U-Bahnhof Bülowstraße
Der U-Bahnhof Bülowstraße ist ein am 11. März 1902 eröffneter Hochbahnhof der U-Bahn-Linie U2 der Berliner U-Bahn. Im Bahnhofsverzeichnis der BVG trägt er die Bezeichnung Bs. Die Station ist in der Bülowstraße im Ortsteil Schöneberg gelegen, zwischen Potsdamer Straße und Steinmetzstraße. Wie auch die Straße ist der U-Bahnhof nach dem preußischen General Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz benannt. Die Station ist auf voller Länge überdacht; sie verfügt über zwei Aufzüge zu den Seitenbahnsteigen und gilt damit als barrierefrei.
Geschichte
Bruno Möhring entwarf diesen Bahnhof in der vornehmen Bülowstraße.[1] Zur Umfahrung der Lutherkirche wurde östlich der Station die sogenannte „Pastorenkurve“ gebaut.[2] Als Teil der westlichen Stammstrecke wurde die heute als Baudenkmal[3] geltende Hochbahnstation Bülowstraße im März 1902 offiziell eröffnet.
Rudolf Möhring, der Sohn Bruno Möhrings, plante 1929 die Verlängerung der Halle. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof stark beschädigt, später aber – etwas einfacher – wieder errichtet.[2]
Aufgrund des Baus der Berliner Mauer und der damit verbundenen Schließung des Bahnhofs Potsdamer Platz ging der Verkehr über die Hochbahnstrecke stark zurück. Da mit der Linie 1 über den 230 m nördlich gelegenen Bahnhof Kurfürstenstraße eine parallele Verbindung zwischen Nollendorfplatz und Gleisdreieck bestand, stellte die BVG 1972 den Verkehr über den Bahnhof Bülowstraße ganz ein. Im Hochbahnhof wurden Läden eingebaut und ausgemusterte U-Bahnwagen aufgestellt, die von 1978 bis 1991 als „Türkischer Basar“ genutzt wurden.[4] Im Juni 1991 wurden die Läden abgebaut und die alten U-Bahn-Wagen heruntergehoben und verschrottet.[5]
Im Dezember 1993 wurde der durchgehende Verkehr zwischen den Bahnhöfen Ruhleben und Vinetastraße wieder aufgenommen und damit auch der Bahnhof Bülowstraße für den U-Bahn-Verkehr wieder eröffnet. Im Jahr 2000 wurde die Linie U2 bis zum Umsteigebahnhof Pankow an der S-Bahn-Strecke nach Bernau verlängert.
- Strecke in Richtung Gleisdreieck mit „Pastorenkurve“, 1993
- Brücke über die Potsdamer Straße und Bahnhofshalle
- Bahnsteige
- Strecke in Richtung Nollendorfplatz
- Museumsstraßenbahnwagen Bauart TM 33 an der Haltestelle Türkischer Basar, 1988
Anbindung
Am U-Bahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten von der Linie U2 zu den Omnibuslinien M19, M48, M85, 106 und 187 der Berliner Verkehrsbetriebe.
Weblinks
- BVG-Umgebungsplan des Bahnhofs (PDF; 34 kB)
- Die Hochbauten der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn in Berlin. In: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 1903, Tafel 19
Einzelnachweise
- Ulrich Bücholdt: Bruno Möhring (1863–1929). Vom Brückenmännchen zum Städtebau., abgerufen am 27. November 2019.
- Berlins U-Bahnstrecken: Die Westliche Stammstrecke (Memento vom 21. Februar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 27. November 2019.
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Gedenktafel 100 Jahre Berliner U-Bahn – U-Bhf Bülowstraße. In: gedenktafeln-in-berlin.de, abgerufen am 27. November 2019.
- Jürgen Meyer-Kronthaler: Der Lückenschluß der U2 kommt voran. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 8/1991. Eigenverlag des Arbeitskreises Berliner Nahverkehr e. V., Berlin 1991, S. 172.