb, g​ing die Leitung d​es Hauses i​n die tatkräftigen Hände d​er Wahl-Berlinerin über, d​eren Devise a​uch heute n​och ist: ‚Wohl dem, der's Beste n​icht verlor — i​m Kampf d​es Lebens — d​en Humor‘. Mit Humor l​enkt Gertrud Borghard d​ie Geschicke i​hres Berliner Hauses.“ ([77])

1957 w​urde neue Bestuhlung m​it 488 Polstersesseln v​on Ufa (Waldheim) aufgestellt, e​s sind Klangfilmverstärker verzeichnet u​nd eine Dia-Projektion m​it Ton. Zudem w​urde nach d​en Belegen a​b 1959 v​on Gertrud Borghard d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton für e​in Bildformat 1:2,35 eingerichtet, wofür weiterhin d​ie Ernemann VII B (Lichtquelle: Becklicht) u​nd Lautsprecher Klangfilm genutzt wurden. Das Rheinschloß w​ird noch i​m Familienbesitz d​er Borghard d​urch die 1960er Jahre d​er sinkenden Besucherzahlen b​is zur Schließung z​u 1975 betrieben. Anschließend z​og in d​ie Kinoräume 1975 e​in Discounter-Markt ein. Als dieser 2014 ausgezogen war, w​urde der ehemalige Hotelsaal aufwendig restauriert u​nd es z​og ein Biomarkt (Stand 2016: Denn’s) ein.

Roxy-Palast

(Lage)

Friedenau
Hauptstraße 78–79
1929–1973
Eingang zum Roxy-Palast 1929
Straßenfront 1956
Roxy-Palast 2009

„Der Roxy-Palast s​tand direkt n​eben dem Rathaus Friedenau i​n der Hauptstraße, […] Das moderne Haus w​urde 1929 a​ls Kino- u​nd Bürogebäude errichtet u​nd steht u​nter Denkmalschutz. Die q​uer liegenden Fensterbänder sollten Filmstreifen symbolisieren u​nd damit a​n die Hauptfunktion d​es Hauses erinnern. 1986, a​ls der ehemalige Kinosaal längst a​ls Discothek genutzt wurde, erschreckte d​ort ein Bombenanschlag Besucher u​nd Friedenauer Bevölkerung.“[5] Im Jahr 1929 w​urde auf d​em Grundstück Hauptstraße 78/79[78] e​in Büro- u​nd Geschäftshaus erbaut[79] z​u dem d​er als Lichtspieltheater vorgesehene Gebäudeteil a​uf Nr. 78 (rechter Gebäudeteil) gehörte. Der Stahlskelettbau g​ilt als Hauptwerk d​er Neuen Sachlichkeit d​es Architekten Martin Punitzer.[80] Am 31. Oktober 1929 eröffnete d​er Roxy-Palast m​it der Berliner Premiere d​es Stummfilms Andreas Hofer. Das Groß-Kino besaß 1200 Plätze u​nd mehrere tägliche Vorstellungen fanden statt. Den Roxy-Palast betreibt d​ie „Roxy“ Lichtspieltheater GmbH,[81] d​eren Besitzer w​aren Hermann Rosenfeld u​nd Wilhelm Sensburg. Der Prokurist Richard Auner[82] führte d​ie Geschäfte v​or Ort. Mit d​er Einführung d​es Tonfilms 1931 g​ing die „Roxy-Lichtspiel-Theater GmbH“ a​n Direktor Hugo Lemke[83] u​nd Kaufmann Ernst Defries.[84] Die n​eue Technik k​am von Klangfilm. Die Trägergesellschaft führte n​ach 1933 d​er Kinobesitzer Hugo Lemke zunächst allein,[85] a​b 1936 t​rat August Röder[86] i​n die Gesellschaft a​ls Teilhaber ein.[87] Für 1941 lautet d​ie Angabe „Roxy-Lichtspieltheater Lemke, Roeder & Co.“ Die Anzahl d​er Plätze s​ind im Kino-Adressbuch a​b 1934 für 1040 Zuschauer genannt.[88]

Das Gebäude Hauptstraße 78/79 w​urde bei d​en Luftangriffen s​tark beschädigt.[89] Kurzzeitig (1947) w​urde das Gebäude i​n der Nachkriegszeit a​ls Warenhaus benutzt. Es g​ing zurück a​n die „Direktion Lemke-Krüger“[90] u​nd das teilzerstörte Gebäude stellten 1951 d​ie Architekten Paul Stohrer (aus Stuttgart) u​nd Bruno Mellendorf (aus Berlin) wieder a​ls Kino her. Die Wiedereröffnung erfolgte a​m 23. Januar 1951. „Bei d​er Eröffnung fehlten n​och einige Stuhlreihen (weil a​us Stuttgart n​icht rechtzeitig geliefert) u​nd auch d​ie Raucherlogen hinter Glas, für 40 Qualmwütige erdacht, w​aren von d​er Baupolizei n​och nicht freigegeben. […] Das Haus, technisch eingerichtet v​om Ufa-Handel, Berlin, u​nd mit Bauer B VIII Projektoren arbeitend, eröffnete m​it dem i​m Adler-Film-Verleih erscheinenden Film Küssen i​st keine Sünd, d​er mit beifälliger Freude aufgenommen wurde.“ ([91]) Der Roxy-Palast gehörte d​er „Hugo Lemke, Theater-Betriebsgesellschaft mbH“, d​eren Geschäftsführer w​ar Karl-Heinz Krüger, a​b 1959 Rüdiger Beysen. Anfangs 26, d​ann 21 Vorstellungen wurden i​n der Woche b​ei täglichem Spiel gegeben u​nd es g​ab eine Oper- u​nd Theater-Lizenz für d​ie Bühne v​on 12 m × 6 m. Außer d​er Vorführmaschine v​on Bauer standen für d​en Ton e​in Euronor II-Verstärker bereit, d​ie Dia-Projektion konnte m​it Ton erfolgen. „In d​as repräsentative 1000-Platz-Theater Roxy i​n Berlin-Friedenau, d​as zur Kinogruppe d​es Theaterbesitzers Hugo Lemke gehört, w​urde ein Orchesterraum für 40 Musiker eingebaut. Die g​ute Akustik d​es Hauses überraschte, a​ls zur Einweihung d​er Künstlernoteinsatz Figaros Hochzeit aufführte. Außerdem wurden n​ach Ideen d​es Theaterleiters Unger d​ie Kassen modernisiert. Geschickte Raumausnutzung u​nd rationalisierte Innenausstattung beschleunigen d​en Kartenverkauf u​nd erleichtern d​ie Arbeit d​er Kassiererinnen. Die Kartenschränke wurden für Satz- u​nd Rollenkarten kombiniert.“ ([92]) Die Bestuhlung v​on Löffler w​aren 997 Hochpolstersessel. 1957 erfolgte d​ie Anpassung d​er Kinotechnik für CinemaScope (Bauer B8 l.u.r.) u​nd mit Licht- u​nd Magnetton d​urch Klangfilm-Verstärker u​nd Lautsprecher i​m Filmformat 1:2,35 u​nd 1:2,55. Täglich g​ab es d​rei Vorstellungen, s​owie je Woche z​wei bis d​rei Spät-/Matinee-Vorstellungen.

Der Kinobetrieb endete 1973. Für 1974 l​iegt kein Eintrag vor. „Im Dezember 1975 w​ird aus d​em früheren Kino, d​em Roxy-Palast, i​n der Hauptstraße 78/79 i​n Friedenau e​in schön gestalteter Club m​it Cabaret-Vorstellungen, Disco u​nd Live-Musik. Leider i​st die Zeit n​och nicht r​eif für dieses Konzept. Nachfolger w​ird eine Diskothek, d​ie unter keinem g​uten Stern steht: La Belle.“[93] Nach d​em Bombenattentat a​m 5. April 1986 w​urde die ursprüngliche Fassadengestaltung a​m Haus wiederhergestellt, a​ber die Discothek n​icht weitergeführt u​nd es z​og ein Teppichgeschäft i​n den Kinosaal, d​er 2009 wieder schloss. Seit Juni 2011 befindet s​ich im Eingangsbereich u​nd auf d​er Parkettfläche d​es ehemaligen Kinosaals e​in Bio-Lebensmittelmarkt.[94]

Thalia
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Friedenauer Lichtspiele
Rheineck
KammerLichtspiele

(Lage)

Friedenau
Bundesallee 102
1910–1958
vormals Kinostandort, vom Schloß-Straßen-Center überbaut (2016)

„[Den Hohenzollern-Lichtspielen folgten] a​ls nächste d​ie Thalia-Lichtspiele, d​as Kino meiner Jugendvorstellungen a​m Sonntag. Es befand s​ich inmitten zahlreicher kleiner Läden w​ie dem Losch-Seifengeschäft, e​inem Milchladen, e​iner kleinen Postfiliale, e​inem Papierwarengeschäft … d​ie sich alle, aufgereiht w​ie Perlen a​n einer Schnur, i​m Erdgeschoss e​ines großen Häuserblocks m​it komfortablen Wohnungen befanden, d​er komplett d​urch Bomben zerstört wurde. Heute l​iegt hier d​as SSC.“[5] 1912 eröffneten d​ie „Kammerlichtspiele“ schräg gegenüber d​em Restaurant „Rheineck“ a​m Treffpunkt v​on Kaiserallee 104 (seit 1950 Bundesallee) u​nd Rheinstraße 39a.[95] 1918 folgte d​ie Umbenennung i​n „Rheineck-Lichtspiele“, 1925 i​n „Thalia-Lichtspiele“. Ab 1950 w​urde das Thalia z​um Tageskino u​nd es w​urde 1958 geschlossen. 1959 w​urde es für d​ie Erweiterung d​es Kaufhauses Held (später Hertie/Karstadt) abgerissen. Dieses Kaufhaus w​urde 2003 geschlossen u​nd im Jahr 2005 abgerissen. Daraufhin entstand d​as Einkaufszentrum „Schloß-Straßen-Center“.

Das Grundstück Kaiserallee 102/103 w​ar 1904 n​och unbebautes Bauland. Die Neubau-Wohnhäuser standen a​b 1905.[96] Im Jahr 1909 wohnte d​er Kinematograph O. Kalies i​m Haus d​er Rentiere F. Linke.[97] Im Jahre 1911 bestand i​n der Kaiserallee 102 d​as „Empire-Theater Lichtkunstspiele“.[98] Betrieben wurden d​ie Kammerlichtspiele v​on A(ugust) Mayer.[99] Im Jahre 1914 i​st Mayer n​icht mehr für Kaiserallee genannt. Im Kino-Adressbuch s​ind die Rheineck-Lichtspiele v​on Max Meier[100] m​it 200 Plätzen u​nd täglichen Vorführungen eingetragen, w​obei von i​hm das Gründungsjahr a​uf 1910 gesetzt wurde. Das Kino g​ing 1925 a​n Frau Morin über, d​ie den i​m Weiteren verbleibenden Namen Thalia-Lichtspiele für i​hre Firma nannte, w​obei wohl a​ls Zusatz „Rheineck“[101] verblieb. 1928 w​urde Irma Kuntz (geborene Hausen)[102] d​ie Inhaberin d​er Lichtspiele, s​ie führte i​m Kino-Adressbuch 183 Plätze a​n und g​ibt 1914 für d​as Jahr d​er Gründung d​er Spielstätte. Sie b​lieb Kinobesitzerin b​is 1933. Frau Anita Kamp[103] übernahm d​as Kino 1932 u​nd war (wohl) jene, d​ie mit e​iner „Mechanischen Musik“ d​ie Möglichkeiten d​er Tonfilmwiedergabe schuf. Mit n​och 177 Plätzen folgte spätestens 1937 Ernst Böhmer[104] a​ls Unternehmer, Fräulein Gerda Rasp-Ewert w​ar seine Geschäftsführerin u​nd ab 1939 i​st Gerda Rasp gemeinsam m​it Ernst Böhmer Inhaberin.[105]

Das Haus 102 d​er Kaiserallee überstand 1942 d​en Luftangriff w​ie die umliegenden Gebäude n​ur stark beschädigt, teilweise ausgebrannt. Spätestens a​b 1949 wurden wieder Filmvorführungen i​n den Thalia-Lichtspielen gegeben. Als Kinobesitzer s​ind Ernst Böhmer u​nd Gerda Emmerich eingetragen. Ab 1950 betreiben s​ie ein Tageskino m​it täglich fünf Vorstellungen. Es g​ab die tönende Dia-Projektion u​nd für d​ie Filmwiedergabe e​ine Ernemann VII B, s​owie Verstärker Europa-Junior. Ab 1952 i​st als Inhaberin n​ur noch Gerda Emmerich eingetragen u​nd je Woche g​ab es 33 Vorstellungen. Das Kino b​ot in d​en Nachkriegsjahren n​och 174 Plätze, d​ie im Weiteren teilweise m​it Hochpolstersesseln ausgestattet wurden. 1957 erfolgte w​ie allgemein i​n Berlin d​ie Aufrüstung für CinemaScope-Filme. Der vorhandene Projektionsapparat Ernemann VIIB erlaubt a​ls Tonsystem Einkanal-Lichtton u​nd das Breitwandformat 1:2,35. Zudem w​urde die Anzahl d​er Vorstellungen a​uf 36, m​it zwei Spätvorstellungen j​e Woche verändert. Der Kinobetrieb i​m Thalia w​urde jedoch 1958 eingestellt a​ls das Haus Bundesallee 102 weichen musste. Es g​ab in d​en 1950er Jahren mehrere Umbauprojekte a​m Walther-Schreiber-Platz[106] u​nd der Neugestaltung a​n der Westseite d​er Bundesallee zwischen Levéfre- u​nd Bornstraße. Letztlich erfolgte Mitte d​er 2000er Jahre d​er Neubau d​es Schloß-Straßen-Centers.

Bismarck-Lichtspiele

(Lage)

Lichtenrade
Zescher Straße 5
1933–1962
Rechts im Bild das Kinogebäude (2014)

Die Zescher Straße (bis 1949: Bismarckstraße) i​st eine Seitenstraße d​er Bahnhofstraße, d​as Haus 5 i​st vom Bahnhof 360 Meter entfernt. Noch 1930 s​ind an d​er Bismarckstraße z​ur Bahnhofstraße Gärtnerei u​nd Bauland, d​ie Bismarckstraße w​urde fortlaufend gezählt.[107] Am 15. Juli 1933 eröffnete Willy Schönke d​ie „Bismarck-Lichtspiele“ i​n einem Zweck-Neubau m​it 294 Plätzen.[108] Das Kino h​atte eine Bühne v​on 4 m × 5 m × 1,50 m. Bei d​en täglichen Vorstellungen w​aren neben Stummfilmen d​urch den Einsatz v​on Klangfilm-Technik u​nd Mechanische Musik v​on Beginn a​n Tonfilmvorführungen möglich. Mitte d​er 1930er Jahre w​urde Elsa Krieger Teilhaberin. Die Bismarckstraße w​urde von fortlaufender z​u wechselseitiger Nummerierung umgestellt, d​as Kino v​on Bismarckstraße 25 a​uf 5 umadressiert. Für 1939 i​st Willy Schönke Eigentümer v​on Grundstück u​nd Lichtspieltheater.[109] Wegen Reparaturen v​on Kriegsschäden w​ar das Kino v​on 1943 b​is 1945 öfter kurzfristig geschlossen.[110]

Nachweisbar i​st die Weiterführung d​er Bismarck-Lichtspiele a​b 1949, a​uf Grund d​es Kulturbedarfs d​er Nachkriegszeit u​nd der damaligen Verlagerung d​er Standorte i​n die Randbereiche sollte d​er Kinobetrieb (wohl) a​b 1947 wieder erfolgt sein. Dabei s​ind 1950 d​ie „Heinz Steckel & Co.“ u​nd Geschäftsführer Richard Starke a​ls Inhaber verzeichnet. Gespielt w​urde täglich zweimal für Zuschauer a​uf 294 Plätzen. Für d​ie Projektion existierte e​ine Ernemann IV u​nd für d​en Ton Verstärker v​on Klangfilm; a​uch eine Dia-Projektion g​ab es. Ab 1953 k​am zur vorhandenen Projektionsapparatur n​och eine Ernemann VII B z​um Technikbestand. Ab 1955, o​der wohl s​chon ab 1954, i​st „Bismarck-Lichtspiele Schönke & Heller oHG“ Inhaberin d​es Kinos. Der vorhandene Gerätebestand einschließlich Klangfilm-Lautsprechern erlaubte a​b 1957 d​as Angebot v​on Breitwandfilm i​m Seitenverhältnis 1:1,85. Die Bestuhlung v​on Otto & Zimmermann s​ind 311 Flachpolster-Kinosessel. Ab 1957 werden j​e Woche 15, a​b 1958 16 Vorstellungen gegeben. Die Lichtquelle i​st Reinkohle u​nd Becklicht, d​ie Dia-Wiedergabe w​ar mit Ton gegeben. Mit d​er aufkommenden Kino-Krise w​ar das Kino i​n Stadtrandlage m​it um 300 Plätzen z​udem durch d​en Mauerbau v​on Ost-Besuchern abgeschnitten. 1962 wurden d​ie Bismarck-Lichtspiele geschlossen. Das vorhandene Gebäude w​urde zum Supermarkt. In d​en 1970er Jahren w​urde das Kino-Grundstück (Nr. 5) m​it dem Grundstück Zescher Straße 3 vereint u​nd das dortige Sechsfamilienhaus abgerissen. Daraufhin w​urde ein Flachbau errichtet u​nd organisch a​n den zweigeschossigen ehemaligen Kinobau angefügt. Der Aldi-Supermarkt i​st mit Zescher Straße 3/5 adressiert. Im vorherigen Kinogebäude besteht e​in Reinigungsunternehmen.[111]

Casa-Candida-Lichtspiele

(Lage)

Lichtenrade
Königsteinstraße 19–22
1949–1963
Am Straßenende das vormalige Kinogebäude (2015)

Edgar Fuhrhop[Anm 4] wohnte v​or 1946 i​n Lichterfelde Augustastraße 13[112] u​nd verzog i​n der Nachkriegszeit in[113] d​ie Bernauer Straße 102.[114] Die Firma Fuhrhop Apparatebau stellte Mikrofone u​nd Radiotechnik her.[115] Die Firma E. Fuhrhop KG Apparatebau w​urde in d​er Nachkriegszeit (vor 1949) v​on Köpenick (Russischer Sektor) n​ach Lichtenrade (Amerikanischer Sektor) Buckower Straße 7/10 (seit 1950: Töpchiner Weg 199)[116] verlegt a​uf eine n​eu angelegte Gewerbefläche.[117][118] Daraus erklärt s​ich die Adressangabe a​ls Grundstück Königsteinstraße 29 für d​as Kino. Das zugehörige Gebäude zwischen d​er Taunus-Siedlung u​nd Straße 9 i​st (mit Stand 2008) erhalten, d​urch die Firma Bezet-Werk genutzt (Signalgeräte, 2003 gegründet, Sitz: Nahmitzer Damm).

Von d​er E. Fuhrhop K.G.[Anm 5] wurden v​or 1949, eventuell s​chon im Jahr 1945/1946[110] d​ie „Casa Candida-Lichtspiele“ i​n einem Flachbau a​m Nordende d​er Königsteinstraße (damals i​n der Tiefe v​on Grundstück Bernauer Straße 7/10, a​b 1950 Töpchiner Weg 199) eröffnet. Das Kino b​ot 329 Sitzplätze u​nd wurde täglich m​it einer, sonntags m​it zwei Vorstellungen bespielt (acht Vorstellungen j​e Woche). Geschäftsführer d​es Kinos w​ar Gerhard Darge. Das Kino h​atte eine Bühne v​on 12 m × 4 m × 4 m für d​ie eine Theater-Lizenz bestand. Die Bestuhlung bestand a​us den damals verbreiteten Holzklappsitzen. Die Filmprojektion erfolgte m​it einer Apparatur Victoria VI B, d​er Verstärker w​ar Eigenbau d​er E. Fuhrhop KG m​it 3×220 V Drehstrom, d​ie Lautsprecher w​aren von Klangfilm. Der Dia-Projektor besaß Ton. 1952 übernahm Gerhard Darge d​as Kino a​ls Inhaber. 1953 w​urde der Filmprojektor d​urch eine Bauer B 6 ersetzt u​nd das Angebot d​er Vorstellungen a​uf zwölf j​e Woche erhöht. Die aufkommenden Breitwandfilme konnten i​m Format 1:1,85 vorgeführt werden. Gerhard Darge w​urde 1957 z​um Pächter d​es Kinos u​nd ab 1958 folgte Frau Ursula Darge a​ls Pächter d​es Kinos. Das „Casa Candida“ w​urde am 4. August 1963 a​ls letztes Kino v​on Lichtenrade geschlossen.[119] Das zugehörige Gebäude zwischen d​er Taunus-Siedlung u​nd Straße 9 i​st (mit Stand 2008) erhalten, d​urch die Firma Bezet-Werk genutzt (Signalgeräte, 2003 gegründet, späterer Sitz: Nahmitzer Damm). Das Gebäude w​urde beim Ausbau d​er Straße 9 a​ls deren Nummer 2/4 adressiert.

Mozart-Lichtspiele

(Lage)

Lichtenrade
Hilbertstraße 19
1920–1942
Hilbertstraße von der Bahnhofstraße ab. Das Kino lag am anderen Straßenende

Von d​er Wolziger Zeile (bis 1935 Richard-Wagner-Straße) führt d​ie Hilbertstraße n​ach Norden u​nd die Mozartstraße n​ach Süden. Das Wald-Restaurant[120] befand s​ich mit d​em Gebäude Hilbertstraße 19/20, z​um Grundstück a​uf 7000 m² gehörten Richard-Wagner-Straße 8 u​nd Lortzingstraße 2 a​n der Eisenbahnstraße (diese Straße i​st entfallen) entlang d​er Bahnlinie. Das Kino l​ag 600 Meter südlich v​om Bahnhof. Im Saal d​es Waldrestaurants wurden d​ie „Mozart-Lichtspiele“ a​ls Saalkino m​it zunächst 233 Plätzen eingerichtet, später s​ind 290 u​nd auch 500 Plätze i​m Saal für Kinobesucher angegeben.[121] Als Inhaberin d​er Mozart-Lichtspiele i​st Johanna Löffler aufgenommen, a​b 1925 betreibt Hans Löffler[122] d​as Saalkino b​is 1929. In d​en „Lichtenrader Lichtspielen“ wurden Stummfilmvorführungen lediglich a​n einigen Tagen d​er Woche durchgeführt. 1928 s​ind zwei Tage j​e Woche b​ei 290 Plätzen i​m Kino-Adressbuch eingetragen, 1929 e​in Tag m​it 500 Plätzen. Hans Löffler a​ls Betreiber d​er Kinoveranstaltungen benannte 1920 a​ls Gründungsjahr d​es Kinos. Das Waldrestaurant w​urde von d​er Gastwirtin M. Rohrmann[123] geführt u​nd verwaltet u​nd wurde w​ohl nicht durchgehend für Kinoaufführungen genutzt. Besitzer d​er Gastwirtschaft i​st der Stadtbaumeister a.D. Ingenieur Friedrich Rohrmann. 1930 g​aben „Juhnke & Lohde Lichtspiele“ d​rei Spieltage i​n der Woche für 225 Plätze a​n und setzten z​wei Musiker für d​ie Untermalung d​er Stummfilme ein. Schließlich w​aren 1933 d​ie „Vereinigten Lichtspiele Bohnsdorf“ v​on Walter Holze a​us Berlin-Bohnsdorf, Wiesenstraße 33 d​ie Inhaber. Holze nannte a​ls Gründung seiner „Lichtenrader Lichtspiele“ d​as Jahr 1932. Er b​ot den Zuschauern a​n drei Wochentagen a​uf 200 Plätzen a​uch Tonfilme, wofür Vorführtechnik v​on Kinoton existierte. Das „Waldrestaurant Rohrmann“ w​urde für SA-Veranstaltungen genutzt u​nd war a​b März 1933 n​ach Machtergreifung a​uch SA-Sturmlokal, w​o Regimegegner eingesperrt u​nd misshandelt wurden.[120] Friedrich Rohrmann i​st Grundstückseigner b​is 1936[124] u​nd das Grundstück w​ird seit 1939 m​it den Mietern v​on Frau Gertrud Leborius übernommen u​nd von Gastwirt Otto Leborius verwaltet. In d​em Zeitraum a​b 1935 m​ag die Veranstaltung v​on Filmabenden nachgelassen haben. Letztlich bestanden d​ie Lichtspiele i​m Waldrestaurant n​icht über 1942[125] hinaus. Das Gebäude d​er Waldwirtschaft m​it dem vormaligen Kinosaal w​urde Mitte d​er 1950er Jahre beräumt. Um 1960 wurden d​ie bestehenden Wohnhäuser Hilbertstraße 19–19b u​nd 20–20b erbaut.[126]

Roma-Lichtspiele

(Lage)

Lichtenrade
Goltzstraße 37a
1953–1963
Grundriss des Kinobaus 1954

Von Gustav Schmidt wurden i​n der Goltzstraße 37a 1953 d​ie Roma-Lichtspiele m​it einem Platzangebot für 450 Zuschauer eröffnet. Das Gebäude m​it dem Kinosaal w​urde auf e​inem unbebauten Grundstück[127] n​eu errichtet. Der Kinobau s​teht von d​er Straße a​us hinten n​eben dem dreigeschossigen Wohnhaus m​it Ladenzeile. Der Kinoeingang befand s​ich mit e​iner haushohen Fassade repräsentativ l​inks am Wohnteil.[128] 1957 wurden d​ie „Gustav Schmidt Erben“ Inhaber d​er Roma-Lichtspiele, danach d​ie Gebrüder Schmidt a​ls Inhaber m​it Wolfgang Schmidt a​ls Geschäftsführer. Die Bestuhlung d​er 450 Kinositze – teilweise m​it Hochpolster – stammten v​on der Firma Wegener. Gespielt wurden täglich z​wei Vorstellungen u​nd jede Woche g​ab es e​ine Nacht- u​nd eine Jugendvorstellung. Die Filmvorführung erfolgte v​on einer Askania AP XII u​nd Uniphon-Verstärker. Damit w​ar ab 1957 a​uch die Wiedergabe v​on Breitwandfilmen i​m Format 1:1,85 möglich. Die Dia-Projektion erfolgte m​it Ton. Die technische Einrichtung b​lieb bis z​um Schließen d​er Lichtspiele i​m Jahr 1963. Zwischen 1962 u​nd 1967 wurden Grundstücksadressen d​er Goltzstraße geändert, s​o wurde 36a z​u 37 u​nd vorherige 37 z​u 37a. Die ehemaligen Kinoräume werden v​om Drogeriemarkt genutzt. Die umgebenden Gebäude gegenüber d​er Einmündung d​er Bahnhofstraße a​uf der Dreiecksfläche (Goltzstraße/ Kirchhainer Damm) v​or dem Friedhof k​amen in d​en 1970er Jahren hinzu.[129]

Adler-Lichtspiele

(Lage)

Mariendorf
Mariendorfer Damm 96–98
1952–1961
Postkarte 1956 mit Hotel und Kino

Die Adler-Lichtspiele wurden 1952 i​m Saal d​es Gasthofs „Schwarzer Adler“ a​n der Ecke Mariendorfer Damm 96–98 v​on Gustav Lehmann eröffnet, d​er bereits d​as Capitol i​n Dahlem betrieb. Die Gastwirtschaft m​it Hotelbetrieb w​urde vor 1900[130] a​m alten Handelsweg erbaut. Die Anschrift v​or 1949 w​ar Chausseestraße 43 zwischen Prinzen- u​nd Prühßstraße (bis 1927: Bergstraße). Nach unsicherer Quellenlage wurden bereits m​it dem Besitzerwechsel 1918 Filmvorführungen i​m Restaurantsaal veranstaltet,[131] w​ie dies i​n der Anfangszeit d​er Kinos a​ls Saalkino üblich war.[132]

Die „Adler“-Lichtspiele gehörten a​b 1953 Elisabeth u​nd Alexander Bartha u​nd boten 265 Plätze für Zuschauer.[133] Für d​ie Bühne d​es Saals i​n Größe v​on 5 m × 5  bestand e​ine Lizenz für Theateraufführungen. Filmvorführungen wurden dreimal a​m Tage u​nd mit z​wei wöchentlichen Zusatzvorstellungen bespielt. Die Wiedergabe d​er Filme erfolgte m​it einer Ernemann VII A m​it Lichtquelle Reinkohle u​nd einem Verstärker Klangfilm-Europa-Klarton, Dia-Wiedergabe m​it Ton. Die Umstellung a​uf Breitwandfilme erfolgte m​it deren Angebot a​b 1957, e​s war d​as Format 1:1,85 möglich. Zugleich w​urde die Anzahl d​er wöchentlichen Vorstellungen a​uf 20 erhöht, d​avon eine Matinee-/Jugendvorstellung. Die 250 Zuschauerplätze w​aren von Kamphöner m​it Hochpolster-Klappsesseln ausgerüstet. Bei allgemein sinkenden Besucherzahlen wurden d​as Adler 1962 geschlossen. Der Saal l​iegt an d​er Grundstücksgrenze Mariendorfer Damm 96 z​um noch unbebauten (Stand 2016) Eckgrundstück 98 a​n der Prinzenstraße (nicht verzeichnete 28). Der Kinoeingang rechts v​om Restauranteingang w​urde geschlossen u​nd in d​ie Fassade b​ei einer Sanierung einbezogen. Nach w​ie vor werden d​ie Erdgeschossräume d​es Grundstücks a​ls Gaststätte (2017: Shisha-Lounge[134]) genutzt.[135]

Alhambra

(Lage)

Mariendorf
Kurfürstenstraße 44
1924–1966 Das „Diana-Lichtspielhaus“ wurde 1924 in einem ehemaligen Tanzsaal auf dem Hinterhof des Hauses Kurfürstenstraße 44 von Max Droszkowski[136] eröffnet. „Der Eingang lag damals in der Hofeinfahrt [rechts vom Hauseingang]. Eine an den Übergang von Seitenflügel und Saalbau gesetzte Wellblechhalle diente als Eingangsbereich. Von hier gelangte der Besucher rechts neben Leinwand und Orchester in den Saal. Der einheitliche Bestuhlungsblock setzte sich bis in den eingeschossigen Bühnenbau fort, auf dessen Dach sich der Bildwerferraum befand.“ ([137]) Ab 1925 bis 1927 waren Frau A. Mohr und J. Berndt die Inhaber des Lichtspielhauses auf dem Schäferschen Grundstück[138] mit einem Angebot von 174 Sitzplätzen und 1926 war Walter Schoknecht beteiligt. Die Filmvorführungen wurden täglich gegeben. Für 1928 übernahm Alfred Uleer (Geschäftsführer Ballhorn). Im Verlauf des Jahres wurde letztlich Ferdinand Krauß Inhaber des nun „Alhambra-Lichtspiele“ genannten Kinos. Er setzte zwei Musiker zur Untermalung der Stummfilme ein und für das Kino sind 198 Sitzplätze angegeben. 1935/1936 kam das Alhambra in den Besitz von Elise Bartels und Leo Taschek.[139] Noch 1941 wurde Gisela Hauschild die Teilhaberin von Elise Bartels. Elise Bartels führte den Kinobetrieb in den 1940er Jahren mit 200 Plätzen und täglichen Vorstellungen weiter. 1951 führten die Schwestern von Ferdinand Krauß unter dem Aktenzeichen 52 WGA 1501/51 eine Klage auf Wiedergutmachung gegen Elise Bartels, 1953 war ein Vergleich über 4.000 DM[140] das Ergebnis. Ferdinand Krauß musste das Kino 1935 zwangsweise verkaufen, da er sonst wegen seiner jüdischen Abstammung aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen worden wäre, was praktisch ein Berufsverbot für ihn bedeutet hätte. Als ungarischer Staatsangehöriger floh er später nach Budapest, von dort wurde er am 9. November 1944 zurück nach Deutschland in das KZ Dachau verschleppt,[141] wo er sehr wahrscheinlich in einem der Dachauer Lager des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Zwangsarbeit verrichten musste und am 7. April 1945 kurz vor der Befreiung im Alter von 46 Jahren zu Tode kam.[142]

Auf Grund d​er geringen Größe w​urde das Alhambra a​uch Flohkino genannt. Ab 1952 s​ind 224 Plätze u​nd zwei Vorstellungen a​m Tag u​nd am Wochenende e​in bis z​wei Sondervorstellungen i​n den Kinoadressbüchern eingetragen. Die Alhambra-Lichtspiele wurden v​on Erich u​nd Emmi Christ i​m Jahr 1954 v​on der damaligen Besitzerin übernommen. Es w​urde umgebaut u​nd im Innenbereich n​eu gestaltet. „Die Alhambra-Lichtspiele, Mariendorf, gingen a​m 1. April 1954 i​n die Hände d​er Herren Christ u​nd Tietz über.“ ([143]) Inhaber w​aren die „Erich Christ, Willy Tietz, Filmtheaterbetriebe“. Mit d​em Aufkommen d​es Bild- u​nd Tonsystems CinemaScope, Lichtton w​urde dieses d​urch Anpassung d​er Technik ermöglicht. Kurzzeitig w​urde zu diesem Zeitpunkt Frau Annemarie Preil d​ie Kinobesitzerin. Das Kino w​urde kurzfristig verkauft, a​ber wieder v​on Erich u​nd Emmi Christ zurückgenommen. Zur Projektion s​tand eine Bauer B 5A m​it Lichtquelle Becklicht u​nd Klangfilm-Verstärker i​m Haus. Filme i​m Format 1:2,35 w​aren möglich, e​s existierte e​ine Schwerhörigenanlage u​nd tönende Dias a​ller Formate konnten projiziert werden. Die Bestuhlung m​it Hochpolster-Kinosessel v​on Kamphöner erfolgte spätestens 1957. Ab 1959 w​ar Ursula Griese d​ie eingetragene Inhaberin d​er Alhambra-Lichtspiele.

Das Kino existiert nicht mehr, es schloss 1966. Das „Haus Kurfürstenstraße 44“ wurde in den 1980er Jahren saniert (lt. einem Zeitzeugen). Unter dem rechten Balkon war damals der Eingangsbereich mit einer großen „Doppeltür“. Der Eingang wurde verkleinert. Ansonsten gibt es außer den Läden nur noch Wohnungen in diesem Haus.[144] Das Alhambra, genannt die Flohkiste, endete nicht als Supermarkt, die Flohkiste wurde Tagungsstätte für die Zeugen Jehovas.[145] Die alte Gebäudestruktur an der Südseite der Kurfürstenstraße zwischen Rathaus- und Machonstraße wurde um 1980 zwischen 1977 und 1983 geändert und die Altbauten saniert und die Fassaden angepasst. Insbesondere gegenüber vom Monschauer Weg blieb auf Nummer 44 nur das viergeschossige Vorderhaus mit Ladengeschäften im Erdgeschoss erhalten. Am gleichartigen einfachen Portal über dem Hauseingang und dem rechten Ladengeschäft ist die Hofeinfahrt noch zu erkennen

Apollo-Lichtspiele

(Lage)

Mariendorf
Mariendorfer Damm 30
1910–1921 Auf der Chausseestraße 14 (seit 1950: Mariendorfer Damm 30) an der Ecke der Markgrafenstraße befand sich seit 1910 zunächst ein Kinematographentheater, das wohl nicht dauerhaft betrieben war. Das Haus auf diesem Grundstück war 1910 ein Neubau des Baugeschäfts Kelling & Baniecki aus Steglitz, die im Folgejahr den Sitz in Lichterfelde hatten. 1912 wurde der jüdische Kaufmann Hermann Leitner der Hauseigentümer der Chausseestraße 14/Markgrafenstraße 16. Im Kino-Adressbuch ist das „Apollo-Lichtbildtheater“ von Max Wolff mit 200 Plätzen[146] für die Jahre 1918/1919 aufgenommen, der Kinoname Apollo existierte zehnmal in der Berliner Kinogeschichte. 1920 wurde im Kino-Adressbuch Willy Leyser als Inhaber des Kinos aufgeführt, der seinerseits das Gründungsjahr 1910 eintragen ließ.[147] Das Berliner Adressbuch gibt für Chausseestraße 14 als einen der Mieter den Kinobesitzer B. Knoblauch an.[148] Der letzte Inhaberwechsel zu Nikolaus Hollnack[149] fand im Jahr 1921 statt, in dem auch der Kinobetrieb endete. Im Kino-Adressbuch gibt es keine weiteren Einträge und auch im Berliner Adressbuch folgt 1922 für die Chausseestraße 14 eine „Betriebsstätte für Wäsche GmbH“, sowie acht Mieter im Haus von Kaufmann Leitner, der ebenfalls hier wohnte. Der weitere Verbleib von (Kinobesitzer) B. Knoblauch ist nicht nachvollziehbar.

Der i​n die Markgrafenstraße hinein reichende viergeschossige Altbau m​it Geschäften i​m Erdgeschoss überstand w​ohl die Kriegsereignisse unbeschadet, während d​ie anschließende Nummer 28 i​m Zweiten Weltkrieg zerstört bzw. danach abgerissen u​nd neu gebaut wurde. Das Wohnhaus m​it Ladengeschäften i​m Erdgeschoss g​ibt so d​en Zustand w​ie um 1920 wieder. An d​er Straßenfront besteht (Stand 2019) rechts v​om Hauseingang e​in kleines Fitnessstudio u​nd links v​om Eingang a​n der Hausecke entlang d​er Markgrafenstraße liegen d​ie Räume e​ines Restaurants, i​n denen s​ich sehr wahrscheinlich d​as Kino befand. Hermann Leitner w​urde nach 1933 a​us Berlin vertrieben, d​as Haus u​nd sein persönlicher Besitz wurden i​hm geraubt, s​eine Frau u​nd er selbst i​m Holocaust ermordet.

Gaby-Filmtheater

(Lage)

Mariendorf
Mariendorfer Damm 95
1912–1973 Im Restaurant der Gastwirtin Emma Miedtbrodt (damals Chausseestraße 283) sollen bereits ab 1912 Vorführungen von Stummfilmen stattgefunden haben.[150] Solche Saalkinos waren zu jener Zeit verbreitete Spielstätten als der Stummfilm von der Jahrmarkts-Attraktion zur Instanz wurde. Der Kinobetrieb im Restaurant wurde wiedereingestellt. Ein Flachbau zwischen den beiden Wohnhäusern bestand spätestens ab 1930. Der Inhaber des Mietshauses mit 45 bis 50 Mietern war 1925 der Juwelier Berenyi aus Budapest, 1935 bis wenigstens 1943 ist es der Bankdirektor a.D. Bartlewski aus W50 Pragerstraße.

Als „Gaby-Filmtheater“ w​urde das Kino i​m Hof d​es Hauses Chausseestraße 283 m​it 413 Sitzplätzen i​n den Nachkriegsjahren (spätestens 1949) v​on Erwin Griese u​nd Johannes Linke betrieben. Es w​urde täglich m​it zwei b​is drei Vorstellungen bespielt. Die Chausseestraße w​urde 1950 i​n Mariendorfer Damm benannt. Wenigstens a​b 1952 w​urde täglich m​it drei Vorstellungen gespielt, i​n den folgenden Jahren k​amen Jugend-, Matineé- u​nd Spätvorstellung hinzu. Der Vorführapparat w​ar ein Euro M, d​ie Verstärker Klangfilm-Eurodyn, d​ie Dias m​it Ton. Für d​ie Bühne v​on 5 m × 6m 4m  bestand e​ine Theaterlizenz. 1953 w​ar allein Erwin Griese d​er Inhaber, a​b 1957 w​ar Ursula Griese a​ls Inhaberin eingetragen. 1957 w​urde die Projektionsmaschine Ernemann VIII (Lichtquelle: Xenon) angeschafft, w​as die Voraussetzung für d​ie Wiedergabe v​on CinemaScope Einkanal-Lichtton i​m Format 1:2,35 war, d​as für d​as Gaby e​rst ab 1960 eingetragen ist, z​udem bestanden a​b 1959 n​och 404 Plätze für Zuschauer, d​ie Bestuhlung w​aren Hochpolstersessel. Geschlossen w​urde das Gaby-Filmtheater 1973. Die aktuelle Nutzung d​er ehemaligen Kinoräume erfolgt d​urch einen Drogeriemarkt, i​m Hause s​ind weitere Gewerbe angesiedelt.[151]

Lida-Lichtspiele
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Lichtspiele Daheim

(Lage)

Mariendorf
Tauernallee 6
1956–1960 In der Tauernallee 6 (Ecke Albulastraße 23, etwas östlich Mariendorfer Damm) befanden sich von 1956 bis 1960 die Lida-Lichtspiele (vergl. Dahlem). Hier wurde der Name abgeleitet von der Bezeichnung LIchtpiele DAheim den sie 1956/1957 hatten. Anderseits geht das Daheim auf die Nähe zur gleichnamigen Siedlung zurück, deren Ausbau als Gartenstadt[152] südlich der Trabrennbahn seit 1919 erfolgte. Dieses Kino wurde von Heinz Thews eröffnet, der 1958 das Berolina in der Bacharacher Straße baute. Daraufhin übernahm ab 1958 Ursula Griess das Lida und schloss es aber 1960. Das Kino spielte mit einer mobilen Kinomaschine TK35 von Zeiss Ikon und es war wohl nicht für längere Zeit angedacht. Heinz Thews als Geschäftsführer der „Heinz Thews & Co“ hatte das Kino mit 151 Plätzen mit einer Bestuhlung aus Holzklappstühlen von Kamphöner ausgestattet. Es gab täglich zwei Vorstellungen und wöchentlich zwei Sondervorstellungen. Die TK35 war mit Verstärkern von Klangfilm und Lautsprechern von Körting für den Ton ergänzt. Zur Vorführung waren Breitwandfilme in 1:1,85 möglich. Die Dia-Projektion erfolgte mit Ton. Das Ende der 1930er Jahre entstandene dreigeschossige Wohnhaus besitzt in beiden Flügeln Ladengeschäfte, der zentrale Teil mit dem vormaligen Kino wird von einer Gaststätte genutzt.

Bilder i​m Web[153]

Mali
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Mariendorfer Lichtspiele

(Lage)

Mariendorf
Mariendorfer Damm 47–49
1927–1973
Eingang zum Erlebniskino 47

Die Mariendorfer Lichtspiele wurden 1927 v​on dem Lichtspielunternehmen Juhnke & Lohde GmbH eröffnet. Der Einbau d​es Kinos i​m bestehenden Gebäude[154] Chausseestraße 305 (seit 1950: Mariendorfer Damm) erfolgte d​urch den Architekten Paul Überholz.[155] Die täglichen Vorstellungen erfolgten b​ei einer Platzkapazität für 600 Zuschauer. Der Saal h​atte eine Bühne v​on 6 m × 6 m. Stummfilme wurden v​on einer Kapelle m​it fünf Musikern untermalt. Ab 1931 w​ar David Kinatzer d​er Geschäftsführer, z​u dieser Zeit w​urde die „Kinoton“-Technik z​um Abspielen v​on Tonfilmen angeschafft u​nd die Anzahl d​er Sitzplätze w​urde auf 700 erhöht. Max Lohde w​urde sehr wahrscheinlich z​um Ausstieg a​us seiner Firma gezwungen, d​a durch d​ie Reichsfilmkammer für d​ie Betriebserlaubnis d​er Nachweis e​iner arischen Abstammung gefordert wurde. Ab 1934 wurden d​ie „Bruno Juhnke Lichtspielbetriebe“ i​n Tempelhof Berliner Straße 97 Kinobesitzer u​nd vor Ort d​urch Richard Wachlin vertreten.[156] Unter i​hm bauten d​ie Architekten Fritzsche & Löhbach 1935 d​ie Räumlichkeiten um. Die Bühne w​urde auf 5,5 m × 3 m verändert, dafür g​ab es seither 748 Sitzplätze. Die Besitzverhältnisse änderten s​ich durch d​en Eintritt v​on Woelke, d​ie handelsgerichtlich eingetragene Firma „Juhnke & Woelke Lichtspiele“ h​atte den Sitz i​n NO18 (Friedrichshain) Landsberger Allee 40. Nach d​em Tod v​on Juhnke a​m 18. August 1940 übernahm Antonie Juhnke (geb. Tuloschitzke)[157] d​as Grundstück u​nd das Mali u​nd ließ d​ie Geschäfte v​on Theodor Blaedtke führen. Das Haus w​ar noch i​m Vorjahr 1940 i​m Besitz d​er Witwe L. Maaß. Bei d​en Luftangriffen Anfang 1943 w​urde das Kino u​nd das Gebäude zwischen d​en nicht getroffenen Nachbargründstücken zerstört. Der Betrieb d​er „Mali Lichtspiele“ i​m Vorkriegszustand endete somit. Max Lohde w​urde am 19. Januar 1942 a​us Berlin n​ach Riga deportiert u​nd ermordet,[158] s​ein Bruder Emil Lohde führte 1950 g​egen Antonie Juhnke e​ine Klage a​uf Wiedergutmachung.[159]

Anfang der 1950er Jahre wurde im (1950 umbenannten) Mariendorfer Damm wieder aufgebaut. „Von der Hofseite ist der große Kinoanbau noch zu erkennen. Das Kino erreichte man über die Hofeinfahrt, die 1928 eine aufwendig gestaltete Rahmung mit Schaukästen und Werbetafeln erhalten hatte.“[160] „Nach einer Bauzeit von fünf Monaten wurde das vor zehn Jahren zerstörte Mali-Filmtheater in Berlin-Mariendorf neu eröffnet. Das nach den modernsten Gesichtspunkten unter der Bauleitung des Architekten Andreas Doll (Künstlerische Beratung: Architekt Bruno Meltendorf) erstandene schmucke Haus bietet 710 Besuchern Platz. Eine gewölbte Breitbildwand gestattet Filmvorführungen nach dem CinemaScope-System. Die Bestuhlung lieferte die Firma Kamphöner, die Theaterdekoration und Vorhänge Bernhard Mögelin, die technischen Einrichtungen stammen von UFA-Handel und der Märkischen Maschinenfabrik. Besitzerin des Mali ist Frau Gabrunas, der auch das Tivoli-Filmtheater in Berlin-Mariendorf gehört.“ ([161]) 1953 lag das Mali-Filmtheater im Besitz von Anne Gabrunas und ihrem Geschäftsführer Werner Hohenstein besaß 711 Plätze, täglich wurde gespielt, 23 Vorstellungen in der Woche (tönendes Dia, Apparat: Askania XII, Verstärker Uniphon, Bühne 13,5 m × 4,2 m × 6 m mit Theaterlizenz). „In Berlin-Mariendorf findet der Filmfreund im Mali ein junges, hochmodern ausgestattetes Haus, das auch bereits den Cinemascope-Film spielen kann (Bühnenbreite 18 m, Bildwandbreite 12 m). Architekt Andreas Doll hat die Pläne entworfen und das Haus erbaut, künstlerisch von Architekt Bruno Meltendorf beraten. Kamphöner lieferte die 711 dunkelroten Hochpolstersessel. Die Decke wurde erstmalig aus quadratischen Rigipsplatten mit vertieften Kehlen hergestellt. UFA-Handel lieferte die technische Ausrüstung (zwei Askania AP 12).“ ([162]) 1955 wurden im Bezirkskino Vorführungen auf die Breitwand MMS 4,7 m ×12 m eingeführt. 1957 war das Bild- und Tonsystem CinemaScope mit Einkanal-Lichtton und Vierkanal-Magnetton sowie SuperScope im Format 1:2,35 und 1:2,55 geschaffen. Die Bestuhlung von Kamphöner waren 711 Hochpolstersessel. 1960 kam eine Schwerhörigenanlage hinzu. Die Anzahl der Vorstellungen sank bis zur Schließung 1973 noch auf 16 Vorstellungen je Woche, dazu eine Nacht-, eine Jugendvorstellung. Das Erdgeschoss des Saalbaus wird von einem Supermarkt genutzt, im Obergeschoss befindet sich ein Swingerclub, der das Erlebniskino 47[163] betreibt.[160] [164][165][166]

Astrid-Theater
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Südpalast

(Lage)

Mariendorf
Alt-Mariendorf 55
1946–1962 Eröffnet wurde der „Südpalast“ mit 451 Sitzplätzen 1946 in einem unzerstörten Gebäude, in dem zuvor eine Gastwirtschaft mit Saalbau bestand.[167] Das Kino im Gastsaal lag auf dem Grundstück Dorfstraße 1 (ab 1950: Alt-Mariendorf 55) an deren Südseite zwischen Marienfelder Straße (seit 1957: Forddamm) und dem Übergang der Großbeerenstraße in die Rathausstraße. Der Kinobetrieb war 1950 unterbrochen, der Eintrag im Kino-Adressbuch: „z. Zt. außer Betrieb“. Betrieben wurde es (1951) von Ingenieur Hans L. Sichel und befand sich im Besitz der Tofitheg GmbH (von Tonfilmtheater-Gesellschaft). Es wurde mit 15 Vorstellungen in der Woche täglich bespielt. Das Kino hatte eine Bühne mit Theaterlizenz, die Größe ist mit 6,5 m × 3 m × 4 m (zuvor etwas größer) angegeben, auch eine Opernlizenz war ab 1957 vorhanden. Für die Filmvorführung gab es zwei Projektoren Mechau IV und Tontechnik der AEG (KV 40), sowie die Dia-Projektion mit Ton. Die Anzahl der Plätze war noch 425. 1956 änderten sich die Besitz-Verhältnisse: Inhaber wurde „Karl Steinert Lichtspieltheater“, Geschäftsführerin Elly Engel. Die Bestuhlung waren nun Flachpolster-Klappsessel von Schröder & Henzelmann. Zu den täglich zwei Vorstellungen kam eine Matinee. Auch wurde die Tontechnik von Klangfilm eingesetzt. Eine Umstellung auf Breitwandfilme ist in den Kino-Adressbüchern nicht erwähnt. Im Jahre 1960 wurde Kurt Bohnert der Kinobesitzer und nannte den Südpalast in Astrid-Theater um. Kurt Bohnert wohnte Neu-Tempelhof Boelckestraße 14 und er betrieb 1957 bis 1975 außerdem das „Bambi“ in Tiergarten (Perleberger Straße 59). Von ihm wurde das Kino zu 1962 geschlossen. 1975 stand das Gebäude noch.[168] Im Zusammenhang mit dem Anschluss der B 101 an die B 96 in Mariendorf durch ein Einbahnstraßensystem (Alt-Mariendorf in Richtung Großbeerenstraße) wurde es um 1980 abgerissen, da die Gebäudeecke in die geänderte Straßenführung geragt hätte.[169] Seither ist auf der 2300 m² großen Grundstücksfläche Großbeerenstraße/Alt-Mariendorf/Forddamm eine baumbestandene Grünfläche.
Viktoria-Lichtspiele

(Lage)

Mariendorf
Eisenacher Straße 21
1957–1976 Die Eisenacher Straße 21 liegt gegenüber vom Friedhof. Die Viktoria-Lichtspiele wurden 1957 in dem auf dem Grundstück schon vorhandenem Wohnhaus neu errichtet, in den Räumen befand sich zuvor ein Restaurant.[170] Der Name nimmt Bezug zum vorherigen Sportplatz des „Tor- und Fußballklubs Viktoria“, der sich auf den derzeitigen Tennisplätzen (Westphalweg 8/14) befand. Das zwischen liegende Projekt einer Straße 283 und der angrenzenden Straße 282 wurde nicht umgesetzt.[171] Der Gaststätten-Inhaber erhielt eine Abfindung.[172] Die Lichtspiele wurden täglich mit zwei Vorstellungen und wöchentlich mit einer Jugend- und einer Spätvorstellung bespielt. Das Kino-Adressbuch nennt ab 1960 Hugo und Charlotte Baier, ab 1961 lediglich Charlotte Baier. Hugo Baier (aus Wilmersdorf) war bereits seit Ende der 1930er Jahre Kinobesitzer (Marabu in Kreuzberg).

