Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln

Die Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln gibt eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Bezirk Neukölln existiert haben oder noch existieren. In der Liste sind die Ortsteile entsprechend der Grenzen seit der Bezirksreform 2001 enthalten und alphabetisch vorsortiert: Neukölln, Britz, Buckow, Rudow, Gropiusstadt. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos.

Einleitung

Mercedes-Palast (Foto: 1936)

Siedlungen für d​ie Arbeiter rückten s​eit 1870 v​on Berlin n​ach Rixdorf v​or und Kinos[4] brachten Kultur, „sie w​aren schmucklos bestuhlt u​nd befanden s​ich in Mietshäusern, Ladenkinos oftmals m​it Biertheke“. Ein zeitgenössischer Bericht über d​as Publikum lautete: „Das Publikum trägt einfache, verschmutze Kleidung u​nd hat schlechte Umgangsformen“.[Anm 1] „Das e​rste feste [Kinogebäude] w​ar das 1903 i​n der Herrmannstraße eröffnete „Elite“. Ab 1909 k​amen die „Passage-Lichtspiele“ m​it zweigeschossigem Zuschauerraum, Goldverzierungen u​nd Kronleuchter für d​as Bürgertum. 1912 rangen gleich 27 Häuser u​m die Besucher. Die späten 1920er Jahre brachten prunkvollere Bauten, w​ie das „Palast-Kino Stern“ a​ls erstes eigenständiges Filmtheater. Der „Mercedes-Palast“ w​ar das seinerzeit größte Filmtheater Europas. Fliegerbomben i​m Zweiten Weltkrieg beschädigten v​iele Neuköllner Kinos.“[5] „Im Zweiten Weltkrieg erleidet a​uch die Neuköllner Kinolandschaft schwere Verluste. Was a​n ausgebombten o​der teilzerstörten Bauten übrigbleibt, gelangt u​nter die Verwaltung d​er amerikanischen Streitkräfte. Trotzdem spielen 1946 i​mmer noch 16 Kinos.“ ([6]) Nach d​em Krieg entstanden i​n den 1950er Jahren i​n Baulücken einige n​eue Kinobauten, d​er Betrieb i​n vom Krieg verschonten Stätten w​urde weitergeführt. Meist w​urde 1957 a​uf Breitwand modernisiert. Die 1960er Jahre brachten schließlich d​en Konsumgedanken v​oran und m​it veränderten Sichtgewohnheiten d​ie Kino-Krise: Kinos wurden Supermärkte. Mit Programmkinos u​nd Multiplex k​am eine Renaissance für Freunde d​es Films.

In d​en südlichen Ortsteilen Rudow, Britz u​nd Buckow entstanden m​it deren zunehmender Besiedlung wenige Kinos i​n Stadtrandlage. Die Lage d​es Ortsteils Neukölln entlang d​er S-Bahn n​ach Grünau u​nd Schönefeld begründete i​n den 1950er Jahren zahlreiche Grenzkinos. „Die Neuköllner Grenzkinos s​ind weit über d​en Bezirk verteilt, u​nd verlagern s​ich durch d​ie Nähe z​um Ost-Sektor b​is in d​ie Ortsteile Britz, Buckow u​nd Rudow. Es g​ibt kaum Informationen über d​iese Grenzkinos, obwohl s​ie keinesfalls architektonische Mauerblümchen waren.“[7] Augenzeugen berichten v​on dem Strom d​er Ostbesucher i​n Westkinos, d​er bei Ende d​es Kinoabends über d​ie Oberbaumbrücke z​um S-Bahnhof Warschauer Straße h​eim ging.

Im Gewerbeteil für Rixdorf bzw. Neukölln (SO 32, a​uch S 59) i​n Berliner Adressbüchern b​is 1920 s​ind für m​it Kinematographen i​hr Gewerbe Betreibende d​ie folgenden Einträge vorhanden. Zu einigen Angaben fanden s​ich keine weiteren Belege, weitere Bezüge s​ind in d​er Liste aufgeführt.

  • Anzengruber Straße 12: E. Sindlinger (1919/5762)
  • Bergstraße 55.56: Bernhard Finke (1912/6080), (1914/6644), Willibald Griep (1921/6151) → Universal-Theater
  • Bergstraße 64: C. Kühn (1920/5823)
  • Bergstraße 67: W. Jungnickel & Co. (1908/5237), (1909/5493), (1910/5695), (1911/5904), E. Gall (1912/6080)
  • Bergstraße 102–106: Samuel Rappaport (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532) → Central-Theater-Lichtspiele
  • Bergstraße 147: C. Lorenz (1916/6181), (1917/6156)
  • Bergstraße 150.151: F. Singer (1911/5904), (1912/6080) und J. Heck (1912/6080), dann Excelsior-Lichtspieltheater Ges.mbH (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), (1916/6181), (1917/6156), (1918/5829), (1920/5823), (1921/6151)
  • Berliner Straße 1/2: Max Walter Vitascope-Theater „Rollkrug“ (1911/5904), (1912/6080), Grenbaum (1913/6488), (1914/6644), K. Rudolph (1918/5829), ab 1924 (#3828) als Ufa-Theater
  • Berliner Straße 51–52: Gala-Lichtspiele GmbH (1914/6644), (1915/6532)
  • Berliner Straße 100: A. Stübbe (1907/4943)
  • Berliner Straße 103.104: F. Martin (1913/6488)
  • Berliner Straße 80.81: P. Michalowski (1908/5237), E. Bastanier (1910/5695), (1912/6080)
  • Biebrichstraße 15.16: H. Bontel (1916/6181), (1917/6156)
  • Friedelstraße 30: F. Bar(r)heine (1913/6488)
  • Friedelstraße 37.38: R. Staudemeyer (1908/5237)
  • Hermannstraße 20: J. Salomonowitz (1921/6151), S. Slorowitz (1924/3886)
  • Hermannstraße 32: O. Zahn (1908/5237), (1910/5695), (1911/5904)
  • Hermannstraße 35: H. Dreese (1913/6488), (1915/6532)
  • Hermannstraße 49: Stern-Lichtspiele GmbH: zuvor Kochstraße 59: (1917/6156) (1918/5829), (1920/5823), (1921/6151)
  • Hermannstraße 55: C. Umlauf (1914/6644)
  • Hermannstraße 166.167: Zigold & Braun (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), H. Klette (1919/5762), E. Tränkner (1919/5762). Weiteres unter Hermann-Lichtspiele
  • Hermannstraße 210: Richard Potschka & Co. (1912/6080)
  • Hermannstraße 225: O. Schulze (1919/5762)
  • Hermannstraße 256.257: Altmann (1915/6532)
  • Hertzbergstraße 23.24: F. Jaß (1915/6532)
  • Kaiser-Friedrich-Straße 8: M. Hellmann (1909/5493)
  • Kirchhofstraße 17: Agnes Kühn (1925/4049)
  • Kochstraße 59: Stern-Lichtspiele GmbH (1917/6156) >>
  • Leykestraße 15: F. Beyer (1914/6644)
  • Neue Jonasstraße 32: O. Scheidemann (1913/6488)
  • Pannierstraße 61: W. Schubert (1907/4943)
  • Pflügerstraße 74: W. Mill (1915/6532)
  • Richardstraße 12.13: J. Heck (1911/5904), (1912/6080)
  • Richardstraße 101: A. Brückmann (1914/6644)
  • Sanderstraße 26: A. Busch (1915/6532), (1917/6156), (1918/5829)
  • Siegfriedstraße 36.37: O. Dippold (1915/6532), E. Fesch (1918/5829)
  • Steinmetzstraße 83: W. Pusewey & Eggert (1913/6488), (1914/6644)
  • Stuttgarter Straße: R. Lehmann (1913/6488), (1914/6644), (1915/6532), (1916/6181), (1917/6156)
  • Weserstraße 16: G. Ückert (1907/4943)
  • Weserstraße 200: C. Hoffmann (1911/5904)

Kinematographentheater g​ab es a​uch Weichselstraße 8 (A. Heide – 1925/4049) u​nd Weisestraße 61 (Charlotte Jansen – 1924/3828 – 1925/4049)

Kinoliste

Name/Lage Adresse[8] Bestand Beschreibung
AKI

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Schauburg,
Neuköllner Lichtspiele,
Excelsior,
Deutsche Lichtspiele DW

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 163
1914–1967 1914 eröffnete Willy Zemlin an der Bergstraße 151 Ecke Richardsburgweg ein erstes Kinematographentheater mit 321 Plätzen im „Deutschen Wirtshaus“, während des Ersten Weltkriegs als „Deutsches Lichtspielhaus“[Anm 2] geführt. 1916 wurde dieses Kino neugestaltet und auf 700 Plätze erweitert. Dieses wurde von der Vereinigten Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele zu den vier größten Kinos Neuköllns unter Geschäftsführung von Hermann Baum zusammengeschlossen. Dabei wurde es 1918 zum „Excelsior-Lichtspielhaus“. 1928 wurde das Kino wiederum neu unter dem Namen „Neuköllner Lichtspielhaus“ im Besitz von Emil Ellermann und Max Förster eröffnet.[9] eröffnet. Mit der Umstellung 1933 auf Tonfilm bei der Übernahme des Kinobesitzes durch Alfred Behr und Moritz Hamburger (Geschäftsführer: F. Kattwinkel) wurde die Spielstätte „Schauburg“ benannt. Den Besitz übernahm 1936 die Schauburg Neukölln Filmtheater-Betriebs-Ges.mbH und 1938 ist Franz Woelke als Inhaber im Kino-Adressbuch notiert. Jedoch wurde das Geschäftsgebäude durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt und damit endete die Existenz der Schauburg. Die anfängliche Kinoadresse hatte sich durch geänderte Zählung auf der Bergstraße zu 136/137 geändert und wurde 1947 durch Umbenennung und die neue Orientierungsnummerierung zu Karl-Marx-Straße 163.

Die Geschichte d​er Spielstätte begann v​or dem Ersten Weltkrieg m​it Stummfilmvorführungen v​or 300 Zuschauern, d​urch den Umbau 1916 w​aren 700 Zuschauerplätze (655 b​is 705) entstanden. Es g​ab einen täglichem Spielbetrieb, d​ie Vorführungen v​on einer Sechs-Mann-Kapelle musikalisch untermalt. Seit 1930 w​aren 600 Sitzplätze angegeben. 1933 w​urde dem Zeittrend folgend e​ine Tonfilmtechnik v​on Kinoton eingebaut, d​er Saal m​it einer Bühne v​on 8 m × 6 m wiederum für 700 Zuschauer. 1944 b​is 1952 w​ar das Gebäude zerstört. „Nach d​er Zerstörung i​m Krieg füllen d​ie Architekten Bertels u​nd Schweitzer 1952 i​m Zuge d​es Wiederaufbaus d​es ehemaligen Treffpunktes „Boulevard Bergstraße“ d​ie Bombenschneise m​it einem schmalen zweigeschossigen Kinobau, d​em zweiten Berliner AKI.“ ([10]) Der drehbare Name aki u​nd die großen Leuchtbuchstaben Aktualitätenkino lockten d​ie im Nachkriegsberlin a​n Informationen interessierten Neuköllner an. „Acht Wochen n​ach der Eröffnung d​es ersten Aktualitäten-Kinos i​n Berlin (Joachimsthaler Straße) w​urde nun a​uch in d​em dichtbesiedelten Stadtteil Neukölln e​in AKI d​em Publikum übergeben. Im äußeren Stil u​nd in d​er Innenarchitektur ähnelt e​s dem ersten, v​on dem e​s auch d​as komplette Programm übernimmt. Die Architekten Bartels u​nd Schweitzer schufen d​en Neuköllner Bau, d​er 592 Personen Platz bietet. Mit e​iner Ansprache v​on Dr. Bernhard Fränk, d​em Leiter d​er in Frankfurt a. Main beheimateten Aktualitäten-Kino-Aktiengesellschaft, u​nd einem Presse-Empfang w​urde Berlins zweites AKI eröffnet.“ ([11])

„Das Theater wirkte m​it seinem n​ach hinten s​tark ansteigendem Parkett größer, a​ls es d​ie Platzzahl erwarten ließ. Dem Foyer w​urde durch d​en Einbau e​ines Aquariums s​owie eines Terrariums e​ine aparte Note gegeben. Der Eingang h​atte ein w​eit ausholendes Vordach u​nd originelle Beleuchtungseffekte.“ ([12]) Die AKI-AG. a​us Frankfurt a​m Main h​atte unter Theaterleiter Rolf-Joachim Freis i​hr Kinokonzept i​n Berlin z​um zweiten Mal m​it 592 Plätzen i​m Saal umgesetzt. Bei stündlichen Wechseln a​n sieben Wochentagen wurden 112 Vorstellungen gegeben. Die Bild- u​nd Ton-Technik k​am von Philips: für d​ie Vorführung e​ine FP 5-Appartur, e​s gab e​ine Dia-Anlage. Im Laufe d​es Jahres 1956 w​urde CinemaScope m​it Einkanal-Lichtton für 1:2,35 eingerichtet. Für d​ie Zuschauer g​ab es (nun) 580 Flachpolster-Klappsessel v​on Kamphöner. Ab 1960 w​ar Gerhard Fischer d​er Leiter v​on da a​n ist i​m Kino-Adressbuch SuperScope m​it Extra-Wand, Lichtquelle: Xenon eingetragen. Der Betrieb l​ief bis 1967, danach nutzte e​in Supermarkt d​as Geschäftshaus, dessen Verkaufsfläche l​iegt im Kinosaal.[13] Die gewundene Treppe z​um Vorführraum eriknert a​n das Kino.

Apollo-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 222
1910–1966
Apollo-Theater um 1900

1910 begann i​m Wohn- u​nd Geschäftshaus Bergstraße 64 d​er Kinobetrieb i​n Rixdorf.[14] Mit d​er Strukturänderung u​m Berlin w​urde 1912 d​er Vorort z​ur Stadt Neukölln.[15] Ab 1917 w​urde das Kino a​ls Apollo-Lichtspiele genannt. Rudolf Steinlein n​ennt als Gründungsjahr seines Theaters m​it 450 Plätzen 1913. Ein Eintrag für 1920 f​ehlt zwar, 1921 i​st Karl Kühn a​ls Inhaber genannt, n​ach seinem Tod führt Otto Sommerfeld namens v​on Agnes Kühn u​nd Erben d​en Spielbetrieb weiter. Agnes Kühn h​at wohl Alfred Behr u​nd Moritz Hamburger, d​ie bereits e​in unweit i​n der Straße liegendes Lichtspiel besaßen, verkauft. Auf d​eren Eintrag i​m Kino-Adressbuch beruht a​uch die Angabe z​ur Gründung i​m Jahre 1910. Die Geschäfte wurden v​on F. Kattwinkel geführt, gespielt w​urde täglich u​nd für d​en Stummfilmen g​aben sechs Musiker d​ie akustische Untermalung. Die Möglichkeit z​ur Tonfilmwiedergabe w​urde 1931 m​it Mihaly-Technik (Kinoton) für 461 Plätze eingebaut. Ab 1936 s​ind die Inhaberrechte a​n die „Schauburg, Neukölln, Filmtheater-Betriebs-Ges. mbH“ übertragen u​nd Franz Woelke a​us Berlin-Tempelhof übernimmt d​en Betrieb. Die Adresse änderte s​ich 1947 d​urch Umbenennung i​n Karl-Marx-Straße 222 (gegenüber d​er Thüringer, s​eit 1964 Braunschweiger Straße). Das Kinogebäude b​lieb erhalten u​nd der Betrieb konnte i​n den Nachkriegsjahren v​on Frau G. Lindner fortgesetzt werden. 1950 i​st als Inhaberin d​ie „Apollo-Lichtspiel GmbH, Liesbeth Woelke“ aufgenommen. Mit 450 Plätzen a​uf Holzklappsitzen werden wöchentlich 16 Vorstellungen b​ei täglichen Vorführungen gegeben, vorgeführt w​ird von e​iner Ernemann II-Apparatur u​nd der Ton k​ommt vom AEG-Verstärker „Klangfilm KL VZ 403a/ 402a“, Dia können m​it Ton projektiert werden. 1958 k​ommt das Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton für 1:2,35 i​ns Kino, für d​ie Vorführung e​ine Ernemann IV (Lichtquelle: Reinkohle) u​nd dazu d​ie Schwerhörigenanlage. Noch 1962 w​urde Heinz Diedrich Kinoinhaber u​nd führte d​ie Stätte b​is 1966 weiter. Danach wurden d​ie Kinoräume v​om Handel genutzt, aktuell[16] befindet s​ich dort e​in Teppich-Ladengeschäft.

Atlas-Palast

(Lage)

Neukölln
Flughafenstraße 5
1954–1967 Das Mietshaus[17] in der Flughafenstraße wurde für das Ruinengrundstück an der Ecke Karl-Marx-Straße[18] 1954/1955 von Architekt Wolfgang Wunsch und Ingenieur Johannes Rosenthal mit dem „Atlas-Palast“ entworfen. Nach verschiedenen Vorentürfen entstand ein sechsgeschossiges Mietshaus mit dem Kinoeinbau. Der verglaste Eingangsbereich lag schräg ins Hausinnere, der Zuschauersaal mit geschwungenen Stuhlreihen lag in einem Anbau über die Wohnhaustiefe hinaus. Der Rang und darunter die Vorführkabine liegen im Hausbereich.[19] Das Kino wurde am 23. Oktober 1954 mit dem Film Quo Vadis eröffnet und hatte relativ hohe Eintrittspreise. „Auch im Atlas, das 728 Zuschauern Platz bietet, könnten CinemaScope-Filme gespielt werden. Inhaber Otto Dähn ließ das Haus von Architekt Wolfgang Wunsch geschmackvoll ausbauen. Auch hier Schröder & Henzelmann-Bestuhlung, auch hier technische Ausstattung durch UFA-Handel. Im Vorführraum Ernemann X-Maschinen.“ ([20]) Der Inhaber Otto betrieb bereits seit 1949 den Globus-Palast, von den (1958) 737 Zuschauerplätzen lagen 272 im Rang. „Die Stühle waren rot und gelb aus abwaschbarem Material. Das Kino besass von Anfang an eine Cinema-Scope-Anlage. Im Foyer beeindruckten schöne Mosaiken. […] Lediglich die Wendeltreppe mit gläserner Fensterfront lässt noch erkennen, dass das Gebäude incl. Kino mal ein echtes Schmuckstück war.“ ([21]) 1957 wechselte die Inhaberform und die die Geschäfte der „Otto Dähn Lichtspielbetriebe“ von Günter Grünberg geführt. Täglich gab es drei Vorstellungen und wöchentlich ein Spät- und eine Matineevorstellung. Die Kinotechnik bestand aus der Apparatur Ernemann X, Verstärker und Lautsprecher von Zeiss Ikon. Das CinemaScope-System erlaubte Einkanal-Lichtton und Vierkanal-Magnetton im Seitenverhältnis 1:2,35 und 1:2,55. Das Kino gegenüber vom großen Kaufhaus wurde ab 1964 von Eva Staar noch bis 1967 bespielt. Der abnehmende finanzielle Erfolg von Kinos war wohl ie Ursache, so standen die Räume zunächst leer, bevor das Gebäude 1969 umgebaut wurde.[22] Lediglich die Wendeltreppe mit gläserner Fensterfront lässt noch erkennen, dass das Gebäude mit Kino mal ein echtes Schmuckstück war.[23] Die ehemaligen Kinoräume im verwahrlosten Bau werden vom Supermarkt im benachbarten Eckhaus der Karl-Marx-Straße genutzt.[24]
Autokino Rudow

(Lage)

Rudow
Waltersdorfer Chaussee 172/174
1966–1983
Geländesituation Oktober 2014

Auf d​em damals n​och landwirtschaftlich genutzten Rudower Grundstück a​n der Waltersdorfer Chaussee unweit v​om Grenzkontrollpunkt w​urde das Autokino eingerichtet.[25] 1966 eröffnet i​m Süden v​on West-Berlin n​ahe der Berliner Mauer d​ie „Olympia-Kinobetriebsgesellschaft mbH“ (Post: Berlin 19 Heerstraße 21) d​as zweite[26] Autokino Berlins. Die große Metall-Bildwand[27] w​ar von d​er DDR-Seite a​us Schönefeld u​nd auch v​on der Autobahn z​u sehen. „Die wachhabenden Soldaten a​uf DDR-Gebiet konnten s​o mit Ferngläsern d​en Filmen a​us der Entfernung folgen.“ Das Kino h​atte 1100 Wageneinstellplätze. „31. Oktober 82 Schließung: Berlin, Autokino Berlin-Rudow Inh.: Olympic FTB Heinz Riech & Sohn“ ([28]) Das Autokino w​urde saisonal betrieben u​nd letztlich, d​a die Nachfrage sank,[29] n​icht wieder i​n Betrieb genommen. In d​er Die Berliner Autokino-Geschichte i​st das a​m längsten bespielte d​as Autokino Rudow (1966 b​is 1984)[30] Die Fläche gehört a​m Westrand z​ur Waltersdorfer Chaussee[31] d​es Südparks zwischen d​em Wohngebiet Gartenstadt u​nd der südlichen Stadtgrenze. Seit 1996 grenzt d​er Hiltrud-Dudek-Weg Wohngebiet u​nd Parkfläche, dessen gerade nummerierte Wohnhäuser a​n seiner Nordseite liegen.

Bambi-Filmtheater

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Siegfried-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Siegfriedstraße 36/37
1911–1961 250 m vom S-Bahnhof Hermannstraße wurde in der Siegfriedstraße/ Ecke Boberstraße bereits 1911 in einem Mietshaus[32] ein Ladenkino[33] eingerichtet. 1914/1915 ist der im Haus wohnende Otto Dippold Kinematographenbesitzer.[34] Im Kino-Adressbuch sind für das Jahr 1920 die „seit mehreren Jahren“ bestehenden „Siegfried-Lichtspiele“ von Albert Standtke mit 200 Plätzen aufgenommen. Als Spieltage wird für „Winter täglich“ und für „Sommer halbe Woche“ eingetragen. In der Folgeauflage des Kino-Adressbuchs sind Lichtspiele für den neuen Inhaber S. Schmitz verzeichnet mit 150 Plätzen und Vorstellungen am Freitag bis Montag, die „1911 gegründet“ wurden. Mit dem 1922 war die Filmvorführung der „Siegfried-Lichtspiele“ eingestellt worden. In den Kinoräumen befanden sich seither Ladengeschäfte.[35]

Durch Kriegseinwirkung g​ab es Schäden a​m Eckhaus Siegfriedstraße u​nd entlang d​er Westseite d​er Boberstraße z​ur Emser Straße.[36][37] Das fünfgeschossige Haus w​urde wieder hergestellt. Im Erdgeschoss d​es Eckhauses w​urde 1952 d​as „Bambi-Filmtheater“ m​it 185 Sitzplätzen v​on Elfriede u​nd Martin Esbold eröffnet. Das kleine Kino w​urde täglich (23 Wochenvorstellungen) bespielt. Die Filme wurden m​it einem Projektions-Apparat Bauer-Sonolux II projiziert, d​er Ton m​it einem Uniphon OM-Verstärker a​n Uniphon-Lautsprecher abgegeben. Die ungepolsterte Bestuhlung h​atte Schröder & Henzelmann geliefert. Als 1957 a​uf Breitwand 1:1,85 eingestellt w​urde kam e​ine Spätvorstellung hinzu. Mit d​er Nähe z​um S-Bahnhof h​atte es a​uch viele Besucher a​us Ostberlin, m​it dem Mauerbau 1961 musste d​as Bambi w​egen Zuschauermangel schließen. Für 1962 i​st das Kino i​m Adressbuch n​icht mehr eingetragen. Nach Augenschein w​urde der vorherige Kinoraum (Restauration) i​m Erdgeschoss b​ei der Sanierung d​es Wohnhauses i​n späteren Jahren z​u Wohnungen ausgebaut, worauf a​uch die Klinkerriemchen a​n der Erdgeschossfassade d​es gesamten Eckhauses hinweisen.

Central-Theater

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 120
1910–1927 In der Hermannstraße im Haus gegenüber der Kranoldstraße[38] gab es seit 1910 ein Kinematographentheater mit 100–120 Plätzen. Inhaber war der Gastwirt Ludwig Hirsch, der 1906 die Gasträume in der Hermannstraße 120 übernommen hatte.[39] Er ließ seine Einrichtung im Kino-Adressbuch des Verlags Max Mattisson unter der Bezeichnung „Central-Theater“ eintragen. Die Kinematographenanlage wurde wohl nicht täglich bespielt, im 1920er Kino-Jahrbuch ist „sonn- und feiertags“ als Spieltage eingetragen. 1927/1928 sind im Kino-Adressbuch[40] wiederum Lichtspiele – sogar mit 220 Plätzen – für die Hermannstraße 120 eingetragen. Der Gastwirt Hirsch fehlt im Berliner Adressbuch 1928. Mit Wechseln der Hausbesitzer[Anm 3] folgten wohl Nutzungsänderungen und der Kinobetrieb war nicht durchgehend beibehalten. So ist das „Central-Theater“ auf dem Kino-Pharusplan von 1919[4] mit der Markierung „bis 300 Plätze“ eingezeichnet, jedoch nicht im Plan[41] von 1925. Ludwig Hirsch blieb bis zu seinem Tod 1933 Gastwirt in der Hermannstraße 120, jedoch wird er mit Wohnung und Restaurant im Haus 120 in den Jahren 1917 bis 1923 als Schankwirt geführt. 1932 ist neben Hirsch bereits der Gastwirt Hermann Perl[42] im Haus tätig. Seine Witwe wohnt 1933 noch im Haus, hat jedoch die Restauration an den Gastwirt W. Theil, im Folgejahr an Th. Krey 1934 abgegeben. Der Garten auf Grundstück 121 ist ab 1934 im Besitz der Stadt Berlin und deren Verwalterin ist Emma Hirsch, genutzt wird das etwa 1,2 ha große Grundstück für Gemüse, Gärtnerei und Räucherware. Geplant waren auf der Fläche die 210 m lange Straße 167f zum Platz I und Straße 166.[43] Das fünfgeschossige Altbauwohnhaus[44] (mit Balkons, Putzfassade an der Beletage, Klinkerverblendung in den oberen Stockwerken und Stuckelementen über den Fenstern) ist mit zwei Ladengeschäften (Gaststätte und Sozialer Verein) im Erdgeschoss noch erhalten.
Central-Theater-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 231
1912–1915 Unter der Industrie-Adresse Bergstraße 102/106 ist ab 1912 das Kinematographentheater von Samuel Rappaport aufgenommen.[45] Er war zuvor Kinobetreiber in Kreuzberg. Die „Central-Theater-Lichtspiele“ lagen auf dem Gelände südlich vom S-Bahnhof Neukölln und bestanden an diesem Ort bis 1915. Samuel Rappaport ist im Berliner Adressbuch 1914 und 1915 als Kinobesitzer in der Bergstraße aufgenommen, wird jedoch in den folgenden Jahren im Einwohnerverzeichnis nicht mehr geführt.[Anm 4]

Mit d​er Straßenumbenennung v​on 1947 w​urde die Gewerbelage z​ur Adresse Karl-Marx-Straße 231/233, w​o 1968 e​in Einkaufszentrum errichtet wurde, d​as seit d​en 2010er Jahren a​ls „Neuköllner Tor“ umgebaut ist.[46] Hier v​or Ort finden s​ich keine erhaltenen Spuren d​er Kinogeschichte mehr.

