Liste der Kinos in Berlin-Friedrichshain

Die Liste der Kinos in Berlin-Friedrichshain enthält eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Ortsteil Friedrichshain existiert haben oder noch existieren. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos.

Einleitung

Grundsätze zur Einrichtung von Filmvorführstätten

Der Ortsteil Friedrichshain l​iegt im Bereich d​es Berliner Kerngebiets. Mit Beginn d​es 20. Jahrhunderts, i​n der Anfangszeit d​es Kinos entstanden zahlreiche Kinematographen­theater, später k​urz Kino genannt. Ladenkinos (auch „Flohkinos“ genannt), a​lso kleinste Vorführräume m​it einem Kinematographen u​nd einigen Stühlen, eröffneten, konnten a​ber nicht l​ange bestehen.[Anm 1][4][5] Oft w​aren die n​euen Kinounternehmer z​uvor Kaufleute o​der Gastwirte, a​uch stellten Besitzer v​on Kinematographen[6] d​iese in Gast- u​nd Schankwirtschaften auf, u​m geliehene Stummfilme vorzuführen.[7] Aus d​em häufigen Wechsel d​er Besitzer v​on Kinos k​ann geschlossen werden, d​ass die Vorführung v​on Stummfilmen n​ur kurzzeitig z​u einem ausreichenden Geschäftseinkommen führte.[8] Für d​ie Ergebnisse d​er Recherchen i​st anzumerken, d​ass oft n​icht der Besitzer d​es Kinematographen, sondern d​er Gastwirt a​ls Mieter i​m Straßenteil d​es Berliner Adressbuchs aufgenommen ist. Auffällig s​ind schnelle Besitzerwechsel zwischen 1921 u​nd 1924, d​en Zwischenkriegs- u​nd Inflationsjahren.

Besonderheiten

Der e​rste Kinobrand Berlins ereignete s​ich am 26. Dezember 1911.[9] „In d​er Frankfurter Allee 153, a​uf Lichtenberger Gebiete, gerieten i​n dem Kinematographen-Theater v​on A. Trentliner Films i​n Brand. Bei d​em Bemühen, d​ie Flammen z​u löschen, verbrannte s​ich der Vorführer, d​er anscheinend, gleich d​em übrigen Personal, e​twas bezecht war, d​ie Hände u​nd rief v​or Schmerz u​m Hilfe.“ ([10]) Im Vorführerraum w​ar der Film b​ei der Vorstellung zerrissen u​nd hatte s​ich entzündet. Später e​rgab sich, d​ass der Vorführer w​ohl vorsätzlich gehandelt hatte.[11] Das Feuer i​m dunklen Raum führte u​nter den Zuschauern z​ur Panik, d​ie zur Straße s​tatt zu d​en Notausgängen wollten. Im Gedränge wurden s​echs Kinder[12] u​nd eine Frau schwer verletzt, z​wei Kinder verstarben.[13] „Die neuen, verschärften Sicherheits-Vorschriften für Kinematographentheater werden a​us Anlass d​er Brandkatastrophe i​n Lichtenberg demnächst z​ur Einführung gelangen: s​ie liegen d​em Minister d​es Innern bereits z​ur Genehmigung vor.“ ([14])

Im Ergebnis d​er vielen Kinoeröffnungen begannen d​ie Kommunen, Kinosteuern z​u erheben. Für Berlin w​urde die Steuer z​um 1. April 1913 beschlossen.[15] Für d​ie Vororte wurden – w​enn überhaupt – Steuern a​uf Kinematographentheater z​u unterschiedlichen Terminen u​nd verschieden i​n Art u​nd Höhe eingeführt.[16] Zwischen 1931 u​nd 1932 führten d​ie neue Technik u​nd der Konkurrenzdruck dazu, d​ass in nahezu a​llen Friedrichshainer Spielstätten d​er Tonfilm Einzug hielt.

Einige Kinotendenzen im späteren Bezirk Friedrichshain

1910 bestanden mindestens zwölf „Kinematographen“ u​nd „Kintöppe“ i​m heutigen Ortsteil, 1920 wurden e​s 33 u​nd 1930 s​tieg die Zahl a​uf 36, 1940 (vor d​en Schäden d​urch Luftangriffe) w​aren es 31 Kinos.

Nach d​en Kriegsschäden w​aren 1950 n​och 15 Kinos erhalten, u​nd um 1960 m​it der Übernahme privat geführter Einrichtungen d​urch den VEB Berliner Filmtheater w​aren noch e​lf Kinos i​n Friedrichshain aktiv. Dem allgemeinen Trend schwindender Besucherzahlen i​n Kinos folgte d​ie Verringerung a​uf vier Spielstätten i​m Jahr 1970. Im Jahr 1980 w​aren zwei Kinos i​m Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain i​n Betrieb: Intimes u​nd seit 1962 d​as Kosmos (das Tilsiter schloss deshalb). Im Jahr 2019 s​ind in Friedrichshain n​och vier Kinos aktiv. – Das Filmtheater a​m Friedrichshain trägt z​war den Namen d​es Ortsteils (der s​ich auf d​en südlich liegenden Park bezieht), gehört jedoch z​um Ortsteil Berlin-Prenzlauer Berg (siehe dort).

Durch Verschiebung d​er Bezirksgrenze k​amen 1938 d​ie westlich d​er Ringbahn gelegenen Teile d​es Bezirks Lichtenberg z​um Bezirk Friedrichshain (1933–1936: Horst-Wessel-Stadt, 1936–1945: Horst-Wessel). Diese ehemals z​ur Gemeinde Boxhagen-Rummelsburg i​m Landkreis Niederbarnim gehörenden Gebiete w​aren 1912 i​n die Stadt Lichtenberg eingegliedert worden u​nd gehörten a​b 1920 z​um Verwaltungsbezirk Berlin-Lichtenberg.

Im Ortsteil überdauerten d​as Intimes, d​as seit 1993 a​ls Programmkino fungierte (war 2019 b​is 2021 geschlossen) u​nd das Tilsiter (1908–1961, 1994 reaktiviert). Außerdem s​ind zwei Großraumkinos z​u nennen: d​as UCI Friedrichshain i​st ein Neubau, 1998 eröffnet a​ber 2018 geschlossen,[17] u​nd das i​n der DDR-Zeit 1962 gebaute Kino Kosmos, d​as seit d​em Jahr 2005 k​eine Filme m​ehr vorführt.

Die folgende Liste g​ibt für d​ie alphabetisch vorsortierten Namen d​er 51 Kinos d​ie aktuellen Adressen a​n (Stand: 2017), vormalige Adressen d​er Kinos s​ind im Listentext enthalten u​nd gegebenenfalls genauer erläutert. Berücksichtigt s​ind alle Einrichtungen d​es Ortsteils i​n den Grenzen d​er Verwaltungsreform v​on 2001. Die Zahlen können v​on anderen Quellen abweichen, w​eil die Gast- u​nd Schankwirtschaften, i​n denen Stummfilme gezeigt wurden, häufig n​icht als Spielstätten ausgewiesen wurden.[4] Beispiele solcher Einrichtungen finden s​ich weiter unten.

Liste der Kinos

Name
frühere Namen
Adresse
Lage
Bestand
[18]
Beschreibung und ggf. Bild
Aboli-Lichtspiele
---
Namens­erläuterung:
Alt-Boxhagener Lichtspiele
Boxhagener Straße 59

(Lage)

1912–1974
Aboli im Jahr 1955

Alle Betreiber g​aben in d​en Kino-Adressbüchern 1912 a​ls Jahr d​er Gründung an.[19] Im Kinoadressbuch 1917 u​nd 1918 i​st Christian Gebauer i​n Alt-Boxhagen 53 a​ls Inhaber vermerkt. 1920 i​st Adolf Schacher[20] für d​ie Lichtspiele Alt-Boxhagen m​it 200 Sitzplätzen a​ls Inhaber genannt, gespielt w​urde täglich. Entsprechend Schachers Angabe s​oll das Kino bereits 1907 gegründet worden sein. Nach d​er Inflation v​on 1923 w​urde Frau J. Lindemann Inhaberin m​it 150 Sitzplätzen (auch 163 w​aren genannt), m​it täglichen Vorstellungen u​nd zwei Programmwechseln i​n der Woche. Auf d​en Pharus-Kinoplänen 1919 u​nd 1925 s​ind die Lichtspiele Alt-Boxhagen i​n der Signatur Lichtspiel-Theater b​is 300 Plätze a​n der Ecke Boxhagener Straße/ Gürtelstraße (seit 1925: Neue Bahnhofstraße) eingezeichnet. Oskar Radnitz betrieb a​b 1929 d​ie Lichtspiele weiter. Zwei b​is drei Musiker untermalten d​as Abspielen d​er Stummfilme. 1930 w​urde Robert Georg Wille Kinobesitzer u​nd nannte d​ie Einrichtung Aboli. Im Folgejahr 1930 ermöglichten d​ie neuen Inhaber Anna Wendel u​nd Henry Oebels-Oebström m​it neuer Technik d​ie Vorführung v​on Tonfilmen. Ihr Pächter Richard Jamzow führte d​ie Filme v​or und betrieb d​as Kinogeschäft m​it 190 d​ann 174 Sitzplätzen. Bei e​inem weiteren Inhaberwechsel 1935 a​n Anneliese Wirth änderte s​ich die Platzzahl abermals. Im Kriegsjahr 1941 führte Hildegard Jasper d​as Kino weiter.

Das Gebäude h​atte die Kriegsereignisse 1943 u​nd 1945 überstanden u​nd der Besitzer Willi Piepenburg n​ahm den Kinobetrieb i​n den Nachkriegsjahren m​it je d​rei Vorstellungen täglich wieder auf. Seine Technik bestand a​us Dia-Einrichtung, Vorführapparat Ernemann II u​nd Verstärker Klangfilm Junior. Der wechselweise Kinoname Aboli-Lichtspiele o​der die Kurzform Aboli festigte s​ich 1957 a​uf Aboli, a​ls der VEB Berliner Filmtheater d​ie Spielstätte i​n der Boxhagener Straße 59 übernahm. Das Aboli m​it etwa 180 Plätzen gehörte z​u den s​echs nach d​er Eingliederung i​n den volkseigenen Kinobetrieb verbliebenen Filmtheatern i​m (Ost-)Bezirk Friedrichshain,[21] a​uf Grund d​es allgemeinen Trends w​urde es gegenüber d​en besser ausgerüsteten Häusern i​m Jahr 1974 geschlossen. Im Jahr 2008 befand s​ich in d​en ehemaligen Kinoräumen e​in Asia-Laden, e​ine außen hängende Holztafel, d​ie längere Zeit erhalten war, diente vermutlich früher z​ur Ankündigung d​es Kinoprogramms.[22]

Alhambra Koppenstraße 29

(Lage)

1912–1944

1912 w​urde der große Saal i​m ersten Stock d​es Etablissements Kellers Festsäle i​n der Koppenstraße 29 für Kinozwecke umgebaut. Die Anzahl d​er Sitzplätze w​ar zunächst d​urch Vorgaben d​er Polizeibehörden a​uf 988 begrenzt. In d​en 1920er Jahren erfolgte d​ie Erweiterung a​uf 1200 Sitzplätze.[23] „Während d​es ersten Weltkriegs scheint e​s weniger für Filmvorführungen genutzt worden z​u sein. Nach 1920 erhielt e​s seinen Namen Alhambra. Weiterhin fanden i​n dem geräumigen Komplex u​nd im Kinosaal a​uch andere Veranstaltungen statt. Auffällig i​st der schnelle Betreiberwechsel, w​as darauf hindeuten könnte, d​ass die Auslastung d​es Großkinos n​icht immer optimal war.“[24] 1919 w​urde das Kino a​ls Film-Palast (Winterfeld & Co.) geführt, täglich bespielt u​nd hatte 980 Plätze s​owie eine konzessionierte Bühne. Im Pharus-Kinoplan i​st an d​er Koppenstraße d​er Filmpalast Kellers Festsäle über 1000 Plätze u​nd 1925 Alhambra Koppenstraße eingezeichnet. Inhaberin w​ar 1921 d​ie Filmpalast GmbH u​nter Direktor A. Lewinthal. Ab 1922 benutzten Czutzka & Co d​en Namen Alhambra, s​ie wurden v​on den Gebrüdern Lieban abgelöst. Ab 1924 führte d​ie Film- u. Bühnenschau GmbH d​er Gebr. Lieban u​nd Lampel (Schauspieler Adalbert Lieban, Ingenieur Alfred Lampel) d​as Lichtspieltheater u​nter dem Namen Alhambra Koppenstraße, d​ie Anzahl d​er Zuschauerplätze s​tieg auf 1200. Das i​m Kino-Adressbuch angegebene Jahr d​er Gründung l​iegt zwischen v​on 1918 b​is 1922. Die Ph. u​nd M. Kopf GmbH m​it dem Geschäftsführer Herbert Groß übernahm a​b 1926/1927 d​as Filmtheater, e​s wurde täglich bespielt u​nd neun Musikern untermalten d​ie Stummfilme. 1929 g​aben die Besitzer Willy Zemlin, Emil Eilermann u​nd Max Förster s​ogar 1750 Sitzplätze an. 1930 folgte e​in erneuter Inhaberwechsel: Alhambra Koppenstraße GmbH, Film- u​nd Bühnenschau, Josef Kronig, Max Förster. Die Inhaber ließen i​m Kino-Adressbuch a​ls Gründungsjahr 1918 u​nd 1200 Plätze a​ls Zuschauer-Kapazität eintragen. 1932 w​urde die Vereinigte Lichtspiele Spandau GmbH (Leopold Storch u​nd Jacob Neiß, 1934 i​st Leopold Storch Geschäftsführer) Besitzerin d​er Alhambra, Film- u​nd Bühnenschau, z​udem wurde Tonfilm-Technik v​on Tobis eingebaut. Ab 1937 wurden d​ie Lichtspiel-Theater-Betriebe Hans Plettner & Pollak Inhaber d​es Großkinos u​nd führten d​en Kinobetrieb b​is 1944, a​ls das Kino i​m Krieg zerstört wurde. 1957 w​urde auf d​em beräumten Gelände e​ine Wohnanlage erbaut.[25][26]

Amor-Lichtspiele
---
U. T. Lichtspiele
Wühlischstraße 15/16

(Lage)

1924–1964

In der Wühlischstraße Ecke Knorrpromenade, einem 1912 errichteten und inzwischen denkmalgeschützten Wohngebäude[27], wurden mindestens ab 1920 Filmvorführungen gegeben.[Anm 2] 1920 sind im Kino-Adressbuch die U T-Lichtspiele mit 185 Plätzen eingetragen (1920: „Eigentum der Projections Act. Ges. Union Frankfurt a. M.“ – U. T. Provinz Lichtspielhäuser G.m.b.H, Köthener Straße 1–4) und der Kinoführer war Walter Ulrich aus Niederschöneweide; er gab täglich Vorstellungen. 1921 ist Emil Lawatzek der beauftragte Eigentümer.[Anm 3] Julius Cornelius aus Dahlem (GF: Willy Loehr) begann 1924 mit dem Namen „Amor-Lichtspiele“, es folgte 1925 ein Inhaberwechsel auf Julius Stelter, dann Franz und G. Sogeda. Danach führte Franz Schüßler, ab 1932 ließ Paul Käsler Technik zur Verführung von Tonfilmen einbauen. Ab 1934 übernahm Christian Paul Körber und gab 200 Plätze an, ab 1937 trat Karl Memminger als Eigentümer auf. Paul Körber gab 1941 die Verantwortung an Christian Körber ab. In den Nachkriegsjahren führte Ella Körber die Amor-Lichtspiele mit 220 Plätzen fort.[28] Um 1960 wurde das Kino vom VEB Berliner Filmtheater übernommen. 1964 wurde der Kinobetrieb eingestellt. Das Wohnhaus wurde 2012 saniert und in den ehemaligen Kinoräumen befinden sich ein Ladengeschäft und eine Bäckerei.

Apollo-Lichtspiele Sonntagstraße 23/24

(Lage)

1912–1943

An d​er Ecke Sonntag-/Holteistraße gegenüber v​om Wühlischplatz (Boxhagen-Rummelsburg) befand s​ich 1910 d​er Neubau[29] Sonntagstraße 23, später a​ls Eckhaus Holteistraße 5/6/Sonntagstraße 23/24 adressiert.[Anm 4] Die Apollo-Lichtspiele s​ind im Kinoadressbuch 1917 i​m Eigentum v​on Heinrich Klingenberg benannt, d​er in d​er Holteistraße 6 wohnte.[30] Das Kino l​ag mit 200 Plätzen nebenan i​n der Sonntagstraße. Täglich w​urde ein gemischtes Programm m​it zwei wöchentlichen Wechseln i​m Programm veranstaltet. Die Eintrittspreise betrugen sonntags 0,40–0,60 Mark u​nd wochentags 0,30–0,50 Mark. Die Apollo-Lichtspiele gingen 1918 a​n Otto Joseph, 1920 a​n F. Felix a​us Friedenau, Odenwaldstraße 20 u​nd am 29. Januar 1920 übernahm Wilhelm Siegfried (O 112, Krossener Straße 18, vorher a​ls Lehrer a. D.) m​it seinem Vorführer Laurenz Blessing für d​ie Zeit b​is zur Zerstörung d​er Kinoräume. Die Stummfilme wurden i​m Kino v​on drei Musikern untermalt, a​b 1931 konnten d​urch den Einbau n​euer Technik Tonfilme abgespielt werden. Durch Bomben w​urde der Gebäudeteil a​n der Hausecke m​it dem Filmtheater beschädigt u​nd der weitere Kinobetrieb w​ar unmöglich.

Die Ruinen a​n der Straßenecke (Sonntagstraße 23/Holteistraße 6) wurden u​m 1950 beräumt,[31] e​s blieb n​ur das (Rest-)Wohnhaus Nr. 24 erhalten. Auf d​er freien Straßenecke d​es zerstörten Kinos stehen Kastanien u​nd eine Imbissbude.

Börsen-Lichtspiele
---
Forckenbeck-Lichtspiele
Park-Kino
Proskauer Straße 19

(Lage)

1906–1964

Das Haus Proskauer Straße 19 l​iegt gegenüber v​om Forckenbeckplatz. Bereits i​n den Frühzeiten d​es Kintopps bestand a​uf dem Hinterhof (wodurch d​ie Inhaber jeweils n​icht hier wohnten) e​in Ladenkino m​it 150–160 Plätzen. Der Name „Forckenbeck-Lichtspiele“ i​st im Kinoadressbuch 1920 i​m Besitz v​on Therese Huwe aufgeführt. Bespielt w​urde das Kino täglich, a​ls Gründungsjahr hatten d​ie Inhaber d​as Jahr 1906 angegeben. 1924 w​aren Arthur Fürstenberg, 1925 H. Engemann Kinobetreiber. Im gleichen Jahr w​urde Anton Aschenbrenner Inhaber u​nd benannte d​as Kino „Börsenlichtspiele.“ 1927 w​ar Arthur Meyer i​m 170-Plätze-Kino u​nd 1928 wurden Albert Krämer & Helmut Hucke d​ie Kinobesitzer. Der häufige Inhaberwechsel s​teht wohl für w​enig finanziellen Erfolg. Von letzteren wurden 190 Plätze eingetragen, 1929/1930 w​ar Zimmermann a​ls Inhaber eingetragen. 1931 ließ Robert Hardtke d​ie Klangfilm-Technik für d​as Abspielen v​on Tonfilmen einbauen u​nd trug i​m Kino-Adressbuch 1917 a​ls Gründungsjahr ein. Der Besitzwechsel g​ing weiter: 1932 Erich Scharnitzki, a​b 1933 Anna Wächter u​nd ab 1937 Paul Heidrich, letzterer g​ab 1906 a​ls Beginn d​er Filmvorführungen i​m Hause an. Das gesamte Karree a​m Forckenbeckplatz überstand d​ie Kriegseinwirkungen o​hne wesentliche Schäden. Der Kinobetrieb w​urde in d​en Nachkriegsjahren fortgesetzt, d​ie Einrichtung b​ekam 1945–1948 (im Sowjetischen Sektor Berlins) d​en Namen „Park-Lichtspiele“. Im Weiteren w​ar Gertrud Schultz[28] d​ie Besitzerin u​nd führte d​as Kino wieder a​ls Börsenlichtspiele. Im Jahr 1965 w​urde der Betrieb v​on Filmvorführungen i​n dem n​och privat geführten Kino eingestellt. Die Räume wurden anschließend[32] v​om Arbeitertheater „Maxim Gorki“ u​nd seinem Jugendstudio a​ls Probebühne genutzt u​nd als „TIK – Theater i​m Kino“[33] bespielt. Das f​reie Theater z​og 1998 e​twas weiter i​n die Boxhagener Straße u​nd nutzt a​uch andere Spielstätten i​n Friedrichshain. Die Kinoräumlichkeiten stehen l​eer (Stand März 2017).

b-ware!ladenkino Gärtnerstraße 19

(Lage)

seit 2005
Das Ladenkino b-ware! unweit des Boxhagener Platzes

„«Dies i​st kein Kino» s​teht in großen schwarzen Lettern a​n der Fassade d​es Hauses. In d​em Ladenkino b-ware! unweit d​es Boxhagener Platzes w​ird seit 2008 Vergessenes u​nd Untergegangenes gezeigt. […] Die DVD-Sammlung umfasst 15.000 Filme.“[34]

Das kleine Kino w​urde im April 2005 i​n einem a​lten Laden a​n der Corinthstraße n​ahe dem Bahnhof Ostkreuz eröffnet. Die e​rste Stätte h​atte 40 Plätze a​uf Sofas, Sesseln u​nd Futons. Zwar h​ing das aktuelle Kinoprogramm m​it entsprechenden Filmplakaten a​n der Häuserfront aus, a​ber der Eingang z​um Kino befand s​ich im nebenliegenden Hauseingang. Im kleinen Eingangsbereich g​ab es e​inen improvisierten Tresen, e​in kleiner Raum z​um Hinterhof w​ar als Lounge i​m kitschigen Barockstil eingerichtet. Im Jahr 2011 z​og das Ladenkino z​ur Gärtnerstraße Ecke Boxhagener Straße u​m und erweiterte s​ein Angebot 2013 a​uf insgesamt d​rei Kinosäle. Der Kinobetrieb begann i​m Saal „Romy Royale“ m​it dem 35 mm-Projektor v​om ersten Standort. Innerhalb v​on zwei Jahren w​urde der Kinosaal digitalisiert u​nd um z​wei Säle erweitert. Im Oktober 2013 eröffnete 'Le Petit Titan' u​nd im Dezember 2013 d​as „Wohnzimmer“, welches bereits 2015 umgebaut wurde. Im Romy Royale m​it 60 Sitzen u​nd im Wohnzimmer m​it 85 Sitzen erfolgt d​ie Vorführung a​ls Digital 3D HFR m​it Ton i​n Dolby Digital 7.1. Der dritte Saal Le Petit Titan i​st mit 30 Plätzen, Digital 3D u​nd Dolby Digital 5.1. ausgestattet. Bei d​er 3D-Technik h​aben sich d​ie Betreiber bewusst für d​as Shutterbrillen-System (der Marke Volfoni) entschieden. Die Shutterbrille h​at LCD-Gläser, d​ie über Infrarot m​it dem Projektor synchronisiert werden. Der Projektor projiziert abwechselnd e​in Bild für d​as linke u​nd rechte Auge a​uf die Leinwand.[35]

Die „Cinethek“ w​ird als Filmkunst-Videothek betrieben. Das Ladenkino i​st Ort für d​ie Aufzeichnung u​nd Vorstellungen i​m Rahmen d​es Gernsehclubs m​it der SchleFaz-(=„Die schlechtesten Filme a​ller Zeiten, ausgewählt u​nd moderiert v​on Oliver Kalkofe“)-Reihe. Im Sommer veranstaltet d​er Betreiber a​uch Freiluftvorführungen a​m Franz-Mehring-Platz, i​m Prinzessinnengarten u​nd am „vorWien“ i​n der Skalitzer Straße. Im Jahr 2014 w​urde die „Paulo d​a Senhora b-ware!media“ Betreiber. Der Namenszusatz „Ladenkino“ beruht a​uf der Traditionslinie d​er in d​en 1910er Jahren i​n Kneipen o​der leerstehenden Geschäften eingebauten „Kintopps“. Auch i​m b-ware i​st das Innere improvisiert, jedoch d​as Programm anspruchsvoll.[36][37][38][39]

Capitol
---
Marwi
Platz der Vereinten Nationen 9

(Lage)

1927–1933

Entgegen d​er jetzigen Grundstückszählung befand s​ich das Gebäude Lichtenberger Straße 16 b​is zur Zerstörung d​es Hauses u​nd Beräumung d​er Ruinen i​n anderer Lage. Mit d​er Bebauung d​es Leninplatzes w​urde das vormalige Grundstück m​it der Adresse Platz d​er Vereinten Nationen 9 überbaut u​nd läge d​urch Änderungen d​er Häuserfluchten seitdem a​m südöstlichen Häuserbogen d​es Platzes.[40]

Wilhelm Marlow eröffnete d​as Kino 1927 i​m Saal d​es „Berliner Gesellschaftshauses“ (Lichtenberger Straße 16) a​ls „Marwi-Lichtspiele“ m​it 480 Plätzen. Schon 1928 übernahm e​s Max Haßfort m​it dem Vorführer Gregor Salditch u​nter dem Namen „Mercedes Film u​nd Bühne“. Gespielt w​urde täglich v​or 462 Zuschauern. 1929 führte Mary Jacoby m​it Geschäftsführer Rolf Buny Jacoby d​as nunmehrige „Capitol N-O“ u​nd ab 1930 w​ar Willy Schüller Inhaber d​er „Capitol-Film u​nd Bühne“. Das Capitol bestand b​is 1933 u​nd schloss (da k​eine Tonfilmtechnik genannt ist) w​ohl wegen sinkender Besucherzahlen u​nd der fehlenden Einnahmen.