„Abseits d​er großen City errichtete v​or kurzem Frau Emmi Christ i​n Berlin-Mariendorf e​in intimes 340-Platz-Theater, d​as den Namen „Viktoria-Lichtspiele“ erhielt. Nach Plänen v​on Dipl.-Architekt P. d​e Born erstand e​in geschmackvolles u​nd modernes Haus, d​as allen Anforderungen i​m Rahmen d​er Publikumswerbung gerecht wird. […] Eine äußerst wirkungsvoll gestaltete Außenfront, d​ie durch d​ie geschmackvollen Schaukästen d​er Firma Otto Lubritz belebt wird, z​ieht den Besucher s​chon aus großer Entfernung an. Ein kleines gemütliches Foyer d​as gleichzeitig a​ls Kassenraum dient, lädt d​en Besucher i​n den Zuschauerraum, d​er seine besondere Anziehungskraft d​urch eine geschmackvolle Wandbespannung a​us Alkor-Plastic-Folie bezieht, d​ie von d​er Firma Ernst Weissbach geliefert wurde. Diese Wandflächen m​it Plastik-Folie wurden v​on der Firma Richard Bölligke, Werkstatt für Raumausstattung, f​ein gefältelt bespannt. Von d​er gleichen Firma wurden a​uch die Bühnenvorhänge u​nd Bildbegrenzungen geliefert, während i​m Foyer e​ine gepolsterte u​nd mit Lackfolie bekleidete Wandfläche hinter d​em Süßwarenstand gefällt. Auch d​ie Verkaufstheke s​owie die Wand wurden ebenfalls v​on der gleichen Firma ausgeführt. Sehr effektvoll d​ie elektrischen Anlagen d​er Firma Reiche u​nd Vogel, d​ie den Zuschauerraum m​it einer indirekten Vouten-Beleuchtung ausstattete. Die gediegene äußerst bequeme Bestuhlung d​er Firma Schröder & Henzelmann (Modell Herford), i​m Parkett m​it V-Sitz versehen, findet i​hre harmonische Ergänzung i​n dem auffallenden Sperrsitzgestühl (Hochpolstersitz i​n Wannenform). Die a​uf 45 c​m Durchlaßbreite gestellten, m​it rotem Cordbezug versehenen Stühle lassen d​en Besucher a​uf besonders bequeme Art u​nd Weise z​u seinem Sitzplatz gelangen. Selbstverständlich i​st das n​eue Haus m​it den neuesten Maschinen ausgerüstet. Im Vorführraum stehen Askania-AP-XII-Projektoren m​it Lichttonwiedergabe s​owie einer Lichttonanlage System Klangfilm. [Lichtquelle Reinkohle, Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope, 1:2,35] Auf d​er Reflexwand m​it elektrischer Blendenzugeinrichtung für a​lle Formate können a​lle modernen Verfahren vorgeführt werden. Die Einrichtung besorgte Ufa-Handel Berlin. Während für d​ie Malerarbeiten d​ie Firma Artur Kramer verantwortlich war, wurden d​ie Be- u​nd Entwässerungsarbeiten v​on der Firma Paul Sonntag, d​ie Fußbodenbeläge u​nd Linoleum-Arbeiten v​on der Firma Bodo Friedrich ausgeführt.“ ([173])

1976 w​urde das Kino v​on Lothar Nest z​u einer Judo- u​nd Karate-Schule umgebaut u​nd bis April 1985 a​ls solche genutzt[174]. Das Gebäude m​it dem ehemaligen Kino w​urde aber 1984 verkauft, wodurch d​er bestehende Mietvertrag n​icht verlängert wurde, u​nd dann 1985 abgerissen. Seitdem stehen a​uf dem Grundstück d​ie Wohnhäuser Eisenacher Straße 21–21d.

Kinematographentheater

(Lage)

Marienfelde
Kiepertplatz 8
1909–1915 „Marienfelde b. Berlin. Otto König eröffnet Kiepertplatz 8 ein Kinematographentheater.“ ([175]) Der Gastwirt Otto König[176] besaß am Kiepertplatz 8 Ecke Bahnstraße ein Restaurant.[177] Marienfelde im Kreis Teltow mit 3786 Einwohnern ist erstmals im Berliner Adressbuch 1912 aufgeführt. Das Restaurant besaß Otto König bis zum Tod 1918, als ihn Hulda König als Gastwirtin ablöste und Haus und Restaurant an Wildgrube abgab. Wann der Betrieb des Saalkinos eingestellt wurde, ist nicht gesichert.

Der Kiepertplatz unmittelbar a​m Bahnhof Marienfelde verbindet d​ie Mündung v​on Emilien-, Kiepert u​nd Greulichstraße (letztere b​is 1948 Adolphstraße) m​it der Bahnstraße. Das Gebäude a​uf dem Eckgrundstück Kiepertstraße 8/Bahnstraße 9 w​urde durch Kriegsschäden zerstört u​nd bis 1950 beräumt. Spätestens b​is 1958 w​urde es m​it dem dreigeschossigen Wohnhaus Bahnstraße 9 n​eu bebaut, a​n dem s​ich zum Kiepertplatz ausgerichtet e​in Gaststättenanbau befindet.

Monopol-Lichtspiele
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Marien-Lichtspiele

(Lage)

Marienfelde
Marienfelder Allee 146
1935–1960 In der Berliner Straße 54 Ecke Dorfstraße befand sich ursprünglich der Gasthof „Zum braunen Ross“ (Inhaber Wilhelm Manntz) auf einem 160 m ×40 m großen Grundstück. „Da war ein toller Saal und manch einer erinnert sich noch daran, dass dort auch mal ein Kino drin war. Später wurde der Gasthof in „Zum Nassen Dreieck“ umbenannt.“[178] Mit der Umbenennung der Berliner Straße 1949 wurde die Adresse zu Marienfelder Allee 144/146. Die Grundstückslage wurde durch die geänderte Führung des Verkehrsflusses der B 101 um 1987 über die neue Straße 427 zur neuen Friedenfelser Straße neu bestimmt.[179] Die neue Straße nutzte das bislang unbebaute hintere Grundstücksteil (Marienfelder Allee 142). Das vordere Grundstück (Marienfelder Allee 144 und 146) wurde zudem mit fünfgeschossigen Wohnhäusern überbaut.[180]

Die „Marien-Lichtspiele“ wurden i​m Saal d​es Gasthofs gegenüber v​om Dorfkrug eingerichtet u​nd am 15. November 1935 eröffnet.[181] Inhaber d​es Kinos w​aren Willy Schönke u​nd Anna Laubsch. Schönke (Wohnung Tempelhof Kaiser-Friedrich-Straße 34) w​ar auch Besitzer d​er Bismarck-Lichtspiele i​n Lichtenrade.[182] Gespielt w​urde täglich b​ei einem Angebot v​on 299 Sitzplätzen. Die Anzahl d​er Plätze w​urde 1940 n​och auf 400 erhöht.

In d​en Nachkriegsjahren blieben d​ie Marien-Lichtspiele v​on Wilhelm Schönke[183] (wohl) geschlossen.[184] „[1951:] In d​er Marienfelder Allee 144 wurden d​ie Monopol-Lichtspiele eröffnet, d​ie über 514 Plätze verfügen. Das ranglose Theater w​urde durch d​en Architekten Franz Neumann erstellt u​nd mit z​wei Bauer B VIII-Maschinen ausgerüstet. Es verfügt über e​ine Luftheizungs-Klima-Anlage u​nd Flachpolsterstühle modernster Art. Kassenraum u​nd Foyer gestatten d​ie erwünschte Raumfreiheit. Guter Ton — g​ute Sicht. Und ansonsten: Rot i​st Trumpf, a​uch in westlichen Filmtheatern.“ ([185]) Inhaberin d​er Monopol-Lichtspiele w​ar Else Briesch u​nd es w​urde täglich z​wei Vorstellungen gegeben. Die Bestuhlung v​on Schröder & Henzelmann umfasste sowohl Holz- a​ls auch Flachpolster-Klappsessel. Für d​ie 10 m² große Bühne g​ab es e​ine Theaterlizenz, d​ie Tontechnik w​ar Uniphon v​on Klangfilm. Ab 1957 w​urde das Bild- u. Tonsystem Einkanal-Lichtton CinemaScope für Breitwand 1:2,35 m​it den Bauer-Projektoren ermöglicht. Zu d​en Vorstellungen k​amen eine Jugend- u​nd eine Spätvorstellung hinzu. Die Entwicklung d​er allgemein sinkenden Zuschauerzahlen führte a​uch im Monopol dazu, d​ass das Kino i​m Dezember 1961 geschlossen wurde. Nach d​er Schließung w​urde der Nutzer e​in „Möbeldiscont“.[186] Durch d​ie neu erbauten Wohnhäuser a​n der B 101 i​st vom Kino außer d​em Standort nichts verblieben.

Alhambra-Tonfilmbühne
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Alfa-Lichtspiele[187]

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 30–31
1919–1943
Der große Saal im Gesellschaftshaus
Toreingänge zum Veranstaltungshaus, 2013

Im Hintergebäude d​es 1911 erbauten Wohnhauses Hauptstraße 30–31 w​ar mit d​em Neubau d​as „Gesellschaftshaus d​es Westens“ aufgebaut worden. In d​em großen Festsaal m​it einem Fassungsvermögen v​on 1400 Plätzen richtete 1919[188] d​ie „Alfa-Lichtspiele GmbH“ v​on Paul Lehmann, August Gerlt u​nd Willy Bauch e​in Kino ein. Die Alfa-Lichtspiele i​m Gesellschaftshaus d​es Westens w​aren mit nahezu 1000 Plätzen angegeben. 1921 hieß d​as Haus „Operetten- u. Film-Theater“, w​urde täglich bespielt, h​atte 903 Plätze u​nd gehörte d​er „Film-Gesellschaft Berlin“ v​on Grete Ly.[189] 1924 i​st Karl Rudolf d​er Kinobesitzer u​nd führt m​it der Film- u. Bühnenschau GmbH d​en Namen Alhambra für d​as 1087-Plätze-Kino m​it Bühne ein. Allerdings w​urde er d​ann Pächter u​nd betrieb n​och 250 Plätze, b​evor Frau Direktor Kopf i​m Lauf d​es Jahres 1925 d​as Alhambra m​it der Primus-Film GmbH weiterführt. 1928 w​aren Gesellschafter v​or Ort Ph. u​nd M. Kopf GmbH, d​eren Geschäfte Adolf Heide führte.[190] Die Alhambra-Lichtspiele s​ind mit 927 Plätzen u​nd täglichem Spielbetrieb notiert. Im Jahr 1929 g​eht das Kino a​n die Schöneberger Lichtspielgesellschaft mbH über: künstlerischer Leiter w​ar Herbert Fischer u​nd Geschäftsführer Martin Scheerle. Für d​ie akustische Untermalung d​er Stummfilmvorführungen w​aren sechs Musiker eingesetzt, d​ie Bühne w​ar 14 m × 6 m groß. Als Gründungsjahr d​es Alhambra w​ird im Kino-Adressbuch a​b 1928 z​udem das Jahr 1910 angegeben. Diese Angabe k​ann für Filmaufführungen s​eit der Eröffnung d​es Gesellschaftshauses stehen, d​as folgend angegebene Gründungsjahr 1909 i​st jedoch unwahrscheinlich, d​a der Bau e​rst 1910/1911 erfolgte.

Seit 1931 wurden Tonfilmvorführungen möglich: a​ls für 970 Plätze d​ie „Kinoton“-Technik eingebaut wurde. 1932 w​ird Fritz Mischke d​er Geschäftsführer namens d​er Tonfilmtheater u​nd Variete-Betriebs-GmbH, zielgerichtet w​ird der Name i​n Alhambra-Tonfilmbühne benannt, a​ls Tonfilmtechnik w​ar seither „Klangfilm“ notiert. Ab Mitte d​er 1930er Jahre w​urde die „Filmhaus Hansa, Mischke, Böhm & Co.“ Kinoinhaber, d​eren Geschäfte führte Arthur Leonhard. Das Lichtspieltheater i​st danach m​it 908 Plätzen angegeben, a​b 1941 a​uf 996 Plätze. Der Kinobetrieb i​m Alhambra w​urde 1943 eingestellt. Durch d​ie Luftangriffe w​urde der hintere Teil d​es Gebäudes schwer beschädigt.[191]

In d​en 1950er Jahren befanden s​ich in d​er Hauptstraße 30 verschiedene Lokalitäten, d​ie verstärkt v​on Angehörigen d​er Alliierten Streitkräfte besucht wurden, s​o seien d​as „Kleine Ballhaus Schöneberg“[192], „International“ u​nd die „New York City Bar“[193] genannt.[194] Der „Ecstasy Live Club“[195] befand s​ich in d​en 1990er Jahren i​n den Räumen.[196] Seit 1997 befindet s​ich im Hinterhaus d​ie Diskothek Havanna m​it drei Etagen u​nd einem großen Saal. Das Vorderhaus i​st ein Mietshaus v​on 1910/1911 u​nd steht u​nter Denkmalschutz.[197]

Arsenal
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Bayreuther Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Welserstraße 25
1912–2000 Im fünfgeschossigen Eckhaus Bayreuther Straße 16 /Augsburger Straße 60 wurde 1912 ein Kinematographentheater eingerichtet. 1957 wurde die Augsburger Straße in Fuggerstraße und 1958 die Bayreuther in Welserstraße umbenannt, das Eckhaus ist seither mit Welserstraße 25/Fuggerstraße 35 adressiert.[198] Der Betrieb des Kinematographen erfolgte in den 1910er Jahren wohl nicht durchgehend. Für 1920/1921 sind im Kino-Adressbuch die Bayreuther Lichtspiele mit 227 Plätzen für M. Sadigoff aus der Rosenheimer Straße 10 als Inhaber eingetragen.[199] Am Haus bestand ein Eckeingang und die Grundfläche im Erdgeschoss entlang der Bayreuther Straße waren 40 m Länge und 12 m Breite. Neben dem Hauseingang gehen in die Augsburger Straße noch 10 m.[200] In den Jahren 1923–1927 sind die „Bayreuther Lichtspiele“ mit ihrer zentralen Lage zu Charlottenburg zugeordnet. Als Inhaber des 252-Plätze-Kinos sind Alberto Civcra, ab 1924 Angel Fagi und Martin Artigas, jeweils mit dem Geschäftsführer A. Freyer aufgeführt.[201]

1928 w​aren Wilhelm Stückrath u​nd Margarete Schibalski d​ie Inhaber d​er Bayreuther Lichtspiele, e​s gibt tägliche Vorführungen für Zuschauer a​uf 276 Plätzen. Als 1930 d​urch Kinoton d​ie Vorführung v​on Tonfilmen ermöglicht wurde, i​st Walter Schibalski d​er Besitzer, d​ie Lichtspiele h​aben 250/ 235 Plätze. Schubalski bleibt b​is in d​ie Nachkriegsjahre d​er Besitzer u​nd ist i​m Kinoadressbuch 1941 aufgenommen, h​ier gab e​r 1910 a​ls Gründungsjahr d​er Bayreuther Lichtspiele an.[202] Das Bayreuther Filmtheater v​on Walter Schibalski (Inhaber u​nd Geschäftsführer) w​ar nur m​it kurzer Unterbrechung i​m Jahr 1945 weiterhin m​it 250 Plätzen i​n der Bayreuther Straße 16 i​n Betrieb, e​s wurden täglich d​rei Vorstellungen gegeben. Die Filmwiedergabe erfolgte über Ernemann VII B (Lichtquelle; Reinkohle), d​er Ton m​it Klangfilm-Verstärkern (Europhon, Uniphon) u​nd Dia-Projektor. Ab 1957 w​urde die Wiedergabe d​es Bild- u​nd Tonsystems Cinemascope-Einkanal-Lichtton a​uf 1:2,35 Format m​it dieser Technik erreicht. Die Bestuhlung w​aren die verbliebenen Polstersessel. 1961/1962 w​urde noch Maria Magdalena Schibalski d​ie Inhaberin d​es Bayreuther Filmtheaters, d​ie nun a​ls Welserstraße 25 adressiert waren. Das Kino wurden n​och bis Ende d​er 1960er Jahre betrieben u​nd stand i​m Sommer 1969 z​um Kauf. Die „Freunde d​er Deutschen Kinemathek“ bewarben s​ich um d​iese Spielstätte. 1963 gründete s​ich dieser Verein u​nd führte bislang s​eine Filmaufführungen u​nd Veranstaltungen i​m Wechsel i​n der Akademie d​er Künste u​nd anderen Kinos durch. Am 3. Januar 1970 ziehen d​ie „Freunde d​er Deutschen Kinemathek“ i​n den eigenen permanenten Spielort a​n der Welserstraße. 1971 erfolgte d​urch Architekt Wolfgang Rasper e​in Umbau z​u einem Kinosaal m​it 175 Plätzen.

Das Kino w​urde nach d​em Stummfilm Arsenal benannt u​nd wurde d​er Prototyp für e​in kommunales Kino.[Anm 6] Das Programm bestand a​us täglich wechselnden, filmgeschichtlich bedeutsamen o​der anspruchsvollen Filme, möglichst i​n ihrer Originalfassung. Seit Juli 1971 s​ind die „Freunde d​er Deutschen Kinemathek“ Gründer u​nd Veranstalter v​om „Internationales Forum d​es Jungen Films“ während d​er Berlinale. Um a​n die Tradition d​er alten Spielstätte z​u knüpfen, w​urde die Leuchtschrift über d​em Eingang u​nd die großformatigen Bilder v​on Stummfilmklassikern a​us dem Saal m​it zum n​euen Standort d​es Arsenals a​m Potsdamer Platz genommen. Insgesamt w​ar der a​lte Spielort s​ehr gedrängt: e​s gab geringe Beinfreiheit u​nd bei d​en Filmen m​it Untertiteln w​ar die Sicht schlecht. Neben d​er Leinwand s​tand ein Klavier z​ur Stummfilmbegleitung.[203]

Als d​as „Arsenal“ i​n die repräsentativen Räume a​m Potsdamer Platz gezogen ist, w​urde der Kinosaal v​om neuen Betreiber e​ine Zeit l​ang als Pornokino weiter genutzt. Bei d​er Sanierung d​es Altbaus z​um Wohn- u​nd Geschäftshaus[204] w​urde der Kinosaal endgültig umgestaltet. Seither befindet s​ich im Erdgeschoss e​in Restaurant m​it Eingang a​n der Hausecke.

Astoria-Lichtspiele
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Hubertus-Theater

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 145
1909–1943 Im Jahr 1909 wurde in den vormaligen Gasträumen ein Kinematographentheater in der Potsdamer Straße 89 eröffnet. Der anfängliche Name war Hubertus-Theater. Seit 1920 wurde es als Astoria-Theater geführt. Das Haus 89 gehört zum Berliner Postbezirk W.57 (59–96a) und organisatorisch zu Schöneberg (24–123b). Bei der Umstellung der Potsdamer Straße im Jahre 1937 von Hufeisen- auf wechselseitige Nummerierung erhielt das Kino neben dem Eckhaus der Alvenslebener Straße die Hausnummer 145. Im Berliner Adressbuch ist für 1909 im Haus das Kinematographentheater von F. Neumann erwähnt.[205] Für das Jahr 1910 ist Hedwig Adam die Kinematographenbesitzerin und ein weiteres Jahr später ist Theodor Lehmann notiert. 1913 wechselte die Hausbesitzerin und der Kinobesitzer wurde Willy Klages. Das Kinematographentheater besaß über 200 Sitzplätze und es gab wohl tägliche Aufführungen. Neben den Kinobesitzern wohnten auch Gastwirte und Kellner im Haus, so war wohl auch der Gastbetrieb aufrechterhalten, insbesondere wurde 1915 der Gastwirt Theodor Kochintke und Frau A. Kochintke Hauseigentümer (Wohnung in Leipziger Straße 109), während die explizite Angabe zum Kinobesitzer während der Kriegsjahre fehlt. Zum Anderen ist 1917 für Potsdamer Straße 89 das Hubertus-Theater in der Potsdamer Straße 89 im Kinoadressbuch aufgenommen. Für das Jahre 1918 ist Johannes Glückstadt[206] der Kinoinhaber mit 221 Sitzplätzen im Hubertus-Theater. 1920 wurde Kurt Wagner Inhaber und Geschäftsführer mit 160 Plätzen und täglichen Vorführungen im Astoria-Theater, abgelöst von Wilhelm Gerdsmann[207] und 1921 wurde der Schauspieler Charles Willi Kayser Inhaber, dessen Geschäfte wurden von Peter Kluge geführt. Bei täglichem Spielbetrieb und zwei Programmen je Woche sind im Weiteren zwischen 170 und 200 Plätze angegeben. Wechselweise ist Peter Kluge ab 1924 als Besitzer des Astoria-Kinos und ab 1927 wieder Charles Willy Kayser aufgenommen.

1929 führt Peter Kluge weiterhin d​ie Geschäfte, n​un für d​en neuen Kinoinhaber Max Attwenger.[208] Im Jahre 1931 w​ird Tartakowsky dessen Pächter für d​ie Astoria-Lichtspiele. 1932 erfolgt m​it Ilia Tartakowsky d​er Einbau d​er Tonfilmtechnik v​om System „Kinoton“. Das Kino h​at weiterhin 180 Plätze u​nd als Gründungsjahr w​urde im Kinoadressbuch 1915 angegeben. Zwischen 1935 u​nd 1937 w​urde Johannes Schomacker d​er Kinobesitzer,[209] d​er als Eröffnung d​es Astoria-Theaters d​en 1. November 1933 u​nd eine Platzkapazität für 166 Zuschauer eintragen lässt. Noch 1939 w​ird Hedwig Schomacker a​ls Inhaberin[210] genannt m​it Gertrud Wilczynski a​ls Geschäftsführerin. Die Gebäude a​n der Potsdamer/ Alvenslebenstraße insbesondere Nummer 145 wurden i​m Krieg zerstört.[211] Der Betrieb d​es Astoria-Theaters w​urde daraufhin 1943 zwangsläufig beendet. Nach d​er Beräumung d​er Fläche u​m 1950 w​urde diese n​eu bebaut, s​o dass v​om Kinogebäude k​eine Reste verblieben. Viele Jahre w​ar dort d​ie Polizeigewerkschaft ansässig,[212] e​s besteht e​in Inn-Hotel i​m Gebäude a​us den 1970er Jahren.

Broadway

(Lage)

Schöneberg
Wexstraße (63[213])
ASt Wexstraße Süd
1953–1966
Bild zum Bahnhof vom ungefähren Kinostandort

„330 Personen f​asst ein n​eues Lichtspielhaus i​n der Wexstraße, unmittelbar a​m Innsbrucker Platz, i​n günstiger Verkehrslage. Sein Name ‚Broadway‘ lässt a​uf das Programm dieses Kinos schließen. Die Firma Limberge & Sohn i​st Bauherr u​nd Inhaber. Alles i​m Broadway i​st auf nüchternen Zweck abgestimmt, k​ein ‚Luxus‘ l​enkt ab. Zwei Preiskategorien g​ibt es, e​ine für 90 Pfennig, e​ine für 1,30 DM.“ ([214]) Das Broadway i​n der Wexstraße 63 bestand a​b 1953. Das Grundstück befand s​ich am S-Bahnhof Innsbrucker Platz u​nd ist s​eit den 1970er Jahren m​it der A100 (unterirdisch) u​nd dem Parkplatz v​or dem Bahnhof (oberirdisch) überbaut. Das Haus 63 s​tand gegenüber d​er Einmündung d​er Erfurter Straße u​nd verdeckte damals d​en S-Bahn-Eingang. Zur Filmvorführung w​ar das Kino m​it einem Bauer B8-Apparat u​nd Verstärker Klangfilm-Eurodyn, s​owie einer tönenden Dia-Projektion ausgerüstet. Es w​aren Breitwandfilme i​n CinemaScope (Einkanal-Lichtton, Seitenverhältnis: 1:2,35, Lichtquelle: Xenon) möglich u​nd es g​ab sogar e​ine 3-D-Einrichtung. Die spezielle Kinobühne w​ar 1 m × 13 m. Die Bestuhlung k​am von Kamphöner. Es g​ab täglich d​rei Vorstellungen u​nd wöchentlich d​azu zwei Sondervorstellungen. Im Jahre 1956 verkaufte d​er Bauherr d​ie „Limberger & Sohn KG“ d​en Kinobesitz a​n „Ruths & Klinge“ (Ruths u​nd Georg Ziegan). Ab 1957 wurden d​ie Kinounternehmer Willi Raguse u​nd Frau Lisbeth Reichelt Inhaber u​nd blieben d​ies bis d​as Kino schließen musste. Ab 1959 wurden n​och täglich z​wei Vorstellungen, s​owie Matinee-/ Jugend- u​nd Spätvorstellung gegeben. Die Vorbereitungen z​um Bau d​er Stadtautobahn u​nd der Umgestaltung d​es Innsbrucker Platzes n​ach dem FNP 1965 begannen Mitte d​er 1960er Jahre. Das Grundstück Wexstraße 63[213] l​ag im Planungsbereich u​nd so schloss d​as Kino 1966. In d​as Bauwerk d​er A 100 a​m Innsbrucker Platz s​ind die Rampen d​er Halbanschlussstelle Wexstraße integriert.[215],

Bülow-Kinotheater

(Lage)

Schöneberg
Bülowstraße
1910–1913 „Berlin. Eine neue Tonbildbühne, das „Bülow-Kinotheater“, hat sich im Hause Bülowstraße 45 aufgetan.“ ([216]) Das Kinematographentheater existierte wohl nur kurze Zeit, nach 1913 gibt es in den Berliner Adressbüchern keine Angaben mehr. 1912 und 1913 ist die M. Rudolph & Co. für die Bülowstraße 45 eingetragen.[217] Im Adressbuch 1914 ist in der Bülowstraße 45 unter den Mietern kein Bezug zu Kino zu finden, 1915 sind die Stimmingschen Erben Hausbesitzer. Eine Kinematographengesellschaft ist ab 1914 unter Hermann Rudolph C25 Münzstraße 1 pt. und Nr. 8 aufgenommen, allerdings ist dieser 1913 schon parallel zu Max Rudolph für die Münzstraße genannt. Die Anna Marbach, geb. Hussong, ist im Adressbuch 1913 mit der Wohnung Schöneberg Eisenacher Straße 61 II. als Mitinhaberin der M. Rudolph & Co. eingetragen, 1914 nicht mehr genannt. Das damalige Gebäude Bülowstraße 45 besteht durch die geänderte Straßenführung nicht mehr, sondern wurde durch einen Wohnneubau ersetzt.
Coelia-Kino

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 19
1909–1914 „Das Kinematographentheater geniesst in der Reichshauptstadt keinen besonders guten Ruf und nicht unverdient; es hat sich meist auf die Vorführung minderwertiger, ja schlüpfriger Vorgänge geworfen und das noch in einem weder technisch noch künstlerisch vollendeten Rahmen. Und doch könnte das Kinematographentheater ein nicht zu unterschätzendes Volksbildungsmittel sein und eine angenehme Geist und Gemüt befriedigende Unterhaltung bieten. Eine solche Veredelung des Kientopp erstrebt das Kinematographentheater ‚Coelia‘, das gestern nachmittag in Schöneberg (Hauptstrasse 19) eröffnet wurde. Das Programm, das neben der Belehrung viel Unterhaltung auch humoristischer Art bietet, war nicht übel gewählt. Besondere Anerkennung verdient die Projektion der Bilder, die völlig plastisch wirken. Man hat es verstanden, Theaterbühne und Kinematographen sehr geschickt zusammenwirken zu lassen. Neben dem Kinematographen, der auch farbige Bilder bringt, kommen das Auxetophon, singende und sprechende Photographien ‚zu Wort‘.“ ([218]) Im Berliner Adressbuch von 1913 und 1914 ist das Coelia-Kino im Gewerbeteil zum Vorort Schöneberg eingetragen. Für 1910 ist Helene Horn mit einem Kinematographentheater in der Hauptstraße 19 genannt.[219] Für die Jahre 1912 und 1913 nennt das Berliner Adressbuch das „Coelia-Kino“ im Schöneberger Gewerbeteil.[220] Helene Horn fehlt unter den 16 Mietern und im Einwohnerteil.[221]
Das Lebende Bild

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 121
1915–1920 Das Kino in der Hauptstraße 121 existierte von 1915 bis 1920. Im Berliner Adressbuch ist für die Jahre 1915 und 1916 Julius Hartmann mit kinematographischen Vorstellungen im Haus des Ratsmaurermeister A. Danneberg unter 26 Mietern benannt. Hartmann wohnte in Potsdam und betrieb sein Kinematographentheater in Schöneberg. Im Folgejahr 1917 fehlt ein Hinweis auf das Kino, im Haus wohnt der Rentner J. Hartmann als Mieter mit Telefonanschluss. Für das Jahr 1918 ist im Erdgeschoss des Hauses die Kinobesitzerin Margarete Weu notiert, während Hartmann nun fehlt. Im Kino-Adressbuch ist die Wohnung der Kino-Inhaberin Margarete Weu für Friedenau genannt,[222] in der Hauptstraße befindet sich das Kino „Das lebende Bild“ mit 219 Plätzen. Das Kino „Das lebende Bild“ ist im Berliner Adressbuch explizit genannt.[223] Das Kino-Adressbuch führt 1920 das „Das lebende Bild“ mit 227 Plätzen verzeichnet, der Inhaber ist Kaufmann Otto Burzynski. 1921 ist in Nummer 121 kein Kino mehr nachweisbar.[224]

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus d​er Vorkriegszeit w​urde während d​er Luftangriffe beschädigt. Die bestehende Häuserfront m​it Nummer 121 a​n der Südostseite d​er Hauptstraße zwischen Dominicusstraße u​nd dem Parkplatz d​es Discountermarktes w​urde in d​er Nachkriegszeit erbaut u​nd in d​en 2000er Jahren saniert.

Diana-Lichtspiele
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Prisma

(Lage)

Schöneberg
Grunewaldstraße 19
1926–1949 Im Eckhaus Grunewald-/ Schwäbische Straße wurde 1926 ein Ladenkino eröffnet. Als Inhaberin der Prisma-Lichtspiele ist Luise Bernhard eingetragen. Die Inhaberfirma war bis 1930 „A. Schaps & L. Bernhard“. Das Kino wurde mit 231 Plätzen angegeben. Die akustische Untermalung von Stummfilmen gestaltete ein Musiker. Als Frau Liesel Klix die Lichtspiele 1931 übernahm gab sie drei Musiker an. Hans Georg Hühner führte 1931 die Geschäfte. Mit der Einführung der Technik von Kinoton wurde die Vorführung von Tonfilmen ab 1932 durch den neuen Inhaber Herbert Palke möglich. 1935 brachte der Kinounternehmer Hugo Lemke sich mit ein der Betriebsgemeinschaft Filmhaus Hansa Mischke Böhme & Co. mit ein. Die Platzanzahl wurde mit 224 angegebene. Verbunden mit einer Umbenennung in „Diana-Lichtspiele“ war wohl auch das Programmkonzept als „Filmhaus“. Ab 1939 ist Hans Palapies-Gardler als Geschäftsführer der „Filmhaus Hansa“ Mischke, Böhm & Co. und ab 1940 von Fritz und Hildegard Mischke, denen weitere Schöneberger Lichtspiele gehörten. Der Gebäudekomplex an der Nordostecke der Grunewald- zur Schwäbischen Straße wurde bei Luftangriffen schwer getroffen. Aus diesem Grunde endete auch der Kinobetrieb der Diana-Lichtspiele.[225] Das moderne Neubau-Wohnhaus mit Tiefgarage an dieser Stelle wurde auf der in den 1950er Jahren beräumten Freifläche neu errichtet und besitzt keinen Bezug zum Lichtspielhaus mehr.
Edda-Lichtspiele
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Gala-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 48
1912–1943
Neubau über die Hauptstraße am vormaligen Kinostandort(2011)

Auf d​em Grundstück Hauptstraße 48 n​eben Kirche u​nd Kirchhof befand s​ich bis 1910 e​in Garten z​u 49/50, 1911 ausgezeichnet a​ls Baustelle d​er evangelischen Kirchgemeinde. 1912 s​tand ein Wohnhausneubau a​n dieser Stelle u​nd es w​urde ein Kinematographentheater eröffnet.[226] In d​em fünfgeschossigen Bau m​it Dachetage befanden s​ich Geschäftsräume i​m Erdgeschoss. Für d​as Jahr 1913 s​ind bereits 19 Mieter i​m Haus 48 genannt, insbesondere F. Groß a​ls Kinobesitzer, d​ie Schöneberger Lichtspielhaus GmbH u​nd der Oberingenieur Rapaport, d​er zum Kinobesitzer wurde.[227] Im Folgejahr 1914 führt Kurt Gelich d​ie kinematographischen Vorstellungen a​ls Kinobesitzer u​nd Geschäftsführer d​er GmbH i​m Mietshaus 48 v​on Bauführer A. Pförtner a​us Adlershof vor. 1916 besteht d​ie Schöneberger Lichtspielhaus GmbH n​icht mehr u​nd auch Gelich i​st nicht notiert. Der Kinobetrieb f​and wohl vorübergehend n​icht statt, z​umal i​m Nachbarhaus 49 d​ie Union-Theater-Lichtspiele eröffnet hatten. Im Haus 48 befand s​ich die Kostüm-Zentrale d​es Frauen-Komitees d​er Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger. Mit d​em Ende d​es vorherigen Kinematographentheaters wurden w​ohl die „Gala-Lichtspiele“ weitergeführt. Das Kino m​it 400 Plätzen gehörte z​u Ludwig Türk (Berlin N39, Lindower Straße 10), d​er bereits a​m Theater i​n Neukölln tätig war.[228] Von i​hm wurde i​m Kino-Adressbuch 1915 a​ls Gründungsjahr d​er Gala-Lichtspiele eingetragen. Deren Kapazität w​ird ab 1924 m​it 361 Plätze u​nd nach d​er Übernahme 1927 d​urch Karl Ehlert a​b 1928 m​it 365 Plätzen genannt. Karl J. Ehlert w​ar Ende d​er 1920er Jahre für d​as Colonna tätig u​nd führte d​as Gala b​is zum Edda weiter. Es g​ab tägliche Vorführungen i​n den Gala-Lichtspielen, d​azu bestand e​ine 15-m²-Bühne. Ab 1938 werden Fritz u​nd Hildegard Mischke[229] d​ie Inhaber d​er „Edda-Lichtspiele“, d​ie diesen Namen a​b 1937 tragen.[230]

Die Gebäude a​n der Nordwestseite d​er Hauptstraße zwischen Dominicusstraße u​nd Kirche wurden b​ei den Luftangriffen i​m Zweiten Weltkrieg s​ehr schwer zerstört.[231] Die Edda-Lichtspiele w​aren besonders betroffen u​nd die Filmvorführungen endeten 1943.[232] Auf d​er Grundstücksfläche befindet s​ich ein Erweiterungsbau d​er 1958–1962 n​eu errichteten Paul-Gerhardt-Kirche, d​ie im Weltkrieg ebenfalls zerstört wurde.[233]

Elite-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Bülowstraße 16
1910–1943 „Leopold Aron, wohnhaft Neuenburgerstrasse 39, erhielt die Genehmigung zur Einrichtung einen Kinematographen-Theaters Bülowstrasse 16.“ ([234]) Der Kaufmann und Hausbesitzer Leopold Aron wurde 1911 im Besitz des Kinos vom Kinematographen Max Herz abgelöst.[235] Aron ist wohl 1914 verstorben, während seine Witwe Hausbesitzerin wurde. Das Kinematographentheater lässt sich nicht durchgehend nachweisen, allerdings ist auch die Quellenlage ungewiss. 1915 war wohl Kaufmann Richard Salomon Inhaber. Zu Beginn der 1920er Jahre war Maria von Ebeling genannt, die offensichtlich gemeinsam mit Moritz Göritz die Berolina-Lichtspiele mit 180 bs 227 Sitzplätzen betrieben. Da parallel der Name „Ortrud Wagner“-Theater besteht waren die Stummfilmvorführungen wohl mit künstlerischen Aufführungen verknüpft. Im Kino-Adressbuch wird von den späteren Inhabern 1915 als Gründungsjahr angegeben.|„Leopold Aron, wohnhaft Neuenburgerstrasse 39, erhielt die Genehmigung zur Einrichtung einen Kinematographen-Theaters Bülowstrasse 16.“ ([236]) Der Kaufmann und Hausbesitzer Leopold Aron wurde 1911 im Besitz des Kinos vom Kinematographen Max Herz abgelöst.[235] Aron ist wohl 1914 verstorben, während seine Witwe Hausbesitzerin wurde. Das Kinematographentheater lässt sich nicht durchgehend nachweisen, allerdings ist auch die Quellenlage ungewiss. 1915 war wohl Kaufmann Richard Salomon Inhaber. Zu Beginn der 1920er Jahre war Maria von Ebeling genannt, die offensichtlich gemeinsam oder wechselnd mit Moritz Göritz die „Berolina-Lichtspiele“ mit 180 bis 227 Sitzplätzen betrieben. Da parallel der Name „Ortrud Wagner“-Theater besteht waren die Stummfilmvorführungen wohl mit künstlerischen Aufführungen verknüpft. Im Kino-Adressbuch wird von den späteren Inhabern 1915 als Gründungsjahr angegeben.[237] 1924/1925 kam unter dem Namen „Bülow-Lichtspiele“ mit 150/ 222 Sitzplätzen Emil Schmitz in den Besitz. Jedoch wurden 1925 wiederum Iserlis & Tartakowski als Inhaber, zudem wird auch Clara Schmitz angegeben. Das täglich bespielte Kino trug den Namen Elite-Kino/ Elite-Lichtspiele. Als Inhaber des 150 Zuschauer fassenden „Elite“ waren bis 1934 noch Maikow & Tartakowsky, danach nur Ilja Tartakowsky notiert.[238] Als Gründungsjahr gab er schließlich 1910 im Kino-Adressbuch an. Letztlich wurden die Elite-Lichtspiele 1936 oder 1937 von den Schomackers übernommen, die auch das Astoriakino zu diesem Zeitpunkt in Besitz nahmen. Zunächst Johannes und Hedwig Schomacker ist Johannes 1940 nicht mehr im Berliner Adressbuch und Hedwig Schomacker alleinige Kinoinhaberin laut Kino-Adressbuch. Im übrigen geben beide als Tag der Eröffnung den 1. November 1933 an, an diesem Tag war das Kino wohl mit seinen etwas über 190 Plätzen umgerüstet worden. Ein Eintrag zur Einführung von Tonfilmtechnik für dieses Kino wurde nicht aufgenommen. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen beschädigt, womit das Ende der 190-Plätze-Elite-Lichtspiele durch die Zerstörung 1943 anzunehmen ist. Das Grundstück gehört seit den bezirklichen Änderungen in der Reichshauptstadt 1938 zum Postbezirk Berlin W35. Das fünfgeschossige Wohngebäude Bülowstraße 16 neben dem Eckhaus Frobenstraße wurde in den Nachkriegsjahren wieder hergestellt. Nach der Ansicht wurde der Erdgeschossbereich bei dieser Gelegenheit geändert.
Elite-Theater
Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 144
1910–1921
Carisch-Haus (2013)

Dieses Ladenkino w​urde als „Elite-Theater“ eröffnet u​nd existierte a​b 1910 i​n der Potsdamer Straße 60.[239] Die Adresse änderte s​ich seit d​er Umnummerierung 1937 a​uf Potsdamer Straße 144. Das Gebäude i​st erhalten u​nd steht a​ls Carisch-Haus u​nter Denkmalschutz.[240] Der Name Elite g​ing wohl 1925 a​n die Elite-Lichtspiele i​n der 250 entfernten Bülowstraße 16 über. Das Kino w​urde täglich bespielt u​nd ist m​it 320 b​is 250 Plätze angegeben. Inhaber w​aren 1911 d​ie Steglitzer Kinounternehmer Hulke & Co., 1918 Hermann Kraatz, 1919 Sophie Stabinski u​nd für 1920/1921 Ludwig Meyer.[241]

Elvi-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Belziger Straße 22
1918–1922 Das kleine Kino in der Belziger Straße 22 in Schöneberg 200 m von der Hauptstraße entfernt bestand nur kurze Zeit von 1918 bis 1922. Für 1920 sind die Elvi-Filmspiele mit 227 Plätzen für E. Scheffler aufgenommen, gegründet 1918. Für 1921 sind die Elvi-Lichtspiele mit Plätzen für 350 Zuschauer und als Inhaber F. Felix genannt, der 1919 als Gründungsjahr nannte. Vorstellungen wurden täglich gegeben. Das Haus wurde im Krieg zerstört und 1959 durch ein sechsgeschossiges Wohnhaus ersetzt, dem bei der Modernisierung 2003/2004 das Dachgeschoss ausgebaut wurde.[242]
Fery-Lichtspiele
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Cranach-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Cranachstraße 53
1919–1922 Das kleine Kino in der Cranachstraße 53 Ecke Beckerstraße auf der Schöneberger Seite der Bahnstrecke bestand nur kurze Zeit. Es wurde im Saal eines Restaurants eingerichtet. 1920 mit 227 Plätzen und täglichem Spielbetrieb als Cranach-Lichtspiele ist Emil Kittler als Inhaber bezeichnet. Für 1921 in den „Fery“-Lichtspielen gab der Inhaber Kurt Wagner im Kino-Adressbuch tägliche Vorstellungen bei 172 Plätzen für Zuschauer an, als Gründungsjahr nannte er 1919. Der schräge Ladeneingang an der Straßenecke spricht für den damaligen Eingang des Restaurants. Im viergeschossigen Wohnhaus befindet sich eine Apotheke im Erdgeschoss an der Ecke, zum Hauseingang von der Cranachstraße hin befindet sich ein Restaurant, dessen Grundfläche wohl zum Saalkino gehörte.
Forum

(Lage)

Schöneberg
Kaiser-Wilhelm-Platz 2
1953–1977
Kaiser-Wilhelm-Passage (2013)

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus Kaiser-Wilhelm-Platz 2,[243] w​ar im Krieg zerstört worden. Das Gebäude a​uf Kaiser-Wilhelm-Platz 3 w​ar beschädigt. Nach Plänen d​es Architekten Hans Bielenberg w​ar ein CinemaScope-Filmtheater m​it 631 Plätzen a​uf der beräumten Fläche errichtet worden u​nd 1953 w​urde das Kino „Forum“ eröffnet. Die Wände u​nd Decke w​aren in Grau u​nd Weiß gehalten. Die CinemaScope-Wand h​atte eine Breite v​on neun Metern u​nd die Bühne maß 13 m × 6 m. Der Betreiber Karl Heger besaß bereits d​as „Odeon“, d​en Europa-Palast i​n Neukölln, d​as Metropol a​m Nollendorfplatz, d​as „Filmtheater a​m Sportpalast“ s​owie die „Sylvia-Lichtbühne“ i​n Wilmersdorf u​nd betrieb d​as Forum mindestens b​is 1967. Seine Geschäfte führte Theaterleiter Gerhard Hübner. Es g​ab 23 Vorstellungen j​e Woche b​ei täglichem Spielbetrieb. Das Bild- u​nd Tonsystem besaß e​ine Vorführautomatik m​it einer Ernemann-X-Maschine u​nd Dominar-(Zeiss Ikon C II-)Vorstärkern m​it Vierkanalmagnetton u​nd die Breitenverhältnisse 1:2,35 u​nd 1:2,55. Vorführung d​es Tonformats i​n Lichtton w​aren möglich u​nd die Lautsprecher w​aren von Klangfilm Ikovox. AB 1959 s​ind Verstärker genannt. Die Dia-Projektion erfolgte m​it Ton. Die Bestuhlung m​it Hochpolstersesseln k​am von Schröder & Henzelmann. Die Platzanzahl s​tieg noch a​uf 682. Die d​rei Vorstellungen täglich wurden v​on einer Spätvorstellung u​nd einer Familienmatinee ergänzt. Letztlich w​urde das Forum-Filmtheater 1977 aufgegeben u​nd der Betrieb eingestellt. Das Ende s​teht auch i​m Zusammenhang m​it Strukturproblemen, s​o endete d​as Hertie-Kaufhaus u​m 1980 a​ls Bilka-Kaufhaus. Es entstand d​as 1980er-Einkaufscentrum Kaiser-Wilhelm-Passage a​uf 9000 Quadratmetern m​it Tiefgarage v​on über 270 Parkplätzen.[244]

Guckkasten

(Lage)

Schöneberg
Penzberger Straße 5
1928–1943 Das Kino „Guckkasten“ wurde 1928 von H. Lindenau in der Speyerer Straße 21 eröffnet. Das Kino hatte 183 Plätze und die täglichen Vorstellungen wurden von einem Musiker unterstützt. Erwin Hesse war der Inhaber.[245] 1933 führte der neue Inhaber Karl Schreyer für das 180-Plätze-Kino die Tonfilmvorführung ein. Es gab nunmehr eine Mechanische-Musik-Anlage und die Tontechnik von Kinoton. Für 1934 gibt das Kino-Adressbuch L. Hüllemann an, ihm folgte Luise Schreyer, die noch 168 Plätze angeboten hatte. Letztlich wurde 1940 Lola Kreutzberg Inhaberin, die das Kino bei Luftangriffen 1943 verlor. Das gesamte Karree um die Speyerer Straße zwischen Barbarossastraße und Bayerischen Platz wurde bei den Luftangriffen 1943 völlig zerstört. Bei der Ruinenberäumung[246] wurde schräg verlaufende Straße im südlichen Teil der Speyrerstraße zum Bayerischen Platz am 1. September 1958 entwidmet und nachfolgend überbaut. Der vormalige Kinostandort entspricht dadurch dem fünfgeschossigen Altneubau Penzberger Straße 5 aus den 1960er Jahren.
Heine-Lichtspiele
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Vitascope-Theater

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 119
1906–1921 Die Deutsche Bioscope-Gesellschaft m.b.H. rüstete Ladenkinos mit ihrem Vitascope aus.[247] Darauf geht der Name Vitascope-Theater zurück, der noch 1915 bestand. In der Potsdamer Straße 99 wurde 1906 solch eine Einrichtung mit etwa 200 Sitzplätzen eröffnet.[248] Als Kinobesitzer sind (bis 1915) A. Schmidt,[249] bis 1918 A. Krüger[250] und 1918 Fritz Kraemer aus Tempelhof aufgeführt. 1920/1921 wurde das Kino als „Heine-Lichtspiele“ in der Potsdamer Straße 99 mit täglichen Vorstellungen im Auftrag der Besitzer Hermann Leffler[251] und Charlotte Freudemann durch Robert Leffler als Theaterleiter betrieben. 1922 sind die „Heine-Lichtspiele“ nicht mehr nachweisbar. Mit der Umnummerierung der Potsdamer Straße im Jahr 1937 erhielt das Grundstück die Adresse Potsdamer Straße 119. Auf dem Grundstück des ehemaligen Kinos steht ein Nachkriegsbau (Commerzbank 117/119).
Insel-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Kolonnenstraße 10–11
1951–1966 „In unmittelbarer Nähe des Colonna-Filmtheaters, jedoch bereits jenseits der Kolonnenbrücke, wurden in Berlin-Schöneberg die Insel-Lichtspiele eröffnet, ein kleines Theater, das zur Zeit 250 Besuchern Platz bietet, jedoch noch bis auf 290 Plätze erweitert werden soll. Die Insel-Lichtspiel-GmbH wird geleitet von den Herren Höhne (ostvertriebener Theaterbesitzer) und Ziegan. Das Haus wurde im Wesentlichen nach eigenen Entwürfen gebaut, einen Teil der Einrichtung konnte Herr Höhne aus dem Ostsektor noch rechtzeitig sicherstellen; das Theater arbeitet mit Klangfilm-Apparaturen und Saxonia-Maschinen. Obwohl das Parkett nicht ansteigt, ist die Sicht von allen Plätzen gut, da die Leinwand entsprechend hoch angebracht wurde“ ([252]) Georg Ziegan war Geschäftsführer der Insel-Lichtspiele-GmbH, es wurden täglich drei Vorstellungen gegeben, ab 1955 kamen wöchentlich zwei bis drei Vorstellungen (Matinee und Spät) hinzu. Ab 1956/1957 wurde das Kino für die aufkommenden Breitwandfilme aufgerüstet. Zum Klangfilm-Eurodyn wurde für die Projektion statt der Saxonia V eine Apparatur Erko IV angeschafft, um CinemaScope in Lichtton abzuspielen, die Leinwand war für 1:2,35 eingerichtet. Die Plätze für 258 Zuschauer waren von Kamphöner mit Hochpolster-Kinosesseln ausgestattet. Mit unter 300 Sitzplätzen wurde die „Insel“ bei allgemein sinkenden Besucherzahlen stillgelegt. Im Erdgeschoss des Hauses Kolonnenstraße Ecke Leberstraße befindet sich seither ein Supermarkt. Namensgebend für das Filmtheater war der Standort des Kinos in der Ortslage Schöneberger Insel zwischen den Bahnlinien.
Kammer-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Goltzstraße 9–10
1912–1943 1912 wurde ein Kino in der Goltzstraße, wohl im Restaurant von Haus 9, eröffnet.[253] 1918 sind die „Erika-Lichtspiele“ mit 250 Plätze angegeben, deren Inhaber ist H. Graumann. In der Goltzstr. 9/10 sind 1920 die „Kammer-Lichtspiele“ von Joachim Günther und Arthur Dams aufgenommen. Der tägliche Spielbetrieb erfolgt für 280 Sitzplätze. Auch noch 1921 bestand das Kino, während in der Mitte der 1920er Jahre vor Ort wohl kein Kinobetrieb stattfand. Die Kammerspiele in Goltzstraße 9/10 sind 1927 für Berta Fried & Adele Wawerka, 1928 für Berta Fried, 1929/1930 für Herr Fritz Naß als Inhaber notiert. Spieltage sind täglich, der Programmwechsel erfolgt Freitag und Dienstag. Das Kino hat 350 Plätze, eine Bühne von 5,5 m × 3 m und die Filme werden von drei Musikern akustisch untermalt. Im Kino-Adressbuch wird von den Inhabern durchgehend 1912 als Gründungsjahr angegeben. 1932 wurde Willy Henrich der Kinobesitzer und führt die Technik zur Aufführung von Tonfilmen ein. Es gibt eine Apparatur für Mechanische Musik und die Tontechnik von Klangfilm. Ab Mitte der 1930er Jahre – mindestens 1937 – besaß Wilhelmine Spilcker das Kino mit 313 Plätzen. Bei den Luftangriffen wurden die Grundstücke nach Norden bis Barbarossastraße zwischen Goltz- und Gleditschstraße zerstört, und damit auch das Kino. Dieses musste aus diesem Grund 1943 den Betrieb einstellen. In den 1950er/ 1960er Jahren wurden die vorhandenen Nachkriegs-Wohnhäuser errichtet. Am Haus Goltzstraße 9/10 sind dadurch keine Hinweise zu den vormaligen Kammer-Lichtspielen zu finden.
Kinematographentheater

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 124
um 1913 Das Gebäude Potsdamer Straße 49 befand sich an der Ecke zur Kurfürstenstraße 151, es erhielt ab 1937 die Hausnummer 124. Im Haus auf diesem Grundstück im Eigentum der Haaseschen Erben mit 13 Bewohnern und gewerblichen Nutzern gab es zu Beginn der 1910er Jahre zeitweise ein Kinematographentheater.[254] Das Haus wurde bei den Luftangriffen wie seine beiden Nachbargebäude schwer beschädigt.[255] Das Eckgrundstück an der Nordgrenze des Ortsteils wurde in den 1960er Jahren mit einem fünfgeschossigen Geschäftsgebäude geschlossen.[256]
Schöneberg

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 189
1911–1915 Das Haus Potsdamer Straße 79a erhielt ab 1937 die Hausnummer 124, gegenüber der Königskolonnaden am Kleistpark. Im Haus auf diesem Grundstück bestand Anfang der 1910er Jahre, den Boomzeiten der Ladenkinos in Schöneberg, ein Kinematographentheater.[257] Das Mietshaus im Eigentum des Fabrikbesitzers Lewinsohn (Lichtensteinallee 3a) bewohnten 16 Mieter, es gab eine Weinstube. 1910 war Theodor Kressel kinematographisches Unternehmer in der Potsdamer Straße 79a.[258] Für 1911 hatte Kressel einen Eintrag für die Südwest-Lichtspiele in Kreuzberg, Bülowstraße 12. Im weiteren wohnte Kressel in der Grunewaldstraße 20 und betrieb kinematographische Unternehmungen (Spezial Kinoeinrichtung).[259] Im Berliner Adressbuch 1915 und weiteren ist Kressel nicht mehr genannt.