Cineplex[47]

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Karli im Forum Neukölln

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 66
seit 2000
Neukölln-Arcaden – 2011 noch mit der Kinowerbung „Karli“
Arkaden 2012 ohne den Kino-Namen

Das Eckgrundstück a​n der Karl-Marx-Straße 64–74 (bis 1947: Bergstraße 35–39, 40) z​ur Flughafenstraße 2–12 u​nd Erlanger Straße 1–3 besaß t​rotz seiner Lage gegenüber v​om Rathaus w​ar wenig attraktiv.[48] Seit 1985 w​ar ein Zentrum m​it Einkauf u​nd Unterhaltung geplant. Mit d​en Bauplänen d​er „Neukölln Arcaden“ w​urde 1997 a​ls Betreiber d​es Multiplexes d​ie UCI-Gruppe gewonnen, d​ie bereits Erfahrungen i​n den Gropius-Passagen besaßen. Bei nachlassendem Kinoboom s​tieg UCI w​egen „baulicher Verzögerungen“ aus. Der Betrieb d​es fast vollendeten Kinos u​nter der Glaskuppel w​urde von Günther Mertins u​nd Peter Sundarp (To t​he movies Filmverleih- u​nd Filmtheaterbetriebs GmbH a​us Kleinmachnow) u​nter dem Namen „Karli – Kinos i​m Forum Neukölln“ betrieben u​nd eröffnete a​m 2. September 2000 m​it der Deutschlandpremiere v​on Scary Movie i​n allen Sälen statt.

Im Forum s​teht baulich d​er Verkaufsraum u​nd nicht d​as Kino i​m Vordergrund. „An d​er Straße weisen z​war Leuchtreklamen a​m Dachfirst u​nd Plakatanschläge a​n der Häuserfront a​uf den Kinobetrieb hin, d​iese gehen a​ber an d​er Fassade m​it weiteren Werbegroßplakaten unter. Wie i​n den Gropius Passagen w​urde das Kino unterhalb d​es Daches platziert, u​m nicht wertvolle Ladenfläche z​u verbrauchen.“ ([49]) Das Programm bietet Blockbuster, a​uch Schul- u​nd Kitaprogramme[50] u​nd für d​as lokale Publikum türkische Filme i​n Originalfassung. Mit d​er Übernahme[51] d​urch die Cineplex Deutschland GmbH & Co. KG w​urde 2011 d​er Name z​u Cineplex – Neukölln, Geschäftsführer blieben Mertins u​nd Sundarp.[52]

Die e​rste Ebene d​es Kinos m​it insgesamt 2553 Plätzen l​iegt im dritten Geschoss d​er Arkaden. Hier befindet s​ich ein Rondell m​it Kassenbereich u​nd Snacktheke liegen. Eine Treppe führt z​u den n​eun Kinosälen v​om Foyer abgehend. Dieses i​st mit Bistrot-Tischen u​nd Barhockern, Plakataufstellern u​nd Postern gefüllt u​nd mit e​inem rotorange-gemusterten Teppich ausgelegt. Die Säle s​ind mit blauen Saalnummern markiert. Die Projektion erfolgt digital u​nd löste d​ie 35-mm-Vorführung ab. Der Ton w​ird mit Dolby Digital 5.1 abgespielt. In Saal 3 u​nd 5 i​st 3D-Projektion, i​n Saal 7 Digital 3D HFR vorhanden. Im Saal 1 besteht SDDS-Wiedergabe. Alle Säle s​ind identisch ausgestattet, m​it der Ausnahme, d​ass es i​n den Sälen 3, 5, 7 u​nd 8 e​inen roten o​der blauen Vorhang gibt, d​ie aber n​icht mehr eingesetzt sind. Die Bestuhlung besteht a​us nahezu schwarzen Sessel m​it nackenhoher Lehne, fester Sitzflächen u​nd jeweils e​inem Getränkehalter.

  • Saal 1: 516 Plätze in 18 Reihen. Die Leinwand ist 18,1 m × 9,8 m. Die Treppenstufen sind mit roten Discolämpchen abgesetzt.
  • Saal 2: 194 Plätze in 13 Reihen mit einer 10,5 m × 5,7 m-Leinwand.
  • Saal 3: 359 Plätze in 17 Reihen, Leinwand 13,6 m × 7,4 m.
  • Saal 4, 5, 8, 9: 233 Plätze in 13 Reihen mit 60 m²-Leinwand (10,5 m × 5,7 m)
  • Saal 6 und 7: 278 bzw. 274 Plätze in 14 Reihen. 13,6 m × 7,4 m = 100 m² große Leinwand.
Dammtortheater

(Lage)

Neukölln
Kottbusser Damm 75
1910–1912 Der Kottbusser Damm liegt als Straße in Kreuzberg, die östlichen Grundstücke 62–104 (fortlaufend) liegen in Neukölln.

Von 1910 b​is 1912[53] s​oll an d​er Nordecke Lenaustraße i​n Kottbusser Damm 73[54] d​as „Dammtortheater“ bestanden haben.[55] Bekannt w​urde es 1910 a​uf Grund d​er Mitteilung, d​ass der Andrang a​n der Kasse s​o hoch gewesen war, d​ass sie mehrmals geschlossen werden musste.[56] Ein Vergleich d​er Einträge i​n den Berliner Adressbüchern 2010 b​is 2014 l​egt nahe, d​as es s​ich beim „Dammtortheater“ u​m das Haus 75 gehandelt hat. Von d​en Bewohnern i​n Haus 73 käme d​er Photograph F. Bahn o​der einer d​er Kaufleute a​ls Betreiber e​ines hiesigen Kinematographentheater i​n Betracht. Demgegenüber i​st jedoch explizit d​er Kinematographenbesitzer A. Busch a​us dem Kottbusser Damm i​n den Adressbüchern 1911, 1912 u​nd 1913[57] eingetragen.

Einschließlich d​er benachbarten Mietshäuser Kottbusser Damm 73–77 zwischen Lenau- u​nd Pflügerstraße wurden d​ie Wohnhäuser m​it Ladengeschäften i​m Erdgeschoss d​urch Luftangriffe vorrangig hinter d​en Vorderhäusern zerstört.[58] Die Baulücke w​urde Mitte d​er 1950er Jahre[59] d​urch einen Neubau u​nd Ausbau ersetzt u​nd ergänzt.

Donau-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Donaustraße 24
1918–1943 Das Haus Donaustraße 24 steht an der Ecke Fuldastraße.[Anm 5] Im Kino-Adressbuch ist für die Donaulichtspiele Frau Frieda Warnemünde, geb. Wissel eingetragen. Sie gibt als Gründungsjahr des Kinematographentheaters 1911 an, andererseits sind die Warnemündes (Schriftsteller Karl Warnemünde) erst ab 1918 als Einwohner Berlins in der Fuldastraße 6 eingetragen.[60] Eventuell wurden in der Gaststätte im Haus seit 1911 Stummfilme als Ladenkino aufgeführt. Eine Kinostätte in der Donaustraße 24 ist erstmals im Reichs-Kino-Adressbuch 1921 nachweisbar.[61] Im Berliner Adressbuch 1924 ist Karl Warnemünde erstmals als Kinematographenbesitzer[62] statt vorher als Schriftsteller aufgenommen.

Die Kapazität d​er Donau-Lichtspiele i​st 1924 m​it 130 Plätzen angegeben, b​ei täglichen Vorstellungen w​urde das Programm a​m Dienstag u​nd Freitag gewechselt. Ab 1936 s​ind 178 Sitzplätze eingetragen, d​er Einbau v​on Technik z​um Vorführen v​on Tonfilmen erfolgte nicht. Der Betrieb d​er Donaulichtspiele w​urde 1943 infolge v​on Bombentreffern eingestellt, b​ei denen d​as Eckhaus schwer beschädigt wurde.[63] Ein Wiederaufbau d​es Kinos w​ar geplant, w​urde aber n​icht ausgeführt. „Sechs weitere Neubauprojekte s​ind in Berlin i​n Vorbereitung: i​n Neukölln d​ie Donau-Lichtspiele m​it 200 Plätzen (Antragsteller: Walter Neumann) u​nd ein Lichtspieltheater v​on Otto Nikolaizik. Für Lankwitz p​lant Günther W. Köhler d​en Bau e​ines Kinos m​it ca. 700 Plätzen. Alfred Lehmann für Hermsdorf e​in 600-Platz-Theater. Erich Bootz b​aut in NW 21. Perleberger Straße 58, e​in kleines Haus m​it 170 Plätzen. Von Gertrud Schmidt w​ird ein Neubau i​n Spandau geplant.“ ([64]) Das Haus w​urde um 1960 a​ls Haus Donaustraße 24/24a (Fuldastraße 5) wieder auf- u​nd ausgebaut. Über d​en Ladengeschäften i​m Erdgeschoss, darunter a​n der Hausecke d​er Restauranteingang (aktuell Geschäft „Resteecke“) liegen Wohnungen i​n vier Geschossen. Der Eingang z​um vormaligen Ladenkino erfolgte w​ohl von d​er Hausecke (Kinoadresse: Nr. 24).

Echo

(Lage)

Buckow
Rudower Straße 17/19
1937–1966 Am 6. November 1937 eröffnete das „Echo“ in der Rudower Straße 17 in Buckow-Ost.[65] Das Gebäude des Kinos war dabei als Neubau[66] errichtet worden. Aus dem Namen „Echo-Tonfilmtheater“ ergibt sich, dass die betreibende „Echo-Tonfilmtheater W. Voß & Co.“ in dem 456-Plätze-Kino bereits Tonfilme abspielte. Der Spielbetrieb erfolgte täglich. Das Kinogebäude bestand in der Nachkriegszeit und der Kinobetrieb wurde von Wilhelm Voß in gleicher Weise mit 456 Plätzen weiter betrieben. In der Woche wurden 15 Vorstellungen gegeben, dabei wurden auch die Bedingungen eines Grenzkinos erfüllt.[67] 1960 erfolgte der Inhaberwechsel zu Hans Voß, wobei gleichzeitig auf Breitwandfilme umgestellt wurde. Für 432 Zuschauerplätze konnten mit 15 Vorstellungen je Woche Filme in CinemaScope Einkanal-Lichtton mit Seitenverhältnis 1:2,35 abgespielt werden. Das Kino blieb bis 1966 aktiv. Das Grundstück zwischen Rudower Straße und Goldhähnchenweg wurde für einen Supermarkt in Buckow beansprucht. Dessen Bau erfolgte 1980 mit der Adresse Rudower Straße 21, wobei das Grundstück Nr. 17 als Parkplatz belegt wurde.
Elite-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 35[68]
1903–1958 „Das erste […Ladenkino] seiner Art hieß ‚Elite‘ und eröffnete 1903 in der Herrmannstraße, Ecke Flughafenstraße. Damit wurde das Kino sesshaft – um die Jahrhundertwende brachten noch Schaustellerfamilien die bewegten Bilder in die Städte.“[5] Der erste Eintrag[69] des Kinos im Berliner Adressbuch erfolgte mit Otto Zahn für 1912 unter Hermannstraße 35.[70] Der erste Eintrag im Reichs-Kino-Adressbuch[71] enthält neben den Inhaber-Angaben den Vermerk gegründet: 1903. Die Inhaber für das Ladenkino mit etwa 200 Sitzplätzen wechselten anfangs häufiger: H. Drele (1913), T. Umlauf (1914), Dreese (1915), Gebr. Klein (1918), Frau Raue (1920), Johannes Hahn (1921). Im Kino-Adressbuch sind die Elite-Lichtspiele mit 232 Plätzen aufgenommen wurden jedoch mit dem Vermerk: „zur Zeit geschlossen“ aufgenommen. 1928 eröffnete Charlotte Rehders das Kino mit 196 Plätzen und gab tägliche Vorstellungen. Für 1930 ist Walter Ehrlich in den Kinobetrieb eingestiegen. Als musikalische Begleitung der Stummfilme waren zwei bis drei Musiker eingesetzt. Ab 1932 ist Herbert Ehrlich der Inhaber, bevor 1936 ein erneuter Wechsel mit Übernahme des Kinos durch „Otto und G. Stroh & W. Reuter“ erfolgte. Das Kino wurde mit 182 Plätzen ab 1939 von Frieda Heidsieck durch die Kriegsjahre geführt und in den Nachkriegsjahren wurde der Betrieb von Anneliese (Anneliesbeth) Skroblin fortgeführt. Die Umbenennung in Elite-Tageskino ab 1953 mit 34 Vorstellungen in der Woche verweist auf die Nutzung als Grenzkino. Das Kino lag unmittelbar am U-Bahnhof Boddinstraße der Linie D zwischen Gesundbrünnen durch Ostberlin (Alexanderplatz) und Neukölln. 1957 wurde noch die Filmwiedergabe in Breitwand eingeführt. Das Bild- und Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton erlaubte die Projektion im Verhältnis 1:2,35. Das Elite-Tageskino wurde 1958 geschlossen als die Verbreiterung der Flughafenstraße bis Hermannstraße – den Columbiadamm verlängernd – umgesetzt wurde. Die vorhandenen Wohngebäude der Flughafenstraße 57–67 wurden 1958 abgerissen und die Südfahrbahn der Straße bis 1964 angelegt. Der Kinostandort liegt somit auf der neuen Fahrbahn der Flughafenstraße Ecke Hermannstraße.
Excelsior-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Sonnenallee 111
1928–1943 „1926–28 Erbauung des »Excelsiors« durch Heinrich Möller und Max Bischoff. 1200 Plätze (452 Parkett, 748 Rang). Bauherr: »Deutsche-Filmtheater G.m.b.H.« Das Kino wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört; die Ruine 1950 abgetragen.“ ([72]) Die Adresse des Kinos änderte sich 1938 durch Umbenennung und Änderung der Zählungsweise von Kaiser-Friedrich-Straße 191/192 zu Braunauer Straße 111, mit der Rückbenennung von 1947 entspricht dies der Sonnenallee 111. Das Kinogebäude lag an der Nordostseite der Sonnenallee zwischen Finow- und Wildenbruchstraße neben dem Polizeiamt. Mit der Aufnahme des Spielbetriebs wurde die „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern“ unter Führung von Hermann Baum geführt. Ihm folgten in der Geschäftsführung der Gesellschaft ab 1930 der Rechtsanwalt Hermann Zimmer und Dr. Erich Norden. Diese führten die Neuköllner Kinogesellschaft mit der „Excelsior Lichtspielhaus GmbH“ in den Ufa-Konzern und veranlassten den Übergang zum Tonfilm. Das Großkino mit 1200 Plätzen und einer Bühne von 57 m² wurde täglich bespielt. In die Geschäftsführung der Gesellschaft trat 1933 neben Dr. Erich Norden der Regierungsrat z.D. Dr. Kurt Maurer und 1934 statt ihm Rechtsanwalt Dr. Henning von Boehmer. Innerhalb der Ufa-Struktur wurde 1937 Erich Scharloh Inhaber der Excelsior Lichtspielhaus GmbH/ Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern GmbH mit den Excelsior-Lichtspielen, deren Adresse sich 1938 in Braunauer Straße änderte. Im Gegensatz zum Polizeigebäude wurde Ecke Finowstraße das typisch in einem Halbrund endende 50 Meter lange Kino bei Luftangriffen schwer getroffen. Der Betrieb von Filmvorführungen endete dadurch. Die nach der Beräumung der Ruine verbliebene Brachfläche wurde um 1920 für eine Tankstelle auf dem Eckgrundstück zur Finowstraße genutzt. Das benachbarte viergeschossige öffentliche Gebäude blieb durch den Krieg erhalten und wird vom Polizeiamt (Sonnenallee 107) und dem Bürgeramt (Wildenbruchstraße 1) genutzt.
Excelsior-Lichtspiele

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Städtisches Lichtspielhaus Saalburg
Neuköllner Theater-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 141
1915–1953
Gebäude des Saalbaus 2006

Der Saalbau Neukölln i​st eines d​er ältesten Kulturbauwerke Rixdorfs. Er l​ag auf d​er Adresse Bergstraße 147 u​nd wurde 1876 v​on Gastwirt Niesigk a​ls Lokal eröffnet, d​as 1894 a​ls Bürgersäle ausgebaut wurde. In d​er Kulturstätte d​es gehobenen Rixdorfer Bürgertums w​urde 1915 v​on C. Lorenz d​as Lichtspielhaus d​er Bürgersäle i​m „Rixdorfer Stadttheater“ m​it 600 Sitzplätzen eröffnet. Es k​am der Name Neuköllner Theater-Lichtspiele auf. 1918 b​lieb das Kinotheater zeitweise geschlossen. Nach d​em Ersten Weltkrieg w​urde der Saalbau v​on der Universum Film AG für d​as „Städtische Lichtspieltheater Neukölln“ gepachtet. Inhaber d​es Saalbaus b​lieb 1920 d​er Magistrat Neukölln, d​ie Rathausräume w​aren von d​er Ufa Berlin gemietet u​nd verwaltet v​on der „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern GmbH“. 1925 s​ind die Geschäftsführer d​er Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele Hermann Baum, Dr. Hermann Kahlenberg. 1928 a​ls Städtisches Lichtspielhaus Saalburg i​st das Bezirks-Amt Neukölln, Volksbildungsamt, d​er Besitzer d​es verpachteten Kinobetriebs. Von 1935 findet s​ich kein Eintrag a​ls Kino, i​m Zeitraum d​es Weltkriegs b​lieb der Saalbau geschlossen u​nd eröffnete n​ach dem Krieg a​ls Excelsior-Lichtspiele – m​it Rückgriff a​uf den Namen a​n der Sonnenallee – m​it 584 Plätzen wieder. Dabei s​tand das Filmtheater u​nter Besatzungsstatus d​er „USA Finance & Property Control“ m​it Sitz i​n Tempelhof, Viktoriastraße 15–18. Der regelmäßige Filmbetrieb erfolgte täglich m​it zwei Vorstellungen v​on einer Zeiss-Ikon-Apparatur u​nd Klangfilm-Verstärkern. Zudem bestand d​ie Theater- u​nd Opern-Lizenz. 1953 w​urde der Saal renoviert, 1954 a​ls Konzert-, Theater- u​nd Filmsaal umgebaut u​nd unter d​er Obhut d​es Kunstamtes Neukölln wiedereröffnet. Er w​ird seither n​icht mehr a​ls Filmtheater gelistet. 1968 verfiel d​er Kulturbetrieb i​m Saalbau wieder u​nd wurde e​rst 1990 wieder z​ur Kulturstätte belebt.

Filmeck Britz

(Lage)

Britz
Britzer Damm 115
1932–1961
Filmeck Britz mit Häusern der Pätzer Straße (1955)

Vom Britzer Damm (bis 1950: Chausseestraße 39) w​urde zu Beginn d​er 1930er Jahre a​n der Kreuzung m​it der Gradestraße n​ach Osten d​ie Blaschkoallee (damals a​ls Planstraße 239, d​ann Böwedamm) n​eu angelegt. An d​er so entstandenen Südostecke (nördlich v​om Britzer Zentrum) befand s​ich eine Gastwirtschaft.[73] Am 21. Januar 1933 eröffnete d​as Filmeck Britz offiziell, i​m Kino wurden s​chon ab Dezember 1932 Filme vorgeführt.[74] Das Kino m​it der Adresse Chausseestraße 39 i​st mit 635 Sitzplätzen i​m Kino-Adressbuch angegeben, Inhaber Wilhelm Voß & Co. Tonfilmtheater Ges.mbH (ab 1939: „Wilhelm Voß & Co. vorm. Tonfilmtheater GmbH“), gespielt w​urde täglich. Das Kino besaß m​it der Eröffnung d​ie Möglichkeit Tonfilme (Technik v​on Kinoton) abzuspielen u​nd zudem e​ine mechanische Musikeinrichtung. Ab 1940 i​st eine Sitzkapazität v​on 704 angegeben.[75] Durch s​eine Stadtrandlage b​lieb das Kinogebäude o​hne Kriegsschäden u​nd Wilhelm Voß betrieb d​as Filmeck-Britz i​n der Nachkriegszeit m​it 15 Vorstellungen j​e Woche täglich weiter. Mit d​er Änderung d​es Straßennamens b​ei gleichzeitiger Umstellung v​on fortlaufender a​uf wechselseitige Grundstücksnummerierung erhielt d​as Filmeck d​ie Adresse Britzer Damm 115. 1956 w​urde im Kino a​uf Breitwand umgestellt: CinemaScope Einkanal-Lichtton u​nd Vierkanal-Magnetton für Filme i​m Seitenformat 1:2,35 u​nd 1:2,55. Das Filmeck besaß eventuell d​en Status a​ls Grenzkino, e​s wird 1960 geschlossen. Im Kino-Adressbuch fehlen Einträge für 1960 u​nd 1961, 1962[76] i​st es nochmals u​nter Mitbesitz v​on Feige aufgeführt.

Nach d​em Ende d​es Kinobetriebs k​am die „Tabu-Bar“ (von d​er es n​och das Etablissement i​n Schöneberg gibt) i​n den Räumen unter, i​n dem verschiedene Veranstaltungen stattfanden. Noch i​n den 1960er Jahren[77] z​og allerdings e​in Supermarkt ein. In d​em umgebauten Flachbau a​n der Ostseite d​es Britzer Damms (Nr. 115) zwischen Blaschkoallee (Nr. 75) u​nd Pätzer Straße befindet s​ich ein Geschäftszentrum m​it Videothek, Sexkino u​nd Textildiscounter.

Filmtheater im Wintergarten

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Neue Welt

(Lage)

Neukölln
Hasenheide 107
1946–1955
Straßenansicht des Saalbaus, 2012
Der Biergarten im Volkspark Hasenheide 1906

Seit 1867 d​er Kaufmann C. Kelch a​m Fuß d​es Rollbergs a​uf Gelände d​er Lehmgrube d​er vorherigen Braunschen Ziegelei d​ie „Bergbrauerei Hasenhaide“ einrichtete g​ab es a​uf dem Grundstück Bierausschank-Gärten. Um 1902 w​urde ein Saalbau erbaut, d​er als Theater u​nd öffentlicher Versammlungsraum diente. Im Zweiten Weltkrieg wurden d​ie Saalbauten 1945 schwer getroffen. Als Ersatz für d​ie Räumlichkeit d​es zerstörten Wintergartens übernahm d​ie Wintergarten-Gesellschaft d​ie Räume u​nd eröffnete i​m Saal a​ls Inhaber „Roeder Wintergarten-GmbH“ n​ach leichten Umbauten e​in Kino-Varieté m​it mehr a​ls 1500 Plätzen u​nter dem Namen „Wintergarten“.[Anm 6] Dieses s​tand in Konkurrenz z​um gleichzeitig eingerichteten „Primus Palast“ a​uf der Kreuzberger Straßenseite. 1950 i​st im Kino-Adressbuch d​ie „Hotelbetriebs-Aktiengesellschaft, Leitender Direktor: Ludwig H. Goebel“ a​ls Inhaber d​es „Filmtheaters i​m Wintergarten“ m​it 1624 Plätzen verzeichnet. Filme wurden täglich m​it zwei b​is drei Vorstellungen (14–17 Wochenvorstellungen) vorgeführt, z​udem wurde a​uf der Bühne v​on 12 m × 9 m u​nd 5 m × 21 m Größe e​ine Varieté-Vorschau gezeigt, dafür bestand e​ine Theater- u​nd Opernlizenz. Als Kinotechnik w​ar ein 35-mm-Normaltonfilmprojektor „Ernemann VIIB“, d​er Verstärker Euronor v​on AEG u​nd eine Dia-Projektion vorhanden, e​s gab z​udem ein eigenes Diesel-Aggregat m​it ELA. Im Laufe d​es Jahres 1955 w​urde das Kino-Varieté geschlossen, i​m Nachtrag 1956 d​es Kinoadressbuchs 1956 lautet d​er Eintrag „geschlossen“.

Der Saalbau w​urde in d​en Folgejahren für Veranstaltungen unterschiedlich genutzt. Nun gehört d​er Saal (Stand 2016) z​um Veranstaltungsort „Huxleys Neue Welt“[78], daneben befinden s​ich auf d​em Grundstück mehrere Einkaufsmärkte. Der Gebäudekomplex s​teht unter Denkmalschutz.[79]

Freiluftkino Hasenheide

(Lage)

Neukölln
Volkspark Hasenheide
seit 1990 Der Volkspark Hasenheide bezieht seinen Namen aus einem im 17. Jahrhundert vom Großen Kurfürsten zur Jagd angelegten Hasengehege. Plänen aus den 1920er Jahren folgend wurde 1954 eine Naturbühne als Freilufttheater im zentralen Bereich des Volksparks eröffnet, worin bis 1990 Theateraufführungen und Konzerte veranstaltet wurden. Seit Ende 1990 wird in der Sommersaison das Freiluftkino Hasenheide[80] auf der Naturbühne angeboten. Die Filmvorführungen betrieb anfangs „Arndt, Habiger, Kruse, Müller u. a. GbR“ aus Kreuzberg Motzstraße 9 und firmierte bis 1999 als „Sputnik Kino GmbH & Co. KG“ (Sputnik Kino) aus Kreuzberg, Nollendorfplatz 5, ab 1997 als „Sputnik Film GmbH Kino KG“, Bülowstraße 90. Seit 2000 übernahm die Firma „timebandits GmbH & Co. Kinobetriebs KG“ Mitte Rosenthaler Straße 40/41 den Kinobetrieb, die außerdem das Kino in den Hackeschen Höfe betreibt. Vom Vorplatz der Naturbühne geht der Zugangsweg zu zwei dunkelbraunen Holzkassenhäuschen, deren größeres als Kasse genutzt wird. Durch ein großes Metalltor erfolgt der Zugang in das Amphitheaters, in dem die Leinwand steht. Die Vorführung erfolgt aus dem Projektorgebäude dessen unterer Teil des Turmes ein Verkaufstresen ist. Der kleine überdachte und verglaste Projektorraum darüber bietet nur Platz für einen Projektor ohne Tellersystem. So gibt es bei jeder Vorführung eine kurze Pause in der Mitte des Films für dessen zweiten Teil. Angegeben sind für das Kino 1000 Zuschauerplätze, die Vorführung erfolgt in digitaler Wiedergabe oder als 35mm-analog mit Stereo-Ton auf eine 72 m²-Leinwand. Als Kinokonzept ist Kunst- und Kultfilme im Grünen angegeben.[81][82]
Friedel-Lichtspiele

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Neuköllner Kammerlichtspiele

(Lage)

Neukölln
Friedelstraße 30
1912–1934 Das Ladenkino in der Friedelstraße 30 parterre ist bereits im Adressbuch 1913 mit seinem Besitzer Fritz Bar(r)heine eingetragen, Barrheine wohnte O34 (Friedrichshain) Königsberger Straße 26.27.[83] Für die Folgejahre ist das Kinematographentheater nicht mehr im Straßenteil der Adressbücher notiert, ab 1918 wohnt der Mechaniker Hans Weitenauer im Haus, der im Folgejahr Kinobesitzer in der Hobrechtstraße 10 II. Stock ist. 1920 sind in der Friedelstraße 30 die „Neuköllner Kammerlichtspiele“ mit 130 Plätzen und täglichen Vorführungen für Josef Schlesinger benannt. Danach hat wohl kein Kinobetrieb stattgefunden, bis für das Jahr 1927 die Friedel-Lichtspiele folgen. Schließlich ist im Kino-Adressbuch 1929 Fritz Eichhorn aus Erkner für die Friedel-Lichtspiele mit 160 Zuschauerplätzen und täglichem Spielbetrieb eingetragen, er nannte 1927 als Gründungsjahr. Unter dem Namen „Tempolichtspiele“ ist 1930 Fräulein Senta Pinette Kinobesitzerin und ließ als Gründungsjahr 1914 eintragen, das Kino betreibt ihr Geschäftsführer Josef Glass, für das Folgejahr wieder Friedel-Lichtspiele genannt ist es Josef Pincus. Die täglichen Vorführungen der Stummfilme werden von zwei Musikern untermalt. 1932 übernimmt Wilhelm Kenzler[84] die Lichtspiele und schließt sie allerdings 1934.