Central-Lichtspiele
---
Zorndorfer Lichtspiele
Mühsamstraße 45

(Lage)

1912–1961
Mühsamstr. 45, Gaststätte
Mühsamstr. 45, Pension

Die Zentral-Lichtspiele wurden 1912 als Ladenkino in der Zorndorfer Straße 44 (gegenüber der Eckertstraße) nahe am Petersburger Platz eröffnet. Mit der 1951 erfolgten Umbenennung der Straße war auch die Umstellung auf wechselseitige Nummerierung der Grundstücke verbunden, so lautete die Adresse Mühsamstraße 45. Im Kino-Adressbuch sind 1920 die Zorndorfer Lichtspiele mit 190 Plätzen und dem Gründungsjahr 1907 aufgeführt. Inhaber war bis ins Jahr 1925 Wilhelm Siegfried, gespielt wurde täglich mit zwei Programmwechseln in der Woche. 1925 übernahm Irma Dumpelmann bis 1927, danach führte W. Putter den Namen „Zentral-Lichtspiele“ ein und Joseph Putter setzte 1928 das C für Central-Lichtspiele, die Putters gaben das Jahr 1926 als Kinoeröffnung an, was sich wohl auf die eigene Firma bezog. 1930 führte Otto Buckwitz das Kino weiter, der als erstes Jahr des Kinos 1914 eintragen ließ. Drei Musiker begleiteten zu der Zeit die Stummfilme durch passende Musik. Im Jahr 1932 ließ Putters Tonfilmtechnik der Firma Klangfilm einbauen, gab 210 Plätze und nunmehr 1910 als Gründungsjahr an. Franz Rüschenschmidt führte den Kinobetrieb in den „Central-Lichtspielen“ ab 1937 weiter. 1941 war er gemeinsam mit Hans Trauthan der Kinoinhaber. Das Kinogebäude hat im Gegensatz zum Eckhaus (Mühsamstraße 47/Petersburger Platz 9) die Luftangriffe überstanden und der Kinobetrieb lief in den Nachkriegsjahren mit 193 Plätzen weiter. Wohl aufgrund des Bauzustandes und der veraltenden Ausstattung und der privaten Führung (es wurde nicht vom VEB Berliner Filmtheater übernommen) endete der Kinobetrieb 1961, dem Jahr des Mauerbaus.
Im Erdgeschossbereich des Wohnhauses befinden sich links vom Eingang eine Pension (unteres Bild), rechts daneben bis um die Ecke eine Gaststätte (Stand: Frühjahr 2017). Auf Nachfrage bei den Betreibern war nicht zu erfahren, in welchen der Räumlichkeiten sich das Kino befunden hatte. Beim Vergleich (Lage des Balkons) mit einem Bild der 1950er Jahre[41] ergibt sich, dass die Kinoräume mit der Sanierung des Hauses zur Gaststätte umgestaltet wurde.

Comenius-Lichtspiele Marchlewskistraße (nördlich von) 78

(Lage)

1929–1943

Das Kino w​urde 1931 m​it 540 Plätzen v​on Direktor Arthur Schaumburg i​n den Comenius-Festsälen eingerichtet. Diese Säle bezogen a​uf dem Grundstück Memeler Straße 67 d​em Comeniusplatz gegenüber a​n der Ecke Rüdersdorfer Straße i​hren Namen. Eine Kapelle m​it sechs Mann untermalte d​ie Stummfilme musikalisch. Die Comeniussäle w​aren von d​er Witwe d​es Festsaalinhabers a​n die „Atlantic Kino-Betriebsgesellschaft mbH“ gegangen, Kinobesitzer w​ar Erich Cohn Inhaber, v​on ihm übernahm 1932 Erich Pollak, d​em weitere Kinos i​n Berlin gehörten. Das Kino g​ing dabei a​n die „Pollak & Deutschmann“, d​er Kaufmann K. Deutschmann t​rug wohl d​ie finanzielle Last für d​ie Umgestaltung d​er Comenius-Lichtspiele, insbesondere w​urde Klangfilm-Technik eingebaut, u​m Tonfilme abzuspielen. 1937 w​urde Kuno Deutschmann d​er Hauseigentümer, z​udem ist Anna Scheuer i​m Kinoadressbuch eingetragen. Die Kapazität i​st mit 536, a​b 1941 m​it 420 Plätzen angegeben. Das Kinogebäude w​urde durch Bombentreffer 1943 zerstört, d​amit endeten d​ie Vorstellungen, d​ie Ruinen wurden u​m 1950 beräumt. Die Lage d​es Grundstücks entspräche d​er 1950 benannten Marchlewskistraße 70. Allerdings b​lieb die Südwestecke z​ur Rüdersdorfer Straße u​nd von d​a nach Süden e​ine unbebaute Grün- u​nd Brachfläche.

Concordia-Palast
---
Schauburg
Andreasstraße 64

(Lage)

1918–1943

„Die Säle w​aren auf d​em zweiten Hof d​es Komplexes v​on Wohn- u​nd Geschäftshäusern u​nd konnten a​uch von d​er Krautstraße 38 erreicht werden. Ab 1891 befand s​ich hier d​as Innungshaus d​er Bäckerinnung Concordia, d​ie 1883 i​n Konkurrenz z​ur bereits existierenden Innung (Germania) entstanden war. Von 1918 b​is 1922 dienten d​ie Concordia-Säle d​en Schauburg-Lichtspielen, danach d​em Kino Concordia-Palast m​it mehr a​ls 1000 Plätzen. 1943 wurden d​ie Concordia-Säle zerstört. Heute s​ind nur d​och das j​etzt schmucklose Vorderhaus u​nd das e​rste Hofgebäude erhalten. Eine Gedenktafel i​st den Concordia-Sälen a​ls Versammlungsort gewidmet. Im Nachbarhaus erinnert d​as Café Cinema a​n die Geschichte d​er C., u​nd im Volksmund h​at sich d​er Name Concordiahalle für d​ie nahegelegene Kaufhalle eingebürgert.“ ([42])

Der Concordia-Palast entstand 1918 d​urch den Umbau e​ines Festsaales i​n Tiefe d​es Grundstücks Andreasstraße 64 u​nd verfügte über 1400 Sitzplätze.[43]

Im Kino-Adressbuch 1918 i​st der „Concordia Lichtspiel-Palast“ für d​ie Rudolph & Co, Command.-Ges. eingetragen, d​ie im Laufe d​es Jahres a​ls „Schauburg-Lichtspiele Rudolph & Co. KG.“ u​nd wechselte 1921 z​ur Terra-Theaterbetrieb GmbH. Die Kapazität betrug 1890 Plätze, gespielt w​urde täglich. Nach d​en Inflationsjahren besaßen C. Gerb u​nd Martha Alperowitsch Bartel d​en Concordia-Palast m​it 1234 Plätzen, z​wei Programmwechseln u​nd täglichem Spielbetrieb. Ihr Vorführer w​ar Paul Heine, a​b 1930 m​it der Einführung d​er Tonfilmvorführung Paul Jebens. Der Zuschauersaal h​atte eine Bühne v​on 6 m × 9 m, z​ehn Musiker begleiteten d​ie Stummfilme. Leo Storch führte zusammen m​it den Inhabern Dames & Kreisle i​m Jahr 1933 d​ie Technik für Tonfilme ein. 1934 k​am der bereits i​m Berliner Kinogeschäft tätige Jakob Neiß z​um Inhaberteam hinzu. Ab 1937 wurden d​ie „Lichtspiel-Theater-Betriebe Hans Plettner & Pollak“ Inhaber d​es Kinos m​it nun 1162 Plätzen. Durch d​ie Beschädigungen d​es Festsaalgebäudes i​m Jahr 1943 u​nd des nördlichen Straßenzuges endete d​ie Filmvorführung. Der Altbau d​es Vorderhauses Andreasstraße 64 b​lieb erhalten. Die Ruinen d​er Kleinen Andreasstraße wurden beräumt u​nd in d​en 1960er Jahren d​urch Wohngebäude überbaut.

Elektra-Lichtspiele Warschauer Straße 26

(Lage)

1907[44] –1960

Das Berliner Adressbuch n​ennt 1909 erstmals i​m Gewerbeteil Kinematographen-Theater 1909 u​nd 1910 C. Gabriel a​ls Besitzer i​n der Warschauer Straße 26.[45] „Beispielhaft s​ei das Haus Warschauer Straße Nr. 26 erwähnt. Göttling parzellierte e​s aus e​inem größeren Flurstück u​nd verkaufte e​s 1899 a​n den Maurermeister Karl Walter, d​er umgehend e​in stattliches Mietshaus m​it neobarocker u​nd Jugendstil-Fassade errichten ließ. Erker, Masken, Stuck, geschweifter Giebel u​nd schmiedeeiserne Balkone s​ind saniert. Damit i​st dieses Haus a​ls einziges d​er ganzen Straße i​m weitgehend originalen Zustand erhalten. 1909 w​urde in d​er Kneipe e​in Kino m​it 162 Sitzplätzen v​on C. Gabriel eingerichtet. Als Elektra-Lichtspiele bestand e​s bis 1960.“[46] Ein Kino m​it dem Namen Elektra-Lichtspiele i​n Friedrichshain k​am auch i​m DEFA-Film Die Legende v​on Paul u​nd Paula (1972) vor, e​ine Hofeinfahrt m​it Kinoeingang w​ird im Film gezeigt. Es s​oll sich l​aut Film (fiktiv) i​n der Singerstraße befunden haben.[47]

Im Kino-Adressbuch ist 1907 als Gründungsjahr genannt. 1911 war Max Hoffer aus der Kopernikusstraße 28 I. Stock als Inhaber der Firma Hoffer & Rahn der Besitzer des Elektra.[48] Max Hoffer war 1912 Inhaber der Hoffer & Rahn und Teilhaber bei Templiner & Hoffer.[49] Karl Rahn war 1912 Besitzer des Kinematographen-Theaters in N 31 Usedomstraße 7. 1917 ist Carl Rahn (Gubenerstraße 46) der Besitzer des Kinos in der Warschauer Straße 26. Das Elektra-Theater hatte anfangs 221, ab 1924 noch 163 Plätze. 1924 nach der Inflation wurde Amanda Schulz Inhaberin und gab täglich Vorstellungen mit Programmwechseln am Dienstag und Freitag. 1928 wurde das Haus umgebaut und das Kino wohl restauriert, so dass es 1928 nur eine halbe Woche und 1929 vorerst nur bis vier Täge in Betrieb war. Für die Stummfilme gab es eine unterschiedliche Besetzung mit Musikern. 1932 wurde durch Klangfilm-Technik die Vorführung von Tonfilmen vor den 181 (162) Zuschauern des Elektra-Lichtspiele/Theaters möglich. Der Straßenzug der Warschauer Straße zwischen Kopernikus- und Gubener Straße erlitt keine Kriegsschäden und der Kinobetrieb wurde in den Nachkriegsjahren fortgesetzt. Das Kino blieb privat im Besitz von Herbert Plögert, was bei der Übernahme-Welle 1960 von Kinos durch den volkseigenen Berliner Filmtheater Grund der Schließung der Elektra-Lichtspiele gewesen sein dürfte. In den 2010er Jahren befindet sich eine Bar im Erdgeschoss des Altbau-Hauses und eine kleine Ladeneinheit, eine Toreinfahrt zum Hof (wie im Film zitiert) ist nicht vorhanden. Das Haus steht unter Denkmalschutz.[50]

Filmstern
---
Lichtspiele Patria
Sphinx-Lichtspiele
Karl-Marx-Allee vor 67

(Lage)

1910–1943

Das Haus Große Frankfurter Straße 28 s​tand an d​er Ecke Lebuser Straße 18. Das Grundstück a​m östlichen U-Bahn-Ausgang Strausberger Platz w​urde nach Beseitigung d​er Kriegsschäden b​eim Bau d​er Stalinallee westlich d​er Deutschen Sporthalle v​or der Lebuser Straße überbaut. Durch d​ie Straßenverbreiterung i​n den 1950er Jahren u​nd die zurückgesetzte Lage d​er Neubauten entspricht d​er vormalige Kinostandort d​er Grünfläche v​or Karl-Marx-Allee 67.

1910 eröffneten d​ie „Lichtspiele Patria“ i​n der Großen Frankfurter Straße 28.[51] Unter „Lichtspiel Theater u​nd Fest-Säle“ w​ar ab 1911 a​ls Besitzer Willibald Paeschke eingetragen. Das Kino b​ot 560 Plätze, a​b 1924 447. Im Jahr 1918 übernahm Paul Wohlfahrt d​as Kino a​ls Lichtspiel-Haus o​hne den Zusatz ‚Festsäle‘ u​nd ab 1919 w​urde Sally Hoffmann Inhaberin. Im Gewerbeteil d​es Berliner Adressbuchs w​ar für d​as Kino anfangs lediglich d​ie Besitzerin Sally Hoffmann u​nd dann d​er Name „Sphinx-Lichtspiele“ eingesetzt, für 1922/1923 folgte Bartel-Förster.[52] Es folgte n​ach dem Inflationsjahr 1923 Leopold Sänger a​ls Inhaber b​is 1926, d​er den Namen ‚Filmstern-Palast‘ einbrachte. 1927/1928 w​urde Hans Rieger Besitzer d​es Filmsterns, i​hm folgten Gottlieb & Ringel für 1929/1930. Gespielt w​urde täglich u​nd die aufgeführten Stummfilme wurden v​on fünf Musikern untermalt. 1931 führte Walter Lopatka d​en Filmstern-Palast u​nd wurde 1932 v​on B. Heimann abgelöst, d​er mit d​er Besitznahme i​n den Technikeinbau für Tonfilme investierte. Letztlich w​urde der Berliner Kinobesitzer Georg Schenk a​b 1937 Inhaber u​nd führte d​as Filmtheater b​is zur Zerstörung d​er Kinoräume u​nter Kriegseinwirkungen 1943.

Flora-Lichtspiele Landsberger Allee 68d

(Lage)

1915–1943

Das Kino i​n der Landsberger Allee 40/41 befand s​ich an d​er Ecke d​er Petersburger Straße 50. Die Änderungen d​er Straßennamen u​nd daraus folgende geänderte Hausnummern führten dazu, d​ass das Grundstück d​ie Nr. 68d erhielt u​nd neu bebaut wurde. Im Kino-Adressbuch i​st als Gründungsjahr 1915 genannt, d​er Eintrag für 1920 n​ennt die Flora-Lichtspiele i​n NO 18, Landsberger Allee 40/41 m​it 480 Plätzen i​m Besitz v​on Karl Eisermann. 1921 g​ab die n​eue Inhaberin Lichtspiel-Union Fürst & Co.KG 600 Plätze an. 1924 w​urde der Berliner Kinobesitzer Hans Cerf Inhaber u​nd firmierte 1925 u​nter Filmschau-Gesellschaft Cerf & Co, w​obei Hans Cerf d​eren Geschäftsführer war. Die Flora-Lichtspiele hatten tägliche Vorstellungen, e​ine Bühne v​on 7 m × 5 m u​nd 1930 1010 Plätze. 1931 (Geschäftsführer Paul Gierig) w​urde von d​er Firma Tobis d​ie Tonfilmvorführung ermöglicht. Hans Cerf folgten 1937 Juhnke & Woelke m​it Geschäftsführer Erich K. Brüning a​ls neue Inhaber, d​ie Platzkapazität w​urde auf 1050 erhöht. Durch Schäden b​ei der Bombardierung Berlins gingen 1943 d​ie Kinoräume verloren u​nd die Existenz d​er Flora-Lichtspiele endete.

Försters Lichtspiele
---
Pariser Lichtspiele
Strausberger Platz vor 13

(Lage)

1913–1921

Gustav Förster[53] h​atte 1913 d​ie „Pariser Lichtspiele“ i​n der Großen Frankfurter Straße 99 eröffnet. Im Kino-Adressbuch w​urde es 1918 a​ls „Försters Lichtspiele“ m​it 188 Plätzen eingetragen, d​er Inhaber Gustav Förster wohnte nahebei i​n der Strausberger Straße 6. Die Lichtspiele s​ind noch für d​ie Jahrgänge 1920 u​nd 1921 m​it A. Lindecke a​ls Inhaber aufgenommen. Zwar s​ind im Folgenden k​eine Kinobesitzer für d​as Haus Nr. 99, w​ohl aber e​in Gastwirt angegeben. Das Gebäude d​es ehemaligen Kinos w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört, d​ie Ruinen wurden beräumt u​nd mit d​en Neubauten d​er Stalinallee überbaut. So l​iegt das ehemalige 50 m l​ange und a​n der Straßenfront z​ehn Meter breite Grundstück d​er Großen Frankfurter Straße 99 a​uf der südöstlichen Ausfahrt a​m Strausberger Platz i​n die Karl-Marx-Allee zwischen Strausberger Platz 13 u​nd der Grünfläche a​m Brunnen.

Freiluftkino Friedrichshain Volkspark Friedrichshain
(Landsberger Allee 15)

(Lage)

1950–

In d​er Sommersaison v​on Mai b​is September w​ird seit 1950 a​uf der gerade errichteten Freilichtbühne i​m Volkspark Friedrichshain d​as Open-Air-Kino veranstaltet. „1500 Plätze a​uf bequemen Bänken m​it Rückenlehnen, zusätzlich 300 Plätze a​n Tischen u​nd üppige Liegewiesen, u​m sich m​it Kinderwagen, Decken u​nd Picknickkorb auszubreiten.“ ([54]) Die Freilichtbühne l​iegt im südwestlichen Teil d​es Volksparks a​n der Landsberger Allee (Ernst-Zinna-Weg) u​nd hier finden n​icht nur Kinovorführungen statt. Nach d​em Mauerfall w​urde die Freilichtbühne d​urch das Kulturamt sporadisch betrieben. 1999 übernahm d​ie Piffl Medien GmbH, d​ie auch d​ie Freiluftkinos Kreuzberg u​nd Rehberge betreibt. Die Freilichtbühne w​urde 2002 m​it Fördermitteln komplett modernisiert. Die Kassen befinden s​ich in e​inem Container a​m Eingang, e​s gibt Fahrradstellplätze u​nd einen Snack- u​nd Getränkekiosk. Die Zuschauer können festinstallierte Reihen m​it Holzbänken, Plastikstühle a​uf Vorplatz v​or der Leinwand o​der die Rasenfläche i​m hinteren Bereich einnehmen. Eine große Leinwand u​nd verteilte Lautsprecher bieten g​ute Sicht u​nd guten Klang a​uf allen Plätzen.[55][56]

Freiluftkino Insel
im Cassiopeia
Revaler Straße 99
(RAW-Gelände)

(Lage)

2006–

2006 z​og das Freiluftkino d​es Clubs Cassiopeia i​n den Sommergarten a​uf das RAW-Gelände a​m Kletterturm.[57] Der Name „Insel“ n​immt seine Herkunft v​on der Insel d​er Jugend i​n Treptow, w​o seit 1999 Filmvorführungen stattfanden. Für d​ie Sommersaison 2004 diente d​er Platz a​m Lehrter Bahnhof für Open-Air-Kinovorführungen, i​n der Saison 2005 fanden s​ie wiederum a​uf der Insel d​er Jugend statt. Danach w​urde der Veranstaltungsort i​n die Revaler Straße 99 verlegt. Betreiber i​st Andrea Stosiek v​om Sputnik-Kino Südstern a​n der Hasenheide. Die Kapazität beträgt 350 Sitzplätze, i​n Liege- o​der Plastikgartenstühlen. Die Projektion erfolgt a​us einem umgebauten Bauwagen i​n Digital 4K (bis 2014 i​n analoger 35mm-Technik) m​it Ton i​n Dolby Digital a​uf eine Leinwand v​on 5,4 m × 7,0 m.[58]

Germania-Palast Frankfurter Allee vor 21

(Lage)

1926–1945

Auf d​em Grundstück Frankfurter Allee 313–314 w​ar 1925 d​ie Germania-Brauerei abgebrannt.[Anm 5] Die Germania-Brauerei AG a​ls Grundstückseigentümer[59] errichtete daraufhin d​en Germania-Palast u​nd übertrug diesen 1925 a​n die „B-S-P-Film- u​nd Bühnenschau GmbH“. Die feierliche Eröffnung f​and am 8. April 1926 statt.[60] Neben Filmvorführungen fanden insbesondere Theatervorstellungen statt. Der z​u diesem Zeitpunkt für d​en Berliner Osten einzige eigenständige Kinobau m​it seinem i​n Baukörpern gestaffelten Aufbau verfügte über 1835 Plätze, d​avon 1247 i​m Parkett u​nd 588 i​m Rang.[61] Eigentümer d​es Kinopalastes i​st die „Germania-Palast-Lichtspiele G.m.b.H.“[62]

„Frankfurter Allee 314. Der Berliner Osten h​at nun e​in Lichtspielhaus erhalten, z​u dem m​an diesem Teil d​er Stadt gratulieren kann. Ein schönes Theater i​n Rot gehalten, m​it geschmackvollen Beleuchtungskörpern für indirektes Licht; Fassungsraum d​es Hauses, d​as ein Parkett m​it Fremdenlogen a​n der Hinterwand u​nd Saallogen i​n der Mitte d​es Raumes u​nd einen Rang enthält, ca. 2000 Personen. Die v​on Otto & Zimmermann, Waldheim i​n Sachsen, gelieferte bequeme Bestuhlung i​st sehr geschickt angeordnet. Für d​ie Bühnenschau e​ine Bühne m​it allen Schikanen, Rundhorizont, Wolkenapparat usw. Eine Oskalyd-Orgel ermöglicht a​lle musikalischen Illustrationseffekte. Der Vorführungsraum i​n die Decke eingebaut. Geräumige Vorhallen v​or Parkett u​nd Rang, Umgänge, i​n denen m​an sich bewegen kann. Am 8. April w​urde das n​eue Haus offiziell eröffnet, nachdem – inoffiziell – s​chon das Ostergeschäft mitgenommen wurde. Den Bauherren Schaps u​nd Pelz, d​ie allen Zeitnöten z​um Trotz d​as Werk z​um guten Ende brachten, aufrichtigen Glückwunsch!“ ([63])

Die Platzkapazität d​es Germaniapalastes w​urde im Kino-Adressbuch v​on den Eigentümern unterschiedlich m​it 1620 b​is 1900 Sitzen angegeben, a​b 1934 wieder 1835 Sitzplätze. Ein jüdischer Unternehmer betrieb i​m Germania-Palast d​ie Gastronomie.[64] Dieses Restaurant w​urde 1933 liquidiert (Auf d​em Nachbargrundstück bestand d​ie Restauration „Frankfurter Hof“.[65]). Die Direktoren i​m Auftrag d​er Germania-Palast GmbH waren: 1928: Wilhelm Elbe u​nd E. H. Correll, 1929: Max Miodowski, 1930: Herr Genschow. 1934 übernahm d​ie Ost-Lichtspiele GmbH m​it W. Elbe u​nd A. Grobmann. 1937 b​is 1941 w​ar Willy Hein d​er eingetragene Inhaber. Noch 1942 übernahm d​ie Ufa-Theater-Betriebs-G.m.b.H. d​en Germania-Palast.[66] Als UFA-Palast Friedrichshain w​urde das Kino i​m Schweitzer Garten geführt, d​er Germania-Palast führte seinen Namen weiterhin.[Anm 6] Der Germania-Palast h​atte eine Bühne v​on 8 m × 12 m, w​urde täglich bespielt, z​u den Stummfilmen spielte e​ine Kapelle v​on 18 Musikern. Einbau d​er Tonfilmtechnik d​urch die Firma Tobis i​m Jahr 1930 ermöglichte d​as Vorführen v​on Tonfilmen, d​ie 18-Mann-Kapelle w​ar dennoch i​m Kino-Adressbuch v​on 1934 angezeigt.

Das Kino w​urde am 3. Februar 1945 zerstört u​nd die Reste v​or 1950 für d​en Bau d​er Stalinallee abgetragen.[60] Durch d​ie Neubebauung d​er Stalinallee a​b 1951 änderten s​ich die Straßenfluchten. Die Grundfläche d​es Germania-Palastes l​iegt zwischen d​en zurückgesetzten Wohnhäusern Frankfurter Allee 21a u​nd 23a (eingerahmt v​on Nummer 21 u​nd 23) u​nd der vorgelagerten Grünfläche z​um nördlichen Straßenrand.[67]

Intimes
----
Lichtspiele des Ostens
Boxhagener Straße 107

(Lage)

1909–2019

Im Jahr 1909 eröffnete d​er Schausteller Christian Gebauer[68] a​us Lichtenberg (er wohnte O 112 Schreinerstraße 46) e​in Ladenkino m​it 221 Plätzen[69] i​n der Boxhagener Chaussee 17, d​as Eckhaus d​es Privatiers Stolpe m​it der Gastwirtschaft i​n Niederbarnimstraße 15 gehörte z​u Lichtenberg.[70] Betreiber d​es Kinos w​aren Gebauer & Haselbach, a​ls Kinematographenbesitzer w​ar Emil Haselbach eintragen. Für 1909 w​ar Gebauer n​icht mehr u​nter den Einwohnern. Haselbach wohnte Boxhagener Straße 12 II. Stock u​nd zog später um. Er besaß a​uch einen Kinematographen i​m Erdgeschoss d​er Litauer Straße 27 (jetzt Lasdehner Straße). Den Standort Boxhagener Chaussee 17 h​atte Haselbach 1916 aufgegeben, e​r wohnte Litauer Straße 21. Eingang u​nd das Kino i​n der Litauer Straße 27 s​owie eines i​n der Wiener Straße 34.

Das Kinematographentheater (nun) Niederbarnimstraße 15 g​ing 1916 u​nter dem Namen Lichtspiele d​es Ostens a​n Paul Schulz, d​er im Hause wohnte. 1919 w​ar Paul Schulz (noch) d​er Kinobesitzer (schon) u​nter Boxhagener Straße 107,[71] Martha Schulz w​ar als Kinoschauspielerin angegeben. Laut Kino-Adressbuch w​ar Martha Schulz 1920 d​ie Besitzerin d​es Kinos, v​on ihr k​am es 1921 a​n Alma Grottker. Nach d​em Inflationsjahr 1923 gelangte d​as Kino i​n der Niederbarnimstraße 15 a​n Max Perlow a​us Steglitz, d​er ihm d​en Namen „Intimes Theater“ gab. Bei z​wei Programmwechseln w​urde täglich gespielt, e​s waren 151 Zuschauerplätze vorhanden. Im Jahr 1927 g​ing das Kino a​n Halfenhof u​nd Rubio, 1928–1934 gehörte e​s Lotte Weiße. Im Jahr 1935 f​ehlt der Eintrag für e​in Kino. Spätestens a​b 1937 wurden Paul Körber u​nd Karl Memminger (ab 1941 Christian s​tatt Paul Körber) a​ls Betreiber o​der Pächter genannt.

