Geschichte der Stadt Bensheim
Die Geschichte der Stadt Bensheim umfasst die Entwicklungen auf dem heutigen Gebiet der hessischen Stadt Bensheim von der ersten Besiedlung bis zur Gegenwart. Die inzwischen größte Stadt des Landkreises Bergstraße hat sich aus einem im 8. Jahrhundert erstmals erwähnten Dorf entwickelt. Im 14. Jahrhundert erhielt Bensheim die Stadtrechte. Am 26. März 1945 wurden weite Teile der Altstadt durch Brandbomben zerstört. Heute leben fast 40.000 Einwohner in Bensheim und seinen Stadtteilen.
Siedlungsgeschichte
Der südhessische Raum war schon früh besiedelt. Die zahlreichen Ausgrabungsfunde reichen bis in die Zeit der Ackerbau und Viehzucht treibenden Band- und Schnurkeramiker (ca. 2500 bis 1500 vor Christus) zurück.
Auf der Stadtgemarkung wurde ein römischer Gutshof des 1. Jh. n. Chr. lokalisiert und untersucht. Ferner weist ein fränkisches Gräberfeld aus der Zeit um 700 n. Chr. unmittelbar bei der Altstadt auf eine damalige Besiedlung des heutigen Stadtgebiets hin.[1]
Mittelalter
Die erste urkundliche Erwähnung von Bensheim erfolgte 765 im Lorscher Codex, als ein gewisser Udo, Sohn des Lando, sein Hab und Gut zu seinem Seelenheil dem Kloster Lorsch schenkte.[2] 795 erfolgte die Schenkung der Mark Heppenheim durch Karl den Großen an das Reichskloster Lorsch. Damit wurde das Kloster aufgewertet und so dem Zugriff der Diözesen Mainz und Worms entzogen. Die Mark Heppenheim umschloss den größten Teil des heutigen Kreises Bergstraße und große Teile des Odenwaldkreises. In der Grenzbeschreibung von 773 wird Bensheim noch nicht erwähnt. Im Zusammenhang mit dieser Schenkung entwickelten sich Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Lorsch und der Diözese Worms, die 795 zur Einberufung eines Schiedsgerichtes auf dem Kahlberg bei Weschnitz führten, einer alten Versammlungs- und Gerichtsstätte unweit der heutigen Walburgiskapelle. Als Ergebnis dieses Schiedsgerichtes wurde eine neue Grenzbeschreibung festgelegt, die nun auch die wichtigsten Orte innerhalb der Grenzen der Mark Heppenheim benannte, nämlich Furte (Fürth), Rintbach (Rimbach), Morlenbach (Mörlenbach), Birkenowa (Birkenau), Winenheim (Weinheim), Heppenheim, Besinsheim (Bensheim), Urbach (Auerbach), Lauresham (Lorsch) und Bisestat (Bürstadt).[3]
Der Name Basinsheim könnte auf Basinus, um das Jahr 700[4] Bischof von Trier, zurückgehen.
Der Name veränderte sich von Basinsheim über Basinusheim und Besensheim schließlich zu Bensheim. Markant ist die frühe Verleihung des Marktrechtes durch König Otto I. am 5. März des Jahres 956. Aus dem Urkundentext ist zu entnehmen, dass Otto I. anlässlich eines Aufenthalts in Frankfurt am Main auf Intervention seiner Frau Adelheid das älteste Marktprivileg der Abtei Lorsch vergibt. Der im Original publicae mercationes genannte Begriff bezeichnet den Ort, an dem öffentliche Kaufhandlungen stattfinden dürfen. Von einem regelrechten Jahrmarkt oder Wochenmarkt ist zu dieser Zeit noch nicht auszugehen. Große Teile wurden bei der Belagerung der Stadt 1301 durch König Albrecht I. zerstört.
Als Friedrich II. das Territorium der inzwischen heruntergekommenen Reichsabtei Lorsch Erzbischof Siegfried III. von Eppstein zu Lehen gibt, wird Bensheim 1232 kurmainzisch und erhält wahrscheinlich bereits einige Dekaden später Stadtrechte, die sich jedoch erst durch eine Bestätigungsurkunde aus dem Jahre 1320 nachweisen lassen.
Frühe Neuzeit
In den heutigen Stadtteilen Auerbach und Schönberg grenzt Bensheim an die Obergrafschaft der Grafen von Katzenelnbogen und Gebiete der Schenken von Erbach. Mit dem Aussterben der Katzenelnbogener 1479 wird die Landgrafschaft Hessen Nachbar im Norden. 1532 werden die Erbacher zu Grafen erhoben und die Grafschaft Erbach wird Nachbar im Osten.
In der Zeit der Verpfändung an die Pfalzgrafen bei Rhein von 1461 bis 1650 erlebte Bensheim eine Blütezeit, wurde als pfälzische Stadt im Jahre 1504 jedoch in den Bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg verwickelt und elf Tage lang von dem mit dem Vollzug der Reichsacht beauftragten Landgrafen von Hessen und seinen Verbündeten, den Herzögen Heinrich von Braunschweig und Heinrich von Mecklenburg, erfolglos belagert. Seit diesem Jahr sind zwei Jahrmärkte und ein Wochenmarkt nachweisbar, ein dritter Jahrmarkt kam 1619 hinzu.
Mit Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen 1526 und in der Grafschaft Erbach 1544 bekam Bensheim neben den Territorialgrenzen nun auch eine Konfessionsgrenze mit diesen Nachbarn.
Allen positiven Entwicklungen setzte dann der Dreißigjährige Krieg ein Ende. Am 20. November 1644 wurde Bensheim von französischen und schwedischen Truppen besetzt, die am 2. Dezember von bayerischen Einheiten vertrieben wurden. Später entstand die Sage von der Fraa vun Bensem. 1650 wurde Bensheim dann nach knapp 200-jähriger Verpfändung an die Kurpfalz wieder vom Erzbistum Mainz eingelöst.
Im Jahr 1787 führte Kurmainz eine Verwaltungsreform durch, bei der Bensheim eine eigene Amtsvogtei erhielt. Die „Amtsvogtei Bensheim“ war dem „Oberamt Starkenburg“ des „Unteren Erzstifts“ im „Kurfürstentum Mainz“ unterstellt.[5]
Moderne
Bensheim wird hessisch
Das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert brachte Europa weitreichende Änderungen. Als Folge der Napoleonischen Kriege wurde bereits 1797 das „Linke Rheinufer“ und damit der linksrheinische Teil von Kurmainz durch Frankreich annektiert. In der letzten Sitzung des Immerwährenden Reichstags in Regensburg wurde im Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet, der die Bestimmungen des Friedens von Lunéville umsetzte, und die territorialen Verhältnisse im Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation) neu regelte.