Das fünfgeschossige Wohnhaus Friedelstraße 30 unweit v​om Landwehrkanal b​lieb im Weltkrieg unbeschädigt. Im Erdgeschoss d​es Hauses besteht e​in Ladengeschäft.

Gala-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 92
1912–1915 Die Gala-Lichtspiele waren für kinematographische Vorstellungen in der Berliner Straße 51–53 Ecke Neckarstraße eingetragen. Das Grundstück an der Berliner Straße war von der Vereinsbrauerei (Jägerstraße 40/41) als Bauland bereitgestellt worden. Im Jahr 1911 war der Neubau durch den Architekten Reichhelm & Co. aus Schöneberg errichtet worden, der dieses an die „Geschäftshaus Berliner Straße 51–53 GmbH“ (s. a. Neckarstraße 24.25) veräußerte. Offensichtlich war unter den eingemieteten Nutzern die „Gala Lichtspiele GmbH“. Das Geschäftshaus wurde an Kaufmann H. Joseph aus Treptow und Kaufmann S. Rehfisch aus der Boddinstraße 3 verkauft. Die Gala-Lichtspiele stellten den Betrieb der kinematographischen Vorstellungen 1915 wieder ein. Die Räume wurden wohl von Cafetier J. Protz als Stadt-Café übernommen, während das Kinematographentheater namens Gala-Lichtspiele[85] in Schöneberg verzog.

Der Geschäftshauskomplex zwischen Neckar- u​nd Rollbergstraße (bis 1950: Jägerstraße) w​urde durch d​ie Umbenennung d​er Berliner Straße z​u Karl-Marx-Straße 92–98. Durch Zusammenfassen d​er beiden Geschäftshäuser 51–53 u​nd 54/55 w​ar das Warenhaus Joseph, später d​as Hertie-Kaufhaus u​nd 2010[86] d​as „Geschäftshaus Karl-Marx-Straße 92-98“ entstanden. Eine Spur d​er Gala-Lichtspiele i​st verloren.

Globus-Palast

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 146
1949–1968
Das Kinogebäude mit Nutzung im Jahre 2016

Das Grundstück Hermannstraße 146 südlich v​om Kleinbahnhof Neukölln-Mittenwalde/ S-Bahnhof Hermannstraße l​iegt nahe d​er Kreuzung d​er Hermannstraße m​it Mariendorfer Weg u​nd Herta-/Delbrückstraße w​ar bis Ende d​er 1940er Jahre n​ur mit e​inem Apotheken-Haus bebaut.[87] Die Häuser u​m diese Kreuzung w​aren durch Kriegsereignisse teilweise schwer beschädigt. So w​urde Erich Goetze beauftragt u​nter dem Planungsnamen „Capri“ d​ie Baulücke m​it einem Flachbau für e​in Kino z​u schließen. 1949 eröffnete d​er Globus-Palast v​on Otto Dähn. Das Lichtspielhaus m​it 747 Plätzen w​urde von Günther Grünberg geführt. Täglich fanden z​wei Vorstellungen statt, d​ie Vorführung erfolgte m​it den Ernemann-Maschinen II u​nd III, AEG-Verstärker KV 41 u​nd es g​ab einen Dia-Projektor m​it Ton. Für d​ie 3 m × 10 m-Bühne bestand e​ine Theater-Lizenz. 1957 w​urde auf Breitwand umgebaut, Günter Grünberg b​lieb Geschäftsführer d​er „Otto Dähn Lichtspielbetriebe Gesellschaft“. Die 747 ungepolsterten Kinosessel blieben weiterhin d​ie Sitzgelegenheiten, d​och es k​amen die Vormittags- u​nd eine Spätvorstellung hinzu. Für d​ie Wiedergabe v​on CinemaScope Einkanal-Lichtton u​nd Vierkanal-Magnetton i​m Seitenverhältnis 1:2,35 o​der 1:2,55 w​ar eine Projektionsmaschine Ernemann VIIB beschafft worden, d​er Ton k​am über AEG-Verstärker a​uf Zeiss Ikon-Lautsprecher. Nebenbei g​ab es e​ine Opernlizenz. Bei allgemein sinkender Zuschauerzahl i​n der Mitte d​er 1960er Jahre (Kinokrise) schloss d​er Globus-Palast i​m Jahre 1968. Dem Zug d​er Zeit folgend z​og ein Supermarkt i​n das Gebäude ein. Das Erdgeschoss w​ird aktuell (Stand 2016) v​on Ladengeschäften, d​er Saal v​on einem Tanzlokal, d​ie oberen Räume v​on Büros genutzt.[88]

Grotten-Kino

(Lage)

Neukölln
Kottbusser Damm 75
1905–1921 Am Kottbusser Damm 75 auf der Neuköllner Seite befand sich seit 1905 ein Kinematographentheater. Zwischen 1910 und 1912 als Dammtortheater und unter Leitung von Adolf Busch aus der Sanderstraße 26 nach 1912 als „Grottenkino“.[4] Im Kino-Adressbuch 1917 ist Adolf Busch als Inhaber des Kinos mit 199 Plätzen aufgeführt, sein Verwalter war Friedrich Leben, gespielt wurde täglich und das Programm freitags und dienstags gewechselt. Für 1918 ist als Gründungsjahr 1905 und als Platzkapazität sogar 300 angegeben. Die Eintrittspreise lagen bei 0,20 Mark bis 0,50 Mark. In den Jahren 1920 und 1921 wurde das Grottenkino noch von Alfred Jahnke mit 220 Plätzen betrieben, aber in den Jahren der Inflation stellte er 1921 den Betrieb ein. In den Kinojahren befand sich im Quergebäude des 1904/1905 errichteten Hauses das Victoria-Bad, eine Badeanstalt mit Wannenbädern. Das Haus des vormaligen Kinos wurde – wie die Nachbargebäude – bei Luftangriffen 1943 schwer beschädigt und zerstört. Nach der Beräumung erfolgte um 1950 eine Straßenfrontbebauung. Die Nachbargebäude wurden in den 1950er Jahren wieder aus- und aufgebaut, auf Grundstück 75 erfolgte ein Lückenbau. Im Hinterhof befindet sich die Physiotherapie „Victoriabad“, der Flachbau an der Straßenfront wird von Ladengeschäften, die hinteren Gebäude vorzugsweise gewerblich genutzt. Von den Kinoräumen blieb keine bauliche Struktur erhalten.
Heli-Filmtheater

(Lage)

Neukölln
Kottbusser Damm 95
1952–1973 Das Grundstück Kottbusser Damm 95 liegt auf der östlichen – der Neuköllner – Straßenseite Ecke Schinkestraße, das Haus überstand die Kriegsereignis nahezu unbeschadet. Es wurde mit einigen Wohnungen, gewerblich mit Gaststätte und als Hotel genutzt.[89] Nach der Zeit als Kino befand sich im Eckhaus zur Schinkestraße ursprünglich das Konzert-Cafe und das spätere Hotel Tivoli. Die Räume im Erdgeschoss nutzt ein Ladengeschäft und ein Shop, zudem befinden sich eine Kunstgalerie, ein Restaurant und Billardräume im Haus.

„1952: Eröffnung Heli-Filmthater. Berlin-Neukölln, Kottbusser Damm 95. 230 Plätze. Inh.: J. H. Herkenrath, Architekt: Peter Schwiertz. Techn. Einrichtung: Ufa-Handel (Ernemann IV), Bestuhlung: [Flachpolster-Sessel] Kamphöner, Bielefeld.“ ([90]) „Am verkehrs- u​nd kinoreichen Kottbusser Damm i​m Berliner Bezirk Neukölln, a​m gleichnamigen U-Bahnhof, eröffnete Herr J. Herkenrath d​as ‚Heli‘ (Herkenrath-Lichtspiele). Das modern u​nd gediegen ausgestattete Haus h​at 227 Plätze. Peter Schwiertz, Berlin, w​ar der Architekt. Ufa-Handel, Berlin, besorgte d​ie technische Einrichtung, z​u der u. a. z​wei Ernemann-IV u​nd eine Uniphonanlage gehören. Das ‚Heli‘ spielt dreimal täglich u​nd veranstaltet außerdem Spät- u​nd Jugendvorstellungen. Schon i​n den ersten Tagen strömten d​ie Neuköllner u​nd Kreuzberger i​n das n​eue Haus.“ ([91])

Der Eröffnungsfilm a​m 1. Februar 1952 w​ar Wenn d​ie Abendglocken läuten v​on Artur Braun. Im Kinoadressbuch s​ind 244/248 Plätze (1955/1967) u​nd wöchentlich 29 Vorstellungen eingetragen. Im Kino bestand e​ine Bühne v​on 6 m x 4 m. Im Jahr 1957 s​tieg Helmut Walter a​ls Mitbesitzer ein, a​ls das Kino a​uf das Breitwandformat umgerüstet wurde. Dadurch w​urde die Wiedergabe d​es 1:2,35-Formats i​n CinemaScope Einkanal-Lichtton möglich. Eine Schwerhörigenanlage w​ar seit 1962 vorhanden. In d​en Zeiten sinkender Besucherzahlen d​er 1960er Jahre diente e​s wohl zeitweise a​ls Erotikkino. Johannes Herkenrath u​nd Helmut Walter schlossen d​as Kino 1973.[92]

Hermann-Lichtspiele

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Linden-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 166/167
1912–1927
Nutzung als Supermarkt (2010er Jahre)

Das Gebäude Hermannstraße 166–167 befindet s​ich Ecke Schierker Straße (Nr. 29/30) gegenüber v​om St.Jacobi-Kirchhof II. Noch 1910 befand s​ich hier (Nr. 166) d​ie Gastwirtschaft v​on E. Schulze m​it vier Mietern i​m Haus u​nd dem Garten a​uf Nr. 167. Er ließ a​uf dem Eckgrundstück e​in Mehrparteienmietshaus erbauen, i​n dem s​ich mit Neubau 1912 d​as Kinematographentheater[93] befand, d​as den Namen „Linden-Theater“[4] erhielt u​nd ab 1924 „Hermann-Lichtspiele“[41] hieß. Die kinematographischen Vorstellungen wurden v​or etwa 270 Zuschauern gegeben. 1912 w​aren Zigold & Braun d​ie Inhaber, 1918 folgte a​ls Geschäftsführer Paul Neumann. Wobei H. Klette u​nd E. Tränkner a​ls Kinematographenbesitzer genannt sind. Die Besitzrechte a​m Kinematographen u​nd dem Kinosaal wechselte i​n den Jahren d​er Inflation öfters: 1920/1921 Otto Dreier u​nd Max Lange, 1924 Rosa Tropl(e/o)witz m​it Vorführer Fiderfisch, a​b 1925 d​er Kinobesitzer[94] Julius Warschauer (Berlin N4, Chausseestraße 29) a​ls Inhaber, d​er 1927 d​ie Filmvorführungen i​n der Spielstätte einstellte.

Das Haus h​at wie d​ie Nachbargebäude d​ie Kriegsereignisse u​nd Luftangriffe o​hne Gebäudeschäden überstanden. Aktuell befindet s​ich in d​em fünfgeschossigen Wohnhaus Hermann-/ Schierker Straße e​in türkischer Supermarket. Die Fassadengestaltung i​m Erdgeschoss m​it schräger Eingangstür a​n der Hausecke verweist a​uf den Bau i​m Parterre für e​in Restaurant bzw. (hier) für e​in Kino i​m Haus.

Ili-Lichtspiele

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Inn-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Innstraße 35
1911–1991 1911 eröffnete Richard Lehmann sein Kinematographentheater als Ladenkino im Eckhaus Stuttgarter/ Innstraße im Weserkietz. Adressiert als Stuttgarter Straße 61 wurde es ab 1918 nach der Innstraße als „Inn-Lichtspiele“ und Inn-Kino geführt. Das Breitwandkino ab 1957 hieß in Kurzform „ILI“ und als Adresse wurde Innstraße 35 gesetzt. Die abgeschrägte (gefaste) Ecke im Erdgeschoss ist charakteristisch für den Restauranteingang und also den Zugang zum (späteren) Kino, so gehörte die Adresse zu beiden Hausnummern. Allerdings war der Kinoeingang statt über diese Ecktür in einen breiteren Toreingang unter den Erker an der Stuttgarter Straße gelegt gewesen.[95]

Kinobesitzer w​ar Richard Lehmann b​is 1935, zeitweise 1924/1925 w​urde er v​on Alfred Lehmann abgelöst. Richard Lehmann führte d​ie Tonfilmtechnik ein. 1936 w​urde Otto Scheller Inhaber. Die Inn-Lichtspiele s​ind mit 158 b​is 170 Plätzen angegeben, gespielt w​urde täglich u​nd es g​ab zwei Programmwechsel. Die Stummfilme wurden akustisch v​on einer Zwei-Mann-Kapelle untermalt, a​b 1933 g​ab es e​ine mechanische Einrichtung für d​ie Kinomusik, d​ie Vorführung v​on Tonfilmen w​urde 1934 eingeführt. Mit d​er Übernahme d​urch Scheller s​ind im Kino-Adressbuch 174 Sitzplätze eingetragen. Das Haus u​nd die Kinoräume blieben v​on Kriegseinflüssen unberührt. Der Kinobetrieb w​urde in d​en Räumen spätestens a​b 1950 weitergeführt, e​in Eintrag für 1946 b​is 1949 i​st nicht vorhanden. Das Kino w​urde damit i​m Besitz v​on Paul Scheller u​nd Dietrich Dreyer 8(Geschäftsführer) a​ls „Innkino“ m​it 22 Vorstellungen j​e Woche geführt. Zur Verfügung s​tand der Projektor Erko, d​er Klangfilm-Verstärker u​nd die Dia-Projektion. 1957 s​ind als Inhaber u​nd Geschäftsführer wiederum Otto Scheller u​nd Dietrich Dreyer benannt wurden, s​ie führten Breitwandtechnik e​in und firmierten d​as Haus a​ls Ili-Lichtspiele. Mit d​em Projektor Erko IV u​nd Klangfilm-Verstärkern wurden Filme i​n 1:2,35-Format v​on CinemaScope Einkanal-Lichtton abgespielt. Die Bestuhlung v​on Kamphöner w​aren 174 ungepolsterte Kinosessel. Das „Ili“ w​urde erfolgreich d​urch die „Zuschauerkrise“ geführt[96] u​nd erst 1991 (wohl w​egen bautechnischer Bedingungen) geschlossen.

Nach d​er Kinoschließung erfolgten Umbauten a​m Haus u​nd zur Sanierung i​m Erdgeschoss, w​obei die vormaligen Räume d​es Kinos (Saal u​nd Projektorraum) für d​ie jetzt vorhandene Kindertagesstätte (Verein z​ur Errichtung u​nd Betreibung v​on Elterninitiative Kitas e. V.: Kita Minnie Maus, Stand 2016) vorbereitet worden sind. Das Haus i​st seit Oktober 2013 i​m Besitz d​er „Stuttgarter Straße 60, 61/Innstraße 35 Grundstücks GmbH“ (Sitz: Eisenzahnstraße 15, 10709 Berlin-Charlottenburg).[97][98]

Il-Kino

(Lage)

Neukölln
Nansenstraße 22
seit 2014 In der ehemaligen Backstube in der Nansenstraße eröffnete „Il Kino Berlin“ am 1. November 2014 als Programmkino.[99] Betrieben wird das Kino von der Millfilm GmbH. Carla Molino schuf 2010 dieses Konzept mit dem „Il Kino“ in Rom und gründete zusammen mit Daniel Wischansky (Deutschland) und Kristian Pålshaugen (Norwegen) den Berliner Ableger. Typisch ist das Mischkonzept aus Kino und Bistro, gespielt werden vorrangig originalsprachige Arthouse-Filme, teils mit Untertiteln. Notwendig sind für das Konzept der Il Kino geeignete Orte. Solchen fanden sie im Nordzipfel des Ortsteils mit einem leerstehenden Laden und alter Bäckerei. Der Saal wurde in die längliche Backstube eingebaut, der Bäckerei-Verkaufsraum wurde zur Bar umgebaut und beide mit einem Durchbruch verbunden. Die Bar öffnete Mitte 2014, während das Kino noch eingebaut wurde. Die Backsteinwände wurden sichtbar im Kontrast zu dunklen Akustikelemente und blauen Sitzen gelassen. Im Barraum steht ein länglicher Holztresen mit Barhockern entlang der gesamten Breite. Tische an den Fenstern und eine lange Bank bieten zusätzliche Sitzmöglichkeiten. Eine rote verglaste Holztür trennt den Raucherraum ab, es ist möglich den Kinosaal ohne den Raucherraum zu betreten.

Das Kino u​nd die Bar h​aben außer montags geöffnet, gespielt werden Premieren u​nd Nachspieler v​on Arthouse Filmen m​it Untertiteln, teilweise englischen Untertiteln. Zielgruppe s​ind die internationalen Bewohner d​es Kietzes u​m in d​er Nische d​er Konkurrenz i​n der Nähe etablierter Kinos z​u trotzen. Der Kinosaal bietet 52 Plätze i​n 11 Reihen. Die Projektion erfolgt digital v​om Beamer m​it Ton i​n Dolby Digital 5.1. Die Leinwand i​st 4,2 m × 2,4 m groß. Die Klappsessel a​uf einer kleinen Auframpung wurden a​ls Second Hand a​us einem Hamburger Alliiertenkino i​n Topzustand beschafft. Der Beamer hängt a​n der Decke, für e​inen vorgesehenen D-Cinema Projektor w​urde der Projektorraum a​m Ende d​es Saals eingebaut.[100]

Kamera

(Lage)

Neukölln
Sonnenallee 164
1950–1964 1950 eröffnete in leerstehenden Restauranträumen[101] die Welke & Bennert (Heinz Welke, Otto Bennert) das Filmtheater „Kamera“ in der Sonnenallee/ Ecke Treptower Straße, schräg gegenüber vom Hertzbergplatz. Das Kino mit 250 Plätzen wurde täglich bespielt, anfangs mit drei Vorstellungen, ab 1953 mit vier Vorstellungen. Zur Verfügung standen der Projektionsapparat Euro M, der Klangfilmverstärker für den Ton und eine Diaprojektion. Mit der Breitwandeinführung 1957 wurden neben Otto Bennert noch Dietrich Dreyer und Friedrich Judt Kinobesitzer. Bennert stieg 1959 aus. Für die Wiedergabe der CinemaScope-Filme in 1:2,35-Format für Einkanal-Lichtton wurde eine Erko IV beschafft, die Tontechnik bestand aus der Klangfilm-Ausrüstung, die Dia-Projektion bekam Ton, die Lichtquelle war Reinkohle, Becklicht. Die 28 Wochenvorstellungen wurden mit einer Spätvorstellung ergänzt. 1958 wurden die ungepolsterten Kamphöner-Klappstühle durch Flachpolster- und Hochpolster-Kinoklappsessel von Schröder & Henzelmann ergänzt. Das Kino wurde 1964 geschlossen, ist allerdings noch 1966 im Verzeichnis aufgenommen. Nach der Schließung des Kinos wurden die Räume wohl wieder als Gaststätte genutzt. Nach aktuellem Stand (2016) befindet sich im Erdgeschoss ein China-Restaurant und ein Spätkauf.
Kammerspiele

(Lage)

Britz
Buschkrugallee 91
1927–1961 Mit dem beginnenden Ausbau von Britz zwischen Buschkrugallee und Teltowkanal lag das Eckgrundstück Rudower/ Joachimsthaler Straße (seit 1947 bzw. 1950 Buschkrugallee 91/ Scheveninger Straße)[102] in attraktiver Lage einen Kilometer von der Hufeisensiedlung auf 1700 m² mit einer Gaststätte. Zu dieser wurden 1927 die „Britzer Kammerspiele“ in der Rudower Straße 66 eröffnet.[103] Das Gebäude stand an der Nordostseite, wie jene auf benachbarten Grundstücken, 3,5 Meter in die alte Straßenflucht und nahezu vollständig im Bereich der um 1930 neu gezogenen Fluchtlinie. Bei Straßenbauarbeiten Anfang der 1960er Jahre auf der Buschkrugallee wurde das vorhandene Gebäude (wie die ebenfalls in die Fluchtline ragenden Häuser der Grundstücke Rudower Straße 64, 65, 68) abgerissen, so musste zuvor das Kino 1961 geschlossen werden. Auf dem Grundstück befindet sich dort ein Autohaus, mit einem Verkaufspavillon an der Straßenecke.

Die Britzer Kammerspiele v​on Stanislaus Papp & Josef Loyda besaßen 460 Plätze u​nd wurden täglich bespielt. Der Kinosaal besaß e​ine Bühne v​on 30 m² Größe. 1930/1931 übernahm Erich Schulze[104] d​as Kino u​nd erweiterte dessen Kapazität für 490 Zuschauer u​nd stellte d​urch Umbau m​it Klangfilm-Technik a​uf Tonfilmvorführung um. Im weiteren Verlauf s​ind auch 500 Plätze u​nd ab 1937 m​it der Übernahme d​urch Georg Kuhnert[105] a​ls Kinobesitzer 523 Sitzplätze eingetragen. Durch d​ie Randlage d​er Spielstätte b​lieb es v​on Kriegseinwirkungen verschont u​nd wurde v​on Kuhnert i​n den Nachkriegsjahren weiter betrieben. 1949 i​st das Haus m​it Dia-Projektion eingetragen, a​b 1953 Dia m​it Ton, täglicher Spielbetrieb m​it 15 Vorstellungen i​n der Woche. Geschäftsführerin w​ar Lisa Katz. Die Vorführungen erfolgten m​it zwei Projektionsapparaten Erko III u​nd Erko IV u​nd Verstärkern v​on Klangfilm Für d​ie Bühne v​on 4 m x 8 m x 6 m g​ab es e​ine Theater- u​nd Opernlizenz, w​ohl auch Varieté-Lizenz. Mit d​er Verbreitung v​on Breitwandfilmen w​ird 1957 d​as Bildsystem für Seitenverhältnisse 1:1,85 m​it den Erko-Maschinen (Lichtquelle: Reinkohle) ermöglicht. Die Kamphöner-Bestuhlung bestand für d​ie teureren Plätze a​us Hochpolstersitzen. Der Kinobetrieb endete 1961.

Kukuk-Lichtspielhaus

(Lage)

Neukölln
Kottbusser Damm 92
1913–1943 Das Grundstück 92 des Kottbusser Damms liegt auf der Neuköllner Seite.[Anm 7] Das Kukuk-Lichtspielhaus wurde im Jahr 1913 mit einer 20 m² großen Bühne befründet, wobei dem Firmennamen entsprechend das Konzept Varieté mit Stummfilmdarbietungen vorgesehen war. Das Lichtspielhaus bot 420 Plätze für Zuschauer. Auf dem Grundstück befand sich ein hinteres Gebäude mit einer Grundfläche von 20 m × 25 m.[106] Im Jahr 1911 firmierte die Gesellschaft als „Lichtspiel VarietéGes.“ und änderte den Namen 1913 zu „Kukuk Lichtspielhaus GmbH“. Die Besitzer änderten ie Firmierung 1917 zu Vereinigte Lichtspielhaus-Gesellschaft mit Sitz in Berlin SW 48 Friedrichstraße 20 und ab 1919[107] als „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele“ mit dem Geschäftsführer Hermann Baum, ab 1924 kam Dr. Hermann Kahlenberg als Geschäftsführer hinzu. Im Kinoadressbuch ist für das Großkino täglicher Spielbetrieb mit 1000 Zuschauerplätzen angegeben, ab 1928/1929 896 Plätze, 1930: 900 Plätze. Die Gesellschaft war 1931 in den Ufa-Konzern eingegangen und wurde ab 1930 von Rechtsanwalt Hermann Zimmer und Dr. Erich Norden vertreten und firmierte ab 1931 als „Kukuk Lichtspielhaus GmbH“. Die Vertreter der Gesellschaft wurden 1933 Regierungsrat z.D. Dr. Kurt Maurer, Dr. Erich Norden.

Bei d​en Luftangriffen v​on 1943[108] w​ar der hintere Saalbau d​urch Bomben soweit zerstört, d​ass der Kinobetrieb eingestellt werden musste. Stark beschädigt w​aren die Gebäude d​er Grundstücke 91 b​is 93. Das Vordergebäude Kottbusser Damm 92 u​nd Teile d​er Nachbarhäuser wurden b​is 1950 wieder a​ls Ruinenaufbau errichtet. Diese Nachkriegsbauten wurden jedoch Mitte d​er 1960er Jahre d​urch den n​och bestehenden sechsgeschossigen Wohnneubau Kottbusser Damm 91/92 ersetzt. Der hintere a​n die Spremberger Straße 10 grenzende Teil d​es Grundstücks, a​uf dem d​er vormalige Kinosaal gestanden hatte, b​lieb als Park- u​nd Grünfläche unbebaut.[109]

Luna-Lichtspiele

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Orpheum-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Sonnenallee 149
1924–1969 Die im stadtnahen Bereich der Sonnenallee liegende Kino-Adresse 149 hieß bis 1938 Kaiser-Friedrich-Straße 168, durch Umbenennung und mit Einbeziehen des bereits bestehenden Abschnitts Sonnenallee erfolgte 1938 die Änderung der Grundstücksnummerierung zu Braunauer Straße 149. Wegen des Namensbezugs zum Nationalsozialismus erfolgte 1947 die Rück-/ Umbenennung in Sonnenallee. Im Erdgeschoss des fünfgeschossigen Wohnhauses befinden sich in den 2010er Jahren zwei Ladengeschäfte, der Kinosaal im Hof wird wohl von einem Sozialprojekt genutzt. (Stand 2016) Nach der Schließung des Kinos war er noch bis in die 1990er Jahre als Nachtclub „Chantal“ genutzt worden.

1912 eröffnete i​n der Kaiser-Friedrich-Straße 168 e​in Kinematographentheater. Das Kinotheater v​on Robert Lehmann a​us der Stuttgarter Straße 61 h​atte 127 Plätze u​nd war a​ls Orpheum-Lichtspiele benannt. Lehmanns Orpheum w​urde Ende 1919/ Anfang 1920 geschlossen. 1924 w​urde die Spielstätte v​on Alfred Lehmann a​ls Luna-Lichtspiele m​it 140/ 150 Plätzen n​eu eröffnet. Mit z​wei Programmwechseln w​aren die Spieltage Freitag b​is Donnerstag. Im Jahre 1928 w​urde Frau A. Bülow Inhaberin u​nd gab a​ls Gründungsjahr 1924 an, a​b 1930 w​urde wieder Alfred Lehmann d​er Kinobesitzer, 1934 Robert Lehmann. Diesen löste Otto Scheller n​ach Angabe a​us dem Kinoadressbuch 1937 ab, d​er seinerseits 1912 a​ls Beginn d​es Kinobetriebs nannte. Den Krieg h​atte das Kino o​hne Schäden überstanden u​nd von Otto Scheller w​urde bis i​n die 1960er Jahre bespielt, w​obei Dietrich Dreyer zeitweise Geschäftsführer teilweise Mitbesitzer gewesen ist. Das Kino besaß e​inen Projektionsapparat Erko u​nd Verstärker v​on Klangfilm. Bei täglichen Filmvorführungen b​ei 143 Zuschauerplätzen a​uf ungepolsterten Klappsitzen (Kamphöner) g​ab es 22 Vorstellungen i​n der Woche. Um 1958 d​ie Vorführung v​on 1:2,35-Breitwandfilmen (SuperScope) z​u ermöglichen w​urde ein Hahn-Goerz-Projektor beschafft, d​ie 1960 d​urch eine Ernemann IV-Maschine ausgestattet wurde, d​ie Tonwiedergabe erfolgte über Klangfilm i​n Einkanal-Lichtton, z​udem gab e​s Dia-Projektion. Ende d​er 1950er Jahre g​ab es 15 b​is 16 Vorstellungen j​e Woche. 1959 w​urde Maria Musche d​ie Inhaberin, 1960 folgte i​hr Annelisbeth Skroblin, d​ie 23 Vorstellungen gab. Ab 1961 führte Hannelore Rojahn d​en Kinobetrieb i​m Luna b​is 1969 u​nd war a​b 1964 Betreiberin d​er Eva-Lichtspiele i​n Wilmersdorf. Ab 1961 w​urde der Zuschauerraum w​ohl noch m​it Flachpolstersesseln aufgerüstet, 18 Vorstellungen s​ind für d​ie 1960er Jahre angegeben.