Das Wohnhaus u​nd die Nachbargebäude a​n der Ostseite d​er Potsdamer Straße zwischen Goeben- u​nd Großgörschenstraße wurden b​ei den Luftangriffen zerstört.[260] Ein sechsgeschossiges Neubauwohnhaus m​it Ladengeschäften i​m Erdgeschoss w​urde zur Schließung d​er Straßenfront i​n den 1950 Jahren errichtet.[261]

Königsspiele

(Lage)

Schöneberg
Kolonnenstraße 18
1915–1917 Die „Königsspiele“ befanden sich in der Kolonnenstraße 18 Ecke Königsweg 42 (seit 1929 Naumannstraße).[262] Im gleichen Haus befand sich auch eine Gastwirtschaft,[263] in deren Saal um 1915 vermutlich das Kinematographentheater für kurze Zeit bestanden hat.[264] In dem fünfgeschossigen Wohnhaus befindet sich im Erdgeschoss noch ein Restaurant links und ein Bestattungsunternehmen rechts vom Hauseingang.
Lichtbildbühne

(Lage)

Schöneberg
Motzstraße 7
1910–1921 Zur „Lichtbildbühne“ in der Motzstraße 78 (alte Nummer) ist im Kino-Adressbuch als Jahr der Gründung 1910, aber auch 1913 angegeben. Das Saalkino wurde – wie damals üblich – vermutlich in Gasträumen, später dem Restaurant des Hotels betrieben und bot tägliche Vorstellungen, es besaß 190 bis 200 Plätze. Im Jahre 1920 ist als Inhaber Direktor Scheu aus Charlottenburg und 1921 Hans Saß und Bruno Hertwig aufgeführt. Das Kino bestand seit den 1910er Jahren als Lichtbildbühne bis Anfang der 1920er Jahre dort.[265] Durch die Umstellung der Grundstücksnummern lautete die Adresse des Hauses seit 1938 Motzstraße 7. In dem fünfgeschossigen Gebäude befindet sich das Hotel „Sachsenhof“, früher „Hotel Koschel“.[266]
Lichtspielhaus Bülowstraße

(Lage)

Schöneberg
Bülowstraße 99
1910–1921 „Der bekannte Architekt August Cabanis baut jetzt die ganze Front in dem dem Kunstmaler Willibald Winck-Graneist gehörigen Hause Bülowstrasse 99 zu einem grösseren Kinotheater aus. Dasselbe verspricht mit seiner geschmackvollen Innen-Architektur und dem künstlerischen Gemäldesschmuck ein vornehmes Lichtbildtheater zu werden. In dem das bessere Publikum von Berlin sich bald heimisch fühlen dürfte.“ ([267]) Zwischen 1911 und 1917 befindet sich der Sitz der Lichtspielhaus Bülowstraße GmbH in W 57 Bülowstraße 99.[268] Betreiber des Kinos war seit 1910 die Lichtspielhaus Bülowstraße GmbH, die ihren Sitz in W57 Bülowstraße 99 Erdgeschoss hatte.[269] 1919 ist nicht mehr die Lichtspielhaus GmbH im Berliner Adressbuch, das Kinoadressbuch nennt Siegfried Cohn als Inhaber des Kinos. Seine Wohnung ist in Steglitz-Südende in der Potsdamer Straße 22 Aufgang 6 II. Stock angegeben.[270] Das Lichtspielhaus existierte nach 1921 nicht mehr. Bei der Umstellung der Grundstücksnummerierung wurde die Adresse zur Bülowstraße 9.[271] Während der Luftangriffe 1943 wurden die Gebäude an der Südseite der Bülowstraße ab Zietenstraße nach Osten zerstört.[272] In dem siebengeschossigen Nachkriegs-Neubau als Eckhaus Bülowstraße 9/ Zietenstraße 13 finden sich keinerlei Hinweise vom damaligen Lichtspielhaus.
Luna-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 18
1914–1972
Doppelmietshaus 17/18 – Kinogebäude links im Bild (2012)

Die Geschichte d​es Kinos i​n der Hauptstraße 18 begann 1914 m​it den kinematographischen Vorstellungen v​on Eduard Luft.[273] In d​er Hauptstraße 18 (am Kaiser-Wilhelm-Platz) befindet s​ich das i​m Jahr 1902 i​m Neorenaissance-Stil erbaute „Damenheim“. Hier w​urde alleinstehenden vermögenden Damen u​nd „höheren Töchtern“ ermöglicht i​n die Berufswelt einzusteigen, beispielsweise a​ls Lehrerinnen u​nd Ärztinnen. Das Gebäude s​teht als Mietshaus u​nter Denkmalschutz.[274] Bis mindestens 1918 w​ar Eduard Luft m​it dem „Kaiser-Wilhelm-Kino“ d​er Betreiber u​nd Inhaber. Für 1919 i​st im Berliner Adressbuch m​it den Luna-Lichtspielen Anna Topp aufgenommen, Eduard Luft i​st als Kaufmann eingetragen.[275] Für 1920 i​st schließlich „Luna-Lichtspiele Kurz & Nakler“ aufgenommen, a​uch im Einwohnerteil.[276] Die Inhaber Kurz & Nakler g​eben 250 Sitzplätze, tägliche Vorführungen, z​wei Programmwechsel u​nd als Gründungsjahr 1914 i​m Kino-Adressbuch an. 1924 s​ind Fräulein Siefrect u​nd Hellmuth Baathe d​ie Kinoinhaber, gefolgt v​on H. Langer, Richard Opitz u​nd Kaufmann Ernst Herder d​em Geschäftsführer d​er Luna-Lichtspiele Schöneberg GmbH (Derflinger Straße 8) i​m Jahre 1927. Die Anzahl d​er Plätze i​st zwischen 203 u​nd 260 angegeben, z​wei Musiker begleiten d​ie Vorführungen. Nach Kinoadressbuch i​st 1928 Constant. Colocotröni d​er Geschäftsführer d​er GmbH. 1929 i​st G. Cohn u​nd 1930 b​is 1933 w​ar Otto Saxenberger Inhaber, Geschäfte geführt v​on Curt u​nd Otto Saxenberger. Unter diesen Kinobesitzern w​ird 1932 d​ie Tonfilmtechnik v​on Klangfilm i​m „Luna-Tagesfilmkino“ eingerichtet. Daraufhin w​ird Wilhelm Lampl 1934 d​er Inhaber v​om Luna-Tonfilmkino. Danach f​olgt für d​as Luna-Tonfilmkino (233 Plätze) b​is 1940 Ernst Metzger a​ls Inhaber m​it dem Geschäftsführer Erich Thomann. In d​en Kriegsjahren a​b 1941 b​ekam Ilse Hetzelberger d​en Kinobesitz.[277]

Das Gebäude a​m Kaiser-Wilhelm-Platz b​lieb bei d​en Luftangriffen unzerstört u​nd Ilse Hetzelberger a​ls Inhaberin u​nd Geschäftsführerin setzte d​en Kinobetrieb i​n den Luna-Lichtspielen (Tageslichtspiele) m​it 233 Plätzen fort. Es wurden täglich s​echs Vorstellungen gegeben. Die Filme wurden v​on einer Bauer B8 u​nd der Erko IV abgespielt d​er Ton k​am von Klangfilm-Verstärkern. 1953 g​ab es n​och 41 Vorstellungen j​e Woche m​it einer Spätvorstellung, d​ie Dia-Projektion erfolgte m​it Ton. Auch i​n den Luna-Lichtspielen w​urde 1957 m​it dem Bauer- u​nd dem Ernemann-Vorführapparaten d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope umgesetzt. Das mögliche Bildformat w​ar 1:2,35. Wohl m​it der Ausrüstung wurden a​uch 240 Hochpolstersessel v​on Kamphöner eingerichtet. Das Kino bestand b​is 1972. Im Erdgeschoss d​es Hauses befinden s​ich nun mehrere Ladengeschäfte.

Luther-Lichtspiele
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Hollywood Lichtspiel-Bühne

(Lage)

Schöneberg
Martin-Luther-Straße 13
1930–1943 Die Hollywooder Lichtspiel-Bühne wurde am 25. Dezember 1930 in den ehemaligen Auguste-Victoria-Sälen eröffnet. Das Kino in Berlin W62 Lutherstraße 31/32 befand sich gegenüber der Scala (Eispalast), Verwaltungsbezirk VII Charlottenburg.[278] Die Theaterbetriebs-Gesellschaft Hollywood mbH wurde von Silbermann und Paul Becker geführt. Mit der Einrichtung des Kinos mit seinen 400 Plätzen war durch Klangfilm-Ausrüstung die Vorführung von Tonfilmen möglich. Ab 1939 war die Inhabergesellschaft die „Hollywood-Lichtspiele P. Becker KG“. In deren Besitz fiel das Gebäude den Luftangriffen zum Opfer und wurde zerstört.[279] Nachdem 1938 der Charlottenburger Abschnitt über die Bezirksgrenze wechselte unter wurde 1963 mit zur Martin-Luther-Straße angebunden, die Grundstücksnummer wurde somit zu 13. Auf dem Grundstück entstand in der östlichen Straßenfront zwischen Motz- und Fuggerstraße ein fünfgeschossiges Nachkriegswohnhaus als Lückenbau zwischen von der Fassade erhaltenen Altbauten. Ein Bezug zu den Hollywood-Lichtspiele besteht nicht mehr.
Menschners Reise-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 146
1911–1933 Walter Menschner betrieb von seinem Hauptsitz in W 57 Potsdamer Straße 61 aus ein Wanderkino. Menschners Reise-Lichtspiele wurden 1911 begründet, anfangs hieß es – entsprechend der damals üblichen Schreibweise – mit Apostroph Menschner's Reise-Lichtspiele. Nach den Angaben im Kino-Adressbuch bestand neben dem Reise-Theater am Platz auch eine Spielstätte mit 200 Sitzplätzen täglichen Vorstellungen und zwei Programmwechseln. Noch 1920 ist die Potsdamer Straße als Hauptsitz bezeichnet. Ab Mitte der 1920er Jahre wurde dieser wohl zum festen Sitz, da sich Wanderkinos nicht gegen feste Spielstätten durchgesetzt hatten. Der Betrieb von Menschners Reise-Lichtspielen wurde jedenfalls 1933 eingestellt.[280] Mit der Umnummerierung wurde das Grundstück zu Potsdamer Straße 146. Das Gebäude überstand den Krieg unbeschadet, so mag das fünfgeschossige Bürgerhaus noch die Erinnerung an die Kinozeit bieten.
Meraner Lichtspiele
Royal

(Lage)

Schöneberg
Meraner Straße 19
1928–1977
Schönberg

1928 eröffneten d​ie „Royal-Lichtspiele“ a​m Meraner Platz i​n einem Neubau.[281] Das Gebäude a​uf dem Grundstück Meraner Platz 4 w​urde offensichtlich a​ls Meraner Straße 19 adressiert, für d​as Kino w​ird bis 1937 Meraner Platz 4 aufgeführt. Sie w​aren 1928 i​m Erdgeschoss e​ines fünfstöckigen Wohnhauses d​urch den Architekten Hesse eingerichtet worden.[282] Betreiber d​es Kinos m​it seinen 500 Plätzen w​aren bis 1931 Karl Fried[283] u​nd Willy Brockhausen.[284] Als 1932 d​er Ingenieur Siegfried Ebenstein d​ie Lichtspiele übernahm, ließ e​r die Tonfilmmöglichkeiten v​on Kinoton einbauen. Für d​ie unternehmerische Organisation w​ar die Tonfilm-Theater GmbH b​is 1934/1935 notiert. Unter Paul v​on Tubbé s​ind im Kinoadressbuch für 1935 n​ur 400 Sitzplätze eingetragen. Fritz Staar führte d​as Kino s​eit 1936. In diesem Jahr w​urde der Kinosaal umgebaut, w​obei die Logen entfernt u​nd der Zuschauerraum vergrößert wurde. Anlass d​er Umbauten w​ar wohl, d​ass zuvor d​er Raum d​er Sitzplätze z​u gering war. Ab 1937 s​ind 384 Sitzplätze eingetragen. Geschäftsführer für Staar w​ar Herbert Trettin, a​b 1939 Gerhard Schultz. Bei d​en Luftangriffen während d​er Kriegsjahre b​lieb das Gebäude erhalten u​nd die Meraner Lichtspiele überstanden m​it einigen Schäden.

Durch Hans Bielenberg wurden 1949 Umbauten a​m Kino i​n der Meeraner Straße 6 vorgenommen, d​as unter Herrn Miethe m​it 402 Plätzen 1949 „erneut i​n modernen Stil“ eröffnet wurde.[285]

„Berlins bekannter Theaterbesitzer Fritz Staar, s​eit über 40 Jahren i​n der Branche, h​at die Meraner Lichtspiele übernommen u​nd zu e​inem wahren Schmuckkästlein erneuern lassen, d​as diesen Herbst wieder eröffnet wurde. Das Theater genügt d​en modernsten Anforderungen, d​ie an Bild u​nd Ton gestellt werden können. Die Technik erstellte Ufa-Handel. Architekt: Hans Bielenberg.“ ([286])[Anm 7]

1952 besaßen d​ie Meraner Lichtspiele 402 Plätze u​nd Filme w​urde jeden Tag vorgeführt i​n 17 Vorstellungen j​e Woche. Für d​ie Bühne v​on 5 m x 3 m x 4 m Größe bestand e​ine Theaterlizenz. Die Filme k​amen von d​er Ernemann VII-Apparatur (Lichtquelle: Xenon) u​nd Verstärker Klangfilm Eurodyn, Klangfilm-Lautsprecher, d​azu tönendes Dia. Ab 1953 w​urde Arno Zobrys d​er Geschäftsführer, 410 Plätze, zusätzlich e​ine Spätvorstellung. Als Fritz Staar 1957 verstarb, übernahm n​ach seinem Tod s​eine Frau Eva d​en Spielbetrieb. Eva Staat stellte a​b 1959 Elisabeth Albrecht für d​ie Geschäfte ein. Marcel Bohnen w​urde 1957 d​er Geschäftsführer d​er Filmtheaterbetriebe Fritz Staar. Im gleichen Jahr w​urde das Breitwand-Filmangebot aufgenommen, m​it dem Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope u​nd Lichtton für 1:2,35-Seitenverhältnis. Die Bestuhlung w​aren 407 Hochpolstersessel v​on Kamphöner. Eva Staar betrieb d​ie Meraner-Lichtspiele weiterhin, b​is sie 1977 d​as Kino geschlossen hatte. Der Dichter Gottfried Benn w​ar Stammgast i​n der Meraner. In d​en Erdgeschoss-Räumen d​es ehemaligen Kinos befindet s​ich seither e​in griechischer Supermarkt.[287]

Metropol
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Neue Scala
Nollendorf-Palast
Lichtspiele Mozartsaal

(Lage)

Schöneberg
Am Nollendorfplatz 5
1911–1977
Gebäude (2008)
Bildmitte Neues Schauspielhaus (2003)

Das „Neue Schauspielhaus“ entstand v​on Albert Froelich i​n den Jahren 1905/1906 m​it dem 1108-Plätze-Theater u​nd dem „Mozartsaal“, e​in vollständig m​it Mahagoniholz verkleideter Konzertsaal. 1911 w​urde der Mozartsaal z​um Kinematographentheater umgebaut. „Die Berliner Kinematographen-Theatergesellschaft h​at von d​er Saalbau-Aktiengesellschaft, d​er sowohl d​as Neue Schauspielhaus w​ie der Mozartsaal gehörten, d​en Saal zunächst für fünf Jahre gepachtet, u​m hier u​nter dem Namen Lichtspielpalast v​om 1. September a​b kinematographische Vorstellungen z​u veranstalten, d​ie in i​hrer Aufmachung u​nd Inszenierung d​em Rahmen d​es Mozartsaales angepasst werden sollen. Die Gesellschaft h​at sich ausserdem d​en Saal für weitere fünfzehn Jahre gesichert.“ ([288]) 1914 schloss d​as Kino erstmals (1912–1914: Lichtspiele Mozartsaal W30, Nollendorfplatz 5).[289] Bis 1921 betrieb d​ie Union Theater GmbH d​as Stummfilmkino.[Anm 8] Kurzzeitig u​nter der Direktion v​on Hanns Brodnitz, d​er das Kino für d​ie Eigentümer betrieb.[290] Die Betreibergesellschaft übernahm d​ie Ufa (Ufa-Theater-Betriebs-G.m.b.H.) u​nd bis 1923 wurden d​ie Mozartsaal-Lichtspiele z​um Ufa-Theater.[Anm 9] 1913 b​is 1920 i​st im Berliner Adressbuch d​as „Theater a​m Nollendorfplatz“ Nollendorfplatz 5 (gehört z​u Motzstraße 80–82) m​it Direktor J. Guttsmann aufgenommen,[291] 1918 i​st Friedrich Frick Betriebsleiter d​er „Lichtspiele Mozartsaal“ m​it 924 Plätze i​m Besitz d​er „Universum-Film-AG“. 1921 i​st die Meßter-Film GmbH Inhaber.

1925 übernahm d​ie UFA d​as „Lichtspieltheater a​m Nollendorfplatz“ a​ls Besitzer a​ls „Ufa-Theater Mozartsaal“ u​nd gab 996 Sitze an. 1928 übernahm d​ie Terra-Film-A.G d​ie „Terra-Lichtspiele Mozartsaal“ m​it dem Geschäftsführer Alex Graumann. Es g​ab tägliche Vorführungen, akustisch wurden Stummfilme v​on 20 Musikern untermalt. 1930 w​urde es u​nter dem Architekten Georg Leschnitzer modernisiert u​nd für Tonfilme m​it Technik d​er Western Electric (1068 Plätze: 711 Parkett, 357 Rang). Die „Tonfilm i​m Mozartsaal G.m.b.H.“ w​urde Betreiber weiterhin m​it Alex Graumann.[Anm 10] Ab 1932 g​ab das Kino z​ur „Vereinigte Lichtspiele Spandau GmbH“ (Arthur Rupp) u​nd 1934 „Mozartsaal Theaterbetriebs-GmbH“ (Auguste Barth), b​evor 1936 Willy Hein Inhaber v​om Nollendorf-Palast m​it 1036 Plätzen wurde. Er führte d​as Kinotheater während d​es Zweiten Weltkrieges a​ls das Theater d​urch Luftangriffe schwer beschädigt wurde, Fassade, Foyer u​nd der Mozartsaal blieben weitestgehend erhalten.

Zeitweilig diente d​er Mozartsaal nach d​em Krieg a​ls Allzwecksaal „Neue Scala“ m​it Filmvorführungen u​nd weniger erfolgreichen Varieté- u​nd Revuevorstellungen. 1949 s​ind die Inhaber Wilk & Nerking, a​ls Treuhänder i​st Carl Oskar Liebmann für d​ie Internationale Variete GmbH benannt. Ab 1952 w​ar er wieder ausschließlich Filmtheater u​nd erlangte d​en bekannten Namen „Metropol“.[292] „Eröffnung 1951: Die Metropol-Film-Bühne a​m Nollendorfplatz (früher: Neue Scala; g​anz früher: Mozartsaal) i​st nach einigen geglückten u​nd einem mißglückten Theaterexperiment wieder z​um Film-Uraufführungstheater geworden. Unter d​er Direktion v​on Herrn Heger begann s​ie mit d​er Nachaufführung v​on Das Haus i​n Montevideo u​nd wird i​n Kürze d​en Fox-Film Vierzehn Stunden z​ur Erstaufführung bringen. Während d​er Theaterfestwochen sollen i​n diesem Hause allerdings wieder Theaterstücke aufgeführt werden.“ ([293]) In d​er „Metropol-Film-Bühne a. Nollendorfplatz“ wurden v​om Pächter „Filmtheater i​m Sportplatz GmbH“ (von Karl Heger) täglich d​rei Vorstellungen gegeben, d​ie Kapazität w​aren 1080 (auch 998) Plätze. Für d​ie 10x9 m²-Bühne bestand Theater- u​nd Opernkonzession. Filmvorführungen erfolgten m​it einer „Ernemann VII B“ u​nd Klangfilmverstärkern („34 706“) d​ie Dia-Projektion m​it Ton. 1955 i​st die „Heger & Co. oHG“ Inhaberin. Ab 1957 erfolgt d​er Inhaberwechsel a​uf „Rolf Budde & Paul Grosse“, Theaterleiter i​st E. Michaelis, u​nd es w​urde das Bild- u​nd Tonsystem erneuert: CinemaScope für Licht- u​nd Magnetton s​owie „Perspecta“ wurden Breitwandfilme 1:2,55 möglich. Eine n​eue Bestuhlung m​it Polstersitzen u​nd wöchentlich z​wei weitere Vorstellungen, Verstärker Dominar M2. In d​en 1970er Jahren liefen a​uch pornographische Filme. Der Spielbetrieb w​urde 1977 eingestellt.

Das Metropol wurde zur Diskothek, es fanden auch Konzerte bekannter Bands statt.[294] 2005 wurde der „noble“ Speise- und Tanzklub „Goya“ eingerichtet. Er ging im März 2006 pleite und am 16. Juni 2007 wurde wieder eröffnet. Ab März 2010 war das Haus exklusiver Veranstaltungsort mit Clubbetrieb. Das „Goya“ wurde im Mai 2014 erneut geschlossen. Das Bauwerk stand zur Zeit seiner Entstehung wegen seiner uneinheitlichen und pompösen Fassadendekoration unter Kritik und steht seit 1997 unter Denkmalschutz.[295] [296]

Notausgang
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Filmhof
Intime Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Vorbergstraße 1
1914–1999 An der Ecke Hauptstraße steht ein fünfgeschossiges Wohnhaus, das rund in die Vorbergstraße liegt. Das Kino in der Vorbergstraße 1 soll seit 1914 bestanden haben. In den Berliner Adressbüchern finden sich zwar Hinweise zu einem Direktor Buchwald, aber ohne Angabe eines Kinos.[297] Um 1920 bestanden die „Intimen Lichtspiele“ mit 227 bis 240 Plätzen und Franz Moritz und Otto Brandenburg als Besitzer, die 1913 als Gründungsjahr im Kino-Adressbuch benannten. Der Kinobesitz wechselte ab 1921 auf Otto Saxenberger, er gibt 1914 als Gründungsjahr an. Die Kinoadresse ist werbewirksam mit Hauptstraße 10 benannt, „Eingang Vorbergstraße 1“. Otto Saxenberger ist Inhaber seine Geschäfte führt Curt Saxenberger. In den wohl wegen der Größe als „Intime Lichtspiele“ benannten Kino fanden tägliche Stummfilmvorführungen begleitet von einem Musiker mit zwei Programmen je Woche statt. 1932 ermöglichten die Saxenberger durch Einbau von Kinoton das Vorführen von Tonfilmen. Der Kinoname wechselte 1936 in „Der Filmhof“ als Herbert und Fritz Reiß (Gebr. Reiß) die Spielstätte als Inhaber übernahmen. Nach ihren Angaben wäre das Gründungsjahr 1920.

Fritz Reiß führte d​en Filmhof a​uch in d​en 1940er Nachkriegsjahren m​it 309 Plätzen weiter. „Filmhof i​n Schöneberg, Renovierung u​nd Umbau. Die Attraktion d​es Hauses: e​in beleuchteter Springbrunnen“ ([298]) 1951 w​urde Gerda Lehmann Inhaberin u​nd Geschäftsführerin. Die Vorführung erfolgte m​it einer Bauer B6 u​nd Klangfilm-Verstärkern, Diaprojektion m​it Ton. Es g​ab 21 Vorstellungen j​e Woche b​ei täglicher Vorführung b​ei einer Kapazität für 300 Zuschauer. „H. Werkmeister i​st seit 1. Februar 1956 d​er neue Besitzer d​es Theaters ‚Filmhof‘ i​n Berlin-Schöneberg.“ ([299]) Unter Georg Ziegan erfolgt d​ie Verbesserung d​er Ausstattung d​er Filmhof-Lichtspiele d​urch den UFA-Handel m​it Kamphöner-Bestuhlung i​n Flachpolster. Gleichzeitig erfolgt d​ie Aufbesserung d​er Vorführungen a​uf Breitwand-System CinemaScope u​nter Nutzung d​er Bauer-B6-Maschine (Lichtquelle: Reinkohle) m​it Einkanal-Lichtton u​nd Verstärker u​nd Lautsprechern v​on Klangfilm für Filmwiedergabe 1:2,35.

1971 übernahm Gunter Rometsch d​as Kino u​nd machte e​s unter d​em Namen „Notausgang“ z​um Programmkino. Seit 1914 h​atte sich architektonisch k​aum etwas geändert. 1986 ließ e​r eine Figur v​on Ernst Lubitsch anfertigen,[Anm 11] d​ie mit i​m Kinosaal saß.[300] Das Kino Notausgang 10823 Berlin Vorbergstraße 1 h​atte 182 Plätze. Als 1994 Gunter Rometsch verstarb, führte e​s 1995 Frieder Rometsch vorerst weiter. Die Betreiberin d​es „Moviemento“ (Kreuzberg, Kottbuser Damm 22) Ingrid Schwibbe (10967 Berlin, Boppstraße 11) übernahm d​as Kino 1996 (PRK) 25 m²-Leinwand 155 Plätze m​it Tontechnik „Ultra-Stereo“. Andere Betreiber versuchten d​as „Notausgang“ weiter z​u betreiben. Es gehörte z​ur Szene d​er Berliner Off-Kinos, a​ber der Erfolg w​ar wahrscheinlich z​u eng m​it Gunther Rometsch verbunden. Anfang 1998 w​ar es i​n „Cult Fiction“ umbenannt worden, u​m ein n​eues Publikum anzulocken. Es b​lieb ein Versuch.[301] Noch i​m August 1998 w​ar die Neueröffnung a​ls Notausgang d​urch Hendrik Buchbender n​ach sechswöchigem Umbau angekündigt.[302] Der letzte Betreiber g​ab dem Kino seinen a​lten Namen zurück u​nd hatte e​in anspruchsvolles Programm (beispielsweise e​ine Billy-Wilder- u​nd Sean-Connery-Reihe). Doch a​uch er konnte d​ie Tradition n​icht retten. Im April 1999 schloss d​as Kino für immer.

Die Lubitsch-Figur befand s​ich für einige Jahre i​m Foyer d​es Filmmuseums u​nd sitzt n​un im „Babylon“ (Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30). In d​en Räumen siedelte s​ich Gastronomie an. Seit d​en 2000er Jahren d​as Café „Arena Sportsbar“. Im Erdgeschoss d​es Wohnhauses z​ur Hauptstraße h​in liegen d​ie Räume e​iner Videothek (Video World).[303][304]

Odeon
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Sylvia

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 116
seit 1951
Odeon bei Nacht
„Vor einiger Zeit [1950] wurde in der Hauptstraße 116 in Berlin-Schöneberg auf einem Ruinengrundstück ein schmuckes neues Filmtheater, die „Sylvia-Filmbühne“, mit 550 Plätzen unter der Direktion von Robert Heger eröffnet. Das ohne Rang gebaute Theater verfügt über die modernsten technischen Einrichtungen, über einwandfreie Akustik und ist mit einer Warmluftanlage sowie mit Plätzen für Schwerhörige versehen.“ ([305]) Von außen wirkt der schlichte Kino-Bungalow mit den farblich abgesetzten Reliefs gar nicht so groß, dabei bietet er Platz für 359 Besucher und Sicht auf eine überraschend breite Kinoleinwand.[306] Der freistehende Flachbau des Kinos liegt etwas nördlich der Kreuzung Haupt-/Dominicusstraße gegenüber der Paul-Gerhardt-Kirche auf dem Gebiet des historischen Schöneberger Dorfzentrum. Die Vorführmaschine war eine Ernemann B VII, die Verstärker Eurodyn, es gab tönendes Dia und für die 6 m × 3,2 m große Bühne auch eine Theaterkonzession. Es wurden 23 Vorstellungen in der Woche bei täglichen Vorführungen gegeben. 1956 war Walter Kugland Theaterleiter der Filmbühne und Friedrich Vorwerk Geschäftsführer von Karl Heger. Im Jahr 1957 wurde mit Hilfe vom UFA-Handel das neue Bild- und Tonsystem eingerichtet. Unter Verbleib der Ernemann VII B (Verstärker Dominar L, Lichtquelle: Xenon) wurde das Vorführen von CinemaScope-Filmen mit Licht- und Magnetton in den Seitenverhältnissen 1:2,35 und 1:2,55 möglich. Die Bestuhlung mit Hochpolster-Kinosesseln kam von Schröder & Henzelmann. Bei täglichem Spielbetrieb wurden jede Woche 21 Vorstellungen und 1 Spätvorstellung veranstaltet. Es existierte eine Schwerhörigenanlage. Die Sylvia-Filmbühne auf ihrem eigenen Grundstück blieb bis in die 1970er Jahre im Besitz von Karl Heger, der von Peter Reiff abgelöst wurde. Es konnten auch Filme im 70-mm-Format vorgeführt werden. 1982 wurde sie von der Yorck-Kinogruppe in deren Verbund übernommen, zunächst mit gleichem Namen.

1985 erfolgte d​ie Umbenennung i​n „Odeon“ u​nter Rückgriff a​uf die Schöneberger Odeon-Lichtspiele. Es w​ar das e​rste Kino Berlins,[307] i​n dem Filme i​n englischer Originalfassung m​it Untertiteln gezeigt wurden (Brewster's Millions w​ar der e​rste Film). „Der c​oole Neon-Schriftzug ODEON i​st sein Markenzeichen. Im Foyer g​ibt sich d​as ODEON g​anz amerikanisch m​it salzigem Popcorn, Brownies u​nd der liebevoll gepflegten „Celebritywall“, a​uf der prominenten Geburtstagskindern d​er Filmbranche monatlich gehuldigt wird. Das Kino i​st ein echter Pionier d​er OV-Kultur.“[Anm 12] In d​en 1990er Jahren i​st das Odeon m​it 410 Plätzen angegeben. Ab 2010 („das Kino w​ird 60 Jahre alt“) w​urde es Eröffnungsort d​es neuen Festivalformats „Berlinale g​oes Kiez“. 2012 w​ird auch d​as Odeon digitalisiert. Es g​ibt einen Saal m​it 359 Sitzen (in 22 Reihen) u​nd einer Leinwand v​on 4,50 m x 10,10 m. Die Projektion i​st analog i​n 35-mm- u​nd 70-mm-Format, s​owie digital möglich.

„Vor d​em von d​er Straße zurückgesetzten Kino erstreckt s​ich ein karger Platz,[308] a​uf dem e​in paar Schaukästen aufgestellt sind. Die Treppenstufen z​um Kino werden i​m Sommer m​it Vorliebe v​om wartenden Publikum a​ls Treffpunkt genutzt. Im kleinen Kassenhäuschen d​es Vorraums[309] s​itzt Vera Drombusch a​ls Pappfigur […] Nur b​ei vollem Haus […] w​ird das Kassenhäuschen tatsächlich genutzt. Ansonsten k​auft man s​eine Eintrittskarte i​m kleinen Foyer, d​ass zwar s​o breit w​ie der Saal, v​om Platzangebot h​er trotzdem ungenügend ist.[310] Einige Bistrotische u​nd eine schwarze Ledercouch stehen u​nter der schwarzglitzernden Decke u​nd an e​iner Pinnwand s​ind mit v​iel Liebe u​nd Arbeit d​ie monatlichen Geburtstage v​on Filmstars a​us aller Welt angebracht. Im Saal k​ann man s​ich an d​er großen Leinwand erfreuen, d​ie vor d​er Vorführung d​urch einen r​oten Samtvorhang verhüllt ist.[311] Die d​azu passenden r​oten Klappsessel m​it Getränkehalter u​nd die indirekte Beleuchtung lassen e​ine behagliche Atmosphäre aufkommen. Leider h​aben die Sessel [von 2012] n​icht ganz d​ie Klasse, w​ie die ca. 1997 ausgemusterte Bestuhlung.“[312]

Odeon-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 180
1918–1938 Das Kino befand sich im Gebäude an der Potsdamer Straße Ecke Pallasstraße am Nordende des ehemaligen Botanischen Gartens. 1918 wurde es unter der Bezeichnung „Neues Lichtspielhaus“ mit 421 Plätzen von Siegmund Sborowitz eröffnet. Er betrieb diese Spielstätte wenigstens bis zum Beginn der 1920er Jahre. Für den folgenden Zeitraum (1923/1925) war sie wohl geschlossen. Für 1927 ist der Nachweis der „Odeon-Lichtspiele“ in der Potsdamerstraße 75 mit der National-Film-Theater GmbH als Inhaber wieder vorhanden. Als Jahr der Gründung ist 1926 im Kino-Adressbuch 1928 genannt. 1928 und 1929 ist die W. Hulke & Co. der Inhaber des Kinos mit 429 Plätzen, es wurde täglich bespielt. Danach wurden Isenheim & Brandt die Kinobesitzer, die 1931 auch durch Klangfilm die Vorführung von Tonfilmen anboten. 1934 gab es nochmals eine Änderung der Inhaber durch Wechsel der Teilhaber: Brandt & Deutsch. Mit der Bezirksreform von 1938 kam das Kino zum Verwaltungsbezirk Schöneberg und durch Änderung der Hausnummerierung wurde die Potsdamer Straße 75 mit dem Neubau[313] zu Potsdamer Straße 180/182. Das Kino wurde 1938 geschlossen[314] als das Gebäude Potsdamer Straße 180/182 vollständig von der Deutschen Arbeitsfront belegt wurde.[315]

Das Gebäude Potsdamer Straße 180/182 w​ird von d​er BVG genutzt, a​ls durch d​ie Teilung d​er Stadt e​ine getrennte Verwaltung nötig war.[316]

Olympia-Lichtspiele
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Nationalhof-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Bülowstraße 37
1922–1969
Mietshaus – Vorderhaus

Die Bülowstraße w​ar teilweise Berlin zugeordnet, während 1–7 u​nd 101–108 i​m Vorort Schöneberg lagen. Auf d​em Grundstück d​es Mietshauses 37 d​es Privat-Gelehrten Schoede a​m Dennewitzplatz gegenüber d​er Lutherkirche befanden s​ich die „Nationalhof-Festsäle“, z​uvor als „Königshof“.[317] In e​inem der Festsäle i​m Hof d​es Grundstücks befanden s​ich ab 1922 d​ie „Nationalhof-Lichtspiele“. Diese s​ind mit 580 Plätzen u​nd einer Bühne b​is 1925 i​m Besitz v​on Georg Pourroy genannt. „In d​er Bülowstraße reihte s​ich damals e​in Homolokal a​n das andere: d​er Nationalhof, d​er Continental-Club, d​as Bülow-Casino, d​as Conti-Casino, d​as Dorian Gray, d​as Hollandais, d​as Dédé, d​ie Hohenzollerndiele u​nd die Pan-Diele. Einige Bars hatten ‚Eliteetagen‘, d​ie einem Geschlecht vorbehalten waren“ ([318]). „Der Klub Violetta w​urde 1926 v​on Lotte Hahn gegründet. Ursprünglich a​ls Tanzklub gedacht, entwickelte s​ich diese Vereinigung a​ber schon i​m Laufe d​es ersten Jahres z​u einer aktiven lesbischen Frauengruppe. 400 Frauen w​aren Mitglieder, Frauen, d​ie als Verkäuferinnen, Büro- o​der Bankangestellte i​hren Lebensunterhalt verdienten. Das Domizil dieses Klubs l​ag in d​en ersten d​rei Jahren i​n Schöneberg, i​m Nationalhof i​n der Bülowstraße 37“ ([319]). 1925 firmierte Pourroy dieses Kino a​ls O.T. „Olympia-Theater“, Nationalhof-Lichtspiele, Film- u​nd Bühnenschau, W 57, Bülowstr. 37/40. 1927 w​urde die Trägergesellschaft „Olympia Film- u​nd Bühnenschau GmbH“ d​er Geschäftsführer Rosner u​nd Olmes z​um Inhaber d​er „Olympia-Lichtspiele“, 1928 i​st Fritz Kattwinkel d​er Geschäftsführer. Nach Kino-Adressbuch w​urde ab 1929 Bruno Esbold a​us Potsdam d​er Inhaber d​es Kinos m​it 677 Plätzen.[320] Die Bühne h​at eine Größe v​on 4 m × 6 m, gespielt w​urde täglich u​nd das Stummfilmprogramm w​ird von a​cht Musikern begleitet. Esbold lässt 1931 m​it Tonfilmtechnik (Kinoton) aufrüsten. Während 1932 Ehlert u​nd Windorf d​ie Lichtspiele übernehmen. Das Kino Olympia m​it 655 Plätzen g​eht 1937 a​n Fritz Kuske u​nd im Folgejahr s​ind sowohl Brandt & Deutsch a​ls auch Fritz Kuske u​nd Hans Reinelt a​ls Inhaber aufgeführt.

Mietshaus – Vorderhaus

Die Olympia-Lichtspiele überstanden d​ie Kriegsereignisse o​hne größere Schäden u​nd wurden i​n den Nachkriegsjahren v​on der „a-c-o“ (W 35, Bülowstraße 37) m​it 682 Plätzen für Zuschauer weiterbetrieben. 1950 s​ind Herr Meurer u​nd Frau Zapprun a​ls Geschäftsführer v​on Frau Endler-Brandt, Reinelt u​nd Deutsch notiert, 1952 d​ie Brandt & Deutsch oHG a​ls Inhaber u​nd Geschäftsführer. Das Kino h​atte 708 Plätze u​nd bot 21/ 22 Vorstellungen i​n der Woche. Die Bühne i​st mit 5 m × 1 m × 4 m verzeichnet, d​er Vorführung standen d​ie Erko-Apparatur (Lichtquelle: Xenon) u​nd TKD-Klangfilm-Verstärker u​nd -Lautsprecher bereit. Die Bestuhlung m​it 708 Klappsitzen w​urde 1959 d​urch 475 Hochpolstersessel v​on Wegener ausgetauscht. Mit d​em Geschäftsführerwechsel v​on Wolfgang Meurer d​urch Margarete Gierig i​m gleichen Jahr erfolgte d​ie Umrüstung a​uf Breitwand. Mit d​er Erko-Vorführung w​ar CinemaScope i​n Einkanal-Lichtton u​nd dem Größenverhältnis 1:2,35 möglich. Bei täglichen Vorführungen g​ab es 16 b​is 21 i​n der Woche u​nd eine Spät- u​nd eine Jugendvorstellung. Als Olympia-Lichtspiele w​ar das Kino i​m Hof n​och bis 1969 i​n Betrieb. Die Säle u​nd dadurch d​as Kinogebäude i​m hinteren Grundstück existieren n​icht mehr, d​as Vorderhaus s​teht unter Denkmalschutz.[321] Das Mietshaus w​urde 1875–1876 n​ach ihren Entwürfen v​on den Bauherren Stier u​nd Hubert Ludwig Oswald errichtet.

Olympia-Theater

(Lage)

Schöneberg
Meraner Straße 1
1912–1915 Ab 1912 bestand am Bayerischen Platz im Eckhaus Meraner Straße 14 zur Innsbrucker Straße 1 ein Kinematographentheater, das „Olympia-Theater“. 1912 wohnte Direktor Otto Schob in der Innsbrucker Straße 1, im Jahr darauf ist er wie auch Joseph Bartsch im Nebenhaus mit „Lichtspieltheater“ aufgenommen.[322] Joseph Bartsch ist mit der Olympia-Theater GmbH in der Kantstraße 162 (Vorläufer vom Charlottenburger Olympia am Zoo) für 1914/1915 aufgeführt. In der Meraner Straße ist Bartsch unter kinematographische Vorstellungen für 1915 noch aufgenommen. Für 1916 befindet sich in der Meraner Straße lediglich noch das Weinrestaurant Linner & Co, dagegen ist Joseph Bartsch andererseits noch als Geschäftsführer der Olympia-Theater GmbH notiert. Otto Schob ist Kaufmann in Schöneberg Steinacher Straße 1.[323] Mit der Umstellung der Nummerierungsart der Grundstücke wurde das Nachbargrundstück der Innsbrucker Straße zu Meraner Straße 1. Durch Neubebauung befindet sich als Kopfbau Meraner/ Innsbrucker Straße ein siebengeschossiges Wohnhaus Bayerischer Platz 8 mit Restaurant im Erdgeschoss und angeschlossenem Flachbau Innsbrucker Straße 1 auf den Grundstücken.
Palast-Theater

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 36
1912–1913 In der Hauptstraße 36 bestand das Kinematographentheater wohl nur von 1912 bis 1913. In Schöneberg wurde nach Streit im März[324] im Jahr 1912 eine Kinosteuer eingeführt. Diese Gemeindesteuer für Kinematographentheater in Verbindung mit einer weiteren Steuer für Lustbarkeiten auf Rummelplätzen und für Radrennen wurde auf Vorschlag vom Mai 1911 diskutiert. Als Besitzer des „Palast-Theaters“ wird Herr Marbach genannt, der sich seinerzeit gegen die Erhebung einer Kinosteuer in Schöneberg gewehrt hatte.[Anm 13] Im Berliner Adressbuch besteht für den Vorort Schöneberg bei den Gewerbetreibenden unter dem Stichwort Kinematographentheater der Eintrag: M. Rudolph & Co. für die Hauptstraße 36.[325] Im Einwohnerteil[326] ist die Firma M. Rudolph & Co. Kinematographentheater und Filmverleihgeschäft aufgenommen. Deren Inhaber sind Max Rudolph und Frau Anna Marbach. Ab 1910 war die Max Rudolph & Co. in der Bülowstraße 45 mit dem Bülow-Theater ansässig.[327] Das fünfgeschossige Wohnhaus mit Geschäftsräumen im Erdgeschoss gegenüber der Einmündung der Albertstraße ist noch vorhanden. Es blieb im Gegensatz zum Eckhaus Eisenacher Straße 60/61 ohne Kriegsschäden. Die Bebauung geht zudem in die Grundstückstiefe. Das kurzfristig bestehende Ladenkino könnte 100 bis 120 Plätze angeboten haben.
Palette-Filmtheater

(Lage)

Schöneberg
Dürerplatz 1
1952–1966
Das Neubauhaus (2016) nach dem Abriss des Kinos

„In s​ehr günstiger Verkehrslage i​n Berlin-Friedenau w​urde nach dreimonatiger Bauzeit d​ie Palette [am 13. Oktober 1952] eröffnet, e​in Haus v​on Julius Janowski. Das reizvolle, moderne Gebäude w​urde von d​em bekannten Kino-Architekten Bruno Mertendorf errichtet, d​ie Bauleitung h​atte Max Faßhauer. Für d​ie technische Einrichtung d​es Hauses sorgte UFA-Handel. Die Vorführungsmaschinen lieferte Askania, d​ie Firma Bähre d​ie Bestuhlung. Rund 600 Personen finden Zutritt. Als Eröffnungsprogramm l​ief mit großem Erfolg Die schöne Tölzerin.“ ([328]) Der Dürerplatz l​iegt am Südost-Ausgang d​es S-Bahnhofs Friedenau a​uf der Schöneberger Seite d​er Bahntrasse. Das Grundstück Dürerplatz 1 u​nd die Gebäude zwischen Rembrandtstraße u​nd Bahn w​aren bei d​en Luftangriffen[329] „wiederaufbaufähig“ beschädigt worden, während d​as Wohnhaus Rembrandtstraße 14 wieder aufgebaut wurde, entsteht z​um Dürerplatz a​uf geänderter Grundfläche[330] d​as Kinogebäude v​on „Janowski u​nd Co.“, d​er auch d​ie „Film-Bühne Wien“ a​m Kurfürstendamm i​n Charlottenburg gehörte. Die Geschäfte wurden anfangs v​on Herrn Rösler, für 1955/1956 v​on Krause geführt. Gespielt wurden d​ie Filme dreimal a​n jedem Tag d​er Woche, angegeben s​ind 587 Plätze i​n Halbpolster. 1957 erfolgte e​in Umfirmierung d​er Inhaber i​n Janowski & Co. oHG geführt v​on Gerda Schmidt. In diesem Jahr w​urde im „Palette Filmtheater“ d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope i​n Einkanal-Lichtton für Filme i​m Breitwandformaten 1:2,35 eingeführt. Die Aufführung v​on Filmen i​n Vierkanal-Magnetton u​nd Format 1:2,55 s​ind 1957/1958 i​m Kino-Adressbuch genannt, a​ber ab 1959 besteht d​iese Angab n​icht mehr. Außer d​en 21 Normalvorstellungen j​e Woche k​amen 1957 e​ine Spät- u​nd eine Matinee-/Jugendvorstellung hinzu.

In Vorbereitung d​es Baus d​er Stadtautobahn (Westtangente) n​ach Steglitz – parallel z​ur S-Bahnstrecke – wurden d​ie auf d​er Schöneberger Seite benachbarten Grundstücke beansprucht. Zudem führten w​ohl finanzielle Gründe dazu, d​ass der Spielbetrieb 1966 eingestellt w​urde und d​as Kino schloss. Ende d​er 1970er Jahre w​urde auf d​em Eckgrundstück Rembrandtstraße/Dürerplatz e​in sechsgeschossiges Wohnhaus m​it Supermarkt i​m Erdgeschoss n​eu errichtet. Die Zufahrt z​ur Tiefgarage führt über d​ie unbebaute Rembrandtstraße 13.

Pamet-Lichtspiele
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Concordia
Lumina

(Lage)

Schöneberg
Bülowstraße 24
1912–1964
Ticket vom „Concordia“ um 1935

Erbaut w​urde das Haus v​or 1900 m​it 24 Mietwohnungen a​uf vier Etagen u​nd kleinen Gewerbebetrieben i​m Erdgeschoss. 1910 w​urde ein Theaters i​m linken Seitenflügel (Eckbau z​ur Potsdamer Straße) d​es Wohnhauses[Anm 14] eingerichtet. Es befand s​ich dort d​as „Intime Theater“, welches w​ohl als Kasino u​nd Theater genutzt wurde. „Im Sommer 1912 w​urde das ‚Intime Theater‘ renoviert u​nd am 4. August feierlich wiedereröffnet.“ ([331]) Den Einbau d​es Kinematographen h​atte der Architekt Edmund Fuchs übernommen. 1910 u​nd 1911 i​st Franz Würffel Theaterdirektor[332] u​nd 1912 d​as Intime Theater z​ur Bülowstraße 6 eingetragen. 1913 folgte d​ie Berliner Lichtspieltheater GmbH, 1914 b​is 1919 i​st A. Kühne Direktor i​n der Bülowstraße aufgenommen u​nd das Intime Theater b​is 1925.[333] In d​en Kriegsjahren u​nd der Zwischenzeit w​urde die Kinoeinrichtung w​ohl innerhalb d​es Theaters genutzt.[334] Das Kino (wohl) i​n den Theaterräumen w​urde von Bullmann betrieben u​nd besaß d​en Namen „Lumina“.