Durch diese Neuordnung wurde Kurmainz aufgelöst, das Oberamt Starkenburg und mit ihm Bensheim kam zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, die es dem „Fürstentum Starkenburg“ zuordnete. Das „Amt Bensheim“ wurde als hessische Amtsvogtei weitergeführt, das Oberamt aber 1805 aufgelöst. Im selben Jahr siedelt der Kurfürst von Mainz nach Regensburg über.
Unter Druck Napoleons wurde 1806 der Rheinbund gegründet, dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien. Dies führte am 6. August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone, womit das alte Reich aufhörte zu bestehen.
Am 14. August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, gegen Stellung hoher Militärkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund, von Napoleon zum Großherzogtum erhoben, anderenfalls drohte er mit Invasion. Nach der endgültigen Niederlage Napoléons regelte der Wiener Kongress 1814/15 die territorialen Verhältnisse in Deutschland, dabei wurde die Zugehörigkeit des „Fürstentum Starkenburg“ zum Großherzogtum bestätigt, daraufhin dieses das Gebiet in Provinz Starkenburg umbenannt.
Im Jahr 1814 wurde die Leibeigenschaft im Großherzogtum aufgehoben und es erhielt mit der am 17. Dezember 1820 eingeführten Verfassung des Großherzogtums Hessen eine konstitutionelle Monarchie, in der der Großherzog aber noch große Machtbefugnisse hatte. Die noch bestehenden standesherrlichen Rechte wie Niedere Gerichtsbarkeit, Zehnten, Grundzinsen und andere Gefälle blieben aber noch bis 1848 bestehen.
Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches. Es bestand bis 1919, nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Großherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militärregierung entstand Großhessen, aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging.
1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Ämter in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Großherzogtums aufgelöst und für die Aufgaben der Verwaltung Landratsbezirke eingeführt, für die Aufgaben der Rechtsprechung Landgerichte. Bensheim wurde Mittelpunkt des Landratsbezirks Bensheim. Zuständiges erstinstanzliches Gericht war nun das Landgericht Zwingenberg.
Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu. So war die Bürgermeisterei in Bensheim eine von 12 Bürgermeistereien im Landratsbezirk, wobei seit 1820 die Bürgermeister durch die Gemeinde gewählt wurden und eine Einsetzungen staatlicher Schultheißen nicht mehr stattfand. Neben der Stadt Bensheim war die Bürgermeisterei auch für Fehlheim zuständig. 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrößert und Kreise geschaffen. Nach der am 20. August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Süd-Starkenburg künftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben; der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen. Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15. Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert, dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde.
Darüber hinaus wurden in den Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch „Regierungsbezirke“ ersetzt, wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden. Bereits vier Jahre später, im Laufe der Reaktionsära, kehrte aber die alte Einteilung in Kreise zurück. Neben den Kreisen Bensheim und Heppenheim wurden die Kreise Lindenfels und Wimpfen neu gegründet.[6]
Bei der Reform von 1821 ging die erstinstanzliche Rechtsprechung in Bensheim auf das neu eingerichtete Landgericht Zwingenberg über, ab 1879 war das Amtsgericht Zwingenberg zuständig. 1902 wurde ein eigenes Amtsgericht Bensheim gegründet, das auch für die Stadt Bensheim zuständig war.
1822 kam es zu einem Großbrand, bei dem 16 Gebäude zerstört und 15 weitere schwer beschädigt wurden. 1837 erhielt Bensheim, nach der Intervention von Bürgern beim Oberpostamt Darmstadt, eine eigene Postexpedition. Zusammen mit ihr wurde die Fahrpostverbindung zwischen Darmstadt, Bensheim und Heppenheim und später zwischen Bensheim und Worms gegründet. Vorher war die Verteilung von Paketen und Briefen von Bickenbach und Heppenheim aus organisiert worden. In Bickenbach gab es eine große Posthalterei mit etwa 100 Pferden.[7] 1842 wurde das Steuersystem im Großherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten wurden durch ein Steuersystem ersetzt, wie es in den Grundzügen heute noch existiert.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Bensheim:
»Bensheim (L. Bez. gl. Namens) Stadt; liegt an der durch die Bergstraße ziehenden Chaussee an einem Abhange, und 53⁄4 St. südlich von Darmstadt. Die Stadt, durch welche der Winkelbach (Ziegelbach) fließt, ist mit alten Mauern, Thürmen und Gräben umgeben, welche Beveßtigungen jedoch größtentheils verfallen sind, hat 2 Vorstädte, die eine vor dem Heppenheimer, die andere vor dem Auerbacher Thor, und ist der Sitz des Landraths, des Landbaumeisters, des Obereinnehmers und des Steuerkommissärs. Man zählt 497 Häuser, die meist ein düsteres Ansehen haben und 3977 Einw., die bis auf 90 Luth., 8 Reform. und 74 Juden alle katholisch sind. Bensheim hat eine Pfarrkirche zum heiligen Georg, die Hospitals-Pfalzgraf Philipp entsetzt wurde, auf welche Belagerung sich ein vor dem Auerbacher Thor am sogenannten Hessenkirchhof eingemauerter Stein bezieht. Im 30jährigen Kriege, 1644, hatten sich die Franzosen der Stadt bemächtigt. Sie wurde aber von den Baiern belagert weggenemmen und alles niedergemacht, was bewaffnet war. Im Orleans´schen Kriege, 1689, hatte schon Melac, der berüchtigte französische Mordbrenner, die Brandfackel über Bensheim geschwungen, da lag aber, zum Glück für die Stadt, im Kapuzinerkloster ein französischer General schwer krank darnieder, und die Stadt war gerettet. Im Jahr 1802 kam Bensheim von Mainz an Hessen. In neueren Zeiten ist die Stadt sehr oft durch Brand heimgesucht worden; der stärkste war den 12. Mai 1822; die Entschädigungssumme betrug 21,942 fl. 23 1⁄2 kr. , die Seminariums- oder vormalige