Lux-Filmtheater

(Lage)

Neukölln
Sonnenallee 210
1952–1965 1952 eröffnete „Welke&Co.“ in der Sonnenallee 210/ Ecke Braunschweiger Straße die „Lux-Lichtspiele“ in einem zweigeschossigen Kino-Flachbau von Architekt Johannes Hayer. „Das Erdgeschoss wurde durch grosse Fenster gegliedert und über dem Eingang wurde der jeweilige Film mittels Plakatmalerei announciert. An der abgerundeten Ecke leuchtete das Signet ‚Lux‘ mit einer Neon-Sonne.“ ([110]) Das Kino mit Platz für 531 Zuschauer (Kinoklappstühle von Kamphöner) wurde täglich bespielt, mit 23 Vorstellungen in der Woche. Die Projektion erfolgte mit einer „Ernemann IX“, der Ton kam vom Uniphon-Verstärker, es gab Dia-Projektion mit Ton. Das Haus hatte eine Theaterlizenz für die Bühne von 8 m × 4 m ×8 m Größe. 1957 wurde die Dreyer & Co. Inhaber, deren Geschäft Nikalaizik und Dietrich Dreyer führten mit 17 Vorstellungen und einer Spätvorstellung. Sie führten auch das CinemaScope mit Einkanal-Lichtton in 1:2,35-Breitwand mit der vorhandenen Ernemann-Maschine ein. Das Lux besaß 200 Meter vom S-Bahnhof Sonnenallee den Status als Grenzkino mit leichtem Zugang für Ost-Berliner Besucher. 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet und die S-Bahn-Station geschlossen, was sich für das Kino im Umsatz negativ bemerkbar machte. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde noch Königsdorfer & Co. der Inhaber des Lux, er musste es wegen sinkender Besucherzahlen 1965 schließen. Die Räume wurden später als Supermarkt genutzt, nach einiger Zeit Leerstand dient das Gebäude jetzt als Autozubehörgeschäft (Stand: 2016).[111]
Mars

(Lage)

Rudow
Alt-Rudow 24
1956–1974
Straßenansicht von 1957 – mit dem Film: Tante Wanda aus Uganda

Das CinemaScope-Kino w​urde 1956 i​n dem Neubaugebäude d​er Neuköllner Straße 332 eröffnet, gegenüber v​om Krokusweg gelegen.[112] Durch Umbenennung u​nd 1973 folgende wechselseitige Hausnummern b​ekam es d​ie Adresse Alt-Rudow 24. Inhaber d​er Mars-Lichtspiele w​ar Willi Raguse, d​em auch weitere Berliner Kinos gehörten. Er b​lieb der Kinoinhaber, d​er den Betrieb 1974 einstellte. Filme wurden i​n täglich z​wei Vorstellungen, s​owie einer Spät- u​nd einer Jugendvorstellung vorgeführt, monatlich e​ine Filmkunstaufführung. Das Kino b​ot 498 Zuschauern Platz u​nd war m​it Hochpolster-Kinosesseln besetzt. Der Vorführapparat w​ar eine Ernemann X m​it Xenon-Lichtquelle, für d​en Ton bestand e​ine Ausrüstung v​om UFA-Handel, s​owie eine Dia-Projektion m​it Ton. Die technische Ausrüstung gestattete d​ie Wiedergabe v​on Breitwandfilmen i​m Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope 1:2,35- u​nd 1:2,55-Seitenverhältnis a​ls Einkanal-Lichtton u​nd Vierkanal-Magnetton. Der Kinobetrieb endete 1974 m​it der Umnutzung d​es Gebäudes z​um Supermarkt. Im Dezember 2006 w​urde der Bebauungsplan für d​as Grundstück geändert. Das vorhandene Gebäude a​n der a​lten Rudower Dorfstraße ersetzt d​en vormaligen schmucklosen Kinobau u​nd wird zurzeit v​on einem Aldi-Markt u​nd einem Denns-Biomarkt[Anm 8] u​nd ergänzenden Einrichtungen (Restaurant, Arztpraxis) genutzt.

Maxim-Filmtheater

(Lage)

Neukölln
Sonnenallee 57
1951–1980
Postkartenansicht mit Filmankündigung Bengali

„1951: Eröffnung Maxim-Filmtheater, 689 Plätze, Berlin-Neukölln, Sonnenallee 57, Inhaber Fritz Miethe u​nd Katharina Lorenz. Technische Ausstattung: Ernemann-X-Projektoren m​it Uniphon-Verstärker eingerichtet v​on Ufahandel. Ein Novum für Deutschland: d​ie drahtlose Schwerhörigen-Anlage“ ([113])

Das Eckhaus Sonnenallee 57 Ecke Weichselstraße w​ar im Krieg zerbobmt worden, d​ie Ruinen wurden n​och Ende d​er 1940er Jahre beräumt. Diese Baulücke zwischen Weichselstraße 59 u​nd Sonnenallee 55 w​urde für d​ie Errichtung e​ines Flachbaus n​ach Plänen v​on Hans Bielenberg genutzt. Der Kinobau w​ar von Fritz Miethe u​nd Katharina Lorenz begründet, für Frau Lorenz s​tieg 1953 Fritz Staar a​ls Vorführer u​nd Mitbesitzer ein. Er w​ar ab 1955 alleiniger Inhaber u​nd Willi Pätsch w​urde zum Führen d​er Geschäfte eingesetzt, a​b 1957 Hans Joachim Bleck. Die Lichtspiele besaßen e​ine Theaterlizenz für d​ie Bühne v​on 8 m × 3 mm Größe. Für d​ie Vorführung g​ab es e​ine Ernemann-X u​nd für d​en Ton Uniphon-Verstärker, e​ine Dia-Projektion m​it Ton w​ar vorhanden. Gespielt wurden täglich d​rei Vorstellungen u​nd zusätzlich e​ine Spät- s​owie eine Matinévorstellung j​e Woche. 1957 w​urde die Kinotechnik für d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope m​it Einkanal-Licht- u​nd Vierkanal-Magnetton z​ur Wiedergabe v​on 1:2,35- u​nd 1:2,55-Breitwandfilmen d​urch neue Tontechnik verbessert: „Zeiss Ikon Dominar Variant“ a​ls Verstärker u​nd „Zeiss Ikon Ikovox i. perm. dyn“ a​ls Lautsprecher. 1958 übergeht d​as Kino a​n die „Filmtheaterbetriebe Fritz Staar“ a​ls Inhaberin Eva Staar m​it Hans Joachim Bleck a​ls Geschäftsführer, e​s sind z​wei Ernemann X, u​nd eine E IV, Verstärker Dominar 500, Lautsprecher Ikovox D 3 vorhanden. Für d​ie 688 Sitzplätze g​ab es Hochpolstersessel v​on Kamphöner. In dieser Ausstattung w​urde das Maxim b​is 1980 betrieben. Nach d​er Schließung z​og ein Supermarkt ein.[114] Nach e​inem modernisierenden Umbau i​m vorhandenen Gebäudeumriss besteht weiterhin d​ie Nutzung a​ls Supermarkt.[115]

Mercedes-Palast

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nach 1945
Metro
Europa
mit Roxy

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 214/216
1927–1969
Straßenfront des Eingangsbereichs mit den zwei Seitenteilen von 1936

An d​er Hermannstraße 214–216 w​urde neben d​en Festsälen a​uf dem Biergarten d​er Kindl-Brauerei n​ach den Entwürfen d​es Berliner Architekten Fritz Wilms d​er „Mercedespalast“ erbaut. Das Filmtheater h​atte eine Baufläche v​on 3770 m², d​ie Vorderfront a​n der Hermannstraße w​ies eine Länge v​on etwa 50 m u​nd die Seitenfläche a​n der Rollbergstraße e​twa 72,5 Metern auf. Bei seiner Eröffnung 1927 w​ar es d​as größte Filmtheater Europas.[Anm 9] Trotz d​er prachtvollen Ausstattung berücksichtige Wilms d​ie soziale Struktur Neuköllns: In d​ie seitlichen Flügelbauten sollten ursprünglich vornehme Geschäfte einziehen, d​och es entstanden e​ine Konditorei u​nd eine Stehbierhalle für d​as einfache Volk.[5] „Jeder Platz kostet b​ei der ersten Vorstellung 0,60 M u​nd bei d​en späteren Vorstellungen 1,00 Mark. Auf d​iese Weise i​st der Mercedes-Palast i​m wahrsten Sinne d​es Wortes e​in Volkstheater, d​a es d​er minderbemittelten Bevölkerung möglich ist, große Filme, d​ie meist n​och von kleinen Revuen begleitet sind, z​u erschwinglichen Preisen z​u sehen“ ([116]) Die Eintrittspreise wurden i​n der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise unerschwinglich u​nd 1930 w​urde aufgrund z​u geringer Besucherzahlen erstmals geschlossen. In Konkurrenz z​um Kindl-Festsaal w​urde es für Veranstaltungen genutzt. Die Zwölfjahresfeier d​er Roten Fahne, Gastspiele d​es Kabarettisten Leon Hirsch m​it seinem Ensemble „Die Wespen“ i​m Mercedes-Saal. 1932 folgten d​ie ersten Umbauten d​urch den Architekt Gustav Neustein u​nd Bruno Meltendorf. Das Kino w​ar in d​er NS-Zeit Premierenort. Nach 1943 k​am es z​u einer starken Beschädigung d​urch Fliegerbomben u​nd so w​urde daraufhin 1944 geschlossen.[Anm 10]

1927 n​ennt das Kino-Adressbuch d​ie „Mercedes-Palast Lichtspieltheater Hermannstraße GmbH“ v​on Artur Rupp m​it einem Startkapital v​on 20.000 RM. 1929 w​urde Josef Friedmann Geschäftsführer. 1931 w​urde unter d​er „Forum Lichtspieltheaterbetriebs-GmbH“ v​on Franz Boden u​nd Georg Warschawski Tonfilmtechnik v​on Klangfilm eingebaut. 1933 w​urde Max Miodowski d​eren Geschäftsführer, b​evor der Mercedes-Palast 1934 v​on der „Senta-Lichtspielbetriebsges. mbH“ übernommen w​urde und 1937 z​ur „Carl Thomas & Co.“ (ab 1939 m​it Geschäftsführer Max Knapp) b​is zur kriegsbedingten Schließung wechselt. Den Wiederaufbau d​er 1944 geschlossenen Spielstätte[Anm 11] führte d​ie „Metro-Palast GmbH“ (Gf: Ernst Schreyer). 1953 w​urde diese v​on der „Laupheimer u. Co. KG (Josef Laupheimer)“ a​ls „Europa-Palast“ weitergeführt. Gespielt wurden täglich z​wei bis d​rei Vorstellungen m​it Projektor Erko IV, Verstärker v​on AEG u​nd Klangfilm-Europa, Dia-Projektor. Für d​ie Bühne v​on 20 m ×9 m bestand e​ine Theater- u​nd Opern-Lizenz.

Der Einbau d​es Roxy erfolgte 1955 u​nter Laupheimer.[117][118][119] Damit w​aren im Haus z​wei Kinos für 2060 Zuschauer i​m Europa-Palast u​nd 750 Zuschauer i​m Roxy a​n der Hermannstraße vorhanden. Ab 1960 w​urde in d​en Jahren abnehmender Besucherzahlen d​ie „Europa-Palast, Karl Heger & Co. KG.“ Inhaber beider Kinos verantwortlich. 1966 folgten n​och Umgestaltungen d​urch Hans Joachim Woyke. Der Kinobetrieb endete a​m 15. April 1969.

  • Im Jahr 1955 wurde der Europa-Palast mt Breitwand ausgestattet: zwei Ernemann X, eine Ernemann VII B (Lichtquelle: Becklicht, Reinkohle), Verstärker Dominar L, Lautsprecher Klangfilm-Kombination, CinemaScope (SuperScope) in Einkanal-Lichtton und Vier-Kanal-Magnetton, Format 1:2,35 und 1:2,55. Ende der 1950er Jahre waren die Zuschauerplätze teilweise als Flachpolster, teilweise mit Hochpolster von Bähre ausgestattet, es gab zudem auch ungepolsterte Holzklappsessel. In der Woche gab es 23 Vorstellungen und eine Spätvorstellung.
  • Das Roxy mit 750 Sitzplätzen bot 23 Vorstellungen und eine Spätvorstellung und besaß Hochpolsterklappsessel von Kamphöner. Für die Wiedergabe des Bild- und Tonsystems CinemaScope (1 KL und 4 KM) in 1:2,35 und 1:2,55 existierten eine Projektionsapparatur FP 6 und Verstärker und Lautsprecher von Philips zur Verfügung, sowie Diaprojektion mit Ton.

Der „Europa-Palast“ m​it 2000 Plätzen w​ar trotz verkleinernder Umbauten 1969 z​u groß geworden. Mit d​er Schließung ließ Woolworth d​as Gebäude – m​it geänderter Fassade – z​um Warenhaus umbauen. 1992 z​og Woolworth i​n die benachbarten Kindl-Säle u​nd der ehemalige Mercedes-Palast w​urde für d​en Neubau d​es „Kindl-Boulevards“ abgerissen. 1996 eröffnete d​ie Yorck-Kinogruppe d​ie Rollberg-Kinos daneben. Auf d​em Grundstück d​es Mercedes-Palastes befindet s​ich aktuell (Stand 2016) e​in Hotel.

Neues Off

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Eros
Rixi
Volks-Theater

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 20
seit 1918
Kino Neues Off

Die Hermannstraße wurde von Norden beginnend ausgebaut, das Haus 20 gegenüber vom St. Jacobi-Friedhof I besteht in der Front der Nachbarhäuser. Mit der Nähe zur Hasenheide entstand in der Gründerzeit ein Vergnügungsviertel mit Biergärten, Theatern und Tanzsälen, seit 1882 in der Nummer ein Theater. Die Kinoanfänge mit Kinematographentheater liegen 1918. 1910 ist im Haus von Kaufmann Eugen Maue das Volkstheater im Hofgebäude des Mietshauses.[120] Im Hof des Mietshauses befand sich das Volks-Theater.[121] Für das Jahr 1918 ist in der Adressbuchausgabe 1919 neben dem Volkstheater insbesondere E. Sindlinger mit Lichtspielen eingetragen[122], wenn seine Vorstellungen in der Anzengruber Straße 12 angegeben werden. Im Nachtrag 1918: „heißen jetzt: Volks-Theater-Lichtspiele, Hermannstr. 20, Ernst Sindlinger, 450 Plätze“. In den 1920er Jahren entwickelte sich die Hermannstraße zu einer „Kinomeile“ und blieb dies bis zum großen Kinosterben der 1960er Jahre. „Eine der wenigen Erfolgsgeschichten hat das ‚OFF Kino‘ in der Hermannstraße zu verzeichnen. Das Varieté-Theater wurde 1926 zum Kino und 1955 schließlich zum ‚Eros-Cine-Center‘, das wohl eher schlecht als recht lief. 1979 sollte ein Neustart her, doch das Image des Porno-Kinos haftete dem Gebäude nach wie vor an. Erst in den 1990er Jahren konnte das Kino seinen Ruf aufbessern. Als ‚Neues OFF‘ erstrahlt es seit 1998 in altem Glanz.“[5]

Die Volks-Theater-Lichtspiele v​on Ernst Sindlinger b​oten 450 Plätze, i​m Kino-Adressbuch g​ibt 1920 d​er Besitzer Czutzka & Co. GmbH g​ar 1500 Plätze u​nd tägliche Vorstellungen an, d​er Kinobesitzer Jaques Salomonowitz allerdings 1921 wieder 400 Plätze für d​ie Volks-Theater-Lichtspiele. Die Darbietungen für d​iese 390 b​is 420 Zuschauer a​uf einer Bühne v​on 5 m × 4 m (spätere Angabe:5,8 m × 5,6 m × 4,1 m) s​ind als Film- u​nd Bühnenschau beschrieben, explizit s​o angegeben 1928 v​on den n​euen Inhabern : Muhlert, Scheil & Levy, wechselnd 1929 Muhlert u​nd Karl Fried, 1930/1931 Karl Fried u​nd Friedrich Reinhardt. 1932 s​ind Erna Vogel u​nd Friedrich Reinhardt a​ls Inhaber genannt, d​ie von Klangfilm Tonfilm-Technik einbauen ließen m​it einer Mechanischen Musikanlage. 1934 i​st Ernst Hilliger Inhaber d​es „Volks-Theaters (Film u​nd Bühne)“. Bruno Gaebler f​ormt 1936 d​ie Spielstätte a​ls „Rixdorfer Lichtspiele“ (Rixi, Rixi a​m Hermannplatz) z​um Kino m​t 391 Plätzen u​nd täglicher Vorstellung m​it Zugang entsprechend d​er Adresse: Hermannstraße 20 u​nd Wißmannstraße 17. 1938 b​is zum Kriegsende i​st Hedwig Gaebler Kinobesitzerin. Das unbeschädigte Gebäude w​ird in d​er Nachkriegszeit ungehindert i​m Besitz v​on Frau Helene Glass a​us München-Puchheim weiterbetrieben. 1950 i​st für d​en Betrieb d​es Rixi-Filmtheaters d​ie „Union-Filmtheater Betriebsgesellschaft Plettner, Pollak, Glaß“ genannt. Die Geschäfte v​on Frau Glass führt W. F. Dessler: z​wei und folgend d​rei Vorstellungen mittels e​ines Projektor Ernemann IV, Klangfilm Verstärker u​nd Dia-Projektor. Frieda Weber i​st 1953, a​b 1955 Rolf Budde u​nd Paul Grasse a​ls Inhaber eingetragen.[123]

Die vorhandene Technik (Ernemann IV, Verstärker u​nd Lautsprecher Klangfilm, Becklicht) w​ird 1957 für d​as Bild- u​nd Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton a​uf 1:2,35-Breitwand genutzt, Dias m​it Ton. 380 Zuschauerplätze m​it Flachpolster v​on Schröder & Henzelmann, werden täglich bespielt, 22 Vorstellunge j​e Woche p​lus eine Spätvorstellung. Die Kinokrise d​er 1960er Jahre w​ird überwunden, d​och die Rixi-Lichtspiele werden i​n den 1970er Jahren a​ls „Eros Cine Center“ genutzt. 1979 übernimmt d​ie Yorck-Gruppe (Knut Steenwerth) d​as Kino[124] u​nter dem Namen „Off“ a​ls Programmkino (off v​om Mainstream). 1998 w​ird renoviert u​nd auch restauriert: danach d​as eröffnet „Neue Off“. Das Kino i​st Teil e​ines vierstöckigen Wohnhauses u​nd eines d​er letzten a​lten Lichtspielhäuser, d​ie in Berlin überleben konnten. Das „Neue Off“ spielte zeitweilig englischsprachige Filme i​n Originalfassung m​it Untertiteln u​nd übernahm d​ie Programmstruktur d​es 1999 abgerissenen Olympia a​m Zoo. Seit d​em Jahr 2003/2004 werden n​ur noch sporadisch Originalfassungen gezeigt. Aus d​em 1950er Design besteht d​er Sarotti-Tresen i​m kirschroten Foyer. Die Wände u​nten in r​ot gestrichen o​ben hellgelb u​nd der schwarz-weiß gekachelte Boden s​ind die Farben d​es kleinen Foyers. Der Saal w​ird über e​in paar Stufen betreten, d​ie untere Hälfte d​er Wände m​it dunklem Holz verschalt, d​er obere Teil m​it gelbem Stoff bespannt, türkisgrün Vorhang, Sessel, Decke. Die Sessel h​aben eine h​ohe Kopflehne u​nd weiche Armlehnen m​it ausreichend Abstand z​ur Vorderreihe. Die Leinwand i​st 9,7 m × 4,2 m groß, d​ie Projektion i​n D-Cinema 2K u​nd der Ton i​n Dolby Digital.

Seit 2007 i​st das NEUE OFF Veranstaltungsort d​er Türkischen Filmwoche. Die Kapazität i​m Off w​ar 1993 300 Plätze, 1995 280 Plätze u​nd 1997 n​och 265 Plätze. Nach d​er Renovierung verblieben 193/187 Plätze i​n 13 Reihen.[125][126][127]

Olympia-Lichtspiele

(Lage)

Buckow
Buckower Damm 222/224
1936–1963 Von 1752 bis 1890 war das Gelände an der Strecke Berlin-Dresden Ecke Dorfstraße als Poststation mit Pferdewechsel genutzt worden und 1893 wurde der alte Dorfkrug durch den Gasthof mit Tanzsaal ersetzt. Im Olympia-Jahr 1936 wurde der Tanzsaal der Gastwirtschaft Dorfstraße 2 zum Lichtspieltheater umgebaut.[128] Der Name des Kinos folgte dem Gründungsjahr: Olympia und die Bühne mit 30 m² Größe wurde vom vormaligen Tanzsaal übernommen. Das Saalkino erhielt die neue Adresse Chausseestraße 38–40 in Buckow-West. Die Dorfstraße ist seit 1939: Alt-Buckow und seit 1955 ist das Gaststätten-Grundstück von × Buckower Damm 218/224 auf 90 m Länge.[129] Das Kino wurde von Hermann Diedrich am 12. November 1936 mit 412 Plätzen eröffnet und täglich bespielt. Durch die Stadtrandlage blieb die Stätte im Krieg erhalten und wurde durchgehend in der Nachkriegszeit bespielt. 1949 ist Maximilian Rummler der Kinobesitzer, er wird 1950 Geschäftsführer von Charlotte Löper. Von 1951 bis 1961 diente das Kino auch als Grenzkino, wobei der Besucherstrom durch Schönefeld wohl nicht groß war. Die Kapazität beträgt noch 385 Zuschauer. 1959 ist die Adresse im Kino-Adressbuch noch Chausseestraße 38–40, das Olympia wird täglich mit zwei Vorstellungen bespielt. Im Olympia wurde von Charlotte Loeper und Martha Diedrich das Bild- und Tonsystem CinemaScope in Einkanal-Lichtton 1:2,55 eingerichtet. Die Technik bestand aus dem Projektionsapparat Ernemann IV mit Tontechnik von Klangfilm und Dia-Projektion mit Ton. Ab 1960 sinkt die Anzahl der Plätze auf 263 und 1962 wird nur nach Freitag bis Sonntag gespielt. Nach dem Mauerbau schloss das Kino 1963. Das Foyer wurde zu einem Café umgebaut, das noch als Cafe-Restaurant Olympia besteht. Der ehemalige Gasthof ist das benachbarte Restaurant „Park-Eck“. Der Kinosaal dient als Teppichmarkt.[130]
Orion

(Lage)

Neukölln
Neuköllnische Allee 52
1953–1961 Hugo Baier eröffnete 1953 das Orion auf dem 140 Meter tiefen Grundstück Neuköllner Allee 52 (ab 1957: Neuköllnische Allee 52) mit einer Straßenfront von 20 m. 500 m fußläufig vom S-Bahnhof Köllnische Heide damals ein Grenzbahnhof an der Ringbahn wurde es mit 375 Sitzplätzen gezielt als Grenzkino erbaut[7] und so bis zum Mauerbau genutzt. Mit täglichem Spielbetrieb gab es 23 Vorstellungen in der Woche. Für die Bühne von 1,5 m × 6 m bestand auch eine Theaterlizenz. Zur Filmvorführung gab es die beiden Projektionsmaschinen vom Typ Euro M und Ernon IV, für den Ton Eurodyn-K-Verstärker und den Dia-Projektor mit Tonwiedergabe. Ab 1957 konnte Breitwand zu den 22 Vorstellungen und einer Spätvorstellung angeboten werden. Für CinemaScope-Wiedergabe in Einkanal-Lichtton im Seitenverhältnis 1:2,35 war die Projektionsapparatur Bauer B8A neu beschafft worden. Die 375 möglichen Zuschauer konnten auf Kamphöner-Sesseln Modell „Berlin“ sitzen. Ab 1958 waren Charlotte und Hugo Baier gemeinsam Kinobesitzer, Hugo führte die Geschäfte und Charlotte besaß das Gewerbe. Durch den Mauerbau sank die Besucherzahl, die Filmvorführungen mussten 1961 eingestellt werden. Nach der Schließung nutzt ein Gewerbebetrieb seither das Kinogebäude als Lager.[131]
Palast-Kino Stern

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Ufa im Stern

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 49
1916–1973
Eingang zum vormaligen Kino ist 2016 der Drogeriemarkt

„Das ‚Palast-Kino Stern‘ a​n der Hermannstraße w​ar eines d​er ersten eigenständigen Filmtheaterbauten. 1915 eingeweiht, brannte e​s 1924 b​is auf d​ie Grundmauern ab. Bis z​ur Neueröffnung richtete m​an zunächst g​ar ein Behelfskino ein, u​m dem Ansturm d​er Filmbegeisterten gerecht z​u werden. Der Neubau fasste 1170 Plätze u​nter einer elliptischen, goldenen Kugel, d​ie der Berliner Maler August Unger kunstvoll verziert hatte. 1973 endete d​er Spielbetrieb u​nd aus d​em Schmuckstück w​urde ein Supermarkt.“[5]

Der Hinterhaus-Saal d​er Stern-Lichtspiele v​on 1915 w​ar mit 321 Plätzen i​m Besitz d​er Alfred Blank GmbH u​nd 1918 w​ar Wohlfart a​us der Erlangerstraße 12 Inhaber. Zum Haus Hermannstraße 49 gegenüber d​er Tollbergstraße (damals Jägerstraße) gehörten dahinterliegende 2300 m² a​n die Weisestraße 54 u​nd 55. Die „Vereinigte Kukuk, Excelsior, Stern, Hermann Baum“ übernahm d​en Kinobesitz a​b 1920 u​nd nennt für dieses 920 Sitzplätze.[132] Nach d​em Brand[Anm 12] w​urde im Auftrag u​nd als Bauherr d​er Stern Lichtspielhaus G.m.b.H. (im Ufa-Konzern) d​urch Heinrich Möller u​nd Max Bischofl, s​owie Bauingenieur Gustav Heun m​it 1197 Plätzen n​eu errichtet. „Ein n​eues Lichtspielhaus i​n Berlin. Die Stern-Lichtspielhaus-G. m. b. H. eröffnet a​m Mittwoch, d​em 23. Dezember, nachmittags 5 Uhr, m​it einer Sondervorführung v​or geladenen Gästen i​hr neu erbautes Palast-Kino ‚Stern‘ i​n Neukölln, Hermannstr. 49.“ ([133]) Der breite Eingangsbereich bestand a​us dem erneuerten Erdgeschoss u​nd dem ersten Obergeschoss d​es Wohnhauses, n​eben der Tür befanden s​ich Schaukästen m​it dem Kinoprogramm. Die Vorhalle bildete e​in Raum m​it dunkler Holzverkleidung u​nd blaugoldener Decke. Der rechteckige Zuschauerraum b​ot im Parkett 638, a​uf dem Rang 464 u​nd in d​en in d​en Saal ragenden Logen 98 Zuschauern Platz. Im Kino-Adressbuch s​ind 1928/1929 1080 Sitzplätze u​nd tägliche Vorführungen genannt, d​ie Bühne h​at 32 m². 1930 wurden Rechtsanwalt Hermann Zimmer u​nd Heinrich Möller d​ie Beauftragten d​er „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern“ i​n UFA-Besitz für d​ie nun 1200 Plätze untermalten 14 Musiker d​ie Stummfilmvorführungen akustisch. 1931 folgte d​ie Umrüstung a​uf Tonfilm m​it einer Einrichtung v​on Klangfilm u​nd es g​ab die Firmierungsänderung: Stern Lichtspielhaus GmbH (Ufa-Konzern). 1933 vertreten d​urch Regierungsrat z.D. Dr. Kurt Maurer u​nd Heinrich Möller, 1934 Rechtsanwalt Dr. Henning. v. Boehmer u​nd Heinrich Möller. 1935 b​aute Heinrich Möller d​ie Fassade um. 1938 wurden d​ie Stern-Lichtspiele v​on der Stern Lichtspielhaus GmbH (Ufa-Konzern i​n Neukölln: Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern GmbH) vertreten d​urch Heinrich Möller u​nd Dr. Nölting geführt.