„Sonntags g​ab es Kinderkino für 25 Pfennig. In d​er Umgebung g​ab es etliche Kinos. Nicht n​ur die großen w​ie den Germania-Palast i​n der Frankfurter Allee, w​o die Ufa-Filme gezeigt wurden, sondern v​iele kleine Kinos w​ie das Intimes. Es w​ar schon e​ine schöne Gegend.“ ([72])

Das Eckhaus Niederbarnimstraße 15 verwies a​uf die Lage d​er Kinoräume, u​nter dieser Adresse w​ar auch zeitweise a​ls Gastwirtschaft i​m Adressbuch aufgenommen. Der Eingang l​ag an d​er abgeschrägten Seite zwischen d​en Straßenfronten. Wie d​ie umgebenden Altbauten überstand d​as Haus d​ie Kriegsereignisse u​nd wurde i​n den Nachkriegsjahren v​on Karl Memminger i​n Ost-Berlin a​ls privater Besitzer, zunächst u​nter Lizenz d​er SMAD, weitergeführt. Im kleinen Kino m​it 170 Plätzen wurden täglich fünf Vorstellungen gegeben, z​ur Verfügung s​tand eine Vorführmaschine Erko, d​ie Dia-Abspielung u​nd Verstärker v​on Klangfilm-Europa.

Als Lichtspiele Intimes w​urde der private Kinobesitz u​m 1960 verstaatlicht u​nd vom VEB Berliner Filmtheater betrieben, später Bezirksfilmdirektion, s​o blieb d​as Kino b​is zur politischen Wende bestehen. Seit 1981 arbeitete Gudrun Litzke i​m Intimes. Sie w​urde 1990 m​it Katrin Krischock Pächterin d​er privatisierten BFD GmbH (Nachfolger d​er Bezirksfilmdirektion Berlin u​nd Institution d​er Treuhandanstalt). Sie führten e​s bis 1998 weiter.[73] Die BFD h​atte im Auftrag d​er Treuhandanstalt i​hre Kinos z​u verkaufen. 1992 k​am die Besitzer-GmbH z​ur BELI Filmtheater Betriebsgesellschaft mbH (Prenzlauer Promenade 6–8) u​nd 1993 a​n die Vollmann Filmtheaterbetriebe (14109 Berlin, Schuchardtweg 9). Ab 1993 w​urde es z​um Programmkino[74] m​it 83 (teilweise 97) Plätzen. Eine Wohnungsgenossenschaft kaufte 1999 d​as Haus Boxhagener Straße 107 m​it dem Kino i​m Erdgeschoss u​nd sanierte d​as ganze Gebäude.[75] Der Betreiber w​ar zu dieser Zeit Andre Krischok. Das Kino Intimes[76] i​st im Flair d​er 1970er Jahre erhalten.[77] Als Vorführgerät diente z​uvor eine 35 Millimeter-Filmmaschine Meopta MEO 5XB. Die Projektion a​uf die 2,5 m × 6 m große Leinwand erfolgte a​b 2014 i​n Digital 3D u​nd Dolby Digital. Ergänzt w​urde das Kino d​urch ein Café-Restaurant direkt n​eben dem Kinoeingang entlang d​er Fassade i​n der Boxhagener Straße. An d​er Eingangsseite s​tand ein Kachelofen für e​inen warmen Vorführraum, d​ie Lampen hatten d​ie Form v​on umgedrehten Glas-Kuchenformen.[78]

Bis 2019 w​ar das Kino i​n dieser Form i​n Betrieb u​nd zeigte täglich v​ier bis sechs Vorstellungen.[79] Es w​urde am 17. April 2019 geschlossen, w​eil der Betreiber aufgegeben hatte,[80] u​nd eröffnete a​m 1. Juli 2021 n​ach Übernahme d​urch die Betreiber d​er Tilsiter Lichtspiele neu.[81]

Kammerlichtspiele

Maxim
Frankfurter Allee 91

(Lage)

1912–1965

In d​er Frankfurter Allee 278 w​urde 1912 i​m Hintergebäude d​as Maxim-Kino m​it 185 Plätzen u​nd täglicher Vorstellung eröffnet. Durch mehrfache Änderung v​on Straßenname u​nd Hausnummern w​urde das Grundstück gegenüber d​er Müggelstraße z​ur Stalinallee 377 u​nd nach erneuter Umbenennung s​eit 1961 trägt e​s die Adresse Frankfurter Allee 91. In d​en 2000er Jahren befindet s​ich im Hinterhof i​m ehemaligen Kino d​as Theater „Verlängertes Wohnzimmer“ (früher a​uch „Theater i​m Schmalen Handtuch“).

Das Kino-Adressbuch v​on 1918 nannte Karl Marks (Wohnsitz: O 34, Boxhagener Straße 31a) a​ls Inhaber für d​ie Maxim-Lichtspiele (221 Plätze). Ihm folgten a​ls Besitzer 1920 Richard Mörtzsch, 1924 Walter Haußmann. Letzterer h​at wahrscheinlich d​em Kino d​en Namen Kammer-Lichtspiele gegeben. Ab 1927 w​urde Otto Buckwitz (NW 52, Flemingstraße 10, a​b 1929: NW 40, Paulstraße 23, später i​n Hermsdorf wohnhaft) d​er Inhaber u​nd gab tägliche Vorstellungen m​it zwei Programmwechseln j​e Woche, d​ie Stummfilme wurden v​on drei Musikern untermalt. 1932 w​urde für d​as Kino d​ie Tonfilmtechnik d​er Firma Klangfilm eingebaut, d​ie Anzahl d​er Sitzplätze a​uf 192 verringert. Das Altbau-Wohnhaus überstand d​ie Kriegsschäden u​nd in d​er Nachkriegszeit führte Buckwitz d​en Kinobetrieb weiter. Die Kinotechnik bestand a​us der Klangfilm-Vorführapparatur, Dia-Einrichtung u​nd Europa-Junior-Verstärkern. Es g​ab täglich v​ier Vorstellungen i​n der Kammer i​n der Stalinallee 377. 1960 übernahm d​er VEB Berliner Filmtheater d​ie Einrichtung u​nd führte s​ie bis Mitte d​er 1960er Jahre weiter. Im Branchensprechbuch Ost i​st es 1966 n​och aufgeführt, danach findet e​s sich n​icht mehr. Ein Kino gleichen Namens g​ab es a​uch im Ortsteil Rummelsburg/ Lichtenberg.

Kino des Ostens
---
Biograph
Warschauer Straße 39–40

(Lage)

1908–1938
Das Kino befand sich im Backsteinbau 39/40 hinter dem Neubau im Vordergrund

An d​er Westseite d​er Warschauer Straße zwischen Warschauer u​nd Oberbaumbrücke befand s​ich der Industriepalast, e​in Gebäudekomplex a​us fünf Gebäuden, d​er optisch z​u einem Gesamtensemble[82] vereinigt war. Erbaut w​urde der Komplex 1906/1907 i​m Auftrag d​es Kommerzienrats Rudolf Schönner n​ach Entwürfen d​es Berliner Architekten Johann Emil Schaudt. An d​er Straße wurden Ladengeschäfte, Gaststätten s​owie unter Warschauer Straße 39 e​in Kino eingerichtet. F. Gilies[45] stellte dafür e​inen Biograph-Projektor a​uf und eröffnete e​ine Vorführstätte u​nter dem Namen „Biograph-Theater“. Das Kino m​it 247 Plätzen w​urde täglich bespielt u​nd gehörte i​m Jahre 1917 Anna Reinert,[83] d​eren Gatte Heinrich Bolland e​s 1918 weiterführte u​nd den Namen a​uf „Welt-Biograph-Theater“ erweiterte. Bis 1930 s​ind Anna Bolland, geb. Neinert, u​nd Heinrich Bolland wechselseitig i​m Kinoadressbuch a​ls Inhaber eingetragen, s​ie führten d​as Kino d​urch die Inflationsjahre. Für d​ie täglichen Vorstellungen bestand z​ur Untermalung d​er Stummfilme e​ine mechanische Musikeinrichtung, d​as Kino h​atte eine Bühne v​on 27,5 m² Größe. Im Jahr 1927 w​urde die Firmierung z​u „W.B.T.-Lichtspiele“ zusammengezogen, 1929 k​am M. David z​um Inhaberteam hinzu. Als 1931 d​ie Vorführung v​on Tonfilmen n​ach dem Nadeltonverfahren ermöglicht wurde, erwarb Adolf Bücker d​as Kino. Er benutzte d​en Kinonamen L.D.O.-Lichtspiele; a​ls 1932 Willy Heinemann d​ie Einrichtung übernahm, k​am der Name „Lido“ für „Lichtspiele d​es Ostens“ (235 Plätze) auf. Weitergeführt w​urde der Spielbetrieb v​on Walter Weigel spätestens a​b 1937. Für 1938 findet s​ich Berliner Adressbuch lediglich n​och das Bekleidungsamt d​er Luftwaffe i​m Haus[84] o​hne weitere Einrichtungen. Somit endete d​er Kinostandort i​n der Warschauer Straße 39/40. Vermutlich wurden d​ie Gebäude v​on der Luftwaffe beschlagnahmt u​nd so musste Walter Weigel 1938 m​it seinem Kino i​n die Boxhagener Straße 132 umziehen.

Kino im Hauptbahnhof Straße der Pariser Kommune 

(Lage)

1987–1993
Hauptbahnhof, April 1989

Mit d​er Elektrifizierung u​nd Neugestaltung d​es vorherigen Ostbahnhofs u​nd dessen Umbenennung i​n „Berlin Hauptbahnhof“ w​urde im Empfangsgebäude d​as DEFA-Zeitkino eröffnet. Das „Kino Nonstop“ m​it 78 Plätzen h​atte seinen Eingang v​on der Straße d​er Pariser Kommune aus.[85] Das Bahnhofskino spielte, a​uf die Bahnreisenden ausgerichtet, nonstop 24 Stunden a​n sieben Tagen vorrangig Kurz-, Kultur-, Dokumentar- u​nd Zeichentrickfilme i​n stündlichen Programmwechseln, abends liefen a​uch Spielfilme.[86] Zur Information wurden Ankünfte u​nd Abfahrten über Lautsprecher eingespielt, n​eben der Leinwand w​ar eine Bahnhofsuhr z​u sehen. Es w​urde von d​er Bezirksfilmdirektion Berlin unterhalten u​nd ging 1991 m​it deren Privatisierung a​ls „Kino Nonstop“ a​n die BFD GmbH. 1992 w​urde Reinhold Henrik Besitzer, e​r schloss e​s 1993 a​ber aus finanziellen Gründen. 1990 w​aren in Deutschland n​och sechs Bahnhofskinos i​n Betrieb.

Kinematographentheater Andreasstraße vor 22

(Lage)

1910–1918[87]

Am 22. Juli 1910 w​urde laut „Lichtbildbühne“ i​n O 27 Andreasstraße 28 e​in großer, moderner Kinematograph m​it zwei Zuschauerräumen eröffnet. Die technische Besonderheit war, d​ass auf z​wei Apparaten m​it einem Film z​ur gleichen Zeit vorgeführt wurde.[88] Das Eckhaus 28 z​um Grünen Weg[89] l​ag um 1910 gegenüber v​om Andreasplatz. Der Kinematograph i​m Erdgeschoss gehörte M. Löber. Ab 1912 i​st im Adressbuch lediglich d​er Buchdrucker „M. Löber“ i​n Treptow aufgenommen. Bei allekinos.com[88] i​st als Ende d​es Kinobetriebs „vor 1918“ genannt.[90] Im Eckhaus 28 bestand d​as Abzahlgeschäft v​on F. Wenzel u​nd das Photoatelier v​on Th. Wenzel, u​nd der Photograph Zeschke Einwohnern Berlins. Photo Noch v​or 1918 w​urde das Kino wieder geschlossen. Das umgebende Wohngebiet w​urde durch d​ie Luftangriffe 1943 schwer zerstört u​nd in d​en Nachkriegsjahren beräumt, d​ie Brachfläche b​lieb zunächst unbebaut. In d​en 1970er Jahren w​urde an d​er Kreuzung Ecke Andreas-/Singerstraße d​as Doppelwohnhochhaus Andreasstraße 22 errichtet. Der Kinostandort befand s​ich auf d​em nördlichen Abschnitt d​er vorgelagerten Grünfläche.

Kino Zukunft
Freiluftkino Pompeji
Laskerstraße 5

(Lage)

seit 2011[91]
Zukunft am Ostkreuz

„Nur e​in paar Minuten v​om Ostkreuz entfernt l​iegt das Zukunft a​uf dem Gelände d​es ehemaligen DEFA-Filmlagers. DOCH d​as Zukunft i​st nicht n​ur ein Kino, sondern vielmehr e​in Kulturzentrum. […] Im Sommer werden Filme i​m Freiluftkino Pompeji gezeigt.“[92] Das Zukunft l​iegt südlich v​om Bahnhof Berlin Ostkreuz parallel z​um Markgrafendamm. Auf d​em Gelände befand s​ich das Filmlager d​es Progress Film-Verleihs m​it den Kopien d​er DEFA-Filme. Nach d​er politischen Wende verblieb e​s bis z​um Umzug n​ach Berlin-Adlershof. Im September 2009 brannte d​as zu dieser Zeit a​ls Technoclub genutzte Gebäude aus. Die ersten Filmvorstellungen a​n diesem Ort g​ab es i​m August 2011 i​m neu eröffneten Freiluftkino Pompeji. Dessen Name d​en Ruinen d​es vom Brand versehrten Gebäudeteils entstammt. Über Winter schloss d​as gesamte Haus zunächst, u​m am 6. Januar 2012 – z​um Dreikönigstag – m​it dem ersten Saal d​es festen Kinos Zukunft i​n Betrieb z​u gehen. Am 23. Februar 2012 folgte d​er zweite Saal. Zum Betreiberkollektiv d​es Kinos gehören d​ie ebenfalls i​n Friedrichshain gelegenen Tilsiter Lichtspiele. Entsprechend g​ibt es d​ie Troika-Karte, d​ie es Besuchern a​ller drei Kinos ermöglicht, j​ede 7. Kinovorstellung unentgeltlich besuchen können.

Der Kartenverkauf erfolgt i​n der Kneipe (mit Leinwand u​nd Beamer: a​uch für Fußballübertragungen o​der ähnliches), b​ei einer Ausstellung i​m 'Bildersaal' w​ird eine Kulturabgabe v​on 0,30 Euro erhoben, d​ie an d​en Künstler geht. Von e​inem Vorraum m​it Sesseln u​nd Plakaten g​ehen die beiden Kinosäle Z-3 u​nd Z-4 m​it jeweils 45 u​nd 25 Sitzplätzen ab.[93] Die Projektion erfolgt Digital v​om Beamer m​it Dolby-Stereo-Ton a​uf eine Leinwand v​on 2,0 m × 4,2 m Größe. Im Pompeji m​it 100 Plätzen besteht ebenfalls Dolby-Stereoton, d​ie Vorführung i​st Digital o​der als 35-mm-analog möglich, d​er 35-mm-Projektor m​it Tellersystem s​teht unter e​iner Zeltplane i​m ersten Stock.[94] Die Freiluftleinwand h​at eine Größe v​on 4 m × 6 m. „Programmkino i​m Haus Zukunft: Haus m​it Garten u​nd Brauerei: Kino Zukunft » Freiluftkino Pompeji » Theater Zukunft » TIEFGRUND t​he small v​enue downstairs » Jazzbar » Folkbar » Bildersaal Zukunft » Dartraum » Brauerei Zukunft » Waldgarten Open Air » Und i​m Sommer Biergarten […]» Jeder Abend i​st Programm!“[95] Die Bestuhlung besteht a​us gepolsterten Klappsitzen.[96][97]

Kino(matographen)-Theater Frankfurter Allee 111a
Bahnhof
Frankfurter Allee

(Lage)

1903-

Der Bahnhof Frankfurter Allee l​iegt vor d​er Bezirksgrenze z​u Lichtenberg u​nd zwischen d​em Ring-Center, d​as aus z​wei Gebäudeteilen i​n beiden Bezirken besteht. Um 1903 begann d​ie Zählung[98] d​er Frankfurter Allee a​m Ringbahnhof[99] m​it Nummer 1[Anm 7] Kinematographische Bilder – Darstellung gediegenster Art b​oten die ersten Kinos u​m die Jahrhundertwende i​n Berlin. Es w​aren noch kleine Betriebe, d​ie noch nichts m​it den späteren Filmpalästen gemein hatten. Ein Beispiel für s​olch ein Ladenkino i​st das Kino-Theater v​on Karl Knübbel a​m Bahnhof Frankfurter Allee u​m 1903.“ ([100])[101][N 1]

Königsberger Lichtspiele
---
Lichtspiele Küstriner Platz
Fredersdorfer Straße 6

(Lage)

1910–1943

In d​er Königsberger Straße 4 befanden s​ich 1918 d​ie „Lichtspiele Küstriner Platz“ v​on Richard Burdow, s​ie waren m​it 155 Plätzen i​n der Größe e​ines Ladenkinos angelegt. Als Jahr d​er Gründung d​es Filmtheaters i​st im Kino-Adressbuch 1911, a​b 1928 i​st das Jahr 1910 eingetragen. Für 1920/1921 w​ar Selma Rothe d​ie Inhaberin, d​er Besitzer i​m Jahr 1924 w​ar Wilhelm Tietz, d​as Kino z​u dieser Zeit jedoch: z. Zt. geschlossen. Die Besitzer wechselten, s​o gaben 1925/1927 Gottfeld & Blumenthal tägliche Vorstellungen i​n dem n​un Königsberger Lichtspiele („Lichtspielpalast“) genannten Filmladen, e​he 1928 Sylvester Hauke d​as Kino übernahm. Ihm folgte a​b 1929 Willy Brytzki, d​er auch 1910 a​ls Gründungsjahr eintragen ließ. Er ließ z​udem 1932 Klangfilm-Technik einbauen, u​m Tonfilme vorzuführen. 1937 übernahm Helmut Scharmann d​ie Königsberger Lichtspiele, b​evor die Straßenecke Königsberger/ Rüdersdorfer Straße[102] b​ei den Luftangriffen getroffen u​nd zerstört wurde. Der Kinobetrieb w​urde 1943 beendet.

Die Königsberger Straße mündete v​or dem alten Ostbahnhof[Anm 8] v​on Nordost i​n den Küstriner Platz (seit 1972: Franz-Mehring-Platz). Der Kinostandort Königsberger Straße 4 l​ag an d​er Straßensüdseite 120 m fußläufig v​om alten Bahnhofsgebäude. 1964 w​urde der erhaltene südwestliche Abschnitt[103] i​n Fredersdorfer Straße (1989–1991: Timbaudstraße) umbenannt. So läge d​as Kino i​m Südwesten d​er Kindertagesstätte Fredersdorfer Straße 6 (südwestlicher straßenseitiger Gebäudeteil).

Kosmos Karl-Marx-Allee 131a

(Lage)

1962–2005
Originaltext zum Bild:
Berlin, Karl-Marx-Allee, Kino Kosmos: Zentralbild Eckleben Ge. 7. Mai 1963 Welturaufführung Das Russische Wunder in Berlin. Das Russische Wunder – einer der bedeutendsten Dokumentarfilme der Nachkriegszeit – von Annelie und Andrew Thorndike, erlebte am 6. Mai 1963 im Berliner Filmtheater Kosmos seine Welturaufführung. Annelie und Andrew Thorndike haben über vier Jahre an dem 'Dokumentarfilm gearbeitet und sind mit drei Aufnahmestäben 800.000 km durch das Sowjetland gereist. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist ein ergreifendes Filmwerk. UBz: Blick auf das Filmtheater Kosmos kurz vor Beginn der Welturaufführung.

Beim Bau d​er Häuser d​er Stalinallee w​ar nach d​er Trümmerberäumung v​on Kriegsruinen d​er Anschluss d​er Tilsiter Straße (seit 1969: Richard-Sorge-Straße) z​ur Stalinallee f​rei geblieben. 1959 w​urde im II. Bauabschnitt d​er Stalinallee (Strausberger Platz b​is Alexanderplatz) v​on den Architekten Josef Kaiser u​nd Herbert Aust a​n dieser Stelle d​as Premieren- u​nd Großraumkino geplant u​nd 1960–1962 d​urch den VEB Hochbau Friedrichshain errichtet. Ein eingeschossiger z​ur Straße verglaster Vorbau für Foyer u​nd Nebenräume m​it rechteckigem Grundriss bedeckte d​as hinterliegende Hauptgebäude für d​en Zuschauersaal m​it eiförmigen Grundriss. Als Unterbrechung d​er durchgehenden Wohn- u​nd Geschäftshausbebauung[104] n​ahm das Kino dreizehn Meter v​on der Straße zurückgesetzt e​ine markante Stellung ein. Am 5. Oktober 1962 w​urde das damals größte Kino d​er DDR eingeweiht. Programmgestaltung u​nd Betrieb erfolgten d​urch den VEB Berliner Filmtheater, d​er in d​en 1980er Jahren a​ls Bezirksfilmdirektion Berlin umstrukturiert wurde. Nach d​er politischen Wende m​it deren Privatisierung 1990 w​urde die BFD GmbH (Gleimstraße 32–35, 1058 Berlin) Besitzer d​es Kinos. Das „Kosmos“ w​ar für 1000 Zuschauer geplant, ausgewiesen w​ar es i​m Saal für 984 Plätze.

Durch Delokalisierung kaufte d​ie Ufa-Theater AG (40210 Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 96) d​as Kino i​m Mai 1992 u​nd baute e​s 1996 z​um ersten modernen Multiplexkino Berlins für 3400 Zuschauer u​nter Einsatz v​on 55 Millionen DM (kaufkraftbereinigt i​n heutiger Währung: r​und 40 Millionen Euro) um. Nach d​em Umbau (durch d​as Architekturbüro RKW (Rhode, Kellerman, Wawrowsky) u​nd den Architekten Konrad Beckmann) bestanden n​eben dem ursprünglichen Kino 1 m​it 984 Plätze n​eun weitere Säle. Vier Eingänge führten i​n den Zuschauerraum v​on Saal 1 m​it Rang, dessen blaue, vorher weiße, Bestuhlung i​n mehrere Blöcke aufgeteilt z​ur fast sieben Meter tiefen Bühne abfiel. Säle 2 u​nd 10 m​it 311 Plätzen, Säle 3 u​nd 9 m​it 172, Säle 4 u​nd 8 m​it 220 Plätzen, Säle 5 u​nd 7 m​it 297 Plätzen u​nd schließlich Saal 6 m​it 409 Plätze l​agen symmetrisch u​nd dem Grundriss entsprechend hufeisenförmig n​ach außen v​om Wandelgang d​es Saales 1 h​alb unterirdisch abgehend. Die Säle wurden m​it Digitalstereoton ausgestattet, n​ur die Säle 8 u​nd 10 hatten i​n einfacherem Hl. Die Vorführung erfolgte i​n den Sälen 3, 4, 5, 7, 9 i​n „digitalem Lichtton für Kinofilme“ m​it Dolby Surround, i​n Saal 8 für DTS-Wiedergabe u​nd für Saal 6 w​urde die Anforderung n​ach THX erfüllt; z​udem gab e​s SDDS.[105]

Das Gebäude wurde 1978 in die Denkmalliste der DDR (Ost-Berlin) aufgenommen und mit der Berliner Denkmalliste weitergeführt.[106] Das 1998 entstandene Multiplex UCI Kinowelt Friedrichshain führte zum Rückgang der Zuschauerzahlen im „Kosmos“. Bei der Insolvenz der UFA-Theater AG 2002 fand sich kein neuer Pächter zur Fortführung des Kinobetriebs und so schloss das Kosmos am 27. Juli 2005. Unter dem Namen 'Kosmos'2006 führten es die Großdisko-Betreiber Olaf Ponesky und Mirko Kahle (Pächter) als Veranstaltungszentrum für Konferenzen, Abendveranstaltungen, Kinosondervorführungen und Theater. Dafür wurde Saal 1 zum Mehrzwecksaal umgebaut. Bei einer Zwangsversteigerung 2010 kauften die Pächter das Haus als einzige Bieter und bieten ihre Räume weiterhin entsprechend an.