Kapuzinerkirche, die St. Michaelskapelle auf dem Kirchhofe ein ansehnliches, mitten auf dem Markte stehendes Rathhaus, 9 Mahlmühlen, davon eine in der Stadt, 2 Oelmühlen und 2 Ziegelhütten. Man findet hier ein katholisches Gymnasium, ein Schullehrer-Seminarium für katholische Schulen, schon 1804 entstanden und 1820 neu organisirt, mit 20 – 30 Zöglingen, in dem Gebäude des vormaligen Kapuziner-Convents, eine aus zwei Klassen bestehende Trivialschule für Knaben, zwei Mädchenschulen, ein mit guten Einkünften versehenes Hospital, mehrere milde Stiftungen, eine Tabaksfabrik, mehrere Gerber etc. Die Einwohner bauen Wein und treiben damit, so wie mit andern Erzeugnissen der Gemarkung, einen ziemlichen Handel. Unter den Einwohnern sind 27 Handels- und Wirthsleute, 282 Handwerker, 82 Bauern und 182 Taglöhner. Jährlich werden 3 Märkte gehalten. – Schon 765 bestand Bensheim und kommt unter den Namen Basinesheim, Basinsheim und Besinsheim vor, und wurde schon frühe, durch viele Schenkungen, ein völliges Eigenthum des Klosters Lorsch, dem auch Kaiser Otto der Große, 956, die Marktgerechtigkeit für Bensheim ertheilte. Schon 772 hatte der Ort eine Kirche, die Michaelskirche (Basilica), die im gedachten Jahre dem Kloster Lorsch übergeben wurde. Im Jahr 1232 kommt Bensheim an Mainz, und 1321 als Stadt vor, obgleich es wahrscheinlich ist, daß der Ort schon 1318 Stadtgerechtigkeiten gehabt hatte. In der bairischen Fehde, 1504, belagerte Landgraf Wilhelm II. die Stadt 11 Tage, bis sie vom Churfürsten Pfalzgraf Philipp entsetzt wurde, auf welche Belagerung sich ein vor dem Auerbacher Thor am sogenannten Hessenkirchhof eingemauerter Stein bezieht. Im 30jährigen Kriege, 1644, hatten sich die Franzosen der Stadt bemächtigt. Sie wurde aber von den Baiern belagert weggenemmen und alles niedergemacht, was bewaffnet war. Im Orleans´schen Kriege, 1689, hatte schon Melac, der berüchtigte französische Mordbrenner, die Brandfackel über Bensheim geschwungen, da lag aber, zum Glück für die Stadt, im Kapuzinerkloster ein französischer General schwer krank darnieder, und die Stadt war gerettet. Im Jahr 1802 kam Bensheim von Mainz an Hessen. In neueren Zeiten ist die Stadt sehr oft durch Brand heimgesucht worden; der stärkste war den 12. Mai 1822; die Entschädigungssumme betrug 21,942 fl. 23 1⁄2 kr.«[8]
Nachdem sich auch für Bensheim am Ende des 19. Jahrhunderts langsam das Industriezeitalter ankündigte, konnte mit der Inbetriebnahme der Teilstrecke Langen (Hessen) – Darmstadt – Heppenheim der Main-Neckar-Eisenbahn am 22. Juni 1846 große Fortschritte in der Infrastruktur erreicht werden.[9] Aus dieser Zeit stammt auch der Bahnhof Bensheim. Mit der endgültigen Inbetriebnahme der Strecke am 9. Oktober 1846 waren drei damalige deutsche Staaten, nämlich Preußen mit Frankfurt am Main, das Großherzogtum Hessen und das Großherzogtum Baden, eisenbahntechnisch verbunden.
Im Jahr 1869 wurde die Eröffnung der Nibelungenbahn von Worms über Lorsch nach Bensheim gefeiert, damit hatte Bensheim zwei Bahnhöfe. Nach einiger Zeit wurden die Fahrpläne der beiden Gesellschaften aufeinander abgestimmt, aber erst 1872 wurden die beiden Strecken miteinander verbunden.[10] Seit dem 1. April 1863 verkehrte eine „amtliche Personenpost“ von Bensheim durch das Lautertal nach Lindenfels. Anfangs mit Pferdekutschen betrieben, war die Verbindung nur für zahlungskräftige Bürger geeignet. Ab 1905 wurde die Pferde durch Omnibusse ersetzt, die anfangs privat betrieben wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Reichspost die Strecke und verlängerte sie bis nach Michelstadt. In der in Lindenfels eingerichteten Kraftfahrstelle waren dafür 40 Postbedienstete beschäftigt.[11]
Am 1. August 1871 begann mit der Inbetriebnahme einer Telegraphenstation im großherzoglichen Postamt das Kommunikationszeitalter. Am 21. September 1899 erfolgte dann der nächste Schritt mit der Inbetriebnahme einer „Stadt-Fernsprecheinrichtung verbunden mit öffentlicher Sprechstelle“ der kaiserlichen Oberpost-Direktion. Das Bensheimer Kreisamt bestätigte wenig später, dass die 15 Teilnehmer „zum Sprechverkehr mit den Fernsprecheinrichtungen in den Ober-Postdirektionsbezirken Darmstadt, Karlsruhe (Baden), Frankfurt (Main) und Coblenz“ zugelassen sind. 1909 wurde im neu errichteten Postamt eine Handvermittlung eingerichtet. 1939 wurden etwa 700 Hauptanschlüsse in Bensheim gezählt und ab 1960 gab es kein „Fräulein vom Amt“ mehr, als auf das Selbstwahlverfahren umgestellt wurde.[12]
Die erste Dampfmaschine liefen 1874 bei der 1859 gegründeten Guntrum Brauerei und wenig später bei der Papierfabrik Euler, während in Darmstadt die erste Dampfmaschine 1832 betrieben wurde. Die Guntrum Brauerei existierte bis ins Jahr 1987 und die Eulersche Papierfabrik bis 2008.[13] Im Jahr 1887 erhielt Bensheim mit der Inbetriebnahme des Gaswerks eine erste Versorgung mit moderner Energie. 1892 spendeten 120 Gaslaternen als Straßenbeleuchtung den Bensheimern Licht. In den europäischen Großstädten wurde diese Art der Straßenbeleuchtung schon seit Jahrzehnten praktiziert, so etwa in London seit 1814 in Frankfurt seit 1828 und in Darmstadt seit 1853.[14] Straßenschilder gab es ab 1873.[15] Im Jahr 1896 entstand im heutigen Stadtteil Auerbach das erste Elektrizitätswerk in der Region, von dem in der Folgezeit auch Bensheim mit elektrischem Strom versorgt wurde.[16] Für das Jahr 1900 waren weitere Infrastrukturverbesserungen zu vermelden, so wurde bei Worms sowohl die Ernst-Ludwig-Brücke für den Straßenverkehr, als auch die Eisenbahnbrücke über den Rhein dem Verkehr übergeben.[17]
Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevölkerungs- und Katasterlisten ergaben für Bensheim[18]: „5104 Einwohner in 500 Wohnungen. Unter ihnen sind etwa 350 evangelische und 150 Juden, alle übrigen sind katholisch. Die Katholiken haben außer der zwischen 1825 und 1830 von Moller und Opfermann erbauten Kirche noch 3 andere im Gebrauch: die Kloster- nun Schulseminarkirche, die Hospitalkirche in der Vorstadt und die Kirche vor der Stadt auf dem Friedhofe. Für den evangelischen Gottesdienst besteht ein Betsaal, in dem sich auch die Evangelischen der benachbarten katholischen Orte einfinden. Eine Synagoge ist auch vorhanden.“ Zur Stadt gehören: „600 Morgen Weinberge, bei 4200 Morgen Ackerland, 3300 Morgen Wald 1300 Morgen Wiesen. Von Ackerland hat der Fiskus 164 Morgen die Adeligen mit Kirchen und Fonds 184 Morgen die Stadt 744 Morgen. Private 2500 Morgen.“ Weiter wurde bemerkt: „Der größte Theil der Bewohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Weinbau […] Unter den Gewerben sind besonders die Gerbereien und Lederfabriken bemerkenswerth. Die Wochenmärkte und 4 Jahrmärkte sind sehr bedeutend für Bensheim.“
In den Statistiken des Großherzogtums Hessen, bezogen auf Dezember 1867, werden für Bensheim eine eigene Bürgermeisterei, 590 Häuser, 4706 Einwohnern, der Kreis Bensheim, das Landgericht Zwingenberg, die evangelisch Pfarrei Bensheim des Dekanats Zwingenberg und die katholische Pfarrei Bensheim des Dekanats Bensheim angegeben. Durch die Bürgermeisterei wurden außerdem die Bier-Mühle (ein Haus, 15 Einw.), die Hahnmühle (zwei Häuser, 8 Einw.), die Hirsen- oder Muttergottesmühle (ein Haus, 19 Einw.), die Leisten- oder Hanenwaldsmühle (ein Haus, 17 Einw.), der Falkenhof mit Mühle (ein Haus, 10 Einw.) und die Papierfabrik (ein Haus, 6 Einw.) verwaltet.[19]
In den Jahren 1868 und 1873 wurden durch Brände Teile der Altstadt vernichtet. Am 17. Juni 1868 brach in der Hasengasse ein Feuer aus, wodurch bedingt durch die dichte Bebauung 35 Gebäude niederbranden. Der Bergsträßer Anzeiger berichtete: „Von Auerbach, Zell, Heppenheim, Lorsch, Schönberg und Zwingenberg sind Feuerspritzen und Bemannung dahier eingetroffen“. In der Nacht vom 7. zum 8. September 1873 brach erneut ein Brand aus der das Raabviertel schwer in Mitleidenschaft zog. Auch hier war die Bebauung sehr dicht und heftige Winde verstärkten die Flammen, sodass am Ende 42 Wohnhäuser, 13 Scheuern und viele Nebengebäude in Schutt in Asche lagen. Ein Hilfskomitee tief zu Spenden für die meist armen obdachlos gewordenen Familien auf und die Behörden stellten 1500 Gulden zur Verfügung. Auch der Prinz und die Prinzessin von Hessen „hatten die Gnade 400 Gulden beizusteuern“.[20]
In den letzten Jahrzehnten des Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entwickelt sich in Bensheim eine rege Bautätigkeit durch das Großbürgertum der Region. Fabrikanten und Geschäftsleute nutzen die hervorgehobene Wohnlage an der Bergstraße mit Nähe zur Landeshauptstadt Darmstadt um Wohnkultur und Geschäftsleben miteinander zu verbinden und ließen sich Villen errichten. So entstanden die heute unter Denkmalschutz stehenden Villengebiete „Nördlich der Altstadt“, „Schönberger Tal“ und andere. Viele der Entwürfe stammen von Heinrich Metzendorf, der den Stil jener Zeit maßgebend prägte.
Ab 1898 gab es eine geregelte Müllabfuhr, ab 1903 eine städtische Kanalisation.[21]
Dass die Zeiten aber auch von viel Armut geprägt waren, zeigen die Zahlen der Auswanderer. So wurden von 1881 bis 1900 529.875 deutsche Auswanderer gezählt.[17] Mit Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden mit der industriellen und handwerklichen Entwicklung Bensheims neue Stadtviertel westlich der Main-Neckar Bahnlinie. Ihre Namen erhielten sie von den damaligen weltpolitischen Ereignissen: „Port Arthur“ von der 1905 im russisch-japanischen Krieg stark umkämpften Festung Port Arthur und „Marokko“, wohl nach dem Rifkrieg, auch Zweiter Marokkanischer Krieg, einem von 1921 bis 1926 militärisch ausgetragenen Konflikt zwischen den Rifkabylen unter Mohammed Abd al-Karim und Spanien. Die Rifkabylen sind ein am Rifatlas und an der Tangerküste lebender Berberstamm (Kabylen) in Marokko. Das Stadtviertel „Port Arthur“ feierte sogar eine eigene „Kerb“, eine Tradition, die es im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden in Bensheim vorher nicht gab. Allerdings hatte die „Port Arthur-Kerb“ keinen kirchlichen Hintergrund, sondern reinen Volksfestcharakter. In den neuen auch als „Industrie-Vorstadt“ bezeichneten Vierteln nahe dem Güterbahnhofe lagen die für Bensheim wichtigen Betriebe „Syenitwerk Kreuzer“ und das „Sägewerk Lange & Schachner“. Der Güterbahnhof diente auch zur Verladung der riesigen Papierrollen des Euler-Werkes und der Entladung von Kohle und Chilisalpeter.[22]
Anfang April 1902 erhielt Bensheim seine erste Badeanstalt. Das städtische Schwimmbad wurde von Professor Heinrich Metzendorf im Jugendstil geplant und der Papierfabrikant und Abgeordnete des Landtags, Kommerzienrat Wilhelm Euler war Vorsitzender der Badekommission. Die „Zeiteintheilung“ war strengstens einzuhalten, denn „Männer und Knaben sowie Frauen und Mädchen hatten das nasse Vergnügen – bei 22 Grad Wassertemperatur – strikt getrennt zu genießen“. Die Eintrittspreise lagen bei 6 Mark für Saisonkarten und 30 Pfennigen bei Einzelkarten.[23] Am 31. Juli 1909 war über Bensheim zum ersten Mal ein Luftschiff zu sehen. Der Zeppelin Z.II überflog bei seiner Fahrt von Friedrichshafen, wo der Graf Zeppelin seine Luftschiffe baute, über Ulm, Esslingen, Heilbronn und Heidelberg nach Frankfurt am Main, wo es auf dem Rebstockgelände an der ersten Internationalen Luftschiffsausstellung teilnahm. Das Luftschiff über Bensheim wurde von der Bevölkerung mit größter Begeisterung verfolgt und selbst die Kirchenglocken läuteten. Der Luftschiffspionier Graf Zeppelin war an Bord und reiste so zur Ausstellung. Wenige Monate später gründete dieser die erste Luftfahrtgesellschaft der Welt, die „Deutsche Luftschifffahrt-Aktiengesellschaft“ (DELAG).[24]
Zeit der Weltkriege
Am 1. August 1914 brach dann der Erste Weltkrieg aus, der in Bensheim wie im ganzen Deutschen Reich der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ein Ende setzte. Als nach der deutschen Niederlage am 11. November 1918 der Waffenstillstand unterschrieben wurde, hatte auch Bensheim viele Gefallene zu beklagen, während der Krieg insgesamt rund 17 Millionen Menschenopfer kostete.