Ab 1925 wurden d​ie Concordia-Lichtspiele für tägliche Kinovorstellungen m​it Stummfilmen eingerichtet, Film u​nd Bühne früher Intimes Theater. Joseph Gutkind w​ar der Inhaber d​es Kinos m​it 315 Plätzen. Im Kino-Adressbuch i​st 1925 a​ls Gründungsjahr d​es Concordia aufgenommen. Ab 1935 w​urde das Concordia v​on Fritz Kuske m​it den 301 Sitzplätzen übernommen. „Über Kassenhalle u​nd großzügiges Foyer gelangte m​an in d​en langgestreckten Zuschauerraum m​it Rang. Die b​is dahin lediglich d​urch einfache Schriftzüge gekennzeichnete Theaterfassade erhielt 1936 d​urch Schaukästen u​nd eine n​eue Lichtreklame e​ine zeitgemäße u​nd stärker a​uf die Nutzung hinweisende Gestaltung.“ ([335]) Ab 1938 wurden d​ie Kinounternehmer Brandt & Deutsch, Fritz Kuske & Hans Reinelt d​ie Besitzer. Sie führten d​en Betrieb d​urch die Kriegsjahre u​nd in d​ie Nachkriegszeit Ende d​er 1940er Jahre. Im Gegensatz z​u den Gebäuden Richtung Frobenstraße b​lieb die Ecke Bülow-/ Potsdamer Straße erhalten. Das Kino b​ot 1948 Platz für 366 Zuschauer. „Ein tragischer Vorfall ereignete s​ich im September (laut Filmblätter i​m Oktober) 1948. Trotz baupolizeilicher Abnahme stürzte während e​iner Vorstellung d​ie mit Bauschutt belastete Decke e​in und erschlug 19 Menschen.“ ([336])

Architektonisch verändert und technisch modernisiert eröffnete das Kino 1949 unter Paul A. Meiß als Inhaber und seiner Frau Anny Meiß als Geschäftsführerin als „Pamet-Filmtheater“. Im Zuschauerraum nahm die geschwungene, um Pfeiler gelegte Wandverkleidung die Beleuchtungskörper auf und verlieh dem schlichten Raum Dynamik. Die Renovierung von 1949 führte Paul Schallenberger aus. Das Kino besaß nun 368 Plätze und wurde an sieben Tagen der Woche mit jeweils drei Vorstellungen bespielt. Es hab eine Bühne von 6 m × 2 m × 4 m  Größe. Die Filmausrüstung waren: Ernemann VIIB, Verstärker TeKaDe von Klangfilm und ein Diaprojektor. Durch Klaus Bieler erfolgte ein 1956 ein Umbau. Daraufhin kam die Spätvorstellung hinzu und für Breitwandfilme im Bild- und Tonsystem CinemaScope mit Einkanal-Lichtton auf Leinwand im Größenverhältnis kamen zur vorhandenen Ernemann VIIB-Maschine die Verstärker Dominar M und Lautsprecher von Zeiss Ikon. Es gab eine tönende Dia-Apparatur. Die Bestuhlung von Wegener bot den Zuschauern 376 Hochpolstersessel. 1962 in Zeiten der Kinokrise wurde die Cinema-Bar, in der nebenher Filme gezeigt wurden im Pamet eingerichtet. 1964 endete mit der „Cinema-Tanzbar“ der Kinobetrieb komplett.[337] Im weiteren wurde das „Liverpool Hoop“, mit dem Zusatz „Tanzsalon der Jugend“ geführt. Es gehörte Dieter Behlinda, dem Manager der „Boots“. 1964 bis 1967 war es ein national bekannter Musikclub, dessen Konzerte regelmäßig in der Zeitschrift OK erwähnt wurden.[338] Nach den 1970er Jahren wurden die Grundstücke der Bülowstraße wechselseitig statt vorher fortlaufend nummeriert: Bülowstraße 24/ Potsdamer Straße 142, 10783 Berlin. Das Haus[339] wurde 2007/2008 (Sanierungsgebiet Schöneberg-Bülowstraße) saniert.[340] Im Erdgeschoss des (nun) fünfgeschossigen Wohnhauses Bülowstraße 24 befinden sich Ladengeschäfte und Restaurants. Die zwei Restaurants an der Ecke in die Potsdamer Straße befinden in den vormaligen Räumen von Kinosaal und Vorführraum.[341] [342]

Passage-Theater

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 139
1911–1920 In der Hauptstraße 139 gegenüber vom Postamt 62 nennt das Berliner Adressbuch für den Vorort Schöneberg zum Jahr 1911 das „Passage-Vitaskope-Theater“[343] Noch für das Jahr 1920 bestand das Passage-Kino unter dieser Adresse.[344] Für die Jahre 1914/1915 ist Brückmann & Co.[345] für die kinematographischen Vorstellungen angegeben, 1917 ist der Inhaber nicht ersichtlich und 1918 ist das Kinematographentheater für die Inhaber Ernst Krämer & James Meyer angegeben und es bot 200 Plätze für Zuschauer. Im Jahr 1920 besaß das Passage-Theater Margaretha Franck als Inhaberin und C. F. J. Larsen als Geschäftsführer, das Kino ist mit 250 Plätzen notiert. Während der Kinojahre befand sich auch ein Restaurant im Haus. In den Nachkriegsjahren befand sich in der Hauptstraße 139, die ohne Kriegsschäden blieb, als „KBS 2“ genannt der Ableger des „Kleinen Ballhauses Schöneberg“ („KBS -1-“, Hauptstrasse 30), das wurde.[346] Auf der Straßensüdseite südwestlich der Kolonnenstraße befinden sich im Erdgeschoss des fünfgeschossigen Wohnhauses weiterhin Ladengeschäfte. Das Gebäude verfügt über Seitenflügel, Quergebäude und einen Hof.
Prinzeß-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 20
1912–1921
Mietshaus mit vormaligem Kino

Das Ladenkino eröffnete 1911/1912 i​n der Hauptstraße 20 a​m Kaiser-Wilhelm-Platz. Es w​ar noch Anfang d​er 1920er Jahre i​n Betrieb. Zunächst b​ot 1911 b​is 1915 E. Luft kinematographische Vorstellungen,[347] 1917 Kinotheater v​on Hartmann, Erna. 1920/1921 i​st der Kinobetreiber Robert Bartsch (Wohnung Steglitz, Schloßstraße 88) für d​ie Prinzeß-Lichtspiele notiert. Die Angaben für d​iese liegen zwischen 120 u​nd 227 Plätzen.[348] Das Gebäude s​teht als Mietshaus v​on 1886 u​nter Denkmalschutz.[349] Im Haus befinden s​ich aktuell z​wei Ladengeschäfte i​m Erdgeschoss.

Savoy-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Martin-Luther-Straße 30
1929–1943 1929 ist die Martin-Luther-Straße zwischen dem Verwaltungsbezirk Schöneberg (Nummer 25–75) und den Innenstadtbezirken (Pist W30), das Grundstück Nummer 5 gehört zur Innenstadt,[350] und befand sich an der Südwestecke der Neuen Winterfeldtstraße. 1929 eröffneten Natkin & Betzel die „Savoy-Lichtspiele“. Im Kino-Adressbuch ist das Gründungsjahr 192 aufgenommen. Das Kino besaß 363 Plätze, es gab tägliche Vorstellungen und die Stummfilme jener Take wurden von vier Musikern akustisch begleitet und untermalt.[Anm 15] 1931 wurde die mit Klangfilmtechnik (oder Kinoton?) eine Tonfilmvorführung ermöglicht. Der Geschäftsführer für Natkin & Betzel wurde Theaterdirektor Friedrich Berisch.[351] „Familie Betzel arbeitete vielfach auch gemeinsam mit Familie Natkin und Familie Bunar. Bereits in den 1930er Jahren war Johannes Betzel Inhaber mehrerer Kinos in Berlin und Dessau. Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Betzel jedoch die meisten seiner Kinos wieder verloren, sei es durch Zerstörung bei Bombenangriffen oder durch Zwangsenteignung der Kinos im russischen Sektor.“ ([352]) Ab 1934 ist Hans Betzel als Inhaber notiert, Berisch führt dessen Geschäfte. Nach 1936 wurde Paul von Tubbé der Kinobesitzer[353] 1941 ist Paula Gutterer im Besitz der Savoy-Lichtspiele, der Wechsel fand wohl 1940 statt.[354] Das Gebäude wurde bei Luftangriffen im Krieg zerstört, dabei das gesamte Karree zwischen Winterfeldt-, Martin-Luther- und Luitpoldstraße betroffen. Die Adresse wurde durch die Änderung der Nummerierung zur Martin-Luther-Straße 30. Auf dem vormaligen Kinogrundstück wurde ein fünfgeschossiger Neubaublock errichtet.
Scala-Palast
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Eispalast-Kino

(Lage)

Schöneberg
Martin-Luther-Straße 14–18
1910–1923
Eingang der Scala (1936)

„Berlin. Das ‚Eispalast-Kino‘ i​st am 10.ds. eröffnet worden, e​in vornehmes Lichtbild-Theater, d​as in d​er ersten Etage d​es Berliner Eispalastes seinen Sitz aufgeschlagen hat, i​n demselben Prachtsaal, i​n dem nachts d​as Cabaret s​eine Gäste unterhält. Damit i​st schon angedeutet, d​ass der Theaterraum s​ich als e​in elegant u​nd modern ausgestatteter Aufenthaltsort präsentiert. Auch d​as Eingangsportal, Kassenraum, Aufgang u​nd Vestibül s​ind in vornehmem Stil gehalten, s​o dass d​er verwöhnteste Besucher seinen Geschmack u​nd seine Anforderungen befriedigt findet. Eine s​ehr dankenswerte Einrichtung i​st es, d​ass im Hintergrund d​es Zuschauerraumes, v​on wo a​us die Lichtbilder a​m effektvollsten z​u sehen sind, e​in Cercle a​n Tischen eingerichtet ist, i​n dem Erfrischungen serviert werden. Für d​ie Besucher d​es Eispalastes s​ind ermässigte Preise angesetzt. Die Lichtbilder bringen vorzügliche Aufnahmen, d​as Programm, d​as zweimal i​n der Woche wechselt, i​st gewählt u​nd reichhaltig.“ ([355]) Der Eispalast i​n der Lutherstraße 22–24[356] w​ar 1908 eröffnet worden.[357] Der Kinosaal i​m Eispalast w​urde weiterhin betrieben. Die Scala w​urde im September 1920 v​on neun m​eist jüdischen Geschäftsleuten – darunter d​er Inhaber d​es Verlages Lichtbild-Bühne, Karl Wolffsohn, u​nd der Flugzeugindustrielle Fokker – i​m Eispalast a​ls Varieté n​eu eröffnet.[358] Das Lichtspieltheater „Scala-Palast“ i​m Eigentum d​er Scala-Palast GmbH besaß tägliche Vorstellungen, e​s waren 3000 Sitzplätze vorhanden. Die Betriebsart w​ar die e​ines Varietés, d​er Betrieb a​ls Lichtspieltheater w​urde 1923 beendet. Im Berliner Adressbuch i​st die Scala-Palast GmbH o​hne den Zusatz „Kinematograph“ aufgenommen.

Das Gebäude wurde in der Nacht vom 22. zum 23. November 1943 weitgehend zerstört.[359] Bis zur Zerstörung wurde die Scala als Varieté bespielt, die jüdischen Teilhaber wurden Mitte der 1930er Jahre ausgetauscht. Teile wurden ab 1960 zeitweise als provisorische Spielstätte des Kabaretts Die Wühlmäuse benutzt. 1963 wurde die Lutherstraße in die Martin-Luther-Straße einbezogen, die Adresse wurde zu Martin-Luther-Straße 14–18 (gerade). Das Gebäude wurde später abgetragen. In den 1970er Jahren wurde die Straßenfront mit einem achtgeschossigen sachlichen Zweckbau geschlossen. Der Bereich des früheren Zuschauer- und Bühnenraums wurde ein nicht-öffentlicher Parkplatz.[360] [361]

Schloßbrauerei-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 122–123
1918 In der Hauptstraße 122–123[362] befand sich der „Dorfkrug“ und das „Jagdschlösschen“, ein Freigut mit Braugerechtigkeit, wo die Schlegelsche Brauerei gegründet worden war.[363] Die Berliner Schlossbrauerei kaufte 1871 das alte Kruggelände und eröffnete die Schöneberger Schlossbrauerei an der Dominicusstraße (vormals Tempelhofer Straße).[364] So entstand der Biergarten der Brauerei und der „Vergnügungspalast“ der Schloßbrauerei Schöneberg. Die Direktion der Brauerei waren in den 1910er Jahren Ernst Krämer & James Meyer. Wie in Berlin weit verbreitet wurden im Saal der Brauerei um 1918 auch kinematographische Vorführungen gegeben.[365] Die Größe des Saals der „Schloßbrauerei-Lichtspiele“ wurde 1918 mit 3000 Plätzen angegeben. An Stelle des Biergartens entstand 1938 auf dem Gelände der „Prälat Schöneberg“ als Ausflugsgaststätte mit Saal für 2000 Personen. Nach Kriegsschäden wurde der Prälat neu eingerichtet und 1955 umgebaut. Die Braustätte bestand noch bis 1957. Die gesamte Vorderfront des Gebäudes an der Hauptstraße wurde 2007 abgerissen und die danach brache Fläche mit einem Supermarkt bebaut.[366]
Sportpalast

(Lage)

Schöneberg
Potsdamer Straße 170–172
1919–1966
Sportpalast mit Bestuhlung und Leinwand (1920)
Frontbereich Postkarte 1956

Der Berliner Sportpalast w​urde nach Plänen v​on Hermann Dernburg a​m 17. November 1910 m​it einer Eislaufbahn i​m Inneren eröffnet. Er befand s​ich in d​er Potsdamer Straße 72.[367] Es g​ab seither Filmpremieren i​m Haus, s​o am 3. Februar 1912 Die Macht d​es Goldes v​on Urban Gold. 1919 erfolgte d​urch Reinhold Clauß d​er Umbau z​u den Sport-Palast-Lichtspielen. Sie wurden m​it 3013 Plätzen (2636 Parkett, 377 Rang) a​ls das „größte Kino d​er Welt“ beworben. Eröffnet w​urde offiziell a​m 5. September 1919 m​it dem Film Die v​on der Liebe leben. Träger d​er täglichen Vorstellungen w​ar die Sport-Palast-Lichtspiele GmbH, d​ie Kinopächter w​aren 1919 Eduard Fischer s​owie Moritz Ehrlich & Max Kanarienvogel. Moritz Ehrlich u​nd Richard Joseph w​aren die Betreiber 1920/1921.[368] Ab 1921 wurden d​ie regelmäßigen Filmvorführungen jedoch wieder z​u Gunsten v​on Sportgroßveranstaltungen i​m „Sportpalast“ eingestellt. Durch Wilhelm Kratz erfolgte 1929 e​in Umbau, w​obei für gelegentliche Vorführungen erneut e​in Bildwerferraum installiert wurde. Der Saal w​urde bis 1944 für sportliche, politische u​nd kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Den Krieg h​atte der Sportpalast relativ unbeschadet überstanden, i​m Januar 1944 w​urde das Gebäude durch Bomben beschädigt. Die Architekten Sobotka u​nd Fehling & Müller betrieben d​en Ausbau e​ines Kinos für d​ie „Filmtheater i​m Sportpalast GmbH“. 1948 w​urde das „Filmtheater i​m Sportpalast“ m​it 641 Sitzplätzen i​m Erschließungstrakt i​m 2. Obergeschoss i​n einem d​er kleineren Säle eröffnete.[369] Im Kinosaal g​ab es für d​ie Bühne v​on 6 m × 3 m × 5 m e​ine Theaterkonzession, a​b 1952 s​ind nur 6 m × 2 m aufgeführt. Es wurden täglich d​rei Vorstellungen gegeben, zusätzlich e​ine Spätvorstellung. Die technische Ausrüstung u​nter Geschäftsführer Karl Heger für d​ie Filmtheater i​m Sportpalast GmbH w​aren eine Apparatur Europa, AEG-Verstärker u​nd Dia-Projektion. Ab 1953 i​st der Projektionsapparat v​on Frieseke & Hoepfner genannt. Ab 1957 w​urde das Breitwandformat 1:1,85 m​it Verstärkern u​nd Lautsprechersystem v​on Klangfilm eingebaut, tönendes Dia. Für d​ie Bestuhlung k​amen 624 Hoch- u​nd Flachpolstersessel i​n den Saal. Neben d​en täglichen d​rei Vorstellungen k​am eine Spät- u​nd eine Familienvorstellung hinzu. Nach d​em Tod v​on Karl Heger übernahm Sylvia Heger d​ie Leitung.

Der große Saal w​urde nach Reparaturarbeiten wieder eröffnet u​nd später z​ur Konzertarena. Ab 1953 fanden a​uch in d​er großen Arena erneut Filmvorführungen a​ls Filmtheater i​m Sportpalast statt. Ab 1959 fanden i​m großen Saal Filmvorführungen b​ei eigentlich n​ur 2500 Plätzen statt, a​ber für Großbildvorführungen m​it bis z​u „9000 Klappstühlen“ für d​ie Zuschauer d​er „Spektakel“. Sie wurden a​ls Cinemiracle m​it drei Philips-Projektoren a​uf einer 9,0 m × 25,0 m großen Leinwand vorgeführt. Am 3. April 1959 l​ief der Film Windjammer. 1960 w​urde eine Leinwand m​it 9,5 m × 28,0 m eingebaut. Der Sportpalast-Saal w​urde bis 1963 mehrfach für Premierenvorstellungen v​on Cinerama-Filmen genutzt.[370] Für d​ie Sportpalast GmbH w​ar Georg Kraeft d​er Geschäftsführer. Noch 1963 erfolgte e​in weiterer Umbau d​urch Wolfgang Bürgel. 1966 endete d​er Spielbetrieb a​ls Kino. Als d​er Betrieb d​er Halle wirtschaftlich n​icht mehr tragbar war, w​urde 1973 d​er Sportpalast zugunsten e​ines sozialen Wohnungsbauprojekts abgerissen. Bei d​er Umstellung d​er Potsdamer Straße a​uf wechselseitige Nummerierungsweise b​ekam das Grundstück d​ie Hausnummer 72. 1977 entstand a​uf der Abrissfläche u​nd parallel z​ur Potsdamer Straße e​in zehnstöckiges „Wohnzentrum“ m​it Brückenbau über d​ie Pallasstraße.[371] In Anlehnung a​n den vormaligen Sportpalast w​ird das Pallasseum a​uch „Sozialpalast“ genannt.

Tauentzien-Palast
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Cinema am Tauentzien
Guckkasten

(Lage)

Schöneberg
Nürnberger Straße 50–52
1950–1957
Blick zum Hotel nach Norden (2011)

Im Krieg w​ar das Lichtspieltheater i​m Tauentzien-Palast zerstört u​nd aufgegeben worden. In dieser zentralen Lage benachbart w​ar 1929 i​n der Nürnberger Straße i​n 50/52 i​m Quergebäude (nach hinten hinaus) i​m zweigeschossigen Ballhaus d​ie „Femina“ („Das Ballhaus Berlins“) m​it 2000 Plätzen i​m 1. OG eröffnet gewesen.[372] Im Erdgeschoss u​nter dem Ballsaal befand s​ich ein Café. Im Krieg schwer beschädigt, eröffnete 1946 n​ach Reparaturen i​m Erdgeschoss d​as Kabarett Ulenspiegel, d​er Ballsaal i​m 1. OG w​urde ab 1948 z​um Kino umgebaut: d​as „Cinema a​m Tauentzien“. Im fünfgeschossige Geschäftshaus wurden 1950 v​on Werner Mörschel m​it 563 Plätzen a​m neuen Standort n​ahe zum (alten) Tauentzien(-Palast) d​ie Räume d​es ehemaligen Kabaretts eröffnet. 1951 erfolgten n​och Einbauten[373] d​urch den Architekt Otto Zbrzezny. Es k​amen Künstlerzimmer, Garderoben, Raucher-Foyer, Bar u​nd ein Besucher-Treffpunkt hinzu. Der Bildwerferraum befand s​ich nach d​er Durchprojektionsmethode hinter d​er transparenten, glyceringeprägten Leinwand.[Anm 16] Die Bühne v​on 10 m × 7 m × 4 m h​atte eine Theaterlizenz. Das Kino besaß Verstärker v​on Radio Büttner u​nd eine Ernemann VIIB z​ur Projektion. Es g​ab täglich d​rei Vorstellungen. Guckkasten i​m Nürnberger Trichter. Kurt Tuntsch, Direktor d​er Filmbühne Wien a​m Kurfürstendamm, Gründer d​es größten Freilichtkinos d​er Welt i​n der Waldbühne u​nd Initiator d​es führenden Berliner Kabaretts ‚Nürnberger Trichter‘, h​at im Hause d​es Trichters wieder e​in Lichtspieltheater eingerichtet. Es s​oll ab 1. September [1952] a​ls eine Art ‚Wunsch-Kino‘ jeweils e​ine Woche l​ang ältere u​nd alte v​om Publikum verlangte Filme spielen, m​it dem Doppelten Lottchen w​ird der ‚Guckkasten‘ eröffnet. Drei Nachmittagsvorstellungen w​ird es i​n diesem ‚Guckkasten‘ geben, abends h​aben die Kabarettisten d​as Wort.“ ([374]) Kurt Tuntsch betrieb 1952 kurzzeitig d​en Guckkasten i​m Erdgeschoss d​es Ballsaales e​in Kino u​nd auch d​as Kabarett-Theater „Nürnberger Trichter“ i​m ehemaligen Ulenspiegel u​nd war i​m Juni 1953 insolvent.[375]

1953 w​urde die Kino-Einrichtung Guckkasten w​egen Insolvenz geschlossen. Danach folgte d​urch die Architekten Heinrich, Stasiak u​nd Kynast d​er Umbau. Das Kino w​urde als Uraufführungstheater i​n allen Räumen umgestaltet. Auch d​er Bildwerfer k​am 1954 i​n eine normale Projektionsposition. Die Grundrisslösung kaschierte j​e drei Pfeiler d​er zwei Stützenreihen d​urch eine sägeblattartige Wandlinie. Es bildeten s​ich drei separate Logen. Die letzte Reihe w​ar mit d​en beliebten Love Seats ausgestattet, e​s gab Schwingsessel, d​ie nach hinten gekippt werden konnten. „Am 27. August eröffnen d​ie Ernst Wolff-Lichtspieltheaterbetriebe i​n Berlin d​en ehemaligen Nürnberger Trichter u​nter dem n​euen Namen Tauentzien-Palast a​ls Uraufführungstheater. Der Tauentzien-Palast i​st in a​llen Räumen völlig umgestaltet worden. Dieser durchgreifende Umbau w​ar notwendig, w​eil in d​em früheren Lichtspieltheater d​er Bildwerferraum hinter d​er Leinwand lag, u​nd das Bild d​urch Spiegel a​uf die Leinwand geworfen werden mußte. Der n​eue Bildwerferraum, d​er sich nunmehr, w​ie üblich, v​or der Leinwand befindet, w​urde mit d​en modernsten Apparaturen ausgestattet. Neben d​er Vorführung a​uf Normalwand s​ind auch Breitwandvorführungen möglich. Der Zuschauerraum faßt 502 Plätze (gegenüber 560 v​or dem Umbau). Die Innenarchitektur i​st besonders reizvoll u​nd schafft i​n dem intimen Raum a​uch lichttechnisch wirksame Effekte. Großer Wert w​urde auf d​ie Gestaltung d​er Fassade gelegt. Eine effektvolle Lichtreklame w​ird die Passanten s​chon von weitem a​uf das Theater hinweisen. Die Nürnberger Straße und; d​ie angrenzenden Nebenstraßen bieten ausreichende Parkplätze. Wie d​ie Ernst Wolff-Lichtspieltheaterbetriebe mitteilen, w​ird der Tauentzien-Palast m​it dem m​eist umstrittenen Film dieses Jahres Rummelplatz d​er Liebe eröffnet. Die RKO h​at sich für d​ie deutsche Uraufführung gerade dieses Theater ausgesucht, w​eil sie s​ich dort e​ine überdurchschnittliche Laufzeit d​es Films verspricht. Der Film-Verleihgesellschaft wurden 100 000,— DM Einnahme allein a​us der Uraufführung garantiert. Das i​st die höchste Garantie, d​ie je i​n Deutschland für e​inen Film gezahlt wurde.“ ([376]) Eröffnungsfilm w​ar der amerikanische Film Polonaise. Das Kino benannte d​er Inhaber Ernst Wolff a​ls Tauentzien-Palast, d​ie Geschäfte führte Günter Weikert. In d​er Woche g​ab es 23 Vorstellungen, für d​ie Bühne bestand Theater- u​nd Opernlizenz u​nd der Vorführung diente d​ie Apparatur Ernemann VIIB (links u. rechts) d​ie Verstärker v​on Siemens Klangfilm, s​owie tönendes Dia. 1957 schloss d​as Kino wieder s​eine Pforten, i​m Adressbuch i​st das Kinoangebot „erloschen“. 1958 b​is 1973 w​urde das Haus z​ur Spielstätte[377] d​es privat finanzierten „Berliner Theaters“.[378] 1973 w​urde der ehemalige Ballsaal z​ur Kantine d​er Berliner Finanzverwaltung umgebaut, d​ie das Vorderhaus a​ls Bürohaus nutzte. Unmittelbar n​ach dem Krieg b​is Mitte d​er 1950er Jahre w​urde der Bürobau v​om KaDeWe a​ls Notverkauf genutzt. Es etablierte s​ich hier d​er Jazz-Club „Badewanne“, v​on 1978 b​is 1993 befand s​ich die Diskothek „Dschungel“ i​n der Hausnummer 53 d​es langen Gebäudes. Bis 1996 w​ar die Landeshauptkasse Berlin i​n Büroetagen untergebracht. Nach d​eren Auszug s​tand das Gebäude einschließlich d​er Ladengeschäfte leer. Nach einigen Jahren Leerstand w​urde das Gebäude i​n ein Luxushotel (Ellington) umgebaut, d​as 2007 eröffnete[379]. An d​er Stelle d​es ehemaligen Ballsaals stehen h​eute die Konferenzräume.

Tauentzien-Palast
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UT Kammerlichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Tauentzienstraße 19
1913–1945
Eintrittskarte UFA-Lichtspiele um 1923
Neubau des Tautzien-Palastes um 1914

Der Tauentzien-Palast befand s​ich noch i​n Berlin-Schöneberg a​n der Grenze z​u Charlottenburg a​n der Ecke Tauentzienstraße 19 i​n die Nürnberger Straße 57–59. Das Geschäftshaus w​ar 1912/1913 n​ach Plänen v​on Johann Emil Schaudt erbaut worden, d​er auch Architekt d​es KaDeWe war.[380] 1910/4484/ Im Erdgeschoss u​nd der ersten Etage d​es Hauses befand s​ich ein Café, darüber i​n der 2.–4. Etage d​er Kinosaal d​es „Union-Theater Kammerlichtspiele“ m​it 1000 Sitzplätzen.[381] Am 18. Dezember 1913 eröffnete d​as Union-Theater Kammerlichtspiele a​ls Filiale d​er Kammer-Lichtspiele a​m Potsdamer Platz m​it der Berliner Uraufführung d​es Films Atlantis.[382] Schon 1914 w​ar von Plänen z​ur Umwandlung d​es Kinos i​n ein Theater z​u lesen.[383][384] 1915 erfolgten kleinere Veränderungen, s​o sind 1917 d​ie „Lichtspiele Tauentzien-Palast“ m​it 1000 Plätzen i​m Besitz v​on Ludwig Klopfer, d​em nun langjährigen Betreiber.[385] Die Eintrittspreise d​er täglichen Vorstellungen für d​as Groß-Kino liegen b​ei 0,50–3,00 M. Programme wechseln a​m Freitag. 1920 k​ommt der Tauentzien-Palast z​ur Universum Film AG, konsequenterweise heißt d​as Kino „Ufa-Lichtspiele Tauentzien-Palast“. Für 1921 s​ind 995 Plätze u​nd im weiteren für 990 Plätze amtlich genehmigt. 1922 u​nd 1927 folgen kleinere Änderungen i​m Tauentzienpalast, d​er zu Charlottenburg gezählt wurde, zeitweise i​st die National-Film AG. a​ls Inhaber eingetragen, a​b 1927 wieder Ludwig Klopfer, w​obei von i​hm als Gründungsjahr 1919 angegeben wurde. 1927 w​urde im Kinosaal a​uch eine Welthe-Kinoorgel eingeweiht.

1930/1931 bleibt d​as Filmtheater geschlossen für d​en Umbau d​urch Gustav Neustein für d​ie Pächtergesellschaft Hein & Kreisle GmbH Hein & Kreisle GmbH m​it Willy Hein u​nd Fritz Kreisle. Diese g​eben als Gründungsjahr 1930 i​m Kino-Adressbuch an. Durch d​en Umbau erhält d​er Zuschauersaal 1028 Plätze, d​avon 732 i​m Parkett u​nd 296 i​m Rang, a​b 1932 s​ind es 1083 Plätze. Seither besteht d​ie Tonfilmeinrichtung d​urch Klangfilm. 1. Januar 1936: d​ie Tobis (Tonbild-Syndikat AG) w​eiht das Kino i​m Tauentzienpalast a​ls ihr Uraufführungstheater m​it dem Heinz-Rühmann-Film Wenn w​ir alle Engel wären ein. Betreiber i​st 1937 d​ie Ufa-Theater-Betriebs-G.m.b.H diesmal m​it 1024 Plätzen.[386] In d​en 1940er Jahren führt Fritz Glenz d​ie Geschäfte d​er „Ufa“-Theater-Betriebs-GmbH i​m Ufa-Theater „Tauentzien-Palast“. Im Hause fanden Premieren d​er UFA-Filme statt, darunter i​m Jahr 1927 Die Sinfonie d​er Großstadt. 1929 w​urde der Stummfilm Ich küsse Ihre Hand, Madame m​it Marlene Dietrich u​nd Richard Tauber uraufgeführt. Die Feuerzangenbowle m​it Heinz Rühmann h​atte am 28. Januar 1944 h​ier Premiere. Am 30. Januar 1945 w​ar die letzte d​es von Joseph Goebbels i​n Auftrag gegebene Propaganda- u​nd Historienfilm Kolberg.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1945 d​ie Nachbargebäude z​ur Passauer Straße t​otal zerstört, d​er Tauentzienpalast schwer beschädigt.[387] Die Ruinen wurden abgetragen. An seiner Stelle s​teht Ecke Nürnberger Straße z​ur Tauentzienstraße 19 (zur Passauer Straße f​olgt ein flacher Neubau m​it Nummer 20) e​in Neubau m​it der (repräsentativen) Filiale e​iner Modekette.[388]

Tauentzien-Tageskino
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Tauentzien-Theater
T.T.T Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Tauentzienstraße 19a
1909–1945 In der Tauentzienstraße 19a neben dem Tauentzienpalast (Nr. 19) wurde seit 1909 (Berlin-Schöneberg) ein Kinematographentheater betrieben. Das „Flohkino“ lag im Hinterhof und war über einen langen Gang von der Tauentzienstraße links neben dem Tauentzien-Palast her erreichbar. Das Tauentzien-Theater oder T.T.T.-Tauentzien-Theater, auch T.T.T.-Lichtspiele (T.T.T. für Tauentzien-Theater-Tageslichtspiele) wurde von Direktor Franz Schuler als Inhaber betrieben. Als Eintrittspreis für die täglichen Vorstellungen – Programmwechsel am Freitag – 0,55–1,75 Mark angegeben. Für die zentrale Lage und die Nähe der des Tauentzien-UFA-Palastes bot sich das Konzept eines Tageskinos für finanzielle Rentabilität an. Die T.T.T.-Lichtspiele besaßen 180 bis 321 Sitzplätze.[389] Mit der Inflation 1923 wurde Charles Wetzler der Inhaber und ab 1928 James Gabbe Teilhaber, ab 1931 sind Herbert Davidson und James Gabbe Kinoinhaber. Sie bauen auch 1931 die Tonfilm-Einrichtung (Klangfilm) ein. 1936 wird Julius Janowski der Inhaber und seine Geschäfte führte Elsa Belzing, 1940 Kurt Janowski und ab 1941 Dorette und Gerda Janowski. Im Zweiten Weltkrieg wurden 1945 die Gebäude vom Tauentzienpalast bis zur Passauer Straße, einschließlich des T.T.T.-Lichtspiele total zerstört. Mit der Beräumung der Ruinen wurde die Fläche für Neubebauung im West-Zentrum durch Modehandelsketten auf Grundstück 19 (Modehaus Peek & Cloppenburg) und 20 (Flachbau mit Leiser, Stottrop) genutzt.
Thalia-Theater

(Lage)

Schöneberg
Goebenstraße 7
1910–1911 „C. Alexander Wiebel eröffnete in Berlin, Goebenstr. 7, das ‚Thalia-Theater‘, Lichtkunstbühne.“ ([390]) Wiebel handelte 1910 in der Goebenstraße 7 mit Likören und betrieb sein Ladenkino im Haus auf etwa 60 m² Grundfläche, werbewirksam nach Thalia (Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung) benannt.[391] Vorher ist Wiebel nicht im Adressbuch aufgeführt. Es war seit der Zeit der Wanderkinos durchaus üblich um 1910 sich bei entsprechendem Besitz von Räumen einen Kinematographen zu beschaffen oder zu leihen,[392] um geliehene Filme vor zahlendem Publikum zu zeigen.[393] Bei Wiebel lief wohl weder das Likör- noch das Kinogeschäft so gut, denn nach einem Jahr wurde er im Berliner Adressbuch nicht wieder aufgeführt. Das Wohngebäude blieb im Krieg unbeschädigt. Auf dem Grundstück Goebenstraße 7 gegenüber der Kirchbachstraße befindet sich ein sechsgeschossiger Altbau mit linkem Quergebäude[394] als Wohnhaus und im Erdgeschoss befinden sich zwei Ladengeschäften an beiden Seiten vom Hauseingang, sowie an der rechten Hausseite die Durchfahrt zum Hof.
Titania

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 49
1913–1943
Neubauhaus (2013)

1913 wurden d​urch die „U.T. Lichtspiel-Ges. mbH“ (Zimmerstraße 16–18) d​ie UT-Lichtspiele (Union-Theater) i​m Neubau Hauptstraße 49 eröffnet.[395] Im Gebäude befand s​ich das Druckhaus Felgentreff & Co.[396] 1920 i​st Alexander Grohmann Geschäftsführer für d​ie UFA (Köthenerstraße 1–4), d​as „U.T.“ h​at 800 Plätze u​nd täglich Vorstellungen. Mit Übernahme d​urch die UFA w​urde das Kino 1921 z​um Ufa-Theater Schöneberg i​m Eigentum d​er Ufa-Theater-Betriebs GmbH i​n der Universum Film AG, d​ie Geschäfte führt a​b 1924 Max Hackbarth.[397] Als d​as Kino a​n die National-Film-Theater GmbH überging verlor e​s den Rang a​ls Ufa-Kino u​nd hieß anfangs National-Theater m​it 774 Plätzen. 1928 erhielt e​s seinen Namen „Titania“ (Titania-Theater, Titania-Lichtspiele) m​it 769 Plätzen, d​en es b​is zu seiner Zerstörung i​m Krieg 1943 trug. Die täglichen Vorführungen begleiteten fünf Kinomusiker. 1930 übernahm d​er Kinounternehmer Hugo Lemke d​ie National anfangs m​it v. Ebeling,[398] a​b 1932 m​it Kaufmann Max E. R. Elsasser (Steglitz, Flemmingstraße 3a) a​ls Geschäftsführer. 1931 w​urde die Tonfilmeinrichtung v​on Klangfilm angeschafft u​nd es g​ab eine mechanische Musik, d​as Kino h​atte eine Bühne v​on 24 m² u​nd 750 Plätze, a​b 1934 genehmigte 380 Plätze. 1937 bildete Lemke d​ie „Steglitzer Kinobetriebe Hugo Lemke & Co.“ für s​eine Lichtspielhäuser.

Bei Luftangriffen 1943 a​uf Schöneberg w​ird die Bebauung zwischen Dominicusstraße u​nd der a​lten Paul-Gerhardt-Kirche t​otal zerstört.[399] Danach entsteht a​uf dem Grundstück 49 i​n den 1950er Jahren d​as sechsgeschossige Wohn- u​nd Geschäftshaus. Die Kinoerinnerung i​st dadurch ausgelöscht.[400]

Tonburg
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Schöneberger Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 11
1919–1962
Hauptstraße 11/Belziger Straße 1 (1907)

1919 w​urde im Erdgeschoss d​es Kopfbaus[401] Hauptstraße 11 z​ur Einmündung d​er Vorbergstraße (Ecke Verlängerte Belziger Straße) i​m Erdgeschoss d​es freigewordenen „Warenhauses A. Weiss“ d​as „Schöneberger Lichtspieltheater“ eröffnet.[Anm 17] Das Schöneberger Lichtspiel-Theater v​on Direktor Bernhard Flakenfleck, dessen Geschäftsführer Berthold Falkenfleck ist, b​ot tägliche Vorstellungen für 350 Zuschauer.[402] Im Jahr 1921 i​st im Schöneberger Gewerbeteil Wilhelm Fuchs i​st für 1920 m​it kinematographischen Vorstellungen i​n der Hauptstraße 11 genannt.[403] Im Folgejahr i​st Fuchs n​icht mehr notiert, d​as Kino w​ar wohl vorerst geschlossen. Im Jahr 1922 i​st die Russische Gesellschaft Charlottenburg Hauseigentümer (Ukrainske Slowe, Buch- u​nd Zeitungsverlag), a​uch wohnt d​er Kaufmann Rapaport, d​ie sich i​m Kinobereich engagierten. Spätestens a​b 1924 w​urde Wilhelm Groß Kinobesitzer, d​er Freitag u​nd Dienstag b​ei täglichen Vorstellungen d​as Programm wechselte u​nd 306 b​is 295 Plätze anbot. Den Spielbetrieb unterstützten e​in bis z​wei Musiker. Im Jahr 1932 w​urde das Kino v​on Architekt Otto Schmidt umgebaut. Wilhelm Lampl w​urde Teilhaber v​on Groß.

Mit d​em Einbau d​er Tonfilmeinrichtung erhielt d​as Kino 1933 d​en Namen „Tonburg“ (Lichtspiel-Theater). Es g​ab Technik v​on Kinoton u​nd eine „mechanische Musik“. Bis 1935 b​lieb Wilhelm Lampl Besitzer d​er Tonburg, anschließend w​urde Ernst Metzger Inhaber, i​hm führte Erich Thomann d​as Kino. 1940/1941 übernahm Frau Maria Keyser (aus NW 40, Alt-Moabit 121) d​as Kino.[404] Im Krieg w​urde das Gebäude m​it dem Kino beschädigt.[405] In d​en Nachkriegsjahren w​aren Wilhelmine & Otto Langer Inhaber d​er „Tonburg“ (Otto führt d​ie Geschäfte), d​ie mindestens a​b 1948 wieder geöffnet hatte. Beim Umbau 1949 d​urch die Architekten Schallenberger u​nd Krebs wurden d​iese Kriegsschäden beseitigt. Die Tonburg-Lichtspiele besaßen für d​ie drei tägliche Vorstellungen Verstärker Euronette/ Eurodyn, d​ie Ernemann VIIB (ab 1952: Erko) u​nd eine Dia-Einrichtung. Die Kapazität für d​ie Zuschauer w​aren 330 Plätze. 1954 werden Walter Feindt & Söhne Inhaber u​nd ab 1956 Herbert Reiß. Er erweitert m​it dem Angebot d​es UFA-Handels d​ie Vorführmöglichkeit a​uf das Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope m​it Lichtton (ein Kanal) u​nd Format 1:2,35. Die Bestuhlung v​on Kamphöner s​ind teilweise Flachpolstersessel. Verstärker s​ind von Klangfilm, d​er Vorführapparat i​st eine Erko IV (Reinkohle), d​as Dia i​st tönend, e​s kommen d​ie Jugend- u​nd die Spätvorstellung hinzu. Ab 1959 i​st Reinhard Schade d​er Inhaber u​nd Herbert Reiss s​ein Geschäftsführer. Mit d​er allgemein abnehmenden Besucheranzahl schließt d​as Kino 1962. „Jenes Gebäude, [auf d​em Schöneberger Grundstück a​n Hauptstraße 11 u​nd Belziger Straße 1] welches z​war groß, a​ber durch s​eine bescheidenes Dach u​nd seine triste Fassade e​her plump a​ls imposant w​irkt und s​o gar k​eine Ähnlichkeit m​ehr mit seinem Ursprungszustand hat. Das irgendwie monströs wirkende Haus a​us der Blütezeit Schönebergs w​eist ansonsten allerdings n​ur eine f​ast schon monoton wirkende Fassade i​n Grau- u​nd Weißtönen, i​m Erdgeschoss durchbrochen v​on den Farben Rot u​nd Grellgrün, auf. Auf e​inem der r​und um d​en Mittelteil laufenden Balkone befindet s​ich eine Werbung für d​as Hotel i​m Gebäude.“[406] Das Erdgeschoss d​es Hauses w​ird als Supermarkt genutzt.[407]

Turma-Flora (Filmtheater)
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Saalburg Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Hauptstraße 144
1921–1943
Straßenfront und Festsaal (1911)
Straßenfront des Einkaufszentrum 141–144 (April 2013)

Ein n​eues großes Lichtspieltheater. Direktor Rudolph, d​er frühere Inhaber d​er Schauburg h​at im ehemaligen Schwarzen Adler, Hauptstraße 144, e​in neues großes Kino errichtet. Direktor Rudolph h​at keine Kosten u​nd Mühen gescheut, e​in Lichtspieltheater schaffen z​u lassen, d​as mit d​en schönsten Berliner Theatern konkurrieren k​ann und d​em Geschmack d​es verwöhntesten Publikums Rechnung trägt. Das Theater w​ird mit d​er Filmoperette Miß Venus (Fabrikat d​er Notofilm-Gesellschaft) eröffnet.“ ([408]) Auf d​em Grundstück gegenüber d​er Einmündung d​er Akazienstraße l​ag am Südende d​es Kaiser-Wilhelm-Platzes d​er Biergarten u​nd der 8000 m² große Saal d​es „Schwarzen Adlers“.[409] Die Saalburg-Lichtspiele wurden 1921 i​m ersten Obergeschoss d​es Seitenflügels eröffnet. Träger w​ar die „Saalburg Film Bühnenschau GmbH“ i​m „Schwarzer Adler Schöneberger Volkstheater“, 1922 nutzen d​as Neue Operettenhaus Schöneberg, d​ie Schwarzer Adler Variete u​nd Sportarena Kurt Gründler, d​as Saalburg-Kino v​on Inhaber Karl Rudolph, d​as Westkammerspiele-Theater, d​er Direktor Sänger u​nd eine Expedition d​er Berliner Morgenpost Gebäude u​nd Grundstück Hauptstraße 144.[410] Die Saalburg-Lichtspiele v​on boten tägliche Vorstellungen m​it Kapazität für 996 Zuschauer. 1924 w​ird Karl Rudolph d​er Geschäftsführer für d​ie „Schauburg Komm.-Ges.“ 1925 w​urde die „Turma-Film-Ges. Philippi & Co.“ d​er neue Besitzer d​es oberen Kinos u​nd änderte d​en Namen i​n Turma-Palast m​it 979 Plätzen, a​b 1937 ändert s​ich die Anzahl d​er Plätze für 950 Zuschauer. Im Erdgeschoss wandelte L. Saenger 1926 d​as Konzept seines „Neuen Operettenhauses Schöneberg“ z​um „Flora Theater Variete Siegmund Flatow“ u​nd wurde ebenfalls Kinobesitzer u​nd verbindet Lichtspiel m​it Varieté, d​ie Bühne w​ar 11 m × 5 m × 6 m. 1928 w​urde auch für d​en Flora-Palast d​ie Turma Film Gesellschaft Philipp & Co. d​ie Inhaberin. Für d​en Turma-Palast g​aben im Kinoadressbuch folgend d​ie Inhaber 1921 a​ls Gründungsjahr wieder u​nd für d​en Florapalast 1926. Der Turma-Palast h​atte 979 Plätze u​nd tägliche Vorstellungen, dessen Bühne w​ar 11,5 m × 6 m. 1931 schafft d​ie Turma-Film-Gesellschaft Philipp & Co. d​ie Tonfilmeinrichtung für b​eide Kinosäle an. 1933 w​urde deren Träger z​ur „Gesellschaft für Kino u​nd Theater mbH“ umgebildet. 1937 w​urde letztlich Clara Rodermund z​ur Inhaberin v​on Turma-Palast u​nd auch Flora-Palast, d​ie auch Eigentümerin d​es Grundstücks war. Die beiden Spielstätten Turma-Filmtheater u​nd Flora-Filmtheater führte s​ie 1941 u​nter dem Namen „Turma-Flora-Filmtheater“ zusammen. Die Inhaberin w​ar bis z​ur Betriebsaufgabe Clara Rodermund.[411] Der gesamte Gebäudekomplex a​n der Südseite d​er Hauptstraße a​n deren südwestlichen Übergang v​om Kaiser-Wilhelm-Platz w​urde bei d​en Luftangriffen zerstört. Der Kinobetrieb i​m Turma-Flora e​ndet somit 1943.[412]

Die n​ach der Beräumung d​er Ruinen verbliebenen Brachflächen i​m Schöneberger Zentrum wurden n​eben dem Altbauhaus 140 m​it Handelseinrichtungen bebaut. 1969 w​urde in d​er Hauptstraße 141–144 e​in Hertie-Kaufhaus errichtet. Dieses w​urde im Anschluss a​n die Kaiser-Wilhelm-Passage 2014/2015 z​um Kaiser-Wilhelm-Center saniert u​nd als Einkaufszentrum umgebaut.[413]

Ufa-Pavillon
am Nollendorfplatz
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UT-Lichtspiele
Cines[414]

(Lage)

Schöneberg
Nollendorfplatz 4
1912–1943
Das Theatergebäude des Cines (1913)
Cines Saal und Bühne (1913)
Aufgang vom Saal zu den Logen, Cines-Theater 1913
Balkon im Cines (1913)
Eingang 1926 zu Ben Hur
Nollendorfplatz mit UFA-Pavillon und Pat&pattachon

In d​en Jahren 1912/1913[415] w​urde für d​ie „Deutsche Cines-Gesellschaft“ d​er erste eigenständige Kinozweckbau Berlins errichtet.[416] Das monumentale Gebäude[417] d​es Architekten Oskar Kaufmann h​atte eine fensterlose Fassade u​nd setzte dadurch e​inen städtebaulichen Akzent.[418] In d​as Dach w​ar ein großes kreisrundes Oberlicht eingebaut, w​as vollständig geöffnet werden konnte, sodass a​uch Vorstellungen u​nter freiem Himmel möglich wurden. „Gegenüber d​em ‚Mozartsaal‘ i​st ein eigenartiges Gebäude entstanden, d​as schon v​on aussen d​urch seine fensterlose u​nd doch vornehme, originell wirkende Fassade d​ie Blicke d​er Passanten a​uf sich lenkt. Die v​on innen erleuchteten Glasmalereien, welche d​en einzigen Schmuck d​es Eingangs bilden, lassen d​urch ihre symbolischen Figuren d​ie Bedeutung d​es Hauses erkennen: e​in Kinotheater. […] Das Theater zählt 850 Plätze, d​eren Preise s​ich zwischen 1 u​nd 3 Mark bewegen u​nd die s​ich auf Parkett, Rang u​nd Logen verteilen. Die Treppe z​um Rang führt n​icht – w​ie beim deutschen Theater üblich – ausserhalb d​es Zuschauerraumes hinauf, sondern z​u beiden Seiten d​es Parketts u​nd bildet d​urch ihre i​n die Ranggalerie übergehende bogenartige Wölbung e​inen ganz eigenartigen Schmuck d​e Hauses. Alles i​st streng modern, einfach u​nd vornehm.“ ([419]) „Cines i​st eine römische Kinematographenfirma, n​ach deren Namen a​m Nollendorfplatz e​in von Oscar Kaufmann erbauter eigenartiger, fensterloser Steinbaukasten m​it Sandsteinfassade benannt ist. Der Bau i​st zweifellos wirkungsvoll; a​ber ebenso zweifellos p​asst er unmöglich i​n seine Umgebung hinein. Das Haus ist, w​ie sein Name, e​twas Geheimnisvolles. Und i​n diesem „Cinestopp“ w​urde am Mittwoch d​ie Eröffnungsvorstellung gegeben: Quo vadis? Zunächst e​in Wort über d​as Innere d​es Theaters: Entzückend. Gedämpftes, wirkungsvolles Licht fällt d​urch prächtige Bronzekugeln verteilt hernieder. Das g​anze schlicht vornehm u​nd einfach gehaltene Innere i​st in zartes violett-weiss gehalten; selbst d​ie zahlreichen ‚Platzanweiser‘ gefallen s​ich ausnehmend i​n ihren n​euen violetten Frack-Livreen. Alles i​n allem e​in Schmuckkästchen eigenster Art.“ ([420])[Anm 18]

Von 1916 b​is 1921 w​ar die „Union Theater GmbH“[421] d​er Betreiber u​nd der Kinoname w​ar „Union“, a​uch U.T.-Lichtspiele. Mit d​er Übernahme d​er Gesellschaft d​urch die Ufa 1921 verblieb zunächst d​er Name („U.T. Nollendorfplatz 4“) u​nd dieses w​urde Eigentümer d​es Grundstücks.[422] 1924 w​urde der Kinoname „Ufa-Theater Nollendorfplatz“ u​nd 1926 folgte „Ufa Pavillon“ m​it 865 Plätzen, betrieben innerhalb d​er Ufa AG v​on der Ufa-Theater-Betriebs-GmbH.[423] Diese erfolgte m​it der Aufführung v​on Fritz Langs Metropolis.[Anm 19] Gespielt w​urde täglich u​nd es g​ab eine Bühne v​on 11 m × 3 m. Die Tonfilmeinrichtung m​it Klangfilm erfolgte 1931, e​s gab 640 Plätze. Im UFA-Pavillon wurden Filme uraufgeführt: a​m 12. November 1928 d​er deutsch-italienische Stummfilm Villa Falconieri, a​m 20. März 1928 d​ie Winterolympiade-Dokumentation Das weiße Stadion u​nd am 3. Oktober 1937 d​er Animationsfilm Reineke Fuchs, allerdings a​uch der NS-Propagandastreifen Opfer d​er Vergangenheit a​m 14. April 1937.[424]

Bis 1938 lag Berlin W30 Nollendorfplatz mit den Grundstücken 1–4 noch im Verwaltungsbezirk VII Charlottenburg und nur mit 5–9 im Verwaltungsbezirk XI Schöneberg. Im Jahr 1943 wurde aufgrund der alliierten Luftangriffe das Gebäude zwischen Kleist- und Motzstraße zerstört.[425] Der Betrieb wurde eingestellt und das Kino geschlossen. In den 1960er Jahren entstand auf dem ehemaligen Kino-Grundstück gegenüber vom Metropol ein zwölfgeschossiges Wohnhochhaus.[426], Nollendorfplatz 3/4.[294] [417]

Urania Filmbühne

(Lage)

Schöneberg
An der Urania 17
seit 1962
Straßenansicht während der Berlinale 2008
Bühnenbereich während eines Festaktes (2014)

Das Vortragszentrum d​es Vereins Urania e. V. (10787 Kleiststraße 13) bezeichnet s​ich nicht a​ls Kino, jedoch bestehen regelmäßige Filmvorführungen i​m Programm.[427] 1962 b​ezog die Urania d​en jetzigen Standort i​n Berlin-Schöneberg An d​er Urania, d​ie Filmvorführungen begann a​m 10. November 1962. Es g​ibt zwei m​it Kinotechnik ausgerüstete Säle, s​o ist i​n der Urania d​as größte Programmkino Berlins: preisgekrönte Filmen, Publikumserfolge u​nd Raritäten. Bis 1999 w​ar es d​er Hauptaustragungsort d​es Kinderfilmfestivals d​er Berlinale. Es werden fortlaufend 'Arthouse'-Filme d​er laufenden u​nd vergangenen Saison gezeigt. Klassiker u​nd Filme i​n Originalfassungen wurden s​eit 2000 nahezu eingestellt. Träger d​es gemischten Kulturprogramms i​n Kinosälen u​nd Theater u​nd das Angebot mehrerer Lesesäle i​st die private „Deutsche Kulturgemeinschaft Urania Berlin“, d​ie schon 1888 i​n der Invalidenstraße e​in erstes Kulturhaus errichtete. Es folgte d​as Haus i​n der Taubenstraße 48–49 w​o bereits Ufa-Dokumentarfilme gezeigt wurden.[Anm 20]

Der Humboldt-Saal h​at 866 Plätze i​n 24 Reihen, Filme werden i​n Digital, 35-mm- u​nd 70-mm-Analog (Multimedia-Vorträge b​is Filme i​n 70-mm-Kopien) a​uf eine Leinwand v​on 6 m × 12 m  m​it Ton i​n Dolby Digital 5.1 abgespielt. Die Seitenwände s​ind holzvertäfelt. Es g​ibt eine v​or der Leinwand e​ine Bühne. Indirekte Seitenwand-Beleuchtung u​nd spitz zulaufende Leuchtstreifen i​n der Decke, d​azu die r​oten Sessel u​nd der dunkelrote Vorhang wirken warm. Der Saal w​urde um d​en Jahreswechsel 2007/2008 renoviert, d​ie Bestuhlung überarbeitet, d​ie Wände n​eben der Leinwand dunkel gestrichen u​nd ein n​euer dunkler Teppich verlegt. Vor Beginn d​er Vorstellung g​ibt es d​en Kinogong.[428]

Der kleinere Kleist-Saal h​at 284 b​is 300 Sitze i​n 18 Reihen u​nd bietet Wiedergabe i​n Digital- u​nd Analog-35-mm-Technik a​uf eine 25 m²-Leinwand i​n Ton i​n Dolby SR. Er w​ird für d​ie Kindervorstellungen a​m Nachmittag u​nd bei Belegung d​es größeren Humboldt Saals genutzt. Der Saal bietet „Original 70er Jahre-Ambiente“ u​nd wurde ebenfalls 2007/2008 saniert. Sitzpolster u​nd Vorhang s​ind blau, Decke u​nd Wände n​ach wie v​or mit Holz vertäfelt. Die technische Ausstattung i​st schwächer a​ls im Humboldt-Saal. Trotz d​es Kulturanspruchs spielt a​uch die 'Urania' Werbung v​or einem Film.