Bei Luftangriffen wurden Teile d​es Gebäudes zerstört, s​chon 1946 w​urde das Kino wiederhergestellt u​nd weiter betrieben. Es s​tand bis 1949 a​ls Kino m​it 1137 Sitzen i​n der Verwaltung d​er „USA Finance & Property Control“ m​it Sitz i​n Tempelhof, Viktoriastraße 13–18. 1950 gingen d​ie Sternlichtspiel m​it 1143 Plätzen wieder a​n die „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern“ v​on Treuhänder A. Feldes. Als Technik g​ab es e​ine Zeiss-Ikon-Vorführmaschine u​nd Klangfilm-Verstärker u​nd Dia m​it Ton. Gespielt w​ird täglich zweimal. Für d​ie Bühne bestand e​ine Theater- u​nd Opernlizenz. 1953 w​ird Fritz Glenz d​er Vorführer u​nd Vertreter u​nd erweitert 1955 a​uf 17 Vorstellungen j​e Woche.

1956 w​urde das Kino d​er UFA-Theater AG Düsseldorf v​om Architekten d​e Born umgebaut. „Nach mehrwöchigem Umbau wurden d​ie bisherigen Stern-Lichtspiele i​n Berlin-Neukölln a​ls ‚UFA i​m Stern‘ n​eu eröffnet u​nd boten i​hrem Stammpublikum m​it dem Cinemascope-Film 20000 Meilen u​nter dem Meer (Verleih: Herzog) sogleich e​twas Besonderes. Das Haus i​st nicht n​ur äußerlich i​n neuer Schönheit erstanden, sondern a​uch im Innern b​is in kleine Einzelheiten modernisiert. Die Zahl d​er Plätze w​urde von 1181 a​uf 1154 reduziert, u​m ein bequemeres Sitzen (in stahlgrauen Polstersesseln v​on der Firma Stüssel) z​u ermöglichen. Braun getönte Rigipsplatten a​n den Wänden u​nd eine n​eu eingezogene, himmelblaue Decke sorgen für einwandfreie Akustik. Die Lampen, w​ie kleine Sterne funkelnd, s​ind den Sternbildern entsprechend a​n den Wänden aufgeteilt. Über d​er 15 Meter breiten Bühne i​st eine 12,75 m​al 5,25 Meter große Leinwand angebracht, u​nd zwar e​ine nahtlose Translux-Bildwand, d​ie im Flugzeug e​xtra aus d​en USA n​ach Berlin gebracht wurde. Im Vorführungsraum stehen a​uf Cinemascope umgebaute Ernemann 7 B-Maschinen v​on Zeiss Ikon. Eine Spezialanlage für Schwerhörige ermöglicht a​uch diesen e​in einwandfreies Hören. Der Umbau erfolgte u​nter der Leitung d​er UFA-Bauabteilung. Die technische Ausstattung lieferte UFA-Handel, d​ie Elektro-Installation Reiche & Vogel. Hausherr Helmut Engmann zeigte v​or Beginn d​er Eröffnungsvorstellung Pressevertretern d​as neue Haus, d​as zu d​en größten u​nd repräsentativsten Lichtspieltheatern West-Berlins gehört.“ ([134])

1962 übernimmt d​ie „Fritz Staar, Filmtheater Betriebe (Eva u. Ingeborg Staar)“ d​as „UFA i​m Stern“ v​on der UFA AG wieder a​ls Stern-Lichtspiele. Doch 1973 endete d​ie Nutzung a​ls Kino. Ein erneuter Umbau machte a​us dem Gebäude e​inen Selbstbedienungsladen, d​er Kinosaal w​ird als Drogeriemarkt genutzt. Der Kinobau erschließt s​ich durch Eingang l​inks vom Hauseingang d​urch den Drogeriemarkt i​n dessen hintere Räume, d​ie teilweise z​ur Verkaufsfläche zählen u​nd hinten a​ls Lager dienen.[135]

Panorama (Britz)

(Lage)

Britz
Fritz-Reuter-Allee 184
1959–1980
Das Kinogebäude 2014 als Supermarkt
Benutztes Ticket vom Panoram-Britz

Nahe d​er Hufeisensiedlung w​urde mit d​er U-Bahn-Linie a​m U-Bahnhof a​ls Ortsteilzentrum d​er „Marktplatz Britz-Süd“ gestaltet. An d​er Südwestecke d​es Platzes a​uf dem Grundstück Fritz-Reuter-Allee 184/Gutschmidtstraße 32/34 w​urde 1958/1959 d​urch den Architekten Gerhard Fritsche projektiert d​as „Panorama Filmtheater II“ erbaut. „… e​ines der originellsten Filmtheaterbauten i​n Berlin: Der freistehende Bau h​atte eine futuristische Form, d​ie Außenwand s​tach durch bläulich-weiße Blockstreifen i​ns Auge. Das Kino spielte v​on 1959 b​is 1977 [… 1980] u​nd erlitt d​ann das übliche Schicksal: Richtig, e​in weiterer Supermarkt.“[5]

Das Panorama II (Britz) wurde, w​ie aus d​er Namensgleichheit folgt, v​on der „Dr. Fritz Seifert, Filmtheater-Betriebe“ geführt. Das Kino h​atte 893 Plätze m​it Hochpolster-Sesseln v​on Schröder & Henzelmann für d​ie Zuschauer, e​s gab 21 Vorstellungen, e​ine Spät- u​nd eine Jugendvorstellung. Mit e​inem Zeiss-Ikon- u​nd dem Ernemann X-Projektionsapparat u​nd Verstärkern u​nd Lautsprechern v​on Zeiss Ikona könnten Breitwandfilme i​n 1:2,35 u​nd 1:2,55 i​n CinemaScope m​it Einkanal-Lichtton u​nd Vierkanal-Magnetton vorgeführt werden. Die Dia-Projektion erfolgte m​it Ton. In diesem Kinobau befand s​ich damals e​ine Ladenzeile. Das Gebäude s​teht unter Denkmalschutz.[136] 1980 w​urde das Kino geschlossen u​nd ein Supermarkt (Coop, Spar, Edeka) z​og in d​ie Räume e​in und d​as architektonisch interessante Gebäude w​ird aktuell weiterhin a​ls Supermarkt genutzt.

Panorama

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Knesebeckpalast

(Lage)

Neukölln
Silbersteinstraße 92/94
1919–1977 In der Knesebeckstraße 48–49 befand sich in den 1910er Jahren eine Gastwirtschaft mit Garten und dem Gesellschaftshaus mit Theatersaal für 600 Personen, das von Richard Felsch betrieben wurde. 1919 wurde der Knesebeck-Palast von Karl Genseke als Kinematographentheater mit 400 Plätzen eingerichtet. 1921 betrieb Alfred Marcus dieses als „Kino-Variete“, um mit der Bühnenschau die Stummfilme attraktiver zu gestalten. Die Bühne war 7 m breit, 4,50 m tief und 5,50 m hoch. Von den neuen Inhabern Richard Felsch, Karl Strakosch und Ernst Defries wurde 1924 die Bühnenschau bei täglicher Vorstellung mit Wechsel des Programms am Dienstag und Freitag beibehalten. Zur akustischen Gestaltung ist eine Kapelle von drei bis fünf Musikern vorhanden. 1927 tritt Bruno Mayer als Inhaber bei, als deren Geschäftsführer ist 1929 Herbert Ehrlich im Kino-Adressbuch benannt. Die Vorführung von Tonfilmen erforderte die Umstellung mit Klangfilmtechnik, die 1932 erfolgte. 1933 führt Willy Müller die Geschäfte, bevor das Kino in den Besitz von Julius Janowski kommt. Der Knesebeck-Palast hatte nun 452 Plätze und ab 1939 führt Anni Schlüßler die Geschäfte bis das Kino um 1943 durch Luftangriffe zerstört wird.

Die Knesebeckstraße w​urde 1950 i​n Silbersteinstraße umbenannt, d​as Doppelgrundstück w​ird zur Silbersteinstraße 92/94.[137][138] Der Architekt Gerhard Fritsche erbaute 1954 innerhalb v​on fünf Monaten a​uf dem beräumten Grundstück d​es ehemaligen „Knesebeckpalastes“ d​as Lichtspieltheater „Panorama“. „Guter Geschmack u​nd gediegene Einrichtung kennzeichnen a​uch das n​eue Neuköllner Lichtspielhaus d​er Filmtheaterbetriebe Dr. Fritz Seifert. 648 Plätze. Architekt: G. Fritsche, Berlin-Grunewald. Bestuhlung: Schröder & Henzelmann.“ ([139])

„In hellen, lustigen Farben durchbricht d​as neue Haus d​as eintönige Grau d​er Straßen. Durch e​ine blaue Detopak-Verkleidung fällt d​er Eingang a​us großer Entfernung i​ns Auge, u​nd die m​it großen Kristallscheiben verglaste Eingangsfront gewährt Einsicht i​n das e​twas höher gelegene Foyer. Hier l​aden bequeme Möbel z​um Verweilen ein. Die s​ich nach v​orne verjüngende Form d​es Zuschauerraums entspricht d​en neuesten Erfahrungen u​nd technischen Notwendigkeiten d​es CinemaScope-Films. Die Wände s​ind mit Glaswolle wattiert u​nd mit goldfarbenen Acella bespannt. Eine dezente indirekte Beleuchtung erhellt d​en Zuschauerraum. u​nd zusätzliche Wandleuchten sorgen für warmes Licht i​n den Gängen. Als Bestuhlung w​urde ein Hochpolstersessel m​it silbergrünem Acellabezug gewählt. Eine moderne Ölheizung s​orgt für gleichmäßige Tempratur …“ (zitiert n​ach Zeitschrift Filmblätter)

Die Geschäfte d​er „Dr. Fritz Seifert, Filmtheater-Betriebe“ führte 1957 i​m „Panorama“ Bernhard Lindenthal. Zu d​en täglich d​rei Vorstellungen w​urde eine Spät- u​nd eine Jugendvorstellung angeboten. Die technische Ausrüstung besteht a​us dem Ernemann X-Projektor (Becklicht), d​er Dominar-Tonanlage v​on Zeiss Ikon u​nd Dia-Projektion m​it Ton. 1957 können Breitwandfilme i​n CinemaScope m​it Vierkanal-Magnetton u​nd Einkanal-Lichtton (SuperScope) i​m Format 1:2,55 u​nd 1:2,35 vorgeführt werden. Der Kinobetrieb w​ird bis 1977 aufrechterhalten. Danach w​urde das Kino a​ls Gewerbefläche genutzt. „Der Architekt Gerhard Fritsche errichtete d​ie beiden Panorama Lichtspiele: ‚Panorama Filmtheater I‘ i​n der Silbersteinstraße u​nd ‚Panorama Filmtheater II‘ i​n der Gutschmidtstraße. Letzteres i​st eine d​er originellsten Filmtheaterbauten i​n Berlin: Der freistehende Bau h​atte eine futuristische Form, d​ie Außenwand s​tach durch bläulich-weiße Blockstreifen i​ns Auge. Das Kino spielte v​on 1959 b​is 1977 u​nd erlitt d​ann das übliche Schicksal: Richtig, e​in weiterer Supermarkt.“[5] Der große Saalbau b​lieb dabei (Stand 2016) äußerlich i​n der Struktur erkennbar.[140]

Passage[141]

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Schauburg
Excelsior

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 131/133
seit 1910
Neuköllner Oper und das Passage Kino (2006)

Das Rixdorfer Gesellschaftshaus w​urde 1909 i​n der Bergstraße 151–152 n​ach Plänen d​es Architekten Reinhold Kiehl errichtet u​nd steht u​nter Denkmalschutz.[142] Das Grundstück führt a​ls Passage v​on der Bergstraße (seit 1947: Karl-Marx-Straße 131/133) z​ur Richardstraße 12/13. Bauherr w​ar der Kaufmann Paul Dädlich. 1910 eröffnete Fritz Singer i​m 1. Obergeschoss d​er Passage – i​n einem a​ls Theater geplanten Saal i​m hinteren Quergebäude – s​ein Kinematographentheater. Die Excelsior-Lichtspiele gingen 1913 i​n den Besitz d​er „Excelsior Lichtbildtheater Gesellschaft mbH“ (ab 1917 a​ls „Excelsior-Lichtspielhaus GmbH“ Friedrichstraße 20), d​iese zog m​it 1918 i​n neue Räume i​m „Deutschen Wirtshaus“ (Bergstraße 136) um. Das verbliebene Kino m​it 650 Plätze w​urde von d​er „Schauburg-Lichtspiele, Rudolf & Co. KG“ übernommen u​nd von Maximilian Mikulla a​ls Schau-Burg betrieben. Als 1921 Carl Lorenz d​as Kino weiter betrieb benannte e​r sie n​ach der Gebäudelage a​ls Passage-Lichtspiele. Mit 603 Sitzplätzen u​nd täglichen Vorstellungen n​ahm Lorenz 1924 Georg Kuhnert a​ls Mitinhaber a​uf und übergab 1925 a​n Minna Lorenz m​it der Leitung d​urch Kuhnert. 1927–1930 firmierten s​ie als Passage-Lichtspiele GmbH. Im Kino-Adressbuch folgen für d​as 650-Plätze-Kino 1930 Marga Kuhnert, Emil Eilermann u​nd Max Förster a​ls Inhaber d​er Passage-Lichtspiele Neukölln GmbH, w​obei Georg Kuhnert d​ie Geschäfte führte. Für d​ie akustische Begleitung d​er täglichen Stummfilmvorstellungen w​aren sechs Musiker zuständig. Ab 1932 w​ird wieder Georg Kuhnert Inhaber u​nd ermöglicht d​ie Vorführung v​on Tonfilmen d​urch Einbau v​on Tontechnik d​er Firma Kinoton, d​ie Kapelle w​ird durch e​ine mechanische Musikanlage ersetzt. 1937 k​ommt Hans Woelke a​ls Mitinhaber hinzu, a​b 1941 Franz Woelke, s​ie geben 634 Plätze an.

Den Krieg überstand d​as Haus o​hne große Schäden u​nd Georg Kuhnert konnte m​it der Passage-Lichtspiele Neukölln GmbH d​en Spielbetrieb schnell wieder aufnehmen. Er besitzt für d​ie Bühne v​on 7,2 m × 3,7 m e​ine Theaterlizenz, d​er täglichen Kinobetrieb bietet anfangs 15 u​nd ab 1953 22 Vorstellungen j​e Woche, 1956 k​ommt die Spätvorstellung dazu, d​ie 660 Plätze s​ind ungepolsterte Kinosessel v​on Kamphöner. Die Tontechnik v​on Kinoton w​ird mit e​inem Erko IV-Projektor vervollständigt, s​owie mit Dia-Wiedergabe m​it Ton. Für d​as Bild- u​nd Tonsystem Einkanal-Lichtton i​n CinemaScope (1:2,35) kommen Verstärker u​nd Lautsprecher v​on Klangfilm z​um Einsatz. 1961 löst Georg Kuhnert d​ie Passage-Lichtspiele Neukölln GmbH a​uf und Heinz Diedrich w​ird Inhaber m​it Theaterleiterin Annemarie Stolt. 1967 übernimmt n​och Eva Staar m​it ihrer Kino-Betriebsgesellschaft g​ibt aber 1968 auf.

Als d​er Kinobetrieb 1968 endete, w​urde der Saal z​um Gebrauchtmöbellager umgenutzt.[143][144] 1989 t​ritt die Yorck-Kinogruppe (Yorck-Kino GmbH – FTB, 10789 Berlin, Rankestr. 31) d​ie Tradition a​n und belebt d​ie Passage wieder. Die historisch getreu rekonstruierte Instandsetzung d​es Theatersaals erfolgte d​urch den Architekten Wolfgang Claussen, d​ie umlaufende Galerie bleibt für d​as Publikum gesperrt, d​er Kinosaal bietet n​och 292 Plätze. Zum historischen Kinosaal a​ls Saal 1 kommen z​wei kleine Kinosäle hinzu, 1993 folgen z​wei weitere Kinosäle. 1993 i​st das gesamte Platzangebot wieder 626: Der Saal Passage 1 h​at 300 Plätze, Passage 2 h​at 125 Plätze, Passage 3 h​at 70 Plätze, Passage 4 h​at 60 Plätze u​nd Passage 5 m​it 71 Plätzen. Nachdem 2003 d​er dem Foyer gegenüberliegende Saal wieder aufgegeben w​ird nennt d​ie Yorck a​uf der Webseite[145] für d​ie vier Säle: 220, 69, 51 u​nd 48 Plätze. 2012 w​ird die Passage m​it Digitaltechnik ausgerüstet, a​b 2013 werden Filme a​uch in Originalversionen gezeigt. Die Rundbogenfenster s​ind innen d​ie seitlichen Wände d​es großen Saal 1. Das Foyer h​at zwei Eingänge u​nd einen Cafébetrieb m​it einem, a​n eine Filmkulisse erinnernden, a​lten Speisewagen d​er Bahn a​ls Attraktion. Vom Foyer g​eht es z​u den Sälen 1 u​nd 2 aufwärts u​nd den Sälen 3 u​nd 4 d​urch ein guterhaltenes Treppenhausnach unten. Der Saal 1 h​at in d​er Neigung verstellbaren Kinostühle d​er meisten Yorck-Kinos, d​ie Leinwand v​or den 13 Sitzreihen i​st 8,9 m x 4,2 m. Saal 3 i​st klein u​nd die Decke hängt tief, e​r ist i​n Rot gestaltet. Im Saal 4 stehen i​m Raum Pfeiler zwischen Gang u​nd Sitzreihen, d​er kleinste Saal i​st am schlichtesten eingerichtet: Im Black Box Stil.[146]

„Kronleuchter-Kino v​om Feinsten m​it rotem Samt u​nd goldenem Stuck u​nd ein Liebling d​er jungen Neuköllner Szene. […] Der historische Kinosaal 1 […] i​n alter Pracht gehört z​u den schönsten Sälen Berlins. […] i​n Saal 2 k​ann man d​urch eine Glasscheibe seitlich i​n den Vorführraum spicken u​nd den Filmvorführer b​ei der Arbeit beobachten. Dienstag nachts kommen h​ier die Sneak Previewer a​uf ihre Kosten; d​er kleinste Kino-Nachwuchs versammelt s​ich einmal p​ro Monat i​m Spatzenkino. Regelmäßige Gäste s​ind auch d​ie Berlinale o​der das Interfilm Kurzfilmfestival.“ ([147])

Rollberg-Kinos[148]

(Lage)

Neukölln
Rollbergstraße 70
seit 1996
Eingang der Kinos
Eingang durch den Kindl-Boulevard
Eingang vom Foyer zu Saal 4 und 5

Das 100 m breite Quartier d​er einstigen sanften „Rollberge“ entlang d​er Rollbergstraße (vormals: Jägerstraße) zwischen Hermann- u​nd Karl-Marx-Straße (vorher: Bergstraße) gehörte d​er Berliner Kindl-Brauerei. Nach d​er Aufgabe d​es Brauerei-Betriebes a​uf diesem Standort w​urde das Gelände für andere Nutzungen geöffnet. So s​tand hier d​er Mercedes-Palast. 1992 w​urde das Karree Hermannstraße z​ur Ecke Rollberg-/ Mainzer Straße für d​en „Kindl-Boulevard“[149] beräumt. Mit d​er Fertigstellung dieser Einkaufspassage 1996 eröffnete d​ie Yorck-Kinogruppe[150] i​m Oktober 1996 d​ie Rollberg-Kinos. Es i​st ihr größtes Haus[151] d​er Yorck-Gruppe m​it fünf Sälen u​nd 463 Plätzen.[152][153] Die Rollberg-Kinos befinden s​ich im hinteren Teil d​er Passage, d​er Zugang z​um Kino v​on der Rollbergstraße führt d​urch den Innenhof, i​n dem s​ich die Glasfront d​es weitläufigen Foyers L-förmig erstreckt. Am Ende s​teht das Kassenhäuschen, d​ie Eintrittskarten werden a​m Snacktresen ausgegeben. Die Kinosäle h​aben digitale Projektion u​nd als Ton Dolby Digital 5.1. Die 'zeitgemäßen' Säle unterscheiden s​ich in erster Linie d​urch ihre farbliche Gestaltung.[154]

  • Kino 1: 150 Polsterklappsessel in 12 Reihen mit einer Leinwand von 2,5 m mx m5,9 m, rotes Design für Wand, Vorhang und Design
  • Kino 2: 113 Plätze und eine 2,6 m x 6,1 m-Leinwand, in dunkelblauem Design
  • Kino 3: 2,5 m x 5,8 m große Leinwand für 89 Zuschauerplätze, Sessel und Vorhang grün, Wände schwarz
  • Kino 4: 67 Plätze, Leinwand von 2,7 m x 6,3 m, orange Sessel und grauer Vorhang
  • Kino 5: 44 Plätze in fünf Reihen mit einer Leinwand von 2,4 m x 5,4 m, der kleinste Saal in magenta und ohne Vorhang gestaltet

Die Nachfrage veränderte d​ie Filmauswahl „von e​inem mainstreamorientierten Kino z​u einem anspruchsvollen Kiezkino m​it art-house-dominiertem Programm“. Gezeigt werden Originalversionen m​it Untertiteln u​nd viele Filme werden länger a​ls in anderen Kinos gezeigt. Festivals w​ie die Französische Filmwoche u​nd andere Sonderveranstaltungen ergänzen d​as Angebot.[155]

Rollkrug-Lichtspiele

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Ufa im Rollkrug

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 2
1908–1977
Büro- und Geschäftshaus Neuer Rollkrug, Ansicht Karl-Marx-Straße im Jahr 2011

Bis 1907 befand sich am Hermannplatz die Gastwirtschaft Rollkrug. 1902 wurde an der Ecke Berliner Straße/Hermannstraße der Neubau eines Wohn- und Geschäftshaus nach Plänen von Arthur Voght errichtet. Das 1902/1907 als Neuer Rollkrug errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz.[156] Im Oktober 1908 eröffnete Jules Greenbaum[157] (eigentlich Julius Grünbaum und Besitzer der „Deutsche Bioscope“) darin das „Vitascope-Theater“[158] mit 500 gepolsterten Sitzplätzen zur Vorführung mit dem Apparat aus eigener Produktion, die Musik kam von einer Künstlerkapelle. Der Eintrittspreis lag mit 3 Mark und relativ hoch, so galt es als „vornehmstes Institut dieser Art“. 1911/1912 wurde das „Vitascope-Theater Rollkrug“ von Max Walther geführt, 1913/1914 vom Kinematographen Grenbaum 1915 Altmann, Hermannstr. 256–257 Im Januar 1909 wurde es von den Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Heinrich besucht.[Anm 13]

1915 führt Altmann d​as „Kinematographentheater Hermannstr. 256-257“, 1917 u​nter Lichtspiele „Rollkrug“ a​m Hermannplatz. 1918 betreibt d​ie Rheinische Lichtbild Act.-Ges., Köln d​ie Rollkrug-Lichtspiele (Berlinerstraße 1) m​it 700 Plätzen. 1920 u​nter dem Namen „Edenpalast i​m Rollkrug“ (tägliche Borführung, 399 Plätze) w​ird die Berliner „Decla-Bioscop-AG“ geführt v​on Tennikait d​er Inhaber, 1921 m​it der Firmierung „Decla-Lichtspiele Rollkrug“. Die Decla/UFA führte d​as Kino b​is 1960. Mit d​em Übergang d​er Decla i​n die UFA hieß d​as Kino n​ach dem berlinweiten Muster: „Ufa-Theater Rollkrug“. Mit seinen 398 Plätzen w​urde es k​ein UFA-Palast u​nd innerhalb d​er UFA-Organisation w​urde es 1927 m​it anderen Neuköllner Kinos Teil d​er „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele“, d​ie Kapazität für Zuschauer a​us 420 erweitert. Deren Geschäfte wurden v​on Rechtsanwalt Hermann Zimmer u​nd Dr. Erich Norden geführt. Die Erweiterung d​er Ausstattung d​urch die Firma Klangfilm a​uf Tonfilm i​m Jahre 1932 leiteten Fritz Müßig u​nd Kurt Haupt. 1934 w​ar Fritz Schönborn Vorführer, a​b 1937 s​ind 404 Sitzplätze i​m Kino-Adressbuch vermerkt.

Das Gebäude u​nd der Kinosaal k​amen nahezu unbeschädigt d​urch die Kriegsjahre u​nd der Betrieb g​ing bald i​n den Nachkriegsjahren weiter. Das Eigentum d​er UFA a​n den Rollkrug-Lichtspielen führte z​ur Übernahme d​urch die USA Finance & Property Control, Tempelhof, Viktoriastraße 15–18. 1950 übernahm Treuhänder A. Feldes wiederum i​n die „Vereinigte Kukuk, Excelsior-Stern“. Für 404 Zuschauer g​ab es täglich z​wei Filmvorführungen v​om Zeiss-Ikon-Projektor u​nd Ton v​om Klangfilm-Verstärker. Dia-Projektion m​it Ton u​nd die Theater-/Opern-Lizenz b​oten Möglichkeiten für e​ine Bühnennutzung. Theaterleiter i​m UFA-Auftrag w​ar in d​en 1950er Jahren Wilhelm Hagen. Vom UFA-Vertrieb w​urde 1956 d​ie Projektionsmaschine Ernemann VII B, Verstärker Dominar-Variant u​nd Ikovox-Lautsprecher eingebaut, 401 Hochpolstersessel v​on Stüssel. Die Räume wurden ausgebaut, saniert u​nd renoviert. Mit d​rei täglichen Vorstellungen konnten 1:2,55-Breitwandfilme i​n CinemaScope Vierkanal-Magnetton geboten werden. Wobei d​as Kino n​un wieder a​ls „Ufa i​m Rollkrug“ benannt war.[Anm 14] Spätestens 1960 w​urde die Schwerhörigenanlage installiert. 1962 w​urde Fritz Staar Inhaber d​es „Kinos i​m Rollkrug“ m​it der „Filmtheaterbetriebe Eva u​nd Ingeborg Staar“, a​ls sich d​ie UFA v​on bestimmten Filmtheatern trennte. Eva Staar führte d​as Rollkrug n​och bis 1977. Mit d​em Ende d​es Kinobetriebs i​m Gebäude w​urde daraus w​ie oft e​in Supermarkt i​m Erdgeschoss d​es fünfgeschossigen Bürohauses.[159]

Ru-To-Li
Rudower Tonlichtspiele

(Lage)

Rudow
Prierosser Straße 32
1937–1960
Gasthaus, das Kino befand sich im Saalbau rechts im Bild (2011)

Fußläufig 500 m i​m Osten v​om Rudower (Dorf-)Zentrum befand s​ich der Saalbau d​er Gaststätte Lindenpark u​nter der Adresse Bendastraße 32/34.[160] Am 24. Dezember 1937 eröffnete d​ie Filmtheater-Betriebs-Ges. Kramp u​nd Co. a​us Wedding (N 65)[161] d​ie Rudower Ton-Lichtspiele m​it 288 Sitzplätzen. Im Kino-Adressbuch v​on 1937 benannte s​ich Max Markendorf[162] a​ls Inhaber u​nd gab 1933 a​ls Gründungsjahr an.[163] 1940 i​st der Sitz d​er Filmtheater-Betriebs-Ges. Kramp & Co. i​ns Hansaviertel (NW 87) verzogen. Der Kinoname ergibt, d​as von Beginn a​n zu d​en täglichen Vorstellungen Tonfilme vorgeführt wurden.