Das Ende des Deutschen Kaiserreiches war damit besiegelt, und die unruhigen Zeiten der Weimarer Republik folgten. 1918 wurde der Großherzog abgesetzt und aus dem Großherzogtum Hessen der Volksstaat Hessen gebildet. In der Zeit von 1921 bis 1930 wurden in Deutschland 566.500 Auswanderer gezählt, die versuchten, den schwierigen Verhältnissen in Deutschland zu entfliehen. Am 28. April 1928 wurde die Bergstraße von einem katastrophalen Unwetter getroffen, niemand in dem betroffenen Gebiet konnte sich an ähnliches erinnern. „Bensheim, Auerbach, Zell, das Ried und vor allem Zwingenberg boten ein Bild der Verwüstung“. Gewittersturm und Hagel vernichteten die Hoffnung auf eine Ernte und Wassermassen wälzten sich von den Hängen der Bergstraße in die betroffenen Orte. „Die Nibelungenstraße im Bereich der Kalkgasse war einen halben Meter hoch zugeschüttet; Wasser und Schlamm drangen durch die ganze Innenstadt Richtung Winkelbach vor.“ Einige Betriebe wie die Eulersche Papierfabrik waren stark betroffen.[25]
Der 30. Januar 1933 brachte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten das Ende der Weimarer Republik und den Beginn der nationalsozialistischen Diktatur. Im Frühjahr 1933 ordnete Adolf Hitler den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag unter dem Namen „Tag der nationalen Arbeit“ an. Damit wurde eine Gewerkschaftsforderung ausgerechnet von der Regierung erfüllt, die von den Gewerkschaften strikt abgelehnt wurde. Die Gewerkschaften riefen zur Teilnahme an den Maiveranstaltungen auf, da sie sich als Initiatoren des Maigedankens fühlten. Das offizielle Programm war schon stark durch die Nationalsozialisten geprägt: „6 Uhr Wecken durch die SA-Kapellen. 8 Uhr Flaggenhissung in den Betrieben, Abmarsch zum Exerzierplatz, 9 Uhr Übertragung der Kundgebung von dem Lustgarten in Berlin auf die öffentlichen Plätze der Städte. 10.45 Uhr Staatsakt der Hessischen Regierung (…), Empfang einer Arbeiterdelegation aus den drei Hessischen Provinzen. (…) Gemeinsamer Gesang des ‚Liedes der Arbeiter‘. (…) 7.30 Uhr Übertragung von dem Tempelhofer Feld, Berlin: Manifest des Reichskanzlers Adolf Hitler, 'Das erste Jahr des Vierjahresplanes'. Anschließend Unterhaltungsmusik und Deutscher Tanz. 12 Uhr: Übertragung der Rede des Ministerpräsidenten Hermann Göring. (…) Ehemals marxistische Gesang-, Turn- und Sportvereine können an den Zügen teilnehmen, jedoch ist die Mitführung marxistischer Fahnen oder Symbole zu unterlassen.“ Einen Tag später wurden die Gewerkschaften durch die NSDAP zerschlagen: „Die seitherigen marxistischen Führer in Schutzhaft – Ein 3-Millionen-Konto des früheren Reichstagspräsidenten Löbe gesperrt – Die Rechte der Arbeiter gesichert – Die Gebäude der Freien Gewerkschaften besetzt“, titelten die bereits im ganzen Reich gleichgeschalteten Zeitungen.[26]
In Hessen wurde am 3. Juli 1933 das „Gesetz zur Durchführung von Feldbereinigung zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung im Zuge der Riedmelioration“ erlassen. In 13 Gemeinden der Provinz Starkenburg, darunter Bensheim wurde das Feldbereinigungsverfahren auf einer Fläche von 200.000 ha angeordnet.[27] Am 20. März 1935 besuchte Hitler Bensheim.[28]
Die hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflösung der Provinzial- und Kreistage aufgehoben. Zum 1. November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft. In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen, da er aufgelöst und zum größten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde.[29] Der Kreis Heppenheim übernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstraße.[5] Als Entschädigung für den verlorenen Kreissitz bekam Bensheim die Kreisleitung der NSDAP.
Im November 1938 brachte die sogenannte Reichskristallnacht den jüdischen Mitbürgern Not und Elend. Die Bensheimer Synagoge wurde niedergebrannt und die Wohnungen und Geschäfte jüdischer Familien verwüstet. Seit 1933 waren ein Teil der zu diesem Zeitpunkt aus 160 Personen bestehenden jüdischen Gemeinde infolge der zunehmenden Repressalien weggezogen oder ausgewandert davon etwa 50 in die USA. Bis spätestens 1942 wurden die letzten noch in Bensheim lebenden Menschen jüdischer Abstammung in Vernichtungslager deportiert. Von den in Bensheim geborenen oder längere Zeit hier lebenden Personen kamen 88 durch die NS-Gewaltherrschaft ums Leben[30]
1. April 1939 wurden Auerbach, Schönberg und Zell eingemeindet, und die Einwohnerzahl erhöhte sich damals auf knapp 16.500. In Auerbach bestand eine Außenstelle des KZ Natzweiler-Struthof.
Am 1. September 1939 begann mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen der Zweite Weltkrieg, der in seinen Auswirkungen noch weit dramatischer war als der Erste Weltkrieg und dessen Opferzahl auf 60 bis 70 Millionen Menschen geschätzt werden. Besonders ab 1944 war der verstärke Luftkrieg gegen Deutschland auch in Bensheim zu spüren. Große Fliegerverbände überflogen die Stadt bei ihren Angriffen auf die umliegenden Industriestädte Ludwigshafen, Mannheim oder Worms. Bensheim bleibt aber von Bombenangriffen verschont. In diesem Jahr wurde auch die Arbeit auf den Feldern durch die fortgesetzten Tieffliegerangriffe lebensgefährlich. Auch in der Bahn oder auf den Straßen war niemand mehr sicher.
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Europa erreichten die amerikanischen Verbände Mitte März 1945 den Rhein zwischen Mainz und Mannheim. Die Brückenköpfe auf der linken Rheinseite konnten durch die schwachen deutschen Kräfte nicht gehalten werden, was zur Sprengung der Rheinbrücken bei Worms, Nordheim und Gernsheim am 20. März führte. Die sich auf die rechte Rheinseite zurückgezogenen Reste der deutschen 7. Armee mussten fast die gesamte schwere Ausrüstung wie Panzer und Artillerie zurücklassen, was eine Fortsetzung der Kämpfe bei der absoluten Luftherrschaft der Amerikaner und dem Fehlen jeglicher deutscher Reserven eigentlich völlig sinnlos machte. Auf amerikanischer Seite war jetzt das oberste Ziel die Vermeidung weiterer Verluste, was zum massiven Einsatz von Artillerie, Panzern und Flugzeugen, auch ohne genaue Kenntnis einer möglichen Gegenwehr, auf alle einzunehmenden Städte und Dörfer führte. Stießen die vorrückende Kräfte auf Widerstand erfolgte ein sofortiger Rückzug und ein massiver Einsatz von Luftwaffe und Artillerie. Am 22. März überquerte die 3. US-Armee bei Oppenheim den Rhein und besetzte am 25. März Darmstadt. Das machte aus amerikanischer Sicht ein schnelles Nachrücken der benachbarten 7. US-Armee zur Flankensicherung notwendig. Zur Vorbereitung für deren Rheinüberquerung wurden die meisten Riedgemeinden am 25. und in der Nacht zum 26. März von der amerikanischen Artillerie beschossen. In allen betroffenen Gemeinden wurden dabei Menschen getötet und es entstanden Sachschäden an Gebäuden.