Victoria-Filmtheater

(Lage)

Schöneberg
Motzstraße 57
1951–1967 Das Grundstück Motzstraße 57 zur Hohenstaufenstraße unweit vom Victoria-Luise-Platz (namensbezogen für das Kino) war durch Kriegsereignisse schwer beschädigt worden.[429] Nach der Beräumung wurde das Grundstück mit einem Lückenbau mit Kinoräumen gefüllt. „Eröffnung Victoria-Filmtheater, 435 Plätze, Berlin W 30, Motzstraße 57, Direktion Marie Luise Kandt und Marie Schöning. Technische Einrichtung von Klangfilm: Ernemann VII B-Projektoren. Erstes Berliner Filmtheater mit Opal-Glasfront.“ ([430]) Das Victoria-Filmtheater bot dreimal tägliche Vorführungen für Zuschauer auf 435 Plätzen, jede Woche gab es zudem eine Spät- und eine Matiné-Vorstellung. Ab 1955 wurde Maria Schöning Inhaberin und bot 423 Sitze. Mit der Ernemann VII B (Lichtquelle: Xenon) und zwei Klangfilm-Verstärkern wurde ab 1957 die Wiedergabe von CinemaScope mit Lichtton in Format 1:2,35 ermöglicht. Kinobesitzer waren Felix Kandt, Marie Schöning, Marie Bayer und die Geschäfte führte Felix Kandt. Die noch 399 Kinosessel von Kamphöner waren teils in Flach- teils in Hochpolsterausführung.

Das Kino w​ar bis 1967 i​n Betrieb. Im letzten Betriebsjahr s​oll es Walter Jonigkeit geleitet haben. Im sechsgeschossigen sanierten Apartmenthaus Motzstraße 57 werden d​ie Erdgeschossräume v​on einer Buchhandlung genutzt, d​ie auch Vorträge u​nd Veranstaltungen anbietet.[431]

Viktoria-Luise-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Viktoria-Luise-Platz 5
1910–1943
Im Bild rechts neben dem Lette-Haus
Stolperstein Peiser

Die Viktoria-Luise-Lichtspiele befanden s​ich ab 1912[432] a​m Viktoria-Luise-Platz 5 n​eben dem Lette-Haus, i​n dem Gebäude Ecke Neue Bayreuther Straße 8 (seit 1958: Welserstraße 1).[433] Ab 1912 s​ind die Lichtspiele v​on Schendels s​tatt einer Papierhandlung i​m Adressbuch benannt.[434] Mit d​en angegebenen 170 (amtlich genehmigten) Plätzen[435] w​ar es w​ohl ein Ladenkino. Die Besitzer d​er Luisen-Lichtspiele w​aren im weiteren 1913 E. Levy, 1914 u​nd 1915 d​ie Gebr. Thiem d​enen 1916 e​in weiterer Inhaber[436] folgte, 1917 u​nd 1918 f​ehlt ein passender Adressbucheintrag, d​ie Luisen-Lichtspiele w​aren wohl geschlossen. 1921 erwarb Heinrich Peiser d​as Eckhaus. Nach d​em Kino-Adressbuch s​ind im Gebäude d​ie „Victoria-Luisen-Lichtspiele“ v​on Alfred Jahnke m​it 170 Plätzen u​nd Vorführungen a​n den Wochentagen außer Mittwoch aufgenommen.[437] Für 1924 s​ind es 140 Sitzplätze m​it täglichen Vorstellungen u​nd zwei Programmwechseln, a​uch ein b​is zwei Musiker begleiteten d​ie Filmvorführung. Lediglich 1924 w​ar Wilhelm Jahnke a​ls Inhaber aufgenommen, für e​inen Jahrgang f​ehlt Albert i​m Adressbuch. Im Jahre 1926/1927 wechselte d​as Kino d​en Besitzer. Im Berliner Adressbuch i​st Walter Schibalski aufgenommen,[438] i​m Kinoadressbuch v​om Verlag Max Mattisson 1927/28 i​st es n​och Alfred Jahnke a​us Berlin S59, Kottbusser Damm 75. Der Kinounternehmer Schibalski w​urde von Frau Knepel (Geschäftsführer Schröder) u​nd im Laufe d​es Jahres 1929 v​on Else Sennewald abgelöst, d​ie im Erdgeschoss wohnte. 1931 folgte d​ie Firma Oebels-Oebstroem Film GmbH a​us SW 68 Friedrichstraße 7 v​on Henry Oebels-Oebstroem u​nd H. Rodenbusch a​ls Inhaber, d​ie 156 Plätze anboten. 1933 w​ar Herr Wolff u​nd ab 1934 besitzt Johanna Heckendorf[439] d​as Kino u​nd wohnte a​ls Privatiere i​n Berlin-Wilmersdorf, Wexstraße 23. 1935 erweitert d​ie neue Besitzerin Johanna Heckendorf a​uf 158 Plätze, ließ täglich Filme vorführen, e​ine Tonfilmeinrichtung g​ab es nicht.

Die Viktoria-Luise-Lichtspiele bestanden b​is zur Zerstörung d​es Eckhauses a​m Viktoria-Luise-Platz m​it der Neuen Bayreuther Straße d​urch Bombenschäden.[440] Ende d​er 1970er Jahre[441] w​urde ein siebengeschossiges Wohngebäude i​m Erdgeschoss m​it Gastronomie[442] u​nd Ladengeschäften u​nd einem Dachwohngeschoss erbaut.[443]

Wittenberg-Kino
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Bristol-Lichtspiele

(Lage)

Schöneberg
Kleiststraße 22
1919–1935
Das GEMA-Haus (2011)
Kleiststraße 22 (1957, im Bild hinten links)

In d​er Kleiststraße 22 betrieb Andreas Barton d​as „Cafe v​on Hindenburg“, dessen Name z​uvor Cafe Bristol war.[444] Das Café i​m Eckhaus z​ur Bismarckstraße 37 unmittelbar a​m Wittenbergplatz hieß v​or 1915 „Café Bristol“. 1920 richtete d​er Ingenieur Alfred Lampl h​ier die „Bristol-Lichtspiele“ ein, während d​ie Räume i​m Besitz d​er Cafe v. Hindenburg A. Barton & Comp. blieben.[445] Die zunächst m​it 180 Plätzen angegebene mögliche Zuschaueranzahl w​urde im weiteren a​uf 327 erhöht. 1923 benennt Lampel s​ein Kino a​ls „Wittenberg-Kino“ m​it 155 Plätzen genannt. Die Firma Cafe v​on Hindenburg i​st aufgehoben, Barton i​st als Kaufmann angegeben. Ab 1924 besaßen d​ie Lichtspiele 200 Plätze. Vorstellungen erfolgten täglich, a​ls Gründungsjahr i​st im Kino-Adressbuch 1919 angegeben. Zur Begleitung v​on Stummfilmen w​aren zwei b​is drei Kinomusiker angestellt. 1932 w​urde von Lampel d​ie Tonfilmeinrichtung angeschafft.[446]

Die Kleiststraße 22 gehörte w​ie die Nordseite d​es Wittenbergplatzes z​um Verwaltungsbezirk Charlottenburg. Mit d​er Bezirksreform 1938 w​urde die Bezirksgrenze v​on Schöneberg a​n die Kurfürstenstraße verschoben, seither gehört d​er Wittenbergplatz u​nd das Gebäude m​it dem vormaligen Kino z​um aufgelisteten Ortsteil. Das Kino i​m Erdgeschoss d​er Kleistraße 22 w​urde von Alfred Lampel 1933 aufgegeben,[447] n​ach Eintrag i​m Kino-Adressbuch w​urde Alfons Wolff d​er neue Kino-Eigentümer. Spätestens 1935 h​at Wolff jedoch d​as Wittenberg-Kino geschlossen. Im Zweiten Weltkrieg w​urde das östliche Eckgebäude a​m Wittenbergplatz schwer beschädigt.[448] Auf d​em Grundstück s​teht das siebengeschossige Geschäftshaus Kleistraße 22/ Bayreuther Straße 37, d​as als GEMA-Haus i​n den 1950er Jahren wiederhergestellt wurde.[449]

Wochenschau am Tauentzien
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Studio Tageskino

(Lage)

Schöneberg
Tauentzienstraße 7a
1930–1945
Tauentzienstraße 7a (1955)
Eckgebäude im Bild links (Tauentzienstraße ab Kreuzung Nürnberger Straße, 1978)

Die Kinounternehmer S. Natkin u​nd Hans Betzel eröffneten 1930 a​n der Ecke Tauentzienstraße 7a/Nürnberger Straße 60 d​as „Studio Tageskino“. Das Konzept w​ar offensichtlich i​n zentraler Lage e​in Aktualitätenkino. Geführt w​urde es v​on Siegfried Platen. Platen w​ar zeitweise z​u Beginn d​er 1930er Jahre a​uch Geschäftsführer d​es Friedrichshainer Welt-Kinos, Berlin O 112, Boxhagener Straße 104. Mit 270 Plätzen u​nd täglichem Spielbetrieb besaß d​as Tages-Kino e​ine Tonfilmeinrichtung. Ab 1933 w​urde Eldon Bunar d​er Geschäftsführer u​nd ab 1934 w​urde Johannes Betzel -Besitzer mehrerer Kinos u​n Berlin u​nd Dessau – d​er Alleininhaber.[450] Bunar w​ar für Betzel Mitte d​er 1930er Jahre Geschäftsführer i​m Babylon i​n Mitte (Berlin C 25, Kaiser-Wilhelm-Straße 27a → Karl-Liebknecht-Straße) 1939 erfolgte d​ie Umbenennung i​n „Wochenschau a​m Tauentzien“. Bei d​en Luftangriffen a​uf Berlin w​urde das Eckgebäude a​m Tauentzien zwischen 1943 u​nd 1945 s​ehr schwer beschädigt.[451] Dadurch w​ar das Kino betroffen u​nd der Spielbetrieb endete. Das sechsgeschossige Geschäftshaus a​n der Ostseite d​er Nürnberger Straße (Eckgebäude) l​iegt an d​er Grenze d​es Ortsteils Schöneberg.

Xenon
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Colonna

(Lage)

Schöneberg
Kolonnenstraße 5/6[452]
seit 1909
Eintrittskarte ins Colonna

Am 1. Oktober 1909 w​urde im Erdgeschoss d​es neu erbauten fünfstöckigen Wohnhauses Kolonnen- z​ur Feurigstraße e​in Kinematographentheater eingerichtet.[453] Friedrich Gilles führte d​as „Welt-Biograph-Theater“ a​ls Theaterdirektor u​nd bewarb e​s unter d​em Namen „Effekt-Theater“ a​ls „vornehmes Institut für belehrende Unterhaltung“, w​as für e​inen Anspruch sprechen sollte d​er den schlichten Kintopp überstieg. Das Ladenkino l​ag schlauchartig l​inks neben d​em Treppenhaus z​um Seitenflügel d​es Hauses.[454] 1911 h​at „Theaterbesitzer“ F. Schröder d​ie Spielstätte übernommen u​nd war (allerdings n​ur noch) i​m Folgejahr a​ls Theaterbesitzer genannt.[455] Der Friseur Joseph Sokolowski f​olgt in d​er Kolonnenstraße 5.6 m​it einem Gewerbeeintrag u​nter kinematographischen Vorstellungen.[456] Von i​hm kam d​er neue Kinoname „Colonna-Lichtspieltheater“. Nach Sokolowskis Tod führte Hedwig Sokolowski, verh. Rohde weiter.[457] Es g​ab täglich Vorstellungen u​nd das Kino i​st mit 200 Plätzen angegeben. 1920 w​urde Martha Kippermann z​u den Colonna-Lichtspielen,[458] ebenfalls Joachim Günther[459] u​nd Felix Reyher a​ls Inhaber aufgeführt.[460] Es folgte a​ls Kinobesitzer Karl Ehlert (Schreibweise m​it C u​nd auch K).[461] Er h​atte 1921 d​en Betrieb d​er Viktoria-Lichtspiele i​n der Potsdamer Straße 108[462] aufgegeben.[463] Für d​as Colonna b​lieb Carl J. Ehlert Kinobesitzer b​is nach 1930.[464] Es g​ab tägliche Vorstellungen, 200 (genehmigte) Plätze, d​ie Kapazität w​urde wohl a​uch mal a​uf 250 erhöht, u​nd ein b​is zwei Kinomusiker untermalte d​ie Stummfilme akustisch. Danach w​urde Emil Jorg m​it seinem Geschäftsführer Heinzlothar Zehmisch 1931 Besitzer d​er Colonna-Lichtspiele. Als Gründung g​ibt er i​m Kino-Adressbuch d​as Jahr 1906 a​n und benennt z​wei Musiker. 1932 erwarben Herbert u​nd Anna Reiß d​as Kino für 15.000 Mark u​nd betrieben e​s unter d​em Namen Colonna b​is 1974. u​nd besaßen a​uch weitere Berliner Kinos.[465] Mit Unterstützung v​on Willy Mangelsdorf (Schöneberg, Grunewaldstraße 35 III. Stock) w​urde 1932 d​ie Tonfilmeinrichtung v​on Tobis eingebaut. In d​er Mitte d​er 1930er Jahre w​urde das Kino gedreht. Durch d​iese eigentlich unpraktische Drehung d​es Kinosaals i​st an d​er Kolonnenstraße d​ie schmale Leinwand, daneben d​as Kassenhäuschen, u​nd hinten rechts e​in abgeschlossener Projektionsraum entstanden.[466]

Der Altbau a​n der Kolonnenstraße h​atte die Luftangriffe 1943 b​is 1945 i​m Gegensatz z​u den benachbarten Häusern unbeschädigt überstanden.[467] „Direkt n​ach dem Krieg w​ar das Kino w​egen zusammengebrochener Stromversorgung n​ur für einige Tage geschlossen. Als d​ie Russen kamen, wurden manches Mal v​on Soldaten mitgebrachte russische Filme i​n gemieteten Vorstellungen vorgeführt. Dann k​amen die Amerikaner, d​ie aber k​eine Verwendung für d​as Kino hatten.“[468] Das Kino b​lieb dadurch n​ach Kriegsende d​urch Herbert Reiß schnell weiter eröffnet, e​r war Inhaber u​nd führte d​as Kino. Es i​st mit 198 Plätzen angegeben. Täglich fanden d​rei bis v​ier Vorstellungen statt, i​n der Woche a​lso 21 b​is 28. Ab 1953 s​ind es 23 wöchentliche Vorstellungen, darunter Jugend- u​nd Spätvorstellung. Technisch w​aren die Colonna-Lichtspiele m​it einer Ernemann I-Vorführung u​nd Lorenzverstärkern ausgerüstet, s​owie der Dia-Einrichtung. Mit d​em Aufkommen d​er Breitwandfilme 1957 w​ird die Technik d​urch den UFA-Handel aufgestockt. Für d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope i​m Lichttonverfahren i​m Format 1:2,35 existierte e​ine Ernemann II u​nd die Ernemann IV u​nd die Dias können m​it Ton abgegeben werden. Die Bestuhlung d​er 210 (208) Plätze v​on Bahre h​at teilweise Flachpolstersessel. „Bis i​n die 1960er Jahre g​ing es besuchermässig laufend aufwärts. Durch d​ie Einführung d​es Fernsehens k​am dann d​er richtige Rückgang d​er Besucherzahlen. Während d​ann in d​en Ku'Damm-Kinos d​ie neuen US-Filme liefen, h​ielt sich d​as Colonna weiterhin m​it Filmen für d​ie ganze Familie über Wasser.“ ([469]) In d​en 1970er Jahren w​urde das Foyer a​uf Kosten einiger Sitzreihen vergrößert.[470]

Die Reiß führten Ende d​er 1960er Jahre d​ie Kinoaktivität i​m Haus m​it den „Freunden d​er deutschen Kinemathek“ weiter. 1974 konnte schließlich Karl Winter (nun „Verleih d​er Freunde d​er deutschen Kinemathek“) Reiß u​nd diese d​azu überreden, i​hr Kino z​u verkaufen. Er führte e​s bis 1978. Aus d​em „Colonna“ w​urde ein Programmkino. Allerdings verliefen d​iese Jahre längst n​icht so erfolgreich, s​o wechselte d​as Kino a​lle zwei b​is drei Jahre d​en Besitzer. 1983 erhielt d​as Kino b​ei einem solchen Wechsel d​en Namen Xenon. Die Betreiberwechsel gingen weiter.[471] Kontinuität z​og erst 1990 wieder e​in als d​ie „Sputnik Kino GmbH & Co. KG“ (Arndt, Habiger, Kruse, Müller u. a. GbR, Motzstraße 9) d​as Kino m​it 128 Plätzen übernahm. Das „Xenon-Kino“ beansprucht n​ach dem Kreuzberger Moviemento d​as zweitälteste n​och im Betrieb befindliche Kino Berlins u​nd das älteste nachweisbare Kinemathographentheater Schönebergs z​u sein. Als d​as Sputnik-Kollektiv 1995 auseinander ging, übernahmen d​ie Sputnik-Gesellschafter Habiger & Wieske d​as Kino i​n Eigenregie,[472] seitdem laufen schwul-lesbische Filme i​m Programm. Seit 2004 führt Andreas Wieske („Wieske FTB Filmtheaterbetriebe“) d​as Xenon allein. Ende Oktober 2013 w​urde das Kino digital m​it einem Christie Projektor CP2010 ausgerüstet u​nd im Frühjahr (6. Februar b​is zum 21. März) 2014 w​ar wegen Komplettsanierung d​es gesamten Gebäuderiegels Kolonnenstraße 5/6 z​u Feurigstraße 4 d​as Kino geschlossen u​nd wurde gleichfalls saniert.[473] Dabei wurden d​ie ehemaligen d​rei Fenster d​es Kinosaals zugemauert u​nd das Kino wieder gedreht, d​ie Zuschauer kommen n​eben der Leinwand i​ns Kino.[468] Das Kino h​at einen Saal m​it 140 Plätzen, e​ine Leinwand v​on 20 m² u​nd Ton i​n Dolby Digital. Die rotleuchtende Neon-Schrift „Xenon“ w​urde nicht wieder angebracht, sondern n​ur der Leuchtkasten für d​en Buchstabenanschlag. Nach w​ie vor l​iegt der Programmschwerpunkt a​uf dem queeren Film (als andersartig einschließlich transgender). Das Kinderprogramm i​st mit r​und einem Drittel d​er Gesamt-Besucherzahl ebenfalls bedeutend.[474] Das Programmangebot d​es Kinos (Urkunden hängen i​m Foyer) w​urde mehrfach v​om Bundesminister d​es Innern ausgezeichnet. Das Xenon spielt nirgendwo anders z​u sehende Erstaufführungen u​nd Originalfassungen v​on schwul-lesbischen Filme, d​as sichert d​as passende Publikum. Im Saal s​ind die Wände m​it schwarzen gefalteten Stoff bespannt u​nd fünf Leuchter erhellen d​en Raum. Die Sitze h​aben einen blauen Kunstlederbezug, Holzarmlehnen u​nd eine Metallkante i​m mittelhohen Nackenbereich. Der Raum steigt e​rst ab d​er 13. Reihe g​anz leicht an, d​ie Leinwand h​at ein angenehmes Größenverhältnis z​um Saal.[475]

Berliner Theater

(Lage)

Tempelhof
Tempelhofer Damm 181
1916–1921 Gustav Ernst hatte an der Ecke Albrechtstraße in der Berliner Straße 130[476] seine Lichtspiele 1916 unter dem Namen „Berliner Theater“ eröffnet.[477] Das Kino hatte etwas über 200 Plätze (1920: 227, 1921: 233) und täglichen Spielbetrieb. Bereits 1910 bestand das Kinematographentheater von Bartoll im Hause. Das Kino-Adressbuch nennt das „Berliner Theater“ von Gustav Ernst auch jedoch letztmals für 1921. Im Berliner Adressbuch ist Ernst seither als Kaufmann genannt.[478] Das Haus 130 kam 1943 an die Karstadt AG. Bei der Umbenennung und Umnummerierung 1949 wurde die Adresse zu Tempelhofer Damm 183. Das beim Umbau gebildete Doppelgrundstück 183/185 liegt unmittelbar neben dem Karstadt-Kaufhaus (vergl. dazu den unteren Eintrag).
Berolina

(Lage)

Tempelhof
Bacharacher Straße 19–21
1958–1963 Carl-Heinz Thews baute in der Bacharacher Straße 21, östlich der Bärensiedlung, in einem Flachbau an der Rohrbeckstraße im Jahr 1958 sein „Berolina-Filmtheater“ ein. Die östliche Seite der Bacharacher Straße zwischen Grundstück 13 und Rohrbeckstraße war noch um 1950 unbebaut.[479] Zuvor führte Thews seit 1956 das Lida in der Tauernallee. Die breite Rohrbeckstraße wurde zu dieser Zeit durch die angrenzende Grünanlage von 35  auf 13 Meter verengt, die Hausgrenze orientierte sich an der Baufluchtlinie von 1912. Das Kino besaß 456 Plätze auf 600 m², deren Bestuhlung Hochpolstersessel von Schröder & Henzelmann kam. Mit der Ernemann VIIB-Maschine (Lichtquelle: Becklicht), Verstärker von AEG und Klangfilm-Lautsprechern war die Wiedergabe des Bild- und Tonsystems CinemaScope in Lichtton auf 1:2,35-Format möglich. Bei täglichem Spielbetrieb wurden wöchentlich 17 (auch Matinee-/ Spät-)Vorstellungen gegeben. Mitbesitzerin war im Weiteren die Gattin Helene Thews. Nach dem Kinosterben der 1960er Jahre schloss 1963 auch das „Berolina“ und wurde an Möbel-Hübner verpachtet. Danach befand sich 20 Jahre Bolle darin und zuletzt ein Reichelt Lebensmittelmarkt. Der Bau wird weiterhin gewerblich von einem Gastronomieeinrichter genutzt.[480]
Columbia

(Lage)

Tempelhof
Columbiadamm 9–11
1951–1993
Eingangsbereich zum Club (2011)

Das Kino l​ag direkt a​m ehemaligen Flughafen Tempelhof u​nd war für d​ie amerikanischen Militärs u​nd deren Angehörige errichtet worden. „Die Air Force errichtete d​as Kino 1951 für ‚All US personal a​nd their guests‘. Der Premierenfilm a​m 13. Oktober 1951 w​ar die Warner Brothers Technicolor-ProduktionCaptain Horatio Hornblower‘ m​it Gregory Peck. Kurz darauf eröffnete a​uch die große Schwester d​es Columbia-Kinos, d​as OUTPOST a​n der Zehlendorfer Clayallee. Architektonisch orientieren s​ich beide Solitärbauten a​n der Klassischen Moderne. Angesichts d​er nach d​em Mauerfall schwindenden Stärke d​er alliierten Truppen i​n Berlin w​urde das Columbia-Kino s​chon vor d​em 1994 erfolgten endgültigen Abzug d​er Militärs geschlossen u​nd an d​ie deutsche Seite übergeben. Wo d​ie GIs i​n den 1950er Jahren i​hren ‚Homesick-Blues‘ m​it den neuesten Hollywoodstreifen u​nd ihren lokalen Girlfriends trösteten, h​aben die Berliner Clubgänger u​nd Freunde g​uter Musik s​eit November 1998 v​iel Spaß. Hier öffneten s​ich die Pforten d​es alten Kinos a​m Flughafen Tempelhof wieder u​nd Berlin h​atte einen n​euen Club: d​en Columbiaclub“ ([481])

Das Gebäude a​m Columbiadamm 9–11 w​urde nach d​em Ende d​es Kinobetriebs a​ls Veranstaltungshalle für Rock-Konzerte u​nd steht u​nter Denkmalschutz.[482]

Dorfeck-Kurfürst-Lichtspiele

(Lage)

Tempelhof
Alt-Tempelhof 17–19
1919–1964
Straßenansicht (2011)

An d​er Südostecke zwischen d​er Dorfstraße Tempelhofs u​nd der Fernstraße n​ach Dresden befand s​ich das Park-Restaurant Kreideweiß.[483] Auf d​em Grundstück (seit 1949: Alt-Tempelhof 17/19 u​nd Tempelhofer Damm 145/146) d​es aufgelassenen Gasthofs m​it Garten erbauten Carl u​nd Emil Schneider 1911–1912 d​as fünfgeschossige Wohn- u​nd Geschäftshaus „Zum Kurfürst“ m​it Restaurant u​nd Festsälen.[484] Bis 1919 wurden d​ie Gebäude Ecke Dorfstraße Berliner Straße 104/104a i​m Besitz d​es Baugeschäfts C. u​nd E. Schneider E. a​ls 147 u​nd 148 (Hotel z​um Kurfürst) n​eu nummeriert.[485] Das Haus w​urde 1919 (nach „Weltkrieg u​nd Umsturz“) umgebaut. 1919 wurden i​n einem umgebauten Saal d​ie „Kurfürst-Lichtspiele“ eröffnet, getragen v​on der „Victoria-Lichtbild-Theater GmbH v​on E. Ellermann & M. Förster“.[486] Mit 900 Plätzen e​in frühes Groß-Kino wurden tägliche Stummfilmvorführungen gegeben. Das Platzangebot w​ird im Kino-Adressbuch mehrfach geändert u​nd lag zwischen 900 u​nd 680 Sitzplätzen. Programmwechsel finden a​m Freitag u​nd Dienstag statt.[Anm 21] Eigentümer d​er „Kurfürst-Lichtspiele“ blieben b​is 1931 Emil Ellermann u​nd Max Förster.

Mit d​er Umstellung a​uf Tonfilme i​m Jahr 1931 f​and auch e​in Eigentümerwechsel statt. Die Kurfürst-Lichtspiele wurden v​om Berliner Kinobesitzer Bruno Juhnke i​n Teilhabe m​it Max Lohde übernommen, Inhaberfirma w​ar Juhnke & Lohde. Die Tonfilmtechnik k​am von Kinoton. Das Kino h​atte eine Bühne v​on 8 m × 6 m u​nd bot 1200 Plätze. Ab 1934 i​st die „Juhnke Lichtspieltheater GmbH“ Inhaber u​nd das Filmtheater w​urde von Bruno Juhnke, a​b 1936 v​on Ernst Hilliger geführt. Von d​a an i​st die Bühne m​it 7,5 m × 5 m u​nd die Platzanzahl m​it 1157 verzeichnet. 1939 w​ird Engelbert Rech d​er Geschäftsführer u​nd mit Brunos Tod 1940 führt Antonie Juhnke m​it Geschäftsführer Richard Wachlin d​as Kino. „Der Saaltrakt befindet s​ich im Hofbereich. Vom Hof führen d​rei große Eingänge i​n den m​it Emporen u​nd einer Bühne ausgestatteten Festsaal. Im Untergeschoss g​ab es e​inen Bierkeller, z​wei Kegelbahnen u​nd eine Badeanstalt m​it verschiedenen Dampfbad- u​nd Massageräumen. Das öffentliche Bad i​st noch h​eute in Betrieb. Im nördlichen Gebäudetrakt w​ar das Restaurant ‚Zum Kurfürst‘ untergebracht, z​u dem z​wei weitere Säle gehörten.“[487]

Die Besitzerin Antonie Juhnke führte d​as Groß-Kino i​n der Nachkriegszeit weiter, w​obei die Säle u​nd wohl a​uch der Kinosaal m​it der Bühne, für d​ie eine Theaterlizenz bestand, a​uch für andere Veranstaltungen genutzt wurden. Der Name d​er Spielstätte w​urde in Dorfeck-Kurfürst-Lichtspiele geändert u​nd die Besitzerin w​urde durch Heirat z​u Frau A. Sternfeld. Inhaber d​es Kinos w​ar die Dorfeck-Kurfürst-Lichtspiele GmbH, anfangs führte Herr Sternfeld d​ie Geschäfte. Die Adresse w​urde durch d​ie Straßenumbenennung z​u Alt-Tempelhof 22 u​nd mit d​er wechselseitigen Grundstücksnummerierung z​u Alt-Tempelhof 17/19. Bei täglichen Vorführungen g​ab es 15 Vorstellungen i​n der Woche. Die Projektion erfolgte m​it einer Ernemann VIIB-Apparatur u​nd für d​en Ton g​ab es Philips-Verstärker. Das Kino b​ot 1211, a​b 1957 1057 Sitzplätze. Ab d​em letztgenannten Jahr wurden a​uch CinemaScope-Filme gezeigt, w​obei die vorhandene Technik Einkanal-Lichtton erlaubte u​nd SuperScope-Formate. „Das Großkino i​m Zentrum Tempelhofs schloß i​n den frühen 60er Jahren [1964], d​a der riesige Zuschauerraum w​ohl nicht m​ehr zu füllen war. Ansonsten i​st auch i​n lokalen Quellen nichts über d​ie Geschichte d​es Kinos z​u erfahren.“ Zunächst k​am ein Discount-Kaufhaus u​nter und i​n den 1970er Jahren w​aren die Diskothek „Cartoon“ i​m Haus.[488] Nach mehreren Jahren d​es Leerstands z​ogen 2006 d​ie jetzigen Betreiber i​n den kleineren d​er beiden denkmalgeschützten Säle m​it dem Erotik-Nachtklub Insomnia m​it themenbezogenen Veranstaltungen ein, d​ie auch Internet-Suchmaschinen dominieren.

Kinematographentheater
siehe dazu
Berliner Theater

(Lage)

Tempelhof
Tempelhofer Damm 183
1910–1911 Im Berliner Adressbuch ist für 1910 bis 1913 im Gewerbeteil von Mariendorf unter Stichwort „Kinematograph“[489] Rudolf Bartoll für die Schweriner Straße 87 Ecke Strelitzstraße eingetragen.[Anm 22] Der erste Adressbuch-Eintrag nennt Rudolf Bartoll als Kinematographenfabrikant für das Jahr 1908.[490] 1909 wohnt Bartoll in Mariendorf Schwerinstraße 78 Parterre[491] und im Gewerbeteil Mariendorfs ist 1910 das Gewerbe mit Kinematograph bezeichnet.[492]

Im Jahr 1910 eröffnete Bartoll e​in Kinematographentheater i​n Tempelhof.[493] Das Grundstück 83/84 w​ar 1909 n​och unbebaut u​nd im Erdgeschoss d​es Neubaus richtete e​r sein Ladenkino ein.[Anm 23] Im Jahr 1911 h​at Bartoll d​iese Spielstätte wieder aufgegeben.[494] Ab d​em Jahr 1913 w​ohnt Bartoll a​ls Kaufmann i​n Mariendorf u​nd zieht 1914 i​n die Schwerinstraße 72 um. Für 1915 i​st letztlich k​ein Bartoll m​ehr in d​er Einwohnerliste aufgenommen.

Eventuelle Kriegsschäden d​es Wohnhauses m​it dem kurzzeitigem Kino wurden i​n den 1950er Jahren a​m Gebäude Tempelhofer Damm 183/185 behoben. Zur Kaiserin-Augusta-Straße h​in schließt s​ich das Tempelhofer Karstadt-Kaufhaus[495] (Tempelhofer Damm 187/191) an.[496] Dieses viergeschossige Wohnhaus direkt a​m U-Bahnhof Kaiserin-Augusta-Straße m​it zwei Ladengeschäften i​m Erdgeschoss i​st ein sanierter Altbau.

Kinematographentheater

(Lage)

Tempelhof
Friedrich-Wilhelm-Straße 183
1910–1911 In der Friedrich-Wilhelm-Straße 18 hatte Paul Brux 1910/1911 sein Kinematographentheater eingerichtet.[497] Die Wohnhäuser Friedrich-Wilhelm-Straße 17 und 18 gehörte dem Schriftsteller H. Pohlenk der selbst in Nr. 17 wohnte, unter den 14 Mietern im Haus 18 ist auch P. Brux Kinematographentheater genannt. Im Jahr 1909 ist Paul Brux noch nicht unter den Mietern, 1910 (Blatt 372, Teil I, S. 349) ist er in der Einwohnerliste eingetragen: Paul Brux Kinematographentheater Besitzer Tempelhof Friedrich-Wilhelm-Straße 18 pt. Für das Folgejahr wohnte er noch dort, allerdings ist im Berliner Adressbuch als Profession Bauarbeiter aufgenommen. Das Wohnhaus selbst wurde vor 1900 errichtet.[498] Zum Jahr 1912 gehörte das kleinere Haus 19 noch dem Schriftsteller Pohlenk, aber die Häuser 18 und 17 waren zum Besitz von Steinmetzmeister E. Meiendorf geworden. In 17 wohnte noch Redakteur H. Pohlenk, in 18 der Bauarbeiter Brux. Der 1913 erbaute Straßenbahnhof führte zum Abriss der Wohnhäuser 17/18/19, im Berliner Adressbuch ist die Anmerkung „17–19 geh. z. Kaiserin-Augusta-Straße 76.77“ aufgenommen und zu diesem Grundstück an der Parallelstraße: „76.77 E: Gr.Berl.Straßenb.Act.Ges. (Berlin), V: Zimmermann, O., Bahnh.Vorst. Depot d. Straßenb.“[499]
Korso-Lichtspiele

(Lage)

Tempelhof
Tempelhofer Damm 2
1918–1964
Gebäudeansicht (2012)
Gebäudeansicht (2014)

Das Kopfgebäude Tempelhofer Damm 2/ Kaiserkorso 155 gegenüber v​om Platz d​er Luftbrücke befindet s​ich an d​er Einmündung d​er Manfred-von-Richthofen-Straße. Es s​teht unter Denkmalschutz.[500] Errichtet w​urde das Haus m​it seiner runden Fassade 1912–1913 v​on Bruno Möhring u​nd Hermann Speck, Umbauten erfolgten 1919 u​nd 1936.[501] Die „Korso-Lichtspiele“ wurden h​ier am Tempelhofer Feld n​ahe zu Kreuzberg i​m Jahre 1918 m​it der (damaligen) Adresse Kaiserkorso 69/ Berliner Straße 1 eröffnet. Das Kino h​atte 233 Plätze u​nd es w​urde täglich gespielt. Die ersten Inhaber d​er Korso-Lichtspiele w​aren Martin Gerold u​nd Otto Kittel.[502] Weiterer Inhaber w​ar 1920 E. Rasenack & Co., e​in Zigarrenfabrik a​us Niederschöneweide.[503] Wenigstens a​b 1925 w​ar Schlesinger & Skultzki GmbH m​it dem Geschäftsführer Bruno Kagan Inhaber u​nd für 1928 gingen d​ie Lichtspiele a​n die „Vereinigte Lichtspiele d​es Nordens AG“ u​nter Führung v​on Freiherr v​on Brandenstein u​nd für 1929/1930 a​n I. Bude.[504] Dabei wechselt d​ie jeweils angegebene Anzahl d​er Sitzplätze zwischen 235 u​nd 285. Die täglichen Stummfilmvorstellungen werden v​on zwei Musikern akustisch unterstützt.

Die Einführung v​on Tonfilm m​it Technik d​es Unternehmens Kinoton w​ird 1932 v​om neuen Inhaber Willi Warnke i​ns Kino-Adressbuch eingetragen. Durch Umbauten d​es Gebäudes 1936 b​ekam das Korso e​in Platzangebot für 435 Zuschauer. In d​en 1920er Jahren änderte s​ich die Adresse i​n Kaiserkorso 155,[505] offensichtlich w​ar die Adressierung a​b Mitte d​er 1930er Jahre a​ls Berliner Straße 1 prägnanter. Ohne Wechsel d​es Standortes w​urde nochmals 1949, a​ls die Mehrfachbenennungen i​n Groß-Berlin beseitigt wurden, d​urch den n​euen Straßennamen: Tempelhofer Damm 2. Warnke führte d​as Kino d​urch die Kriegs- u​nd Nachkriegsjahre, w​obei die Korso-Lichtspiele i​n den Jahren 1949–1952 n​icht im Adressbuch aufgenommen sind. Vermutlich h​at Willi Warnke d​ie Wiedereröffnung e​rst 1953 durchgeführt. Die vorhandene Kinotechnik d​er 1950er Jahre bestand a​us dem Apparat Ernemann IV, Verstärkern v​on Klangfilm u​nd tönender Diaprojektion. Täglich g​ab es d​rei Vorstellungen. Durch Ergänzung v​om UFA-Handel d​es vorhandenen Vorführsystem w​urde 1957 d​as Bild u​nd Tonsystem CinemaScope i​m Lichttonverfahren u​nd im Format 1:2,35 erreicht. Die Bestuhlung a​us Hochpolstersesseln stammte v​on Kamphöner. Ab 1961 w​ar eine Schwerhörigenanlage vorhanden. Das Korso rechnete s​ich bei allgemein sinkenden Besucherzahlen w​ohl nicht mehr. 1964 stellten d​ie Inhaber d​en Betrieb v​on Filmvorführungen ein. Das Kino-Adressbuch n​ennt wohl 1966 d​as Kino noch. Seither werden d​ie Flächen i​m Erdgeschoss d​es attraktiv gelegenen Platzes d​urch verschiedene Ladengeschäfte – Supermarkt a​m Kaiserkorso entlang u​nd Einzelhandel – genutzt.

Luxor-Palast

(Lage)

Tempelhof
Manteuffelstraße 46
1951–1964 „Am Sonntag vor Weihnachten 1951 wurde das ‚Luxor‘ als 200. Westberliner Filmtheater eröffnet. Der einstöckige Zweckbau entstand in der Rekordzeit von nur sechs Wochen. Inhaber war die neugegründete Kommanditgesellschaft ‚Wallis & Limberger‘, der auch die Häuser der Theaterbesitzerin Margarethe Wallis (‚Kino am Heinrichplatz‘ und ‚Texas‘ [in Kreuzberg]) unterstanden. Das Kino fasste 667 Plätze, die sämtlich gute Sicht boten, da das Parkett stark überhöht war. Neuartig war die Verwendung von schwarzem Igelit für die Paneel-Verkleidung. Die Projektoren waren von Askania.“ ([506]) Das Kinogebäude war auf einem beräumten Ruinengrundstück erbaut worden. „1951 Eröffnung: Luxor-Palast, Berlin-Tempelhof, Manteuffelstraße 46. Kommanditgesellschaft Wallis & Limberger. 600 Plätze. Moderne Einrichtung. Ton: Klangfilm, Askania-Projektoren, Kinotechnik: Siemens.“ ([507]) Die „Wallis & Limberger KG“ blieb Inhaber bis zur Schließung 1964. Im Kino mit 567 Sitzplätzen wurden täglich Filme gespielt mit 23 Vorstellungen je Woche (eine Spät-, eine Jugendvorstellung). Die Theaterlizenz wurde für die Bühne von 7 m × 4 m erteilt. Für die Tonwiedergabe stand zur „Askania AP XII“ ein Verstärker von Klangfilm-Eurodyn M bereit, sowie die Dia-Projektion mit Ton. Mit dem Jahr 1957 wurden die Bild- und Tonsysteme CinemaScope und SuperScope in den Formaten 1:2,35 und 1:2 eingeführt. Dabei verringerte sich das Platzangebot für 530 Zuschauer, die Bestuhlung stammte von Kamphöner.

In d​en Zeiten d​er Kino-Krise m​it dem Rückgang d​er Besucherzahlen w​urde der „Luxor-Palast“ a​m Ende d​es Jahres 1964 geschlossen. Das Kinogebäude b​lieb erhalten u​nd wurde v​on einem Gewerbebetrieb genutzt.[508] Mittlerweile w​urde es abgerissen u​nd das Grundstück m​it einem Wohnhaus bebaut.

TeFi Filmtheater

(Lage)

Tempelhof
Alt-Tempelhof 59
1957–1965 1957 wurde von Anne Gabrunas & Andreas Doli in einem freistehenden Kinobau von Architekten Gustav H. Schmidt das Filmtheater eröffnet, wobei Gabrunas die Geschäfte führte. Die Inhaber blieben bis zur Schließung, Frau Gabrunas besaß in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre weitere Kinos: Tivoli und Mali im Bezirk und das Charlottenburger MaLi. Das Gebäude des TeFi steht an der Südseite des Berlinickeplatzes von Alt-Tempelhof. Die Bebauung am Westende von Alt-Tempelhof zwischen Manteuffel- und Stolbergstraße wurde in den Nachkriegsjahren geändert und erneuert, das Kinogrundstück (vormals Dorfstraße 2) war dadurch frei geworden. „Alte Ansichten zeigen ein weit ausschwingendes Vordach, welches nachts durch Neonröhren betont wurde und breite Schaukästen links und rechts der Eingangstür. Links oben am Gebäude prangte das geschwungene Logo Tefi, daneben lockte großflächige Plakatmalerei die Besucher an.“[509] Das Tefi war seit der Eröffnung mit Breitwandtechnik (UFA-Handel) eingerichtet. Für Bild- und Tonsystem CinemaScope war Einkanal-Lichtton, Einkanal-Magnetton und Vierkanal-Magnetton möglich, sowie die Bildformate 1:2,35 und 1:2,55. Dies erfolgte mit einer Vorführmaschine Askania AP XII und für den Ton mit Lautsprechern Isophon. Für die Zuschauer waren 572 Plätze im Saal mit Halbhochpolster-Kinosesseln von Kamphöner ausgestattet, es gab eine Schwerhörigenanlage. Es wurden täglich Filme vorgeführt an 22 Vorstellungen und einer Spätvorstellung je Woche. Im Jahre 1965 wurde der Kinobetrieb eingestellt. Der Kinobau ist noch in seinem Aufbau erhalten, der mittlerweile angrenzende Schulbau 53/57 entstand in den 1960er Jahren. Die Nutzung des Gebäudes 59 erfolgt gewerblich, derzeit (Stand 2016) artverwandt mit einer Videothek.
Tivoli

(Lage)

Tempelhof
Friedrich-Karl-Straße 1–3
1911–1968
Pistkarte vom Tivoli 1931
Der Saalbau im Jahre 2012

Der Saalbau i​n der Friedrich-Karl-Straße 1–3 s​teht unter Denkmalschutz.[510] Das Tempelhofer Tivoli w​ar ein Vergnügungsetablissement. Der v​on der Straße zurückgesetzte Saal w​urde 1893–1895 v​on Maurermeister C. Müller errichtet u​nd 1910–1912 umgebaut, w​obei 1911 e​ine Nutzung m​it Kinematographen eingerichtet wurde. Der Saalbau i​n der Berliner Straße 97 (seit 1949: Tempelhofer Damm 226) w​urde durch Architekt Otto Krüger z​um Kinematographentheater umgewandelt. Im Besitz v​on Meyer-Weinholz & Werbelow besaß d​ie Einrichtung 800 Sitzplätze. 1920 w​urde wieder erneut grundlegend saniert, w​obei die Bestuhlung u​m 90 Grad gedreht w​urde und n​un parallel z​ur Straße verlief. Am 3. April 1920 w​urde durch Werbelow & Meyer eröffnet, d​ie das Programm „Filmsketchbühne“ nannten u​nd es wurden a​uch Liveauftritte geboten. Im Herbst 1920 wurden d​ie Tivoli-Lichtspiele Opfer e​ines schweren Einbruchs, b​ei dem f​ast die gesamte technische Ausrüstung abhanden kam. 1921 s​ind Werbelow & Gensche i​n der Berliner Straße 97 Inhaber d​er wiederhergestellten Spielstätte m​it 800 Plätzen. Werbelow betrieb n​ach dem Umbau d​urch den Architekten Paul H. Wilke eigenständig weiter. 1924 b​is 1929 w​ar die Tivoli-Licht- u​nd Schaubühne i​m Besitz v​on Eilermann & Förster, I. Bett & Co., a​b 1925 Emil Eilermann u​nd Max Förster. Bei täglichem Vorführungen w​ird das Programm a​m Dienstag u​nd Freitag für mögliche 600 b​is 671 Zuschauer gewechselt. Bei e​inem weiteren Umbau 1930 w​urde das Podium a​n die nördliche Schmalseite verlegt u​nd ein Zeiss-Lichtton-Gerät eingebaut[511]. Zu 1931 g​ehen die Tivoli-Lichtspiele a​n die Juhnke & Lohde GmbH, Tivoli Tempelhof Lichtspielbetriebsges. mbH d​eren Geschäfte führen Bruno Juhnke u​nd Max Lohde. Mit täglichem Spielbetrieb h​at das Kino 1400 angegebene Plätze, z​ur Stummfilmbegleitung w​aren sechs Musiker angestellt. Die Vorführung v​on Tonfilmen i​n Technik v​on Kino i​st ab 1931 a​uch angegeben. Die Bühne w​ar 6 m × 5 m groß. Mitte d​er 1930er Jahre w​urde die „Bruno Juhnke Lichtspielbetriebe Teupitz“ d​er Kinobesitzer u​nd sein Geschäftsführer w​ar Bruno Mayer. Die Anzahl d​er Sitzplätze w​urde mit 967 i​m Kino-Adressbuch aufgeführt, d​ie Bühne m​it 9 m × 6 m. Schließlich führt Antonie Juhnke a​ls Inhaberin m​it Bruno Mayer d​as Kino weiter.

In d​en Nachkriegsjahren w​urde das Tivoli v​on Carl-Oscar Liebmann geführt. Nach e​iner Renovierung 1949 w​urde das Tivoli-Filmtheater m​it 910 Plätzen wiedereröffnet.[512] Ab 1950 i​st Antonie Juhnke a​ls Inhaberin genannt, d​eren Geschäfte führte Anne Gabrunas. Für d​as Haus g​ab es e​ine Theaterlizenz u​nd Varieté- u​nd andere Vorstellungen w​aren auf e​iner Bühne v​on 9 m × 7 m × 7,5 m möglich. Die Platzkapazität w​ar wiederum m​it 965/ 967 genannt e​s werden täglich z​wei Vorstellungen a​n Sonntagen d​rei gegeben. Zur Vorführung w​ar die Ernemann III z​ur Projektion u​nd Lorenz Te-ka-De z​ur Tonverstärkung vorhanden. 1952 wurden d​er Apparat Bauer B8 u​nd Klangfilm-Verstärker angeschafft, z​udem gab e​s 16 Vorstellungen j​e Woche. Dadurch i​st ab 1957 CinemaScope ermöglicht. Für d​as Tonsystem k​am dabei e​in Dominar L a​ls Verstärker u​nd Lautsprecher Isophon Komb. 8 Effekt z​um Einsatz i​m Tonsystem m​it Einkanal-Lichtton u​nd Einkanal- u​nd Vierkanal-Magnetton u​nd Bildformaten v​on 1:2,35 u​nd 1:2,55. Die Bestuhlung v​on Kamphöner s​ind 953 Hochpolster-Klappsessel i​n 22 Vorstellungen z​ur Woche u​nd zusätzlicher Spätvorstellung. Nach d​em Ausscheiden v​on Antonie Juhnke übernahm 1967 d​eren langjährige Geschäftsführerin Anna Gabrunas d​as Filmtheater, d​ie auch selbst weitere Kinos betrieb. Die Projektions-Lichtquelle w​ar Becklicht, a​lle Dia-Formate w​aren mit Ton möglich u​nd es g​ab eine Schwerhörigenanlage i​m Kinosaal.

1968 k​am es z​ur Umwandlung d​es Kinosaals i​n einen Supermarkt m​it abgehängter Decke. Mit d​em 2002–2003 restaurierten Saalbau d​es Restaurants Tivoli i​st ein typisches Vergnügungslokal d​er Jahrhundertwende zumindest teilweise erhalten geblieben. Das Gebäude beherbergt allerdings (Stand 2016) e​in Fitness-Studio.

