Leichtathletik-Europameisterschaften 1990/Speerwurf der Frauen
Der Speerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 wurde am 29. und 30. August 1990 im Stadion Poljud in Split ausgetragen.
15. Leichtathletik-Europameisterschaften | |||||||||
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Disziplin | Speerwurf | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Austragungsort | Split | ||||||||
Wettkampfort | Stadion Poljud | ||||||||
Wettkampfphase | 29. August (Qualifikation) 30. August (Finale) | ||||||||
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In diesem Wettbewerb errangen die Speerwerferinnen aus der DDR mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Europameisterin wurde die Finnin Päivi Alafrantti. Sie gewann vor Karen Forkel. Bronze ging an die Olympiasiegerin von 1988, EM.Zweite von 1986, Vizeweltmeisterin von 1987 und Weltrekordinhaberin Petra Felke.
Bestehende Rekorde
Weltrekord | 80,00 m | Petra Felke | Potsdam, DDR (heute Deutschland) | 9. September 1988[1] |
Europarekord | ||||
EM-Rekord | 77,44 m | Fatima Whitbread | EM Stuttgart, BR Deutschland | 29. August 1986 |
Die Weiten bei diesen Europameisterschaften blieben um fast zehn Meter und mehr hinter dem bestehenden EM-Rekord zurück.
Doping
In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall. Die rumänische Speerwerferin Felicia Țilea, zunächst auf Rang neun, hatte gegen die Dopingbestimmungen verstoßen. Ihre Platzierung wurde annulliert und sie wurde für die Dauer von zwei Jahren gesperrt.[2][3]
Qualifikation
29. August 1990
Neunzehn Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Der Ablauf und die Umstände dieses Wettkampfs sind aufgrund der lückenhaften Quellenlage nur schwierig nachvollziehbar. Klar ist, dass sich zunächst zwölf Werferinnen für das Finale qualifiziert hatten, darunter die später wegen Dopingmissbrauchs disqualifizierte Felicia Țilea. Wo die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug lag, erschließt sich hier nicht und lässt sich auch nicht eruieren. Darüber hinaus wurde die Finnin Päivi Alafrantti, die am folgenden Tag Europameisterin wurde, aufgrund eines Protestes der finnischen Mannschaftsführung zum Finale zugelassen. Alafrantti hatte in der Qualifikation eigentlich drei ungültige Würfe produziert. Doch bei einem ihrer Versuche, dessen Weite für die Finalteilnahme wohl gereicht hätte, war die Einstufung als ungültig sehr umstritten, sodass die Werferin doch im Finale dabei sein durfte.
Unklar ist auch, wie die Finnin Heli Rantanen, spätere Olympiasiegerin, das Finale erreichen konnte. Sie rangierte nach übereinstimmenden Angaben der hier eingesetzten Quellen in der Qualifikation hinter drei ausgeschiedenen Werferinnen, taucht dann jedoch in zwei Quellen auf Platz zwölf im Finale wieder auf – European Athletics Championships[4] / Statistics Handbook[5]. In einer dritten Quelle dagegen fehlt Rantanen in der Auflistung des Finalresultats – todor66[6], was zunächst stimmiger erscheint. Allerdings wird in einem Video dazu deutlich, dass Heli Rantanen tatsächlich im Finale dabei war.[7] Die Tabelle mit dem Finalresultat greift deshalb die Darstellung mit der Finnin im Finale auf.
Weil auch die Gruppeneinteilung aufgrund unterschiedlicher beziehungsweise fehlender Darstellungen in den Quellen nicht eindeutig ist, findet sich in der folgenden Übersicht das zusammengefasste Gesamtresultat aus beiden Gruppen. Die Gruppenzuordnung ist darüber hinaus angegeben, soweit sie bekannt ist.
Da hier nicht zwischen Athletinnen unterschieden werden kann, die über die direkte Erfüllung des Qualifikationswerts das Finale erreichten, und Werferinnen, die möglicherweise über ihre weitere Platzierung die Berechtigung zur Finalteilnahme erwirkten, sind nachfolgend alle Finalteilnehmerinnen hellblau unterlegt.
