Gais AR

Gais ist eine politische Gemeinde im Mittelland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz.

AR ist das Kürzel für den Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Gais zu vermeiden.
Gais
Wappen von Gais
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Appenzell Ausserrhoden Appenzell Ausserrhoden (AR)
Bezirk: ehemaliger Bezirk Mittellandw
BFS-Nr.: 3022i1f3f4
Postleitzahl: 9056
Koordinaten:752253 / 247694
Höhe: 933 m ü. M.
Höhenbereich: 780–1250 m ü. M.[1]
Fläche: 21,21 km²[2]
Einwohner: 3066 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 145 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,7 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Ernst Koller
Website: www.gais.ch

Lage der Gemeinde
Karte von Gais
w

Geographie

Gais liegt zwischen Teufen und Appenzell an der Strecke der Appenzeller Bahnen. Gais ist der Endpunkt der Eisenbahnlinie Altstätten–Gais. Von Altstätten im Rheintal gelangt man über den Pass Stoss AR über eine direkte Strassenverbindung nach Gais.

Die Nachbargemeinden sind Trogen, Bühler, Schlatt-Haslen, Appenzell, Rüte, Eichberg und Altstätten.

Hausberg und bekanntes Ausflugsziel ist der Gäbris auf 1251 m ü. M.

Geschichte

Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1923

Bereits im 14. Jahrhundert  bestand eine gewisse kommunale Eigenständigkeit. Die Schlacht am Stoss 1405, ein bedeutendes Ereignis der Appenzeller Kriege (1401–29), fand auf dem Gebiet von Gais statt.

1460 folgte ein Neubau der, zwischen 1275 und 1333 errichteten, Kirche und schliesslich 1525 das Bekenntnis zur reformierten Glaubenslehre.

Die Landteilung von 1597 brachte den Anschluss an Appenzell Ausserrhoden.

Nach dem Dorfbrand von 1780 erfolgte der Wiederaufbau nach dem alten Grundriss um den grossen Dorfplatz.

Gais war zwischen 1749 und 1860 ein bekannter Molkenkurort, der Wandel zu einem modernen Luftkurort gelang jedoch nicht und der Fremdenverkehr ging nach 1860 stark zurück.

1889, 1904 und 1911 wurde Gais von den Eisenbahnstrecken von St. Gallen, Appenzell und Altstätten erreicht.

die Bemühungen zum Erhalt des Ortsbilds von nationaler Bedeutung trugen der Gemeinde 1977 den Wakkerpreis ein.

Seit 1980 entwickelte sich Gais zunehmend zur Wohngemeinde.[5]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner[6]
16671870
18502480
19002854
19502422
19802388
20002770
20103065

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfanlage mit den traditionellen Holzhäusern mit geschweiften Giebeln und einigen repräsentativen Steinbauten entstand hauptsächlich nach dem Brand von 1780. Die Häuser um den Dorfplatz und an der Webergasse bis zur Schwantleren im Nordosten bilden den Kern des Orts.

Die Reformierte Kirche Gais wurde 1781 bis 1782 von Hans Ulrich Haltiner erbaut. Im Innern finden sich Rokoko-Stuckaturen von 1782 aus dem Umkreis von Andreas und Peter Anton Mosbrugger.

Das Haus zum Ochsen am Dorfplatz hat an der Rückseite einen Haubenturm. Es wurde 1796 von Konrad Langenegger als Kurhaus des alten «Ochsen» erbaut.

In der nördlichen Häuserreihe am Dorfplatz steht das 1781 erbaute Haus Eisenhut mit mehrfach geschweiftem Giebel.

Das 1783 für den damaligen Landeshauptmann Jakob Gruber gebaute freistehende Haus verbindet spätbarockes Stilgefühl mit der einheimischen Bauweise. Es weist ein Rokokoportal und einen über der Mittelachse hohen, doppelt geschweiften Quergiebel aus. Das Obergeschoss wird durch Kolossalpilaster gegliedert.

Die Schlachtkapelle am Stoss, östlich von Gais, wurde im 15. Jahrhundert zur Erinnerung an den 1405 errungenen Sieg der Appenzeller über ein österreichisches Heer (Schlacht am Stoss) erbaut und 1955 von Johann Hugentobler umgestaltet.

Im Dorfzentrum von Gais

Bilder

Veranstaltungen

Alle zwei Jahre findet in Gais der Abschlussappell der Militärübung Blue Flag - Fo(u)r Peace Central Europe statt, zuletzt im Juli 2019.

Literatur

  • H. Werder: Zur Aktualdynamik der Kulturlandschaft des Appenzeller Mittellandes. 1984.
  • K. Rechsteiner und A. Weishaupt: Geschichte der Gemeinde Gais. 2002.
  • Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 2: Der Bezirk Mittelland. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 97). Birkhäuser Verlag, Basel 1980, ISBN 3-7643-1174-6. S. 288–359. Digitalisat.
  • Eugen Steinmann: Gais. (= Schweizerische Kunstführer, Nr. 213). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1977, ISBN 978-3-85782-213-1.
Commons: Gais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Thomas Fuchs: Gais. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 20. November 2006, abgerufen am 23. April 2021.
  6. Thomas Fuchs: Gais. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
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