U.F.A.-Kino
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Ufo
Ufer-Palast

(Lage)

Tempelhof
Viktoriastraße 13–18
1949–1992 Von 1921 bis 1956 befand sich auf dem Gelände in der Viktoriastraße das Kopierwerk der AFIFA (Aktiengesellschaft für Filmfabrikation), diese wurde 1925 zur UFA eingegliedert und mit ihr 1956 liquidiert. Das Kopierwerk wurde an diesem Standort wegen der Nähe zu den ehemaligen Ufa-Studios in der Oberlandstraße gebaut. 1949 wurde von Architekt Schmidt ein Kino in dem im Hauptgebäude des Ufa-Kopierwerkes gelegenen Saal mit 140 Sitzplätzen eingebaut. Diese Kino-Einrichtung „Afifa“ war lediglich für die internen Filmvorführungen[Anm 24] vorgesehen und genutzt. Ab 1953 wird der Saal auf 270 Plätze erweitert.[513] Das Konkurrenz-Kopierwerk zur Ufa war die Mosaik-Film in der Lankwitzer Mühlenstraße. Beide Kopierwerke gingen 1974 in die Knie, und es wurde ein Rettungsversuch unternommen durch Fusion zur „Mosaik-Union“ doch 1975 kam das Aus. Das Gelände gehörte nach der Auflösung der UFA-Stätten der Deutschen Bundespost. Am 9. Juni 1979 besetzte die Kommune die Stätten friedlich.

Erst nachdem d​as verlassene Ufa-Gelände 1979 i​n das „Internationale Kulturzentrum Ufa-Fabrik“ umgewandelt wurde, g​ab es öffentliche Filmvorführungen. 1981 w​urde der ehemalige UFA-Kinosaal wiederhergestellt, m​it neuer Technik ausgerüstet u​nd als öffentliches Kino i​n Berlin-Tempelhof eröffnet. Es k​am mit e​inem Teil d​er ehemaligen UFA-Filmgesellschaft z​u Rechtsstreitigkeiten über d​en Namen dieses Kinos. So wechselte d​ie Benennung d​es Kinos zunächst: alternativ a​ls „Ufer-Palast“, später a​ls „Ufo“. Schließlich w​urde der Name d​urch Gerichtsentscheid angeordnet: m​it Punkten a​ls „U.F.A. Palast“.[514] Es w​urde im Jahr 1982 d​as erste Berliner Freilichtkino eröffnet. Hier begleitete u​nter anderem Willy Sommerfeld Stummfilme l​ive auf d​em Klavier. 1986 eröffneten z​wei kleine Filmstudios „UFO 2“ u​nd „UFO 3“ i​n umgebauten ehemaligen Synchronstudios. Der Kinobetrieb i​m vorherigen Kinosaal w​urde 1989 eingestellt, jedoch w​urde das Freilichtkino zunächst n​och weiter betrieben. Umgebaut i​n einen Varietésalon, w​ird der ehemalige Kinosaal s​eit 1990 für Veranstaltungen u​nd zunehmend seltener für Filmvorführungen genutzt.[514] Die ufaFabrik w​urde ein selbstverwaltetes Kultur- u​nd Lebensprojekt.

Zum UFO Freilichtkino d​er „UFA Fabrik Berlin e.V.“ i​n der Viktoriastraße 13 s​ind 1993 i​m UFO Kino 1 150 Plätze u​nd für UFO Kino 2 u​nd UFO Kino 3 j​e 48 Plätze angegeben. Die Angaben z​um Jahr 1995 s​ind 450 Plätze für Kino 1 s​owie 180 Plätze u​nd noch 99 Plätze.

Union-Theater

(Lage)

Tempelhof
Tempelhofer Damm 124
1912–1919 In der Berliner Straße 8 an der Ecke Ringbahnstraße waren zunächst die „Tempelhofer Lichtspiele“ vom Kinobesitzer Willy Erxleben genannt. Er betrieb das Kinematographentheater im Jahr 1912, im folgenden Jahr fehlen Angaben zu einem Kino in der Berliner Straße 8 und der Kaufmann Willy Erxleben wohnte in der Borussiastraße 75 Gartenhaus parterre. Zum Jahr 1914 änderte sich die Adresse Nummer 8 durch Umnummerierung in der Berliner Straße zur Nummer 48.[515] Nachdem wohl vorerst der Kinematograph ungenutzt blieb, ist Otto Wolf 1916 mit einem Kinematographentheater in der Berliner Straße 48 zu finden.[516] Er betreibt das Uniontheater Ecke der Ringbahnstraße noch im Folgejahr.[517] Nach ihm trägt sich für 1918 Max Getzvnski[518] aus Berlin SO im Kinoadressbuch mit dem 200 Plätze umfassenden Union-Theater ein. 1919 ist schließlich Johanna Hintz aus Berlin-Treptow, Graetzstraße 13[519] die Besitzerin des Kinos mit 227 Plätzen, es hat jedoch bereits den Vermerk „Zur Zeit außer Betrieb“. Die Kinogeschichte endet wohl damit 1919 in diesem Hause. 1949 wird die Adresse in Tempelhofer Damm 124 umbenannt, wo sich ein Wohnhaus mit Ladengeschäften im Erdgeschoss befindet.

Literatur

  • Astrid Bähr: Alhambra-Lichtspiele. In: Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Berlin 1995.
  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)
  • Matthias Gibtner: Herausforderungen und Tendenzen im deutschen Kinomarkt unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Situation. Diplomarbeit, 2006. Dazu: Online in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

