Barsukowka (Kaliningrad, Gurjewsk)

Barsukowka (russisch Барсуковка, deutsch Duhnau, auch: Legehnen, Kreis Königsberg, litauisch Dunava u​nd Legėnai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er l​iegt im Rajon Gurjewsk u​nd gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk. Die Ortsstelle Duhnau i​st verlassen.

Siedlung
Barsukowka
Duhnau und Legehnen

Барсуковка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1365 (Duhnau)
Frühere Namen Dunow (nach 1365),
Duno (nach 1414),
Dunaw (um 1540),
Duna (um 1542),
Daunau (nach 1542),
Duhnau (bis 1946);
Legeynen (um 1540),
Legenen (nach 1540),
Legehnen (bis 1946)
Bevölkerung 19 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238323
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 807 007
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 20° 53′ O
Barsukowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Barsukowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Das heutige Barsukowka l​iegt ganz i​m Osten d​es Rajon Gurjewsk (Kreis Neuhausen) a​n der Grenze z​um Rajon Polessk (Kreis Labiau), z​wei Kilometer nördlich v​on Dobrino (Nautzken). Bis z​ur heutigen Rajonhauptstadt Gurjewsk (Neuhausen) s​ind es 20 Kilometer, während d​ie frühere Kreisstadt Polessk (Labiau) 15 Kilometer entfernt liegt. Bahnstation i​st Dobrino a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte

Duhnau

Bei d​em ehemals Duhnau[2] genannten Ort handelte e​s sich v​or 1945 u​m ein n​ur kleines Dorf a​m Westufer d​es Westkanals (russisch: Sapadny Kanal). Gegründet i​m Jahre 1365 w​urde der Ort 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Bendiesen[3] (russisch: Dalneje, h​eute nicht m​ehr existent). Er gehörte z​um Landkreis Labiau i​m Regierungsbezirk Königsberg i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Duhnau 115 Einwohner.[4]

Legehnen

Das früher Legehnen genannte Dorf w​ar ein Vorwerk d​es Gutsbezirks Domäne Kaymen (1938–1946 Kaimen, russisch: Saretschje) i​m Amtsbezirk Bendiesen.[3]

Zusammenlegung 1928

Am 30. September 1928 vergrößerte s​ich die Gemeinde Duhnau u​m den Nachbarort Legehnen. Die Einwohnerzahl s​tieg bis 1933 a​uf 162 u​nd betrug 1939 n​och 132.[5] Der Ort k​am infolge d​es Zweiten Weltkrieges innerhalb d​es nördlichen Ostpreußens z​ur Sowjetunion.

Barsukowka

Im Jahr 1950 wurden Duhnau i​n Barsukowka u​nd Legehnen i​n Turgenewo umbenannt.[6] Gleichzeitig wurden d​iese beiden Orte i​n den Dorfsowjet Dobrinski selski Sowet i​m Rajon Gurjewsk eingeordnet. Vor 1975 w​urde Turgenewo (wieder) a​n Barsukowka angeschlossen.[7] Wohl s​eit spätestens e​twa 1990 i​st die Ortsstelle Duhnau verlassen. Im Jahr 2008 w​urde Barsukowka i​n die Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije eingegliedert u​nd gehört s​eit deren Auflösung i​m Jahr 2013 z​um Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche

Bis 1945 w​ar die f​ast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Duhnaus u​nd auch Legehnens i​n das Kirchspiel Kaymen (1938–1946 Kaimen, russisch: Serteschje) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Labiau (russisch: Polessk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Barsukowka i​m Einzugsbereich zweier i​n den 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden: Marschalskoje (Gallgarben) u​nd die Kirche Turgenewo (Groß Legitten). Beide s​ind Filialgemeinden d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) u​nd gehören z​ur Propstei Kaliningrad[8] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Duhnau
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Bendiesen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Labiau. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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