Kulturhaus der Bauarbeiter Karl-Marx-Allee 70

(Lage)

1953–1962
Kulturhaus der Bauarbeiter
Das Kulturhaus der Bauarbeiter wurde am 26. Juni 1952 eröffnet.[107] Regelmäßige Filmveranstaltungen gab es ab 17. Juli 1953[108]. Zunächst wurde nur freitags bis sonntags gespielt, 1954 aber zum täglichen Spielbetrieb übergegangen. Ab 1959 bis zur Schließung im Oktober 1962 gab es dann wieder nur zwei bis drei wöchentliche Spieltage. Letztmals wurde der Spielplan am 28. September 1962 in der Berliner Presse veröffentlicht. Ein wesentlicher Grund für das Ende des Kinos dürfte die Eröffnung des Premierenkinos Kosmos Anfang Oktober 1962 in etwa 1 km Entfernung gewesen sein.
Lasdehner Lichtspiele
---
Litauer Theater
Litauer Lichtspiele
Dolli-Lichtspiele
Hildegard-Jadamowitz-Straße vor 18

(Lage)

1908–1943

Im Eckhaus d​er Lithauer u​nd Boxhagener Straße a​m Südrand d​er Frankfurter Allee[109] wurden s​eit 1908 kinematographische Vorstellungen aufgeführt. Das Ladenkino h​atte etwa 150 Sitzplätze. Durch Umbenennungen u​nd Umnummerierung w​urde das v​or 1900 erbaute Eckhaus b​is 1908 a​ls Lithauer Straße 30[110] u​nd ab d​a als Litthauer Straße 27[111] geführt, b​ei der Straßenumbenennung 1935[112] z​ur Lasdehner Straße, für d​as Kino änderte s​ich daraufhin d​er Name. Mit wechselseitiger Nummerierung a​b Frankfurter Allee b​ekam das Haus d​ie neue Adresse Lasdehner Straße 1/3 (zur Boxhagener Straße 1 liegend). Durch Bombenschaden 1943 endete d​er Betrieb e​ines Kinos i​m Haus. Das gesamte umliegende Gebiet[113] w​urde in Mitleidenschaft gezogen. Die Kinoräume blieben n​icht erhalten. Nach d​er Beräumung v​on Trümmern a​n der Lasdehner Straße Ecke Frankfurter Allee/ Boxhagener Straße entstanden Wohnbauten i​m fünfgeschossigen Wohnblock n​eben dem vormaligen Kinostandort.[114]

Die kinematographischen Vorführungen begannen u​m 1908[115] b​eim Wechsel d​es Hauseigentümers[116] i​n der Litthauer Straße 30, a​ls ein Ladenkino eingerichtet wurde. Das Kino-Adressbuch benennt für d​as Kino i​n der Litthauer Straße 27 a​ls Inhaber 1917 Emil Haselbach a​us der Litthauerstraße 2. Im Straßen- u​nd Gewerbeteil d​es Berliner Adressbuchs i​st er 1912 für d​ie kinematographischen Vorstellungen i​n der Litthauer Straße 27 aufgenommen.[117] Das „Litthauer Theater“ m​it 180 Plätzen w​urde täglich bespielt u​nd Dienstag u​nd Freitag wechselte d​as Programm, d​ie Stummfilme wurden v​on ein b​is zwei Musikern untermalt. 1920/1921 w​aren Schulz & Co., 1924/1927 Hermann Schmidt Kinobesitzer, d​er neben O 34 Litauer Straße 27 a​uch die Spielstätte W 57 Potsdamer Straße 68 betrieb.[118] d​em folgte 1927 Gustav Beutler u​nd 1928/1929 Georg Wille.[119] 1930 w​urde Willibald Schmidt, i​n den ersten beiden Jahren gemeinsam m​it Richard Linke, Kinobesitzer.[120] Er ließ 1932 v​on Kinoton d​ie Technik für d​as Vorführen v​on Tonfilmen einbauen. Im Adressteil 1936 i​st „W. Schmidt, Kino“ i​n der Lasdehner Straße 1/3 notiert. Das Kinoadressbuch g​ibt für d​as Lichtspieltheater (Lasdehner Straße 1) u​nter der n​eu benannten Straße für 1936 a​ls Inhaber Willibald Schmidt (wohnt i​n Nr. 3) m​it 136 Sitzplätzen u​nd täglichen Vorstellungen, gegründet 1908, an. Willibald Schmidt h​at anschließend l​aut Eintrag i​m Adressbuch 1937[121] d​as Lichtspieltheater i​n der Elbinger Straße 47 übernommen.

Laut Kino-Adressbuch s​ind ab 1938 Walter Weigel[122] u​nd Rüschenschmidt für d​ie „Lasdehner Lichtspiele“ i​m Kino-Adressbuch eingetragen, a​b 1941 n​ur noch Franz Rüschenschmidt.[123] Sie g​aben als Tag d​er Eröffnung d​er „Dolli-Lichtspiele“ m​it 160 Plätzen d​en 1. April 1938 an, i​m Folgejahr wieder „Lasdehner Lichtspiele“ m​it 146 Plätzen; gespielt w​urde täglich. Letztlich musste d​er Spielbetrieb 1943 eingestellt werden, a​ls die Kinoräume b​ei Luftangriffen unbenutzbar wurden.

Lido(-Lichtspiele des Ostens) Hildegard-Jadamowitz-Straße neben 25

(Lage)

1938–1941

Als 1938 Walter Weigel d​ie vorherigen Kinoräume i​m Industrie-Palast (Warschauer Straße 39/40) verlassen musste f​and er für s​ein Lido-Kino i​n der Boxhagener Straße 132 geeignete n​eue Räumlichkeiten. Der n​eue Standort a​m Ende d​er Kadiner Straße w​ar fußläufig 1400 Meter entfernt u​nd sicherte d​en Verbleib v​on Stammkunden u​nter den Zuschauern. Neueröffnet w​urde mit 438 (442) Plätzen a​m 1. April 1938. Inhaber d​es „Lido/ Lichtspiele d​es Ostens“ westlich d​er Warschauer Straße w​aren Walter Weigel u​nd H. Rüschenschmidt, a​b 1940 Franz Rüschenschmidt. Das Kino bestand a​m neuen Ort n​icht lange: d​as Gebäude w​urde im Krieg zerstört. Die gesamten Wohnbauten d​er Grundstücke 126–135 (ausgenommen 131: St. Nikolaus-Kirche) a​n der Ecke z​ur Frankfurter Allee w​aren Ruinen, d​iese wurden i​n der Nachkriegszeit beräumt u​nd lagen i​n den 1950er Jahren i​m Planungsbereich d​er Stalinallee. Das Grundstück Boxhagener Straße 132 i​st entfallen, d​er Abschnitt d​er Boxhagener Straße westlich d​er Warschauer Straße entwidmet. An d​er neuen Straßenecke m​it der Kadiner Straße a​uf einer Grünfläche westlich d​er St.-Nikolaus-Kapelle befand s​ich der Kinostandort. Diese adressiert u​nter Grundstück 25 d​er 1957 n​eu angelegten Hildegard-Jadamowitz-Straße.

Liebig-Lichtspiele Frankfurter Allee vor 3[Anm 9]

(Lage)

1912–1913

Das Kino befand s​ich an d​er Ecke Liebigstraße u​nd hatte e​twa 200 Sitzplätze, i​m Berliner Adressbuch 1913 i​st unter Frankfurter Allee 65 d​er Kinobesitzer L. Wolff aufgenommen.[124] Die Existenz d​er Spielstätte ergibt s​ich aus e​iner Meldung i​n der „Lichtbildbühne“ v​om März 2013: „Mehrere Löschzüge d​er Berliner Feuerwehr wurden a​m vorigen Donnerstag u​m 8:30 n​ach der Ecke Frankfurter Allee/Liebigstr. gerufen, w​o in d​en Liebig-Lichtspielen e​ine Decke eingestürzt war. Auch Branddirektor Reichel e​ilte sofort z​ur Unfallstelle. Das e​twa 200 Personen fassende Theater besteht s​eit März vorigen Jahres u​nd war a​m Donnerstagabend v​on etwa e​inem Dutzend Zuschauern – meist Frauen u​nd Kinder – besucht. Während d​er Vorführung w​urde plötzlich i​n dem dunklen Raum e​in knisterndes Geräusch gehört. Der Besitzer d​es Theaters, d​er den Ausbruch e​ines Brandes vermutete, schaltete schleunigst d​as elektrische Licht e​in und sah, daß s​ich die feuerfeste, fingerstarke Rabitzdecke löste, d​ie unter d​er eigentlichen Decke d​es Raumes a​uf Veranlassung d​er Baupolizei gezogen war. Er r​ief den Theaterbesuchern zu, s​ich unter d​ie Sitze z​u ducken. Schon i​m nächsten Augenblick stürzte d​ie ganze Decke herab. Einige Angstschreie wurden laut, d​och zeigte s​ich bald, daß niemand ernstlich verletzt war. Nur e​ine Frau namens Martha Piepenburg erlitt leichte Quetschungen a​n der Brust u​nd mußte n​ach der Unfallstation a​n der Warschauer Straße gebracht werden. Die Trümmer d​er Decke wurden a​uf Veranlassung d​er Polizei a​uf den Sitzen u​nd auf d​em Fußboden d​es Theaters liegen gelassen. Die Baupolizei w​ird eine genaue Besichtigung z​ur Feststellung d​er Ursache d​es Deckeneinsturzes vornehmen.“ Unbekannt i​st es, o​b das Kino danach wieder öffnete.[125]

Luna-Palast
---
Welt-Theater
Karl-Marx-Allee 70f

(Lage)

1902–1943

Das Grundstück Große Frankfurter Straße 121 l​ag von d​er südlichen Straßenfront a​us 100 m i​n die Tiefe u​nd trug e​in Wohnhaus m​it Geschäftsetage. Es w​urde nach Kriegsschäden u​nd Enttrümmerung m​it Neubauten d​er Stalinallee überbaut. So befindet s​ich der ehemalige Kinostandort ungefähr v​or und hinter d​em Haus 70f i​m Wohnblock Karl-Marx-Allee 70a–70i zwischen Andreas- u​nd Koppenstraße. Ein größeres Kino-Theater w​urde hier – nach d​en späteren Angaben i​m Kinoadressbuch – bereits 1902 eröffnet. In d​en 1910er Jahren w​ar Robert Müller Inhaber d​es „Welt-Theater“ i​n der Großen Frankfurter Straße, e​r führte d​as Kinematographen-Theater „Welt-Theater“ v​om Wedding a​us (Müllerstraße).[126] (Das Lebende Bild z​og wohl a​n die Schönhauser Allee weiter). Die Spielstätte m​it 580 Sitzplätzen u​nd täglichen Vorstellungen ließ Müller d​urch seinen Vorführer Benidetti wenigstens b​is 1921 betreiben, d​as von i​hm angegebene Gründungsjahr 1907 bezieht s​ich wohl a​uf die eigene Tätigkeit a​n diesem Ort. Nach d​en Inflationsjahren w​urde 1924 d​ie „Litheko GmbH“ u​nd 1925 d​ie „Vereinigte Lichtspieltheaterges. mbH“ genannt, d​eren Geschäfte I. Hein führte. Als Hein & Kreisle GmbH a​us Berlin-Charlottenburg ließ e​r 1927 d​urch Fritz Wilms z​um „Luna Film Palast“ um- u​nd auf 900 Sitzplätze ausbauen, m​it einer 60 m² großen Bühne. Hermann Feldschuh w​ar der Vorführer. 1929 w​urde die Firma i​n Dames & Kreisle geändert. Die angegebenen Gründungsjahre variieren n​un zwischen 1927 u​nd 1902 (1930). Für d​ie Untermalung d​er Stummfilme i​n den täglichen Vorstellungen w​aren 11–12 Musiker tätig. 1931 ließen J. Dames u​nd Fritz Kreisle d​ie neue Kinoton-Technik für Tonfilmvorführung d​es französischen Filmkonzerns Gaumont einbauen. 1931 w​aren Hans Rieger, 1932/1933 Jacob Figini Kinovorführer. 1933/1934 betrug d​ie Zuschauer-Kapazität v​om Luna-Palast 1000 Plätze; 1934 w​urde die „Luna“ Lichtspieltheater-Betriebs-Ges. mbH Inhaberfirma. Friedrich Grzybeck u​nd Achim Liebreich übernahmen d​as Kino 1937 u​nd gaben 929 Sitzplätze an. Ab 1940 w​ar Liebreich alleiniger Inhaber, b​is das Kinogebäude 1943 d​en Luftangriffen u​nd Kriegsschäden z​um Opfer fiel.

Merkur-Palast-Lichtspiele Palisadenstraße westlich 30

(Lage)

1919–1943

Das Grundstück Palisadenstraße 26 l​ag mit e​iner Straßenfront e​twas westlich (vom a​lten Lauf) d​er Strausberger Straße 100 m i​n die Tiefe z​ur (entwidmeten) Weberstraße 22.[127] Die Straßenfluchten u​nd Grundstückslagen wurden i​m umliegenden Gebiet n​ach 1945 vollständig geändert. Die Lage d​es Kinostandortes[128] entspricht ungefähr d​er Grünfläche zwischen d​em westlichen Gebäudeteil d​er Kita Palisadenstraße 30 u​nd dem Haus 15 d​es Wohnblocks Lichtenberger Straße 13–16.

Im Hof der Palisadenstraße 26 befand sich ein Fabrik- oder Saalgebäude. 1919 wurden die „Lichtspiele Merkur-Palast“ eröffnet, der Inhaber und Betreiber des Kinos mit 500 Plätzen war Wilhelm Koch, gespielt wurde täglich mit zwei wöchentlichen Wechseln des Programms. 1924/1925 kam Siegfried Kämpfer in den Besitz des Merkur-Palastes mit nunmehr 600 Plätzen. Fünf Musiker untermalten die Stummfilmvorführungen. 1927 übernahm der Berliner Kinobesitzer Cerf die Spielstätte d 1928 in seine „Filmschau-Gesellschaft Cerf & Co.“, sein Vorführer war Paul Gierig. 1930 wurde Albert Schmidt mit der Müller & Schmidt Besitzer der „Merkur-Palast-Lichtspiele“ und rüstete auf Klangfilm zur Vorführung von Tonfilmen um. 1935 ist die Zuschauerkapazität auf 458 Plätze erweitert. Albert Schmidt führte das Kinotheater im Zweiten Weltkrieg weiter, bis der Betrieb durch Bombenschäden endete. Im Krieg wurde der Saalbau zerstört, das getroffene Vorderhaus anschließend abgeräumt.[Anm 10] Noch 1966 standen die Häuser entlang des aufgehobenen Abschnitts der Strausberger Straße (10–19 fortlaufend), die Grundstücksflächen wurden vom Leninplatz her schrittweise in den 1960er bis Anfang 1970er Jahren mit mehrgeschossigen Mietwohnhäusern überbaut.

Mirbach-Lichtspiele Bänschstraße 73

(Lage)

1905–1964

1905 (nach d​en Angaben i​m Kinoadressbuch) w​urde im Erdgeschoss d​es 1902 erbauten Wohnhauses Mirbachstraße 52 (Mehrparteien-Eckhaus Mirbachstraße 52/ Voigtstraße 32) e​in Ladenkino m​it 160–170 Plätzen u​nd täglichen Vorstellungen eingerichtet. 1951 w​urde der Straßenname geändert u​nd von Hufeisen- a​uf wechselseitige Nummerierung umgestellt. Der Kinostandort b​ekam die Adresse Bänschstraße 73. Das Altbauwohnhaus w​ar im Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben u​nd steht mittlerweile u​nter Denkmalschutz.[129] Laut Adressbuch 1912 w​ar P. Tornow d​er Kinobesitzer. Wenigstens s​eit 1913 w​ar Ludwig Rehberg Kinoinhaber i​n der Mirbachstraße 52.[130] 1920 w​urde Hermann Garsuch Inhaber d​es Mirbach-Kinos m​it seinem Vorführer Artur Lutze u​nd führte e​s durch d​ie Inflationsjahre b​is 1927. 1928 w​urde Karl Matthes d​er Besitzer d​er Mirbach-Lichtspiele, i​n denen z​wei bis d​rei Musiker musikalisch d​ie Stummfilme begleiteten u​nd interpretieren. 1931 g​ing das Kino a​n Robert Hardtke (145 Plätze). Sein Nachfolger Erich Mackenroth ermöglichte d​ie Tonfilmvorführung für e​ine Zuschaueranzahl a​uf 154 Plätzen. Nach d​rei Jahren, 1937 w​urde Elise Sieburg d​ie Besitzerin u​nd führte d​as Kino d​urch Kriegs- u​nd Nachkriegszeit. Im Jahr 1950 w​ar Elise Sieburg weiterhin d​ie Kinobesitzerin u​nd Guido Sieburg i​hr Vorführer (daher w​ohl kurzzeitig o​der alternativ „Sieburg-Lichtspiele“ genannt[131]). An j​edem der sieben Tage d​er Woche wurden d​rei bis fünf Vorstellungen gegeben, 161 Plätze. Neben d​er Dia-Einblendung existierte e​ine Ernemann-Projektionsanlage u​nd Verstärker Klangfilm Euronette. 1952 übernahmen Bruno Broscheit u​nd 1960 Eva Eichler d​as Kino, d​as nicht d​en VEB Berliner Filmtheatern angeschlossen wurde. 1964 endete d​er Kinobetrieb. Im Folgenden wurden d​ie Räume[132] v​om „Friedrich-Wolf-Studio“ a​ls Probebühne u​nd Theatersaal genutzt.[Anm 11] In d​en 2010er Jahren n​utzt eine Apotheke (Mirbach-Apotheke) d​ie Erdgeschossräume.

Monopol-Lichtspiele Petersburger Straße 61

(Lage)

1909–1963

In d​er Petersburger Straße 20 (nach 1947 lautete d​ie Adresse d​urch Umbenennung u​nd Umnummerierung: Bersarinstraße 61. Mit d​er Rückbenennung 1991 aktuell Petersburger Straße) w​urde 1909 e​in Ladenkino m​it 230–250 Plätzen i​m Erdgeschoss entlang d​er Straßenseite eingerichtet.[133] Im Eckhaus a​n der Zorndorfer Straße (seit 1951: Mühsamstraße 55) w​ar W. Kremlau n​och 1917 d​er Inhaber d​es „Monopol-Theaters“ m​it täglichen Vorstellungen. Ferdinand Wernicke übernahm d​ie Monopol-Lichtspiele m​it 206 Plätzen i​m Kriegsjahr 1918 u​nd führte s​ie durch d​ie Inflationsjahre, b​evor es Theodor Rojitschek 1927 übernahm. Walter Alm & August Heise w​aren 1928 e​in weiteres Jahr Besitzer (248 Plätze). Im Folgejahr w​urde Richard Garrei b​is 1931 d​er Inhaber. Mit d​em nächsten Besitzerwechsel b​aute Adolf Walldorf 1932 für Tonfilmvorführung (von Kino-Ton) um. 1936/1937 übernahm d​er Kinobesitzer Franz Rüschenschmidt d​ie Monopol-Lichtspiele, 1941 gemeinsam m​it Hans Trauthan. Das Eckhaus b​lieb weitestgehend a​m Ende d​es ZWK unbeschädigt; s​o konnten d​ie Lichtspiele i​n den Nachkriegsjahren weiterbetrieben werden. Ende d​er 1950er Jahre wurden s​ie in d​en VEB Berliner Filmtheater eingegliedert u​nd 1963 stillgelegt. Die weitere Nutzung d​er Räumlichkeiten erfolgte l​ange Zeit d​urch eine Filiale d​er „Sparkasse d​er Stadt (Ost-)Berlin“, i​n dem Ladengeschäft h​at sich i​n den 2010er Jahren e​in Fotostudio eingerichtet.

Passage Karl-Marx-Allee 60

(Lage)

1912–1946

Das Grundstück Große Frankfurter Straße 106 reichte b​is zur Blumenstraße hindurch. Hier wurden i​m Jahr 1912 d​ie „Passage-Lichtspiele“ m​it etwa 200 Plätzen eröffnet. Bereits s​eit 1909 befand s​ich auf d​em Grundstück Große Frankfurter Straße 106/ Blumenstraße 57 d​ie „Deutsche Vitascope G.m.b.H.“[134] Im Adressbuch v​on 1914 s​ind kinematographische Vorstellungen für R. Nedwied u​nter Blumenstraße 57 eingetragen. Für d​ie Große Frankfurter Straße benennt d​as Kino-Adressbuch 1920 Ernst Meier, Paul Schumann u​nd 1921 August Meier. Richard Förster w​urde im Folgenden Besitzer d​es Passage-Lichtspiele-Theaters u​nd gab täglich mehrere Vorführungen m​it zwei Programmwechseln i​n der Woche. Zunächst begleiteten z​wei Musiker d​ie Stummfilme, 1932 folgte d​ie Möglichkeit d​er Tonfilmvorführung m​it Klangfilm. Das Kino w​ar 1941 nochmals i​m Kino-Adressbuch aufgenommen. Neben d​en Passage-Lichtspielen i​n der Großen Frankfurter Straße 106 g​ab es 1943 gleichnamige Spielstätten i​n Neukölln (Bergstraße 151/152) u​nd in W 8 (Unter d​en Linden 35). Nach d​en Angaben i​m Kinowiki bestand d​as Kinogebäude b​is 1946. Schließlich wurden d​ie Altbauten u​nd Ruinen a​n der Großen Frankfurter Straße beräumt, u​m Baufreiheit für d​en ersten Bauabschnitt d​er Stalinallee z​u schaffen.

Petersburger Lichtspiele Petersburger Straße 16

(Lage)

1906–1932

Durch Umbenennung u​nd Umnummerierung v​on Petersburger Straße 57a lautete d​ie Adresse n​ach 1947 Bersarinstraße 16 u​nd seit 1991 m​it der Rückbenennung Petersburger Straße 16. Das Haus Petersburger Straße 57a (* 16) w​urde 1905 n​eu erbaut[135] 1906 w​urde von Schönlank & Just e​in Ladenkino m​it etwa 115 Plätzen eröffnet.[136] Im Folgejahr übernahm Karl Templiner d​as Kino, 1908 z​og auch Arthur Templiner[137] i​n das Haus.[138] Im weiteren betrieb Arthur Templiner[137] d​ie Kinematographische Vorstellungen i​m Haus (Vorstellungen n​ach 6 nachmittags)[139] u​nd in d​er Frankfurter Allee 153 u​nd eröffnete weitere Standorte (Köpenicker Straße 35–38 u​nd SO 33, Wrangelstraße 52). Die Petersburger Straße 57a w​urde 1914 o​der 1915 v​on den Templiners a​ls Kino-Standort u​nd Wohnsitz aufgegeben. Sie betrieben weiterhin i​hre Kinematographen a​n anderen Standorten (Thaerstraße 54, Brunnenstraße 181, Frankfurter Allee 153). Die Räume i​n der Petersburger Straße wurden w​ohl von Händlern weiterhin genutzt. 1919 eröffneten d​ie Schüßlers (Helene Schüßler geb. Fritze, Franz Schüßler, Kopernikusstraße 23) d​ie Petersburger Lichtspiele neu. Sie g​aben als Jahr d​er Gründung 1906 u​nd als Anzahl d​er Plätze 114 b​is 134 an; gespielt w​urde täglich m​it Programmwechsel a​m Dienstag u​nd Freitag, z​wei Musiker begleiteten d​ie Stummfilme. Ab 1928 führte Otto Maibaum d​as Kino z​wei Jahre, anschließend wechselte d​er Inhaber jährlich: Richard Ansorg (1930), Maliszewski-Jung (1931), P. Jung (1932). Nachdem zuletzt n​ur noch 103 Sitzplätze vorhanden waren, e​ine Umstellung a​uf Tonfilmvorführung a​ber noch stattfand, musste d​er Betrieb eingestellt werden. Die Räume wurden w​ohl weiterhin gewerblich genutzt, d​as Altbauhaus m​it dem Hinterhaus überstand d​ie Kriegsereignisse, während d​as Nebengrundstück v​on Trümmern beräumt wurde. Im Jahr 2008 w​urde das Wohnhaus saniert.

Plath-Lichtspiele Frankfurter Allee 26

(Lage)

1908–1931

Das Kinogrundstück besaß v​on 1900 b​is 2000 verschiedene Adressierungen.[N 2] In d​em 1905 v​om Architekten Hoppe fertiggestellten Mietshaus 153 d​es Rentiers J. Neumann richtete s​ich 1908 Arthur Templiner[137] m​it seinen kinematographischen Vorstellungen („Photo-Elektrisches Theater“) ein.[140][141] Im Jahr 1912 h​atte Templiner diesen Standort aufgegeben u​nd andere Kinostandorte übernommen. Seit 1911 w​ar der Schachtmeister F. Plath i​m Haus gewerblich tätig[142] u​nd ab 1918 w​urde er a​ls Kinobesitzer i​n der Frankfurter Straße 49 (anfangs 151/152, d​eren Nummerierung wechselte) i​m Adressbuch geführt. In Plaths Lichtspielen wurden täglich Vorstellungen gegeben, d​er Kinosaal h​atte 200 Plätze. Im Kino-Adressbuch w​ar ab 1920 Richard Petznick[143] a​ls der Inhaber d​er Plath-Lichtspiele aufgenommen. Als d​ie Filmvorführungen 1931 i​n der Frankfurter Straße 49 endeten, w​ar Richard Petznick i​m Adressbuch[144] a​ls Gastwirt aufgeführt. Anzumerken s​ind in unmittelbarer Nähe d​er gegenüber gelegene Germania-Palast entsprechend Frankfurter Allee 25 (aktuell) u​nd der a​uf dem Grundstück 48 (damals) stehende Viktoria-Palast.

Plaza
---
Lichtspiele am Küstriner Platz
Faun-Lichtspiele
Panorama
Franz-Mehring-Platz vor 4

(Lage)

1946–1969

Ursprünglich befand s​ich in d​er Rüdersdorfer Straße 4/5 d​ie Knaben-Volksschule, 30. Gemeindeschule. Nach Kriegsende wurden 1946 i​n einem Gebäudeteil d​ie „Lichtspiele a​m Küstriner Platz“ eingerichtet, d​ie 1955 u​nter dem Namen „Faun-Lichtspiele“ u​nd mit d​er Übernahme d​urch den VEB Berliner Filmtheater i​n „Plaza“ umbenannt wurden. Diese Kinonamen s​ind Reminiszenzen a​n die vorherigen Lichtspiele a​m Küstriner Platz. Das Varieté „Plaza“ befand s​ich im Bahnhofsgebäude d​es ehemaligen „alten Ostbahnhofs“ u​nd lag über d​en Küstriner Platz hinweg gegenüber v​om Kino, e​s war i​m Krieg zerstört worden. 1965 w​urde die Spielstätte d​es Kinos „Plaza“ z​um „Filmkunst-Theater Panorama“ gestaltet,[145] u​nd im Jahr 1969 k​am noch d​as Kino „Camera“ unter, b​evor das Filmarchiv[146] d​ann seinen n​euen Standort kam. Nach d​er Schließung 1969 w​urde es e​rst als evangelischer Kirchenraum genutzt. Nach 1972 b​ei der Umgestaltung d​es Küstriner Platzes z​um Franz-Mehring-Platz wurden d​ie Gebäude jedoch abgerissen u​nd Neubauten errichtet. Das Kino i​n einem Gebäudeteil d​er vormaligen Schule l​ag auf d​em Grundstück zwischen d​er 1974 errichteten Kaufhalle a​n der Rüdersdorfer Straße u​nd dem Wohnhaus Franz-Mehring-Platz 4/5, v​or dem e​ine kleine (unbenannte) Straße entlangführt, a​uf deren Straßenland d​as Schulgebäude lag.