Am 26. März 1945 überquerten amerikanische Truppen bei Hamm den Rhein und stießen noch am gleichen Tag bis Einhausen vor. Am nächsten Tag besetzten sie Lorsch, Bensheim und Heppenheim. Einige Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner geschahen am Kirchberghang noch schreckliche Verbrechen. Es war Freitag, der 23. März 1945, als das berüchtigte "Standgericht Helm" in der Turnhalle des damaligen Gymnasiums in der Darmstädter Straße (heute Kirchbergschule) drei junge deutsche Soldaten wegen angeblicher Fahnenflucht zum Tode durch Erschießen verurteilt hat. Sie wurden zum alten Wasserwerk am Fuß des Kirchbergs geführt, an Bäume gefesselt, erschossen und in zwei Gräbern beerdigt. Von diesen drei Unbekannten konnte der jüngste als Hans Richard Fuchs aus Ludwigshafen identifiziert werden, er wurde tatsächlich nur 17 Jahre alt. Einen Tag später, am 24. März, wurden drei Frauen und elf Männer gegen 20 Uhr unter Bewachung eines aus fünf bis sieben Männern bestehenden "Sonderkommandos" der Gestapo vom Gefängnis des Amtsgerichts in der Wilhelmstraße zum Flurstück "Edelmannsgrund" am nordwestlichen Kirchberghang geführt. Ein russischer Offizier und ein polnischer Zwangsarbeiter konnten fliehen, zwölf Menschen wurden ermordet, in einem Massengrab verscharrt und erst nach Kriegsende würdig beigesetzt. Noch am gleichen Tag wurden zwei amerikanische Soldaten bei Gernsheim gefangen genommen und in die Gestapo-Zentrale in der Darmstädter Straße gebracht. Nach kurzen Vernehmungen wurden sie am späten Samstagabend im Garten des Gestapo-Gebäudes erschossen. Bereits am 22. Februar ist ein weiterer amerikanischer Soldat, der im Bereich Worms abgesprungen war, nach Bensheim in die Gestapo-Zentrale gebracht und kurz darauf im Außenbereich südlich des Kirchbergs erschossen worden.[32][33] Am 26. März wurden amerikanische Jagdbomber vom Kirchberg und Hohberg aus beschossen, worauf diese Spreng- und Phosphorbomben abwarfen die einen Teil der Altstadt in Schutt- und Asche legten, darunter die Pfarrkirche St. Georg und das Rathaus. Über Schwanheim, wo durch Artilleriebeschuss acht Zivilisten getötet und etliche Häuser zerstört wurden, erreichte die Amerikanische Armee am 27. März Bensheim und nahm es in Besitz. Einen Tag später waren Aschaffenburg am Main sowie der westliche und nördliche Teil des Odenwaldes besetzt.[34][35] Der Krieg in Europa endete mit der bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Truppen, die am 8. Mai 1945 um 23:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Kraft trat.
Nachkriegszeit und Gegenwart
Mit der Verhaftung von Bürgermeister Dr. Ernst Missler am 2. April 1945 fand auch formal die Zeit der NS-Herrschaft in Bensheim ein Ende. Bereits am 1. April setzte die amerikanische Militärregierung Franz Theodor Kräge als ersten Nachkriegsbürgermeister ein. Er verzichtete zum 1. August aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt, Nachfolger wurde der frühere Polizeidirektor Willy Klapproth. Die erste demokratisch legitimierte Gemeindevertretung nach dem Krieg wurde am 27. Januar 1946 gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von 89 % entfielen auf die CDU 16 Sitze und auf die SPD acht Sitze. Nach einer Stellenausschreibung wurde Mitte März 1946 der Stadtrat a. D. Joseph Treffert (CDU) zum Bürgermeister und der Diplom-Volkswirt Paul Schmidt (SPD) zum besoldeten Beigeordneten gewählt. Amtsantritt war der 1. April 1946. Parallel zur amerikanischen Militärbehörde agierte in den besetzten Gebieten auch das Counter Intelligence Corps (CIC), von 1945 bis 1965 eine Organisation des amerikanischen Heeres für militärische Abwehrfragen und Gegenspionage. Prominentester Mitarbeiter in Bensheim war der als Heinz Alfred Kissinger 1923 in Fürth/Bayern geborene Henry Kissinger, der spätere Außenminister der USA.
Vor allem durch Luftangriffe wurden in Bensheim 73 Gebäude vollständig und 72 teilweise zerstört, 140 Familien waren obdachlos geworden, weitere 135 mussten wegen Beschlagnahme von 300 Wohnungen durch die Militärbehörden zusätzlich untergebracht werden. Bis 1947 wurden etwa 2.000 Flüchtlinge nach Bensheim eingewiesen, die Einwohnerzahl stieg 1950 auf über 22.000. Nicht enthalten sind ca. 2.000 Displaced Persons (DPs), mehrheitlich frühere Zwangsarbeiter und befreite Juden aus den Konzentrationslagern. Sie waren bis Anfang der 1950er Jahre in mehreren DP-Lagern untergebracht:
1. ehem. Lehrerseminar Wilhelmstraße 62 (heute Altes Kurfürstliches Gymnasium)
2. ehem. Bischöfliches Konvikt Kirchbergstraße 18 (heute Rathaus)
3. ehem. Gymnasium Bensheim Darmstädter Straße 45 (heute Kirchbergschule)
4. ehem. Rodensteinschule Rodensteinstraße 91
5. „Schönhof“ (damals städtischer landwirtschaftlicher Betrieb) Nibelungenstraße 85
6. „Lager Röderweg“ / „Faselhof“ (bis Kriegsende Zwangsarbeiterlager) heute Bauhof Röderweg 14
7. Hotel Krone, Auerbach, Darmstädter Straße 168
8. Auffanglager Auerbach Bahnhofstraße, heute Otto-Beck-Straße
9. Hotel Weigold, Auerbach, Darmstädter Straße (abgerissen)
Mit der Währungsreform im Juni 1948 begann ein neuer Zeitabschnitt, wie es Bürgermeister Treffert formulierte. Einen weiteren Schritt hin zur bürgerlichen Normalität war der Neustart des Bergsträßer Winzerfests am 4. September 1948. Eng damit verbunden war die Werbe- und Verkaufsmesse Bensheim, das Aussteller-Verzeichnis von 1949 führte über 110 Gewerbebetrieb auf. Besonders deutlich drückte sich der wirtschaftliche Aufschwung bei der Entwicklung von Neubaugebieten und der stark ansteigenden Bautätigkeit aus, z. B. im „Meerbach“- oder „Hemsbergviertel“, im öffentlichen Bereich entstanden mehrere Schulen und Kindergärten.