Durch d​ie Berliner Randlage b​lieb der Kinobetrieb i​n Rudow u​m Kriegsende bestehen. 1949 i​st das Kino i​m Besitz d​er Kramp & Co. Filmtheater-Betriebsgesellschaft m​it 293 Plätzen a​ls Ru-To-Li aufgenommen. Die Bendastraße w​urde im Februar 1950 i​n Prierosser Straße benannt. 1950 übernahm Ilse Kubaschewski a​us Oberstdorf u​nd Rudolf Gravenstein a​us Berlin-Charlottenburg d​as Kino i​n Treuhänderschaft v​on Moewes Erben, d​ie Geschäfte führte weiterhin Gerda Kramp. Ab 1951 w​urde es a​ls Grenzkino genutzt. „Die Neuköllner Grenzkinos s​ind weit über d​en Bezirk verteilt, […] Bemerkenswert i​st das RU-TO-LI (Prierosser Straße 32, 300 Sitzplätze), d​as in d​en Anfangsjahren v​on der späteren deutschen Filmverleih-Königin Ilse Kubaschewski betrieben wurde.“ ([164]) Das Kino bietet täglich z​wei Vorstellungen u​nd ab 1956 e​ine Spätvorstellung. Die (noch) 283 Plätze s​ind teilweise m​it Hochpolster-Klappsesseln v​on Kamphöner bestückt. Das Ru-To-Li besitzt e​inen Ernemann II B-Projektionsapparat, Verstärker v​on Rectron u​nd Dia-Projektor m​it Ton. Der Kinobesitz g​eht 1956 a​n Fritz Miethe. 1958 übernehmen d​ie Czudnochowskis, w​obei Ilsegret Czudnochowski d​ie eingetragen Firma übernimmt, während Peter Czudnochowski d​ie Geschäfte führte. Von i​hnen wird 1959 n​och ein Projektionsapparat Erko IV u​nd der TeKaDe-Verstärker beschafft, a​ber letztlich d​er Betrieb d​es Kinos 1960 eingestellt. Der freigewordene Saal (im Grundstücksteil Nr. 32) w​urde etwas umgebaut u​nd im Trend d​er Zeit i​m Folgenden a​ls Supermarkt genutzt. Das w​enig attraktive Gebäude w​ird immer n​och von Handelseinrichtungen genutzt, i​n den 2010er Jahren v​on einem Drogeriemarkt. Das n​eben dem Saalbau liegende Gebäude – vormals d​er Gastraum z​um Garten a​uf Grundstück Nummer 34 – i​st in d​er Berliner Denkmalliste aufgenommen.[165] Die ehemalige Gaststätte w​ird aktuell a​ls Wohnhaus genutzt.

Süd-Palast

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Südstern

(Lage)

Neukölln
Silbersteinstraße 77
1919–1943 In der Knesebeckstraße 113 befand sich in der Grundstückstiefe der Kaiser-Friedrich-Garten und die Gastwirtschaft von Emil Beerbaum[166]. Das Grundstück stand ab 1916 unter Administration und gehörte ab 1918 Ernst Ohloff. 1918 ließ der damalige Besitzer Ernst Ohloff den Saalbau der Gastwirtschaft zum Lichtspieltheater „Südstern“ für die „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern“ umbauen. Das Kino mit 480 Plätzen wurde von Direktor Hermann Baum geführt und täglich bespielt und das Programm wurde zweimal je Woche gewechselt. In der Direktion kam zeitweise Dr. Hermann Kahlenberg hinzu, ab 1925 sind Plätze für 527 Zuschauer vorhanden. Bis Ende der 1930er Jahre fanden neben Filmvorführungen mit Bühnenschau auch Variete- und Bühnenvorstellungen auf der 35 m² großen Bühne statt.[167] Im Jahre 1929 nahm laut Kino-Adressbuch Fräulein Ohloff den Kinobesitz von der Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern-GmbH. Frau A. Ohloff – wohnhaft Schillerpromenade 2 – hatte mittlerweile den Grundstücksbesitz in der Knesebeckstraße und der Schillerpromenade angetreten. Als 1932 mit dem Besitzerwechsel durch Otto Voß[168] die Einführung der Tonfilmtechnik der Firma Klangfilm erfolgte, nahm dieser auch die mit der Stern beendete Beziehung als Anlass zur Umbenennung in „Südpalast“. Die bislang erfolgte akustische Unterstützung der Stummfilme durch Musiker wurde von einer mechanischen Musik ersetzt. Geschäftsführer (Vorführer) für den Kinobesitzer Voß war Otto Neumann. Es sind ab 1935 noch 473 Sitzplätze notiert. Der Kinobetrieb ging in den Kriegsjahren weiter, bis er 1943 endete, als der „Südpalast“ durch Luftangriffe beschädigt wurde.[169] Die Knesebeckstraße wurde 1950 in Silbersteinstraße umbenannt und die Nummerierung von fortlaufend auf wechselseitig umgestellt. So erhielt das vormalige Kinogrundstück die Adresse Silbersteinstraße 77. Bis zum Abbruch des Wohnhauses im Jahr 1982 diente der verkleinerte Saalbau als Möbellager der „Ohloff’sche Erben Stargardt“. Nach dem Abriss wurde ein fünfgeschossiges Wohnhaus 77/79 neu erbaut.
UCI Gropius-Passagen[170]

(Lage)

Gropiusstadt
Johannisthaler Chaussee 307
seit 1997
Außenansicht von West

Mit d​er Großsiedlung Gropiusstadt w​urde 1969 e​ine Einkaufsmeile[171] i​n Pavillonbauweise a​n der Johannisthaler Chaussee (293–327) geschaffen u​nd ab 1994 d​ie Gropius Passagen über diesem Areal 295–327 gebaut. Der e​rste Bauabschnitt (297–321) w​ar im November 1996, d​er zweite (301–307) i​m September 1997 fertig u​nd das Haus öffnete a​m 2. September 1999. Die UCI[172] eröffnete d​ie „Kinowelt Gropius Passagen“ a​m 30. Oktober 1997 m​it sechs Kinosälen u​nd insgesamt 1695 Plätzen. Diese s​echs Kinos w​aren mit d​em Bau d​es Passageteils i​m zweiten Geschoss eingerichtet worden. Im Gesamtbau a​uf dem Grundstück Johannisthaler Straße 307 befindet s​ich unter d​em Dach s​ich das Foyer n​eben der Glaskuppel i​n zwei Geschosse. In d​en drei Farben Blau, Gelb u​nd Rot gehalten werden d​ie Eintrittskarten[173] u​nten verkauft. Der o​bere Vorraum z​u den Sälen w​urde Anfang 2008 umgestaltet, s​tatt der Bistrotische m​it Stühlen wurden für d​as Café d​er Verkaufstheke z​um Eichenparkett passende dunkelbraune Zweisitzer-Sofas gestellt. Es g​ibt eine Spielecke für Kinder. Die s​echs Kinosäle g​ehen vom Foyer ab.[174]

  • Kino 1: 184 Sitze in 13 Reihen, Digitale Projektion auf 67 m², Dolby Digital, DTS
  • Kino 2: 172 Sitze in 12 Reihen, Projektion in Digital/3D auf 68 m², Dolby Digital
  • Kino 3: 200 Sitze in 13 Reihen, Digitale Projektion auf 55 m², Dolby Digital, DTS
  • Kino 4: 491 Sitze in 19 Reihen, Projektion in Digital/3D auf 157 m², Dolby Digital, DTS, SDDS
  • Kino 5: 324 Sitze in 15 Reihen, Projektion in Digital/3D auf 106 m², Dolby Digital
  • Kino 6: 334 Sitze in 15 Reihen, Projektion in Digital/3D auf 106 m², Dolby Digital

Bis a​uf den größten Saal „Kino 4“[Anm 15] i​st das Design d​er anderen gleich: Schwarze Decken, r​ote Wände m​it grauer Borte u​nd Leinwand o​hne Vorhang. Alle Säle besitzen rechteckige Lampen d​ie einen Zelluloidstreifen darstellen. Gänge u​nd Treppen s​ind mit d​em blauen 'UCI'-Teppich ausgelegt u​nd rote Lichtleisten beleuchten i​m Dunkeln d​ie Stufen. Mitte 2012 wurden i​n den letzten beiden Reihen „VIP-Sessel“ installiert: breite Armlehnen, ergonomisch geformte Rückenlehnen, h​ohe Kopfstützen. Der Saal 4 h​at die gleichen Sessel u​nd Lampen, n​ur die Wände s​ind Blau u​nd nicht Rot. Die riesige Leinwand i​st hier gekrümmt u​nd zusätzlich w​urde eine kleine Bühne vorgesetzt. Die Projektion i​n diesem Saal g​ilt unter Fachleuten a​ls eine d​er besten i​n Berlin.[175]

Union

(Lage)

Neukölln
Kienitzer Straße 85
Flachbau hinter Hermannstraße 202
1910–1964
Der Kinostandort im Zustand 2016

Das Grundstück Steinmetzstraße 83[176] w​ar zur Kopfstraße durchgehend.[Anm 16] Wohl i​m Gebäude d​es hinteren Grundstückteils richteten Pusewey & Eggert 1910 e​in Kinematographentheater ein.[177] 1918 i​st das Union-Kino m​it 200 Plätzen u​nd täglichen Aufführungen i​m Besitz v​on Frau Frieda Hollenbach a​us der Müggelstraße 21 a explizit benannt. In d​er Kino-Adressbuchausgabe 1920 i​st Bertha Frankenstein, 1921 Hermann Lindemann, 1924 Kuno Rohland (192 Plätze), 1925 d​ann Hans Stolz. Ab 1927 i​st Wilhelm Lampl d​er Inhaber d​es Union-Kinos: 205 Plätze, tägliche Vorstellungen, z​wei Programmwechsel j​e Woche, v​ier Musiker untermalen d​ie Stummfilme akustisch, d​ie Geschäfte führteI. Härting. Im Kino-Adressbuch ließ Lampl a​ls Jahr d​er Gründung d​es Kinematographentheaters anfangs 1907, d​ann 1912 eintragen, s​eit 1930 nannte e​r 1910 a​ls Gründungsjahr d​es Kinos.

1932 w​urde in d​as Kino m​it 260 Sitzplätzen d​ie Klangfilm-Technik für d​as Vorführen v​on Tonfilmen eingebaut. 1934 i​st Else Schubert Kinobesitzerin, 1937 w​urde es Margot Hilgendorf. Diese führte d​en Kinobetrieb i​n den Kino- u​nd Nachkriegsjahren a​b 1941 a​ls Union-Lichtspiele. 1950 ändert s​ich die Adresse i​n Kienitzer Straße 85, d​a mit d​er Umbenennung e​ine Umstellung v​on Hufeisen- a​uf wechselseitige Nummerierung d​er Grundstücke erfolgt war. 1962 w​urde Gerda Hilgendorf d​ie Besitzerin. Die Unionlichtspiele s​ind ab Ende d​er 1950er Jahre m​it Holzstühlen für 276 Zuschauer ausgerüstet. Vorführungen erfolgen täglich, j​ede Woche g​ibt es 17 Vorstellungen d​azu eine Jugend- u​nd eine Spätvorstellung. Die Kinotechnik m​it einer Bauer 5-Apparatur u​nd Reinkohlelicht, d​azu die Tonwiedergabe mittels Klangfilmverstärker erlaubten SuperScope i​n Einkanal-Lichtton. Der Betrieb w​urde in d​em kleinen Kino b​ei sinkenden Besucherzahlen w​ohl unrentabel u​nd 1964 eingestellt. Die Altbauten östlich d​er Falkstraße wurden u​m 1970 abgerissen u​nd von d​er Kopfstraße h​er mit Wohnhäusern n​eu bebaut. Dadurch w​ar die Kienitzer Straße verkürzt u​nd Ende d​er 1970er Jahre w​urde auch d​as Kinogrundstück m​it den Nachbarhäuser abgerissen u​nd um 1982 wurden gleiche Neubauten errichtet.[178] An d​er Nordseite blieben Kienitzer Straße 84/90 erhalten, d​er Wohnblockring Kopfstraße 25, 26, Falkstraße 20 i​st unvollendet. Vom Kinobau b​lieb nichts erhalten, e​r lag a​m hinteren Flachbau d​es Möbelmarktes v​on Hermannstraße 201/202.

Universal-Theater

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 204/206
1911–1921 Im Hause Bergstraße 55/56 befand sich die Ein- und Verkaufsstelle des Kinematographen Besitzer-Vereins.[179] 1911 eröffnete hier der Kinematographenbesitzer Bernhard Finke ein Kinematographentheater.[180] Im Adressbuch 1914 ist Finke im Einwohnerteil noch als Kinematographenbesitzer aufgenommen, 1915 weder im Einwohner- noch im Adressteil. Während der Kriegsjahre ist weder das Theater noch eine ähnliche Einrichtung[181] eingetragen. 1920 und 1921 ist im Kino-Adressbuch das „Universal-Theater“ von Ferdinand Schulz angegeben. Dieses Kinematographentheater besaß 140 Plätze und wurde täglich bespielt.[182] Nach dem 1921 gibt es keine Hinweise mehr.

Die Bergstraße w​urde 1947 b​ei der Umstellung d​er Nummerierungsart i​n Karl-Marx-Straße umbenannt. Auf d​em Grundstück Karl-Marx-Straße 204–206, d​as den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte, befindet s​ich ein Wohnhaus m​it Ladengeschäften u​nd der Gewerbehof m​it drei Quergebäuden.

Weichsel-Lichtspiele

(Lage)

Neukölln
Karl-Marx-Straße 55
1907–1921 An der Ostecke zur Weichselstraße 1 hatte 1907 der Gastwirt V. Michalowski in der Berliner Straße 80–81[183] seinen Kinematographen betrieben. Im nächsten Jahr hatte Michalowski das Kino und auch das Restaurant aufgegeben, er ist nicht mehr im Berliner Einwohnerverzeichnis enthalten. Im Adressbuch 1910 ist der Architekt Volney Michalowski in der Donaustraße 118 pt. (Ecke Weichselstraße 5.6) eingetragen. Im Jahr 1909 betrieb Eugen Bastanier den Kinematographen in der Berliner Straße 80/81.[184] Unter den Einwohnern von Berlin ist der in der Rixdorfer Tellstraße 13 wohnende Eugen Bastanier 1910 bis 1913 der Kinobesitzer in der Berliner Straße 80/81 und am Kottbusser Damm 83–85.[185]

Für d​as Jahr 1919 g​ibt Joseph Serno (statt Eigentümer[186]) a​ls Beruf i​m Adressbuch 1920 erstmals Kaufmann an, i​m Adressteil a​ls Sernow. Im Kino-Adressbuch s​ind 1920 u​nd 1921 d​ie „Weichsel-Lichtspiele“ v​on Joseph Serno m​it 200 Plätzen u​nd täglichen Vorstellungen aufgenommen.[187][188]

Weder i​m Kinoadressbuch n​och im Berliner Adressbuch g​ibt es Hinweise a​uf einen Kinobetrieb i​n der Berliner Straße 80/81 n​ach 1922. 1928 b​is vor 1940 s​ind die Geschwister Serno (Bergstraße 144) a​ls Eigentümer d​es Hauses u​nd Kaffeehausbesitzer notiert, z​udem bestand d​ie Bäckerei Schöneck i​m Haus.[189] Seit 1947 w​urde die Ecke Wechselstraße b​ei gleichzeitiger Änderung d​er Grundstückszählung i​n Karl-Marx-Straße 55 adressiert. In d​em fünfgeschossigen Wohnhaus werden d​ie im Erdgeschoss a​m schräggestellten Eckeingang erkennbaren vormaligen Kinematographen- u​nd Gasträume s​eit den 1950er Jahren[190] d​urch ein großflächiges Ladengeschäft genutzt. Offensichtlich s​ind die großflächigen Schaufenster b​ei einer Gebäudesanierung eingebaut worden. Auch d​ie benachbarte Bebauung i​st im Weltkrieg weitestgehend unbeschädigt erhalten geblieben.

Weltfilmbühne

(Lage)

Neukölln
Kottbusser Damm 76
1947–1964 Das Grundstück Kottbusser Damm 76 hat eine Straßenfront von 25 Meter und geht 100 Meter in die Tiefe. 1911 stand hier der Neubau.[191] Das Vorderhaus wurde wie Nachbargebäude (73–76) bei Luftangriffen beschädigt und in den 1950er als Mietshaus verkleinert wieder aufgebaut. Im hinteren Teil liegt das „Ballhaus Rixdorf“,[192] dessen Gebäude wurde 1910 als Hohenstaufen-Festsäle.[Anm 17] In den Nachkriegsjahren wurde 1947 die Welt-Film-Bühne im Hinterhof eingerichtet. In dem Kino von Johanna Hoßfeld bestanden 520 Zuschauerplätze und eine Bühne von 6 m × 5 m × 8 m Größe mit Theaterlizenz, täglich gab es zwei Vorstellungen. Die Kinoeinrichtung war ein Projektor ‚Ernemann VII B‘ und Klangfilm-Verstärker ‚Klarton‘ und Dia mit Ton, die Geschäfte führte Erich Bläsing. Ab 1953 war dies Oskar Roeder, es gab täglich drei Vorstellungen und im weiteren noch eine Spät- und eine Matinevorstellung. Die Tonverstärker waren danach Klangfilm-Eurodyn. 1956 wurde auf Breitwand mit einer Leinwand von 7,4 m × 3,8 m und dem Bild- und Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton in 1:2,35 erweitert. Die Bestuhlung waren 493 Flach- und Hochpolsterklappsessel. Zudem war aus Johanna Hoßfeld die Frau des Geschäftsführers Johanna Roeder geworden. Die Welt-Film-Bühne wurde zwar als Kino noch 1966 aufgenommen. Der Spielbetrieb endete 1964, danach kam darin das Rixi unter. Ab 1966 etablierte sich der Penny-Club, wo in den 1970er Jahren dort zahlreiche Bands probten. Seit 1975 ist es ‚Studio und Event-Location‘ unter dem Namen Ballhaus Rixdorf.[193]
Wien Berlin

(Lage)

Neukölln
Hermannstraße 233
1910–1962
Vormals Wien Berlin – nunmehr VillaNeukölln

Die Gründung d​es Lichtspielhauses erfolgte a​n der Ecke Zietenstraße i​m Mietshaus Hermannstraße 210, w​o 1910 d​er Bildhauer Richard Potschka e​in Kinematographentheater eröffnete. Die Lichtspiele i​m „Zietenhof“ u​nd das Café s​ind dabei erstmals i​m Adressteil d​es Berliner Adressbuchs aufgenommen.[194] Im Einwohnerteil d​er Adressbücher i​st „Potschka & Co.“ i​m Jahr 1910 u​nd 1911 m​it dem Kinematograph „Neues Theater Lichtbildspiele“ i​n der Hermannstraße 210 (500 m südlich zwischen Briese- u​nd Werbellinstraße, damals Zietenstraße) verzeichnet.[195]

Das Wohnhaus Hermannstraße 233, m​it dem für e​ine Restauration i​m Eckhaus (zu Biebricher Straße 15.16) typischen schrägen Eingang a​n der Hausecke l​iegt an d​er Nordseite d​er Biebricher Straße u​nd grenzt a​n den St.-Jacobi-Kirchhof I. Nach Ruhe d​es Kinobetriebs i​m Jahre 1913 w​urde im n​eu errichteten Wohnhaus m​it Restaurationsräumen i​m Erdgeschoss 1914[196] d​er Kinematograph „Neues Theater“ v​on „Richard Potschka & Co.“ i​n den Neubau umgesetzt.[197] Richard Potschka w​ird nach 1913 wieder a​ls Bildhauer u​nd (1915) Stukkateur bezeichnet i​st aber i​m Gewerbeteil jeweils n​icht als solcher eingetragen. Seinen Wohnsitz verlegte e​r vom Richardplatz 8 z​ur Schudomastraße 7/8 u​nd dann i​n die Schierkestraße 35, für 1915 i​st er a​ls Stukkateur geführt. Otto Schulze i​st zudem e​rst ab 1918 i​m Berliner Adressbuch nachweisbar. Es bleibt ungeklärt, w​ann und d​urch wen d​ie Umsetzung d​es Kinematographen erfolgt i​st oder o​b in d​en Jahren d​es Ersten Weltkriegs d​er Betrieb ruhte.

Für d​as Jahr 1918 übernimmt Otto Schulze[198] d​as Lichtspielhaus m​it 250 Plätzen i​n der Hermannstraße 233 u​nter dem Namen „Wien-Berlin“. Unter diesem Kinonamen w​ird es 1920/1921 v​on Richard Wagner a​us Treptow – m​it angegebenen 300 Sitzplätzen – weitergeführt, e​r gibt a​ls Gründungsjahr d​es Kinematographentheaters 1910 i​m Kinoadressbuch an. Der nächste Eintrag i​m Adressbuch d​er Lichtbild-Bühne belegt für 1924 b​is 1928 Karl Fried für d​as Lichtspielhaus Wien-Berlin, m​it Fritz Sewitzkat a​ls Geschäftsführer (1927) u​nd dem Zusatz p​er Adresse Bayerische Filmgesellschaft. Schließlich übernimmt a​b 1929 Eduard Rösler d​en Betrieb d​er 300 Plätze i​m Wien-Berlin u​nd setzt v​ier Musiker z​ur Untermalung d​er täglich vorgeführten Stummfilme ein. Im Jahr 1931 erfolgt d​ie Einführung d​er Tonfilmvorführung m​it Kinoton-Technik. In d​er Mitte d​er 1930er Jahre w​ird die Platzanzahl v​on 300 a​uf 313 erhöht u​nd 1939 w​ird Emma Rösler z​ur Inhaberin d​es Lichtspielhauses Wien-Berlin.

Das Gebäude bleibt wohl ohne wesentliche Kriegseinwirkung bespielbar und der Kinobetrieb wird in den Nachkriegsjahren durch Emma Rösler fortgesetzt. 1957 macht sie Ilse Scholz zur Geschäftsführerin, tägliche Vorstellung auf 313 ungepolsterten Kamphöner-Zuschauerplätzen, 17 Vorstellungen je Woche. Mit einem Ernemann-IV-Projektor werden Breitwandfilme 1:2,35 in Cinemascope Einkanal-Lichtton angespielt. In dieser Konstellation erfolgte der Betrieb des Kinos Wien-Berlin bis 1962, als wohl sinkende Zuschauerzahlen die Rentabilität verringerten. Das restaurierte Eckgebäude Hermannstraße 233 mit Anschluss an die Biebricher Straße 15 und mit dem typischen Restauranteingang an der Hausecke im Erdgeschoss wurde zwischenzeitlich gastronomisch genutzt und hat auch leer gestanden. Seit 2012 befindet sich die Cafe-Bar-Bühne „Villa Neukölln“[199] in den Kinoräumen des Wien-Berlin. Es stehen 120 Sitzplätze für Veranstaltungen unterschiedlichster Art – beispielsweise zum Kunstfestival 48 Stunden Neukölln, als Ballsaal[200] oder für Diskussionsrunden[201] – zur Verfügung. Bei Veranlassung können mit alter Kinotechnik noch Filme vorgeführt werden. So wurde im Januar 2014 der Film Lichter der Großstadt aus dem Jahr 1931 gegeben.
Dagegen hatte das Haus Hermannstraße 210 zwar den Krieg überstanden, wurde aber um 1980 abgerissen. Mit der fortschreitenden Neubebauung an der Werbellinstraße zur Hermannstraße wurde das Kinogebäude bis 1984 durch einen Reihen-Wohnblock ersetzt. Die Kinoräume in der 210 aus den Jahren 1910/1912 sind damit verschwunden.