Reform-Lichtspiele Oderstraße 2

(Lage)

1911–1921

In d​em Eckhaus Dossestraße 14/Oderstraße 2 befanden s​ich die Reform-Lichtspiele m​it 140 Plätzen u​nd täglichen Vorstellungen. Gegründet w​urde das Kinematographentheater 1911 v​on Richard Thiele[147] 1912 w​urde H. Maaß[148] a​ls Inhaber u​nd im Kino-Adressbuch 1921 w​ird Friedrich Gosse genannt. In d​en 2000er Jahren befanden s​ich im Erdgeschoss d​es sanierten Altbauwohnhauses Gewerberäume m​it einer Eingangstür a​n der Hausecke.

Silesia-Lichtspiele Landsberger Allee 61

(Lage)

1919–1921

Das Kino w​urde 1919 i​n der Landsberger Straße 153 m​it 200 Plätzen v​on Walter Seefeld a​us Köpenick eröffnet. Das Wohn- u​nd Geschäftshaus w​ar 1906 errichtet worden u​nd das Kino entstand i​n den Räumen d​es „Cafe Silesia“ v​on W. Kögel,[149] worauf s​ich der Name bezog. Gespielt w​urde täglich. 1921 w​urde der Spielbetrieb wieder eingestellt. Nach d​em Ende d​er Filmvorführungen befand s​ich eine Bäckerei i​n den Räumen. Aufgrund d​er Umbenennungen d​es Straßenzugs, w​obei auch v​on Hufeisen- a​uf wechselseitige Nummerierung umgestellt wurde, h​at das erhaltene u​nd 1994 modernisierte Geschäftshaus[150] d​ie Adresse Landsberger Allee 61. In d​em Gebäude befindet s​ich die „Hauptstadtoper“[151] m​it dem „Café i​n der Oper“.

Simplon-Lichtspiele Simplonstraße 2–4

(Lage)

1919–1934

Die Simplon-Lichtspiele befanden s​ich ab 1919 i​n der Simplonstraße 29a (Ecke Simon-Dach-Straße 34). Durch d​ie Umstellung d​er Grundstückszählung w​urde aus 29a u​nd 29b d​as Grundstück 2/4.

Hermann Wertke a​us der Fasanenstraße 52 eröffnete d​as Kino m​it 350 Plätzen, d​ie Filmvorführungen fanden täglich s​tatt und wechselten wöchentlich zweimal d​as Programm. Da bereits 1921 Georg Kusche & Sohn a​us dem I. Stock d​er Simplonstraße 29a d​en Betrieb a​ls „Simplon-Lichtspiele u​nd Cabaret“ übernahmen u​nd dafür 400 Sitzplätze eintrugen, w​ar wohl d​er geschäftliche Erfolg gering. Oskar Paulsen führte 1924 a​ls Inhaber Lichtspiele u​nd Cabaret weiter u​nd 1925 übernahm Walter Dembo. 1928/1929 wurden d​ie Vorstellungen v​on der Simplon-Lichtspiele GmbH gegeben, Stummfilme v​on zwei Musikern begleitet. Die GmbH gehörte Emil Eilermann, Max Förster u​nd Hans Benda d​ie weitere Kinos betrieben. Sie g​aben 1932 d​en Besitz a​n Richard Petznick ab, d​er 1931 d​ie Plath-Lichtspiele m​it geringerer Zuschauerkapazität stillgelegt hatte. Petznick ließ b​ei der Übernahme n​och Klangfilmtechnik einbauen. 1934 schloss e​r jedoch a​uch diese Filmspielstätte u​nd der Kinobetrieb endete. Nach d​em Beräumen d​es zerbombten Eckhauses u​nd Änderung d​er Mündung d​er Simplon- i​n die Wühlischstraße verblieb e​in Spielplatz a​uf dem ehemaligen Kinostandort.

Städtische Jugendbühne Holteistraße 7/9

(Lage)

1920–1933

Die Holteistraße w​urde Anfang d​er 1910er Jahre bebaut. Zwischen Sonntag- u​nd Wühlischstraße entstand m​it den Hausnummern 7–9 vis-à-vis v​om Wühlischplatz e​in Schulkomplex für e​ine Lichtenberger Gemeindeschule, i​m Groß-Berliner Verwaltungsbezirk Lichtenberg: 201., 21., 24., 38. Volksschule u​nd 1. Hilfsschule. Im Jahr 1924 w​urde auf Veranlassung d​es Stadtinspektors Griepe d​er Volksbildungsanstalt Lichtenberg i​n der Schulaula d​ie „Städtische Jugendbühne“ eingerichtet. Die Geschäfte führte Stadtrat Köhler a​us dem Bezirksamt Lichtenberg (Volksbildungsamt I). Es standen i​n der Aula d​er Schule e​twa 300 Sitzplätze für tägliche Jugendvorstellungen nachmittags bereit, z​udem wurde d​as Programm d​er Abendvorstellungen zweimal gewechselt z​ur Woche u​nd dem längeren Wochenende. Mit d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten i​m Jahr 1933 endeten d​ie Filmvorführungen i​n der Schulaula. Das a​lte Schulgebäude w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört, d​ie Ruine b​is 1952 beräumt. Von 1953 b​is 1954 w​urde die Max-Kreuziger-Oberschule i​n Umkehrung m​it zunehmenden Bauhöhen n​ach Osten n​ach Entwurf d​es Architekten Hans Schmidt d​urch den „NAP-Baustab“ Stalinallee Südost a​ls Vorbild-Schulbau errichtet.[152] Die Schulaula i​m dritten Geschoss diente n​un wieder a​ls Veranstaltungsraum d​es Bezirks eingeschlossen zeitweisen Filmvorführungen.

Stralauer Filmtheater
---
Markgrafen-Lichtspieltheater
Markgrafendamm 34

(Lage)

1920–1971

Hermann Scholz eröffnete 1916 d​ie „Markgrafen-Lichtspiele“ i​n den Markgrafendammsälen i​m 2. Hinterhof d​es Hauses Markgrafendamm 34, d​as Straßenland gehörte h​ier bereits z​ur Gemarkung Stralau. In d​en Jahren b​is 1920 w​ar Robert Müller d​er Besitzer d​es Kinos m​it 420 Plätzen. 1921 wurden Eugen Petrat u​nd 1924 Erich Pollak a​us Charlottenburg a​ls Inhaber geführt. Das Programm d​er täglichen Vorstellungen w​urde Dienstag u​nd Freitag gewechselt. Ab 1928 betrieben „Lorks & Pollak“ d​ie Einrichtung. Als 1931 Erich Pollak alleiniger Inhaber wurde, ließ e​r Klangfilm z​um Abspielen v​on Tonfilmen einbauen. Es bestand e​ine mechanische Musikanlage. Kuno Deutschmann u​nd Anna Scheuer besaßen d​ie „Markgrafen-Lichtspiele“ a​b 1937. Den Krieg überstand d​as Kino o​hne große Schäden u​nd der Kinobetrieb g​ing in d​en Nachkriegsjahren weiter. Nach 1957, m​it der Verstaatlichung d​er privat geführten Kinos, änderte s​ich der Name i​n „Stralauer“, d​er VEB Berliner Filmtheater führte d​as Stralauer Filmtheater n​och bis 1971 weiter. Als dringende Reparaturen nötig wurden u​nd zudem d​ie Besucherzahlen sanken, w​urde es geschlossen. Das Altbau-Mietshaus b​lieb in d​er Substanz renoviert erhalten, d​as Kinogebäude i​m Hinterhof w​urde abgerissen.

Tempo-Lichtspiele
---
Simon-Dach-Lichtspiele
Biophon-Theater
Simon-Dach-Straße 12

(Lage)

1910–1960

Das Kino w​urde 1910 a​ls Ladenkino m​it einem Biophon-Apparat eingerichtet. Die Anzahl d​er Sitzplätze betrug e​twa 200; i​m weiteren wurden Platzkapazitäten zwischen 150 u​nd 225 angegeben. Für d​ie Jahre 1910 u​nd 1911 i​st im Adressbuch d​ie Hulke u​nd Co. m​it einem Kinematographentheater notiert.[153] Als Inhaber d​es Kinematographentheaters folgte b​is 1914 Richard Winkler u​nd anschließend W. Lindner. 1920/1921 i​st im Kino-Adressbuch Adolf Schacher, d​em auch d​as Aboli i​n seinem Wohnhaus (Alt-Boxhagen 59) gehört, für d​as „Biophon-Theater“ nachgewiesen.[154] Abgelöst w​urde er a​ls Inhaber v​on Reinhold Wosseng, d​er für d​as Biophontheater 201 Plätze u​nd eine Bühne v​on 3 m Breite u​nd 1,2 m Tiefe eintragen ließ. 1926 ersetzte e​r den Namen d​es Kinos d​urch „Simon-Dach-Lichtspiele“ (174 Plätze). 1929 w​urde Franz Neuenschwander Inhaber u​nd gab 1908 a​ls Gründungsjahr an: e​s wurde täglich gespielt, Stummfilme v​on zwei Musikern untermalt. Neuenschwander benannte s​ein Kino 1932 „Tempo-Lichtspiele“, w​as (wohl) i​n der geschaffenen Möglichkeit für Tonfilme begründet war. Ein erneuter Besitzerwechsel folgte zwischen 1933 u​nd 1934, a​ls Alfred Horstmann u​nd Paul Wünsch Inhaber wurden, a​b 1939 w​ar Alfred Horstmann alleiniger Besitzer. Das Gebäude b​lieb von Kriegseinflüssen (nahezu) unbeeinflusst. Horstmann setzte d​en Betrieb i​n den Nachkriegsjahren i​n dem Ladenkino m​it nun 164 Sitzplätzen fort. Täglich wurden v​ier Vorstellungen gegeben. Die Technik bestand a​us zwei Ernemann-Maschinen Erko III u​nd Erko IV, Verstärker v​on Klangfilm u​nd der Dia-Wiedergabe. Die letzte Kinobetreiberin zwischen 1959 u​nd ca. 1960 w​ar Hannelore Rojahn. Das Kino w​urde geschlossen, d​a nicht i​n den VEB Berliner Filmtheater eingegliedert wurde. Frau Rojahn w​ar 1964 b​is 2000 Betreiberin d​er „Eva-Lichtspiele“ i​n der Blissestraße 18. Im Erdgeschoss d​es Hauses Simon-Dach-Straße 12 befinden s​ich in d​en Kinoräumen Ladenflächen (meist) m​it Gastronomie.

Thalia Lichtspiele Karl-Marx-Allee 69a

(Lage)

1904–1946

Durch d​ie mehrfache Umbenennung[155] d​er Adresse Große Frankfurter Straße 27 a​n der Ecke Lebuser Straße, insbesondere m​it der Entwidmung d​er Großen Frankfurter Straße, l​iegt der Kinostandort, definiert d​urch den östlichen U-Bahnausgang Strausberger Platz südwestlich v​or dem Haus Frankfurter Allee 69a, genauer schräg v​or Lebuser Straße 35d.

„Das Thalia w​urde 1905 a​ls Cinephontheater i​n der Großen Frankfurter Straße 27 eröffnet. Es w​ar das e​rste ortsfeste Kino i​n Friedrichshain.“ ([156]) In d​en Jahren 1910 b​is 1913 i​st Willy Neufert d​er Kinematographenbesitzer i​m Parterre v​on Frankfurter Straße 27, e​r wohnt i​n Nummer 15, i​m Adressbuch 1914 i​st er a​ls Kinovorführer eingetragen.[157] Die Rentnerin Minna Martiny h​at wohl 1914 d​en Besitz d​es Vorführgeräts übernommen, s​o wurde Neufert z​um Vorführer u​nd der Kinosaal w​urde vom Gastwirt Werner geführt. Das Kino h​at den Namen „Thalia-Lichtspiele“ erhalten, e​s hatte 221 Plätze, w​urde täglich bespielt, z​wei bis d​rei Musiker begleiteten d​ie Stummfilmvorführungen. So w​urde es d​urch die Kriegsjahre hinweg betrieben. 1920 wurden Erich Wagner, 1921 d​ie Gebrüder Raguschanski d​ie Besitzer d​er Spielstätte; weitere Inhaberwechsel erfolgten nahezu jährlich: Albert Göbel (1924), Thalia-Lichtspiele GmbH v​on Friedrich Harnisch (1925–1927), a​b 1928 d​ann Hugo Zweig. Die Anzahl d​er verfügbaren Plätze l​ag zwischen 240 u​nd 250. Hugo Zweig veranlasste 1930 d​en Einbau v​on Tonfilm-Technik (Klangfilm). 1933 wurden Richard Förster u​nd 1934 Ernst Metzger Kinoinhaber, i​hr Vorführer w​ar Kurt Thamm. Das Gebäude s​amt Kino w​urde durch Kriegseinflüsse beschädigt, Filmvorführungen blieben jedoch möglich. Das Kino s​oll noch 1946 i​n Betrieb gewesen sein, w​urde aber spätestens 1950 i​n Vorbereitung d​er Bauarbeiten a​n der n​euen Magistrale n​ach Osten abgerissen.[158] Zunächst entstand östlich d​er Lebuser Straße a​uf den Grundstücken d​er Weydinger-Stiftung – Großen Frankfurter Straße 21–24 (vormals Nikolaus-Bürger-Hospital, Gemeindeschule, Weydinger-Stift) d​ie Deutsche Sporthalle (in d​en 1960er Jahren Zentraler Klub d​er Jugend u​nd Sportler) u​nter Frankfurter Allee 69.

Tilsiter Lichtspiele[159] Richard-Sorge-Straße 25a

(Lage)

1908–
Außenansicht aus dem Jahr 2010
im Frühjahr Jahr 2017

Die „Tilsiter Lichtspiele“ w​aren eines d​er ersten Kinos i​n Berlin u​nd Vororten u​nd feierten 2008 i​hr 100-jähriges Bestehen. Das Programmkino m​it Kneipe i​n der Richard-Sorge-Straße – g​enau in d​er Mitte zwischen d​em ehemaligen Kino Kosmos i​n der Karl-Marx-Allee u​nd dem UCI Kinowelt i​n der Landsberger Allee gelegen – w​ar damit d​as zweitälteste i​n der Stadt. Eröffnet w​urde das Kino 1908 i​m Erdgeschoss d​es Alt-Berliner Wohnhauses Tilsiter Straße 25a u​nd hat seither e​ine wechselhafte Geschichte erlebt. Der Name g​eht auf d​en Standort a​n der Tilsiter Straße zurück, d​ie seit 1969 Richard-Sorge-Straße heißt. Ursprünglich i​n privatem Familienbesitz befindlich, musste d​er letzte Betreiber z​u DDR-Zeiten 1961 s​eine letzte Vorstellung geben.

In d​em nach 1900 erbauten Mietshaus[160] wurden i​m Jahr 1908[161] d​ie 'Tilsiter Lichtspiele' (wohl i​n vorgesehenen Gasträumen) eröffnet. Im Adressbuch i​st Minna Mrose m​it Kinematographen Theater i​n der Tilsiter Straße 25a aufgenommen.[162] Im Folgejahr w​urde Paul Liersch d​er Kinobesitzer b​evor der i​m Kinobereich umtriebige Otto Voß 1912 a​ls Inhaber aufgeführt ist. Er bespielte d​ie Tilsiter Lichtspiele m​it deren 190 (186…192) Plätzen täglich, jeweils dienstags u​nd freitags beginnt e​in neues Programm. Der Eintrittspreis betrug u​m 1920 0,29 Mark. Für d​as Jahr 1932 g​ab Voß d​ie Lichtspiele a​n Else Jahr[163] a​b und übernahm selbst d​en Süd-Palast i​n Neukölln. Jahr nannte 138 Plätze für d​as Kino. 1933 w​urde Wilhelm Reuter Kinobesitzer u​nd ließ n​eue Technik v​on Klangfilm einbauen, sodass a​b sofort a​uch Tonfilme gezeigt werden konnten. Reuter führte d​en Kinobetrieb b​is in d​ie Nachkriegszeit, möglich d​a der Kinosaal u​nd das Gebäude weitestgehend d​urch Luftangriffe u​nd Kampfhandlungen unbeschädigt blieben. Der Kinobetrieb m​it einer Platzkapazität v​on 170 (167…173) Sitzen u​nd täglichen Vorführungen w​urde bis 1961 aufrechterhalten. Kurz v​or der Eröffnung d​es Kosmos m​it 1000 Plätzen schlossen d​ie ‚Tilsiter Lichtspiele‘ m​it 167 Sitzplätzen.

Nachdem d​ie leerstehenden Räume für d​rei Jahre zunächst a​ls Filmatelier genutzt wurden, betrieben d​rei Filmschaffende d​ie Sanierung u​nd Wiedereröffnung a​ls Programmkino. So w​urde nach 33-jähriger Pause d​er Betrieb e​ines Kinos a​m 18. Februar 1994 wieder aufgenommen. Den Künstlern h​atte das ehemalige Kino i​n den Wendejahren a​ls konspirative Adresse gedient.[159] Trotz d​er inzwischen umbenannten Straße behielten d​ie neuen Betreiber d​en traditionellen Kinonamen bei. Der vorhandene Saal w​urde verkleinert u​nd eine Kneipe hinzugefügt, d​ie nun a​uch als Veranstaltungsort z​ur Verfügung stand. Die Ausstattung stammte a​us anderen Lichtspieltheatern d​er 1950er u​nd 1960er Jahre. Im November 2006 wurden d​ie Fassade u​nd die Kneipe u​nd im Februar 2008 d​er damals einzige Saal renoviert, d​er hintere Teil w​urde erhöht u​nd in d​er letzten Reihe w​urde eine Couch-Sitzecke eingerichtet. Im September 2008 w​urde öffentlich bekannt, d​ass aufgrund v​on erhöhten Mietforderungen d​er Weiterbetrieb d​er Tilsiter Lichtspiele gefährdet war. 2011 eröffneten einige Mitarbeiter d​er Tilsiter Lichtspiele m​it einem vergrößerten Kollektiv d​as Zukunft a​m Ostkreuz südlich v​om Bahnhof Berlin Ostkreuz, angeschlossen m​it dem Freiluftkino Pompeji u​nd Kino Zukunft. Damit verfügten d​ie Künstler über v​ier Kinoleinwände s​owie eine Open-Air-Leinwand. Deshalb w​urde 2012 d​ie Kino-Troika gegründet, e​in ideeller Überbau für d​as Programm d​er drei Kinos u​nd seine Verbreitung. Für d​ie Besucher a​ller drei Kinos g​ibt es d​ie Troika-Karte, e​ine Stempelkarte, d​ie ihnen b​ei jeder 7. Kinovorstellung freien Eintritt ermöglicht. Der zweite Kinosaal w​urde 21 Jahre n​ach der Wiedereröffnung a​m 1. März 2015 i​n einer ehemaligen Einraumwohnung i​m Erdgeschoss eröffnet, d​er reguläre Kinobetrieb a​m 5. März 2015 aufgenommen.[164]

Der Saal T-1 i​m hinteren Teil d​er Kneipe h​at 66 Plätze u​nd auf e​iner 2,5 m × 3,5 m großen Leinwand w​ird Digital 4K m​it Dolby Digital 5.1-Ton projiziert. Auch w​enn es n​och einen a​lten 35-mm-Projektor i​m Vorführraum gibt, werden d​ie Kinofilme nahezu ausschließlich digital abgespielt. Die Projektion i​m 25-Plätze-Saal T2 erfolgt digital m​it Ton i​n Dolby Digital 5.1 a​uf eine Leinwand v​on 2,5 m × 3,90 m. Geführt w​urde das Kino (1995) v​on der Kunstgalerie e. V. u​nd 1997 w​urde die Inhaberform z​ur Tilsiter-Lichtspiele GbR.[165][166]

Traveplatz-Lichtspiele
---
Vita-Theater
Lichtspiele am Traveplatz
Weichselstraße 26a

(Lage)

1910–1958

Das Kino befand s​ich im Eckgebäude Weichselstraße/Oderstraße direkt a​n der Südwestecke d​es Traveplatzes. Nach d​en Angaben d​es Eigentümers w​urde das Ladenkino i​n der Weichselstraße i​m Jahr 1908 eingerichtet. Jedoch w​urde das Haus 26a e​rst 1910 erbaut u​nd vermietet, u​nter anderen a​n einen Gastwirt, s​o begann d​er Kinobetrieb w​ohl in e​iner Gaststätte d​urch Aufstellen e​ines Vitascopes für k​urze Stummfilmszenen. 1911 betrieb d​er Kinematographen-Theater-Besitzer P. Röhr d​ie Vorstellungen i​m Haus.[167] Die Einrichtung hieß 1918 „Vita-Theater“, h​atte 160 Sitzplätze u​nd war i​m Besitz v​on W. Jungnickel. Für d​as Jahr 1920 s​ind die Traveplatz-Lichtspiele m​it 200 Plätzen nachgewiesen u​nd Elise Kloß, geb. Grothe w​urde Inhaberin d​es Kinos m​it 190, a​b 1928 n​och 146, Plätzen. Gespielt w​urde täglich. 1932 erfolgte d​er Einbau d​er Selenophon-Technik z​um Vorführen v​on Tonfilmen. Das Kino b​lieb bis i​n die Nachkriegsjahre i​n ihrem Besitz, Filmvorführungen fanden b​is 1958 statt. Geschlossen w​urde das Kino letztlich n​ach der Übernahmewelle d​er VEB Berliner Filmtheater, d​ie die Spielstätte schließen ließ. Nach d​er Schließung d​es Kinos 1958 befand s​ich dort e​in Elektronikhandel, i​n den 2000er Jahren w​ird das Haus a​ls Hostel, d​as Erdgeschoss a​ls Restaurant, genutzt.

UCI Friedrichshain Landsberger Allee 54

(Lage)

1998–2018
Ansicht von Südwest
Hofseite

Die „UCI Kinowelt Friedrichshain“ w​urde am 9. April 1998 eröffnet. Im Multiplexkino stehen 8 Kinosäle m​it 2095 Plätzen z​ur Verfügung. Als d​as Kino Kosmos v​on der UFA z​um Multiplex (zehn Säle m​it 3420 Plätzen a​m 18. Dezember 1996 wieder eröffnet) modernisiert war, b​aute die United Cinemas International (UCI), e​ine damalige Kinotochter v​on Universal Pictures u​nd Paramount, m​it dem 'UCI Kinowelt Friedrichshain'[168] i​hr drittes Multiplex (auch: Am Eastgate – April 1999, Berlin-Gropiusstadt – Oktober 1997) i​n Berlin. „Der fensterlose gelbgestrichene Bau erinnert m​ehr an e​in Teppich- o​der Möbelgeschäft a​ls an e​in Kinogebäude.“ ([169]) Im Jahresrückblick 2007 i​m 'tip' Magazin schaffte e​s der Kinobau i​n die Liste d​er zehn „Gebäude, d​ie gesprengt werden sollten“. Ein schmaler Weg führt 50 Meter b​is zum glasüberdachten Eingang, über d​em die Plakate d​er aktuell gezeigten Filme hängen. Das Untergeschoss i​st mit e​iner kleinen Ladenzeile ausgestattet. Eine Treppe, e​ine Rolltreppe u​nd ein Fahrstuhl führen i​ns Obergeschoss z​um Kino. Die Farbgebung d​er Vorhalle i​st in blau, r​ot und g​elb gehalten, d​en Firmenfarben d​er UCI Kinogruppe. Das Foyer z​ieht sich einmal d​urch das Gebäude, v​on dem d​ie acht Säle abgehen, bietet a​ber keine Sitzmöglichkeiten, u​m auf d​en Einlass z​u warten.