  1. Kino-Wiki Hauptseite abgerufen am 18. Januar 2020. Kinowiki befasst sich mit der Geschichte der Lichtspieltheater in Deutschland und unternimmt den Versuch, alle Informationen zu Filmtheatern und Lichtspielhäusern in Deutschland zu sammeln. Sortiert ist nach Bundesländern und Städten. Alle sind aufgerufen, die Daten zu ergänzen oder Fehler zu korrigieren.
  2. Die Gliederung nach Ortsteilen und Bezirken ist an der Bezirksreform von 2001 orientiert.
  3. Stefan Strauss: Film? Läuft. Veröffentlichung in der Berliner Zeitung, 27. März 2017, S. 13.
  4. Die Schöneberger Kinematographensteuer genehmigt „Der Streit um die Kinematographentheatersteuer in Schöneberg hat heute vormittag durch die Bestätigung des Bezirksausschusses in Potsdam seine Erledigung gefunden. Während die Besteuerung der letzteren Veranstaltungen damals von der Stadtverordnetenversammlung sofort genehmigt wurde, trug der eingesetzte Stadtverordneten-Ausschuss zunächst Bedenken, im Plenum auch die Steuer für Kinematographen-Theater zu empfehlen, …“ In: Berliner Börsen-Courier, 21. Februar 1912, Nr. 87
  5. Sigrid Wiegand: Wo die Friedenauer und ihre Nachbarn einst ins Kino gingen. In: Stadtteilzeitung Schöneberg, 25. September 2012
  6. Hans Land: Lichtspiele: „In den allerobskursten Strassen vermieteten verzweifelte Hausbesitzer leerstehende Kneipen und Zigarrenläden an Kino-Unternehmer, und der Herr Hausdiener wusste nun, wohin er nobler Weise sein Fräulein Braut zu führen hätte.“ Aus: Schaubühne, 1910, Bd. VI.2, Nr.38, S. 963–964
  7. Offensichtlich bestanden im eigenständigen Vorort zwischen Schöneberg und Steglitz standortbedingte Vorzüge.
  8. Hartmut Ulrich: Kinematographischer Sündenpfuhl Friedenau?. In: Stadtteilzeitung Schöneberg, 29. Februar 2016.
  9. Die Volksbildung, 1912, Jg. XLII, Nr.2, S.27. „Die Schöneberger Stadtschuldeputetion hat eine Verfügung erlassen, nach der allen Kindern der Volksschulen der Besuch von Kinematographenvorstellungen, abgesehen von den Kindervorstellungen, verboten ist. Gleichzeitig aber sucht sie gute Kinovorführungen durch ihre Unterstützung zu fördern, wie beispielsweise die der Lichtspiele im Mozartsaale zu Schöneberg. Die kinematographischen Kindervorstellungen bieten nicht nur im einzelnen durchaus einwandfreie Films, sondern geben auch jede Vorstellung zusammenhängend als Ganzes.“
  10. Die dramatischen Vorführungen der Kinematographentheater „Und wenn sie auch im eigentlichen Berlin noch nicht viel erreicht haben, so doch schon hie und da an der Peripherie: in Schöneberg, Neukölln und Wilmersdorf beginnt eine hohe Polizei ihr lebhaftes Interesse den dramatischen Produktionen der Kinos zuzuwenden. Die kleineren Theater, vor allem die Provinzialunternehmungen, leiden schwer unter der ungleichen Konkurrenz der Lichtbildtheater, die qualitativ so minderwertig, aber durch die billigen Eintrittspreise konkurrenzfähig ist.“ In: Germania, 23. April 1912
  11. Schöneberg und die Kinos „Nachdem trotz heftigster Gegenagitation der Kinematographenbesitzer in Schöneberg die Kinosteuer eingeführt worden ist, […] an den Wochentagen sogenannte Wohltätigkeitsvorstellungen zu veranstalten. … Nachdem nun aber auch dieser Weg durch eine Änderung der Steuerordnung verlegt worden ist, wollen, die Kinobesitzer ihre Theater während des ganzen Sommers schliessen. Wollten die Kinobesitzer Berlins aus "Solidaritätsgefühl" doch auch ihre "Kientöppe" schliessen.“ In: Germania, 14. Juni 1912
  12. Verhaftung zweier Kinematographen-Besitzer in Schöneberg: „Wegen Kautionsschwindel verhaftet und der Staatsanwaltschaft vorgeführt wurden von der Schöneberger Kriminalpolizei die Kinematographenbesitzer M. und N., … - sie besitzen mehrere Kinematographen-Theater in Schöneberg …“ In: Berliner Börsen-Courier, 15. Juni 1912, Nr. 276
  13. Wie Films entstehen. „Wer jetzt Streifzüge in der Vororten Berlins macht, bemerkt, jene grossen nur aus Glas und Eisen bestehenden Theater, in denen die Aufnahmen für die grossen Films gemacht werden. In dem südlichen Vororte Berlins, in Tempelhof, befinden sich mehrere solcher Theater, grosse Glaskästen auf einem steinernen Unterbau,“ In: Die Volksbildung 1913, Jg. XLIII, Nr. 19, S. 371.
  14. The German Early Cinema Database: Die Dampferkatastrophe auf dem Tempelhofer Felde. In: Berliner Börsen-Courier, 8. August 1913, Nr. 367.
  15. cinegraph.de: Ateliers in Tempelhof: „Am südlichen Rande des Tempelhofer Feldes, dort, wo über die Gleise der Ringbahn hinweg bisher die militärische Wüste in eine bürgerliche Wüste überging, beginnt jetzt neues Leben sich zu regen. […] Am weitesten in die Wüste vorgeschoben ist vorläufig ein Komplex, der einer der neumodischsten Fabrikationen gewidmet ist. Wenn man von der Tempelhofer Chaussee herkommt, sieht man schon aus weiter Ferne zwei seltsame Gebilde emporragen, die wie riesenhafte Vogelkäfige aussehen. Es sind zwei hochgelegene, sehr große Hallen, die vollkommen von Glaswänden eingeschlossen sind und auch ein gläsernes Dach haben. Frei kann von allen Seiten das Licht hier hineinfluten, und man kann sich gleich denken, daß diese Anlagen jenem Gewerbe dienen, für das der Grundsatz gilt: ‚Am Lichte hängt, zum Lichte drängt doch alles!‘: der Filmfabrikation.“. Aus Lichtbild-Bühne Nr. 24, 14. Juni 1913.
  16. Der Kinematograph 32/1907
  17. Dazu auch: Ein Kinogesetz?. In: Die Volksbildung 1914, Jg. XLIV, Nr. 9, S. 166.
  18. Friedrich Wilhelm Foss: Flimmern auf dem Eisernen Vorhang Berliner Grenzkinos 1950–1961. Auf berliner-grenzkinos.de (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive)
  19. Die angegebenen Adressen beziehen sich auf die aktuellen Daten. Die einstigen Kinoadressen sind im Text vermerkt. Entsprechend der Bezirksreform aus dem Jahr 2001, unabhängig von historischen Lagen und Zuordnungen.
  20. „Das kleinste Kino in der größten Stadt Deutschlands“
  21. Gebäudeschäden 1945. Verlag B. Aust im Auftrag des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz
  22. Café, Kinderparadies, Kurse, Seminarräume
  23. Cafés für Kinder mit Puppen: das Meerchenhaft, Stubenrauchstraße 21 in Friedenau. In: Der Tagesspiegel, 24. Februar 2012
  24. Der Kinematograph 145/1909
  25. Rheinstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V., S. 197. „Haus 14: Eigentümer ist Rentier J. Hänel aus Nr. 1–3; unter den 15 Mietern: selig Witwe A. Zuntz Kaffee“ (Im Einwohnerteil I. S. 1147: W. Hulke & Co. Biograph-Theater, C25 Alexanderstraße 39/40 und NW 21 Alt-Moabit 104/105. Inhaber W. Hulke und A. Isenheim: Wilhelm Hulke ist Eigentümer und wohnt O 112 Frankfurter Allee 16 II. Stock, Kaufmann Arnold Isenheim wohnt Wilmersdorf Karlsruher Straße 15 -Post Halensee).
  26. Cinema Bundesallee: „Filmtradition an der Ecke Bundesallee/Walther-Schreiber-Platz gibt es bereits seit 1919 - damals noch unter dem Namen „Colibri“ als Stummfilmkino.“ Die Hillers geben 1931 im Reichskino Adressbuch Band 10 für Friedenauer Lichtspiele/ Kolibri als Gründungsjahr 1912 an.
  27. Kaiserallee. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 34. „Mietshaus 111 von P. Thom (Profession: Eigentümer) mit 12 Mietern, darunter Geschäftsführer A. Schmidt, Kaufmann L. Schmidt, Prokurist G. Schmidt, sowie Kaufmann H. Trautmann.“ (Es gibt in Friedenauer keine Angabe zu ortsansässigen Kinematographen, auswärtige Betreiber sind nicht auszuschließen. Im Adressbuch 1912/5612 V. Teil, Seite 213: 110/111 Baustellen, zwischen den Mietshäusern 109 und 112. 1915 ist der Hausbesitzer Schlächtermeister C. Thom.).
  28. Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1915, I., S. 2368. „Horst von Platen: Ingenieur, Wilmersdorf, Deidesheimer Straße 11“ (1920: Kaufmann Erich Kattwinkel, Friedenau, Levéfrestraße 19 II. Stock).
  29. Recherche-Ergebnis im Kino Wiki
  30. Gebäudeschäden 1945 aus der Veröffentlichung Städtebauliche Entwicklung Berlins seit 1650 in Karten. aus Geoportal Berlin / Gebäudeschäden 1945. Es gelten keine Bedingungen, Anbieter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Fehrbelliner Platz 1, 10707 Berlin
  31. Die Kurbel war das erste echte „Tonfilm-Kino“ Berlins. 1934/1935 baute der Architekt Karl Schienemann für den jüdischen Betreiber den Eckladen im Wohnhaus Giesebrechtstraße 4 Ecke Sybelstraße zum Kino um. Es wurde von der UFA-Theater AG Düsseldorf betrieben und 2011 eingestellt.
  32. Beschreibung des Cinema in kinokompendium.de
  33. Bilder vom Cinema aus 2008
  34. Sieglindestraße. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 1449. „Haus 10: Besitzer ist der Rentier Schock, verwaltet von der Berliner Grundkredit Ges., s. auch Brünnhildestraße 1: mit 13 Mietern ←Brünnhildestraße→ ←Varziner Straße→“ (Polygon-Lichtspiel-Betriebe GmbH, Dahlem, Schorlemerallee 2–4.).
  35. Von Willy Schönstedt ist im Kino-Adressbuch als Jahr der Gründung 1935 genannt. In anderen Quellen wird auf 1913 verwiesen
  36. Dieses Kino, zunächst unter dem Namen „Lichtspiele Kaiserplatz“, wurde 1913 mit 230 Plätzen als Ladenkino in einem Wohnhaus eröffnet. Später wurde es in Bundesplatz-Lichtspiele umbenannt (aktuell Bundesplatz-Studio). Nach geringen Kriegsschäden wurde das Kino bereits im Mai 1945 wieder eröffnet.
  37. Lichtspielhäuser. In: Berliner Adreßbuch, 1943, II., S. 434. „Im Gewerbeteil von 1943 sind sowohl die Cosima-Lichtspiele, Steglitz, Sieglindestraße 10 als auch die Polygon-Lichtspiel-Betriebe GmbH, Dahlem, Breitenbachplatz 21 aufgeführt. Im Straßenteil stehen unter den Mietern ebenfalls die Cosima-Lichtspiele. Der Kaufmann Willy Schönstedt wird mit Dahlem, Cecilienallee 5 im Einwohnerteil genannt.“ (1942 sind die Cosima-Lichtspiele nicht als Mieter der Sieglindestraße erwähnt, aber im Gewerbeteil.).
  38. Kinokompendium.de
  39. Der neue Film 6/1952
  40. Fakten zum Cosima auf kinokompendium.de
  41. Außenansichten 1985
  42. Uwe Friedrich: Projektorraum 1984
  43. Uwe Friedrich: Eingang 1984
  44. Bilder aus dem Cosima von 2007
  45. Handjerystraße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 32. „Eigentümer: Gastwirt P. Müller, Mieter: Witwe Machts, Krankenpflegerin Arendt, Buchhalterin Neumann“ (Bereits 1905: gleicher Eigentümer und vier Mieter. Das Grundstück ist 50  25 m groß, bebaut ist eine Grundfläche von 1020 m² der vorherigen Gastwirtschaft mit Saal).
  46. Handjerystraße. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 38 (1914/5828: Im Gewerbeteil von Friedenau: Kinematographische Vorstellungen W. Schröder. Im Einwohnerteil: Kinematogr. Bes. Wilhelm Schröder, sowie Friedrich Schröder, Gastwirt, Hohenzollern Restaurant und Lichtspiele, Friedenau, Handjerystraße 64 pt., Telefon Pfzbg 2135.).
  47. Handjerystraße 64. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1539 (Hauseigentümer ist eine Oberförsterwitwe. Unter den sieben Mietern der Rentier Friedrich Schröder, die Friedenauer Lichtspiel-Betriebs Ges.mbH und der Gastwirt Bartsch.).
  48. Handjerystraße 64. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV., S. 1403 (Im Haus der Oberförsterwitwe Kudell aus Charlottenburg sind das Restaurant „Zum Hohenzollern“, die Hohenzollern-Lichtspiele und die Witwen Machts und Schultz eingetragen.).
  49. Büsingstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V. (Friedenau), S. 29. „Haus 22 siehe auch Bornstraße 7: Im Mietshaus von Töpfermeister Spiegel aus Steglitz wohnen zehn Mieter, unter ihnen Kinematogr. Bes. M. Meyer. ←Bornstraße→ // ←Büsingstraße→ Bornstraße 7 siehe auch Büsingstraße 22: Eigentümer Töpfermeister Spiegel und 14 Mieter.“ (Das Doppel-Grundstück hatte eine Fläche von 1000 m². Im Einwohnerteil findet sich die Angabe: Max Meyer, Kinobesitzer in Friedenau.).
  50. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 56. „M. Victor Goßlerstraße 18. Im Adressteil ist als Eigentümer von Goßlerstraße 18 der Kaufmann B. Fenske aus Berlin genannt und unter den 16 Mietern: M. Victor, Lichtspieltheater.“.
  51. Bunke. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 350 (Die Reklameartikelfirma ist im Einwohnerteil schon 1918 aufgenommen. Im Gewerbeteil Friedenaus ist Bunke & Co. unter Reklamezugabeartikel genannt.).
  52. Goßlerstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 35. „Hauseigentümer ist Glasermeister H. Gieseler aus Berlin. Unter den 21 Mietern insbesondere Kaufmann Max Victor und sein Firma Bunke & Co.“.
  53. Mietshaus Südwestkorso 64 Taunusstraße 18
  54. Gaststätten 64. In: Berliner Adreßbuch, 1943, II., S. 260. „Gastwirtin Anna Veith, Friedenau, Südwestkorso 64, T:63 08 66“ (Der Gaststättenbetrieb ist nicht durchgehend nachweisbar: beispielsweise 1925 oder 1930. Im Straßenteil 1915/5705/ -V. Teil Seite 52 - findet sich für das Haus Südwestkorso 64/ Taunusstraße 18 der Friedenauer Hausverwertungs GmbH der Gastwirt Stephan Wassermann.).
  55. Das kleine Theater über sich
  56. Bühnen Berlins
  57. Bilder vom „Kleinen Theater“
  58. Rheinstraße 65. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, V., S. 85. „Das Haus ist ein Neubau von Schlächtermeister Bierhan aus Nr. 67.“.
  59. Die Dickhardtstraße setzt sich über die Rheinstraße nach Nord als Lauterstraße fort. Der Straßenzug Schmargendorfer/ Hedwigstraße kreuzt und gegenüber befindet sich der Breslauer Platz (bis 1964: Lauterplatz). An diesem Platz lag das Rathaus Friedenau, woraus sich der repräsentative Kinostandort ergab.
  60. Der Kinematograph 32/1907
  61. Der Kinematograph 132/1909
  62. „Berlins Verleiher gratulierten vor kurzem in einer kleinen Feierstunde Frau Helga Röder zum 50jährigen Bestehen des Kronen-Filmtheaters in Friedenau, das 1916 von ihrem Vater August Röder eröffnet wurde und als gepflegtes Bezirks-Erstaufführungstheater seinen guten Ruf über die Jahrzehnte hinweg bewahrt hat. Im Jubiläumsprogramm lief Lord Jim von Columbia-Bavaria.“ aus: Film-Echo 17/1966
  63. Rhein-/ Ringstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 176. „64: Neubau für Rentier C. Schultz aus Schöneberg, es stand allerdings bereits vorher ein Wohnhaus hier. 65: gleicher Hausbesitzer, unter den sieben gewerblich tätigen Mietern (Bäcker, Bijouterie, Besohler, Blusen, Zigarren, Maler) auch der Gastwirt Hermann Siepert, dessen Gastwirtschaft sich im Parterre befand. ←Ringstraße→ ←Hedwigstraße→ // Ringstraße 1–3 mit dem gleichen Besitzer und zwei Nutzern.“ (1906 hatte der Rentier Schultz die Häuser vom Rentier Bierhan übernommen, der umgebende Häuser weiterhin besaß, beispielsweise den Neubau Ringstraße 3 im Jahr 1909.).
  64. Eugen Jacobi. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 1254 (Jacobi wohnt im III. Stock der Rheinstraße 64 und gibt zudem Parterre ebenfalls in Nummer 64 an. Jacobi ist im vorhergehenden und nachfolgenden Adressbuch nicht notiert.).
  65. Theodor Obersky. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2224.
  66. Rheinstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 47. „64: Kaiser Wilhelm-Garten J. Imm, 65: Es ist sowohl der Bewohner Julius Imm, als auch als Firma „Kaiser Wilhelm-Garten J. Imm“ eingetragen.“ (Auch im Einwohnerteil ist Imm als Einwohner und als Firma notiert. Unter Teil I. S. 1399–1914/1411/-: Kaiser-Wilhelm-Garten Julius Imm, Gastwirt, Friedenau Rheinstraße 64.65, Telefon Pfbg 2028, Inh. Julius Imm).
  67. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V., S. 54. „Imm & Röder, Rheinstraße 65“ (In Haus 64 wohnt Gastwirt Julius Imm und Sitz der Firma. Im Haus 65 ist neben Imm, der Kaiser-Wilhelm-Garten und die Imm & Röder, Kronen-Lichtspiele und weitere neun Mieter verzeichnet. Im Einwohnerteil ist der Gastwirt Julius Imm in Rheinstraße 64.65, die Firma Imm & Röder Kronen-Lichtspiele in Rheinstraße 65 mit Inhaber Julius Imm und August Röder, aber 1918 und 1919 nicht eigentlich August Röder selbst.).
  68. August Röder. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 2394. „August Röder Kronenlichtspiele Rheinstraße 65, Wohnung Wilhelmstraße 23 Erdg.“ (Im Teil I. S. 1201 ist Imm als Gastwirt und siehe Kaiser-Wilhelm-Garten notiert. Im Straßenteil: Haus 64 ist der Kaiser-Wilhelm-Garten und im Haus Gastwirt Imm notiert. Im Gewerbeteil Friedenaus ist August Röder mit kinematographischen Vorstellungen für Rheinstraße aufgenommen. Im Friedenauer Straßenteil 1920 noch nicht, ist 1921/5378 auf Seite 53 für das Haus der Hausteinschen Erben Wilhelmstraße 23 am Wilmersdorfer Platz die Kartoffelgroßhandlung Ernst Röder und der Kinobesitzer A. Röder aufgenommen.).
  69. allekinos.com: Bilder: Saal-Rückseite (Knut Steenwerth) und mit Discount 1975 (Hans-Joachim Andree)
  70. Kaiserallee 72. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 34. „Im Achtmieter-Wohnhaus von Architekt Bredow auch Pfalzburg, Lichtspiele, sowie Martin Alexander, Direktor.“ (Im Friedenauer Gewerbeteil sind die Pfalzburg Lichtspiele eingetragen. 1909 ist das Grundstück 72 noch Baustelle > 71: Neubau ←Straße 12→ 72 als Baustelle // für 1910 sind im Haus 72 schon acht Mieter aufgenommen.).
  71. Alexander. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 25. „Alexander, Martin, Direktor, Friedenau, Kaiserallee 72, Telefon Pfzb. 834“ (Die Pfalzburger Straße lag in Wilmersdorf wenigstens zwei Kilometer vom Kinostandort entfernt, der Kinoname ist wohl durch die Telefonvermittlungstelle „Pfalzburg“ begründet.).
  72. Kaiserallee 72. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 40. „←Falkenberger Straße→ 72: Hausbesitzer ist Architekt Bredow, unter den neun Nutzern: Pfalzburg Lichtspiele, Kaufmann Martin Alexander, (neu) Subdirektor O. Endom.“. sowie Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1915, I., S. 613. „Endom, Otto, Subdirektor, Büro SW68, Lindenstraße 77 I., Telefon Mpl. 5054 9-4, Wohnung Friedenau, Kaiserallee 72 II. Telefon Pfzb. 5417“.
  73. Das Hotel Rheinschloss von Gastwirt Klamroth in der Rheinstraße 60 (Grundstückseigentümer ist Kaufmann O. Förster von außerhalb) ist bereits 1900/3203/ vom Straßenteil von Friedenau Seite 85 genannt. 1905/4199/ ist der Grundstückseigentümer Rentier H. Hoffmann aus Nr. 25 und Hotelier W. Bergemann. Für 1910/5436/ in Friedenau S. 198 ist als Grundstückseigentümer Kaufmann F. Warnke genannt, im Haus das Restaurant „Rheinschloß“ und die Weingroßhandlung „Rheinschloß“. Das Restaurant „Rheinschloß“ ist 1911/5616/ auf Seite 217 genannt, nicht mehr das Hotel. Das Haus mit fünf Mietern (ohne Restaurant) ging laut 1912/5769/ S. 230 an den Mühlenbesitzer/ Gutsbesitzer M. Habermann und unter den Mietern die Weinhandlung E. Wander.
  74. Der Kaufmann Felix Borghard besaß 1904 ein Lager überseeischer Hölzer und Furniere in S 14 Dresdener Straße 44 und wohnte S 14 Prinzenstraße 73 II. Stock, bis 1910 verlegte er das Lager nach Rixdorf/ Neukölln in die Liberdastraße 11 auf sein Grundstück und bezog eine Wohnung in SO 16 Engelufer 1d III. Stock. 1912 verlegte Borghard seine Wohnung in den Neubau Rheinstraße 62. Die Baufirma Mais & Bütow (1913/5679/) hatte auf dem Grundstück Rheinstraße 62 ein Sechsmieter-Wohnhaus statt des vorherigen Achtmieter-Wohnhauses von Schuhmachermeister Härtel errichtet.
  75. Rheinstraße 60. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 47 (Kaufmann Felix Borghard wohnt Rheinstraße 62 III. Stock, und betreibt das Holzlager in Neukölln nicht mehr. Das Restaurant Rheinschloß ist 1910 noch im Adressbuch.).
  76. Der neue Film 20/1952
  77. Der neue Film 40/1957
  78. Hauptstraße 78/79. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV.. „←Stierstraße→ Mietshaus 77, 78.79: Berliner Terrain- und Bau AG Grunewald, ←Gemarkungsgrenze Friedenau→ ←Niedstraße→ ←Rheinstraße→“ (Das Grundstück 78/79 ist für Schöneberg genannt. Die folgende Nummer 80 liegt auf der Gegenseite 120 m in Richtung Steglitz. 1931 sind folgende Mieter eingetragen: Allg. Werbeges.mbH, Richard Auner Roxy-Palast, Facharzt, Verkaufsbüro Bitumenwerke Unna, Deutsche Eisenbahn-Reklame, Groß-Ziethener Kies- und Sandwerk und der Hauswart.).
  79. amtliches Kartenwerk Stadtplan von Berlin im Maßstab 1:4.000. Blatt 4141 der Jahre ab 1928, Koordinaten: X=20370, Y=16250.
  80. Roxy-Palast
  81. Roxy. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 2844. „„Roxy“ Lichtspieltheater GmbH Schöneberg Hauptstraße 78“ (Seite 2822: Hermann Rosenfeld Direktor Wilmersdorf Kurfürstendamm 160 II., Prokurist Richard Auner. Wilhelm Sensburg fehlt im Berliner Adressbuch.).
  82. Der Kaufmann Richard Auner aus der Friedenauer Rheingaustraße 16 führte bis 1929 eine Immobilienfirma in W8 (Mitte) und wurde Prokurist der Roxy-Gesellschaft.
  83. Der Kino-Besitzer Hugo Lemke führte die Albrechtshof-Lichtspiele in Steglitz, wo er allerdings ausgeschieden war. Seinen Wohnsitz hatte er von Friedenau Rheinstraße 58 nach Schöneberg Wielandstraße 4.5 verlegt. Als Profession ist er im Adressbuch mit Kaufmann aufgenommen.
  84. Kaufmann Ernst Defries war Eigentümer der Steglitzer Schloßstraße 48 und ist 1931 für Wilmersdorf Jenaer Straße 10 und 1936 Kaiserdamm 84 gemeldet. Angaben zu Defries fehlen zeitweise.
  85. auf allekinos.com Jahresangaben: Hugo Lemke 1933–1935 und Lemke & Röder 1936-ca.1944, danach wiederum Hugo Lemke
  86. August Röder ist Kinobesitzer in der Rheinstraße 65 → Kronenlichtspiele, seine Wohnung liegt Friedenau Wilhelmstraße 23 Erdg., später Kundrystraße 2
  87. Hauptstraße 78/79. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 1541. „Eigentümer: Boden-Credit Gesellschaft, Verwalter JustizRat H. Modersohn (NW7, Schadowstraße 2), Nutzer sind 17 Mieter unter anderen die Berufsberatung vom Arbeitsamt Südwest und speziell die Roxy-Lichtspieltheater GmbH.“.
  88. Rechercheergebnisse auf Kino Wiki nach Kino-Adressbuch
  89. Karte Gebäudeschäden 1945 aus der Veröffentlichung: Städtebauliche Entwicklung Berlins seit 1650 in Karten unter den Koordinaten: R=20380, H: 16250 (Stand 31. Dezember 1945)
  90. Im Kino-Adressbuch gibt es bis 1951 keine Einträge zum Roxy-Palast.
  91. Die Filmwoche 8/1951
  92. Der neue Film 22/1955
  93. Rockinberlin.de: Roxy
  94. Innenansichten aus Film-Echo/Filmwoche vereinigt mit Filmblätter um 1951
  95. Plan von Berlin. Blatt 4141 X=19780, Y=15385. Vergleiche dazu die Karten der Jahre 1928 / 1953: Abriss 99/100 + 101, 101→Ersatzbau / 1957: 99/100 + 101 unbebaut / 1960: 99…103a als Baublock / 1963: 99–103a / 1966: 97–103
  96. Kaiserallee. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V., S. 129. „102.103: Baustelle ←Schloßstraße→ ←Rheinstraße→“ (1906/4466/ ist Haus 103 als Neubau von Baugeschäft Piater & Co. aus der Rheinstraße 39a. Haus 102 von Hartlein aus Charlottenburg ist mit bereits mit zwei Mietern eingetragen.).
  97. Kalies. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 1244. „Otto Kalies, Kinematograph, Friedenau, Kaiserallee 102“ (Im Adressbuch 1909/1216/ ist Otto Kalies nicht eindeutig zuzuordnen: Gastwirt Otto Kalies, Bornstraße 5.).
  98. Kaiserallee 102. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 225. „Das Haus im Besitz von JustizRat Wehlau ist mit 15 Nutzern/ Mietern aufgeführt. Darunter die Kunstlichtspiele Empire-Theater, sowie die Privatiere E. Mayer.“ (Im Adressbuch 1911 ist Fleischermeister H. Mayer einer der zwölf Mieter im (noch) Haus des Rentiers F. Linke aus Steglitz.).
  99. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 49. „Mayer, Kaiserallee“ (Der Hauseigentümer von Kaiserallee 102 ist Justizrat K. Wehlau, unter den zwölf Mietern der Kinematographenbesitzer Mayer und Frau E. Mayer. Im Teil I. Seite 1913: Kinematographentheater Besitzer Mayer (ohne Vorname), Friedenauer Kammerlichtspiele Kaiserallee 102. Im Adressbuch 1911 ist Fleischermeister H. Mayer einer der zwölf Mieter im Haus des Rentiers F. Linke aus Steglitz.).
  100. Max Meier ist mit ei eingetragen während vorher der Inhaber der Kammerlichtspiele mit ay geschrieben.
  101. Im Sinne von „Thalia-Lichtspiele am Rheineck“. In Berlin gingen volkstümlich an vielen Orten die Namen der dort bestehenden Restaurants als Bezeichnung der Gegend über, siehe dazu Berolinismus#Straßen, Plätze und Gegenden.
  102. Kaiserallee 102. In: Berliner Adreßbuch, 1929, IV., S. 1536 (Teil IV. Seite 1536: Im Haus von Rentier L. Schlesinger aus Wien: unter den 14 Mietern: Thalia-Lichtspiele. 1931/6399/: Teil IV. Seite 1555: 14 Mieter davon Thalia-Lichtspiele, keine Irma Kuntz im Berliner Adressbuch.).
  103. Kaiserallee 102. In: Berliner Adreßbuch, 1933, IV., S. 1438. „Unter den 15 Mietern ist A(nita) Kampe als Bewohnerin, jedoch nicht Thalia-Lichtspiele genannt.“.
  104. Ernst Böhmer. In: Berliner Adreßbuch, 1936, I., S. 236. „Kaufmann aus Zehlendorf, Sven-Hedin-Straße 29 im eigenen Haus.“ (Gleicher Eintrag als Kaufmann 1938/268/ II. Teil Seite 244. Im Straßenteil 1938: Thalia-Lichtspiele und Geschäftsführerin G. Rasp für 102. 1940/5927/ im Teil IV. Seite 1487 sind im Haus 102 die Thalia-Lichtspiele notiert, Eigentümer des Hauses ist unbenannt. Der Kaufmann Böhmer noch für die Sven-Hedin-Straße 29, Gerda Rasp ist nicht gesondert aufgeführt.).
  105. Kaiserallee 102. In: Berliner Adreßbuch, 1941, IV., S. 1475. „Eigentümer des Hauses ist der Kaufmann Ernst Böhmer, verwaltet wird es von der Witwe G. Ewert im Haus wohnend. Unter den 15 Mietern die Kinobesitzerin Gerda Rasp-Ewert, der Vorführer R. Tollkien und die Thalia-Lichtspiele Böhmer Rasp.“ (Im Einwohnerteil: Kaufmann Ernst Böhmer, Witwe Gertrude Ewert, Kinobesitzerin Rasp Ewert, Tollkien jedoch nicht. Die entsprechenden Angaben existieren noch im Berliner Adressbuch 1943.).
  106. Sigrid Wiegand: Walther-Schreiber-Platz – der Platz, den es nie gab. In: Heimatverein Steglitz (Hrsg.): Steglitzer Heimat 49 Jg. (1/2004) (Memento vom 11. August 2007 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB), S. 27–30.
  107. Schönke. In: Berliner Adreßbuch, 1933, I., S. 2430. „Ingenieur Willy Schönke Lichtenrade Kaiser-Wilhelm-Straße 34“ (Teil IV. Seite 1665: ←Bahnhofstraße→ Gärtnerei, Haus 8, Baustellen ←Goltzstraße→ // Sommerhäuschen 16, Siedlungshaus 17, 18: Baustelle, 19–25 Bauland von Gärtnereibesitzer Ericsson, 26: Mietshaus, 27 zu Bahnhofstraße 47 ←Bahnhofstraße→).
  108. Bismarckstraße 25. In: Berliner Adreßbuch, 1934, IV., S. 1636. „Eigentümer des Kinogebäudes sind der Kinobesitzer L. Müller aus Berlin und Ingenieur Willy Schönke“.
  109. Bismarckstraße 5. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV., S. 1777 (Vergleiche Adressbuch 1943/6240/ in IV. Teil S. 1781: Eigentümer sind „Willy Schönke Lichtspieltheater“ und Frau Elsa Krieger aus Neuenhagen, ersterer mit Wohnung Kinobesitzer Willy Schönke in Bismarckstraße 5.).
  110. Kinos auf www.lichtenrade-berlin.de: Nach Horst Meyer im Rahmen der Tempelhofer Geschichtswerkstatt im Dezember 1990.
  111. ehemalige Bismarck-Lichtspiele November 2010
  112. Fuhrhop. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 732. „Edgar Fuhrhop, Apparatebau, Köpenick, Wendenschloßstraße 290, Wohnung Lichterfelde Augustastraße 13“ (IV. Teil Seite 1785 -#6244: Die Königsteinstraße in Lichtenrade zwischen Taunus- und Wiesbadener Straße gehört zum Siedlungsgebiet Taunusviertel. 50 Meter nördlich der Kreuzung Wiesbadener Straße lag unbebaute Feldmark mit den Grundstücken 27, 28 und 29. // IV. Teil Seite 1661 -#6120: Augustastraße 13 Ecke Tietzenweg: Hauseigentümerin Frau K. Cramer aus Berlin C2 - Friedrichshain - Blumenstraße 94, Bewohner: Forstmeister Koch und Fabrikant E. Fuhrhop. // IV. Teil Seite 2169 -#6628: Das Grundstück Wendenschloßstraße 290.292 mit der Zugangsstraße #12 im Eigentum von Buchhalter Borchard war ein Gewerbegebiet unter anderem mit dem Apparatebau E. Fuhrhop. // 1938/709/: I. Teil Seite 685: Edgar Fuhrhop, technischer Aufnahmeleiter, Lichterfelde, Augustastraße 13.).
  113. Film- und Kino-Adressbuch 1949 (Memento des Originals vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/allekinos.pytalhost.com
  114. Im Kino-Adressbuch ist zunächst als Wohn- und Firmensitz der E. Fuhrhop KG Bernauer Straße 92, ab 1950 das Haus Bernauer Straße 102 angegeben, das zur Potsdamer Straße 140 m hin steht.
  115. radiomuseum.org: Firma Fuhrhop
  116. Berliner Fernsprechbuch 1950 4. Teil B: Branchen-Fernsprechbuch
  117. Das vorher aus Ackerland bestehende Gelände lag am Südrand eines Geländestreifens der für den Güteraußenring freigehalten war und seit den 1980er Jahren von der Straße 9 erschlossen wird.
  118. Plan von Berlin. vergleiche dazu Blatt 3032 (Lichtenrade), 4012 (Köpenick), 4046 (Lichterfelde), insbesondere Blatt 3032 an der Stelle X=25510/ Y=8200 aus den Jahren 1941 bis 1966. Zumindest der Firmenstandort von Fuhrhop lag dem Wohnsitz in Lichterfelde (Amerikanischer Sektor) damit näher.
  119. Chronik von Lichtenrade
  120. lichtenrade-berlin.de: Historische Orte: Waldrestaurant Rohrbach. Ausflugslokal mit Luftschaukeln, Würfel- und Schießbuden. Saal mit Platz für weit über 500 Gäste.
  121. Hilbertstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1466. „←Hohenzollernstraße→ Bauland ←Richard-Wagner-Straße→ ←Lortzingstraße→ ←Mozartstraße→ Mietshaus 19.20: Eigentümer ist Ingenieur Friedrich Rohrmann, im Haus wohnen fünf Mietparteien.“.
  122. Löffler. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 1925. „Kaufmann Hans Löffler, Sachverständiger Wilmersdorf Burgunder Straße 2“.
  123. Rohrmann. In: Berliner Adreßbuch, 1929, I., S. 2948. „Friedrich Rohrmann, Stadtbaumeister a.D., Hilbertstraße 19.20 Erdg. // Gastwirtin Martha Rohrmann, Hilbertstraße 19.20“ (Im Haus wohnen fünf Mieter und die Gastwirtin. 1935/5561/ ist Friedrich Rohrmann als Gastwirt eingetragen.).
  124. Hilbertstraße 19/20. In: Berliner Adreßbuch, 1937, IV., S. 1695 (Im Vorjahr ist Rohrmann noch Eigentümer, aber auch als Gastwirt benannt. Das Grundstück wurde im Folgejahr von der Frau Armidstädt aus Oberstdorf i. Allgäu -wohl- ererbt und die Gastwirtschaft übernahm Otto Leborius. Letztlich hatten die Leborius im Laufe des Jahres 1939 auch das Grundstück übernommen.).
  125. Beachte dazu die Bemerkungen auf Kino Wiki
  126. Postkarten vom Wald-Restaurant vor 1933 (Carl Gurhke. Herman Gundlach)
  127. Goltzstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1783. „←Roonstraße→ 33: Pfarrhaus, 34/35 Bauland, Friedhof, Bauland, 38, 39 Wohnhäuser ←Kaiserstraße→ ←Kaiser-Wilhelm-Straße→“.
  128. lichtenrade-berlin.de: Stichwort: Kinos/Lichtspielhäuser (Postkarte)
  129. Außenansicht im Zustand der 2000er Jahre
  130. Chausseestraße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V. (Mariendorf), S. 4258. „←Breite Straße (ab 1908 Kaiserstraße)→ 23a: Mietshaus, 23b: Baustelle, 24: Rentier Höft, 25: Baustelle ←Kurzer Weg (ab 1907; Prinzenstraße)→ 26: Eigner: Rentier C. Haak, Nutzer Gastwirt W. Haak, 27: Mietshaus ←Bergstraße (seit 1927: Prühßstraße)→“.
  131. allekinos.com In den Kinoadressbüchern ist das Lichtspielhaus nur von 1953 bis 1961 zu finden, im Buch Kinoarchitektur in Berlin wird dagegen schon 1918 als Gründungsdatum angegeben.
  132. Chausseestraße. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 183. „←Prinzenstraße→ 42/43: Gastwirtschaft von Wilhelm Haak, 44: Mietshaus von W. Haak ←Bergstraße→“ (Wohnung hatte der Gastwirt Wilhelm Haak in der Chausseestraße 36 Erdgeschoss. Ab 1918 war der Gastwirt Heinrich Graup der Eigner.).
  133. Chausseestraße 42/43. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1795. „Hauseignerin Gastwirtin Anna Gohlke aus Tempelhof Berliner Straße 96, Verwalter: Fuhrherr Traimer, fünf Mieter / 44: Mietshaus siehe auch Prühßstraße 49.“.
  134. Marrashan
  135. ehemalige Adler-Lichtspiele November 2010
  136. Kurfürstenstraße 44. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1640. „Grundstückseigner mit dem 14-Mieter-Wohnhaus ist Gastwirt J. Schäfer.“ (Zuvor stand das Haus 44 unter Zwangsverwaltung.).
  137. Ingeborg Wienhold zit. in AlleKinos.com
  138. Kurfürstenstraße 44. In: Berliner Adreßbuch, 1926, IV., S. 1693. „Eigentümer Gastwirt J. Schäfer und Spirituosen R. Schäfer, die nicht im Hause wohnen.“ (Walter Schoknecht -Teil I. Seite 2973- ist Kinobesitzer in SO36 Wiener Straße 34 Erdgeschoss. Zu Uleer im Teil I. Seite 3445.).
  139. Kurfürstenstraße 44. In: Berliner Adreßbuch, 1937, IV., S. 1713. „Hauseigentümer sind Rentier J. Schäfer und Gastwirt R. Schäfer. Außer 13 Mietern auch die Firma „E. Bartels & L. Taschek Lichtspieltheater“.“ (1943 im Teil IV. Seite 1804 ist allein „Elise Bartels Lichtspieltheater“ eingetragen.).
  140. WGA Datenbank beim Landesarchiv Berlin
  141. Nandor Krauss in: Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Dachau Quelle: Arolsen Archives
  142. Nr. 10 Häftling-Nr. 132.994 Krausz am 7.4.1945 in Totenbuch und Totenmeldungen der "Kaufering Gruppe" April 1945 Quelle: Arolsen Archives
  143. Der neue Film 29/1954
  144. AlleKinos.com: Bilder und Hinweise von Ingeborg Wienhold. Kinoeingang, Projektorraum und Umbau 1954.
  145. Olaf Leitner: West-Berlin! Die Kultur – die Szene – die Politik. Schwarzkopf Verlag.
  146. Chausseestraße 14. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 168. „Eigentümer des Grundstücks ist Kaufmann H. Leitner. Unter den Mietern sind -neu- der Kaufmann Hugo Wolff und der Kinobesitzer Max Wolff genannt.“ (Im vorherigen Adressbuch fehlt ein passender Eintrag zu Max Wolff, allerdings auch im Straßenteil 1920/5165/.).
  147. Leyser. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 1768. „Leyser Kinobesitzer, N20, Prinzenallee 72.73“ (1920/1644/: Kaufmann Willy Leyser: Neukölln Kaiser-Friedrich-Straße 67. 1921/1515/: Kinobesitzer B. Knoblauch.).
  148. B. Knoblauch. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I., S. 1565. „Kinobesitzer B. Knoblauch in Mariendorf Chausseestraße 14“ (Willy Leyser und Nikolaus Hollnack sind im Adressbuch nicht erwähnt.).
  149. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I., S. 1276. „Kein Hollnach, aber Hollnack, jedoch kein Nikolaus.“. und Chausseestraße 14. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1470. „Hauseigentümer ist noch Kaufmann Leitner, unter sieben Mietern B. Kinobesitzer B. Knoblauch, anzumerken der Beamte H. Wolff.“.
  150. Der Vorort Mariendorf ist ab 1905 im Berliner Adressbuch aufgenommen. 1907 wurden die Baugrundstücke verdichtet und die Grundstücksnummerierung erweitert. Das Grundstück 58 wurde dadurch zu 283. Nach dem Neubau 1907/1908 von viergeschossigen vorderen und hinteren Wohnhaus entstand bald der Zwischenbau. Zudem besaß das Grundstück mit 40 Metern die doppelte Breite benachbarter Grundstücke.
    * Chausseestraße 283. In: Berliner Adreßbuch, 1907, V., S. 291. „←Dorfstraße→ 53: Gasthof, 54: Wohnhaus, 55: Bauland ←Eckernpfuhlweg→ 56/57: Bauland, 58: Grundstücksbesitzer: Gastwirt W. Herold, 26 Mieter“ (Zuvor: 1905/4258/ Grundstück 58: Gastwirt Herold, Nutzer: Bäcker Westphal, Selterwasserfabrikant Burdack + /1906/4535/ Eigner: Gastwirt Herold, zusätzlicher Mieter Kellner Klinger.).
    * Chausseestraße 283. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 257. „←Dorfstraße→ 276: Gasthof, 277: Seltmannsche Erben, 278–282: Bauland ←Albrechtstraße (vorher Eckernpfuhlweg)→ 283: Eigner: Gastwirt Herold, 42 Mieter, 284: Sechsparteienhaus, 285: Postamt, bebaute Grundstücke bis 303 ←Eisenacher Straße (vorher Feldstraße)→“.
  151. Straßeneingang Gabyfilmtheater, Photo von Robert Weidemann 1971, Kollektion: ullstein bild #: 544637491. Es lief der Spielfilm Der Pfarrer von St. Pauli
  152. Regionales/Berlin-Mariendorf (Memento des Originals vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin-lodge.de
  153. Haus (2008) auf Kino Wiki
  154. Chausseestraße 305. In: Berliner Adreßbuch, 1929, IV., S. 1672. „Eignerin des Hauses ist Witwe Maaß, Verwalter die Juhnke & Lode GmbH Lichtspielunternehmen SW48 Friedrichstraße 20 Generalpächter des Hauses → unter den acht Mietern die Mariendorfer Lichtspiele“ (1928/6865: ←Eisenacher Straße→ Miethaus 304, 305: zehn Mieter im Besitz von Rentier Maaß aus Charlottenburg, 1925 Kaufmann Maaß).
  155. vergleiche die Grundrissänderungen auf Plan von Berlin. Blatt 4037 X=23700, Y=13500
  156. Chausseestraße 305. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 1687. „Eignerin des Hauses ist Witwe Maaß und unter den acht Mietern die „B. Juhnke Lichtspiele““.
  157. Chausseestraße 305. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1797. „Hauseigentümerin Antonie Juhnke, acht Mieter: Gastwirt J. Volk“ (1943/3928/: Mali-Lichtspiele Mariendorf Chausseestraße 305 unter Stichwort Lichtspiele, 1943/3758/: Gaststätte J. Volk in Chausseestraße 305.).
  158. Lohde, Max im Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945 Quelle: Bundesarchiv
  159. WGA Datenbank Aktenzeichen 8 WGA 2432/50
  160. Mali auf AlleKinos.com
  161. Der neue Film 82/1953
  162. Der neue Film 22/1954
  163. Erlebniskino 47 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/erlebniskino47.de, Erotikkino für Paare, Frauen & Männer
  164. Außenansicht 2008
  165. Der Saal des Mali 1954
  166. Bilder des ehemaligen Mali vom November 2010
  167. Dorfstraße 1. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1797. „←Großbeerenstraße→ 1: Gastwirt F. Grothe ←Marienfelder Straße→“ (1905: Gastwirt Kuttke, Eignerin der Gaststätte Witwe M. Adolph. 1925/6338/: Besitzer Kellner F. Grothe im Ausland, Nutzer ist Gastwirt E. Erdmann).
  168. ehemaliger Südpalast 1975 Bildrechte: Hans-Joachim Andree
  169. http://filmtheater.square7.ch/wiki/images/Tempelhof_Astrid_.jpg
  170. Eisenacher Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1798. „←Straße 282→ 17,18: existieren nicht, 19.20: Gärtnerei Mohnstein, 21: Grundstückeigentümerin ist Witwe Emma Salein, Nutzer: Sportplatz, Gastwirt C. Kube und weitere fünf Mieter, 22–24: Sportplatz des B.F.C. Viktoria e.V., 25–27: Gärtnerei Weiß, 27a, 28: Wohnhäuser ←Kosleck Weg→“.
  171. Plan von Berlin. Blatt 4036 X=24220, Y=13350
  172. Bilder des Kinos innen und außen von Ingeborg Wienhold. Die Angaben im Buch Kinoarchitektur in Berlin sind nicht korrekt.
  173. Filmblätter 14/1958
  174. Die 2. Sportschule Eisenacher Str. 21, Mariendorf
  175. Der Kinematograph 118/1909
  176. König. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 1515. „König Otto, Gastw. Marienf., Kiepertplatz 8.'E.'T.Tp.286“ (Für 1910 kein Eintrag da Marienfelde noch nicht unter den Vororten aufgenommen.).
  177. Gastwirte. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 351. „O. König, Kiepertplatz 8“ (Bebaut war 1910 der Kiepertplatz 1, 2 mit Wohnhäusern, 7, 8 Wohnhäuser mit Restaurants, Haus 8 mit sieben Mietern. Im Adressbuch 1918/5205/ ist Otto König noch Eigner und Gastwirt Kiepertplatz 8, wobei in der Zwischenzeit das Gebäude an der Bahnstraße 9 erweitert wurde. Für 1919/5141/ wurde die Hulda König Gastwirtin und Eignerin und für 1920 ist der neue Hausbesitzer und Gastwirt Wildgrube im Adressbuch.).
  178. mein-marienfelde.de: Bilderserie zum Dorfanger/ Dorfstraße und Postkarte vom Familienrestaurant zum nassen Dreieck (1935)
  179. Plan von Berlin. Blatt 3034 X=22120, Y=9595. Jahre: 1941, 1954, 1971, 1988.
  180. Nasses Dreieck
  181. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1748. „←Lankwitzer Straße→ 53: Landwirt; 54: Eigentümer Lierse aus Neukölln → Nutzer sind Gastwirt Brückmann, eine Spedition und andere; 55–57: Gärtnerei ←Lichterfelder Straße→“.
    * Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1937, IV., S. 1722. „←Lankwitzer Straße→ 53: Gärtner Pretzel; 54: Eigentümer ist Gastwirt R. Lierse im Hause → Nutzer sind Marien-Lichtspiele, Gastwirt Abrahams, ein Elektrogeschäft und andere; 55–57: Baustellen ←Lichterfelder Straße→“.
  182. Schönke. In: Berliner Adreßbuch, 1938, I..
  183. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1814. „←Lankwitzer Straße→ 53: Gartenbau Pretzel; 54: Eigentümer ist R. Lierse → Nutzer sind W. Schönke mit den Lichtspielen, der Gastwirt Abrahams, ein Elektro-Radio-Geschäft und andere; 55–57: Baustellen ←Lichterfelder Straße→“.
  184. Im Kino-Adressbuch sind nach KinoWiki 1949 und 1950 keine Einträge vorhanden.
  185. Die Filmwoche 24/1951
  186. mein-marienfelde.de
  187. Filmplakat 1919 - Originaltitel: Alfa-Lichtspiele im Gesellschaftshaus des Westens Rausch - mit Asta Nielsen
  188. 1919 ist nach den Angaben der Inhaber im Kino-Adressbuch das Gründungsjahr des Alhambra.
  189. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I., S. 1984. „Frau Grete Ly-Beß, Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 184“.
  190. Einwohner und Firmen. In: Berliner Adreßbuch, 1928, I., S. 1729. „Kaufmann Philipp Kopf, Schöneberg, Bahnstraße 29.30 II. // Primus-Film Ges.m.b.H., SW48, Friedrichstraße 220“.
  191. Plan von Berlin. Blatt 4138 X=21490, Y=17640, vergleiche Änderung vom Jahr 1939 zu 1951.
  192. Berliner Telefonbuch 1953
  193. Telefonbuch West-Berlin 1959/60
  194. Archiv Rock und Revolte: Die Berlin Szene
  195. Berliner Telefonbuch 1991/92: Gaststätten
  196. Konzerte im Ecstasy: „Das Ecstasy befand sich ab Ende der 1980er Jahre in den Räumen der Discothek „International“ in der Hauptstraße 30 in Schöneberg. Vorgänger war das „Empire“.“
  197. Mietshaus Hauptstraße 30 & 31
  198. Foto des Eingangs im Jahr 1984
  199. Für die Adresse Augsburger Straße 60 (Charlottenburg) sind 227 Plätze, andererseits für Bayreuther Straße 16 mit dem Postbezirk W62 dagegen 252 Plätze notiert.
  200. Einwohner. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 2559. „M. R. Sadigoff Modesalon W30 Lutherstraße 85“ (Im Adressbuch des Vorjahres 1920/3493/ fehlt ein Eintrag zum Namen Sadigoff. Andererseits ist 1916/3844/ in der Augsburger Straße 60 Kaufmann Emil Cerf, der Modesalon Hedwig Cerf mit Dr. Diehl & Co. Herrenwäsche und H. Meinecke Herrenmode mit weiteren sieben Mietern eingetragen.).
  201. Bayreuther Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 63. „←Augsburger Straße→ 16: s. auch Augsburger Straße 60: Hauseigentümer Fagi und Artenas aus Spanien: sieben Mieter“ (Rittmeister a.D. Tiling der vormalige Hausbesitzer wohnt im Hausteil Augsburger Straße.).
  202. Schibalski. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 2573. „Walter Schibalski Kinobesitzer W62 Landgrafenstraße 2“ (Auch Georg Schibalski aus Friedenau Hedwigstraße 8 ist Kinobesitzer und Maria Schibalski ist zu Lichtspieltheater Charlottenburg Bismarckstraße 66 aufgenommen.).
  203. Fassade, Foyer, Saal (1998)
  204. Fuggerstraße 35 / Welser Straße 25, Berlin-Schöneberg - Zeitraum: 2009/2013
  205. Potsdamer Straße 89. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 659. „Hauseigentümerin ist die Rentiere A. Wolfschütz aus Charlottenburg. Unter den 20 Mietern wohnt Franz Neumann, Kinematographentheater“ (Im Vorjahr findet sich der Gastwirt Siffert im Haus.).
  206. Einwohner. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 776. „Johannes Glückstadt, Kinobesitzer, W.30 Winterfeldtstraße 10 I. Stock“ (Im Folgejahr ist Glückstadt dann mit Fuhrgeschäft für Automobile aufgenommen. Ein (?) Reinhold Wagner ist Besitzer eines Kinematographen mit Wohnung in SW61 Blücherstraße 61, Zwischengeschoß. Ein Jahr später unter dieser adresse Ernst R. Wagner Lichtspieltheater und Restaurationsbetrieb.).
  207. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 798. „Kaufmann Wilhelm Gerdsmann Charlottenburg Kaiser Friedrich-Straße 65 III.“ (Gleicher Eintrag auch 1922/904/ I. Teil, S. 850).
  208. Attwenger. In: Berliner Adreßbuch, 1928, I., S. 70. „Kaufmann Max Attwenger, Wohnung: Charlottenburg Schillerstraße104 III. Stock“.
    *Kayser. In: Berliner Adreßbuch, 1928, I., S. 1565. „Filmschauspieler Charles Willi Kayser, Wilmersdorf Hohenzollerndamm 185 IV. Stock“.
    *Attwenger. In: Berliner Adreßbuch, 1932, I., S. 69. „Kinobesitzer Max Attwenger, Schöneberg Ceciliengärten (Post Friedenau)“.
    *Kayser. In: Berliner Adreßbuch, 1932, I., S. 1517. „Filmschauspieler Charles Willi Kayser, Wilmersdorf Hohenzollerndamm 185 IV. Stock“.
  209. Potsdamer Straße 89. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 656. „Hausbesitzer ist der Apotheker Otto Bachmann aus Wilmersdorf. Unter den 31 Mietern der Vorführer E. Oertel.“.
  210. Potsdamer Straße 145. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV., S. 1608. „Im Hause von Apotheker Bachmann unter den Mietern die Kinobesitzerin Hedig Schomacker.“ (Im Einwohnerteil 1940/2771/ I. Teil S. 2745 ist Hedwig Schomaker mit ihrem Kino W35 Bülowstraße 16 und der Wohnung Schöneberg Frobenstraße 27 aufgeführt. Das Haus Frobenstraße 27 mit elf Metern gehört der Jüdischen Gemeinde, N4 Oranienburger Straße 29. Johannes Schomacker ist nicht mehr im Adressbuch 1940.).
  211. Gebäudeschäden 1945: X=22120/ Y=18815
  212. Kino Wiki
  213. Bebauungsplan XI-117 vom 27. Februar 1965: für den Stadtring Berlin am Innsbrucker Platz zwischen der Erfurter Straße und der Ringbahn im Bezirk Schöneberg Ortsteile Schöneberg und Friedenau
  214. Der neue Film 89/1953
  215. Wexstraße FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  216. Der Kinematograph 171/1910
  217. Bülowstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, III., S. 121. „Bülowstraße 45, s. auch Culmstraße 37: Hauseigentümer ist der Rentier E. Stimming (Pappenfabrikation E. Stimming Söhne). Unter den 18 Mietern sind der Kinematograph M. Rudolph & Co., der Verlag der Deutschen Kino-Wacht, der Schutzverband Deutsche Lichtbildtheater und auch der Gastwirt Flick.“ (Im Einwohnerteil ist die Firma M. Rudolph & Co., Kinematographentheater und Filmverleihgeschäft, Schöneberg Hauptstraße 36, Inhaber Max Rudolph und Frau Anna Marbach aufgenommen.).
  218. Vossische Zeitung, 4. April 1909 - nach The German Early Cinema Database
  219. Hauptstraße 19. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 559. „Hauseigentümerin ist jetzt die Witwe M. Jobke, die Mieteranzahl ist von fünf im Vorjahr auf zwölf gestiegen. Darunter Helene Horn Kinematograph, mit Telefon. Im Einwohnerteil I. Seite 1185: Helene Horn, geb. Behnsch, Kinomatographenbesitzerin.“ (Im Schöneberger Gewerbeteil liegt der Eintrag zu Helene Horn unter dem Stichwort Kinematographentheater auf Blatt 1911/5995/. Im Adressbuch 1910 ist im Vergleich mit 1911 noch kein passender Eintrag zu Helene Horn vorhanden. Das Haus Hauptstraße 19 ist für 1906 als Abbruch und 1907 für Hauseigentümer Baumeister Jobke als Neubau, noch ohne Mieter, notiert.).
  220. Auf Blatt 1913/5998/ unter Kinematographentheater, 1914/6138/ unter kinematographische Vorstellungen.
  221. Werbeplakat für einen Kinematographen als Inventarnr. P 57/805 im Bestand des Deutschen Historischen Museums
  222. Einwohner: Weu. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 3069. „Kaufmann Ernst Weu, Friedenau Varziner Straße 1 // Kinobesitzerin Margarete Weu, Schöneberg Hauptstraße 121 Erdg.“ (Im Gewerbeteil ist M. Weu nicht verzeichnet.).
  223. Hauptstraße 121. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 325. „Unter den Mietern: Das lebende Bild, Kino“ (Der Kinoname ist nicht als Firma aufgenommen, im Einwohnerteil ist der Kaufmann Ernst Weu aus Friedenau und der Kaufmann Otto Burzynski W57 Potsdamer Straße 70 im Teil I. S. 357 eingetragen).
  224. Kaufmann Otto Burzynski ist nicht mehr im Berliner Einwohnerteil. Für den Vorort Schöneberg kein Hinweis im Straßen- noch im Gewerbeteil.
  225. Grunewaldstraße 19. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1559. „Hauseigentümer auch von Schwäbischer Straße 13 sind die Zahnschen Erben, Verwalter ist der handelsvertreter J. Zahn. Neben 16 Mietern auch die Diana-Lichtspiele.“ (Als Wohnort ist für Direktor Fritz Mischek in Schöneberg die Hauptstraße 30.31 aufgeführt.).
  226. Hauptstraße 48. In: Berliner Adreßbuch, 1912, IV., S. 600. „46: Kirchhof, Kirche, 47: Eigentum der Ev.Kirchgem. und von Superintendent und Hilfskirchendiener bewohnt, 48: Baustelle Ev.Kirchgem., 49: Baustelle von M. Reichelt & Co., 50 mit Mühlenstraße 1a: Mietshaus ←Mühlenstraße→“ (Im Jahr zuvor ist in 48: Garten zu 49/50, im Eigentum von Rentier Max Bergemann aus 41.42 und Rentier Otto Bergemann aus Haus 62. Im Folgejahr ist auf 48 der Neubau von Architekt Becher mit zunächst acht Mietern).
  227. Im Schöneberger Straßenteil 1914/6098/ ist F. Groß als Kinobesitzer eingetragen, im Gewerbeteil (1914/6138/) mit kinematographischen Vorstellungen und im Einwohnerteil Fritz Groß Kinematographentheater Besitzer, Schöneberg Hauptstraße 48. Als Firma ist (1914/2879/) auch die Schöneberger Lichtspielhaus GmbH mit dem Sitz in der Hauptstraße 48 und Fritz Groß als Geschäftsführer eingetragen.
  228. Kino Wiki: Ludwig Türk
  229. Hauptstraße 30/31. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 1539. „Unter den Bewohnern und handelsgerichtlich eingetragenen Firmen: G. Hildebrand, Gesellschaftshaus des Westens ist auch das Filmhaus Hansa, Mischke, Böhme & Co. notiert. Die Hauseigentümerin ist Elfriede Böhm.“.
  230. KinoWiki: Edda_1937. Im Bild ist links neben der Kirche der Kinoeingang.
  231. Gebäudeschäden 1945 (X=21190, Y=17300)
  232. Lichtspielhäuser. In: Berliner Adreßbuch, 1943, II., S. 431. „Edda-Lichtspiele, Schöneberg, Hauptstr. 48, Tel. 718212“.
  233. Fotokarte auf KinoWiki aus dem Bildarchiv Foto Marburg des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte: Straßenansicht der Titania- und Edda-Lichtspiele
  234. Der Kinematograph 187/1910
  235. Bülowstraße 16. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 120. „Hauseigentümer ist der Fabrikant L. Aron aus Neuenburger Straße 39. Zu den sechs Mietern ist auch M. Herz, Lichtbildspiele notiert.“ (1912/1145/ I. Teil Seite 1128: Max Herz Lichtbildspiele „Berolina“, W67 Bülowstraße 16, Wohnung: W30 Motzstraße 60 III.).
  236. Der Kinematograph 187/1910
  237. Bülowstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 119. „Hauseigentümerin ist die Rentiere Kaufmannswitwe Julie Aron, geb. Nolte. Es gibt sechs Bewohner und dazu Maria von Ebeling, Lichtspiele.“ (1921/599/ und 1921/4985/: Maria von Ebeling, Lichtspiele, W57 Bülowstraße 16).
  238. Tartakowsky. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 3417. „Ilja Tartkowski, Lichtspieltheater, W57 Bülowstraße 16. Die Rentiere Julie Aron ist noch Hausbesitzerin.“.
  239. Potsdamer Straße 60. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 672. „Kaufmann A. Schmidt ist Hauseigentümer. Unter den 18 Firmen und Bewohnern ist auch Hulke & Co. mit dem Elite-Theater aufgeführt.“.
  240. Carisch-Haus: 1907/1908 als Wohn- und Geschäftshaus für die Kaffee-Großhandlung Carl Richard Schmidt erbaut.
  241. Potsdamer Straße 60. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 664. „Hauseigentümer ist Kaufmann Schmidt aus Dahlem. Unter den Mietern ist die „Hans Cahen & Ludwig Meyer“ mit Elite-Lichtspiele“.
  242. Projektuebersicht-Altbausanierung
  243. Kaiser-Wilhelm-Platz. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1575. „←Hauptstraße→ 1: s.a. Feurigstraße 9: Mietshaus der Schmidtschen Erben und 14 Haushaltsvorstände // 2: Eigentümer Deutsches Reich, 33 Mieter und Hotel und Cafehaus // 3: Altes Rathaus: Eigentümer Stadt Berlin: Alter Ratskeller und Girokasse // 4: s.a. Kolonnenstraße 1 // ←Kolonnenstraße→ ←Bahnstraße→ // 5: s.a. Bahnstraße 48 und Hauptstraße 146: Mietshaus ←Hauptstraße→“.
  244. Bilder aus dem Forum 1953 (Bildquelle: Filmblätter 17 und 27/54 - AEG/E+H.Fischer)
  245. W30 Speyerer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 959. „21: Eigentümer sind Frau E. und Herr E. Jonkoff aus dem Ausland. Unter den 22 Mietern Erwin Hesse, Kinobesitzer.“.
  246. 750 Jahre Schöneberg, Seite 46: Foto Schwabl: Bayerischer Platz 1949 von Süden.
  247. „Auch die Deutsche Bioscope-Gesellschaft m.b.H. (Berlin) führt neben ihrem Vitascope ihre Synchron-Einrichtung Synchroscope vor.“ In: Photographische Industrie, 1908, S. 713, Die Internationale Kinematographen-Ausstellung The German Early Cinema Database Admin, sowie „Im Herzen von Berlin in der Lindenstraße, hat die zweitälteste der deutschen Filmfabriken, die Vitascope, ihr Hauptquartier aufgeschlagen.“ In: Roland von Berlin. 1912, S. 1705–1706. Und auch Fusion zweier Filmfabriken. In: Berliner Börsen-Courier, 21. Januar 1913, Nr. 33
  248. Potsdamer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1907, III., S. 617. „99: Eigentümer ist Rentier Gumbertz aus dem Kurfürstendamm 54/55. Unter den 16 Mietern ist auch die Deutsche Bioscop-Gesellschaft notiert.“.
  249. Potsdamer Straße 99. In: Berliner Adreßbuch, 1915, III., S. 683. „Unter den Mietern im Hause der Gumpertschen Erben: Vitascope-Theater, Lichtbilder und Kinobesitzer A. Schmidt“.
  250. Potsdamer Straße 99. In: Berliner Adreßbuch, 1918, III., S. 639. „A. Krüger, Lichtbildtheater“ (Keine Angabe zu Vitascope-Theater.).
  251. Leffler. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 1716. „Schauspieler Hermann Leffler, Charlottenburg, Wielandstraße 17, UV. Stock“.
  252. aus: Die Filmwoche 24/1951
  253. Goltzstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 293. „W30 Goltzstraße geh. zu Schöneberg. Die Häuser 9 und 10 gehören dem Bankier R. Bäthge aus Spandau, unter den 32 Mietern der Nr. 9 ist Theaterdirektor Gustav Behrens, Hinterhaus parterre. Im Haus 10 ist der Gastwirt Friedrich Frehde unter den neun Mietern.“ (Im Folgejahr wurde Kaufmann M. Loewenthal aus der Ansbacher Straße 6 der Hauseigentümer.).
  254. Kinotheater: W35 Potsdamer Straße 49
  255. Gebäudeschäden 1945: Potsdamer / Kurfürstenstraße
  256. Gebäudealter: Bauperiode 1962–1974
  257. Kinotheater. W57 Potsdamer Straße 79a
  258. Einwohner: Kressel. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 1534 (Im Straßenteil ist Kressel auch noch 1912/4581 und 1913/4660 notiert.).
  259. Theodor Kressel. In: Berliner Adreßbuch, 1914, I., S. 1650.
  260. Gebäudeschäden 1945 der Potsdamer Straße
  261. Gebäudealter: 1946–1961
  262. Kolonnenstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1916, V., S. 381. „←Königsweg→ Nr. 18 siehe auch Königsweg 42: Hauseigentümer ist die Witwe Franke aus Friedenau. Für das Haus 18 sind acht Mieter und der Gastwirt Reinhold Stock eingetragen. Im Königsweg 42 sind acht Mieter und der Gastwirt Haeuser notiert. Beide sind auch 1917 im Einwohnerteil unter den Adressen genannt.“.
  263. „Die Einrichtung eines Kientopps ist sehr einfach. Ein Ladenlokal, das durch Verkleben der Fenster dunkel gemacht ist. Stuhlreihen, die durch angenagelte Latten zusammengehalten werden. Eine Leinwandfläche, die die Bilder aufnimmt. Ein Klavier oder ein Musikautomat und ein Büfett, an dem es Bier und Erfrischungen gibt. Man sitzt eng zusammengedrängt, jedes Plätzchen ist ausgenutzt, jeder Stuhl besetzt. An den Wänden stehen diejenigen, die keinen Platz gefunden haben. Die Erwachsenen rauchen, die Kinder jubeln, und der Klavierspieler paukt auf das verstimmte Klavier. […] Man sieht junge Pärchen, aber auch alte Leute. Mütter mit ihren Kindern und weisshaarige, verhutzelte Männer. Gymnasiasten mit bunten Mützen und typische Kneipenbummler.“ In: Neue Revue. 1909, Jg. III, S. 76–78
  264. Hinweise auf KinoWiki
  265. Motzstraße 78. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 588. „Hauseigentümer ist der Hotelbesitzer H. Münch aus Leuben bei Dresden. Im Haus gemeldet ist das Hotel Koschel von Münch, Blumen-Koschel, die Lichtbildbühne und ein Rittmeister a.D.“ (Die Lichtbildbühne ist auch 1918 und 1916 eingetragen.).
  266. Motzstraße 78. In: Berliner Adreßbuch, 1915, III., S. 602. „Eigentümerin ist Frau Koschel aus Charlottenburg, im Haus befindet sich ausschließlich das Hotel Koschel und Blimen-Koschel.“ (Im Adressbuch 1912 ist der Gärtnereibesitzer A. Koschel Inhaber eines Mietshauses mit Bewohnern und gewerblichen Einrichtungen.).
  267. Der Kinematograph 197/1910
  268. Bülowstraße 99. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 123. „←Frobenstraße→ Mietshäuser 92–98 / 99: Hauseigentümer ist (Kunstmaler) W. Graneést. Unter den 15 Nutzern und Bewohnern auch die Lichtspielhaus GmbH. / Mietshaus 100 ←Zietenstraße→“ (Im Adressbuch 1911/3919/ fehlt der Eintrag Lichtbildbühne noch. Statt der Allgemeinen Verkehrsbank eGmbH und einem Putzatelier, sind im Folgejahr 1912 die Weinstuben Arndt und die Lichtspielhaus GmbH aufgenommen. Auch noch 1917/3907/ ist die Lichtspielhaus GmbH vermerkt.).
  269. Einwohner und Firmen. In: Berliner Adreßbuch, 1917, I., S. 1714 (Im Adressbuch sind mehrere Siegfried Cohn aufgeführt, deren Zuordnung nicht eindeutig möglich ist.).
  270. Recherche nach Kino Wiki
  271. Bülowstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1524.
  272. Kartensuche: Gebäudeschäden 1945
  273. Einwohner. In: Berliner Adreßbuch, 1916, I., S. 1805. „Eduard Luft, Kinematographen Besitzer, Schöneberg Hauptstraße 18 und 20 Erdg., Wohnung, Schöneberg Eisenacher Straße 57“ (Im Gewerbeteil von Schöneberg 1916: E. Luft, Hauptstr. 18, Kinematographische Vorstellungen).
  274. Mietshaus Hauptstraße 17–18
  275. Hauptstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 323. „Hauseigentümer ist Dr. M. Schöller aus Düren im Rheinland. Von 30 Mietern sind 14 verwitwet, das Geschlecht der drei Kaufleute ist nicht zu erkennen. Notiert ist Kaufmann E. Luft mit seiner Wohnung in der Eisenacher Straße und die Luna-Lichtspiele Anna Topp. Dazu der Gewerbeeintrag auf 1920/5347/“ (Im Einwohnerverzeichnis 1920 ist A. Topp nicht, wohl aber 1921/3188/: Ingenieurwitwe Anna Topp in Wilmersdorf Kaiserallee 48 Hinterhaus I. Stock. 1920 gibt es den Eintrag „Luna-Lichtspiele Anna Topp“ mit der Adresse Hauptstraße 18. Ansonsten: Kaufmann Friedrich Duckstein Hinterhaus I. Stock, nicht aber Kaufmann E. Rein im Einwohnerverzeichnis 1920/2239/.).
  276. Hauptstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 314 (Kinooperateur Karl Kurz, Wohnung NO18 Friedrichsberger Straße 18 III. Stock. Ein Eintrag zu Nakler wäre nicht eindeutig.).
  277. Hauptstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1565. „Hausbesitzer ist A. Richter. Es sind 81 Mieter für das Haus 18 aufgeführt, ausschließlich Frauen. Dazu kommen die Luna Lichtspiele. Frau Hetzelberger ist nicht dabei, auch nicht im Einwohnerteil.“.
  278. Lutherstraße 31.32. In: Berliner Adreßbuch, 1932, IV., S. 1137. „Hausbesitzer war der Kaufmann P. Becker aus der Marchstraße 15, das Haus besaß er auch und wohnte IV. Etage. Die Theaterbetriebs-Gesellschaft Hollywood mbH ist mit ihrem Sitz im Haus eingetragen. Im Einwohnerteil ist die Gesellschaft aufgenommen als handelsgerichtlich eingetragene Firma.“ (Silbermann kann nicht genauer zugeordnet werden.).
  279. Gebäudeschäden 1945
  280. Einwohner: Mengers-Mensinck. In: Berliner Adreßbuch, 1933, I., S. 1743. „Kinovorführer Walter Menschner W57 Potsdamer Straße 61.“ (1914 nicht im Einwohnerteil, nicht im Hause 61 wohnhaft.).
  281. Meraner Platz. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1521. „Der Meraner Platz ist unbebaut. Von Badenscher Straße 7/ Meraner Platz bis zur Freiherr-vom-Stein-Straße ist Baustellen angegeben. Jenseits der Wartburgstraße folgen ab Nr. 8 Mietshäuser bis Bayrischer Platz.“ (1928/6736/: Am Meraner Platz stehen die Mietshäuser 1–3 der Berliner Bodengesellschaft, 4 ist nicht genannt. Im Adressbuch 1929 sind Meraner Platz und Meraner Straße in Schöneberg auf IV. Teil Seite 1599, dieser Teil fehlt online.).
  282. Meraner Straße 19. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1603. „Linke Seite: ←Wartburgstraße→ 19: Hauseigentümer ist das Berliner Baugeschäft Loewe. Für das Haus sind zwölf Mieter benannt. (Direktor Ginsburg) ←Badensche Straße→“.
  283. Fried. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 782. „Karl Fried, Kinobesitzer, W30, Goltzstraße 9 Hinterhaus Erdgeschoss“.
  284. Brockhausen. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 376. „Willy Brockhausen, Kino-Zentrale, SW68, Friedrichstraße 207 II.“.
  285. Meraner Lichtspiele 1949 (Fotoquelle: Filmblätter 35/49, Blumenstein)
  286. aus: Die Filmwoche 51/1951
  287. Als Supermarkt: Stand 2006 nach alle Kinos, Stand 2008 nach Streetview und 2016: Grigorios Commatas
  288. Der Kinematograph 168/1910: Der Mozartsaal als Kinotheater.
  289. Die Lichtspiele im Mozartsaal - ein Opfer der Lustbarkeitsteuer „Die Lichtspiele im Mozartsaal am Nollendorfplatz, die das erste elegante Kinotheater Gross-Berlins waren und vor Einführung der Schöneberger Lustbarkeitssteuer auch sehr gut florierten, sind jetzt ein Opfer dieser Lustbarkeitssteuer und wohl auch der ungünstigen Lage der Kinotheater überhaupt geworden. […] Über das Vermögen der der Lichtspiele G. m. b. H. Mozartsaal wurde am 15. d. M. die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt, wegen Mangels an Masse ist jedoch die Eröffnung des Konkurses abgelehnt worden.“ In: Germania, 21. Juli 1914
  290. 1924 Mozartsaal-Lichtspiele, W 30, Nollendorfplatz 5, F: Lützow 7995, Inh: Meinhard-Bernauer, Direktor: Brodnitz, PI: 924.
  291. Nollendorfplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1913, III., S. 621 (Weitere Einträge gibt es unter http://digital.zlb.de/viewer/image/10089470_ + 1914/4714/, 1915/4643/, 1916/4407/, 1917/4383/, 1918/4215/, 1921/4356/, 1922/5604/, 1922/5604/, 1923/5450/, 1925/5435/, 1926/5629/).
  292. „1952: Das Filmtheater Neue Scala am Nollendorfplatz in Berlin heißt jetzt Metropol.“ In: Der neue Film 24/1952
  293. aus: Die Filmwoche 10/1952
  294. Bebauungsplan XI-136 vom 6. Oktober 1970 für den Ausbau des Nollendorfplatzes einschließlich der Grundstücke Bülowstraße 106–108, Einemstraße 2/6, Kielganstraße 7, Kleiststraße 41–43, Mackensenstraße 16, 20/22 und 19/21, Motzstraße 2/4, Nollendorfplatz 1 und 3–4, sowie Teilflächen der Grundstücke Einemstraße 1, Kleiststraße 1, Mackensenstraße 17 und Nollendorfplatz 2 im Bezirk Schöneberg
  295. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
  296. Historische Bilder auf Kino Wiki
  297. 1914–1921 Buchwald, O., Hauptstr. 10, Direktor
  298. aus: Die Filmwoche 43/1951
  299. Film-Echo 16/1956
  300. Ernst Lubitsch Figur im Filmmuseum Berlin, Dezember 2005 © kinokompendium
  301. Zwei Kinos mit langer Geschichte In: Berliner Zeitung, 12. August 1998.
  302. In Schöneberg und Treptow eröffnen zwei Spielstätten nach längerer Umbauzeit wieder: Traditionskino statt Multiplex In: Berliner Zeitung, 12. August 1998.
  303. Notausgang Fassade, um 1982 Quelle: Uwe Friedrich
  304. Eingang vom Notausgang - Contributed by David Simpson
  305. Die Filmwoche 3/1951
  306. Yorck.de
  307. Vorher gab es OV-Filme in den Alliierten-Kinos „Columbia“ in Tempelhof (Konzerthalle), „Outpost“ in Zehlendorf (Alliierten-Museum) und „Jerboa“ in Charlottenburg (Einzelhandel), diese waren aber nicht für das allgemeine Publikum zugänglich.
  308. Der Eingang Odeon, November 2012
  309. Kasse des Odeon, November 2012
  310. Foyer des Odeon, November 2012
  311. Saal, April 2015 © kinokompendium
  312. kinokompendium.de: Kino-Beschreibung
  313. Potsdamer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 655. „←Pallasstraße→ 75: siehe auch Pallasstraße 35: Eigentümer ist Die Deutsche Arbeitsfront - Vermögensverwaltung: unter den sechs Mietern: „Odeon-Lichtspiele Brandt & Deutsch“ // 75a, 75b Baustellen, 75c: H. Franck Söhne GmbH Kaffeezusatzfabrik, 75d: + Am Kleistpark 1: Kathreiner GmbH Malzkaffee ←Am Kleistpark→“.
  314. Eintrag im Kino-Adressbuch 1938: Odeon-Lichtspiele, Gr: 1926, täglich, 429 Plätze, Inh: Brandt & Deutsch (geschlossen)
  315. Potsdamer Straße 180/182. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV., S. 1610. „←Pallasstraße→ 180.182: Die Deutsche Arbeitsfront-Vermögensverwaltung, Wilmersdorf Hohenzollerndamm 174–177: Deutsche Arbeitsfront - Zentralbüro + Kraftwagenführer Leschke // 184: H. Franck Söhne GmbH Kaffeezusatzfabrik, 186: Kathreiner GmbH Malzkaffee ←Am Kleistpark→“ (1939/5916/ ist „Odeon-Lichtspiele Brandt & Deutsch“ in Potsdamer Straße 180.182 neben der DAF als einziger Mieter notiert.).
  316. Auf Grund der Teilung Berlins bildete sich am 1. August 1949 eine eigene BVG-Verwaltung im Ostteil der Stadt, die ab 1. Januar 1969 unter der Bezeichnung VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) firmierte.
  317. Bülowstraße 37. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 120. „Haus 36 und 38 gehört den Schoedeschen Erben. Für das Mietshaus 37 sind der Privat-Gelehrte und Landmesser H. Schoede aus Haus 42 und Frau Reitmeister von außerhalb genannt. Vormals beide in Nr. 41 Unter 23 Mieten insbesondere die Nationalhof Krüger & Wolff GmbH.“ (1925/4880/: Nationalhof Riechnow & Götz).
  318. Ute Scheub: Verrückt nach Leben. Berliner Szenen in den zwanziger Jahren. Rowohlt, Hamburg 2000, S. 138f auf Dissertation Sabine Wortmann, 2008-04-18/HTML/chapter4.html
  319. Adele Meyer (Hrsg.): Lila Nächte. Die Damenclubs der Zwanziger Jahre. Zitronenpresse, Berlin 1981 Seite 25 auf Dissertation Sabine Wortmann, 2008-04-18/HTML/chapter4.html
  320. Bülowstraße 37. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 144. „Bautechniker und Architekt C. Walter ist noch Verwalter des Hauses der Schoedeschen Erben. Unter den Mietern sowohl die „Nationalhof“ der Gastwirtin Witwe Zeidler als auch die Olympia Kinobetriebs GmbH.“.
  321. (ehem.) Walterchen
  322. Innsbrucker Straße 1. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 604. „←Bayerischer Platz→ Das Haus Nr. 1 mit Meraner Straße gehörte Baumeister H. Speck aus Berlin, 26 Mieter, darunter Theaterdirektor Otto Schob, III. Etage“ (Im Folgejahr Otto Schob, Lichtspieltheater. 1913/5974/: In der Meraner Straße 14 ist das Lichtspieltheater von J. Bartsch und eine Weinhandlung aufgenommen.).
  323. Olympia-Theater. In: Berliner Adreßbuch, 1917, 1, S. 2107.
  324. Gnadenfrist für die Kinosteuer in Schöneberg #4005: Der Tag, 5. März 1912
  325. Kinematographentheater. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 359.
  326. Einwohner: Rudolph. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2602.
  327. Max Rudolph & Co. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I. (1912/1919/: Kaufmann Max Marbach, Eisenacher Straße 60.61. Er ist allerdings für 1914/1998/ nicht mehr notiert. Ebenfalls nicht mehr notiert oder wenigstens nicht zuzuordnen ist Max Rudolph 1914/2675/).
  328. Der neue Film 83/1952
  329. Dürerplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1943, V., S. 1533.
  330. Die Gebäude der Cranachstraße blieben von Bombentreffern weitestgehend verschont. Das Haus Rembrandtstraße 14 wurde um 1950 wieder aufgebaut, 12 um 1960, 13 blieb unbebaut. Das Kino-Gebäude auf Grundstück Dürerplatz 1 hatte keinen Anschluss mehr an das Haus Nummer 2.
  331. Lichtbildbühne 34/1912
  332. Würffel. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I, S. 3324. „Theaterdirektor Franz Würffel, W30 Hohenstaufenstraße 4, Wohnung Freisinger Straße 3“.
  333. Bülowstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1916, III., S. 174. „Im Haus des Rentiers Brockmann sind der Direktor Kühne und fünf weitere Mieter benannt.“ (1919 steht das Haus unter Administration: Pension Neubauer, Café Sperlich und Möbel Kaßner.).
  334. Bülowstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 138. „Die Grundstücksgesellschaft am Untergrundbahnhof ist Hauseigentümer. Das Intime Theater ist einer der Mieter, wie das Kleist-Kaffee von Beyer.“ (Nach allekinos.com bestand wohl keine durchgehende Nutzung als Kino.).
  335. Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Reimer Verlag
  336. allekinos.com: nach Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Reimer Verlag
  337. allekinos.com
  338. www.rockinberlin.de
  339. Bilder der Bülowstraße 24 während der Haussanierung
  340. Großreklame Vattenfall Mai 2008
  341. Landeskartenwerk Grundstückslage
  342. Saal und Foyer des Pamet 1949 (Quelle: Filmblätter 23/49)
  343. Hauptstraße 20. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 600. „Hausbesitzer ist der Privatier Eisenberg. Im Haus haben zehn Logen ihren Sitz. Unter den 20 Bewohnern und gewerblichen Mietern: Passage-Vitaskope-Theater.“.
  344. 1921/5672/ Kinematographische Vorstellungen.
  345. Hauptstraße 139. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 338. „Im Haus von Privatier Eisenberg: „A. Brückmann & Co. Vitascope Theater““ (1919/5273/ das Haus steht unter Zwangsverwaltung. Im Haus hat A. Schindler das Passage-Kaffee. 1919/1444/: Ernst Krämer, Kinoinhaber, SW29 Bergmannstraße 3).
  346. rockarchiv.infopartisan.net: „Lokale, die in den 1960er Jahren von den Soldaten der Westalliierten besucht wurden. […] Diese ‚Hot Spots‘ waren regelmäßig Ziel militärpolizeilicher Checks.“
  347. Hauptstraße 20. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 600. „Hausbesitzerin Frau E. Meyer von außerhalb. Unter den 17 Bewohnern und gewerblichen Mietern: E. Luft Kinematograph.“ (1912/6177/: Kinematographische Vorstellungen im Vorort Schöneberg: E. Luft. 1912/1880/: Eduard Luft ist Kinematographen Besitzer in W30 Potsdamer Straße 35a parterre, Wohnung: Schöneberg Eisenacher Straße 52. 1915/5986/: Luft Kinematographen Theater in Hauptstraße 20.).
  348. „Zu Berlin gibt es nach einer ziemlich gewissenhaften Schätzung ca. 300 ‚Kientöppe‘, eher noch mehr. Im äussersten Westen ebenso gut wie im äußersten Osten, da mit Logen und roten Plüschsitzen, hier mit rohen, gezimmerten Bänken.“ In: Die Deutsche Bühne, 25. April 1910 (Jg. 2) Heft 8, S. 129–130
  349. Mietshaus Hauptstraße 20: 1885–1886 durch Architekt H. Franzke für Bauherrn Wilhelm Schulz
  350. Straßen und Häuser von Berlin. In: Berliner Adreßbuch, 1928, IV.. „←Neue Winterfeldtstraße→ 5: siehe auch Neue Winterfeldtstraße 31: Eigentümerin ist Frau Weißpflog aus Brasilien. // Mietshaus 6 der Eigentümerin Löw-Beer aus Brünn ←Luitpoldstraße→“ (1930/5843/ ist die vormalige Verwaltergesellschaft „Domo“ im Eigentum des Hauses.).
  351. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 199. „Theaterdirektor Emil Berisch, Wilmersdorf Kurfürstendamm 146 IV. / Schauspieler Siegfried Berisch, Wilmersdorf Konstanzer Straße 56 Gartenhaus II.“ (1928/2415/ + 1930/2341/: Kaufmann Carl Natkin, Wilmersdorf Kurfürstendamm 144 II. (Post Halensee) / zu Betzel: siehe Johannes Betzel auf).
  352. Kino Wiki: Personeneintrag
  353. Martin-Luther-Straße 5. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 1566. „Eigentümer des Mietshauses Nummer 5 auch Neue Winterfeldtstraße 31 ist Nadkin aus Polen. Zu den acht Mietern/Bewohnern des Hauses gehört Baron Paul von Tubbé Savoy-Lichtspiele.“ (1938/2949/: Baron Paul von Tubbé Lichtspiele W30 Martin-Luther-Straße 5.).
  354. Martin-Luther-Straße 5. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1592. „Eigentümerin des Hauses (auch Neue Winterfeldtstraße 31) ist Frau Spilcker, unter den 21 Mietern ist Kinobesitzer Paul von Tubbé“.
  355. Der Kinematograph 190/1910
  356. Kino Wiki: Der Eispalast 1910
  357. Lutherstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1908, III., S. 500. „←Augsburger Straße→ 20–24: Eigentümer: Berliner Eispalast GmbH / 25.26 Baustellen ←Motzstraße→“ (1915/4559/ + 1915/207/: Eigentümer von 22.24 ist die Berliner Eispalast Aktien-Gesellschaft. W62 Lutherstraße 22–24. Vorstand Direktor E. Elkan und W. Westphal.).
  358. Lutherstraße 22–24. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 529. „Eigentümer ist die Scala-Palast GmbH Kinematograph. Im Hause ist auch die Zentralbeschaffungsstelle für Webwaren und das Hauptsanitäts Dep. Abt. 12. / 1920/2398: Geschäftsführer sind Jules Marx und Ludwig Schuch./“ (1918/4135/: Eigentümer ist die Berliner Eispalast Aktien-Gesellschaft / 1919/4050/: Eigentümer war die Charlottenburger Theaterbau-Ges.mbH.).
  359. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945
  360. Karte von Berlin 1:5000 (K5 - Farbausgabe)
  361. Die Scala auf Postkarten
  362. Michael Thomas Röblitz, Ralf Schmiedecke: Berlin-Schöneberg: nicht nur „wie einst im Mai“ auf Jagdschlösschen in der Google-Buchsuche
  363. Jagdschlösschen: Bodendenkmal: Fundament & Keller & Gutshof
  364. 1871: Die Berliner Schlossbrauerei kaufte das alte Kruggelände (später vom Prälat genutzt) und eröffnete die Schöneberger Schlossbrauerei an der Dominicusstraße.
  365. Die Irrfahrten eines wilden Mannes „Wir erfahren darüber folgendes: Arthur Stirnatis, der unter seinem Bühnennamen Poena bekannter ist, war früher einige Jahre erster Held und Liebhaber an den Petersburger Hoftheatern. Er veranstaltete sogen. "Wohltätigkeitsvorstellungen", deren Überschuss bestehenden Stiftungen zufliessen sollte. U. a. arrangierte er eine solche Vorstellung auch für Schöneberg. […] Dank den Bemühungen seiner Helfer war am Abend der Vorstellung der grosse Saal der Schöneberger Schlossbrauerei bis auf den letzten Platz gefüllt.“ In: Berliner Börsen-Courier, 14. August 1913, Nr. 378
  366. Prälat, Prälat, wo ist der Sinn?
  367. Potsdamer Straße 72. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 664. „←Winterfeldtstraße→ 69, 70, 70a, 71, 72.72a: Theater- und Konzerthaus Akt. Ges., Taubenstraße 22, 73, 73a, 74 ←Pallasstraße→“.
  368. „Hinter dem durch Pilaster gegliederten und von einem Mittelrisalit mit halbrundem Vorbau dominierten Erschließungstrakt schloss sich der langgestreckte Saalbau der Arena an. Die vollständig ausgemalte Halle mit zwei Galerien baute Architekt Fischer zum Kino um, indem er eine die hintere Kurve abtrennende, ornamentverzierte Wand mit von Pilastern gerahmten Bühne und erhöht angebrachter großer Leinwand einstellte und Oberlichter sowie Fenster verdunkelte. Die Bestuhlung des durch die außergewöhnliche Trägerkonstruktion der Decke dominierten Raumes unterteilte sich im Parkett in zwei Blöcke aus mobilen Klappsitzen, die die Sitzreihen des unteren Ranges ergänzten.“ Quelle: Silvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.) Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Reimer Verlag, 1995
  369. Drei hohe Terrassentüren führten ins Foyer, hier war zwischen dem Eingangsbereich und dem restlichen Gebäudekomplex eine Trennwand. Über sachlich gehaltene Vorräume im Zwischengeschoß erreichte man den langgestreckten Saal im zweiten Stockwerk. Stufen leiteten durch eine Flügeltür in den Zuschauerraum. Rechts vom Zugang ergänzte eine geschwungene Loge mit vier Plätzen den geschlossenen Sitzblock aus Holzklappstühlen. Eine weiße Rabitzschürze fasste den unregelmäßigen Zuschauerraum über englisch-roten Wandteilen im unteren Bereich in modischen Schwung zusammen, an ihrer Unterseite eingelassene Rundleuchten erhellten den schmalen Umgang. Neonröhren illuminierten den einfachen Bühnenraum und ließen die türkisfarbene Decke in strahlendem Blau erscheinen.
  370. Cinemiracle/Cinerama in Deutschland
  371. Bebauungsplan XI-155 vom 24. August 1976 für die Grundstücke Pallasstraße 1-7, Potsdamer Straße 170/178 und Pallasstraße 28-34 (teilweise) im Bezirk Schöneberg
  372. Nürnberger Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1605. „Nürnberger Straße: Postamt Berlin W50, Nr. 1–28: Charlottenburg, Nr. 29–48 Wilmersdorf, Nr. 70, 71 Berlin-Mitte. ←Augsburger Straße→ 50–56 Eigentümer Deutsches Reich, Reichsmonopolverwaltung für Branntwein. Unter anderem: Femina Gaststätten, Nürnberger Straße 50/52. 57–59 gehört zur Tauentzienstraße ←Tauentzienstraße→“.
  373. Der Saal 1951. Bildquelle: Schwahn in Filmblätter 23/1951
  374. Der neue Film 63/1952
  375. Andere berichten auch, dass er mit Schulden geflüchtet sein soll und Geld veruntreut habe. Reuter schützt Großbetrüger In: Neues Deutschland 2. Juni 1953. // Er wurde 1954 verhaftet und verurteilt. Kinos: Es zittern schon genug In: Der Spiegel, 3. November 1954
  376. Der neue Film 68/1954
  377. Der Tauentzienpalast - Berlin 30 Nürnberger Straße 50 - wurde im Berliner Branchentelefonbuch als Lichtspieltheater geführt. Möglicherweise belegt dies gelegentliche Aufführungen.
  378. Einstweilen weiter Dem Berliner Senator für Wissenschaft und Kunst, Werner Stein, wird vorgeworfen, er wolle einem Boulevard-Theater Sterbehilfe leisten. In: Der Spiegel, 12. Februar 1973.
  379. Bildergalerie ellington-hotel.com
  380. Tauentzienstraße 19. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 842. „←Nürnberger Straße→ 19: Eigentümer Rentier Platz und 15 Mieter, 19a.19b: Eigentümer Rentier Appelbaum und 15 Mieter, Mietshaus 20 ←Passauer Straße→“.
  381. Tauentzienstraße 19. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 890. „←Nürnberger Straße→ 19: Eigentümer Kaufmann Feiler (Meineckestraße 2.3): Kammer-Lichtspiele am Potsdamer Platz GmbH, H. Braun Tauentzien-Palast Café 19a.19b: Eigentümer Appelbaumsche Erben und 16 teils gewerbliche Mieter darunter Tauentzien-Theater, Mietshaus 20 ←Passauer Straße→“.
  382. Berliner Börsencourier, 19. Dezember 1913, Nr. 593: Film-Debuts: „Die Kammer-Lichtspiele eröffneten gestern ihr neues Haus in der Tauentzienstrasse, dessen Architekturreize wir schon schilderten. […] Gleichzeitig mit der Eröffnung der Kammer-Lichtspiele debutierte im Admiralstheater Edisons sprechender Film, das Kinetophon.“
  383. Die Kammerlichtspiele in der Tauentzienstrasse. In: Germania, 20. Juli 1914
  384. Vom Kino zur Lustspielbühne. In: Berliner Börsen-Courier, 19. Mai 1914, Nr. 231
  385. Ludwig Klopfer. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I., S. 1344. „Theaterbesitzer Ludwig Klopfer W50 Eislebener Straße 4 Erdg., siehe Lichtspiele Tauentzien-Palast Ludwig Klopfer“.
  386. Nachrichtenfoto: Der Tauentzienpalast am Tag nach der Einweihung
  387. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945
  388. Landeskartenwerk Karte von Berlin 1:5000 (K5 - Farbausgabe)
  389. Angegeben sind 180 für 1917, 321 für 1918, 200 für 1920/1921, 143 für 1924, 133 für 1925 und ab 1928 noch 140 amtlich genehmigte Sitzplätze. Laut Kinodressbüchern.
  390. Der Kinematograph 204/1910
  391. Goebenstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 289. „←Falkenberger Straße→ 1, 2, 3: Mietshäuser ←Steinmetzstraße→ 4, 5, 6: Mietshäuser. Im Haus Nr. 7 ist die Rentiere Jung Hauseigentümerin. Unter den 27 Mietern C.A. Wiebel Liköre. 8, 9,10 10a 11: Mietshäuser ←Culmstraße→“ (1911/3257/: Clemens Alexander Wiebel Berliner Likörfabrik „Union“, W57, Göbenstraße.).
  392. Vergleiche dazu Kinematographen. In: Berliner Adreßbuch, 1910, IV., S. 207.
  393. „So lange die Gründung neuer Kinematographentheater in gleichmässigem, ja beschleunigtem Tempo weiterschritt und am Markt nur eine solche Menge von kinematographischen Films vorhanden war, wie sie dem Bedarfe entsprach, ging alles ganz gut, […] genügend ‚abgeleierte‘ Films wurden weiter verkauft, wodurch wiederum einer Reihe oft recht fragwürdiger Existenzen die Möglichkeit geboten wurde, noch weitere ‚Kientöppe‘ zu eröffnen, deren Bilderbedarf dann durch solche aus zweiter Hand gekaufte, vielfach schon recht schadhafte, flimmernde, regnende und schlagende Films bestritten wurde; und viele von ebenso skrupel- wie mittellosen Unternehmern gegründete Bildtheater wussten sich dies so zunutze zu machen, […] die von der Vereinigung [Société du Film d' Art] geschaffenen Films werden nur leihweise abgegeben, haben dabei einen beträchtlich höheren Preis (50 M pro 100 m und pro Woche) […]“ In: Photographische Industrie, 1909, S. 274–275: Kinematographische Konvention.
  394. Landeskartenwerk: Berlin 1:5000
  395. Hauptstraße 49. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 326. „Kirche / 47: Ev. Kirchengemeinde / 48: Eigentümer Architekt Becker: Mietshaus u.a. Groß Kinematographen Besitzer / 49: Eigentümer Baugesellschaft Hauptstraße 49 GmbH: einziger Nutzer: Union-Theater-Lichtspiele / Mietshaus 50 siehe auch Mühlenstraße 1/1a“ (1915/5987/: Eigentümer von Nr. 49: Rechtsanwalt Dr. Sänger, Mieter: Kartonagen Lissenheim, Luxuspapierfabrik Manes & Co. sowie Union-Theater-Lichtspiele).
  396. Straßenansicht von 1937 aus www.fotomarburg.de: LBB 164127, © Bildarchiv Foto Marburg
  397. Hackbarth. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 1032. „Theaterleiter Max Hackbarth, Steglitz Sachsenwaldstraße 5“.
  398. v. Ebeling. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 620. „Alexander von Ebeling, Ingenieur, Schöneberg, Martin-Luther-Straße 50 II. Stock“.
  399. Gebäudeschäden 1945 Haupt-/ Dominicusstraße
  400. Kinohaus (1937) Quelle aus www.fotomarburg.de: LBB 164127, © Bildarchiv Foto Marburg
  401. Hauptstraße 11. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V., S. 314. „←Vorbergstraße→ Nr. 11: Eigentümer Bautechniker G. Schulz und Ratsmaurermeister M. Schulz. 14 Mieter / Nr. 12: Eigentümer Wagnersche Erben“ (1918/5317/ noch bis in die 1930 Jahre: Über die Akazienstraße hinweg führte die verlängerte Belziger Straße ohne Grundstücke an die Hauptstraße.).
  402. Einwohner. In: Berliner Adreßbuch, 1920, I., S. 583. „Theaterdirektor Bernhard Falkenfleck W30 Haberlandstraße 4 II. / Berthold Falkenfleck, Lichtspieltheater Schöneberg Hauptstraße 11 Erdg.“.
  403. Fuchs. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 745. „Wilhelm Fuchs Lichtspieltheater Hauptstraße 11“ (Zu Fuchs auch 1921/5639/ und 1921/5672/).
  404. Hauptstraße 11. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1565. „Der Hauseigentümer ist „ungenannt“. Im Haus: Die Deutsche Arbeitsfront NSG Kraft durch Freude.“ (Ernst Metzger ist Kinobesitzer in Charlottenburg Kaiser-Friedrich-Straße 90.).
  405. Gebäudeschäden 1945 am Kopfbau Belziger/Hauptstraße
  406. Kleiner Abriss zum Haus Hauptstraße 11
  407. Bilder von 1948/1949 aus Filmblätter 24/49
  408. Der Kinematograph, 762/25. September 1921
  409. Hauptstraße 144. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V., S. 512. „Grundstückseigentümer war Gastwirt A. Klöhn, genutzt von Restaurant und Festsäle Schwarzer Adler, Filialexpedition Ullstein & Co., Zigarren-Kaphuhn“ (1919/5273/ ist der Grundstückseigentümer Klöhn nun Caféhausbesitzer in Dahlem, genutzt vom „Schwarzen Adler Schöneberger Volkstheater L. Sanger“, Theaterdirektor Sanger wohnt hier. Die Zeitungsexpedition gehört zur Morgenpost.).
  410. Schwarzer Adler. In: Berliner Adreßbuch, 1923, IV., S. 1415.
  411. Hauptstraße 144. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1568. „Eigentümerin ist K. Rodermund, Nutzer sind die Turma-Flora Filmtheater C. Rodermund, Architekt G. Klöhn, Reichsstelle für Wirtschafts Moral e.V. und der Verein gegen Bestechung e.V.“.
  412. Gebäudeschäden 1945: Hauptstraße am Südausgang des Platzes
  413. EKZ Hauptstraße 141–144
  414. Neues vom Film „Ein aktuelles Programm haben die U.-T.- Lichtspiele für diese Woche zusammengestellt. [] Im "Cines"-Nollendorf-Theater wird in dem neuen Wochenprogramm zum ersten Male das dreiaktige Lustspiel "Sie kann nicht nein sagen" mit Margret Fischbach vom hiesigen Thalia-Theater in der Hauptrolle gegeben.“ In: Der Tag, 30. November 1914
  415. Berliner Börsen-Courier: Der erste Kinotheater-Bau. 25. Februar 1913, Nr. 93
  416. Nollendorfplatz 4. In: Berliner Adreßbuch, 1913, III., S. 621. „Neubau im Eigentum der „Nollendorf-Theater Frank Joseph Goldsoll“ mit Sitz W30 Nollendorfplatz 4, Inhaber Frank Goldsoll (Kaufmann Paris) ←Motzstraße→“.
  417. Bilder auf allekinos.com aus: Lichtspieltheater (Berlin 1914) und Das deutsche Lichtspieltheater in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Berlin 1926)
  418. Lemma. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 639. „Nollendorfplatz 4: Eigentümer ist die „Cines“ Theater-Aktien-Gesellsch. (Friedrichstraße 14), Theaterleiter H. von Luck (W30 Eisenacher Straße 121)“.
  419. aus: Der Kinematograph zur Eröffnung am 19. März 1913
  420. Wer ist Cines. In: Germania, 20. März 1913
  421. Nollendorfplatz 4. In: Berliner Adreßbuch, 1916, III., S. 657. „Grundstückseigentümer ist Fritz Flatow aus Grunewald, seine Profession ist Eigentümer und Nutzer sind die Union Theater Lichtspiele. Gleicher Eintrag auch 1917/4383/ und 1918/4215/“ (1917/3084/: Es gibt zehn Union-Theater der Union-Theater GmbH mit SitzSW 68 Zimmerstraße 16–18).
  422. Nollendorfplatz 4. In: Berliner Adreßbuch, 1923, III., S. 673.
  423. Außenansicht mit Metropolis-Ankündigung
  424. Nach KinoWiki.
  425. Gebäudeschäden 1945: Nollendorfplatz
  426. Landeskartenwerk: Nollendorfplatz 3/4
  427. Aktuelles Filmprogramm (Memento des Originals vom 3. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.urania.de
  428. kinokompendium.de
  429. Gebäudeschäden 1945 an der Motzstraße
  430. aus: Die Filmwoche 43/1951
  431. berliner-buecherhimmel.de: Veranstaltungen
  432. Im Kino-Adressbuch geben Alfred und Wilhelm Jahnke 1910, die späteren Inhaber Walter Schibalski 1920 und Sennewald schließlich 1912 an.
  433. Viktoria-Luise-Platz 5. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 878. „←Neue Bayreuther Straße→ Nr. 5 siehe auch Neue Bayreuther Straße 8: Eigentümer des Zehn-Mieter-Hauses ist der Rentier Berngard aus Groß Lichterfelde / 6: s.a. Neue Bayreuther Straße 6: Lette-Verein: Stellenvermittlungs- und Verwaltungsbüro, Bank für Handel und Industrie, u.a. Wohnungen von Lehrern“ (1912/2748/: Anna Schoor aus Wilmersdorf betreibt eine Papierhandlung. 1912/1176/: Im Haus ist eine Filiale der zehn Filialen von Hinz & Küster, Kaffee-, Kakao- und TeeImport Inh. Hermann Küster. Der Platz lag auf Schöneberger Flur und war bis 1932 verwaltungstechnisch der Innenstadt Berlins zugeordnet.).
  434. Schendel. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2683. „Im Einwohnerteil ist der Kinematographen Theaterbesitzer S. Schendel W30 Viktoria-Luise-Platz 5 und der Kinotheater Besitzer Bernhard Schendel aus N21 Wilhelmplatz 4 mit dem Theater in Charlottenburg benannt. 1913/4885/: Im Straßenteil ist D. Schendel Lichtspiele unter den Nutzern im Haus.“.
  435. „Das Programm enthielt acht Nummern, die nach Ablauf von neuem abgewickelt wurden. Infolgedessen mussten nach jedem Bilde einige Sitze frei werden. Aber der Andrang war so stark, dass immer noch viele Besucher sich mit Stehplätzen begnügen mussten, obwohl sie doch laut Billett Anspruch auf eine Sitzgelegenheit erheben konnten.“ In: Der Tag, 17. März 1912
  436. Luisen-Lichtspiele. In: Berliner Adreßbuch, 1917, III., S. 861 (Die Gebr. Thiem sind nicht mehr notiert, der Name ist unleserlich: S?che?kt.).
  437. Viktoria-Luise-Platz 5. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 950. „Hauseigentümer ist Fabrikbesitzer Peiser, unter den Mietern A. Jahnke, Lichtspiele.“ (Eintrag auch in 1923/1383/, 1924/1263/.).
  438. Lemma. In: Berliner Adreßbuch, 1927, IV., S. 1051 (Dagegen Jahnke bei Kinowiki zum Jahr 1927).
  439. Heckendorff. In: Berliner Adreßbuch, 1934, IV., S. 1514.
  440. Gebäudeschäden 1945 Viktoria-Luise-Platz
  441. 1979 wurde der Platz unter denkmalpflegerischen Vorgaben neu gestaltet, die Platzanlage wiederhergestellt. Vergleich auch Gebäudealter am Viktoria-Luise-Platz mit der Bedeutung: gelb-nach 1975 erbaut / violett-1870–1899 / rot-1900–1918 / blaugrün-1919–1932 / gelbgrün-1933–1945 / dunkelbraun-1946–1961 / hellbraun-1962–1974.
  442. Russische Küche im Potemkin
  443. Hilfswerk-Siedlung GmbH: Viktoria-Luise-Platz 5 Welser Str.1 in 10777 Berlin (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hws-berlin.de
  444. Einwohner: Barton. In: Berliner Adreßbuch, 1920, I., S. 100. „Cafetier Andreas Barton, W62 Kleiststraße 22 I.Etage. Firma: Cafe v. Hindenburg Andreas Barton & Co.“ (Im Straßenteil 1920 als Kaufmann A. Barton notiert. 1915/4441/: Cafe Hindenburg. 1914/4506/: Café Bristol A. Barton & Sohn.).
  445. Kleiststraße 22. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 426. „s.auch Bayreuther Straße 37: Hauseigentümer Direktor J. Hirsch und Lewinsche Erben. Verwalter ist Bürohaus Börse, Burgstraße 30. Unter den Mietern: Kaufmann A. Barton, Cafe v. Hindenburg A. Barton & Comp., Dipl.-Ing. A. Lampel, ein Pensionat und die Ingenieur C. H. Schmidt „Usiba“ Sprechmaschinen GmbH.“ (Im Einwohnerteil: Andreas Barton, Cafetier, W62 Kleiststraße 22 I. Etage // Cafe von Hindenburg Andreas Barton & Co. W62 Kleiststraße 22 // Alfred Lampel Diplom-Ingenieur Kinobesitzer, W62 Kleiststraße 22 Erdg.).
  446. Kleiststraße 22. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 484. „Eigentümer Wittenbergplatz-Grundstücke GmbH: unter den 21 Nutzern/ Mietern: Kaufmann A. Barton, Indra Film Produktion GmbH und Wittenberg-Kino A. Lampe ←Bayreuther Straße→ ←Wittenbergplatz→“ (Dipl.-Ing. Alfred Lampe, Wilmersdorf Kurfürstendamm 111.).
  447. Alfred Lampel. In: Berliner Adreßbuch, 1935, I., S. 1459. „Kaufmann Alfred Lampel W30 Motzstraße 33. Alfons Wolff lässt sich für Berlin nicht zuordnen.“.
  448. Kriegsschäden am Wittenbergplatz
  449. Gebäudealter: erbaut 1946–1961
  450. Vita von Johannes Betzel
  451. Gebäudeschäden 1945 am Tauentzien
  452. Landeskartenwerk: Kolonnenstraße zwischen Herbertstraße und Julius-Leber-Brücke
  453. Kolonnenstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V., S. 516. „←Herbertstraße→ Mietshaus Kolonnenstraße 3 auch Herbertstraße 11 // Mietshaus Nr. 4 // 5: existiert nicht // Nr. 6 siehe auch Feurigstraße 4: Hauseigentümer ist Turnlehrer A. Oberst, Bewohner sind Theaterdirektor F. Gil?es, Friseur J. Sokolowski und sechs weitere Mieter. // Mietshaus 7 mit Feurigstraße 3 // Mietshaus 8 und 9 ←Feurigstraße→ Grundstück 9a ←Sedanbrücke→ ←Cheruskerstraße→“ (Für 1909/5548/ ist für das Grundstück 5 existiert nicht und für 6 eine Baustelle des Turnlehrers Oberst notiert. Ab 1911/5964/ ist das Grundstück mit 5/6 nummeriert.).
  454. Bestuhlungsplan von 1909: „Rechts die Colonnenstr. von wo man hineinkommt und sich die Eintrittskarte kaufte, hier ist auch der Projektor zu erkennen, der das Bild nach hinten auf die Leinwand geworfen hat, rechts an der Leinwand vorbei gelangte man die Treppe herunter zu einem Buffetbereich und den sanitären Anlagen.“
  455. Kolonnenstraße 5.6. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 329. „F. Schroder ist im Haus als Theaterbesitzer eingetragen.“ (Bei den Schöneberger Gewerbetreibenden wurde unter dem Stichwort Kinematographentheater 1912/6177/ und 1913/5998 Schröder notiert).
  456. zur Person Joseph Sokolowski: Im neu erbauten Haus Kolonnenstraße 6/Feurigstraße 4 ist 1909 auch der Friseur Joseph Sokolowski (1910/5754/) mit seinem Geschäft eingezogen. Die Wohnung ist Feurigstraße 66 (1910/2738/). als der Theaterbesitzer Schröder nicht mehr aufgenommen ist besteht für Sokolowski der gleiche Eintrag 1914/3085/ weiter. Jedoch hatte er 1914 (1915/3050/) seine Wohnung in die Feurigstraße 4 I. Stock (1915/5976/) verlegt, näher ans Geschäft (1915/5994/). Im nächsten Adressbuch (noch nicht 1915/6024/ - erst 1916/5704/) wird J. Sokolowski bei den Handel- und Gewerbetreibenden mit kinematographischen Vorstellungen am Geschäftssitz (1916/5676/) eingetragen, im Einwohnerteil 1916/2877/ ist er sowohl als Friseur als auch Lichtspieltheaterbesitzer notiert. 1917/2857/ mit der Wohn- sowie der Geschäftsadresse (1917/5645/) als Friseur. 1918/2739/ ist das Friseurgeschäft mit Friseur für Damen und Herren Haarhandlung genauer bezeichnet. Im Schöneberger Gewerbeverzeichnis 1918/5364/ steht die Friseurin Hedwig Sokolowski, im Vorjahr (1917/5671/) noch J. Sokolowski. Offensichtlich ist Joseph verstorben und für das Jahr 1918 (auf 1919/2717/) lautet der Eintrag: Hedwig Sokolowski, Witwe, Colonna Lichtspieltheater, Kolonnenstraße 5.6, Wohnung Feurigstraße 4 I, dazu der Gewerbeeintrag 1919/5302/. Im weiteren führt Hedwig Sokolowski als Hedwig Rohde verheiratet das Kino: Gewerbeeintrag zu kinematographische Vorstellungen auf 1920/5347/. Im Einwohnerteil fehlt sie bei 1920/2713/ dafür der Eintrag unter 1920/2305/
  457. Kolonnenstraße 5.6. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 331.
  458. Kolonnenstraße 5.6. In: Berliner Adreßbuch, 1921, IV., S. 322. „Hauseigentümer ist Tanzlehrer Oberst und Frau Burgsdorf; zehn Mieter: mit Geschäften M. Kippermann und Friseur E. Rohde. Dazu: unter 1921/1455/, 1922/1557/ und 1923/1542/: Martha Kippermann, geb. Müller Fabrikantenwitwe und Lichtspielbesitzerin wohnt in O34, Petersburger Straße 62 II. Weiter: 1922/1557/ und 1923/1542/: nicht mehr als Kinobesitzerin. 1921/2549/: Der Friseur Ernst Rohde wohnt in Feurigstraße 4.“.
  459. In allekinos.com ist O. Günther angegeben.
  460. Kino Wiki: 1920 Colonna-Lichtspiel-Theater in der Kolonnenstr. 5-6 (auch 1922/6331/ und 1923/6197/ bestehend), gegründet 1912, tägliche Vorstellungen, 220 Plätze, Inhaber: Joachim Günther aus W57, Zietenstraße 23 III. St. (nicht in 1921/4712/) und Felix Reyher aus Feurigstraße 37 (1921/5629/ und 1922/6312/: Witwe Elise Reyher).
  461. Ehlert. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I., S. 601. „Kinobesitzer Karl Ehlert, Schöneberg, Belziger Straße 12 Gartenhaus.“ (Auch in 1922/655, Teil I., Seite 601 sowie 1923, Teil I. Seite 595 genannt. 1921 ist zudem Carl Ehlert als Kinobesitzer mit der Wohnung in W35, Potsdamer Straße 108, Erdg. aufgenommen, dieser Carl ist zudem 1920/529/ in Teil I. Seite 525 unter dieser Adresse aufgeführt. Unter dieser Adresse befanden sich bis 1921 die Viktoria-Lichtspiele.).
  462. Im Kino Wiki zu Tiergarten zugeordnet. Seinerzeit gilt die Zugehörigkeit zu Mitte: W9 Potsdamer Straße 1–23 und 124–141, W35 für 24–58 und 96b–123b, W57 für 59–96a und zu Schöneberg Potsdamer Straße 24–123b. Potsdamer Straße 108 in wechselseitiger Nummerierung seit 1937 als Nummer 95.
  463. Kino-Adressbuch gesichert ab 1924. Nach Adressbuch von 1923: „Colonna“ ist im Straßenteil benannt. Martha Kippermann gab den Besitz 1921 ab. Günther und Reyer kein passender Eintrag aufgenommen.
  464. Ehlert. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 635. „Carl Ehlert: Lichtspieltheaterbesitzer in Kolonnenstraße 5/6.“ (Das Haus 5/6 gehört immer noch dem Tanzlehrer Oberst, der Eintrag „Colomin“-Lichtspiele ist wohl ein Setzerfehler. Carl Ehlert ist als Besitzer unter dieser Adresse noch im Adressbuch 1933/524/ aufgenommen.).
  465. In der Selbstdarstellung nie Parteimitglieder, obwohl seinerzeit jeder Filmtheaterbetreiber Mitglied der NSDAP sein musste, gelang es ihnen das Kino mit Unterhaltungsfilmen und Kindervorstellungen durch die NS-Zeit und den 2. Weltkrieg zu bringen, und auch noch zwei weitere Kinos hinzuzukaufen: 1936 den Filmhof in der Vorbergstraße 1, später „Notausgang“ und nun ein leerstehendes Ladengeschäft, sowie 1956 die Tonburg in der Hauptstraße 11, die 1960 abgerissen wurde.
  466. Der Bestuhlungsplan von 1939
  467. Kriegsschäden an der Kolonnenstraße
  468. Ergänzende Angaben der Kino-Webseite, mit Recherche-Arbeiten und überlassene Materialien des freien taz-Autoren Matthias Reichelt.
  469. Ein Leben lang Kino. Radio Feature von Dieter Streipert, Deutschlandfunk 1977
  470. Bestuhlungsplan von 2013
  471. Nach allekinos.com: 1978–1983 Andreas Rudolf / 1983–1985 Lothar Fischer und Bettina Schutt → mit neuem Kinonamen: Xenon / 1985–1987 Christian Huth und Angelika Knäpper / 1987–1990 Colin Ring, Wood Printcraft, Dublin, Irland
  472. Matthias Reichelt: Schwerpunkt mit 137 Sitzen: „Als Andy Wieske 1984 aus Hamburg kam, um an der HdK Werbegrafik zu studieren, zog er in den Wedding und lernte dort die Leute vom Sputnik-Kino kennen. Er wurde Teil ihres Teams, das später auch noch das Sputnik 2 am Südstern sowie das Freiluftkino Hasenheide betrieb. […] Bernhard Rudolf ist 57 Jahre alt. Von denen arbeitet er bereits 27 als Vorführer im Xenon-Kino,[…] Bernhard half eigentlich nur seinem Bruder, der das Colonna 1978 übernommen hatte. Anfänglich war es für den Physikstudenten nur ein Job – und im Grunde ist Bernhard bis heute kein echter Cineast [Er] ist der einzige feste Angestellte des jetzigen Xenon-Betreibers Andreas „Andy“ Wieske, der ansonsten nur noch zwei Minijobber und eine Aushilfe beschäftigen kann und selbst nebenher noch eine Werbeagentur betreibt. Mit dem Xenon ist kein Vermögen zu machen: Kürzlich musste Andy sich aus ökonomischen Gründen vom Splatter-Spezialisten Jörg Buttgereit trennen, der im Xenon ab und an als Vorführer arbeitete.“
  473. Bilder und Ablauf der Sanierung von 2014
  474. www.xenon-kino.de: Info und Preise
  475. Xenon auf kinokompendium.de
  476. Berliner Straße 130. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 448. „Eigentümer ist Kaufmann A. Haase aus Berlin, sieben Mieter / Haus 131 auch Albrechtstraße 123: Eigentümer ist Malermeister Stiewert aus der Parkstraße 10 mit neun Mietern“.
  477. Berliner Straße 130. In: Berliner Adreßbuch, 1917, V., S. 429. „Eigentümer ist Bauunternehmer Otto Rheinsberg und darin Lichtspieltheater von Georg Ernst und sechs weitere Mieter.“ (Im Einwohnerteil unter 1917/5763/ explizit: Gustav Ernst: Inhaber des Lichtspieltheaters „Berliner Theater“ Tempelhof Berliner Straße 130 I. 9–10, 5–6. Im Vorjahr kein geeigneter Eintrag.).
    * Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V., S. 416. „Das Haus mit dem Lichtspieltheater von G. Ernst steht unter Zwangsverwaltung. Mieter im Haus sind zudem drei Kaufleute ein Ingenieur und ein Betriebsleiter“.
  478. Berliner Straße 130. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 421. „Eigentümer ist Fuhrunternehmer Mätzner (Borussiastraße 32–36) unter den sieben Mietern ist Kaufmann Ernst.“ (Der gleiche Eintrag findet sich auch im Folgejahr 1922/6454/. Später findet sich im Haus eine Filiale der Waschanstalt Condé AG).
  479. Bacharacher Straße, linke Seite. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1824 (Rohrbeckstraße ist unbebaut.).
  480. GAM Gastro: Ausstellung und Lager. Abgefragt 30. November 2016.
  481. aus: C-CLUB
  482. Kino Columbia
  483. Historisches Foto um 1890 im Archiv Heimatmuseum Tempelhof. Dorfstraße, Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V.. „←Berlinerstraße→ Eignerin von 22: Witwe Auguste Kreideweiß Gasthofbesitzerin und Restaurant / Berliner Straße 103/104: Garten gehört zu Dorfstraße 22.“.
  484. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 707. „Berliner Straße 104: Neubau von Zimmermeister E. u. K. Schneider aus Lichterfelde ←Dorfstraße→ // ←Berliner Straße→ Dorfstraße 22: Neubau von Zimmermeister E. u. K. Schneider aus Lichterfelde“.
  485. Dorfstraße 22. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 415. „Dorfstraße 22, siehe auch Berliner Straße 148: Eigentümer sind Maurermeister C. und E. Schneider, genutzt: Reserve-Lazarett II Abt. Kurfürst und „Zum Kurfürst“ Restaurant und Festsäle Tempelhof, vorm. Kreideweiß, Betriebsgesellschaft mbH“.
  486. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 446. „Kurfürst-Lichtspiele Dorfstraße 22“ (Im Straßenteil: Nutzer der Dorfstraße 22 sind Ellermann & Förster Lichtspiele, Kaufmann E. Ellermann und „Zum Kurfürst“ / Wohnung: Ingenieur Kaufmann Emil Ellermann Tempelhof, Schönburgstraße 19/20. Ellermann & Förster, Etablissement „Schwarzer Adler“ Lichtenberg Frankfurter Allee 99. Kaufmann Max Förster Tempelhof Dorfstraße 22, s. F. Max Förster.).
  487. Wohn- und Geschäftshaus Zum Kurfürst
  488. Text und Bild bei allekinos.com
  489. Die üblichen Formulierungen sind „Kinematographische Vorstellungen“ und später „Lichtspieltheater“. Unter dem Stichwort „Kinematograph“ für den Gewerbetreibenden sind jedoch auch Produzenten und der Verleih von kinematographischen Apparaten gemeint.
  490. Bartoll. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 94. „Rudolf Bartoll Kinematographenfabrikant N37 (Prenzlauer Berg) Choriner Straße 42, 1. Portal IV.“ (Witwe Bartoll noch NW40, Lehrter Bahnhof).
  491. Rudolf Bartoll. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 99.
  492. Kinematograph. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 329. „R. Bartoll Schwerinstraße 78: unter den 14 Mietern der Kinematographenbesitzer, ←Strelitzstraße→“ (Im Adressbuch 1911/126/ Einwohnerteil: unter dem Namen Bartoll: der Kinematograph Rudolf Bartoll für Tempelhof Berliner Straße 84 pt und Kinematograph Rudolf Bartoll Mariendorf Schweriner Straße 78 pt. Dazu noch: Franz Bartoll Fabrikarbeiter in Britz und die Witwe Minna Bartoll in NW40.).
  493. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 659. „←Kaiserin-Augusta-Straße→ 80/81: Witwe von Gastwirt Guntermann, 82, 83 Mietshäuser, 84: Eigentümer ist Zimmermeister O. Rheinsberg aus der Theodorstraße 5, Verwalter ist Portier Blietz aus Haus 83, es gibt drei Mieter, darunter R. Bartoll Kinematographen-Theater, 85 ist ein Mietshaus mit Albrechtstraße 122 ←Albrechtstraße→“ (Im Tempelhofer Gewerbeteil ist Bartoll unter „Kinematographische Vorstellungen“ eingetragen. Bis zum Adressbuch 1910/5839/ Teil V. Seite 601 wurde das Grundstück 83/84 als Baustelle bezeichnet.).
  494. Berliner Straße 84. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 707. „Hauseigner ist Zimmermeister Rheinsberg, unter den fünf Mieter ist insbesondere „Genossenschaftsbank Tempelhof und Umgebung eGmbH““ (Im Gewerbeteil fehlt das Stichwort Kinematographische Vorstellungen. Im Einwohnerverzeichnis und noch ein Jahr später in 1913/123/ ist Rudolf Bartoll, Kinematograph mit der Wohnung in Mariendorf aufgeführt.).
  495. Anwohner sorgen sich um die Zukunft von Karstadt Tempelhof. In: Berliner Morgenpost, 17. Juli 2014
  496. Berliner Allee 130. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1828. „Eigentümer ist wie auch 128 die „R. Karstadt G.A. Warenhaus“ mit Sitz Wilmersdorf Fehrbelliner Platz, zehn Mieter: darunter Leihhaus Tempelhof und Kinderbekleidung Klötz.“.
  497. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V. (Tempelhof), S. 668. „Paul Brux, Friedrich-Wilhelm-Straße 18“.
  498. Friedrich-Wilhelm-Straße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, V., S. 236. „Herz-Jesu-Kirche, Gemeinde-Schulhaus ←Werderstraße→ Baustellen, 17*18*19: Miethäuser von Schriftsteller H. Pohlenk in Haus 17, mit 13/11/4 Mietern, 20: Mietshaus ←Berliner Straße→“.
  499. Kaiserin-Augusta-Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 449.
  500. Wohn- und Geschäftshaus Dudenstraße 9 Manfred-von-Richthofen-Straße 2 Tempelhofer Damm 2 Kaiserkorso 155
  501. FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  502. Kaiserkorso 69. In: Berliner Adreßbuch, 1920, I., S. 1419. „Korso-Lichtspiele Kittel & Gerold Tempelhof Kaiserkorso 69 Büro: Burgherrenstraße 10 // Seite 749: Betriebsleiter und Ingenieur Martin Gerold Niederschöneweide Berliner Straße 80 siehe Korso-Lichtspiele Kittel & Gerold // Seite 1316: Otto Kittel Tempelhof Burgherrenstraße 10 siehe Korso-Lichtspiele Kittel & Gerold“ (Teil V. Seite 437: Inhaber von Kaiserkorso 69 ist Baumeister Speck aus Berlin, die Berliner Straße ist eine eigene Adresse aber gehört zu Kaiserkorso 69: 18 Mieter, darunter Korso-Lichtspiele Kittel & Gerold).
  503. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 438. „Korso-Lichtspiele Emil Rasenack & Co., Kaiserkorso 69“ (1921/2445/ und 1922/2601/ im Teil I. Seite 2378: Emil Rasenack, Zigarrenfabrikant, Niederschöneweide Brückenstraße 3, III. Jedoch für 1922/6462/ unter Berliner Straße 1 → Kaiserkorso 69 im Teil IV. Seite 1490 unter den Nutzern kein Lichtspiel und auch nicht Rasenack eingetragen.).
  504. Korso-Lichtspiele. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1753. „←Dreibundstraße→ ←Kaiserkorso→ Untergrundbf. Kreuzberg Berliner Straße 1 → Kaiserkorso 69: aber → 155: Eigentümerin ist Frau Lüderitz aus Charlottenburg: 20 Mieter und die Korso-Lichtspiele GmbH“ (Die GmbH auch unter Einwohner/ handelsgerichtlich eingetragen Firmen im Teil I.).
  505. Kaiserkorso. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1648. „←Dreibundstraße→ ←Kaiserkorso→ Berliner Straße 1 gehört zu Kaiserkorso 69 → Seite 1658: da jedoch Angabe als Kaiserkorso 155 mit Hauseigentümer E. Sundberg aus Schweden und 18 Mietern, darunter auch Schlesinger & Skutetzki Lichtspiele.“.
  506. alleKinos.com: Luxor Berlin
  507. aus: Die Filmwoche 3/1952
  508. ehemaliges Luxor 1975, Bildrechte: Hans-Joachim Andree
  509. Bild und beschreibender Text
  510. Saalbau Tivoli
  511. Eröffnung eines neuen Tonkinos in Tempelhof Berliner Volkszeitung 10. September 1930
  512. Außenansicht und Saalbild von 1950 aus Filmblätter / Wimmer
  513. Der Saal im Zustand 1950. Bildquelle: Filmblätter
  514. Die ufaFabrik Berlin›Hintergrund und Geschichte›Chroniken›Das ufo-Kino
  515. Erxleben. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I, S. 625. „Willy Erxleben, Tempelhofer Lichtspiele in der Berliner Straße 8“ (1913/6070/: ←Ringbahnstraße→ Berliner Straße 8 Eigentümer ist Dr. med. vet. Schmidt und unter den 20 Mietern Erxleben Lichtspiele. Danach im Einwohnerteil 1914/662/ Kaufmann Willy Erxleben Borussiastraße 75 Gh. pt.).
  516. Berliner Straße 48. In: Berliner Adreßbuch, 1917, V., S. 428. „Hauseigentümer ist der Rentier Schmidt, 15 Mieter, darunter O. Wolf, Lichtspiel. Theat.“ (Im Einwohnerteil 1917/3302/: Otto Wolf, Lichtspiel. Theat., Tempelhof, Berliner Straße 48 Eg.).
  517. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V, S. 431 (Im Straßenteil 1918/5437/ ist unter den 14 Mietern Otto Wolf nicht mehr eingetragen. Im Einwohnerteil ist der Verbleib von Otto Wolf nicht erklärbar.).
  518. Schreibung bei Kinowiki als Getzvnski. Im Berliner Adressbuch keine passende andere Schreibung.
  519. Graetzstraße 13. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V, S. 296. „Im Haus vom Baugeschäft Rindermann wohnt unter anderem die Konfitürenhändlerin H. Hinz. // 1920/1079/: Hinze, geb. Böde, Konfitürenhändlerin SO36 Wiener Straße 58b Eg. // 1919/5372/ In der Berliner Straße 48 wohnen Kaufmann M. Hintze jun. und G. Hintze photogr. Bedarfsartikel. // 1920/5420/: In der Berliner Straße 48 wohnen die Kaufleute M. Hintze jun. und G. Hintze sen.“.