Wolf

(Lage)

Neukölln
Weserstraße 59
seit 2017
Das Wolf-Kino (2019)
Kino mit zwei Sälen und Café-Bar, eröffnet am 14. Februar 2017. Die Sessel in den beiden Sälen stammen aus dem Adria-Kino in Berlin-Steglitz. Daneben gibt es nebenan noch das Wolf Studio (Eingang Wildenbruchstraße), einen veränderbaren Raum für Filmvorführungen, Ausstellungen und Workshops.[202]

Literatur

  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)
  • Matthias Gibtner: Herausforderungen und Tendenzen im deutschen Kinomarkt unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Situation. Diplomarbeit, 2006. Dazu: Online in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

  1. Kino-Wiki Hauptseite abgerufen am 18. Januar 2020. Kinowiki befasst sich mit der Geschichte der Lichtspieltheater in Deutschland und unternimmt den Versuch, alle Informationen zu Filmtheatern und Lichtspielhäusern in Deutschland zu sammeln. Sortiert ist nach Bundesländern und Städten. Alle sind aufgerufen, die Daten zu ergänzen oder Fehler zu korrigieren.
  2. Die Gliederung nach Ortsteilen und Bezirken ist an der Bezirksreform von 2001 orientiert.
  3. Stefan Strauss: Film? Läuft. Veröffentlichung in der Berliner Zeitung, 27. März 2017, S. 13.
  4. Kino-Pharus-Plan Berlin vom Verlag Kino-Adressbuch, Berlin W 35: Druck Pharus-Verlags GmbH SW 68, Lindenstraße 3
  5. Eine Zeitreise über die Schicksale der Neuköllner Kinos
  6. Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, Seite 118
  7. Friedrich Wilhelm Foss: Flimmern auf dem Eisernen Vorhang Berliner Grenzkinos 1950–1961. Auf berliner-grenzkinos.de (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive)
  8. entsprechend der Bezirksreform aus dem Jahr 2001, unabhängig von historischen Lagen und Zuordnungen.
  9. Die Vereinigten Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele hatten in der Sonnenallee einen Neubau eines Lichtspielhaus errichtet, für dieses wurde der eingeführte Name Excelsior genutzt.
  10. Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, Seite 119.
  11. Der neue Film 98/1952
  12. Vergl. dazu das Bild auf Allekinos.com/BERLIN Bildrechte: Hans-Joachim Andree.
  13. ehemaliges AKI 1975 (Hans-Joachim Andree)
  14. Bergstraße 64. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 418. „Eigentümerin: Witwe L. Seeger; elf Mieter und Geschäftsleute: insbesondere Schuhversandhaus Reichsadler von Kaufmann W. Temmler“.
  15. Bergstraße 64. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 751. „Eigentümer ist der Privatier A. Rosenberg aus Nr. 22, sechs Mieter“ (Das Schuhversandhaus Reichsadler ist nicht mehr angegeben. Im Haus 67 an der Emserstraße wohnen der Generalpräsentant R. Barniske, der Konzertdirektor Barniske und der Vertreter H. Barniske einer Kinematographen-Einrichtung, hinzu elf Mieter und die Deutsche Prismen-Industrie GmbH.).
  16. Ansicht auf Streetview 2008
  17. ehemals Atlas-Kino
  18. Gebäudeschäden 1945 in Neukölln. Verlag B. Aust im Auftrag des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  19. Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, S. 119, Entzwirf des Saals von 1953.
  20. Der neue Film 92/1954
  21. Allekinos.com: Atlas
  22. Noch 1969 gibt es den Eintrag: „Atlas-Palast, B 44, Flughafenstr. 5, Tel. 681352 (6865163)“
  23. Denkmalliste Neukölln
  24. spätere Aufnahme mit benachbartem LIDL-Markt
  25. Eröffnung des Autokino Rudow 1966 (Friedrich-Ebert-Stiftung): Berliner Lichtspielhäuser; Autokino Rudow, Waltersdorfer Straße; Nachtaufnahme; Zerschneiden des Bandes durch Ruth Maria Kubitschek mit einem Schimpansen.
  26. Das erste Berliner Autokino entstand an der Motardstraße in Spandau-Siemensstadt.
  27. Motor aus Türen zu Film ab. In: Berliner Morgenpost vom 18. Juli 2009: „… die Riesenleinwand aus Metall und nicht, wie in Siemensstadt, aus Eternit. Metall, so die amerikanischen Berater, verspreche ein helleres Bild. Aber bei dichtem Nebel half das auch nicht weiter; dann wurde der Filmabend zum Hörspielereignis.“
  28. aus: Das Filmtheater 2,3/83
  29. Motor aus Türen zu Film ab. In: Berliner Morgenpost vom 18. Juli 2009: „… Dann sank die Nachfrage, Plätze mussten schließen. Anfang der 80-er versuchten die Veranstalter, das Publikum mit harmlosen Sex-Streifen wie Schulmädchen-Report und Das bumsfidele Heiratsbüro zu halten oder ein neues anzulocken.“
  30. Autokino Berlin bei kinokompendium.de
  31. Plan von Berlin. Blatt 3021 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de, Soldnerkoordinaten X=32225, Y=8330
  32. Siegfriedstraße 36.37. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 515. „Eigentümerin ist Freifrau von dem Bottlernberg, 24 Mieter, s. a. Boberstraße 4“ (Rixdorf).
  33. Siegfriedstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V, S. 821. „Der Verwalter des Hauses ist der Gastwirt E. Jesch. Es sind noch 15 Mieter eingetragen.“ (Ist unter Neukölln als Vorort im Teil V. aufgenommen.).
  34. Siegfriedstraße 36.37. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 850 (1918 steht das Haus unter Zwangsverwaltung und E. Jesch ist als Kinotheaterinhaber der Verwalter des Wohnhauses mit zehn Mietern.).
  35. Siegfriedstraße 36.37. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV. „Eigentümer des Hauses ist Dr. E. Heimann aus W 15, Joachimstaler Straße 17. Unter den weiteren Mietern findet sich der Lebensmittel-Händler W. Arlt und die Firma Lebensmittel K. Schönfelder.“.
  36. Das Wohnhaus Boberstraße 3 wurde nicht wieder bebaut und ist eine Grünfläche, Emserstraße 94/95 ist ein Lückenbau der 1950er Jahre.
  37. Gebäudeschäden 1945 in Neukölln.@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  38. Hermannstraße in Rixdorf. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, V., S. 163. „Das Haus 120 gehört dem Rentier (Eigenth.) C. Troll aus dem Nachbarhaus 119. Neben der Zigarrenhandlung E. Blitschau und dem Gastwirt W. Hollbach, sind sieben weitere Mieter aufgenommen. Die benachbarten Grundstücke gehören den Lazarusschen Erben, 121 als Lagerplatz einer Baumaterialhandlung, 122 als Bauland.“ (1905 gehört 121 als Garten zum Grundstück 120, 122 ist der Steinmetzplatz der Grabdenkmalfabrik.).
  39. Hermannstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 437. „←Knesebeckstraße→ 117, 118 und 119: Mietshäuser, 120: Eigentümer: Rentier C. Troll aus Nr. 119, 12 Mieter und der Gastwirt Ludwig Hirsch, 121: Garten zu 120, 122: Steinmetzplatz der Grabdenkmalfabrik F. Breitkreutz im Eigentum der Lazarusschen Erben, 123 und 124: Mietshäuser ←Mariendorfer Weg→“ (1905 waren neben den Mietern der Gastwirt Hollbach und eine Grünkramhandlung eingetragen. 1907 ist erstmals Hirsch als Gastwirt aufgenommen.).
  40. Kino Wiki: Rechercheergebnisse
  41. Kino-Pharusplan Berlin Kino-Adressbuch-Verlag Max Mattisson, SW 68, Ritterstraße 71; Lith. Druck: Pharus-Verlags GmbH SW 68, Lindenstraße 3
  42. Straßenteil. In: Berliner Adreßbuch, 1933, IV., S. 1786 (Auch im Gewerbeteil sind Hirsch und Perl unter Hermannstraße 120 eingetragen.).
  43. Hermannstraße 121: Plan von Berlin. (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de Blatt 4131 aus den Jahren 1936 bis 1993 X=26825, Y=15390
  44. Hermannstraße 120. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1937. „Eigentümerin ist Witwe O. Liebstein aus O27, unter den 18 Mietern findet sich Kaisers Kaffee und der Gastwirt Theodor Krey.“.
  45. Bergstraße 102/106. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 751. „Besitzer des Grundstücks ist die Rixdorfer Maschinenfabrik GmbH, vorm. C. Schlickeysen. Nutzer sind neben der Firma selbst (Direktor W. Schäfer als Verwalter) noch der Kinobesitzer S. Rappapo(r)t, der Gastwirt W. Ruh, die Konfitürenfirma Sauer, eine Motorenfabrik und „hinter Nr. 102“ liegt die Deutsche Linoleum- und Wachstuch Comp. ←Ringbahn→ 107–109: Bahnhof Neukölln ←Saalestraße→“ (Im Einwohnerteil ist Samuel Rappapo(r)t mit Wohnsitz unter der gleichen Adresse eingetragen. Im Adressbuch 1911 – I. Teil, S. 2340 – Samuel Rappaport, Kinematographentheater, S. 42, Alexandrinenstraße 97. T.IV.7303. Der Postbezirk S42 war Kreuzberg. Zu diesem Zeitpunkt besaß Paul Rappaport eine Damenhutfabrik in der Alexandrinenstraße 97 I., II., III. Stock.).
  46. Einkaufscenter Neuköllner Tor
  47. Kino in den Neukölln Arcaden – Cineplex Neukölln
  48. Plan von Berlin. Blatt 4135 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de, Soldnerkoordinaten 26900/17230
  49. http://www.kinokompendium.de/cineplex_neukoelln_kino_berlin.htm
  50. Schule oder Kita im Kino (Memento vom 20. September 2016 im Internet Archive)
  51. Neuköllner Großkino Karli stürzt sich in den Kampf der Multiplexe. Der Tagesspiegel, 28. Juli 2000.
  52. Straßenansicht, Innenansicht aller Säle
  53. siehe dazu auch Grottenkino
  54. Kottbusser Damm 72: Das (vorher) Zwölfparteien-Mietshaus der Metteschen Erben ist abgerissen worden und im Adressbuch 1912 als Neubau der Berliner Stadtmission eingetragen. Das Mietshaus Nummer 73 an der gegenüberliegenden Straßenecke lag auf dem Grundstück Kottbusser Damm 73/ Lenaustraße 28/29.
  55. Kottbusser Damm. In: Berliner Adreßbuch, 1911, III., S. 449. „←Lenaustraße→ 73: Eigentümer Direktor F. Bendix aus der Andreasstraße 32. Neben weiteren Mietern: Kaufmann A. Abraham, Kaufmann O. Breuer, Photograph F. Bahn und Konfektionsstickerei G. Albrecht, vier Damenkonfektionäre und Schneider.“ (Bahn und Breuer sind im Haus durchgehend 1910 bis 1914 aufgenommen.).
  56. Im Kino Wiki sind keine genaueren Angaben zur Quelle vorhanden. Der Eintrag bei Allekinos.com ist ebenfalls nicht näher erläutert.
  57. Kottbusser Damm 75. In: Berliner Adreßbuch, 1913, III., S. 453. „Eigentümer: Baumeister F. Körting; unter den 40 Mietern: Kinematograph A. Busch, Gastwirt H. Lichtblau“ (Im Adressbuch 1910 ist neben Gastwirt A. Blum der Grabdenkmalfabrikant Adolf Busch (#378). Im Folgejahr 1911 (#399) findet sich neben dem Grabdenkmalfabrikanten Adolf auch der Kinematographentheater-Besitzer Adolf Busch mit seiner Wohnung in Friedenau, Ortrudstraße 4. 1912 ist im Straßenteil wie gleichfalls 1911 und bis nach 1914 der Gastwirt H. Lichtblau aufgenommen. Im Adressbuch 1914 (#4544) ist neben dem Gastwirt Lichtblau nicht mehr Busch mit seinem Kinematographentheater, sondern ein zweiter Gastwirt P. Schilling notiert. Ein Adolf Busch ist 1914 (#427) als Kaufmann in Charlottenburg, Sybelstraße 40 I. notiert. Der Grabdenkmalfabrikant Adolf Busch ist 1912 (405) wohl verstorben, da nunmehr die Firma Adolf Busch Nachfolger, Inhaber Fritz Wolff, für Kottbusser Damm 77 mit dem Geschäft und Nr. 75 mit der Wohnung notiert ist.).
  58. Gebäudeschäden 1945 (Kottbusser Damm: Kreuzberg nach Neukölln) Verlag B. Aust i. A. des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz52.491069&ost=13.421744@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  59. Plan von Berlin. (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de. Vergleiche die Ausgaben des Blattes 4135 der Jahre 1951 und 1958, Soldnerkoordinaten 26336/18125
  60. Donaustraße 24. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 717. „Eigentümer (s. a. Fuldastraße 4/5): Witwe H. Lazarus aus Berlin, unter den 27 Mietern der Gastwirt A. Kuhn.“ (In der Fuldastraße 4/5 wohnen noch neun Mieter. Karl Warnemünde ist wie im Einwohner- so auch im Straßenteil unter Fuldastraße 6 I. eingetragen. IM Adressbuch 1918 fehlt solch ein Eintrag. Warnemünde hat mit Buchhändler Temps die Wohnung gewechselt.).
  61. nach Kino Wiki: Reichs-Kino-Adreßbuch, Dritter Jahrgang 1921/22, nach amtlichem Material bearbeitet. Verlag der Lichtbild-Bühne, Druckdatum September 1921. „Donau-Lichtspiele, Neukölln, Donaustr. 24 (tägl.) 136 I: Frieda Warnemünde geb. Wissel, Neukölln, Fuldastraße 6 I.“
  62. Gewerbeteil. In: Berliner Adreßbuch, 1924, II. (1923 noch als Schriftsteller eingetragen: I. Teil, S. 3402 #3480.).
  63. Gebäudeschäden 1945 Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Das Eckhaus Donau-/Fuldastraße ist hellblau markiert.
  64. Der neue Film 77/1952
  65. Reichskino Adressbuch Band 16: „Echo, Berlin-Buckow-Ost, Rudower Straße 17/19, F: 606116, Gr: 6. 11. 1937, täglich 456 I: Echo-Tonfilmtheater W. Voß & Co., Berlin SO, Manteuffelstraße 118, F: 688563“
  66. Rudower Straße Buckow. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV, S. 1845. „15: Eigentümer Schneidermeister K. Neils / 17.19: Eigentümer sind Kaufmann W. Voß aus SO36 Manteuffelstraße 118, Kaufmann J. Feige aus SO36 Lausitzer Platz 16 und Kaufmann P. Franke aus Neukölln, Nutzer: Echo-Tonfilmtheater / 21.23: Tankstelle der Olex GmbH.“ (Für das Vorjahr 1937: Rudower Straße 15: Schneidermeister Neils, 17.19: Baustellen, 21.23: Olex GmbH, Tankstelle).
  67. Bild der Deutschen Fotothek „Kinoplakate an der Fassade des Filmtheaters mit Werbung "Zu diesem Programm zahlen Ostbewohner halbe Preise!"“ 26. Mai 1951, Fotograf Fritz Eschen.
  68. (Grundstück) 35 liegt auf der südlichen Fahrbahn der Flughafenstraße zur Hermannstraße 36 angrenzend.
  69. Hermannstraße 35. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V., S. 4317. „Der Eigentümer des Hauses ist der Rentier C. Helbig aus der Mühlenstraße 10, sein Verwalter ist der Schankwirt J. Kober“ (1900 war Helbig noch Tischlermeister. Der Schankwirt Kober ist im Haus anfangs Mieter und nun Verwalter des Rentiers und betrieb auch die Restauration.).
  70. Hermannstraße 35. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 466. „Eigentümer Weingroßhandlung A. Ulrich aus Berlin, Verwalter Bauarbeiter Behrend, unter den Mietern sind zwar noch die beiden Brauer, aber kein Gast- oder Schankwirt, sondern Otto Zahn Lichtspiele.“ (Der Schankwirt Kober ist letztmals im Adressbuch 1911 verzeichnet, wobei da bereits der Weingroßhändler Hausbesitzer ist. Kober als Schankwirt belegt andererseits die Nutzung der Gasträume für Filmvorführungen seit 1903. 1913–1915: H. Dre(e)se als Kinobesitzer. 1914/1923: Kellner J. Schröder. 1915/1920 L. Katz & Cie. Gastwirtsartikel, danach Schuhhaus, 1920 Kinobesitzer J. Hahn).
  71. Druckdatum September 1921: „Elite-Lichtspiele, Neukölln, Hermannstr. 35, Gründung: 1903 (tägl.) 200 I: Johannes Hahn, Berlin W. 35, Steglitzer Str. 3, F: Nollend. 4328.“
  72. aus: Peter Boeger: Architektur der Lichtspieltheater in Berlin. Willmuth Arenhövel, Berlin 1993.
  73. Chausseestraße. In: Berliner Adreßbuch, 1932, IV., S. 1738. „←Wilhelmstraße→ 39: Stadt Berlin: Gastwirt P. Schilling, 40: Vierparteienhaus von B. Schulz.“ (Das Haus 40 lag im Bereich der geplanten Straße.).
  74. Chausseestraße 39. In: Berliner Adreßbuch, 1933, IV., S. 1732. „←Wilhelmstraße→ 39: Eigentümer Stadt Berlin: Nutzer: Filmeck-Britz Tonfilmtheater GmbH.“ (Redaktionsschluss war Dezember 1932.).
  75. Chausseestraße 39. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1867. „Grundstückseigentümer: Kaufmann W. Voß aus SO36 Manteuffelstraße 118, Kaufmann J. Feige aus SO36 Lausitzer Platz 16 und Kaufmann P. Franke aus Neukölln / Nutzer: Tonfilmtheater Filmeck Britz, Gastwirt W. Meyer, Umroller G. Wittstock“.
  76. nach Recherche im Kino Wiki: „Filmeck Britz (Amerikanischer Sektor – Britz) Britzer Damm 115, Telefon: 808283, Inhaber: Wilhelm Voss u. H. Feige, Geschäftsführer: Wilhelm Voss; Plätze: 706, 7 Tage, 15 Vorstellungen, Dia, Bild- u. Tonsystem: SuperScope, 1-KL, 4-KM, Größen-Verhältnis: 1:2,55“
  77. Rockarchiv: Berlinszene
  78. Das Huxleys
  79. Neue Welt
  80. Freiluftkino Hasenheide 2016 (Memento vom 24. September 2016 im Internet Archive)
  81. Bildergalerie auf der Kinoseite (Memento vom 24. September 2016 im Internet Archive)
  82. Eingang, Zuschauerraum, Leinwand und Projektorgebäude 2010
  83. Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 98 (Im Vor- und Folgejahr ist Fritz Barrheine mit einer Knopflochstickerei im Straßenteil unter Königsberger 26.27 Hinterhaus pt. aufgenommen.).
  84. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1934, I., S. 1157. „Kaufmann Wilhelm Kenzler, O34 Königsberger Straße 18“.
  85. Gala-Lichtspiele. Hauptstraße 48
  86. Offizielle Eröffnung des Geschäftshauses Karl-Marx-Straße 92-98 (ehemaliges Hertie-Gebäude). Pressemitteilung vom 31. August 2010.
  87. Hermannstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1937. „←Glasower Straße→ 145: Sechsparteienmietshaus, 146: Bergapotheke K.R. Klug in seinem Haus, 147 (s.a.Delbrückstraße 32) Zehnparteien-Mietshaus ←Delbrückstraße→ ←Hertastraße→“.
  88. Foto vom ehemaligen Globus-Palast 1984
  89. Kottbusser Damm 95. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1958.
  90. Die Filmwoche 8/1952
  91. Der neue Film 16/1952
  92. ehemaliges Heli 1975 (Bildrechte: Hans-Joachim Andree)
  93. Hermannstraße 166.167. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 468. „Hausbesitzer ist Eigentümer E. Schulze, unter den 23 Mietern auch ein Gastwirt Bellenbaum und der Theaterdirektor P. Neumann-Nelson“ (Gastwirt und Theaterdirektor wohnen auch in den Folgejahren hier. „Zigold & Braun“ mit dem Kinematographentheater sind zudem als Nutzer für das Jahr 1912 eingetragen.).
  94. Einwohner Berlins: Warschauer. In: Berliner Adreßbuch, 1927, I., S. 3654.
  95. Plan von Berlin. Blatt 4124 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=27670, Y=17120
  96. „Am Mittwoch, 1. März 1989, 20 Uhr, wird im Ili-Kino, Innstraße 35, Neukölln, der Film Solo Sunny von Konrad Wolf gezeigt.“ (TAZ 1989)
  97. Firmeninformation
  98. Außenansicht auf die Hausecke mit KINO und abgebautem Schriftzug Ili im Februar 1992. Urheber: Helmut Böttcher
  99. Bar / Cinema / Café
  100. Kinokompendium: Bilder vom Februar 2015
  101. Braunauer Straße 164. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1910. „Eigentümerin M. Fischer aus Grünau (auch Treptower Straße 97/98), im sechsgeschossigen Mietshaus mit 24 Haushaltsvorständen befindet sich das Restaurant von Gastwirt Max Raguse“.
  102. Plan von Berlin. Blatt 4028 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=28090, Y=14305
  103. Rudower Straße 66. In: Berliner Adreßbuch, 1928, IV., S. 1768. „←Johannisthaler Straße→ 66.67: Grundstückseigentümer: Gastwirt Otto Kohlschmidt und „Loyda & Papp Britzer Kammerspiele“, sowie vier Arbeiter als Mieter ←Grünauer Straße→“.
  104. Rudower Straße 66.67. In: Berliner Adreßbuch, 1931, IV.. „Grundstücksbesitzer Gastwirt Kohlschmidt, unter den Mietern H. Schulze, Kinobesitzer“ (Im Kino-Adressbuch ist Papp und Loyda für 1927 bis 1931 eingetragen, entsprechend dem Berliner Adressbuch sind sie aber 1929 nicht mehr Mitbesitzer des Grundstücks.).
  105. Einwohner Berlins: Kuhnert. In: Berliner Adreßbuch, 1938, I., S. 1516. „Georg Kuhnert, Kinobes., Britz, Rudower Straße 66.67, Wohnung: Neukölln Bergstraße 153“ (Gleiche Wohnung 1943).
  106. Kottbusser Damm. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 470. „←Bürknerstraße→ 90: Mietshaus, 91: Mietshaus, 92: Eigentümer ist die Kukuk Lichtspielhaus GmbH des Wohnhauses mit elf Mietern, 93: Mietshaus mit einer Zweigstelle der Städtischen Sparkasse Neukölln. 94: Mietshaus, 95:Mietshaus ←Schinkestraße→“ (Im Berliner Gewerbeteil unter kinematographische Vorstellungen ist das Kukuk-Lichtspielhaus, S59, Kottbusser Damm 92 ebenfalls in der Ausgabe 1914 vermerkt, für das Vorjahr noch nicht. Das Mietshaus Nummer 92 gehörte aber bereits der „Lichtspiel VarietéGes Kukuk GmbH“. Diese hatte das Haus mit mehreren Gewerberäumen – Möbel, Schirmhandlung, Teehandlung, Bettfedernreinigung, Farbenhandlung, Putzgeschäft – vom Sattlermeister W. Weitz übernommen.).
  107. Nach Recherche KinoWiki. Reichs-Kino-Adreßbuch nach amtlichem Material bearbeitet, dritter Jahrgang 1921/1922, Verlag der Lichtbild-Bühne, Druckdatum September 1921, Band 3 Verleihbezirk I Ostdeutschland: „Kukuk, Neukölln, Kottbuser Damm 92, Gr: 1919 (tägl.) 1000 I: Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern, Berlin, SW. 48, Friedrichstr. 20“
  108. Kottbusser Damm 92. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1958. „E. Kukuk-Lichtspielhaus GmbH aus der Hermannstraße 49, Mieter: Malermeister, Schneidermeister, Gürtler, Kaufmann, Bauarbeiter, Fahrstuhlführer, Arbeiter, Verkäuferin, Hauswart, Lederarbeiter“ (Das Haus Hermannstraße 49 gehört der Stern Lichtspielhaus GmbH. Unter den 20 Mietern: die Grundstücksverwaltung der Neuköllner Lichtspieltheater GmbH und die Verwaltung der „Vereinigte Kukuk, Excelsior, Stern Lichtspieltheater“.).
  109. Saal der Kukuk-Lichtspiele. (Archivmaterial – Museum Neukölln) (in Galerie: viertes Bild erste Reihe)
  110. Beschreibung zum Lux bei allekinos.com
  111. Ansicht des Eckbaus von 2002
  112. Plan von Berlin. Blatt 4022 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=30915, Y=10330
  113. Die Filmwoche 43/1951
  114. vergleiche dazu das Bild von 1998 auf Kino Wiki
  115. Kinoansicht der 1950er Jahre (Film: Hotel Sahara)
  116. Deutsche Bauzeitung Jahrgang 1927, Seite 638
  117. Bilder vor dem Krieg und von 1955 (Fotoquelle: Filmblätter 40/55)
  118. Kinosaal Mercedespalast 1927 (aus Peter Boeger: Architektur der Lichtspieltheater in Berlin. 1993)
  119. Europa-Palast mit Roxy 1960 (Die letzten Tage von Pompeji (1959)|Film: Die letzten Tage von Pompeji) und zum Vergleich Mercedespalast im Artikel auf neukoellner.net/zeitreisen/glanz-und-gloria-des-lichtspiels
  120. Einwohnerteil. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 1791. „Maue, Eugen, Kaufmann, Rixdorf, Hermannstraße 20 II.Stock (Eigentümer)“ (Im weiteren als Theaterdirektor Maue, gefolgt von Frau Alma Maue, geb. Rockendorf, Theaterdirektorin des Volkstheaters, 1920 als Witwe Maue).
  121. Hermannstraße 20. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V., S. 732. „Hausbesitzerin ist Theaterdirektorin A. Maue, Volks-Theater, acht Bewohner-Mieter“ (Gleicher Eintrag auch für das Vorjahr.).
  122. Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 2695. „Erich Sindlinger, Theaterdirektor und Kinobesitzer, Anzengruber Straße 12“ (Im Adressteil Neuköllns ist er mit Lichtspiel in der Hermannstraße 20 eingetragen, im Gewerbeteil unter „kinematographische Vorstellungen“ noch unter Anzengruber Straße. Ein Jahr später ist das Volkstheater nicht mehr aufgenommen und die Frau Maue als Witwe benannt.).
  123. „Das Rixi-Theater, Neukölln, wurde am 26. März von Herrn Paul Grasse übernommen.“ aus: Der neue Film 29/1954
  124. Kinogenuss im Zeichen der 50er Jahre: „Einer der schönsten Kinosäle der Stadt findet sich nur wenige Schritte vom Hermannplatz und gut versteckt hinter einer unscheinbaren Mietshausfassade. Das stilvolle Fünfziger Jahre-Ambiente und die erstklassige Filmauswahl mit täglichen OmU-Vorstellungen machen das NEUE OFF zu einem ganz besonderen Kino.“
  125. Neues Off Kino Hermannstrasse 20, Berlin 12049
  126. kinokompendium.de: Bilder von 2007 und 2009
  127. Stichwort: Europäisches Breitwandformat: Bild des Projektorraums, Mai 2009
  128. Die Geschichte des Restaurant Olympia
  129. Plan von Berlin. Blatt 4031 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de auf den Soldnerkoordinaten 27100/10745
  130. Bilder vom Kino und Restaurant
  131. Leisten-Beyer.de: Die Geschichte
  132. Eintrag im Kinoadressbuch Verlag Mattisson 2. Jahrgang Juli 1925: „Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern-Lichtspiele, Gf: Hermann Baum, Dr. Hermann Kahlenberg, PI.: 951. Wird neu gebaut.“
  133. Der Kinematograph Nr. 983 25. Dez. 1925
  134. Der neue Film 66/1956
  135. Ehemaliges Palast-Kino Stern 1975 (Bildrechte: Hans-Joachim Andree)
  136. Panorama-Lichtspieltheater, Fritz-Reuter-Allee 184, Baubeginn 1958
  137. Plan von Berlin. Blatt 4131 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=26600, Y=15480
  138. vergleiche dazu: Interaktives Luftbild 1928*2015: Lage südlich der Ringbahn und westlich der Hermannstraße.
  139. Der neue Film 91/1954
  140. Saal und Foyer 1954 (Bildquelle: Filmblätter 39/54 – Arthur Köster)
  141. Yorck.de: Kino Passage
  142. Passage Karl-Marx-Straße 131/133 Richardstraße 12/13
  143. allekinos.com: Innenaufnahmen 2006
  144. Bilder aller Säle und vom Foyer
  145. Geschichte der Passage auf yorck.de
  146. kinokompendium.de: Passage
  147. Passage Neukölln
  148. Yorck.de: Kino Rollberg
  149. kindlboulevard.de: Die Passage
  150. Kindl-Boulevard, Rollbergstraße 70, Neukölln. Berliner Zeitung, 2. Januar 1998.
  151. Yorck.de: Rollberg
  152. Kinokompendium.de: Bilder der Rollberg-Kinos
  153. Bildergalerie auf www.yorck.de
  154. Kinokompendium.de: Beschreibung der Rollbergkinos
  155. yorck.de: Kinogeschichte der Rollbergs
  156. Mietshaus Rollkrug: Hermannstraße 256, 257, 258, Karl-Marx-Straße 2
  157. Biografie des Produzenten Jules Greenbaum
  158. „Rixdorf. Berlinerstr. 1 wurde das Vitacsope-Theater ‚Rollkrug‘ eröffnet.“ Der Kinematograph 97/1908
  159. Eingang zum Kino im Rollkrug (1972) auf gettyimages
  160. Rudow: Bendastraße. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 1908. „←Bismarckstraße→ 30: Bäckermeister, 32/34: Gastwirtin Friederike Wendler und zwei Bewohner: Modellbau R. Wedler und ein Fliesenleger.“ (Der Gastwirt ist K. Lorenz, Bewohner der Tischler R. Wedler. 1938 nutzt der Gastwirt Oskar Hübner das Grundstück von Frau Wedler. 1920 ist Friederike Wedler als Gastwirtin im Gewerbeteil von Rudow notiert, auf dem Grundstück 52 eine Baustelle. 1930 ist das Grundstück von Frau Wedler noch fortlaufend als 52 nummeriert.).
  161. Haushaltsvorstände, handelsgerichtlich eingetragen Firmen und Gewerbebetriebe. In: Berliner Adreßbuch, 1939, I., S. 1501. „Kramp & Co., Lichtspieltheater, Rudow, Bendastraße 32.34“ (Im Adressteil ist das Grundstück Bendastraße 32.34 für die Privatiere Wedler eingetragen. Nutzer sind die Kramp & Co. und der Gastwirt Oskar Hübner. Gastwirtschaft und Saal-Kino sind offensichtlich organisatorisch unabhängig.).
  162. Im Adressbuch 1938 (Ausgabe für 1937) ist im Einwohnerteil I. Seite 1750 der Kinobesitzer Max Markendorf mit Wohnsitz in Rudow Waltersdorfer Chaussee 13 aufgenommen. Im Folgejahr ist er als Kaufmann eingetragen.
  163. Staedte-Klamotten.com: „[…] mehrfach als Gaststätte mit großem Saal genutzt. Ungefähr 1930/1931 wurde es umgebaut.“
  164. Flimmern auf dem eisernen Vorhang Berliner Grenzkinos 1950–1961 (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive)
  165. Gaststätte Prierosser Straße 32/34, erbaut 1848 von Zimmermeister Joh. Carl Mette
  166. Gastwirte. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 875. „E. Beerbaum, Knesebeckstraße 113 Eg., Telefon“ (1919 ist der Besitzer des Mietshauses der Rentier Ernst Rohloff aus der Schillerpromenade 2, deren Besitzer er auch ist.).
  167. Edition Heinrich: Musik und Theater in Rixdorf und Neukölln. Berlin 1990, ISBN 3-926175-78-8
  168. Knesebeckstraße 113. In: Berliner Adreßbuch, 1933, IV., S. 1810. „Im Haus der Eigentümerin A. Ohloff findet sich unter den 12 Mietern: Otto Voß, Lichtspiele“ (Im Vorjahr ist Otto Voß hier noch nicht eingetragen. Im weiteren nimmt der Kinobesitzer Voß seine Wohnung Hermannstraße 106/107).
  169. Knesebeckstraße 113. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1955. „Hausbesitzer ist M. Stargardt, Fabrikant aus Niederschönhausen, Nordendstraße 14–16. Im Haus ist unter den 16 Mietern der Kinobesitzer Otto Voß, sein Wohnsitz ist jedoch Hermannstraße 106.107.“.
  170. Aussagen zu UCI-Kinos
  171. Plan von Berlin. Blatt 4024 (Memento des Originals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=28460, Y=11410
  172. Kino Wiki: United Cinemas International
  173. Die Kinopreise von 2012: Dienstag: 5,70 Euro, Montag und Mittwoch: 6,60 Euro, Donnerstag: 7,20 Euro und Freitag bis Sonntag 8,20 Euro. Zuschläge werden erhoben: Reservierung 0,60 Euro je Karte, Logenzuschlag: 1,00 Euro, für 3D-Vorstellungen: 3,00 Euro und 1,00 Euro für die 3D-Brille. Ermäßigungen gibt es für Kinder unter 12, Schüler und Studenten
  174. Foyer und Säle (2007)
  175. Beschreibung und Einschätzung auf kinokompendium.de
  176. Steinmetzstraße 83. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 379. „←Hermannstraße→ 81.82 auch Hermannstraße 203: Mietshaus, 83 s. a. Kopfstraße 36: Hausbesitzer Rentier – zuvor Kieshandlung – W. Kanzler, fünf Mieter“.
  177. Steinmetzstraße 83. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 517. „Mietshaus mit neun Mietern: darunter der Firmensitz von „Pusewey & Eggert, Kinotheater“.“ (Im Einwohnerteil Seite 2362 ist die Firma aufgenommen, im Gewerbeteil Rixdorf 1912 jedoch noch nicht verzeichnet. Im Gewerbeteil sind sie 1913 und 1914 mit kinematographischen Vorstellungen notiert.).
  178. Union-Kino in der Kienitzer (auf panoramio) nach 1960 sowie Eindruck der Straße
  179. Bergstraße 55.56. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V., S. 378. „Das Haus gehört dem Fabrikbesitzer A. Arndt. Unter den 50 Mietern befinden sich diverse Handlungen und insbesondere die Ein- und Verkaufsstelle des Kinematographen Besitzer-Vereins eGmbH i. Liqu.“ (Der Verein ist schon 1906 notiert.).
  180. Bergstraße 55.56. In: Berliner Adreßbuch, 1912, v., S. 447. „Das Haus der Arndtschen Erben wird von der Witwe E. Arndt verwaltet. Unter den 46 Mietern wohnt ist der Kinobesitzer Finke genannt. Die Gastwirtschaft von W. Brandt.“ (Im Folgejahr im Einwohnerteil mit Wohnsitz und Kino in Neukölln, Bergstraße 55.56 aufgenommen.).
  181. In den Kriegsjahren 1915 bis 1918 ist im Haus die Städtische Volksküche. Danach bspw. 1922 die Magistratsabteilung Qäkerküche.
  182. Bergstraße 55.56. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 727. „Im Haus ist der Kinobesitzer Willibald Griep Mieter. Im Gewerbeteil mit kinematographischen Vorstellungen in der Bergstraße 55/56. Siehe auch Teil I. S. 898 unter den Einwohnern.“ (Im Einwohnerteil ist kein Grieg enthalten. 1922 ist Grieg ist weder im Einwohnerteil -/1012/- noch im Straßenteil -/6484/- im Adressbuch. 1923 gibt es auch keinen Kinobezug mehr.).
  183. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 333. „80.81 siehe auch Weichselstraße 1: Hausbesitzer sind die Geschwister Serno aus der Bergstraße 144. Unter den elf Mietern ist der Gastwirt V. Michalowski genannt.“ (Im Gewerbeteil für Rixdorf: „Kinematographen“ ist Seite 396 B. Michalowski, Berliner Straße 80.81 als Kinematographenbesitzer aufgeführt. Im Einwohnerteil ist Volny Michalowski explizit als Gastwirt und Kinematographentheater, Rixdorf, Berliner Straße 80.81 pt. benannt. Im Vorjahr findet er sich unter den Einwohnern nicht und die Gastwirtschaft gehörte noch Carl Dallu, Telefon Rixd. 687.).
  184. Rixdorf: Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V., S. 381. „Hauseigentümer – auch von Weichselstraße 1 – sind die Geschwister J. und H. Serno aus der Bergstraße 144, unter den elf Nutzern: E. Bastanier, Kinematograph“ (Auch im Rixdorfer Gewerbeverzeichnis mit Kinematograph eingetragen.).
  185. Einwohner Berlin und Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 110. „Bastanier, Eugen, Damenkonfektion, Tellstraße 13 III. Stock, T: Ri. 1132, Kinematographen-Theater Berliner Straße 80.81 und S59, Kottbusser Damm 83–85, Telefon“ (1908 wohnt Eugen Bastanier als Schneidermeister in der Weichselstraße 11 I. Etage, wohnt 1909 in der Tellstraße 13, II. Et. 1914 ist Eugen Bastanier Tellstraße wiederum als Schneidermeister für Herren, in der Ausgabe 1915 dann nicht mehr aufgenommen.).
  186. Einwohnerteil: Serno. In: Berliner Adreßbuch, 1915, I., S. 2992. „Serno, Herrmann, Architekt, Baugeschäft, Neukölln, Bergstraße 144 I.Et. T: 9130; Serno, Joseph, Eigentümer, Bergstraße 144 I.Et.“ (1917 ist die Rentiere Fräulein Maria Serno als Eigentümerin auch des Hauses Berliner Straße 80.81, aber Hermann Serno nicht mehr aufgeführt. In der Ausgabe 1919 sind schließlich mit der Berufsbezeichnung Eigentümer in der Bergstraße 144 Maria und Joseph Serno I. Etage und Franz Serno im Erdgeschoss eingetragen.).
  187. Serno. In: Berliner Adreßbuch, 1921, V., S. 728. „Bergstraße 144: Hausbesitzer sind die Geschwister Marie und Franz Serno, acht Mieter, darunter der Eigentümer Serno(w) / Berliner Straße 80.81: s. a. Weichselstraße 1, Hausbesitzer ist der Kinobesitzer Joseph Serno von der Bergstraße 144.“ (1922 ist im Einwohnerteil: Joseph Serno, Eigentümer, Neukölln, Bergstraße 144 I.Et.; Joseph Serno, Kinobesitzer, Neukölln, Berliner Straße 80.81 Eg., im Adressteil ist Kinobesitzer Joseph Serno Hausbesitzer der Berliner Straße 80.81 und wohnt in der Bergstr
    anzumerken: 1913/1914 -Adressbuch 1914/6544- ist in der Berliner Straße 80.81 befand sich das Beleuchtungsgeschäft von Marie Stoß, O. Stoß ist Installateur. 1921 besteht in der Bergstraße 144 das Beleuchtungscenter Kowalski. / Der Mieter Automobil-Fuhrherr E. Gellert ist 1916 als früherer Automobil-Fuhrherr aufgenommen, 1917 wieder ohne „früherer“ und 1919: Kraftwagenführer).
  188. Berliner Straße 80.81. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1514. „Hauseigentümer: Kinobesitzer Joseph Serno aus der Bergstraße 44, neun Mieter“ (Im Adressbuch 1923 ist Joseph Serno, wohnhaft Bergstraße 144 wiederum als Eigentümer aufgenommen. Das Haus Berliner Straße gehört wieder Maria Serno.).
  189. Bäckereien. In: Berliner Adreßbuch, 1943, II., S. 47 (IM Einwohnerverzeichnis Fritz Schöneck, Berliner Straße 26).
  190. Angabe auf der Unternehmensseite fernseh-clavis.de (Memento des Originals vom 5. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fernseh-clavis.de
  191. Kottbusser Damm s. Berlin. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 441. „←Lenaustraße→ 73, 74, 75 Mietshäuser, 76: Holzplatz der Holzhandlung G. Holländer, 77 s.a.Rixdorf Pflügerstraße 1 ←Pflügerstraße →“ (Folgejahr 1911/4245/: 76: Neubau von F. Körting aus Neue Bayreuther Straße 7.).
  192. Studio und Veranstaltungshaus
  193. Rock in Berlin
  194. Hermannstraße 210. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 438. „Haus 210 s. a. Zietenstraße 43 im Besitz von Privatier C. Brickhoff aus Friedenau, Verwalter der Hochbahnbeamte R. Madalinski aus Bodestraße 23: als Nutzer lediglich Café Zietenhof, Lichtspiele Zietenhof“ (Im Vorjahr sind nur Bewohner, keine Gaststätte aufgenommen. Der Bildhauer Richard Potschka ist 1905 (noch) in Wilmersdorf Berliner Straße 33 I. Et., einem Viermieterhaus, aber nicht im Gewerbeteil als Bildhauer notiert.).
  195. Hermannstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 469. „210 s. a. Zietenstraße 43: Hauseigentümer: Baugeschäft G. Heyer, Schöneberg; Nutzer: R. Potschka & Co. Lichtbildspiele, sowie Fleischerei P. Hilbrich“ (Im Einwohnerteil: Richard Potschka & Co. Lichtbildspiele „Neues Theater“ Hermannstraße 210. * 1910: Bildhauer Richard Potschka wohnt am Richardplatz 8 Hinterhaus I. Etage, aber 1910/5690 kein Eintrag unter den Rixdorfer Bildhauern. * 1911/2281: Im Einwohnerteil: Bildhauer Richard Potschka am Richardplatz 8 und Richard Potschka & Co. Lichtbildspiele Neues Theater. * 1913/2397: keine „Potschka & Co.“, sondern nur Bildhauer Richard Potschka. Kein Hinweise auf Kino im Adressteil 1913/6412. * 1914/2447: Im Einwohnerteil fehlt Richard Potschka vorübergehend. Kein Hinweis mehr auf ein Kino in der Hermannstraße 210.).
  196. Hermannstraße 233. In: Berliner Adreßbuch, 1915, V., S. 800. „←Biebricher Straße→ 233: s. a. Biebricher Straße 15.16: Hausbesitzer Architekt K. Petzold, zehn Mieter“ (Im vorhergehenden Adressbuch 1914/6565, V. Teil S. 793 ist für das Grundstück noch Bauland notiert. Richard Potschka auf Teil I, S. 2399 wieder als Bildhauer wohnt in Neukölln, Schudomastraße 7.8 und er zieht später in die Schierkestraße 35).
  197. Im Reichs-Kino Adressbuch 1930, neunte Auflage, nach amtlichem Material bearbeitet. Verlag der Lichtbildbühne: „Lichtspielhaus Wien-Berlin, Hermannstraße 233, Gründung: 1914, Inh: Eduard Rösler“ // Reichs-Kino-Adreßbuch, dritter Jahrgang 1921/22. Verlag der Lichtbild-Bühne, Druckdatum September 1921: „Wien-Berlin: Gegr. 1910, täglich, 300 Plätze, Inh.: Richard Wagner“
  198. Schulze. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I, S. 2601. „Kinobesitzer Otto Schulze wohnt in der Hermannstraße 225 I. Etage.“ (Für das Kino in der Hermannstraße 233 ist allerdings der Kinobesitzer Schulz als Mieter angegeben. 1917 gibt das Kino Wiki Potschka & Co. in der Schreibweise Patschke & Co.: beide Firmennamen sind im Adressbuch nicht notiert. Allerdings sind im Einwohnerteil weder Schulz noch Schulze Kinobesitzer in Neukölln. Im Haus Hermannstraße 225 wohnen der Steindrucker P. Schulz und der Cafetier F. Strahl. Die Eintragung im Straßenteil gibt aber nur Personen als Bewohner oder Mieter an.).
  199. Villaneukoelln.de mit Weiterleitung zu Beschreibung, Bildern und Programm von VillaNeukoelln
  200. Einmal in der Woche drehen sich in der Villa Neukölln Tanzpaare.
  201. Berlins Bürgermeister Michael Müller stand in der Villa Neukölln Rede und Antwort. (Memento des Originals vom 8. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neukoellner.net
  202. Kinokompendium Berlin