1954 wurde der Rechtsanwalt Wilhelm Kilian neuer Bürgermeister. In seine Amtszeit fielen wichtige Industrieansiedlungen, die ersten Städtepartnerschaften und die kommunale Gebietsreform. 1963 kam Siemens mit seiner Dental-Sparte (heute Dentsply Sirona) in der Fabrikstraße 31, 1967 baute der Möbelfabrikant Karl Kübel eine neue Firmenzentrale seiner Möbelfabrik 3K am Berliner Ring 38. 1960 ging Bensheim die Verschwisterung mit Beaune in Burgund und der Stadtteil Zell mit Manlay (beide Frankreich) ein, Amersham in Großbritannien (1977), Mohács in Ungarn (1987), Riva del Garda in Italien (1989), Pfaffenheim in Frankreich (Ortsteil Gronau 1994), Klodzko (Glatz) in Polen (1996) und Hostinne (Arnau) in Tschechien (2002, aus einer Patenschaft hervorgegangen) folgten. Bereits gegen Ende der 1960er Jahre erarbeitete das hessische Innenministerium Vorschläge zur kommunalen Gebietsreform. Verschiedenste Denkmodelle der Zusammenlegung kleinerer Umlandgemeinden zu leistungsfähigeren Einheiten gipfelten in Überlegungen zur Fusion von Bensheim und Heppenheim. Nach langen Verhandlungen wurden schließlich durch Grenzänderungsverträge Langwaden und Schwanheim zum 1. Februar, Fehlheim zum 1. Juli, Hochstädten zum 1. November sowie Gronau und Wilmshausen zum 31. Dezember 1971 nach Bensheim eingemeindet. Im gesamten Kreisgebiet verringerte sich die Anzahl der selbständigen Gemeinden von 101 auf 22.
Nach Kilians Tod am 22. Oktober 1971 trat der Verwaltungsjurist Georg Stolle am 15. Dezember 1972 das Amt des Bürgermeisters an. Sein erster großer Aufgabenkomplex war die Durchführung der Altstadtsanierung. Nach dem Abriss etlicher stadtbildprägender Fachwerkhäuser in den 1950er und -60er Jahren wurden die Sinne für erhaltenswürdige Gebäude geschärft. Vorbildfunktion für private Hausbesitzer hatten die Objektsanierungen des Wambolter Hofs (Am Wambolter Hof 8) und des Walderdorffer Hofs (Obergasse 30), bei dem es sich nach den Erkenntnissen einer dendrochronologischen Untersuchung mit dem Erbauungsjahr 1395 um das älteste in dieser Vollständigkeit erhaltene Fachwerkhaus Südhessens handelt. Weitere Sanierungsobjekte waren beispielsweise die ehemalige Domkapitelfaktorei (Hauptstraße 39), das Museumsgebäude Marktplatz 13 und das Fachwerkhaus „Zur Bretzel“ (Hauptstraße 53). Weiterhin kam es im Rahmen der Flächensanierung zur Neuordnung großer Bereiche z. B. im Hasengasseviertel, im Quartier am Wambolterhof oder im Bollerhofviertel an der Kellereigasse. Katalytische Wirkung auf die Bautätigkeit in Bensheim hatte der 16. Hessentag vom 5. bis 13. Juni 1976, als u. a. der Ausbau der Darmstädter Straße mit dem Verkehrsknotenpunkt Ritterplatz, die Errichtung der Saarstraßenbrücke, die Verlängerung des Berliner Rings sowie der Bau des Bürgerhauses zeitlich vorgezogen wurden. Die offizielle Übergabe der Fußgängerzone am 23. August 1975 war Anlass für das erste „Bensheimer Bürgerfest“, das 1976 wegen des Hessentags ausfallen musste und seit 1977 jährlich bis 2019 gefeiert wurde. Es fiel 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie aus.
Mit der Fertigstellung der Fußgängerzone beginnt die scheinbar unendliche Geschichte um ein Gebäude zwischen Marktplatz und Kirchenvorplatz in der städtebaulichen Tradition des früheren Rathauses. Bereits 1952 hatte die Stadt Bensheim einen Architektenwettbewerb zur Marktplatzgestaltung ausgeschrieben. Bedingung war, dass der Marktplatz in seiner Raumwirkung erhalten bleiben muss und die östliche Platzwand wieder geschlossen werden sollte. Und auch beim zweiten Wettbewerb zur Marktplatzgestaltung blieb der östliche Abschluss mit der grauen Stützmauer städtebaulich unbefriedigend, immer noch drohten die beiden Türme von St. Georg in ihrer überdimensionierten Wuchtigkeit alles zu erschlagen. So kam es im November 1979 nach 23-monatiger Bauzeit zur Fertigstellung des als Mehrzweckgebäude konzipierten „Hauses am Markt“. Es wurde im Sommer 2019 niedergelegt, ohne dass eine Nachfolgebebauung durchgeplant und beschlossen war.
Anfang Dezember 1991 wurde der Zentrale Omnibusbahnhof östlich des Bahnhofs eingeweiht. Die Unterführung zwischen Fußgängerzone und Bahnhof wurde ebenfalls verwirklicht und 200 Parkplätze für Park & Ride wurden unter dem Omnibus-Bahnhof geschaffen. Für das Projekt wurden 4 Millionen Mark verbaut, hinzu kamen noch einmal 6,5 Millionen für die Tiefgarage und 1,3 Millionen für Versorgungseinrichtungen. Die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes war nicht unumstritten, so drückte die Grüne Liste ihr „mittleres Entsetzen“ über die „Gigantomanie in Beton, so weit das Auge reicht“ aus. Auch im Vorfeld gab es Widerstand gegen die wegen des Projektes erfolgte Beseitigung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals (erbaut 1900) sowie des Kriegerdenkmals (erbaut 1922), das Fällen der alten Kastanienbäume und den Abriss des „Teestube Obolus“, die sogar von jungen Leuten besetzt wurde.[36] Einen neuen Namen bekam der Bahnhofsvorplatz bereits am 1. August 1987 anläßlich der zehnjährigen Partnerschaft mit Amersham. Laut Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 19. März 1987 heißt der gesamte Platz vor dem Bahnhof "Amersham-Platz".