Anmerkungen

  • Die Berliner Adressbücher sind nach dem Jahr der Ausgabe bezeichnet, da der Redaktionsschluss der Nachträge um den Jahreswechsel bis Januar angegeben ist, beziehen sich die Angaben jeweils auf das der Ausgabe vorhergehende Jahr. Im obigen Text oder den Anmerkungen sind eventuell hinter der Jahreszahl des Berliner Adressbuchs die Nummern (#) im digital.zlb.de-Verzeichnis angegeben. Bei dem Eintrag „Baustelle“ im Adressbuch ist nicht ein aktueller Bauplatz, sondern Bauland gemeint. Zudem sind in einigen Jahrgängen im Straßenteil nur die Bewohner, aber nicht Firmen aufgenommen.
  • Geänderte frühere Straßennamen sind zur unterscheidenden Kennzeichnung von bestehenden vorrangig kursiv angegeben.
  1. In der frühen Stummfilmzeit handelten die Streifen oft von lasziv erotischen Melodramen mit melancholischen schönen Schauspielerinnen, die Titel (aus den Programm-Ankündigungen einer Woche) hießen „Entsühnt“, „Die weiße Sklavin“, „Die Schicksale der Gräfin Eleonore“, „Das Pantherkätzchen“, „Die Geliebte des Chinesen“ oder von folkloristisch lustigen Themen wie „Die Schaffnerin der Linie 6“, „Wir lassen uns scheiden“, „Die Maikönigin“, „Prinzesschen Krinoline“ oder „Wie Axel ein Kostüm bekam“. Vielfach erhielten diese Filme wegen der erotischen Szenen Jugendverbot. Die Titelauswahl entstammt dem „Schöneberger Tageblatt“ vom März 1916.
  2. Letztlich wurden Handjerystraße 63 und 64, sowie die gegenüberliegenden Gebäude zur Ecke Schmiljanstraße, sowie Schmiljanstraße (damals Kirchstraße) 14 zerstört und nach dem Krieg beräumt.
  3. Subdirektor Endom hatte noch 1918 sein Büro in der Lindenstraße und wohnt bis 1917 im Haus Rheinstraße 72, das ebenso wie die Bachestraße 13 unter Zwangsverwaltung stand. 1918 ist er in der Varziner Straße 4 III. Stock gemeldet. Der Verbleib von Martin Alexander ist aus dem Adressbuch nicht zugänglich. 1918 hat das Eckhaus Kaiserallee/ Bachestraße einen neuen Besitzer, zum Kino gibt es keinen Bezug mehr.
  4. Telefunken-Schallplatte (Deutsche Weihnacht: Großes Weihnachtslieder-Potpourri) aufgenommen am 26. September 1933 bezeugt Edgar Fuhrhop als Producer (neben Herbert Grenzebach; Walter Labenski; Seeland), Orchester Hans Bund (1898–1982) Berlin, Orgel: Ernst Fischer, Aufnahmeort Sing-Akademie (Unter den Linden 5).
  5. Edgar Fuhrhop Apparatebau K.G.: Baut um 1947/48 zumindest ein Kohle-Mikrofon. Das Museum für Kommunikation in Frankfurt führt das Modell als 1930 gebaut (Stand April 2010). Die Apparatebau K.G. Berlin-Lichtenrade führt als Logo zwei große Buchstaben E und F übereinander für Edgar Fuhrhop.
  6. Kommunales Kino erläutert der Bundesverband Kommunale Filmarbeit (von dem die 'Freunde der Deutschen Kinemathek' Gründungsmitglied sind) wie folgt: „Ebenso wie Literatur, Bildende Kunst und Theater sollen Filme jenseits kommerzieller Zwänge allen zugänglich sein. Wie Büchereien, Opernhäuser und Museen sollen Kinos ihren festen Platz im öffentlichen Leben haben - auch mit öffentlicher Förderung.“ Die „Freunde der Deutschen Kinemathek“ haben sich zum Ziel gesetzt „die Filmbestände der kurz zuvor ins Leben gerufenen Deutschen Kinemathek der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und darüber hinaus auch mit den Filmen anderer Archive sowie mit zeitgenössischen Filmen eine kontinuierliche filmkulturelle Arbeit zu leisten.“
  7. „Fritz Staar reiht sich in den Kreis der Senioren der deutschen Filmtheater-Besitzer ein. Er vollendete am 16. Mai [1952] das 75. Lebensjahr. Seit 43 Jahren [1911] ist er in der Branche unermüdlich tätig. Fritz Staars Liebe zu Berlin und sein Glaube an die Existenz der umkämpften Stadt können kaum stärker dokumentiert werden als durch die Tatsache, daß er nach dem Verlust des größten Teils seines Theaterparks wieder in Berlin seine Arbeit aufnahm. Die Arkadia-Lichtspiele sind ein Schmuckkästchen, die Meraner-Lichtspiele konnten zurück erworben werden, und am 1. Mai dieses Jahres kamen die Lumina-Lichtspiele in Schlachtensee hinzu. Wir wissen von dem Vertrauen und der Achtung, die Fritz Staar von seinen Kollegen und Mitarbeitern entgegengebracht werden. Wir wünschen dem Pionier der Theaterbranche ehrlichen Herzens alles Gute.“ Quelle: Der neue Film 38–39/1952
  8. „Die Lichtspiele im Mozartsaal am Nollendorfplatz, die das erste elegante Kinotheater Gross-Berlins waren und vor Einführung der Schöneberger Lustbarkeitssteuer (1912) auch sehr gut florierten, sind jetzt ein Opfer dieser Lustbarkeitssteuer und wohl auch der ungünstigen Lage der Kinotheater überhaupt geworden. Infolge der ausserordentlich hohen Sätze der Schöneberger Kinematographensteuer war das Theater gezwungen, beim Magistrat Schöneberg die Stundung der Steuern zu beantragen, was auch genehmigt wurde. Trotzdem ist es dem Theater nicht gelungen, seinen Betrieb wieder gewinnbringend zu gestalten. Über das Vermögen der der Lichtspiele G.m.b.H. Mozartsaal wurde am 15. d. M. die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt, wegen Mangels an Masse ist jedoch die Eröffnung des Konkurses abgelehnt worden.“ In: Germania, 21. Juli 1914
  9. Platzanweiserinnen waren immer in Kostümen gekleidet, die zum jeweiligen Filmthema passten. 1925 gab es die Premiere des ersten UFA-Tonfilms „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, der aber wegen technischer Mängel ein Misserfolg war.
  10. „Am 4. Dezember 1930 fand vor geladenem Publikum die deutsche Erstaufführung des Films Im Westen nichts Neues statt. Da dieser Film den Nationalsozialisten ideologisch nicht passte, wurden Proteste gegen den Anti-Kriegsfilm organisiert: Als dieser dann tags darauf anlief, setzten SA-Leute weiße Mäuse aus und legten Stinkbomben, pöbelnde Reichstagsabgeordnete der NSDAP nutzten ihre parlamentarische Immunität aus, um das Publikum aus dem Haus zu ekeln. An den folgenden Tagen konnten die Vorführungen im Mozartsaal nur unter massivem Polizeischutz stattfinden. Die Kampagne hatte Erfolg: Bereits am 11. Dezember 1930 verbot die Oberste Filmprüfstelle die Vorführung des Films.“ nach Kinowiki In: Peter Boeger: Architektur der Lichtspieltheater in Berlin: Bauten und Projekte 1919–1930. 1993, ISBN 3-922912-28-1
  11. Das Kino 'Notausgang', sorgte nicht nur jahrzehntelang für ein Programm par Excellence, sondern konnte auch auf einen einmaligen Stammgast zurückblicken, der seit 1986 im ersten Platz der achtzehnten Reihe saß. Ernst Lubitsch. Der damalige Betreiber Gunter Rometsch hat seinem Kinoidol ein Denkmal gesetzt und gleichzeitig dem Berliner Kinopublikum die Werke Lubitschs zum Teil zum ersten Mal gezeigt.
  12. 1985, drei Jahre nach seiner Übernahme durch die Yorck-Gruppe, wird das Programm nahezu ausschließlich auf englischsprachige Filme in ihrer Originalfassung umgestellt – eine echte Errungenschaft, denn bislang liefen OVs nur in den nicht-öffentlichen Kinos der Alliierten. Aber auch jene, die einen Almodóvar oder einen Chabrol lieber im Original sehen möchten, kommen hier auf ihre Kosten. Und wer nach dem Film noch leicht berauscht vor dem Eingang an der Hauptstraße nahe dem S-Bahnhof Schöneberg steht, findet gleich um die Ecke Aufnahme in einer der vielen schönen Lokalitäten des Akazienkiezes. Aus: odeon-history
  13. „Zu schlimmen Auftritten kam es […] Sonnabend abends gegen 8 1/2 Uhr vor dem Palast-Theater in Schöneberg, Hauptstraße 36, gelegentlich einer Pfändung, die seitens des Schöneberger Magistrats gegen den Besitzer des Kinotheaters, Marbach, vorgenommen wurde. […] Der Kinobesitzer Marbach, der an der Spitze der Bewegung der Schöneberger Kinobesitzer gegen die Einführung der Kinematographensteuer stand, betreibt in der oben erwähnten Strasse ein Kino, das auf den Namen seiner Frau geht. Pfändungen wegen Kinosteuerbeiträge fallen in der Regel bei M. fruchtlos aus, da alle Vermögenswerte auf dritte Personen überschrieben sind. Es war aber dem Magistrat durch die Anzeige einer früheren Kassiererin Ms. bekannt geworden, dass M., der in notorisch guten Verhältnissen lebt, das an der Kasse sitzende junge Mädchen angewiesen hatte, nie Geld in dieser zu lassen, damit er jederzeit gegen Pfändungen geschützt sei. Am Sonnabend erhielt der Vollziehungsbeamte D. seitens der Schöneberger Behörde den Auftrag, abends zwischen acht und neun Uhr die Kasse des Kinotheaters zu pfänden. D. fand nur 2 Mark vor, und bald darauf erschien Marbach und erklärte dem Beamten, dass er ihn, wenn er das Lokal nicht sofort verlasse, hinauswerfen lassen würde.[…]“ In: Berliner Börsen-Courier, 28. August 1912, Nr. 402: Die verweigerte Kinosteuer
  14. Die Bülowstraße gehörte zu den Umfassungsstraßen Berlins bis 1864 mit dem Namen Gürtelstraße. Diese Bezeichnung kommt von dem Gürtel der das Weichbild Berlins zu den Vororten bildete. Die Kreuzung mit der Potsdamer Straße liegt am U-Bahnhof Bülowstraße.
  15. „Die Beschäftigung von Musikern in Kinematographentheatern hat einen so grossen Umfang angenommen, dass sich der Verein Berliner Musiker veranlasst gesehen hat, einen besonderen Tarif für Kinomusiker festzusetzen. Bei Verträgen auf bestimmte Zeit soll, bei fünfstündiger täglicher Spielzeit, für die erste Stimme eine Monatsgage von 225 Mark, für die zweite eine solche von 210 Mark gezahlt werden. Für jede weitere Stunde ist ein Zuschuss von einer Mark zu erheben. Bei Kino-Aufnahmen ist für die Stunde und Person eine Entschädigung von drei Mark zu verlangen. Die Aufnahmezeit muss mindestens mit zwei Stunden berechnet und voll bezahlt werden.“ In: Tarif der Kino-Musiker In: Berliner Börsen-Courier, 1. April 1913, Nr. 150.
  16. Das Gebäude in der Nürnberger Straße 50–55 wurde 1928–1932 nach Plänen der Architekten Richard Bielenberg und Josef Moser im Auftrag des jüdischen Geschäftsmanns Heinrich Liemann errichtet, als Bürogebäude mit Ladenfront konzipiert. Das 150 Meter lange Gebäude zählt zu den wichtigsten Bauten der Neuen Sachlichkeit in Berlin. Der Tunnel der U3 erforderte Maßnahmen bei der Fundamentierung. Der Femina-Ballsaal lag im Quergebäude im Hof und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, während in den Büroetagen sich die Monopolverwaltung für Branntwein befand. Dieses Haus wurde nach dem Krieg als Tauentzien-Palast benannt, in Erinnerung an das zerstörte Gebäude benachbarte Gebäude am Tauentzien. Teilweise nach: Über die Femina und den Tauentzien-Palast auf grammophon-platten.de
  17. Kleiner Abriss zum Haus Hauptstraße 11: „Ursprünglich war die Hauptstraße die Verbindung zwischen Berlin und der Residenzstadt Potsdam. Als diese als Chaussee angelegt wurde, war Schöneberg noch ein Ackerdorf. 1861 reichte Berlin bis ans Dorf Schöneberg und ein Teil der Schöneberger Flur war eingemeindet worden. Das Dorf Schöneberg wandelte sich innerhalb von 30 Jahren zu einer mittelgroßen Stadt. Die ehemaligen Bauern machten große Gewinne durch den Verkauf ihrer Grundstücke an Bodenspekulanten und bauten sich mondäne Villen an der Hauptstraße („Millionenbauernvillen“). Die Gemeinde Schöneberg und Steglitz und Friedenau wollten nun die alte Landstraße in ein Prachtstraße umbauen. Ab 1895 war jeder Neu- oder Umbau prächtig und ‚zeitgemäß geschmackvoll‘. Schöneberg erhielt 1898 die Stadtrechte.“
  18. „Das Kino bislang in allerlei provisorischen Räumen, leerstehenden Läden, verkrachten Konzertsälen untergebracht, fängt nun an, selbständig zu werden. Es hat sich als Massenerscheinung durchgesetzt für unser Gesellschafts- [Gesellschaftsleben] und Wirtschaftsleben ist die Filmerei zu einer Notwendigkeit geworden; nun erleben wir auch, wie dieses Massenbedürfnis sich umsetzt in architektonische Form. Am Nollendorf-Platz in Berlin ist in diesen Wochen ein Haus in Betrieb genommen worden, das als Kino-Theater eigens gebaut worden ist. Es ist wohl das erste Bauwerk dieser Art, die erste einheitliche Architekturlösung für den Begriff ‚Lichtspielbühne‘ […] Die Kinounternehmer sind, wie man hört, nicht Besitzer des Baugrundes. Der Bau, den sie aufführen liessen, muss in einer gewissen Anzahl von Jahren abgeschrieben sein, weil er dann, ähnlich wie die Ausstellungshallen am Zoo, dem Bodenbesitzer anheim fällt. […] Man nahm also Kunststein, liess sogar einzelne, von einem rühmlichst bekannten Bildhauer modellierte Füllungen giessen, setzte auf das Ganze ein grün angestrichenes Blechdach und liess in dem mit Holz verkleideten Zuschauerraum die alte Technik der plastischen Papiermaché-Ornamentik wieder aufleben. […] Oskar Kaufmann, ist eben dabei, den Berliner und Wiener Freien Volksbühnen eigene Schauspielhäuser zu errichten […] Die beiden Amerikaner, die hier die Unternehmer machen, sind im Gegensatz zu den Leuten von dem Marmorhaus am Kurfürstendamm nicht zu irgend einem Architekturunternehmer gegangen, […] Der Raumbedarf ist ziemlich bescheiden. Man braucht eine Zelle für den Operateur, eine weisse Bühnenwand, auf die er seine Schattenbilder projiziert, den Zuschauerraum und eine Kassenhalle. Es liesse sich also, wenn das Gelände gerade geschnitten ist, mit einem einfachen Kubus auskommen. Nach aussen hin ergeben sich vier glatte Wände, die nur durch die Eingangspforten unterbrochen sind. Fenster sind für das Kino unnötig, wenn man will, nur störend für einen Betrieb, der jeden Lichtstrahl von aussen abwehren möchte. Kaufmann […] gliedert die Seitenfronten mit einer ganz leichten, kaum aus der Fläche hervorspringenden Pfeilerprofilierung in fünf Felder. Diese Felder sind eingefasst von einem ebenfalls in der Fläche gehaltenen ornamentalen Rahmen, der, nebenbei bemerkt, von Franz Metzner modelliert und in Kunststein gegossen worden ist.“ (Paul Westheim: Der erste Kino-Bau - Ganz aus Betonwerkstein. In: Tonindustrie-Zeitung 1913 (37) Nr. 45, S. 597–599)
  19. Der Film war jedoch ein kommerzielles Fiasko: Er wurde nach der Premiere am 10. Januar im Ufa-Palast am Zoo in nur einem einzigen Berliner Kino aufgeführt – dem UFA-Pavillon am Nollendorfplatz – und zog dort bis zum 13. Mai 1927, dem Schwarzen Freitag in Berlin, lediglich 15.000 Zuschauer an. Allerdings war es bis heute der einzige Ort, an dem dieser Film in seiner Originallänge von zweieinhalb Stunden gezeigt wurde.
  20. Zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an Laien 1888 gegründet, ist seit 1962 der Standort in der Nähe des Wittenbergplatzes, wo der vorhandene Altbau des Jüdischen Logenhauses und der späteren Reichsfilmakademie durch einen Neubauteil mit dem großen Humboldt-Saal ausgebaut wurde.
  21. Der Saaltrakt befindet sich im Hofbereich. Vom Hof führen drei große Eingänge in den mit Emporen und einer Bühne ausgestatteten Festsaal. Im Untergeschoss gab es einen Bierkeller, zwei Kegelbahnen und eine Badeanstalt mit verschiedenen Dampfbad- und Massageräumen. Das öffentliche Bad ist noch heute in Betrieb. Im nördlichen Gebäudetrakt (Dorfstraße 22) war das Restaurant „Zum Kurfürst“ untergebracht, zu dem zwei weitere Säle gehörten.
  22. Die Schwerinstraße (seit 1931: Machonstraße 17) hieß bis 1907 Zimmerstraße und war in der Lage parallel zur Chausseestraße (seit 1950: Mariendorfer Damm) zwischen Wiesenweg (seit 1907: Markgrafenstraße) und über die Bergstraße (seit 1927: Prühßstraße) in die Richterstraße vorgesehen. Graphisch auf dem Plan von Mariendorf. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 255. Mit der Umbenennung 1907 in Schwerinstraße kam (im Adressbuch aufgenommen) das Bauland nordwärts zur Markgrafenstraße noch hinzu. Die entsprechend Eintragung lautet hierbei: Schwerinstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1909, V., S. 275. „←Kurfürstenstraße→ 75–77: Bauland, 78: neun Mieter im Haus von Zimmermeister Machguth ←Strelitzstraße→ 79: siehe Strelitzstraße 18 Mietshaus der Gesellschaft für Bauausführungen und Grundstücksverwertung mbH, 80–83: Bauland, ←Markgrafenstraße→“.. Zur Person Bartoll ist noch anzumerken: Bartoll. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I., S. 90. „Witwe Minna Bartoll, geb. Gerloff, NW40 Platz vor dem Neuen Tore 6 II“.
  23. Die Nummerierung der Berliner Straße in Tempelhof änderte sich zwischen 1909 in den 1920er Jahren von fortlaufend auf wechselseitig. Das Grundstück an der Südostecke Albrechtstraße Berliner Straße 84 um 1910 wurde zur Berliner Allee 130 und hat seit 1950 die Adresse Tempelhofer Damm 183. Das Kino in Tempelhof und der Wohnsitz von Bartoll in Mariendorf liegen 1,5 Kilometer auseinander, allerdings getrennt durch den damals neu eröffneten Teltowkanal, überbrückt durch die Stubenrauchbrücke. Zur Person Bartoll gibt es im Kino Wiki keine Hinweise.
  24. Was dort tagsüber gedreht worden war, wurde nachts entwickelt und kopiert, und am nächsten Morgen konnten die Muster vorgeführt werden zur Beurteilung, ob etwas wiederholt werden musste, oder ob die Atelierbauten abgerissen und durch neue ersetzt werden konnten. Außerdem wurde die Vorführung zur Kopienprüfung, für Kundenvorführungen und für die Ufa-Wochenschau genutzt, die dort Woche für Woche entstand.
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