Platz | Name | Nation | Gruppe | Weite (m) |
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1 | Brigitte Graune | BR Deutschland | A | 64,18 |
2 | Silke Renk | DDR | A | 63,36 |
3 | Petra Felke | DDR | A | 63,22 |
4 | Tiina Lillak | Finnland | B | 62,62 |
5 | Tessa Sanderson | Großbritannien | B | 62,62 |
6 | Katalin Hartai | Ungarn | A | 61,60 |
7 | Ingrid Thyssen | BR Deutschland | A | 60,02 |
8 | Natalja Schikolenko | Sowjetunion | B | 59,92 |
9 | Anna Verouli | Griechenland | A | 59,36 |
10 | Karen Forkel | Bulgarien | A | 59,28 |
11 | Antoaneta Selenska | Bulgarien | B | 58,72 |
12 | Karen Forkel | DDR | A | 58,48 |
13 | Zsuzsa Malovecz | Ungarn | B | 57,46 |
14 | NadineAuzeil | Frankreich | B | 56,88 |
15 | Sharon Gibson | Großbritannien | B | 55,98 |
16 | Amanda Liverton | Großbritannien | A | 55,44 |
17 | Heli Rantanen | Finnland | A | 54,02 für das Finale zugelassen, Gründe unklar |
NM | Päivi Alafrantti | Finnland | ? | nach Protest für das Finale zugelassen |
DOP | Felicia Țilea | Rumänien | ? | für das Finale zugelassen |
Finale
30. August 1990
Platz | Name | Nation | Weite (m) |
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1 | Päivi Alafrantti | Finnland | 67,68 |
2 | Karen Forkel | DDR | 67,56 |
3 | Petra Felke | DDR | 66,36 |
4 | Silke Renk | DDR | 64,76 |
5 | Katalin Hartai | Ungarn | 63,52 |
6 | Ingrid Thyssen | BR Deutschland | 61,84 |
7 | Antoaneta Selenska | Bulgarien | 61,24 |
8 | Anna Verouli | Griechenland | 59,32 |
9 | Tiina Lillak | Finnland | 58,80 |
10 | Brigitte Graune | BR Deutschland | 58,54 |
11 | Tessa Sanderson | Großbritannien | 57,56 |
12 | Heli Rantanen | Finnland | 53,98 |
NM | Natalia Schikolenko | Sowjetunion | |
DOP | Felicia Țilea | Rumänien |
- Die Olympiasiegerin von 1984 und EM-Zweite von 1978 Tessa Sanderson kam auf den elften Platz
Weblinks
- European Athletics Championships – Split 1990 auf european-athletics.org, abgerufen am 28. August 2019
- European Championship 1990 Split, Women Javelin Throw auf todor66.com, abgerufen am 20. September 2019
- Track and Field Statistics, EM 1990 auf trackfield.brinkster.net, abgerufen am 20. September 2019
- European Athletics Championships Zürich 2014 – Statistics Handbook, Women Javelin Throw European Championship 1990 Split, S. 459 (PDF, 13.363 kB), englisch auf european-athletics.org, abgerufen am 20. September 2019
- Ergebnisse aller Leichtathletik-EM – 1990, Speerwurf Frauen auf sportschau.de, abgerufen am 20. September 2019
- 15. Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 in Split, Jugoslawien auf ifosta.de, abgerufen am 20. September 2019
Videos
- 3027 European Track & Field 1990 Split Javelin Women Petra Felke, veröffentlicht am 3. Januar 2016 auf youtube.com (englisch), abgerufen am 20. September 2019
- 3007 European Track & Field 1990 Split Javelin Women Tessa Sanderson, veröffentlicht am 27. Dezember 2015 auf youtube.com (englisch), abgerufen am 20. September 2019
Einzelnachweise und Anmerkungen
- IAAF Weltrekorde. Speerwurf Frauen, abgerufen am 20. September 2019
- Doping and sports auf medicosport.eu (englisch), abgerufen am 20. September 2019
- Doping bei EM, 6. Oktober 1990, auf neues-deutschland.de, abgerufen am 20. September 2019
- European Athletics Championships – Split 1990 auf european-athletics.org, abgerufen am 28. August 2019
- European Athletics Championships Zürich 2014 – Statistics Handbook, Women Javelin Throw European Championship 1990 Split, S. 459 (PDF, 13.363 kB), englisch auf european-athletics.org, abgerufen am 20. September 2019
- European Championship 1990 Split, Women Javelin Throw auf todor66.com, abgerufen am 20. September 2019
- 015 European Track & Field 1990 Split Javelin Women Summary, veröffentlicht am 29. Dezember 2015 auf youtube.com (englisch), abgerufen am 21. September 2019