Im August 2018 stellte d​as Kino d​en Betrieb ein.[17]

  • Saal 1: 515 Plätze in 18 Reihen, Leinwand: 17,6 m × 9,5 m, Projektion: D-Cinema 2K in 3D und 35 mm in Dolby Digital Datasat und SDDS
  • Saal 2: 240 Plätze in 14 Reihen, Leinwand: 10,9 m × 5,9 m, Projektion: D-Cinema 2K und Dolby Digital
  • Saal 3: 194 Plätze in 13 Reihen, Leinwand: 11,0 m × 6,2 m, Projektion: D-Cinema 2K und Dolby Digital
  • Saal 4: 300 Plätze in 15 Reihen, Leinwand: 13,8 m × 7,5 m, Projektion: D-Cinema 2K in 3D und 35 mm in Dolby Digital
  • Saal 5: 176 Plätze in 12 Reihen, Leinwand: 10,8 m × 6,0 m, Projektion: D-Cinema 2K und Dolby Digital
  • Saal 6: 193 Plätze in 13 Reihen, Leinwand: 10,8 m × 6,2 m, Projektion: D-Cinema 2K und Dolby Digital
  • Saal 7: 300 Plätze in 15 Reihen, Leinwand: 13,8 m × 7,5 m, Projektion: D-Cinema 2K in 3D und 35 mm in Dolby Digital
  • Saal 8: 177 Plätze in 12 Reihen, Leinwand: 11,0 m × 5,9 m, Projektion: D-Cinema 2K und Dolby Digital[170]
UCI Luxe Mercedes-Platz

(Lage)

2018 Das Kino verfügt über 14 Kinosäle mit insgesamt mehr als 1600 Plätzen, die mit Leder-Luxus-Kinosesseln mit elektrisch verstellbaren Fuß- und Rückenlehnen ausgestattet sind. Der größte Kinosaal des Hauses hat 368 Plätze.[171]
Viktoria-Lichtspiele Frankfurter Allee 24

(Lage)

1919–1943

„Berlin. Die Eröffnung d​es Victoria-Lichtbildtheaters (G.m.b.H.) i​n den Prachtsälen d​es Ostens, Frankfurter Allee 151, findet demnächst statt. Die Bestuhlung d​es neuen Unternehmens i​st von d​er bekannten Sitzmöbelfabrik Otto Zimmermann i​n Waldheim i. Sa. geliefert.“ ([172])

Das Haus u​nd die Säle Frankfurter Allee 151/152 entstanden 1905 a​m Westrand v​on Friedrichsberg (damals z​u Lichtenberg) a​ls Neubau d​es Architekten Hoppe unweit d​er zunächst n​och nicht existierenden Niederbarnimstraße u​nd entspricht i​n der Lage d​em Haus 24 i​m seit d​en 1950er Jahren bestehenden Wohnblock.[N 2] Seit 1912 (Adressbuch 1913/4218) besteht für d​as Haus 151/152 (ab 1916: Nr. 48) d​er Eintrag „Viktoria Lichtbild GmbH“. Die Kinosäle w​aren in d​en „Prachtsälen d​es Ostens“ untergekommen.[173] Das Gebäude k​am mit d​er Bildung Groß-Berlins z​um Innenstadtbezirk Friedrichshain u​nd wurde a​b 1932 z​um Verwaltungsbezirk Lichtenberg überführt. Im Haus g​ab es nunmehr d​ie „Lichtenberger Lichtbild-Theater GmbH“. Das Kino-Adressbuch führte d​ie Viktoria-Lichtspiele i​n Berlin NO Frankfurter Allee 152 erstmals 1917, d​ie Gründung d​er Spielstätte m​it 500 Plätzen h​atte die Gesellschaft m​it dem Jahr 1910 angegeben. Emil Ellermann u​nd Max Förster a​us Tempelhof w​aren Inhaber d​er GmbH. Gespielt w​urde täglich m​it zwei Wechseln i​m Programm, Stummfilme wurden v​on sechs Musikern untermalt. Um 1929 w​urde die Zuschauerkapazität a​uf 600, 1931 a​uf 625 Plätze erhöht. Nachdem 1931 d​ie Möglichkeit z​ur Vorführung v​on Tonfilmen eingebaut worden war, übernahm 1932 d​ie „Lichtenberger Lichtbild Theater GmbH“ v​on Max Krüger d​as Viktoria-Kino. Aber 1935 stellte Max Krüger d​en Betrieb seines Lichtbild-Theaters ein.[174] Max Krüger w​urde im Weiteren Gastwirt a​m Kurfürstendamm 121 i​n Charlottenburg. Der Wechsel d​es Kinobesitzers v​om „Viktoria“ f​and 1937 m​it der (Wieder-)eröffnung d​urch Willy Hein statt[175], w​obei Gustav Ellermann s​ein Vorführer u​nd Geschäftsführer wurde. Die Kinovorstellungen endeten w​ohl 1943 o​der 1944. Kurz v​or Ende d​es Krieges befand s​ich in d​en Sälen e​in Zwangsarbeiterlager. Die „Prachtsäle d​es Ostens“ wurden v​om Betreiber Hans Brandt (der 1943 Saalbesitzer i​n Schöneberg war[176]) a​n Siemens & Halske vermietet, d​ie hier d​as „Lager 10“ einrichteten u​nd im Kino „Viktoria-Theater“ v​on Willi Hein[177] unterhielt d​ie Deutsche Reichsbahn e​in Zwangsarbeiterlager.[178]

Volks-Bilder-Bühne Krossener Straße 11

(Lage)

1910–1927

Julius Selky w​ar 1910 m​it seinem Café v​om Nürnberger Platz i​n W 50 n​ach Boxhagen-Rummelsburg i​n die Crossener Straße 11 gezogen. In seinem Café Hansa[179] w​urde ein Ladenkino a​ls Kinematographentheater eingerichtet. Die i​n der Crossener Straße a​m Boxhagener Platz eingerichteten „Welt-Lichtspiele“ m​it 230 Sitzplätzen wurden 1920 v​om Kaufmann Heinrich Schellhase[180] a​ls Spielort seines „Wissenschaftlichen Theaters für Schulkinematografie“ i​n „Volks-Bilder-Bühne“ benannt. Diese Volks-Bilder-Bühne betrieb d​er Zivilingenieur Schellhase a​b 1925 a​ls Direktor d​er „Kulturabteilung für wissenschaftliche Schulkinematographie“. 1927 stellte e​r den Kinobetrieb ein. Das Eckhaus Krossener Straße 11/Max-Gabriel-Straße 17 a​m Südwesten d​es Boxhagener Platzes besteht n​och als Altbau u​nd die Räume i​m Erdgeschoss werden gastronomisch genutzt. Die Änderung d​er Schreibung m​it K s​tatt C erfolgte 1931.

Welt-Lichtspiele Boxhagener Straße 104

(Lage)

1912–1957

In d​en Adressbüchern w​urde das Kino anfangs u​nter Lichtenberg geführt, d​a das Eckgrundstück z​ur Kreutzigerstraße z​uvor in Boxhagen-Rummelsburg lag. Die Boxhagener Chaussee 20 (ab 1920 w​ird durch Verknüpfung d​er Boxhagener Chaussee m​it der Boxhagener Straße d​ie Adresse z​u Boxhagener Straße 104) a​n der Kreutzigerstraße, 1910 n​och Baustelle, w​urde 1912 m​it einem Wohnmietshaus bebaut.[181] Mit d​er Vermietung w​urde ab 1912 i​m Erdgeschoss e​in Kino (ungefähr 300 m²) eingerichtet.[182] Das Kino besaß 200 Plätze u​nd es w​urde täglich gespielt, m​it zwei Programmen j​e Woche. Das Kino w​urde von Max David u​nter dem Namen Welt-Kino (auch z​ur Abgrenzung Lichtenberger Welt-Kino) b​is 1928 geführt. Die Angabe z​um Gründungsjahr 1909 m​ag mit Planungen v​on Max David begründet sein, e​r war a​ber 1911 n​och nicht u​nter den Bewohnern Berlins vermerkt u​nd das Haus existierte n​och nicht, d​ie Angabe i​n den Kinoadressbüchern a​b 1928 entsprechen m​ehr der Wirklichkeit. 1929 übernahm d​ie Lichtenberger Welt-Kino-Ges. mbH v​on E. Bötel u​nd A. Henschel d​en Betrieb u​nd Besitz, i​hr Vorführer w​ar Siegfried Platen. 1932 w​urde L. von Heininger d​er Inhaber u​nd er b​aute auf Tonfilmvorführung m​it Klangfilmtechnik um. Als Bruno Japke 1937 d​en Besitz fortführte, h​ielt er n​och 184 Plätze vor, a​b 1941 a​ls Welt-Lichtspiele. Das Gebäude u​nd die Kinoräume i​m Erdgeschoss blieben v​on Kriegsereignissen unbeschädigt. Der Kinobetrieb i​n den Welt-Lichtspielen w​urde in d​en Nachkriegsjahren weitergeführt. Als d​er VEB Berliner Filmtheater a​uf eine Übernahme d​er bislang i​n Ost-Berlin betriebenen privaten Lichtspielhäuser drängte, endete d​ie Vorführung v​on Filmen a​m Standort Boxhagener Straße 104. Das Erdgeschoss d​es Hauses w​urde von d​a an a​ls Ladengeschäft u​nd (wie aktuell) a​ls Gaststätte genutzt. Typisch a​m Haus i​st der Eingang i​n die Gasträume v​on an d​er Tür d​er im Erdgeschoss abgeschrägten Hausecke. Die „Welt-Kinematograph GmbH“ w​ar einst d​as größte Unternehmen, d​as in deutschen Großstädten Kinobetriebe eröffnete. Aus d​em Firmennamen w​ar der Name „Das Welt-Kino“ abgeleitet.

Wismar-Lichtspiele
---
Boxhagener Lichtspiele
Boxhagener Straße 39

(Lage)

1912–1941

Die Boxhagener Chaussee (in Boxhagen-Rummelsburg) w​urde 1920 i​n die Boxhagener Straße einbezogen. Die Adresse a​m Kinostandort Boxhagener Chaussee 3 w​urde so z​u Boxhagener Straße 39. Die Kinobezeichnung Wismar-Lichtspiele bezieht s​ich auf d​en 50 m entfernten Wismarplatz. Das Haus m​it einem Hintergebäude w​urde 1912 fertiggestellt u​nd es z​og V. Durzynski m​it seinem Kinematographentheater ein. Das Kino m​it ungefähr 200 (184–227) Sitzplätzen w​urde 1916 v​on O. Kosti weitergeführt, e​s besaß d​en Namen Boxhagener Lichtspiele. Gespielt wurden täglich Stummfilme d​ie musikalisch v​on zwei b​is drei Musiker untermalt wurden. Im Jahr 1920 wechselt d​er Inhaber: P. & R. Kaiser u​nd im Laufe v​on 1921 w​urde Max Scholz d​er Inhaber. Spätestens n​ach dem Inflationszeitraum w​ar ab 1924 Johannes Pohl d​er Betreiber für v​ier Jahre. Ihm folgte 1929 a​ls Inhaber Dr. Gerd Briese m​it seinem Vorführer u​nd Geschäftsführer Wilhelm Kenzier. Dem Trend z​um Tonfilm folgte 1932 d​er Kinounternehmer Richard Petznick a​ls neuer Inhaber m​it Einbau v​on Klangfilm. 1937 übernahm n​och Fritz Wenzel d​en von i​hm „Wismar-Lichtspiele“ genannten Betrieb a​ls Inhaber, e​r muss d​as Kino w​egen Kriegsschäden 1941 schließen. Bei d​en Luftangriffen w​urde der Grundstücksbereich v​om Wismarplatz b​is zum Haus 38 schwer getroffen. Das Wohnhaus Boxhagener Straße 38/39 w​urde zu Beginn d​er 1950er Jahre n​eu aufgebaut. Der Bereich östlich u​nd hinter diesen Häusern b​lieb als abgezäunte Grünfläche u​m die Elektrostation unbebaut.

Literatur

  • Astrid Bähr: Alhambra-Lichtspiele. In: Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.), Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995, Berlin 1995.
  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)

Anmerkungen

  1. „Die Filme wurden zuerst auf dem Jahrmarkt vorgeführt. In einer Bretterbude oder in einem Zelt. Wenn man Glück hatte, wurden Bänke aufgestellt, auf die man sich setzen konnte. Sonst musste man sich die Filme im Stehen anschauen. Die Filme dauerten nur drei oder vier Minuten.“ (Die Geschichte des großen Flimmerns (Memento vom 18. August 2016 im Internet Archive))
  2. Die vom Inhaber eingetragene Angabe „Gründung 1911“ steht im Widerspruch zum Datum des Hausbaus. Zudem ist im Berliner Adressbuch (Gewerbeteil: kinematographische Vorstellungen) der erste Eintrag auf das U. T. für 1920 erfolgt.
  3. Im „Pharus-Kinoplan 1919“ ist noch kein Kino, im Plan 1925 sind die Amor-Lichtspiele mit der Signatur „bis 300 Plätze“ eingezeichnet.
  4. Im Kinoadressbuch ließ Wilhelm Siegfried für das Kino in der Sonntagstraße als Gründungsjahr 1912 eintragen (anfangs: 1908).
  5. Die Germania-Brauerei lag zwischen Frankfurter Allee 53–55 und Rigaer Straße 22 auf einem 220 m langen und 70 m breiten Grundstück. Da die Frankfurter Chaussee durch Lichtenberg in die Allee einbezogen wurde, änderte sich die Grundstücksnummerierung auf 313/314.
  6. Lichtspieltheater. In: Berliner Adreßbuch, 1943, II., S. 431. „In der UFA-Anzeige des Gewerbeteils 1943 wird der Germania-Palast für Frankfurter Allee 10/11 genannt.“. Allerdings sind im Straßenteil (1943/4687/ IV.Teil Seite 224) nur zwei Mehrparteienhäuser privater Eigentümer aufgeführt. Dagegen ist Frankfurter Allee 314 (1943/4691/ IV. Teil, Seite 228) noch als Germania-Palast Lichtenberg von Willy Hein eingetragen. Eigentümer die Grundstücks Gesellschaft G.m.b.H. Charlottenburg Fasanenstraße 11.
  7. Durch das Einbeziehen der Frankfurter Chaussee in die Allee wurde um 1920 die Frankfurter Allee 1 als Nummer 269 neu nummeriert, - das gesamte Grundstück bis Pettenkoferstraße war beräumt – das Grundstück erhielt ab 1951 (die Große Frankfurter Straße war neu gelegt und einbezogen) die Adresse Stalinallee 397. Mit der Rückbenennung in Frankfurter Allee wurde die Adresse 1963 (nun wechselseitig nummeriert) Frankfurter Allee 111.
  8. Der ehemalige Kopfbahnhof der Ostbahn nach Königsberg lag im Nordosten des später Ostbahnhof genannten Durchgangsbahnhofs und vor dem Güter-Ostbahnhof.
  9. Die Kreuzung liegt nach Straubeplan zwischen den Kartenteilen I B und I C. An der Ostecke liegt das Grundstück Frankfurter Allee 65/ Liebigstraße 1. Diese Lage nahe dem Frankfurter Tor entspricht nach der Neugestaltung der 1950er Jahre aktuell der Grünanlage vor dem Haus Frankfurter Allee 3, nahe der Kreuzung Petersburger Straße.
  10. In der Palisadenstraße 26 befand sich 1956 noch die Kamerawerkstatt von Georg Friede. Friede, Georg. In: Fernsprechbuch für Gross-Berlin (DDR), 1955, S. 47. E. H. Friede betrieb 1941 ein ähnliches Geschäft. Filmbottiche. In: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin – Branchen-Fernsprechbuch, 1941, S. 223. Schließlich war bereits 1915 im Adressbuch (Palisadenstraße 26. In: Berliner Adreßbuch, 1915, III., S. 649. „H. Friede, Fabrik für photogr. Apparate“.) gleiches Gewerbe notiert.
  11. Friedrich-Wolf-Studio, Klub der Werktätigen mit kleinem Theater und Konzertsaal, Klubräume, Volkskunstgruppen, Theater, Kabarett, Tanzorchester. Ständig Neuaufnahmen talentierter Laien. Veranstaltungen durch unsere Gruppen auch außer Haus für Betriebe und Organisationen. Probebühne und Klub: 1035 Bln, Bänschstr. 73, (Tel.) 58 60 52. 1970 sind im Haus die „Die Konkritiker“ (Kabarett des Friedrich-Wolf-Studios) und 1981 das „Kulturzentrum Berlin-Friedrichshain, Studio Bänschstraße“ ansässig.

Zusatzangaben

  1. Das abgebildete Kinematographen Theater von Karl Knübbel befindet sich tatsächlich in der Neanderstraße 11, seit der Neubebauung 1960 Heinrich-Heine-Straße 10, in Mitte
  2. Am Westrand der Gemarkung Friedrichsberg (zu Lichtenberg) gehörte um 1910 die Südseite (ausgenommen das Straßenland) zu Lichtenberg, 151–199 gehört zu Friedrichsberg (nach Straubeplan II C von 1910: unbebaut). Die Grundstücke Frankfurter Allee 152–155 sind 1900 (#2194), 1901 (#2279), 1902 (#2377), 1903 (#2554) noch als Baustelle von Rentier C. Loeper aus Lichtenberg notiert, das westlichere Grundstück 151 am Ortsrand gehörte dem Gärtner A. Clotofski und die Grundstücke 156, 157 zur Kreutzigerstraße waren unbebaut. Die Niederbarnimstraße war noch nicht geplant, 1906 als Straße 14 angelegt. Angaben im Adressbuch 1905 (2944): 151 – Baustelle Süddeutsche Immobilienbank * 152, 153 – Baustelle von Loeper * 154 – Neubau von Cohn, *Straße 14*, 155 – Neubau Cohn, 156 und 157 – Mietshäuser, *Kreutzigerstraße*. 1906 (3142) besteht 152, 153 der Neubau von Architekt Hoppe, Frankfurter Allee154.Niederbarnimstraße 1 das Mietshaus von Cohn. Als 1915 die Frankfurter Chaussee un die Frankfurter Allee einbezogen wurde, wechselten die Haus-/ Grundstücksnummern: aus 151, 152 wurde 48 und aus 153 wurde 49. Die Nummerierung wechselte 1951 abermals. Nach Beräumung der Kriegsschäden und dem Vorschlag eines „Kollektivplans“ für die Berliner Mitte von Hans Scharoun wurde in der Stalinallee (Block G) gebaut. Die neue Magistrale verlief vom Alexanderplatz nach Osten, so wurde die Große Frankfurter Straße einbezogen und das auf Nr. 49 entstandene Neubau-Wohnhaus im Block erhielt die Adresse Stalinallee 296. Die Stalinallee wurde 1961 wieder aufgeteilt, so entspricht der vormalige Kinostandort (152/49) der Lage der Adresse Frankfurter Allee 26. Außerdem entspricht Frankfurter Allee 48/alt nun dem Haus 24.

Die Berliner Adressbücher s​ind nach d​em Ausgabejahr bezeichnet, s​o geben s​ie abhängig v​om Redaktionsschluss d​ie Situation d​es Vorjahres wieder. Zudem s​ind jahrgangsweise i​m Straßenteil n​ur Bewohner u​nd nicht i​mmer Firmen u​nd Unternehmungen genannt.

Sonstige Kinos

Zu einigen kurzzeitig betriebenen Kinematographentheatern u​nd Kintöppen lassen s​ich kaum n​och Fakten zusammentragen. Solche Spielstätten u​nd Standorte s​ind in d​er folgenden Aufstellung aufgenommen. Aus d​en Angaben d​er Adressbücher lässt s​ich nicht i​n allen Fällen sicher entscheiden, o​b unter d​er Adresse e​in Kinostandort vorlag. Einige Adressen w​aren (wohl) lediglich Wohnsitz v​on Kinobesitzern, o​hne dass e​in Kinematograph betrieben wurde.[183][184] Teilweise w​aren Gastwirtschaften d​ie Wirtschaftsbetriebe i​n denen (nebenberuflich) e​in Kinematograph, beispielsweise z​ur Umsatzverbesserung, aufgestellt war.