2014 richtete Bensheim zum zweiten Mal den Hessentag aus, zu der zehntägigen Veranstaltung kamen über 1,3 Millionen Besucher.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Bensheim lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][37][38]
- vor 1782: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz, Amt Starkenburg (1461–1650 an Kurpfalz verpfändet), Kellerei Bensheim, (eigenes Stadtgericht; zeitweise zur Zent Heppenheim)
- ab 1782: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Bensheim
- ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (durch Reichsdeputationshauptschluss), Fürstentum Starkenburg, Amt Bensheim
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Bensheim
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Bensheim
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Landratsbezirk Bensheim (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Zwingenberg) und Verwaltung)
- ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1867: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Darmstadt (Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.)[39]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
Literatur
- Diether Blüm: Wenn Steine erzählen könnten… Verlag der Wochenzeitung „Der Bensemer“.
- Wilhelm Weyrauch: Das frühe Bensheim – Vorträge und Aufsätze zur Entwicklungsgeschichte der Stadt – mit zahlreichen historischen Abbildungen. VVB Laufersweiler Verlag, Gießen 2004.
- Manfred Berg: Bensheim erleben – Ein Führer zu den historischen Sehenswürdigkeiten. Edition Diesbach, Weinheim 2. Aufl. 2004, ISBN 3-936468-02-8.
- Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl (Hrsg.) unter Leitung v. Schäfer, Franz Josef und Lotz, Peter: Geschichte der Bensheimer Juden im 20. Jahrhundert. Mit Erinnerungen und Betrachtungen von Hans Sternheim. Vorwort: Kultusministerin Karin Wolff. Weinheim 2004, 343 Seiten DIN A 4, ISBN 978-3-00-013826-3.
- Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl (Hrsg.) unter Leitung v. Schäfer, Franz Josef und Lotz, Peter: Jakob Kindinger – Ein politisches Leben. Druckhaus Diesbach GmbH, Weinheim 2006, ISBN 3-00-018379-5.
- Reiner Maaß und Manfred Berg (Hrsg.): Bensheim – Spuren der Geschichte. Edition Diesbach, Weinheim 2006, ISBN 3-936468-31-1, ISBN 978-3-936468-31-1.
- Manfred Berg: Der Zweite Weltkrieg und seine Toten in Bensheim mit Stadtteilen. In: Mitteilungen des Museumsvereins Bensheim e.V. Nr. 83, 1. Halbjahr 2021, S. 4–63.
Weblinks
- Bensheim, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007. (PDF; 8,61 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. Oktober 2016 .
Einzelnachweise
- Dauerausstellung. In: www.stadtkultur-bensheim.de. Museum der Stadt Bensheim, abgerufen im Dezember 2019.
- Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 2), Urkunde 232 20. April 765 – Reg. 3. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 43, 44, abgerufen am 23. Januar 2016.
- Regesten der Stadt Heppenheim und Burg Starkenburg bis zum Ende Kurmainzer Oberherrschaft (755 bis 1461). Nr. 5a (Digitale Ansicht [PDF; 2,0 MB] Im Auftrag des Stadtarchivs Heppenheim zusammengestellt und kommentiert von Torsten Wondrejz).
- dem von Karl Härter vermuteten Gründungsdatum Bensheims ("Bischof Basinus (Basin), zwischen den Jahren 697/698 und etwa 705 Bischof von Trier, gehörte diesem Clan [„der Lampertiner/Wideonen“] an und „war womöglich der Gründer von Basinsheim“. Härter datierte das Gründungsdatum auf die Zeit um 700." Bergsträßer Anzeiger vom 12. Mai 2014)
- Bensheim, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Verordnung, die Eintheilung des Großherzogtums in Kreise Betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr. 30. S. 224–229 (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital [PDF]).
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007. (PDF; 8,61 MB) Die Post – eine lange Erfolgsgeschichte. (Nicht mehr online verfügbar.) S. 95, archiviert vom Original am 5. Oktober 2016; abgerufen am 28. Dezember 2014.
- Johann Konrad Dahl: Historisch-topographisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues. Darmstadt 1812, OCLC 162251605, S. 11 (Online bei google books).
- Die deutschen Eisenbahnstrecken in ihrer Entwicklung 1835–1935. Berlin 1935 = Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. ND Mainz 1984, S. 19f (Nr. 7).
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007. Mai n-Neckar-Bahn bringt „Fortschritt“. S. 3
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Eine Personenpost für Gutbetuchte“, S. 11
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Telegraph und Fernsprecher“, S. 13
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Stadt des Hopfens und des Bieres“, S. 20
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Den Bensheimern geht ein Licht auf“, S. 4
- Erika Ertl: „Damals in Bensheim und anderswo“ 1995, S. 15
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Elektrizitätswerk in Auerbach gegründet“, S. 7
- Zeittafel bei der Gemeinde Biblis, abgerufen am 25. Juni 2014
- Ph. A. F. Walther: Das Großherzogthum Hessen: nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. G. Jonghaus, Darmstadt 1854, DNB 730150224, OCLC 866461332, S. 289 (Online bei google books).
- Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 12 (Online bei google books).
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Teile der Stadt in Schutt und Asche“, S. 47
- Erika Ertl: „Damals in Bensheim und anderswo“ 1995, S. 15
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Port Arthur“ und „Marokko“, S. 54
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Schwimmbad – eine Perle des Jugendstils“, S. 69
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Erster Zeppelin über Bensheim“, S. 85
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Die Bergstraße – ein Trümmerfeld“, S. 64
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Frisches Birkengrün, wehende Fahnen“, S. 66
- Zeittafel der Gemeinde Biblis. (1900–1944). Gemeinde Biblis, abgerufen am 15. Dezember 2014.
- Hitler in Bensheim, 20. März 1935. Historische Bilddokumente aus Hessen. (Stand: 20. April 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“. „Die Entstehung des Kreises Bergstraße“. S. 109
- Geschichte der jüdischen Gemeinde Bensheim. In: Alemannia Judaica. Abgerufen im Dezember 2019.
- Troops moving through Bensheim 1945, 27. März 1945. Historische Bilddokumente aus Hessen. (Stand: 11. März 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Bensheim, Gestapo-Dienststelle. Topografie des Nationalsozialismus in Hessen. (Stand: 14. Februar 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).Berg, Manfred: Der Zweite Weltkrieg und seine Toten in Bensheim mit Stadtteilen, 2021.
- Frank Falla Archive: Bensheim Gestapogefängnis (englisch).
- Artikelserie des Bergsträßer Anzeigers aus dem Jahr 2005 über das Kriegsende an der Bergstraße. Bergstraße und Bensheim. (Nicht mehr online verfügbar.) Bergsträßer Anzeiger, archiviert vom Original; abgerufen am 20. Dezember 2014.
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“. „Letzte Kriegstage und US-Einmarsch.“ S. 36
- Schlagzeilen aus Bensheim zum 175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007: „Hausbesetzung kurz vor dem Abriss“, S. 72
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
- Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).