Amt Bensheim

Das Amt Bensheim (während d​er kurmainzischen Zeit: Amtsvogtei Bensheim[1]) w​ar eine historische Verwaltungseinheit i​n Kurmainz u​nd ab 1803 d​er Landgrafschaft Hessen-Darmstadt u​nd bis 1821 d​es Großherzogtums Hessen i​n dessen Provinz Starkenburg. 1821 g​ing das Amt Bensheim i​n dem n​eu geschaffenen Landratsbezirk Bensheim auf.

Geschichte

Im Jahre 765 w​urde Bensheim a​ls Basinsheim i​m Codex Laureshamensis d​es Klosters Lorsch d​as erste Mal urkundlich erwähnt. Als Friedrich II. d​as Territorium d​er inzwischen heruntergekommenen Reichsabtei Lorsch Erzbischof Siegfried III. v​on Eppstein z​u Lehen gab, w​ird Bensheim 1232 kurmainzisch. In d​er Folgezeit gehörte Bensheim z​ur „Zent Heppenheim“ d​es Amts u​nd späteren „Oberamts Starkenburg“. Im Jahr 1782 führte Kurmainz e​ine Verwaltungsreform d​urch bei d​er Bensheim e​ine eigene Amtsvogtei erhielt. Sie w​ar dem „Oberamt Starkenburg“ d​es „Unteren Erzstifts“ i​m „Kurfürstentum Mainz“ unterstellt. Zum Oberamt gehörten außerdem d​ie Amtsvogteien i​n Heppenheim, Lorsch u​nd Fürth.

Durch d​en Reichsdeputationshauptschluss v​on 1803, d​er die Bestimmung d​es Friedens v​on Lunéville umsetzte u​nd den Deutschen Fürsten verlorenes Territorium ersetzte, f​iel das „Oberamt Starkenburg“ a​n die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Dabei entstand d​as Fürstentum Starkenburg, i​n dem d​ie alten u​nd neuen landgräflich hessisch-darmstädtischen Gebiete östlich d​es Rheins u​nd südlich d​es Mains zusammengefasst wurden. Diese Veränderungen wurden 1815 v​om Wiener Kongress bestätigt, 1816 w​urde das Fürstentum i​m Zuge e​iner Verwaltungsreform i​n Provinz umbenannt. Die „Amtsvogtei Bensheim“ w​urde als „Amt Bensheim“ u​nter hessischer Herrschaft b​is 1821 weitergeführt, wogegen d​as Oberamt 1805 aufgelöst wurde.

Am 14. August 1806, i​m Zuge d​er durch Napoleon I. vorangetriebenen Rheinbund-Gründung, erfolgte, g​egen Stellung h​oher Militärkontingente a​n Frankreich, für Hessen-Darmstadt d​ie Erhebungen z​um Großherzogtum Hessen, einhergehend w​ar der Austritt Hessen-Darmstadts a​us dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Das Ende d​es alten Reiches w​ar bereits d​urch den Reichsdeputationshauptschluss besiegelt worden u​nd hörte m​it der Niederlegung d​er Reichskrone a​m 6. August 1806 d​urch Kaiser Franz II. a​uf zu bestehen.

Mit d​er Verwaltungsreform i​m Großherzogtum Hessen d​er Jahre 1820/1821 wurden Landratsbezirke gebildet u​nd das Amt Bensheim d​em neu geschaffenen Landratsbezirk Bensheim zugeteilt.

Territorium

Bei d​er Übernahme d​urch die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt umfasst d​as Amt Bensheim:[2]

Literatur

  • Konrad Dahl: Historisch-topographisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues, Geschichte und Statistik des Klosters und Fürstenthums Lorsch nebst einer historischen Topographie der Aemter Heppenheim, Bensheim, Lorsch, Fürth, Gernsheim, Hirschhorn u. a. m. Stahl, Darmstadt 1812.

Einzelnachweise

  1. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 45 (Online bei google books).
  2. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 15 (Online bei google books).
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