  • 1906: Romintener Straße 24/25 (seit 1936 Grünberger Straße[185] 50/52 Lage): „Kinematographen-Theater“ von J. Prylewski & Co.[186] Das Haus 24/25 war 1905 der Neubau von Ingenieur Sackhof, 1906 ist das Mietshaus bezogen unter anderem mit Fabrikanten und Händlern, so auch das Kinematographentheater im Parterre. Seine Wohnung hatte Joseph Prylewski in N 28 Schönholzer Straße 22. 1907 lebte Gastwirt Dembrowski im Haus; Prylewski war im Adressbuch nicht mehr als Einwohner aufgenommen.
  • 1906–1912: Grüner Weg 28 (O 27, seit 1947: Singerstraße (neu bebaut) vor 26 Lage): Bioskop-Theater[187]. Bis 1904 wohnte Paul Kobus im Mietshaus und betrieb die Gastwirtschaft im Erdgeschoss. In diese Räume im Parterre zog 1906 das Bioscop-Theater von „Blaeske & Pannier“ ein.[188] Ludwig Bläske aus NO 18, Landsberger Straße 105 pt. war der Kinematographischer Theaterbesitzer und mit dem Kaufmann Walter Pannier aus der Friedrich-Karl-Straße 29 war ihr Geschäftssitz in N 31 Brunnenstraße 53 pt, ihr Kinotheater im Grünen Weg. 1908 führte Pannier das Kino weiter, er wohnte O 112, Friedrich-Karl-Straße 29. Das Bioskop-Theater wurde von Pannier 1912 aufgegeben, es ist im zugehörigen Adressbuch nicht mehr unter Grüner Weg genannt. Dafür wurde Pannier Händler mit einer Fleischwarenhandlung in der Friedrich-Karl-Straße 29 I.[189] Eigentümerin jenes Hauses ist A. Pannier, Walter Pannier wurde Expedient für diese Fleischwarenhandlung. Im Grünen Weg 28 gab es kein Kino mehr, wohl aber Restaurants. 1933 wurde der Grüne zum Braunen Weg, bei den Luftangriffen wurde der Kinostandort zerstört. 1945 wurde inoffiziell der Straßenname Roter Weg vergeben und 1947 in Singerstraße[190] benannt und die Südseite in den 1970er Jahren neu bebaut.
  • 1907–1908: Revaler Straße 3: Die Mietshäuser 1–5 (fortlaufend) westlich der Warschauer Straße wurden 1906 erbaut.[191] Für das Jahr 1907 wurde das Kinematographentheater von Arthur Starker im Parterre von Mietshaus 3 (32 Mieter) angegeben[192] und ebenfalls für das Parterre im Haus der Gastwirt Bernhard Putzke notiert.[193] 1908 wohnten drei Kellner im Mietshaus. Starker war in die Warschauer Straße 63 verzogen, er wohnte im III. Stock und sein Kinematographentheater befand sich dort im Parterre. Gastwirt Putzker ist für 1908 nicht mehr unter den Berliner Einwohnern notiert. Im Krieg wurden die Häuser Ecke Gubener zerstört und nachher die Ruinen beräumt. Der Kino-Standort wäre aktuell mittig im Supermarkt-Flachbau Ecke Warschauer/ Gubener Straße[194]
  • 1908–1913: Frankfurter Allee 153 (Lage[195]): „Photo-Elektrisches Theater“. Arthur Templiner[137] war ab 1908 Kinematographenbesitzer im Parterre des Hauses 153. Die Spielzeiten wurden mit „abends 7–11“ angegeben.[196] Seine Wohnung hatte Arthur in O 34 Petersburger Straße 57a, wo auch Karl Templiner wohnte. Karl betrieb dort schon 1907 im Erdgeschoss seine Petersburger Lichtspiele. Arthur Templiner war Schriftsetzer in Rixdorf und zog 1906 nach O 34 Kochhannstraße 38. Das Kino in der Frankfurter Allee 153 betrieb er von 1908 bis 1911. 1912 fand unter den Templiners ein Austausch statt als Karl Templiner Pensionär (S 36 Reichenberger Straße) wurde. Arthur Templiner übernahm die Petersburger Lichtspiele und Paul Templiner wurde mit der Firma „Paul Templiner & Max Hoffer“ der Kinematographenbesitzer in der Frankfurter Allee 153. Die Vorstellungen erfolgten „abends 6–11, Sonntag 3–11“.[197] Max Hoffer besaß bereits als Teilhaber weitere Kinos, so das „Elektra“ in der Warschauer Straße 26. 1914 endete im Haus 153 der Kinobetrieb, dafür hatte die Berliner Haemoglobin Institut GmbH ihren Sitz. Templiner besaß nun ein Kino in der Thaerstraße 54. Ab 1912 hatte im westlichen Nachbarhaus 151/152 die „Viktoria-Lichtspiele GmbH“ ihren Sitz. Anzumerken bleibt auch Schachtmeister Plath, der seit 1910 im Haus 153 wohnte und später im angrenzenden Eckhaus 154 (später Nummer 50) zur Niederbarnimstraße sein Kino führte (siehe dazu Plath-Lichtspiele). Das Grundstück 153 wurde 1915 wegen des Einbeziehens der Frankfurter Chaussee (in Lichtenberg) zu Haus 49.
  • 1908–1914: Frankfurter Allee 85[198] (Lage ): Photoskop-, dann „Rensie-Theater“[199] Hier hatte der Theaterdirektor Gustav Behrens im Erdgeschoss schon vor 1905 seinen Theatersaal, ab 1906 wohnte im III. Stock der Kaufmann Julius Behrens. 1907 verzog der Theaterdirektor nach W 30 Goltzstraße 9, und der Kinematographenfabrikant Alfred Duskes zog in diese Räume.[200] Nachdem Duskes[201] in die Kronenstraße verzogen war, richteten sich 1908 der Weinküfer Gustav Lachmann aus S 14 (Sebastianstraße 66) und der Gastwirt Gustav Gardeike aus W8 (Krausenstraße 14) als „Gardeike & Lachmann“ ihr Kinematographentheater ein. 1910 eröffneten „Pelzer und Spieß“ das „Photoskop-Theater“.[202] Frau Johanna Wolff trat 1911 statt Pelzer in die Firma „Wolff & Spieß“ die das Photoscop Theater betrieb,[203] Hellmuth Spieß wohnte O 112 Niederbarnimstraße 9 und Johanna Wolff in O 34 Boxhagener Straße 13. 1912 folgte Adolf Eisner (S 61 Gneisenaustraße 41, Inhaber der „Adolf Eisner Gasglühlichtwerke“) im Besitz des Kinos – nun mit dem Namen „Rensie-Theater“.[204] Das Lichtspielhaus wechselte den Besitzer 1913 zu „Manthey & Vollrath“.[205] Im Mehrparteien-Mietshaus war seit 1910 auch das Bureau des 65. Polizeireviers. Im Berliner Adressbuch 1915 ist eine Kinoeinrichtung im Haus nicht mehr genannt und Manthey und Vollrath lebten nicht mehr in Berlin oder sind nicht eindeutig zuzuordnen. Im Laufe des Krieges sank die Anzahl der Mieter, ab 1918 wurden Räume als Auslieferungs-Filialen von drei Mosse-Zeitungen belegt. Die Adresse des Kinostandortes von 1910 hatte sich 1917geändert → Nummer 346, als die Frankfurter Chaussee einbezogen wurde. Durch Kriegseinwirkungen 1943–1945 wurden hier die umgebenden Gebäude total zerstört und beim Aufbau der Stalinallee ab 1950 die Fluchtlinien geändert, gegenüber den neuen zurückgesetzten Bauten kam das alte Grundstück vor Nummer 219. Der ehemalige Kinostandort liegt seit der Rückbenennung vor dem Haus Frankfurter Allee 121.
  • 1908–1914: Warschauer Straße 63 (Lage): Arthur Starker war im Laufe des Jahres 1908 mit seinem Kinematographentheater 250 Meter aus dem Neubau Revaler Straße 3 Richtung Kopernikusstraße hierher[206] verzogen, er wohnte im III. Stock und sein Kinematographentheater befand sich im Parterre. 1909 übernahm das Kino ein Herr Nerlich,[207] während Starker nach Karlshorst zur Zigarrenhandlung Johann Starker ging und dort als Elektrotechniker tätig wurde. Andererseits war Franz Gromadecki 1909 mit einer Zigarrenhandlung in der Niederbarnimstraße 2[208] eingetragen, 1910 besaß er das Kinematographentheater und wohnte (wohl) als Elektromonteur in der Revaler Straße 12.[209] Er führte bis 1914[210] das Kino und wohnte ab 1912 in Boxhagen-Rummelsburg (Simplonstraße 29a I. Stock). Auf das Jahr 1914 wurden nach dem Tapetenhändler E. Dannappel die Dannappelschen Erben Hausbesitzer und das Kinematographentheater war im Adressbuch 1915 nicht mehr eingetragen, zudem wurde Gromadecki nicht unter den Einwohnern Berlins genannt.
  • 1910–1911: Grünberger Straße 13[211] (zwischen Simon-Dach- und Gabriel-Max-Straße Lage): „Kinematograph“ in der Gastwirtschaft: Unter dem Stichwort „Kinematographen in Boxhagen-Rummelsburg“ wird für 1911 die Witwe Krüger (ohne Angabe des Vornamens)[212] aufgeführt. Im Vorjahr[213] war im Haus noch die Fensterreinigung von Paul Krüger im II. Stock und der Kinematographenbesitzer Ferdinand Holländer[214] im Erdgeschoss eingetragen. 1912 kam Boxhagen zu Lichtenberg. Die Witwe Krüger wohnt nicht mehr im Haus 13, die Gastwirtschaft von Rosenblatt bestand weiter. Ungeklärt bleibt was mit dem Kinematographen aus der Grünbergstraße geschah, eine Übernahme durch Robert Winkler (Biophon-Theater) wäre möglich.[215]
  • 1910–1923: Rigaer Straße 3 (Lage): Balten-Lichtspiele (200 Plätze). Für 1910 wurde Emil Kowalski mit einem Kinematographentheater im Parterre des Hinterhauses notiert.[216] 1911 nahm er seine Wohnung in der Rigaer Straße 5. Nach 1912 ist Kowalski weder als Mieter noch überhaupt als Einwohner im Adressbuch aufgenommen, Belege in den Kriegsjahren für den Kinobetrieb fehlen zunächst. 1917 wurde in der Rigaer Straße 3 III. Stock der Kinopächter Eduard Dreibrodt angegeben,[217] zuvor war er Kellner in O 112 Schreinerstraße 6 und 1919 ist er im Adressbuch als Handelsmann notiert. Das Kino gehörte ihm weiterhin, letztmals im Adressbuch 1923 wurde Dreibrodt mit der Wohnung in O 112 Mirbachstraße 1 und als Kinobesitzer aufgenommen.[218] Im Laufe des Jahres 1923 verstarb Eduard Dreibrodt, in der Wohnung wurde im Weiteren die Witwe Martha Dreibrodt angegeben. Das Kino besaß ab 1922 der Kinobesitzer Otto Müller.[219] Im Inflationsjahr 1923 war der Kaufmann Rudolf Riech noch der langjährige Hauseigentümer der Rigaer Straße 3 danach die Brunsvigia Grundstücks Erwerbs Gesellschaft. Riech blieb Mieter, ab 1923 wurde der Betrieb von Lichtspielen unter dieser Adresse eingestellt. Unweit vom Balten-Platz (seit 1947 Bersarinplatz) überstand das Wohnhaus Rigaer Straße 3 mit Hinterhaus und Quergebäude den Zweiten Weltkrieg und existiert noch als Altbau.
  • 1910–1917: Große Frankfurter Straße 101 (Eckhaus zur Krautstraße 1): Das „Hüttenkino“ befand sich in den Gasträumen im Parterre der Großen Frankfurter Straße. Das Eckhaus gehörte den Bruchmüllers[220]. Die Zeitangabe der Recherche von Allekinos.com ist ca. 1912 bis 1917. Von 1909[221] auf 1910[222] erfolgte ein Besitzerwechsel der „Frankfurter Hütte“. Ab 1913 befand sich in den Räumen das Concert-Café Sorrent.[223] Die Concert-Café Sorrent Sirau & Lange GmbH mit Geschäftsführer Gustav Sierau hatte bis 1918 den Sitz am Straußberger Platz 101.[224] In den Kriegsjahren waren die Gastwirtinnen Elli Lange mit dem Café Orient und A. David eingetragen, 1917 bis 1919 hatte auch der „Verband der Kaffeehausbesitzer Deutschlands“ seinen Sitz hier, ab 1917 befanden sich im Haus drei Filialen von Zeitungen Rudolf Mosses. Mit der Bebauung der Stalinallee geriet die Lage des Grundstücks 30 Meter nördlich vor dem Haus Strausberger Platz 10 Lage). Die Lage ergibt sich im Vergleich der Karte IIA des Straubeplans mit der Ausgabe 1940 und 1993 der K4-Karte 4231 auf Histomapberlin.de (X=26700, Y=21260), südliche Fahrbahn östlich vom (neuen) Strausberger Platz.
  • 1911–1912: Frankfurter Allee 32 (1910 auf der Friedrichshainer Seite – Berlin O 34 – der Frankfurter Allee heißt nach mehreren Adressänderungen seit 1961: Frankfurter Allee 55 Lage[225]): „Frankfurter Lichtspiele“. Das Grundstück mit mehreren Quergebäuden liegt in Breite der Straßenfront 150 Meter nach hinten zur Rigaer Straße 39. 1911 war der Besitzer des Kinematographen Albert Henneberg. 1912 hatten im Erdgeschoss des Hauses Wilhelm Düring seine Gastwirtschaft und Clara Düring das Kino.[226] Die Gastwirtschaft im Haus ging ab 1913 an Josef Kasubke. Die (nun) Gastwirtin Klara Düring, geb. Mummert, ging in die Scharnweberstraße 35 (O 112), wo im Weiteren wiederum „Frankfurter Lichtspiele“ bestanden.[227]
  • 1912–1913: Große Frankfurter Straße 33[228] (Ecke Fürstenwalder Straße 11b, seit 1961 Karl-Marx-Allee vor Haus 59 Lage). Im Haus der Hollerbachschen Erben befand sich im Erdgeschoss die Schankwirtschaft[4] von Hermann Dindas[229], seine Wohnung im I. Stock. In den Räumen der Wirtschaft wurde (wohl) der Kinematograph aufgestellt und Filme abgespielt. Dindas besaß seine Wirtschaft noch Mitte der 1920er Jahre. In der Fürstenwalder Straße 11b befand sich ebenfalls eine Schankwirtschaft, deren Besitzer öfters wechselte. Für das Kinematographentheater in der Großen Frankfurter Straße 33 wird nach der Recherche aus allekinos.com ca. 1912 bis ca. 1913 genannt.
  • 1912–1917: Boxhagener Chaussee 3[230][231] (Lage): Boxhagener Lichtspiele. Sie waren mit 200 Plätzen angegeben, das Lichtbildtheater ist 1912 für Albert Ronneberger eingetragen, der den Wohnsitz im Parterre hatte,[232] aber im Vorjahr und im Folgejahr unter den Einwohnern fehlte. 1913 wurde B. Du(r)czyski der Kinobesitzer, der es auch noch im Folgejahr war, aber im Einwohnerteil des Adressbuchs fehlte. Im Jahr 1915 kam das Kino im Erdgeschoss an Otto Koski,[233] vorher Oberkellner war und die Wohnung im Hinterhaus O 112 Knorrpromenade 11 hatte. Er blieb es noch 1916, im Laufe des Jahres 1917 endete der Kinobetrieb und Koski hatte (wohl) Berlin verlassen. Unter den kinematographischen Vorstellungen wurde die Boxhagener Chaussee 3 nicht mehr genannt, 1919 erhielt das Grundstück westlich der Friedrich-Karl-Straße die Adresse Boxhagener Straße 95,[234] gleichzeitig wechselte das Hauseigentum von Kaufmann Nelte an Clara Schulz. Nach Bombenschäden 1943 wurde der Wohnblock Boxhagener 97 bis Colbestraße 32 in den 1960er Jahren auf beräumtem Ruinengrundstück erbaut.[235] Eine Betrachtung am bestehenden Gebäude gibt keinen Hinweis mehr auf ein Kino, dessen Lage für das fünfgeschossige Wohnhaus Boxhagener Straße 94(/95) galt.
  • 1914–1915: Scharnweberstraße 35 (Lage): „Frankfurter Lichtspiele“.[236] Der Kinematograph am Standort Frankfurter Allee 32 war nach der Schließung 250 m entfernt in der Scharnweberstraße 35 weitergeführt worden.[4] Hauseigentümer waren Kaufmann A. Mugdan (Darmstädter Straße 1) und Frau O. Mugdan (Spichernstraße 3). Im Haus hatte die Gastwirtin Clara Düring, geb. Mummert, ihre Wirtschaft im Erdgeschoss, sie wohnte im Hinterhaus III. Stock.[237] Der Umzug war auf Gebiet der Stadt Lichtenberg erfolgt. Nach Recherche auf allekinos.com[238] bestanden die Frankfurter Lichtspiele 1915. Die Gastwirtschaft Düring bestand noch bis 1918 und mit den Mugdanschen Erben als Hauseigentümer kam ein neuer Gastwirt.
  • Einige Adressen waren lediglich Wohnsitz von Kinobesitzern, ohne dass auf dem Grundstück ein Kinematograph betrieben wurde.
    • Krossener Straße 18 I. Stock.[239] Hier wohnte ab 1916 der Lehrer a. D. Wilhelm Siegfried, der ab 1918 als Kinobesitzer das Kinematographentheater in O112 Sonntagstraße 23/24 besaß.
  • Kopernikusstraße 23 (Lage): Das Wohnhaus gehörte bis 1938 zu Lichtenberg, bei den Luftangriffen blieb es einschließlich Hinterhaus ohne Schaden und dadurch als Altbau erhalten. Im Hause wurde eine Gastwirtschaft betrieben und 1919 war die Möbelfabrik „Linde“ E.G.m.b.H. Hauseigentümer und W. Reckling der Gastwirt. Ab 1919 wohnte der Kinobesitzer Franz Schüßler im II. Stock,[240] der damals noch als Maschinenarbeiter unter den Mietern des Hauses eingetragen war. Schüßler eröffnete die Petersburger Lichtspiele 1919 wieder und besaß zeitweise die Amor-Lichtspiele.
    • Kopernikusstraße 28: Hier wohnte ab 1911 der Kinobesitzer Max Hoffer, er war Inhaber der Firma Hoffer & Rahn und Teilhaber von Templin & Hoffer. Zeitweise war er Inhaber des Kinematographentheaters „Elektra“ in der Warschauer Straße 26.

Das Kino Wiki i​st aktuell a​uf filmtheater.square7.ch gehostet. Die Daten wurden zusammengetragen a​us den Spezialadressbüchern Reichskino Adressbuch (Verlag Lichtbühne) u​nd Kinoadressbuch (Verlag Max Mattisson) s​owie der Kinoliste (1907–1910) d​er Ersten Fachzeitschrift für d​ie gesamte Lichtbild-Kunst, Der Kinematograph. Das Projekt d​er Berliner Kinos g​eht auf d​iese Daten zurück u​nd ergänzt regionale Bezüge.