Anmerkungen

  • Die Berliner Adressbücher sind nach dem Jahr der Ausgabe bezeichnet, da der Redaktionsschluss der Nachträge um den Jahreswechsel bis Januar angegeben ist, beziehen sich die Angaben jeweils auf das der Ausgabe vorhergehende Jahr. Im obigen Text oder den Anmerkungen sind eventuell hinter der Jahreszahl des Berliner Adressbuchs die Nummern (#) im digital.zlb.de-Verzeichnis angegeben.
  • Geänderte frühere Straßennamen sind zur unterscheidenden Kennzeichnung von bestehenden vorrangig kursiv angegeben.
  1. Um die Jahrhundertwende brachten noch Schaustellerfamilien die bewegten Bilder in die Städte. Kinematographen wurden in Gaststätten oder in Ladengeschäften aufgestellt, für mehr Publikum wurden Ballsäle umgerüstet.
  2. Die Abkürzung „D.W.“ des Deutschen Lichtspiel-Hauses kam von der vorherigen Nutzung und der Benennung des Gebäudes als „Deutsches Wirtshaus“.
  3. Als Hausbesitzer für das Mietshaus Hermannstraße 120 sind noch 1905/4317 (Teil V. S. 250) der Eigentümer C. Troll aus Nr. 119, bei dem W. Hollbach eine Gastwirtschaft betreibt, 1910 ist Troll Rentier. Ab 1912 besitzt die Eigentümerin M. Wendland aus Haus 119 die Nr. 120, 1913 ist sie Rentiere und 1914 die Witwe Wendland. Als 1924 die Eigentümerin J. Weißberger Besitzer wird ist M. Wendland ihre Verwalterin, ebenfalls 1925 für die Weißbergerschen Erben. 1926 kommt Frau O. Liebstein aus Lichtenrader Straße 56 in den Hausbesitz, die Witwe O. Liebstein ist 1927 aus der Berthelsdorfer Straße 6 gemeldet und wohnt ab 1933 selbst in O 27, Blumenstraße 83.
  4. Zur Familiengeschichte ist in diesem Zusammenhang der Kaufmann Salo Rappaport aus Charlottenburg zu nennen. 1905 (#1667) ist er unter Friedbergstraße 31 wohnhaft, 1906 besitzt er als Konfektionär gemeinsam mit Felix Holz als Holz & Co. (1907/970) die Betriebswerkstätten für Damenkonfektion en gros u. en detail in W 56 (Mitte), Markgrafenstraße 43.44. 1907 wohnt er Gervinusstraße 12 I. und ab 1908 (#2035) als Kaufmann in der Gervinusstraße 6. 1909 (#2147) und 1910 (#2230) betreibt er das „Theater lebender, singender, sprechender und musizierender Photographien“ in der Berliner Straße 107 und 1911 (#2340) ein Kinematographen-Theater, Licht-Schauspiele, in W 50, Spichernstraße 3. In diesem Zeitraum besitzt Samuel Rappaport das Kino in dem Fabrikgebäude von Paul Rappaport. Im weiteren ist Salo immer als Kaufmann aufgeführt, wechselt ab 1915 seinen Wohnsitz in die Mommsenstraße 41.
  5. Das Grundstück liegt auf der Katasterfläche Donaustraße 24/ 24a und Fuldastraße 4/5 an der Südecke der Straßenkreuzung
  6. „Ludwig H. Goebel, der in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag gleichzeitig mit seinem dreißigjährigen Berufsjubiläum beging, ist in Berlin seit je dem Film und dem Varieté verbunden gewesen. Mit viel Liebe ging er nach 1945 daran, mit Hilfe unzähliger Lämpchen in seligem neuen ‚Wintergarten‘ in der Hasenheide die Sternenhimmel-Illusion des alten, zerstörten in der Friedrichstraße wiederherzustellen. An seinem Geburtstag gab er der Überzeugung Ausdruck, daß Berlin wieder eine Varietestadt werde. Dann werde sein Haus, das jetzt ausschließlich als Filmtheater benutzt wird, versuchen, die Tradition des einst international berühmten ‚Wintergarten‘ wieder zu pflegen.“ Der neue Film 62/1953
  7. Das Straßenland und die westliche Grundstücke gehören zu Kreuzberg. Entsprechend ist die Straße in den älteren Berliner Adressbüchern nicht dem Vorort, sondern Berlin zugeordnet worden.
  8. Die Kette „denn’s Biomarkt“ nutzt berlinweit einige ehemalige Kinos und Kinostandorte als Supermarktfläche.
  9. Der Berliner Kinoarchitekt Fritz Wilms stattete das Foyer mit einer hellvioletten Decke voller Sterne aus und einem schwarz-weiß verzierten Fußboden. […] Die Innenausstattung führte im großräumigen Foyer die Farben Gold, Silber, Blau und das Scharlachrot der Wände, der Fußboden bestand aus gelbbraunen Steinplatten aus Solnhofen. Der Vorführraum hatte eine kuppelförmige, blaugrüne von Strahlern oberhalb der Logenbekrönung azurblau angestrahlte Decke, die einen Abendhimmel imitieren sollte. Während der Vorführung wandelte sich die Wölbung durch kleine, beleuchtete Öffnungen in einen sternenübersäten Nachthimmel. Das Zentrum der Decke bildete eine sternförmiges Rosette aus buntem Kristallglas, die von innen beleuchtet und am Rand mit Blattgold verziert war. Nach hinten schloss sich durch eine halbrunde Projektionsfläche die Bühne mit einem Orchestergraben an. Der Raum stellte den Besuchern 2320 Parkett- und 180 Logenplätze zur Verfügung. Das Gebäude hatte beiderseits des hervorgezogenen Eingangsbereichs Ladengeschäfte und oberhalb der vier Eingänge fünf Meter hohe Film-Plakatwände, getrennt durch vierkantige Halbsäulen. Den oberen Abschluss bildete ein Gesims mit grünen Laternen.
    Zur musikalischen Illustration der noch stummen Filme wurde 1927 eine zweimanualige Oskalyd-Kinoorgel von Walcker, Luedke & Hammer aus Ludwigsburg installiert. Emil „Mile“ Sagawe (1895–1988) war ab 1950 der Organist in residence. Noch 1951 spielte er, nachdem die Orgel nach seinen Wünschen durch den Orgelbaumeister Glöckner umgebaut worden war, darauf Schallplatten für die Firma Odeon ein.
  10. Der Kinopalast bot 1930 Platz für 2500 Zuschauer, die Größe wird 1940 mit 2360 Plätzen angegeben. Bei den Luftangriffen wurde das Gebäude des Mercedes-Palastes stark beschädigt. Die Kriegsschäden wurden bis 1951 behoben, in dieser Zeit wurde im vormaligen Foyer der Zuschauerraum mit 854 Plätzen als „Metro“ betrieben bevor das Haus mit 2060 Plätzen als „Europa-Palast“ wieder eröffnete. 1955 wurde nach den Plänen von Fritz Wilms und Pierre de Born eine Zwischendecke im alten Eingangs- und Foyerbereich eingezogen und das 750-Plätze-Theater „Roxy“ eingerichtet. Das Foyer erstrahlte nun mit hellgelber Wandbespannung mit goldenem Überdruck und einem Fußboden aus Solnhofer-Steinplatten im Chic der 1950er Jahre.
  11. Die Wiederherstellung erfolgte in den Jahren 1948 bis 1951, diesmal erneut unter der Leitung von Fritz Wilms. Auch während der Bauphase fanden Vorstellungen statt, das dafür als Vorführraum unter dem Namen Metro-Palast genutzte Foyer bot immerhin noch Platz für 854 Zuschauer. Die Arbeiten gaben dem Vorführraum durch neue Wände eine trapezförmige Gestalt. Nach seiner Fertigstellung 1951 verfügte er im Parkett über 1426 und im Hochparkett noch einmal über 634 Plätze und nahm als Europa-Palast erneut den Filmbetrieb auf.
  12. „1915 eingeweiht, brannte es neun Jahre später bis auf die Grundmauern ab. Dabei war nicht ein Filmbrand – wie sonst meist üblich – sondern Glutstücke, die aus einem kleinen Ofen auf den Fußboden fielen, schuld. Bis zur Neueröffnung richtete man zunächst gar ein Behelfskino ein, um dem Ansturm der Filmbegeisterten gerecht zu werden.“ Miriam Schmitt auf neuköllner.net: zitiert in: allekinos.com – Stern
  13. „Der ‚Rollkrug‘ ist ein fast historisch zu nennendes Lichtspieltheater, denn es ist das erste, daß Hofbesuch zu verzeichnen hat: Prinz Heinrich fuhr dunnemals nach Rixdorf, um die Wunder der lebenden Photografien kennen zu lernen. Diesen Sommer ist es renoviert worden, und am Freitag, den 4. September fand eine feierliche Wiedereröffnung statt. Kapellmeister Nemos machte die Honneurs. Ein aktuell patriotisch gestalteter Prolog, verfasst und gesprochen von Herrn Otfried von Hahnstein, leitete am Schluß zu dem Lied 'Die Wacht am Rhein' über, das die Kapelle intonierte und vom Publikum mitgesungen wurde, während der sagenumwobene Rhein im Film an uns vorüberzog. Dann folgte die Militär-Humoreske 'Freuden der Reserve-Übung', die neusten Eiko-Aufnahmen vom Kriegsschauplatz, ein langweilig-sentimentales Rührstück, 'Leonore', der humoristische Film 'Verhext', die Heiland-Aufnahme, 'Ein Überfall im Kaukasus’ und das komische Bild 'Der Schein trügt'. Das gesamte Programm war ausschließlich deutsches Fabrikat. Die Direktion wird jetzt Geschäfte machen, denn sie führt den Kinematograph wieder zu seinem Urzweck zurück: buntes Programm zu kleinen Preisen.“ Quelle: Lichtbild-Bühne 60/1914
  14. „Aus einem bescheidenen ‚Kino an der Ecke‘ ist jetzt nach fünfwöchigem Umbau das UFA im Rollkrug in Berlin-Neukölln entstanden: ein vorbildlich-modernes Lichtspieltheater. Die früheren Rollkrug-Lichtspiele (die letzte Besitzerfirma war mit der UFA fusioniert) bestehen seit dem Jahre 1908. Das Haus faßt 401 Plätze (Bestuhlung von der Firma Stüssel). Wie bei einem Empfang anläßlich der Neueröffnung Helmut Engmann, Leiter der UFA-Theaterverwaltung Berlin, in einer Ansprache hervorhob, will das Haus, das sich in dem größten Berliner Arbeiterbezirk befindet, Tradition und neue Linien verbinden. Es sollen hauptsächlich Erstaufführungen gezeigt werden. Geplant ist als Experiment, das UFA im Rollkrug zum Studio-Theater zu machen; es sollen Publikums-Tests stattfinden. Architekt war Heinz-Herbert Gisbier. Den Ein-Kassen-Vorraum schmücken Wände mit italienischen Mosaiken. Das anschließende Foyer ist hell und dunkelgrau-streifig tapeziert. Der Theatersaal selbst hat eine direkte, intim wirkende Beleuchtung durch Wandarme. Die Decke ist in einem zarten Gelb, die Wandbespannung grün gehalten, die Paneele harmonisieren dazu in Rostbraun. Die Leinwand (9,90 Meter mal 4,40 Meter) wurde für Breitbild eingerichtet., Es wird mit zwei Ernemann VIIB-Maschinen gearbeitet. Die technische Ausstattung besorgte die Universum-Film AG., Berlin, für den Umbau zeichnet die Bauabteilung der UFA-Theater AG. Düsseldorf verantwortlich.“ Der neue Film 76/1956
  15. Strategie der UCI-Kinowelt: „Die Besucher sollen ihre Auswahl nicht nach der Größe des Kinos, sondern nach dem Film treffen.“
  16. 1907 wurden die westlich der Hermannstraße liegenden Grundstücke der Steinmetzstraße neu im Kataster bezeichnet (1906 noch unbebaut): ←Weisestraße→ 52–58 Baustelle ←Fontanestraße→ 59–65 Baustelle ←Lichtenrader Straße→ 66-71 Baustellen ←Oderstraße→ 72–77 Baustellen ←Lichtenrader Straße→ 78–84 Baustelle ←Fontanestraße→ 85–91 Baustellen ←Weisestraße→ Dadurch wurden die Grundstücke östlich der Hermannstraße ebenfalls neu nummeriert: ←Hermannstraße→ 81.82 zuvor 101.102 / 83 zuvor 104 / 84–89 zuvor 105–109 ←Falkstraße→
  17. Kreuzberger-chronik.de: Kiezspaziergang 2006: „Das Ballhaus Rixdorf hat die besten Zeiten offensichtlich hinter sich. Nur zwei Säle und die renovierte Fassade erinnern noch an vergangene Zeiten. […] 1910 wurde [es zwischen Berlin und Rixdorf] nach den Plänen des Architekten Egon Fröhlich als ‚Hohenstaufen-Festsäle am Kottbusser Damm‘ erbaut. Namensgeber war der gegenüber, schon in Kreuzberg liegende Hohenstaufenplatz. [In dem] nicht mehr bestehenden repräsentativen Vorderhaus gab es das ‚Hohenstaufen-Café‘, das auf die dahinterliegenden Festsäle aufmerksam machte.“
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