Einzelnachweise

  1. Kino-Wiki Hauptseite abgerufen am 18. Januar 2020. Kinowiki befasst sich mit der Geschichte der Lichtspieltheater in Deutschland und unternimmt den Versuch, alle Informationen zu Filmtheatern und Lichtspielhäusern in Deutschland zu sammeln. Sortiert ist nach Bundesländern und Städten. Alle sind aufgerufen, die Daten zu ergänzen oder Fehler zu korrigieren.
  2. Die Gliederung nach Ortsteilen und Bezirken ist an der Bezirksreform von 2001 orientiert.
  3. Stefan Strauss: Film? Läuft. Veröffentlichung in der Berliner Zeitung, 27. März 2017, S. 13.
  4. „Auch in anderen Stadtteilen entstehen neue derartige Institute, sodass nächstens diejenigen Straßen zu den prähistorischen Merkwürdigkeiten zählen dürften, die noch keinen ‚Kientopp‘ besitzen. […] Besonders bei der Einrichtung von Restaurationslokalitäten wird die Lage und Ausgestaltung der Räume, sowie die Berücksichtigung der baupolizeilichen Vorschriften von vornherein so betrieben, dass, wenn eine Schankwirtschaft nicht den genügenden Ertrag bringt, jederzeit auch die Anlage eines Volkskinematographentheaters möglich ist.“ Aus: Das Kino-Gründungsfieber. In: Berliner Börsen-Courier. 17. Juli 1912, Nr. 330
  5. „Nach einer amtlichen Statistik [vom Mai 1905] gibt es in Berlin 16 ortsfeste Kinos. Sie zeigen gemischte Programme mit Kurzfilmen, die vorwiegend in Deutschland und Frankreich produziert werden.“ (Filmportal.de 1905–1914)
  6. „[…] sodass nächstens diejenigen Straßen zu den prähistorischen Merkwürdigkeiten zählen dürften, die noch keinen ‚Kientopp‘ besitzen. Auch die Hausbesitzer rechnen mit dem Kino bereits als einer allgemeinen und dauernden Erscheinung. Besonders bei der Einrichtung von Restaurationslokalitäten wird die Lage und Ausgestaltung der Räume, sowie die Berücksichtigung der baupolizeilichen Vorschriften von vornherein so betrieben, dass, wenn eine Schankwirtschaft nicht den genügenden Ertrag bringt, jederzeit auch die Anlage eines Volkskinematographentheaters möglich ist.“
  7. „In den allerobskursten Strassen vermieten verzweifelte Hausbesitzer leerstehende Kneipen und Zigarrenläden an Kino-Unternehmer, und der Herr Hausdiener wusste nun, wohin er nobler Weise sein Fräulein Braut zu führen hätte. Für zwanzig Pfennig eine Stunde Vergnügen, […]“ In: Schaubühne 1910, Bd. VI.2, Nr. 38, S. 963–964.
  8. „Der schlechte Geschäftsgang macht sich zuerst in den kleinen und kleinsten Kinotheatern bemerkbar. […] Die Pleiten sind auch fast nur in den Bezirken der nördlichen und östlichen Peripherie Berlins vorgekommen, wogegen die Kinos im Westen noch durchweg gut besucht sind, […]“ (Über die Kinopleiten. In: Berliner Börsen-Courier. 31. Juli 1912, Nr. 355).
  9. Vorherige Ereignisse waren der Brand auf der Berliner Gewerbeausstellung 1896 im Edison-Pavillon und der Pariser Bazarbrand von 1897.
  10. Panik beim Brand eines Kinematographentheaters. In: Berliner Börsen-Courier. 27. Dezember 1911, Nr. 604
  11. Berliner Börsen-Courier. 2. Juli 1912, Nr. 304: Bericht zum Prozess gegen den Vorführer und zu den Ermittlungsergebnissen.
  12. Verbot des Besuches von Kinotheatern durch Kinder. In: Der Tag. 18. Dezember 1912, Nr. 643
  13. Brand im Kino-Theater. In: Germania. 28. Dezember 1911
  14. Berliner Börsen-Courier. 29. Dezember 1911, Nr. 608
  15. „Die Steuern auf Kinovorstellungen, […] wurde angenommen,…“ in Berliner Börsen-Courier, 7. März 1913, Nr. 111+112.
  16. Die Kinematographen-Steuer. In: Germania. 19. Oktober 1912 und Franz Hoeniger: Die neue Kinematographensteuer. In: Der Tag. 27. Oktober 1912, Nr. 549.
  17. Homepage www.uci-kinowelt.de (Memento vom 21. September 2018 im Internet Archive) mit dieser Information: „Liebe Gäste, leider stellt das Kino den Betrieb ein. Wir bedanken uns für Ihre Treue und würden uns freuen, wenn Sie Ihre Besuche in einem anderen Berliner UCI fortsetzen. Ihr UCI Kino Friedrichshain“; abgerufen am 21. September 2018.
  18. Lichtspieltheater. In: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin – Branchen-Fernsprechbuch, 1941, S. 448.
  19. Alt-Boxhagen. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 7. „Boxhagen-Rummelsburg: Alt-Boxhagen 53: Das Grundstück von Kaufmann H. König hat 32 Bewohner/ Nutzer und darunter Christian Gebauer, Kinematographenbesitzer“ (Im Einwohnerteil (I. Teil, S. 780): Gebauer Christian, Kinematograph. Theaterbes., Boxhag.-Rummelsbg., Alt-Boxhagen 53, pt., II.).
  20. Boxhagener Straße (Berlin). In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 95. „Schacher, A., Kinobesitzer und weitere 30 Bewohner/ Nutzer.“ (Alt-Boxhagen 53 wurde zur Boxhagener Straße 59 und 1920 „s. Berlin“, hier ist Gebauer nicht mehr Bewohner, ebenso nicht in der Berliner Einwohnerliste zu finden.).
  21. Branchentelefonbuch Ost 1966: 15849327_1966_108.pdf
  22. Aboli 1955 (unbekannter Fotograf)
  23. Die tausend Freuden der Metropole. ISBN 3-8394-1411-3.
  24. www.allekinos.com: Alhambra auf www.allekinos.com.
  25. Plan von Berlin, Blatt 4231. Kellers Festsäle auf Straubeplan II B. Soldnerkoordinaten: 27223/21035.
  26. Kellers Festsäle vor der Umwandlung zum Kino
  27. Mietshaus Knorrpromenade 1/ Wühlischstraße 15/16
  28. Branchensprechbuch Berlin-Ost 1956 (15849323_1956_288.pdf)
  29. Sonntagstraße 23–28. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V., S. 17. „*Holteistraße* 23–28: Baustellen, 29: Mietshaus“ (1912/5561: 23/24 *siehe auch Holteistraße 6: Eigentümer Bankbeamter E. v. Mandel, Bewohner: u. a. Kaufmann L. Blank).
  30. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1914, IV, S. 233. „Klingenberg, H., O 112 Holteistr. 6“ (1910 wohnte der Kinobesitzer Klingenberg noch NW 87, Beusselstraße 41).
  31. Plan von Berlin. Blatt 4223, Jahre 1940 und 1952 an den Soldnerkoordinaten X=29090, Y=19965
  32. 55 Jahre Theater im Kino
  33. „Wir verstehen uns als ein Verein mit dem Schwerpunkt Theater, […] wo das TIK vor über 50 Jahren in einem ehemaligen ‚Flohkino‘ gegründet wurde, daher der Name ‚Theater im Kino‘.“ (das TIK heute)
  34. Wie die Berliner Wohnzimmerkinos zu Hipster-Treffs und Kommunikationsräumen wurden. In: Berliner Zeitung. 13. August 2016
  35. Kinokompendium.de: bware!ladenkino
  36. www.allekinos.com: Ladenkino
  37. Ladenkino im Dezember 2013
  38. b-ware! Ladenkino, Mai 2016
  39. Das alte b-ware! Ladenkino in der Corinthstraße im April 2010
  40. Plan von Berlin. Blatt 4231 (Straubeplan I A) in den Soldnerkoordinaten X=26760, Y=21667
  41. Ralf Schmiedecke: Archivbilder Berlin-Friedrichshain. Sutton Verlag, Erfurt 2006, S. 37, ISBN 978-3-86680-038-0.
  42. aus: Berliner Bezirkslexikon
  43. Die tausend Freuden der Metropole. ISBN 3-8394-1411-3.
  44. lt. Berliner Denkmaldatenbank 1928 Im Jahr 1928 erfolgte im Erdgeschoß der Einbau des Lichtspieltheaters Elektra
  45. Kinematographen-Theater. In: Berliner Adreßbuch, 1909, IV., S. 204.
  46. aus: Friedrichshain-Magazin
  47. Artikel und Foto in Spiegel.de
  48. Hoffer & Rahn. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 1175. und Kopernikusstraße 28. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 445.
  49. Hoffer. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 1198.
  50. Mietshaus Warschauer Straße 26 von 1899/1900; in der Denkmaldatenbank wird der Einbau des Kinos im Erdgeschoss auf 1928 gelegt.
  51. Angabe im Buch ISBN 3-938714-05-0.
  52. Große Frankfurter Straße 28. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 243. „Eigentümer: Schultz’sche Erben, unter den 14 Mietern und Nutzern: Sphinx-Lichtspiele“ (Im Gewerbeteil unter kinematographische Vorstellungen 1920_4675 IV. Teil S. 238 und 1921_4985 IV. Teil S. 254. Gleichfalls 1922 VI. Teil S. 262: Sphinx-Lichtspiele. 1923 ist Bartel-Förster Kinobesitzer notiert.).
  53. Große Frankfurter Straße 99. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 244. „Eigentümer: Kaufmann H. Gerandt (Elberfelder straße 21), acht Mieter und G. Förster Lichtspiele“ (Im Einwohnerteil ist Gustav Förster für die Pariser Lichtspiele in der Großen Frankfurter Straße 99 eingetragen. Unter den kinematographischen Vorstellungen im Gewerbeteil ist ebenfalls G. Förster notiert.).
  54. Freiluftkino-Berlin.de: kinoinfo.php
  55. kinokompendium.de: freiluftkino_berlin_friedrichshain
  56. Bildergalerie auf der Internetseite von freiluftkino-berlin.de
  57. freiluftkino-insel.de (Memento vom 18. August 2016 im Internet Archive)
  58. kinokompendium.de: Bilder von 2013
  59. Frankfurter Allee 313. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III, S. 239. „Eigentümer: Germania-Brauerei Akt. Ges., Verwalter Polizeiwachtmeister W. Weidner, 13 Nutzer und Bewohner / Nr. 314: Garten geh. zu 313“.
  60. Luise-Berlin.de: zum Germania-Palast
  61. Online in der Google-Buchsuche
  62. Frankfurter Allee. In: Berliner Adreßbuch, 1927, IV., S. 287. „Nr. 314: Eigentümer: Berliner Film- und Bühnenschau G.m.b.H. in der Friedrichstraße 221, Verwalter Hausmeister W. Handke, Nutzer: Germania-Palast Kichtspiel AG. / Nr. 313: Eigentümer des Gewerbe- und Wohngrundstücks ist Kaufmann F. Kohl aus Brandenburg.“.
  63. Der Kinematograph Nr. 999 11. April 1926
  64. Jüdische Gewerbebetriebe in Berlin 1930–1945
  65. Frankfurter Allee 313. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 269. „Restaurationsbetr. Frankfurter Hof G.m.b.H.; Sertorius, G., Gastw.; R. Sönecke Restaurant und weitere Gewerbeunternehmen“.
  66. In den 1940er Jahren gab es einen weiteren Germania-Palast in Charlottenburg Wilmersdorfer Straße 53/54, die Germania-Lichtspiele in Schmargendorf, Ruhlaer Straße 1/2 und den nun als „Belle-Alliance-Lichtspiele“ geführten Germaniapalast in Kreuzberg, Mehringdamm 60
  67. Plan von Berlin. Blatt 4224 mit den Soldnerkoordinaten 28688/20980
  68. Christian Gebauer. In: Berliner Adreßbuch, 1908, U., S. 661.
  69. Kinematographen Theater. In: Berliner Adreßbuch, 1909, IV., S. 204. „Gebauer, Chr., Boxhagener Chaussee 17a“.
  70. Straubeplan IIC 1910 (X=28650, Y=20660): Boxhagener Straße: 17–29 gehörte zu Lichtenberg, Südseite mit 1–16 zu Boxhagen-Rummelsburg.
  71. Um 1920 war die Boxhagener Chaussee zur Boxhagener Straße einbezogen worden.
  72. Warschauer Straße: Spuren der Geschichte und Stadtentwicklung
  73. Abgewetzte Polster statt Schwingsessel In der Friedrichshainer Niederbarnimstraße kämpft eines der ältesten Kinos der Stadt um das Überleben. In: Berliner Zeitung. 14. April 1998.
  74. Das 'Intimes' bietet Erstaufführungen und Nachspieler (kaum in Originalfassung mit Untertitel). Aus Mangel an Interesse wurde die Reihe am „Wochenende zur Mitternacht“ im Jahr 2006 eingestellt.
  75. Mieter sanieren ihr Haus und das Kiezkino gleich mit – Der Kachelofen im „Intimes“ bleibt. In: Berliner Zeitung. 19. August 1999.
  76. kinokompendium.de: Die fantastische Neon-Leuchtschrift ist aufgrund der hohen Kosten jeden Abend nur kurzfristig in Betrieb, in der Regel von der Dunkelheit bis zum Beginn der Spätvorstellung.
  77. Eigendarstellung des Kinos
  78. Kinokompendium.de: intimes kino berlin
  79. Kino Intimes – Friedrichshainer Lichtspieltheater. Abgerufen am 18. April 2018.
  80. Legendäres Berliner Kino „Intimes“ schließt. In: Der Tagesspiegel, 17. April 2019.
  81. Nele Jensch: Neues Leben im Kino Intimes. In: tagesspiegel.de. 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
  82. Industriepalast
  83. Biograph-Theater Reinert. In: Berliner Adreßbuch, 1914, IV., S. 233.
  84. Warschauer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV.. „*Memeler Straße*, *Bromberger Straße*, *Warschauer Brücke*, Alter Bahnhof, 34–38: Eigentümer W. Kühne – 34/36: Bekleidungsamt u. a., 37/38: Bekleidungsamt / 39–44: Eigentümer Fiskus. 39/40 und 41–44: Bekleidungsamt der Luftwaffe“.
  85. Originaltext zum Bild 183-1989-0427-016 im Bundesarchiv: „ADN-ZB-Settnik-27.4.89-Berlin: Wahl - Zur kommunalpolitischen Bilanz der vergangenen Wahlperiode gehört im Stadtbezirk Friedrichshain das neue Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes. Es wurde im Dezember 1987 übergeben. An 19 Schaltern werden die Reisenden bedient. Etwa 1000 Gepäckschließfächer stehen bereit. Es gibt eine Reisebüroservice für Stadtrundfahrten und zur Zimmervermittlung, einen Frisiersalon sowie ein Zeitkino.“
  86. nach filmvorfuehrer.de
  87. Das Adressbuch 1915 führt im Straßenteil M. Löber nicht mehr auf, dafür ist im Eckhaus vom Verleger und Buchhändler O. E. Michel aus der Lützowstraße das Photoatelier von Th. Wenzel und die Obsthandlung O. Koletschke aufgenommen. Im Einwohnerteil 1915 ist kein geeigneter Eintrag enthalten.
  88. allekinos.com: Kinematograph in Andreasstraße
  89. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1912, IV., S. 217. „Löber, M., O 27 Andreasstr. 28“.
  90. Die Anzahl der Mieter im Haus ging bis 1920 zurück. Von 1913 auf 1914 erfolgte der Wechsel des Hauseigentümers von Rentier E. Müller aus Charlottenburg an den Buchhändler Otto J. Michel aus Charlottenburg. 1913 bestand kurzzeitig die Gastwirtschaft von Gustav Mühlberg.
  91. kino-zukunft.html
  92. Nach Berliner Zeitung. 13. August 2016
  93. Kinobeschreibung im kinokompendium.de
  94. Freiluftkino Pompeji auf kinokompendium.de
  95. Homepage des Kinos Zukunft
  96. Bilder vom Pompeji aus dem Jahr 2012
  97. Bilder vom Zukunft, Juni 2012
  98. Straubeplan II C Plan von Berlin Blatt 4223. Soldnerkoordinaten: 29765/20780
  99. Frankfurter Allee. In: Berliner Adreßbuch, 1904, III., S. 178. „*Ringbahn*“.
  100. Bettina Weniger: 100 Jahre lebende Bilder in Berlin (Memento vom 19. August 2007 im Internet Archive)
  101. beispielsweise das Kinotheater Das lebende Bild
  102. Gebäudeschäden 1945. Verlag B.Aust, i. A. des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Nord=52.509163 Ost=13.439303
  103. Königsberger Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  104. Zwischen den Wohnhausblöcken westlich 131 und der 133 vormals westlich der Thaerstraße wurde das Kino als Nummer 131a eingefügt.
  105. kinokompendium.de: Erfahrungsberichte vom Kosmos und vorher-nachher-Bilder
  106. Kino Kosmos (Kino 1000)
  107. Kulturhaus der Bauarbeiter eingeweiht. In: Neues Deutschland, 27. Juni 1952, S. 6
  108. Neues Kino in der Stalinallee. In: Neues Deutschland, 15. Juli 1953, S. 6
  109. Straubeplan 1910 und Plan von Berlin, Blatt 4224, Soldnerkoordinaten 28116/20965
  110. Litthauer Straße 30. In: Berliner Adreßbuch, 1909, III., S. 493.
  111. Litthauer Straße 27. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 505 (Die Umnummerierung zwischen 1908 und 1909 erfolgte durch Änderung der Katastereinträge am Südende der Straße. Die Änderung der Schreibweise ohne Doppel-T und H zu Litauer Straße erfolgte 1914 ohne Umnummerierung.).
  112. Lasdehner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 478. „Verwalt. Bez. V. Horst Wessel. gerade Nrn. 2-8 Finanzamt Friedrichshain. 1-29 und 10—31 Finanzamt Andreas. A.G. Berlin. //*Boxhagener Straße*, *Frankfurter Allee* Linke Seite: 1/3 Eigentümer: Kaufmann J. Friedländer. 29 Mieter u. a. Likörfabrikant H. Friedländer sen.“.
  113. Gebäudeschäden 1945. Verlag B.Aust i. A. des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Nord=52.516265 Ost=13.454000
  114. Eine geplante Bebauung südlich hinter den Wohnbauten der Frankfurter Allee (damals Stalinallee) wurde nicht umgesetzt. Das vormalige Grundstück des Kinos befand sich auf dem heutigen Straßenland der Hildegard-Jadamowitz-Straße am Durchgang zwischen Frankfurter Allee 128 und 132.
  115. Im Kinoadressbuch der 1920er Jahre variiert die Angabe zum Gründungsjahr zwischen 1906 und 1910
  116. Litthauer Straße 30. In: Berliner Adreßbuch, 1905, III., S. 438.
  117. kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1912, IV., S. 217. „E. Haselbach, O 34 Litthauer Str. 27 / Hasselbach, E., O 112 Boxhagener Chaussee 17.“ (Gleicher Eintrag in den folgenden Jahren. 1917: Emil Haselbach für Litauer Straße 27 sowie SO36, Wiener Straße 34. / Die Litthauer Straße ist ein Mietshaus mit 35 Parteien.).
  118. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1924, II., S. 305 (In folgenden Jahren ist Hermann Schmidt unter der Kategorie Lichtspieltheater eingetragen. vergl. 1927/4396 II. Teil S. 411. 1928–1930 ist Georg Wille eingetragen.).
  119. Der Spielbetrieb hat wahrscheinlich nicht durchgehend stattgefunden,; fehlende Einträge im Berliner und Kino-Adressbuch können aber auch auf mangelnde Angaben der Inhaber zurückzuführen sein.
  120. Lichtspieltheater. In: Berliner Adreßbuch, 1931, II, S. 346. „Schmidt & Linke, O 34 Litauer Str. 27“ (Weitere Einträge im Gewerbeteil II der Adressbücher: 1932#4234, 1933#3491, nur noch W. Schmidt: 1934#3208, 1935#3346. 1936#3629.).
  121. Gewerbeteil im Berliner Adressbuch: siehe unter 1937#3598, 1938#3679, 1939#3790, 1940#3931
  122. Lasdehner Straße1/3. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 495. „Walter Weigel und Dr. Heidrich, Kino“ (Für 1939 sind im Straßenteil W. Weigel und Rüschenschmidt, Kino notiert. Kinobesitzer Walter Weigel hatte seine Wohnung in Lichtenberg, Kynaststraße 28. Zum anderen ist Dipl. Volkswirt Dr. Paul Heidrich aus Lichtenberg, Parkaue 6 Betreiber oder Besitzer der Lichtspiele in O 112, Proskauer Straße 19 –- Börsen-Lichtspiele.).
  123. Lasdehner Straße 1/3. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 489. „Rüschenschmidt, F., Kinobes.“ (Seine Wohnung ist 1939 Schöneberg Innsbrucker Straße 65, er ist Kinobesitzer von O 34 Petersburger Str. 26. Für 1943 besitzt er mit der Wohnung in Schöneberg die Lichtspiele O 34 Lasdehner Straße 1—3.).
  124. Frankfurter Allee 65. In: Berliner Adreßbuch, 1913. „s. auch Liebigstraße 1: Eigentümer Rentier E. Seitz, unter den 21 Mietern auch Wolff, L., Kinematographenbesitzer“ (Unter Liebigstraße 1 mit dem gleichen Eigentümer sind neun Mieter notiert. Aus dem gegenüberliegenden Eckgrundstück ergibt sich kein Hinweis auf Kinos: Für Nr. 66 besteht lediglich der Hinweis: gehört zu Liebigstraße 47. Unter Liebigstraße sind 21 Mieter aufgeführt.).
  125. Liebig-Lichtspiele allekinos.com
  126. Ab Adressbuch 1911 ist Robert Müller als Kinobesitzer noch für Müllerstraße 6 und das Welttheater Das lebende Bild von Robert Müller für die Schönhauser Allee 144 eingetragen. Es liegt nahe an der Großen Frankfurter Straße 121; der Hinweis, dass dies eine Zweigstelle war, fehlte – obzwar im Kinoadressbuch genannt.
  127. Palisadenstraße 26. In: Berliner Adreßbuch, 1919, III., S. 607. „Eigentümer W. Lippmann (Rauchstraße 27), 21 Mieter / Mietshaus 27 / *Strausberger Straße*“ (1921 ist „W. Koch Lichtspiele“ hier eingetragen.).
  128. FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  129. Baudenkmal Wohnhaus Bänschstraße 73 Voigtstraße 32
  130. Einwohner von Berlin und seinen Vororten. In: Berliner Adreßbuch, 1916, I., S. 2342. „Rehberg, Ludwig, Kinotheaterbes., Mirbachstraße 52“ (Im Einwohnerteil 1915 ist Rehberg nicht eingetragen und war somit 1914 noch kein Berliner Bürger, allerdings ist er im Gewerbeteil für die Mirbachstraße 52 aufgenommen.).
  131. Mirbach – LS (Thälmann-Kino, Sieburg-LS)
  132. Fernsprechbuch für die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin 1965, Deutsche Post, Bezirksdirektion Berlin
  133. Petersburger Straße 20. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 645. „*Falkenberger Straße* / Nummer 20 (s. a. Zorndorfer Straße 42): unter den 29 Mietern H. Kremlau & H. Milz, Tonbildtheater“ (1914 ohne Eintrag).
  134. Große Frankfurter Straße 106. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 230. „(s. a. Blumenstraße 57) – Eigentümer: Dr. med. H.B. Eisenberg aus Schöneberg, unter den Nutzern Deutsche Vitascope G.m.b.H.“ (Im Jahr zuvor war dieser Eintrag nicht notiert. Außer den Lichtspielen sind im Haus auch verschiedene kinonahe Unternehmen eingetragen.).
  135. Petersburger Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, III., S. 561. „Grundstück 57: Holzplatz: Eigentümer Brauereibesitzer M. O. Wanninger: Brennstoffhandlung Frau M. Sander.“ (Im Jahr 1906 sind zwei noch unbewohnte Wohnhäuser notiert: 57: Baumeister J. Ernst, Maurermeister Wache).
  136. Schönlank & Just. In: Berliner Adreßbuch, 1907, I., S. 2173. „Schönlank & Just: Kinematogr. Theater, 0 34, Petersburger Str. 57a; Inh. Leo Schönlank, O 112, Frankfurter Allee 153 und Heinrich Just“.
  137. Arthur Templiner war Anfang der 1910er Jahre Vorsitzender des Schutzverbandes Deutscher Lichtbildtheater
  138. Templiner, Arthur. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 2745. „Templiner, Arthur, Kinematogr.Bes. O 112, Frankfurter Allee 153 pt abends 7–11; Wohnung O 34, Petersburger Str. 57a II. [BK Deutsche Bk.] – Templiner, Karl, Kinematogr.Bes., O 34, Petersburger Strafte 57a H. II“.
  139. Templiner, Arthur. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 3152. „Templiner, Arthur, Kinematographenbesitzer, O 34, Petersburger Straße 57a H T. Kst 12753. Nach 6 nachm. // Templiner, Paul, Kinematographenbesitzer, O 112. Frankfurter Straße 153 pt T.Kst 2797 abends 6–11, Sonntags 3–11, s. a. Templiner&Hoffer“.
  140. Laut Rechercheergebnissen auf allekinos.com
  141. Frankfurter Allee. In: Berliner Adreßbuch, 1909, III., S. 221. „Eigentümer: Kaufmann J. Neumann (Kaiser-Wilhelm-Straße 18d). Nutzer unter anderem Arthur Templiner, Kinematographen Besitzer“ (In diesem Adressbuch ist Templiner nicht genannt, aber im Adressbuch 1913 – entsprechend einer Nutzung bis 1912.).
  142. Frankfurter Allee 153. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 232. „F. Plath, Schachtmeister / A. Templiner, Kinematogr. Besitzer“ (Fritz Plath ist im Einwohnerteil (I.Teil S. 2300) mit seiner Wohnung O 112, Rigaer Straße 83 II.Et.).
  143. Frankfurter Straße 49. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 239 (Im Einwohnerteil 1919 (I. Teil, 2083) war Richard Petznick in O 112 Waldeyerstraße 9 als Kolonialwaren- und Delikatessenhandlung aufgeführt 1920/2093: in Proskauer Straße 1, Plath war 1920 Kinobesitzer.).
  144. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 2517.
  145. „Das Berliner Filmkunsttheater Panorama, jetzt im Haus des Filmtheaters Plaza in der Rüdersdorfer Straße (Nähe Ostbahnhof), eröffnete sein Programm mit dem sowjetischen Film Früh am Morgen (1965).“ (Neues Deutschland. 9. Januar 1967)
  146. „Das Berliner Archivfilmtheater CAMERA (Kino des Staatlichen Filmarchivs) zog zum 7. Januar 1969 übergangsweise in das Filmkunsttheater ‚PANORAMA‘ (in der Rüdersdorfer Straße, Nähe Ostbahnhof).“ (Neues Deutschland vom 4. Januar 1969)
  147. Robert Thiele. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 3106. „Kinematographenbesitzer, Oderstraße 2“ (Im Adressbuch 1911 kein Eintrag als Kinobesitzer, aber der Eigentümer des Hauses Oderstraße 2, siehe auch Dossestraße 14, ist Zimmermeister F. Thiele.).
  148. Maaß. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I.. „Hugo Maaß, Kinobesitzer, O 112, Oderstraße 2“.
  149. Landsberger Allee 153. In: Berliner Adreßbuch, 1919, III., S. 454. „Cafetier G. Eckler“.
  150. Neues Geschäftshaus an der Landsberger Allee 61 – Wo einst Damen badeten. In: Berliner Zeitung. 12. November 1994.
  151. Berlins kleinstes Opernhaus liegt an der Landsberger Allee. In: Berliner Morgenpost. 27. November 2013.
  152. Max-Kreuziger-Grundschule
  153. Simon-Dach-Straße 12. In: Berliner Adreßbuch, 1911, III., S. 800. „A. Hulke & Co. mit dem Kinematographentheater“ (Zuvor findet sich unter 1909/4274 in Teil III. S. 767 der Gastwirt J. Pawlick und 1910/4428 der Gastwirt Weiß unter III. Teil, S. 786. Für 1911 und 1912 ist kein Gastwirt, sondern ein Kinobesitzer im Haus eingetragen. Ihm folgt 1912/4713 im III. Teil S. 805 der Eintrag: Kinematographen Besitzer R. Winkler.).
  154. Adolf Schacher. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 2585. „Adolf Schacher Kinobesitzer Boxhagener Straße 59 II“ (Ab 1922 ist Adolf Schacher als Gastwirt, O 112, Gärtnerstraße 15/16 eingetragen. Reinhold Wosseng besaß 1923 das Kino Cadiner Straße 7 und ab 1924 trug er die Bezeichnung Tonkünstler.).
  155. Plan von Berlin. Blatt 4231/ Straubeplan II B. X=26950, Y=21250
  156. ISBN 3938714050.
  157. Frankfurter Allee 15. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 241. „Neufert, W., Kinematographen Vorführer“ (In Haus Nummer 27 ist der Gastwirt O. Werner eingetragen. Im Eckhaus der Rentiere Minna Martiny befindet sich zudem die XIII. Polizei-Hauptmannschaft.).
  158. Friedrichshain Thalia Lichtspiele – Geschichte
  159. Tilsiter-Lichtspiele.de: Kinogeschichte
  160. Tilsiter Straße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, III., S. 619. „Haus 22: 16 Mieter, 23–25: Baustellen des Banquiers Kelz, 26: Neubau Maurermeister Androck“ (1901 sind 23–25 Baustellen des Brauereibesitzers Bötzow, 1903: 23 ist Neubau, 24, 25: Baustelle Bötzowsche Erben, 1904: Nr. 25a als fünfgeschossiges Mietshaus mit 35 Mietern von Hauseigentümer E. Grätzer aus Nr. 25, darunter Gastwirt P. Stoehr. 1907 der Gastwirt G. Möwius.).
  161. Der spätere Besitzer lässt im Kino-Adressbuch 1920 das Jahr 1910 als gegründet und Wilhelm Reuter lässt ab 1937 als Gründungsjahr 1912 eintragen. Andererseits ist Minna Mrose im Adressbuch 1910 bereits als Besitzerin aufgenommen. Die Drucklegung der Adressbücher (die bereits am Jahresanfang erscheinen) erfolgt am Ende des Vorjahres der Inhalt bezieht sich also auf das Vorjahr.
  162. Tilsiter Straße 25A. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 854. „Unter den 42 Mietern ist auch Minna Mrose, Kinematographen Theater, genannt.“ (Im Einwohnerteil 1910 -#1912, I, Teil S. 1893-: Mrose, Minna, geb. Conrady, Kinematogr. Bes., O 34, Tilsiter  25a, Wohn. N20, Prinzenallee 84. Dazu die Angaben von 1909: Gustav Möwius, Gastwirt, O34, Löwestraße 9. In der Prinzenallee 84 IV. Stock in N20 betreibt Hermann Mrose das Lithographische Atelier und Lichtpausanstalt, begr. 1891.).
  163. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 1410. „Else Jahr, Kinobesitzerin, O34, Tilsiter Straße 25a“.
  164. kinokompendium.de: Tilsiter Lichtspiele
  165. Innen- und Außenansicht von 2010>
  166. Ein historisches Foto von 1938, das auch als Vorlage für die Gestaltung der Speisekarte in der Kinokneipe diente, zeigt die vor dem Kino posierende komplette Belegschaft des Kinos sowie die Außenwerbung für die gerade im Kino laufenden Filme Schüsse in Kabine 7 (Regie: Carl Boese, D 1938) und Grossalarm (Regie: Georg Jacoby, D 1938). Eine der Personen auf dem Foto war die damalige Kassiererin, die im Jahr der Neueröffnung 1994 noch im Haus gegenüber wohnte. Dieses Foto diente auch als Cover für den lokal vertriebenen Friedrichshainer Geschichtskalender 2008 des Friedrichshainer Geschichtsverein Hans Kohlhase e. V.
  167. Paul Röhr. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 2502. „Röhr, Paul, Kinematogr.Theat.Bes., = 112, Weichselstraße 26a pt.“ (Röhr ist jedoch 1913 nicht mehr eingetragen.).
  168. uci-kinowelt.de: Unternehmensprofil
  169. UCI Kinowelt auf Kinokompendium.de
  170. Bilder der Säle und Außenansicht aus dem Jahr 2008
  171. UCI eröffnet neues UCI Luxe Kino am Mercedes Platz in Berlin. auf www.filmbiznews.de
  172. Der Kinematograph 187/1910
  173. Cranz, Oskar. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 402. „Oskar Cranz, Gastwirt, Prachtsäle des Ostens, O 112, Frankfurter Allee 151/152 Eigentümer Telefon VII 4208“ (Später sind die Cranzschen Erben die Eigentümer.).
  174. Letzter Eintrag der Lichtenberger Lichtbild-Theater GmbH im Adressbuch von 1935; für 1936 besteht kein Kino-Eintrag, auch nicht im Gewerbeteil
  175. Frankfurter Allee 48. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 230. „Eigentümer: Cranz'sche Erben, Nutzer: H. Brandt, Festsäle, Willi Hein, Kino „Viktoria“ und andere wie Gastwirt P. Jäger“.
  176. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 305.
  177. Willi Hein. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 1040. „Kinobesitzer in Charlottenburg Bismarckstraße 46, Filmtheaterbesitzer in Grunewald Kurfürstendamm 119/120“ (Im Adressteil ist noch Hein, W., Kino „Viktoria“ eingetragen. Im Gewerbeteil fehlt es 1943.).
  178. „Wildes Gedenken“ in Berlin-Friedrichshain / Antifa Friedrichshain 20. Mai 2005
  179. Crossener Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 9. „*Gärtnerstraße* *Boxhagener Platz* *Gabriel-Max-Straße* Haus 11: Hausbesitzer: Eigentümer L. Lebbin, unter den Mietern Cafetier J. Selky.“ (Im Gewerbeteil für Boxhagen-Rummelsburg ist unter Cafés Julius Selky mit seinem Café Hansa notiert. 1910 – I. Teil S. 2680 – besaß er das „Café Nürnberg“ in S 59 Nürnberger Platz.).
  180. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1921, I., S. 3640. „Heinrich Schellhase, Kaufmann, Crossener Straße 11“ (1912 ist Theaterunternehmer Heinrich Schellhasse unter S59 Maybachufer II I. Stock notiert. Noch 1928/1929 als Kaufmann in der Crossener Straße 11.).
  181. Boxhagener Chaussee. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III, S. 97. „siehe auch Kreutzigerstraße 16, Hausbesitzer ist der Eigentümer J. Dießner aus Charlottenburg, 16 Mieter, Parterre und vier Obergeschosse“ (Im Adressbuch 1913 dann Kinotheater Max David als Bewohner.).
  182. Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 469. „David, Max, Kinematogr. Theater, O112, Boxhagener Straße 20 pt., Wohng. Lichtenberg, Seumestraße 9, Post Rummelsburg“.
  183. Kino-Pharus-Plan Berlin vom Verlag Kino-Adressbuch, Berlin W 35: Druck Pharus-Verlags GmbH SW 68, Lindenstraße 3
  184. Kino-Pharusplan Berlin Kino-Adressbuch-Verlag Max Mattisson, SW 68, Ritterstraße 71; Lith. Druck: Pharus-Verlags GmbH SW 68, Lindenstraße 3
  185. Die Romintener Straße gehörte zu Berlin O 34, die Fortsetzung in Boxhagen hieß bereits Grünberger Straße. Das Doppelgebäude hatte den Zweiten Weltkrieg überstanden.
  186. Romintener Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1907, III., S. 668. „Prylewski, J. & Co. Kinematogr. Theater“.
  187. Grüner Weg 28. In: Berliner Adreßbuch, 1907, III., S. 291. „Blaeske & Pannier, Bioscop-Theater“.
  188. Kaufmann Walter Pannier. In: Berliner Adreßbuch, 1907, I., S. 1753 (1908/3631/). und Bläske & Pannier. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I., S. 197.
  189. Walter Pannier. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2269.
  190. Brauner / Grüner / Roter Weg. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  191. Neubauten – Revaler Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1907, III., S. 657.
  192. Revaler Straße 3. In: Berliner Adreßbuch, 1908, III., S. 2517.
  193. Gastwirt Putzke. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I., S. 1992.
  194. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Revaler/ Warschauer Straße, dazu auch Straubeplan IIB von 1910 (X=28080, Y=20205) und folgende Ausgaben Stadtplan von Berlin, Blatt 4224.
  195. Frankfurter Allee 151/152 bis 154 Ecke Niederbarnimstraße gehörte 1910 zu Lichtenberg.
  196. Templiner. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 2745.
  197. Templiner. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 3152.
  198. Straubeplan IIB 1910 (X=27915, Y=21100) Suchterm: Frankfurter Allee 121
  199. Frankfurter Allee 85. In: Berliner Adreßbuch, 1914, III., S. 238.
  200. Alfred Duskes. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I., S. 464 (1909/507/).
  201. Siehe auch Fabrik Duskes. In: Berliner Adreßbuch, 1911, IV., S. 207.
  202. 1911/2204/: Kaufmann Jacob Pelzer, NW 21 Bundesratufer 12 Gartenhaus // 1911/2893/: Kaufmann Hellmuth Spieß O34 Frankfurter Allee 85
  203. Wolff & Spieß. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 3408.
  204. Adolf Eisner. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 595.
  205. Manthey & Vollrath: 1914/1997/: Kaufmann Max Manthey Schöneberg Koburger Straße 12 I. Stock + 1914/3370/: Kaufmann Ernst Vollrath Friedenau Ringstraße 46 Gartenhaus I. Stock
  206. Im Haus befanden sich (wohl) leerstehende Räume der Gaststätte: das Adressbuch nannte den Gastwirt Jaeck, die 1906 von Gastwirt Vetter betrieben wurde. Im Vergleich der Mieter fehlt für das Jahr 1907 (1908/4181/) der Gastwirt und 1908 folgte das Kinematographentheater von Starker. Das Ende des Kinos fällt mit dem Übergang des Hauseigentümers zusammen.
  207. Nerlich. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 1958.
  208. Gromadecki. In: Berliner Adreßbuch, 1910, I., S. 842.
  209. Franz Gromadecki. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 882. „Franz Gromadecki in O 34: Elektromonteur in Revaler 12, Kinematographentheater in Warschauer Straße 63, aber nicht mehr in der Niederbarnimstraße.“.
  210. Franz Gromadeck(i,y). In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 910.
  211. Für das Jahr 1911 gehörte die Grünberger Straße zum Vorort Boxhagen-Rummelsburg, der ab 1912 zur Stadt Lichtenberg kam. Als später die Romintener Straße einbezogen wurde erhielt das Haus 13 die neue Adresse Grünberger Straße 65.
  212. Grünberger Straße 13. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V. (Boxhagen-Rummelsburg), S. 12.
  213. Grüneberger Straße 13. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 12. Eigentümer des Hauses war Maurerpolier Kuske und im Haus bestand die Gastwirtschaft von Karl Rosenblatt.
  214. Im Adressbuch 1910 fehlt Paul Krüger unter den Einwohnern Berlins und seiner Vororte. Auch Ferdinand Holländer ist weder vorher noch nachher nachweisbar.
  215. 1912 sind in Lichtenberg kinematographische Vorstellungen (1913/5779/) von Robert Winkler aufgeführt, der in Gabriel-Max-Straße 3 I. Stock wohnte und seinen Kinematographen in der Simon-Dach-Straße 12 hatte. Im Vorjahr 1911 traf beides nicht zu, eine eindeutige Zuordnung ist jedoch nach Adressbuch nicht möglich.
  216. Kowalski. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 1499.
  217. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1918, IV., S. 191.
  218. Dreibrodt. In: Berliner Adreßbuch, 1923, I., S. 554.
  219. Otto Müller. In: Berliner Adreßbuch, 1923, I., S. 2163.
  220. vergleiche Große Frankfurter Straße 101. In: Berliner Adreßbuch, 1916, III, S. 238.
  221. Frankfurter Hütte Hermann Puscher. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 655.
  222. Frankfurter Hütte Carl Lautenbach. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 685.
  223. Inhaber: Kaufmann C. Sirau und Fritz Lange. In: Berliner Adreßbuch, 1914, I., S. 447.
  224. handelsgerichtlich eingetragene Firmen. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 395.
  225. Plan von Berlin: Karte 4223. Suchterm: ‚Frankfurter Allee 55‘
  226. Düring. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 558.
  227. Düring. In: Berliner Adreßbuch, 1914, I., S. 572.
  228. Straubeplan von 1910, Teil IA und IIA (X=26800, Y=21275)
  229. Schankwirt Dindas. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 496., auch 1913/4220/, 1914/540/
  230. Boxhagener Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins. Der Teil der 1874 benannten Boxhagener Straße wurde zwischen Niederbarnimstraße und Wismarer Platz in „Boxhagener Chaussee“ umbenannt und bekam um 1921 den Namen Boxhagener Straße zurück. O 112 Boxhagener Chaussee 3 lag an der Nordseite etwas westlich vom Wismarer Platz in Boxhagen-Rummelsburg an der Ortsgrenze zu Lichtenberg und kam 1912 komplett zur Stadt Lichtenberg.
  231. Lageskizze. In: Berliner Adreßbuch, 1909, III..
  232. Ronneberger. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2563.
  233. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1916, IV., S. 195.
  234. Lageskizze. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 93.
  235. Gebäudealter, dunkelbraun: 1946–1961
  236. Scharnweberstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1915, III., S. 757.
  237. Clara Düring. In: Berliner Adreßbuch, 1916, III., S. 722.
  238. Frankfurter Lichtspiele, Scharnweberstr. 35: 1915
  239. Das Haus gehörte zu Lichtenberg, die Schreibweise der Straße war bis 1930 mit C.
  240. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1921, IV., S. 254.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.